Pallas... geh bitte auf dein Zimmer... meide das Opernhaus... bitte... Er lächelte noch ein letztes mal dann wandte er sich zur Tür um und ging zum Opernhaus. Er musste Ethras Befehlen folgen wenn er seine Tochter in Sicherheit wissen wollte. Ich melde mich morgen. fügte er noch hinzu als er sich zu Pallas umdrehte, dann aber in die dunkelheit der Nacht verschwand.
Traurig blickte Pallas ihm nach, machte jedoch keine Anstalten sich seinen Worten zu widersetzen. Sie senkte ihren Blick und ging langsam zur Theke hin. Der Wirt händigte ihr sogleich den Schlüssel für ihr Zimmer aus, mit dem sie daraufhin langsam die Treppenstufen hinauf ging. Frooks Mantel trug sie dabei noch immer über ihren Schultern, an dem sein Geruch haftete.
Scheinbar war Frooks Bezahlung wirklich großzügig gewesen, denn nachdem Pallas sich in dem Zimmer gewaschen hatte, brachte ein Küchenjunge, der vom Wirt geschickt worden war, ein Kleid hinauf. Es gehörte einst scheinbar der Tochter des Wirten, die jedoch inzwischen hinaus gewachsen sei. Der Junge empfahl sich und verließ das Zimmer erneut, ließ Pallas mit dem Kleid alleine. Es war aus seidenem, angenehm und sicherlich teuren weißen Stoff. Es lag wunderbar in der Hand und Pallas konnte nicht anders, als kurz hinein zu schlüpfen. Bewundernd schaute sie an sich herab, strich über den wunderbaren Stoff, der sich perfekt an ihren Körper schmiegte. Frook hatte sie darum gebeten, den Opernball nicht zu betreten, doch andererseits... wie oft kommt es schon vor. Vielleicht fand sie einen Wachmann, der bestechlich war... oder schlichtweg freundlich, jemand wie Frook?
Tbc; Opernball
Gast Gast
Thema: Re: Gasthaus "Zum steppenden Folterknecht" Mi Nov 24, 2010 10:55 pm
Astaya war dankbar Vraels Vorschlag gefolgt und hatte sich nun mit ihm ein einem der einfachen Gasthäuser einquartiert, fest in der Meinung, dass jemand, der sie suchte wohl kaum in einem der günstigen Gasthäuser vermuten würde. Dennoch ... die Betten hier waren unbequem und nicht das, was das Mädchen gewohnt war, so dass es hier definitiv keinen Schlaf gefunden hatte und nun am Fenster saß während die kühle Nachtluft ihr aus dem offenen Fenster um die Nase wehte. Vrael hingegen schien tief und fest zu schlafen, denn sie vernahm von dem Reiter lediglich das leise Atmen und als sie den Kopf zu ihm zurückdrehte konnte sie nicht umhin als leise zu lächeln und langsam auf ihn zuzutreten. Sie konnte nicht sagen, wie dankbar sie dem Jüngeren war, dass er an ihrer Seite war - wie dankbar sie Anurin war, dass er ihn für diese Aufgabe vorgesehen hatte. Vorsichtig streckte sie die Finger aus und fuhr mit den Fingerspitzen sacht über das Gesicht des anderen. Sie hatte ihn noch nie gesehen und sie bedauerte es, dass sie auch niemals je sein Gesicht sehen würde - niemals die Wärme in seinen Augen, die sonst in seiner Stimme mitschwang, wenn er mit ihr sprach. Grob wurde sie aus ihren Gedanken gerissen als leise Schritte auf der Treppe auftauchten und sie erhob sich langsam, wich zurück, weil sie ahnte, dass die Männer, die hier heraufkamen nicht hier waren um in ihre Zimmer zu gelangen. Für einen Moment spielte sie mit dem Gedanken Vrael zu wecken und ihn davon zu informieren, aber sie wollte ihn nicht in Dinge hereinziehen mit denen er gar nichts zu tun hatte. Astaya seufzte leise und trat, nach einem letzten Schlucken, zur Tür hin, ging auf den Flur und lächelte als die Schritte plötzlich verstummten. "Du wusstest es also", hörte sie eine dunkle Stimme sagen und sie nickte, ein schwaches Lächeln auf den blassen Lippen. "Das macht es einfacher", folgte es noch bevor sie antworten konnte, dann griffen starke Arme nach ihr und hielten sie unnachgiebig fest während zwei andere in das Zimmer traten. Eine ganze Weile lang drangen laute Geräusche hinter der geschlossenen Tür hervor bevor sie das leise Stöhnen Vraels hörte und die zwei Männer den schlaffen Körper des Jungen hinter sich herzogen - das war der Moment, in dem Astaya ihre Gegenwehr wieder aufnahm und versuchte sich aus dem Griff der Männer zu reißen. Sie verfluchte es, dass der Talisman ihrer Mutter, genau wie der Mantel, den ihr Vater ihr geschenkt hatte noch in dem Zimmer lagen, unberührt, weil sie nicht soweit gedacht hatte, sie mitzunehmen - nun war es zu spät, das wurde ihr bewusst als die Tür des Zimmers endgültig zufiel.
