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Thema: Gasthaus Di Sep 23, 2014 9:44 pm
Elijah Chamberlain
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Thema: Re: Gasthaus Di Sep 23, 2014 10:00 pm
Elijah warf sich unruhig hin und her, während der Regen durch die groben Löcher im Dach drang und ihn gänzlich durchnässte. Er konnte nicht einschlafen, das Wasser war in jede einzelne Faser seiner dünnen Lumpen gedrungen welche er am Leib trug. Schließlich gab er es auf am heutigen Tag noch einschlafen zu wollen und stand auf. Er ging hinüber zu der Ziegel unter welcher er seine Habseligkeiten verborgen hatte. Ein scharfes Messer, welches er aus einer Glasscherbe und einem Stück Holz mit Bindfaden zusammen gebastelt hatte und drei Kupferstücke. Er nickte selbstzufrieden, nahm das Messer und kletterte schließlich durch das Loch im Dach wobei er darauf acht gab nicht auf den nassen Schindeln auszurutschen. Sein langes, schwarzes Haar lag ihm nass und ungekämmt im Gesicht während seine nackten und mit Hornhaut überzogenen Füße sich mit schlafwandlerischer Sicherheit über die Dächer der Stadt bewegten. Er hatte furchtbaren Hunger - absoluten, furchtbaren Hunger und musste. Die Welt entglitt ihm, drehte sich und er spürte wie er das Gleichgewicht verlor als eine der Schindeln unter ihm von ihrem Platz rutschte, einige weitere mittriss und Elijah in einem Haufen von Schindeln und spritzendem Wasser mit einem Schrei in die tiefe fiel. Den Aufschlag hatte er nicht mehr gespürt und er erwachte mit dem Geschmack von Blut im Mund. Die Welt um ihn herum drehte sich und er spürte, dass er sich einige Rippen geprellt hatte. "Na wen haben wir denn da" hörte er eine dunkle Stimme sagen und er versuchte aufzublicken, doch ein harter Stich im Nacken belehrte ihn eines besseren. Er kannte diese Stimme. Es war einer der Nachtmeister welche die Straßen patroullierten. "Eine miese kleine Gossenratte... halt ihn fest" grobe Hände packte ihn, drehten seine Arme nach hinten auf den Rücken, zog ihm die Hose herunter. Elijah hörte wie der andere sich an seinem Gürtel zu schaffen machte. "Du wirst heut Abend quieken kleine Sau. Ich werd dich zu meinem kleinen Mädchen machen, was hälst du davon?" ein düsteres, verabscheuungswürdiges Lachen. Elijah wusste nicht genau wie ihm geschah - er spürte nur eine unsagbare, alles zerfressende Wut. Er stemmte sich mit aller Gewalt gegen den Mann der ihn festhielt, drehte sich gegen dessen Griff und spürte wir sein Arm aus dem Gelenk sprang doch es war ihm egal. Mit der anderen Hand griff er nach seinem Glasmesser, warf sein ganzes Gewicht gegen seinen Angreifen und stach diesem das Messer in den Hals wo es zitternd stecken blieb. Der Soldat gab noch ein gurgelndes Geräusch von sich, ehe er erschlaffte. "Was zum, du mieser kleiner" der Nachtwächter sah Elijah mit aufgerissenen Augen an - die Hose herunter gelassen und sein Gemächt entblößt. Elijah griff in seiner Wut nach dem Schwert des toten Soldaten und stürmte mit diesem auf den Nachtwächter los, welcher nach hinten trat, über seine Hose stolperte, torkelte, fiel. Elijah stürzte sich auf ihn - rammte das Schwert ins Gemächt, dass das Blut nur so spritzte. Stach immer wieder zu - in Gesicht, Brustkorb, Genitalien immer und immer und immer wieder bis seine Arme taub wurden. Immer und immer und immer Elijah schreckte mit einem erstickten Schrei aus dem Schlaf, stand auf und torkelte aus dem Bett hinüber zum Fenster und starrte hinaus, als wollte er sicher gehen wo er sich befand. "Vierra" flüsterte er leise und für sich selbst. "Nicht Dras Leona... Dras Leona liegt tausend Meilen und zehn Jahre zurück.."
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Thema: Re: Gasthaus Di Sep 23, 2014 10:23 pm
Es waren nicht die leisen Schritte auf dem Boden, die wiederum ein lautes Knarzen der Bodendielen auslöste, vielmehr war es der laute Schrei gewesen den Elijah im Schlaf von sich gegeben hatte. Instinktiv hatte er das Messer, das stets unter seinem Kissen lag schreckhaft hervor gezogen, doch bis auf eine kleine Schittwunde, die er sich selbst durch die Dunkelheit zugezogen hatte, war keine Gefahr erkennbar, weswegen er sich kurz darauf selber einen Narren schallte und den Kopf wieder auf das Kissen bettete, doch wurde er erneut am einschlafen gehindert, diesmal jedoch durch den Schatten an der Wand, den der wandelnde Kamerad warf. "Schlecht geschlafen?" In seiner Stimme klang ohne Zweifel ein gewisser Hohn, doch nutzte er den gleichen für gewöhnlich wenn er über sich selbst sprach, was glücklicherweise nicht allzu häufig vorkam. Elijah hatte sich die Reise über als erstaunlich stiller Kamerad erwiesen, doch gab es Phasen, in denen er sich scheinbar zwanghaft mit anderen Austauschen musste, darüber wie genial oder dumm eine seiner Ideen war und welcher Teil seiner "Studie der Anatomie" wohl als nächstes dran wäre. "Ein wenig Medizin für einen ruhigeren Schlaf?" Er holte einen kleinen Tonkrug hervor der zweifelsohne bereits eine Weile lang offen stand und durch dessen Öffnung ein herber, holziger Geruch drang, gepaart mit dem scharfen Geruch von Alkohol.
Elijah Chamberlain
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Thema: Re: Gasthaus Di Sep 23, 2014 10:40 pm
"Ich ziehe es vor mich selbst zu medikamentisieren und mir meine Rauschmittel genau auszusuchen" erwiderte Elijah gereizt und schob den Krug fort, ehe er seinen Blick über die Stadt wandern ließ, in welcher überall Lichter brannten. Sein Blick glitt weiter hinüber zu dem großen Schloss welches am oberen Ende drohnte und alles zu überstrahlen schien. Es erinnerte ihn an eine saubere, reine und leuchtende Version Dras Leoanas - auch dort hatte er von seinem Versteck aus das große Schloss in der ferne sehen können. Auch damals war es ihm vorgekommen wie ein Stern am Firmament - wunderschön und unerreichbar. Elijah rieb sich den Schlaf aus dem Gesicht und schüttelte nur den Kopf ehe er zu seinem Reiserucksack glitt und dort eine große Keramikröhre von dem Durchmesser eines dicken Astes nahm und mit diesem zu dem Tisch ging, welcher Teil ihres Zimmers war. "Sie ist dort oben" meinte er mehr zu sich als zu Chem. "Und wenn ich ihr Nah sein will, muss ich den Hof von mir überzeugen"
Gast Gast
Thema: Re: Gasthaus Di Sep 23, 2014 10:58 pm
„Ich habe solche Dinge schon einmal gesehen, einige der Stämme der Solandri nutzen Pfeifen in ähnlicher Form, naja zumindest glaube ich das, ich hatte das verdammte Ding nur einen kurzen Augenblick lang in den Händen, ehe der Händler es mir wieder aus den Händen gerissen hat. Solcherlei Dinge sind in der restlichen Welt ein halbes Vermögen wert … kaum zu glauben, einige sollen solchen Tand sogar sammeln, ohne ihn jemals zu benutzten.“ Er schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck aus seiner Flasche. Der bittere, jedoch durchaus bekannte und dadurch tröstliche Geschmack des Alkohols lag noch eine ganze Weile lang auf seiner Zunge. Selbstgebrannter, hergestellt in den heimischen Gegenden aus Surda. Die Menschen dort hatten nur eine Handvoll Nahrungsmittel die sie anbauen konnten, dadurch das anmischen und destillieren jedoch dafür perfektioniert hatten. Es erinnerte ihn an seine Heimat, seine eigene Jugend und Zeiten, in denen er jeden Tag auf Wanderschaft gewesen war. „Wie hast du Sie eigentlich kennen gelernt?“ Fragte er, inzwischen ebenfalls vom Sternenbild fasziniert. „Jetzt schau nicht so, nur weil ich die Taschen anderer Leute erleichterte bedeutet das nicht dass ich nicht Interesse an anderen Menschen habe. Du murmelst andauern im Schlaf einen Namen, wobei ich stark davon ausgehe das es ihrer ist … leider murmelst du sehr undeutlich.“ Ein weiter Schluck folgte. „Und in deinen wachen Momenten wirkst du manchmal wie in deinen Gedanken verloren. Ich kenne diesen Ausdruck gut genug um zu sagen, dass er einer Frau gewidmet ist. Also, komm schon. Was hast du zu befürchten? Ich werde es sicher nicht dem nächsten Herlod erzählen. Und selbst wenn, wer sind wir hier schon?“
Elijah Chamberlain
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Thema: Re: Gasthaus Di Sep 23, 2014 11:10 pm
"Du irrst dich" antwortete Elijah nur und schüttelte den Kopf während er die Keramikröhre in seinen Händen drehte. "Das hier ist keine einfache Pfeife für Kräuter" erklärte er und drehte am Kopf des Gefäßes, woraufhin dieser absprang. Dann zog er an den Kopf und brachte eine lange Eisenstange zum vorschein. Zumindest schien sie so. An ihrem vorderen Ende waren zwei Stumpfe spitzen angebracht und das ganze konstrukt war mit Kupfer umwickelt. Am unteren Ende schien eine kleine Kurbel zu sein welche Elijah leise und monoton drehte. "Und was das andere angeht. Ihr Name... lautet Adriana" erklärte er leise und drehte weiterhin an der kleinen Kurbel, wie zur Beruhigung. "Sie ist... die Hofmagierin Alagaésias" erklärte er schließlich und seine dunklen Augen begegneten denen von Chem. "Und einer der Gründe warum ich atme" erklärte er und streckte kurz seine Zunge an das Kupfer, zog diese wieder zurück und kurbelte weiter.