Es war lediglich eine Ahnung gewesen, der Astaya gefolgt war - ein pochendes Gefühl, das sie selbst nicht definieren konnte. Vor ein paar Stunden bereits hatten sie Gil'ead erreicht, doch ab und an verlor sich Vraels Spur in den dunklen Gassen der düsteren Stadt bevor sie wieder hell aufleuchtete wie ein zarter Sonnenschein, der seinen Weg über die Dächer der Stadt fand. Schlussendlich hatte die Spur genau hier aufgehört. Im Gasthaus "Zum steppenden Folterknecht". Auf der Reise hatte es begonnen zu regnen, so dass Astaya nun triefend nass, ebenso wie ihr Begleiter, das Gasthaus betraten. Ein paar der Stimmen schienen plötzlich zu verstummen, ein paar andere ließen sich nicht beirren und sprachen munter weiter.
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Der Wirt, ein alter runzliger und zahnloser Mann sah auf, putzte weiter sein Glas ohne jedoch Astaya aus den Augen zu lassen, lansam verschmierte der Krug wieder, welcher auch zuvor kaum sauberer gewesen war, während der Wirt geistesgegenwärtig weiter putzte- sein Blick auf Astaya fixiert.
Nun... was oder wen genau suchen wir hier? fragte Reznov leise und sah sich in der Taverne um. Es war belbt und heiter. Überall wurde gelacht. Eine Stimmung die er selbst garnicht mehr kannte.
"Einen guten Freund", antwortete Astaya kryptisch, der der Blick des Wirtes nicht entgangen war, doch sie beschloss es fürs Erste darauf bewenden zu lassen. Stattdessen streckte sie die Hand aus und tastete sich nun langsam bis zur Theke vor, bekam das klebrige Holz zu greifen und zuckte im nächsten Moment zurück, weil sie nicht wissen wollte, in was sie da eben gegriffen hatte. Zeitweise hasste sie es sich unwissend und gänzlich blind zu stellen, doch hier blieb ihr nichts anderes übrig - es war zu riskant zu offenbaren, das sie anders sah als die Menschen, die sich hier versammelt hatten.
Reznoc sah verwirrt zu dem Mädchen und nahm ihre Hand. Was macht ihr da? Wenn ihr jemanden sucht fragt doch einfach. Er begriff nicht was Astaya da gerade tat.
Astaya entfuhr ein leises Lachen bei seinen Worten bevor sie den Kopf schüttelte. "Es geht nicht so sehr darum, dass ich jemanden suche mit dieser Handlung, sondern darum, dass ich mich orientiere", antwortete sie amüsiert. Er musste wirklich noch weniger Ahnung von der Welt haben als sie, wenn er solch belanglose Dinge bereits frage, nachdem er seine Seele schon an den sprichwörtlichen Teufel verkauft hatte, allein dadurch, dass er mit ihr mitgekommen war. Sie selbst wusste ja nicht einmal, was sie hier erwarten würde. "Ich bin blind. Ich sehe nicht und ich möchte ungern hinfallen, da ich nicht weiß, was auf diesem Boden bereits alles geschehen ist."
Oh.... sagte Reznov und zog die Augenbrauen hoch. Das erklärt einiges.... Er ließ die Hand wieder los und sah sich um. Und... was machen wir jetzt? Ich meine hier sind viele leute aber ich weiß nicht wie euer Freund aussieht.
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"Tun wir das?", fragte Astaya und zog eine Augenbraue in die Höhe, eine Hand noch immer auf dem Arm ihres Begleiters um dort den Haltepunkt zu finden, der ihr die Orientierung gab. Es war fasziniert, wann man doch ein Angebot bekam - schon einfach nur, wenn man ein Gasthaus betrat. "Wie kommt Ihr zu Eurem Glauben?"