Gast Gast
Thema: Re: Gasthaus Di Sep 23, 2014 11:22 pm
„Ich nehme nicht an das dass ein Genussmittel ist? Ich meine man durchaus darauf schließen, so wie du das verdammte Teil ansiehst, aber …“ Die Funken die der Apparat schlug ließen ihn einen Augenblick lang zurück schrecken, doch erkannte er in dieser Maschinerie schließlich den selben Mechanismus, den er bereits bei anderen Projekten von Elijah gesehen hatte. Die Kurbel war dabei das Kernelement und je schneller er eben diese betätigte, desto wichtiger und imposanter wurden die Funken die um die Metallenden schlugen. „Du weichst meiner Frage aus, Arista.“ Erinnerte Chem ihn schließlich an das Thema des Kennenlernens. „Adriana … Zweifelslos ein fyonarischer Name, die dort lebenden Damen sollen erstaunlich viel elleganz haben. Kann ich selbst nicht einmal bestätigen, mir sind vielleicht bisher zwei ... maximal drei untergekommen und diese Vergnügen waren recht kurzweiliger Natur. Die Häfen dort werden erstaunlich gut bewacht musst du Wissen und die meisten der Soldaten arbeiten für meinen Geschmack zu genau. Aber vielleicht hatte ich bisher auch nur eine Pech was die Auswahl der Städte anging. Also … deine Adriana, wie hast du sie kennen gelernt? Ist sie auch irgendwann in deinem Haus aufgetaucht oder hast du ihr eines deiner …“ Er deutete vielsagend auf die Apparatur. „Naja eines deiner … Dinger verkauft?“
Elijah Chamberlain
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Thema: Re: Gasthaus Di Sep 23, 2014 11:39 pm
"Nein" antwortete ELijah nur kurz angebunden und nahm einen kleinen Haken, welcher mit Marmor umfasst war und zog mit diesem einige Schrauben und Haken fest woraufhin erneut Funken stoben. Dann drehte er weiter an dem Gerät. "Und ich weiß wie es in Fyonara aussieht" fügte er anbei und sah den anderen an. "Ich bin mehr herumgekommen als du vielleicht glauben magst..." er zischte während er einerseits immer weiter drehte, aber andererseits das Gerät bearbeitete - mittlerweile indem er den Haken im Mund hielt um drehen, das Gerät festhalten und gleichzeitig alles richtigen zu können während er zugleich - wenn auch ein wenig undeutlich und gepresst weiter sprach. "Ich habe sie auf der Hochzeit des Königs kennen gelernt und wusste sofort, dass sie die... richtige ist. Ich habe in ihren Augen gesehen, dass wir für das gleiche ehrbare Ziel kämpfen" erklärte er leise und richtete erneut die unterschiedlichen Drähte. "Ich nehme stark an, dass der Valenci ihr das Land zeigen wird. Ist bei ihnen so brauch - bei der Größe der Insel wird das ganze... in etwa drei Monate dauern. Genug Zeit um zu verstehen wie der Adel am Hof so läuft. Das ist immer ein eigenes kleines Ökosystem. Du wirst als Surdanischer Botschaft auftreten und ich werde dein... wie sagst du so schön" er spuckte den Haken aus, "Artista sein. Ich will ihr nah sein mehr nicht Chem. Und wenn ich dafür vor dem König buckeln und ihm Gefälligkeiten erweisen muss, dann sei es so"
Gast Gast
Thema: Re: Gasthaus Di Sep 23, 2014 11:51 pm
Ein einziger, vielsagender Blick ging über Elijah, ehe Chem die Flasche vollständig leerte. „Ich bin lange genug mit Menschen verschiedenster Wesensarten umhergezogen um sagen zu können das dass bei weitem nicht die Geschichte ist, die zu Jemandem wie dir passt. Nein, man sagt vielleicht das die Wirklichkeit nie so interessant ist wie die Geschichten die man sich von Ort zu Ort erzählt, aber diese Geschichten entspringen meist aus mehr als der reinen Vorstellungskraft oder dem Wunsch nach etwas besonderem. Einzigartigkeit Artista … du hast sie mehr in die als jeder andere.“ Sein interessierter Blick ging nicht von der seltsamen Waffe ab, um die noch immer Funken schlugen, doch als Chem die Hand ausstreckte um dieses seltsame Gebilde zu berühren, schlug ihm der junge Erfinder mit erstaunlicher Präzision und stärke auf die Hand, als würde man einem Kind verbieten die Hände zu nahe an den Kamin und dessen Eisenzeug zu halten. „Schon gut, schon gut. In jedem Fall, irgendwann wirst du mir diese Geschichte erzählen. Wie lange sagtest du, drei Monate? Mehr als genug Zeit denke ich um einander gut genug kennen zu lernen.“ Die Tatsache, wie seine Rolle in diesem Spiel hier ausfiel, interessierte ihn indes eher peripher. „Dir ist schon bewusst wie ein surdanischer Adliger auftritt? Mit etlichen Goldschmuck und noch mehr Lagen an Kleidung, eine bunter als die andere.“ Er sah an sich selbst herunter und erblickte nur den dünnen, fleckigen Beinling und das graue Nestelhemd, woraufhin er selbst lachen musste.
Elijah Chamberlain
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Thema: Re: Gasthaus Mi Sep 24, 2014 12:00 am
"In deiner Tasche" meinte Elijah nur und deutete zu der großen Tasche hinüber welche er Chem die ganze Zeit über hatte schleppen lassen. Er hatte dem anderen nicht erlaubt diese auf die Eselskarre zu legen, da er befürchtete die teuren Kleider würden den Geruch des Esels annehmen. "Viel wichtiger ist, dass dir bewusst sein muss, dass du über mir stehst - ich bin ein Geschenk von dir an den König. Allerdings wirst du ihm dies nicht so sagen. Du wirst sein Interesse auf mich lenken müssen während ich es wecke. Es ist äußerst wichtig, dass er mich haben möchte. Ich kann in diesem Land wesentlich mehr erreichen als in dem verstaubten Alagaésia. Ein weiterer Grund wieso ich all dies über mich ergehen lasse" er hatte schließlich aufgehört zu kurbeln und breitete mehrere Blätter aus, legte Kohlestifte bereit und sah zu Chem. "Zieh dich schonmal um, ich will wissen ob dir die Kleider passen und ob wir wieder zum Schneider müssen." Er seufzte und sah Chem dabei zu wie sich dieser das Hemd über den Kopf zog. Dann mit einem schnellen Schritt trat er auf den Surdaner zu und setzte ihm mit einem leichten Stoß die beiden Spitzen direkt aufs Brustbein. Ein Knall ertönte, funken stoben und Chem sprang knapp einen Meter nach oben und zwei zurück, ehe er zuckend auf dem Boden landete. Elijah griff nach dem Papier und zeichnete was er sah - das feine Muskelspiel unter Haut, wie sich die Fasern zusammen zogen und weiteten, die verbrannte Stelle auf der Brust. Die immer wieder stoßweise schneller und kürzer werdenden Kontraktionen weswegen er dem anderen befohlen hatte das Hemd auszuziehen. Wie im Wahn zeichnete er in Windeseile all diese kleinen Feinheiten und legte dabei den Stab zur Seite, ehe er nach etwa drei Minuten zu dem erschöpften Chem glitt und diesem ein Glas Alkohol reichte. "Du warst fantastisch!"
Gast Gast
Thema: Re: Gasthaus Mi Sep 24, 2014 12:16 am
Chem hatte lauthals aufgeflucht, so laut, dass kurz darauf einige entfernte Rufe der anderen Mieter zu hören waren und nicht wenige davon beinhalteten allerlei wüste Beschimpfungen. „Du verdammtes Stück Scheiße!“ Keuchte Chem, wälzte sich auf dem Boden als müsse er ein Feuer löschen, doch war da kein Feuer, nur das unangenehme Gefühl von verbrannter Haut. Er brauchte eine Weile bis er überhaupt wieder normal atmen konnte und noch immer schlug sein Herz wie verrückt und es dauerte eine noch längere Zeit, bis er schließlich wieder mit beiden Beinen fest auf dem Estrich stand, welcher das altbekannte Ächzen von sich gab. „Sagte ich einzigartig? Verzeih mir, ich meinte eigentlich vollkommen wahnsinnig!“ Die zwei Metallspitzen hatten eine rötliche Färbung auf seiner Brust hinterlassen, welche, wenn überhaupt, nur mäßig verschwinden würde und stets einen dunklen Schatten beibehalten würde. Er fuhr sacht mit dem Finger über die gänzlich verbrannte Haut, bereute dies im nächsten Moment bereits. „Auf dich Aufmerksam zu machen wird denke ich kein Problem sein. Das Problem stellt im Moment eher die Tatsache dar, das ich nur zwei Schritte davon entfernt bin, deinen verdammten Arsch aus dem Fenster zu werfen.“ Doch das Angebot des Alkohols stimmte ihn milde, zumindest so sehr, dass er sich auf ein anderes Thema einließ. „Und ich gebe dich als Geschenk, verstehe ich dacht richtig?“
Elijah Chamberlain
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Thema: Re: Gasthaus Mi Sep 24, 2014 12:37 am