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"Ihr habt diesen Blich in euren Augen, diese.... Mimich in eurem Gesicht!" er schüttelte den Kopf. "Ständig chommen Leute wie ihr hier her zum alten Chagall!"
Das Mädchen lächelte und hob eine Hand um mit dieser an die kleine Geldkatze zu kommen, die an ihrem Gürtel hing. Mit einer geschickten Bewegung zog sie zwei Kronen hervor und drückte sie dem Wirt in die Hand. "An wen müssen wir uns wenden?", fragte sie und allein Astayas Tonfall machte deutlich, dass sie an dieser Stelle keine Lüge akzeptierte, wenn der Wirt sein Leben behalten wollte.
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"Ich glaube, das sollten wir unter sechs Augen besprechen!" meinte er und humpelte hinter den Thresen, hielt die kleine Klappe auf um Astaya und ihren Begleiter ebenfalls hindurch zu lassen. Er blaffte ein junges Mädchen an, sie sollte für den Moment den Thresen übernehmen und humpelte in einen Hinterraum, bedeutete den beiden anderen ihm zu folgen
Zögernd ging Reznov mit. Er wusste nicht was der Mann so wichtiges zu bereden hatte das er dazu in einen anderen Raum gehen musste. Er bobachtete den alten Mann genau und sah sich nervös um.
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Der Mann trippelte Weiter, bat schließlich Reznov und Astaya in einen privaten Raum. Dieser war schlicht eingerichtet und es roch nach Knoblauch. "Immer herein in die gute Stube!"
Reznov ging mit und lehnte sich dann an eine freie Wand. Er war das stehen gewohnt. Er überließ Astaya das reden, schließlich wollte diese etwas über ihren Freund herrausfinden. Mit verschränkten Armen beobachtete er die Zenerie.
Angewidert verzog Astaya das Gesicht bei dem penetranten Geruch von Knoblauch, der ihr nun entgegen stach und sie rang um Atem, hatte jedoch nur das Gefühl, dass das Übelkeitsgefühl, das der Knoblauch in ihr verbreitete. "Also? Ihr wolltet mit uns reden?", fragte sie harsch und verschränkte die Arme vor der Brust, eine Augenbraue erneut in die Höhe ziehend und ihren Geist vor dem anderen abschirmend. Auch wenn sie damit Gefahr lief von einem Angriff niedergeworfen zu werden - es war ihr immer noch sicherer als wenn ein Magier die Chance hätte ihren Geist durcheinander zu werfen.
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"Nun wisst ihr... Ihr fragt euch gefährliche durch.... Ich kenne euch, euch und den Mann mit dem vor einigen Wochen da ward!" meinte der Wirt und rieb sich die Hände. "Ich... wurde aufgesucht vor kurzem!"
"Von wem und weshalb?", hakte sie harsch nach und machte einen Schritt auf den Wirt zu, spürte dessen Unsicherheit und hörte das Aufeinanderreiben seiner Hände. "Sagt schon!", fuhr sie ihn an und spürte, wie ihre Laune stetig weiter absank. Wenn Vrael starb, weil der Wirt nicht rechtzeitig geredet hatte, dann würde sie dafür sorgen, dass dieser Mann nie wieder ein glückliches Leben haben würde. Er kannte weder sie noch Vrael um sich irgendein Urteil darüber zu bilden, doch das stand hier nicht zur Debatte.
Reznov wurde hellhörig und griff zur Sicherheit schon zu seinem Messer. Er wusste nicht warum aber er hatte ein schlechtes Gefühl bei dem ganzen. Es kam mir schon komisch vor als er uns hier her gebracht hat...
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"Nunja, es waren Magier! Wirchlich hochrangige Personen!" meinte er leise und trat einige Schritte zurück. "Sie haben mir gedroht, wisst ihr....." er griff hinter sich und in einer Bewegung zog er eine Armbrust aus dem Nachttisch. "Schön auf den Boden legen - beide!"
"Aber warum denn?", fragte Astaya, obgleich sie das bekannte Klicken einer Armbrust vernahm, das sie zum ersten Mal in Surda gehört hatte als der Mann, der ihren Vater verletzt hatte unwissentlich in sie hinein gestolpert war. Damals hatte auch er es bereut. Mit einem undefinierbaren Lächeln entließ sie ihren Geist wieder der bisherigen Kontrolle und begann die schwarz-weißen Schemen ihrer eigenen Wahrnehmung zu registrieren. Jene Schemen, die es ihr möglich machten zu sehen und die Hand nun gezielt auf die Armbrust und den daraufliegenden Pfeil zu richten. "Jierda!"