"Als Darbietung der Verbundenheit zwischen Surda und Valencia" stimmte Elijah ihm zu. "Wie dir vielleicht bekannt sein dürfte existiert Surda nicht mehr. Das heißt - natürlich existiert es noch und ist stolzer und größer denn je aber dein Volk ist eine... Handpuppe. Rauchpulver und künstlicher Donner bei einer Theaterprobe. Ein...." er schien nach dem richtigen Wort zu suchen "Strohmann" er nickte für sich, schien die Tatsache das er Chem beinahe dem Schicksal eines Grillhähnchens zugeführt hatte zu ignorieren. "Fyonara besitzt Surda so wie eine feine Dame einen großen Diamantring besitzt. Also wird vielmehr Fyonara seine Verbundenheit demonstrieren, wenngleich auch durch Surda und dich als Sprachrohr hindurch. Wenn du also Mist bauen solltest und ich dadurch versage und Valencia höchst ungehalten wird hast du Fyonara an deinem Arsch kleben mein Freund" erklärte er und lächelte. Das war die nächste Absicherung. Er mochte Chem, konnte aber nicht riskieren das sich dieser gegen ihn wandte oder sich vielleicht gar an ihm rächen wollte. "Und das sollten wir beide unbedingt vermeiden"
Gast Gast
Thema: Re: Gasthaus Mi Sep 24, 2014 12:53 am
Im ersten Moment hatte er sagen wollen das ihm die politischen Gegebenheiten seiner Heimat durchaus bewusst waren, doch einige Augenblicke später war er froh nichts derartiges gesagt zu haben. Es war ihm bisher nicht aufgefallen, doch stimmte es. Würde er auffallen, so hätte er mit einem Schlag nicht nur erneut die Justiz des valencianischen Volkes an seinem Arsch, sondern auch die der Fyonarer, welche allgemein für ihre Strenge und Genauigkeit bekannt waren, eine Tatsache, die nicht unbedingt beitrug das er sich in dieser Rolle wirklich wohl fühlte. „Ziemlich viel verlangt von Jemanden, der mich von ein paar Augenblicken noch mit einem Vogel verwechselt hat, den man über eine Feuerstelle hängt bis er knusprig ist.“ Die Kleidung passte erstaunlich gute. Einige Stellen des Oberkleides waren ein wenig zu lang, doch kannte er seine Landskleidung gut genug um zu wissen, wie man solche Stellen in dem Gürtel, welcher ebenfalls aus teuren Seidenstoffen bestand, versteckte. „Nun, ich fühle mich fast heimisch.“ Ließ er mit einem Lächeln verlauten, jedoch fehlte ihm beinahe die traditionelle Waffe der Surdaner, der Säbel, welcher meist mehr ein Statussymbol darstelle als eine wirkliche Waffe, denn meist waren in den Griffen derart viele Edelsteine verbaut, dass es fast zu schade war eine derartige Waffe überhaupt aus der Scheide zu ziehen. „Was tun wir eigentlich wenn du ihn nicht für dich gewinnen kannst?“ Die Frage schien seinen Kameraden zu irritieren. „Ich meine wenn er kein Interesse zeigt und ich trotz aller Versuche kein Interesse für deine Bauwerke aufbringen kann. Ich meine, woher weißt du das dieser royale Zipfel nicht ein bekennender Pazifist ist?“
Elijah Chamberlain
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Thema: Re: Gasthaus Mi Sep 24, 2014 9:14 pm
Elijah blinzelte den anderen überrascht an. "Mag er Pazifist sein soviel er mag - er ist ein König und seine Armeen müssen nun einmal ausgestattet werden. Er wäre ein ausgemachter Hornochse wenn er mein Genie nicht dafür verwenden würde jedem anderen Land um einhundert Jahre voraus zu sein" erklärte er und kratzte sich an der Nase während er den Schockstab wie er ihn nannte wieder in seinem Behälter verstaute. "Außerdem habe ich auch einige Geräte zur Abwehr in Planung - doch wenn er selbst diese nicht schätzt, so bin ich ein hervorragender Schauspieler und Dichter. Ich habe auch ein Gefühl für Architektur. Außerdem kann man Zahnräder und Stahlfedern in tausend verschiedenen Weisen benutzen. Es gibt so vieles das noch erfunden werden könnte und das irgendwer mit SIcherheit braucht. Man könnte ein Vermögen damit machen immer etwas neues zu erfinden, dass sich nur minimal von seinen Vorgängern unterscheidet und es für viel Geld verkauft. Menschen lieben neue Sachen und jeder will das neuste und beste haben. Ich werde schon was finden" erklärte er, nahm einen Apfel aus der Schale und biss hinein ehe er ihn auf Nachttisch stellte.
Gast Gast
Thema: Re: Gasthaus Mi Sep 24, 2014 10:00 pm
„Das neuste und Beste?“ Fragte er mit dem gleichen Hohn in der Stimme wie bereits zuvor. „Um ehrlich zu sein kann ich mir das nur schwer vorstellen, die Leute müssten immer und immer wieder wissen was neu ist und was alt und viele der Bewohner unserer schönen Erde können nicht einmal von zwölf bis Mittag denken, dass du ihnen einen derartigen Intellekt zuschreiben willst finde ich erstaunlich. Und abgesehen davon … du glaubst das es sich wirklich rentieren würde etwa zu Verkaufen was nur minimal zu dem vergleichbaren Produkt abweicht? Ich meine, sicherlich, die meisten der Leute sind dumm wie Stroh, doch der Adel, der meist auch die größte Abnehmerschaft bildet wird doch nicht derart dumm sein.“ Er spürte unter dem traditionellen Gewand noch immer die zwei Stellen, an denen ihn der Apparat getroffen hatte und die wohl fortan auch ein Stück dunkler als der Rest seiner Haut sein würden. Jedes Mal wenn eine der dünnen Stoffschichten über diese strich fühlte es sich an, als würde jemand mit Sandpapier oder Stahlwolle über seine Haut gehen, doch konnte er sich nach ein paar Minuten der Übung so fortbewegen, das sich die oberen Lagen möglichst wenig hin und her schoben. „Wo hast du … naja, dass alles eigentlich gelernt? Ich meine ich kann mich nicht daran erinnern das es Schulen für derartige … Künste gibt.“
Elijah Chamberlain
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Thema: Re: Gasthaus Mi Sep 24, 2014 10:08 pm
"Gibt es auch nicht" antwortete Elijah trocken und fuhr sich langsam durch die Haare. "Ich habe es mir selbst beigebracht. Wobei es natürlich Inspirationen und gewisse Lehrer gab. DIe Natur zum Beispiel, sie zeigt dem aufmerksamen Beobachter alles was er wissen muss. Weißt du, alles was man erfinden kann gibt es bereits - irgendwo in den tiefen dieser Welt verborgen" erklärte er und nahm einige Blätter aus seinem Rucksack. Schlafen würde er nun ohnehin nicht mehr können und so würde er sich weiterhin seinen Studien widmen. "Außerdem habe ich Bücher gelesen. Viele Bücher - vor allem jene von Lyonel Bolívar. Der Stärkere ist nie stark genug, immer Herr zu bleiben, wenn er seine Stärke nicht in Recht und den Gehorsam in Pflicht umwandelt. Nur so kann das „Recht des Stärkeren“ bestehen – ein Recht, das man scheinbar bloß ironisch zitiert, in Wahrheit als als Prinzip anerkennt. Wird man uns dieses Wort wohl je richtig erklären? Stärke ist eine physische Kraft; ich vermag nicht zu erkennen, welche sittliche Forderung ihrem Wirken entspringen soll. Der Stärke nachgeben ist ein Akt der Notwendigkeit, nicht des freien Willens; es ist bestenfalls ein Akt der Klugheit." zitierte er und lächelte. "Aber auch noch ältere Schriften wie jene von Eärendil von vor über eintausend Jahren habe ich studiert. Ebenso wie die Prinzipien des Chis aus Aurea oder das Staatenrecht Fyonaras. Wissen Chem ist das was uns vom Tiere unterscheidet. Unser Verstand, er ist wie... ein loderndes Feuer und je mehr Nahrung wir ihm geben umso größer wird es und umso mehr erhelltes unsere Welt - und genauso wie Feuer kann auch der Verstand als eine Waffe eingesetzt werden. Genauso wie Feuer kann auch der Verstand Dinge... Formen, sie Verwandeln. Unser Geist ist das mächtigste Werkzeug welches wir besitzen und ich habe meinen Verstand geschärft und geschliffen"
Gast Gast
Thema: Re: Gasthaus Mi Sep 24, 2014 10:29 pm
Im ersten Moment wirkte viele der Ansichten die Elijah gerade äußerten wie die eines typischen Gelehrten, die auf die Macht des Geistes und die des Wissens bestand. Doch lag in seiner Stimme nicht nur der allzu typische Ton der deutlich machte, dass man nur die eigene Erwerbstätigkeit schützen wollte, nein. Vielmehr lag eine Faszination in diesen Worten, wie er sie nur selten gehört hatte und zu seiner eigenen Verwunderung nickte er anerkennend. „Nun glücklicherweise hält sich ein Großteil der Menschheit an andere Gegebenheiten, sonst wäre ich dein Diener und du mein Meister … aber warte, so ist es außerhalb unseres kleinen Possenspiels ja auch, nicht wahr?“ Er lachte kehlig, zog sich die feine Kleidung aus und streifte sich dann das so schreckend unscheinbare Hemd über, zusammen mit den Beinlingen die an den unteren Hosenbeinen zwei oder drei Flecke aufwiesen. Er hatte versucht erneut die Augen zu schließen und Ruhe zu finden, doch das leise Murmeln, das Elijah wie ein Mantra vor sich her murmelte und das für ihn selbst scheinbar eine beruhigende Wirkung hatte, erzielte bei Chem genau den entgegen gesetzten Effekt, sodass sich dieser schließlich wieder aus dem groben Bett erhoben hatte. „Elijah – was hältst du davon wenn wir uns ein wenig die Straßen ansehen? Ich kenne einige der Städte, Sperrstunden gibt es hier glücklicherweise nicht und es gibt einige, wenige Wirtsbesitzer die nicht des Tages, sondern vor allem nachts ihren meisten Profit machen sollen. Was denkst du? Wir könnten die Stadt erkunden, die Leute hier kennen lernen, uns betrinken, ein paar läufige Schlitze einfangen – die Stadt steht uns und unserem, gut, deinem Geld offen Artista!“
Elijah Chamberlain
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Thema: Re: Gasthaus Mi Sep 24, 2014 10:36 pm
Elijah sah den anderen an, blinzelte kurz und warf dann einen Blick zu den zahlreichen Blättern. "Gewöhnliche Frauen langweilen mich Chem - genauso wie es gewöhnliche Menschen tun. Sich zu betrinken und über dumme Geschichten von noch dümmeren Leuten zu Lachen widert mich an." erklärte er dem anderen und schüttelte den Kopf. "Und was glaubst du geschieht, wenn uns jemand erkennt? Dich, der in einigen wenigen Tagen als Surdanischer Adliger durch die Tore des Schlosses marschiert? Du stichst mit deinem dunklen Teint hier aus dem Haufen von Milchweißen und gepuderten Damen und Herren heraus wie ein Schwein in einer Schafsherde" er schüttelte den Kopf. "Außerdem bin ich hier gerade in einer wichtigen Sache die weitaus größer ist als irgendeinem..." er sah Chem an, schien dessen Wort wiederholen zu wollen, brach dann jedoch ab. "Wusstest du, dass durch alle Zeiten hindurch die Urvölker eine Muttergöttin verehrt haben? Keinen männlichen Gott - sondern das ursprünglich Weibliche. Jede Kultur hat an ihrem Anfang eine weibliche Gottheit angebetet - ausnahmslos"
Gast Gast
Thema: Re: Gasthaus Mi Sep 24, 2014 10:51 pm
„Du lügst.“ Gab er ungläubig von sich, während er eine neue Flasche seines privaten Vorrates an Selbstgebranntem entkorkte und einen großen Schluck aus dieser nahm. „Die Welt wird von männlichen Göttern regiert, nun ja mit Ausnahme dieses seltsamen Landes im Sünden, dessen Name mir gerade entfallen ist. Es…“ Er hielt einen Augenblick inne er als einen weiteren Schluck nahm und ihm, durch die Intensität des Alkohols einen Augenblick lang die Tränen in die Augen stiegen. Beinahe peinlich berührt davon wandte er sich einen Augenblick lang ab, rieb sich mit dem Ärmel über das Gesicht, ehe er erneut dazu ansetzte seinen Satz zu vollenden. „Es ist der natürlich Lauf der Dinge. Es gibt Gründe warum Männer über die Frauen und nicht Frauen über die Männer bestimmen. Wir haben einen klaren, körperlichen Vorteil und gleich was du auch von dem Geist erzählen magst, die reine Dominanz eines Geschlechts kann durch keine Raffinesse wieder wet gemacht werden.“ Elijah schien von alledem im ersten Moment nicht besonders berührt, er hatte seine Augen noch immer auf die vergilbten Seiten der Bücher gerichtet, aus denen er solchen Schabernack entnahm, wie er ihn gerade eben geäußert hatte.
Elijah Chamberlain
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Thema: Re: Gasthaus Mi Sep 24, 2014 11:04 pm
"Du bist größer als ich oder etwa nicht?" fragte Elijah schließlich noch immer vollkommen ruhig während er sich Notizen machte und das ein oder andere aufmalte. "Deine Muskeln sind auch ausgeprägter als meine ebenso wie deine Brustbehaarung und dein Bartwuchs ausgeprägter sind. Du bist also eindeutig männlicher als ich" schloss Elijah und trommelte mit den Fingern auf dem Tisch ohne Chem auch nur eines Blickes zu würdigen. "Und dennoch habe ich dich im Herrenhaus auseinander genommen - weil ich weiß wie ich Menschen angreifen muss. Ich habe dich mit dem kleinen Gerät welches ich erfunden habe ausgeschaltet, nicht wahr? Willst du mir also noch immer erzählen der Verstand sei der reinen, körperlichen Kraft nicht ebenbürtig oder gar überlegen?" er schüttelte den Kopf und hob die Hand um Einwendungen von Seiten des Surdaners abzuschmettern. "Nein, sag nichts - Sex. Wenn du Sex mit einer Frau hast, dann bist du danach absolut schwach und kannst dich kaum mehr rühren, während die Frau noch Munter ist wie ein Fisch im Wasser, nicht wahr? Weißt du - es gibt da eine Theorie" erklärte er. "Sie kommt aus einem fernen und vor allem Alten Land. Die Überstezung ist schwer aber ich denke, Zorn ist das richtige Wort. Alles Lebende ist mir Zorn erfüllt. Dieser Zorn ist kein Gefühl, sondern... Ein Verlangen, etwas Schaffendes, der Wunsch nach Leben. Zorn macht, dass das Gras durch den Boden nach oben drängt, der Sonne entgegen. Alles, was lebt, hat Zorn. Er ist das Feuer, das in allem, was lebt, den Drang weckt, sich zu bewegen, zu wachsen und etwas zu schaffen. Und die Frauen übernehmen bei der Liebe den Zorn von den Männern - Deshalb sind die Männer ja danach so müde. Der Mann gibt etwas von sich selbst, dann verlässt ihn die Kraft und er schläft. Frauen widerrum haben eine... andere Art von Zorn in sich. Deshalb schlafen die Frauen, anders als die Männer, danach auch nicht immer. Sie fühlen sich wacher, voller Bewegungsdrang. Oft wollen sie auch mehr von dem, was ihnen den Zorn überhaupt gebracht hat. Aber die Frauen können ihren Zorn vielseitig verwenden. Männer dagegen haben mehr davon, als sie gebrauchen können, und mehr, als ihnen gut tut. In einem Mann, der voll davon ist, wirkt er wie Gift. Der Mann will dann zu vieles. Er will alles und wird wunderlich im Kopf und gewalttätig. Ja, deshalb ist Zorn meiner Meinung nach das richtige Wort. Man merkt es, wenn jemand seinen Zorn die ganze Zeit in sich ansammelt. Der Zorn schlägt dann um, wendet sich gegen sich selbst und entfaltet eine zerstörerische statt schöpferische Kraft. Alle Dinge haben diesen Zorn - ein Stein hat im Vergleich zu einem knospenden Baum nicht viel. Dasselbe gilt für die Menschen. Einige haben mehr, andere weniger. Die einen gebrauchen ihn weise, andere nicht."
Gast Gast
Thema: Re: Gasthaus Mi Sep 24, 2014 11:16 pm
Über all diese, durchaus klugen wurden runzelte Chem im ersten Moment die Stirn. Er verstand durchaus was Elijah ihm mitteilen wollte, doch war dies eine Anschauung des Lebens, die ihm gänzlich neu war. Nun, wenn er ehrlich war, hatte er sich noch nie sonderlich große Gedanken darüber gemacht, wie genau die Welt funktionierte. Er hatte einfach in ihr gelebt, sich den Gegebenheiten hingegen und das beste aus seiner Position gemacht, ohne zu wissen was am morgigen Tag passieren würde, was vermutlich daran lag, dass er es auch nicht wissen wollte. „Und dein Zorn hat dich in dieses Land gebracht?“ Fragte er ein wenig ernster, während er die Flasche wieder mit dem Korken verschloss und sie beiseite stellte. Er war keiner der üblichen Redenschwinger die er gekannt hatte und die nur andere, große Männer rezitierten, was man vor allem daran erkannte, dass solcherlei Leute versuchen und jeder nur erdenklich Situation etwas schlaues zu sagen. Für Elijah hingegen war dies alles eher ein beiläufiges Gespräch, er erwartete gar nicht dass er irgendjemand begeisterte oder faszinierte und genau das zeichnete ihn aus. „Ich habe dich das seit unserer ersten Zusammenkunft nicht mehr gefragt aber, wie konntest du mit mir rechnen? Ich finde es jetzt umso erstaunlicher, denn viele deiner Ideen scheinen sich darauf zu stützen dass du Jemanden hast der für ein paar Münzen waghalsig genug ist, sich alle Knochen zu brechen oder die Haut verbrennen zu lassen. Ich meine deine Geschichte mit den Karten mag schön und gut sein und einen Augenblick lang war ich wirklich davon überzeugt aber … wie bist du wirklich darauf gekommen?“
Elijah Chamberlain
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Thema: Re: Gasthaus Mi Sep 24, 2014 11:22 pm
"Diese Welt" meinte er leise und fuhrt beinahe liebevoll mit einer Hand über das speckige Holz des Tisches, welches einmal ein Baum gewesen war und lächelte für sich selbst. "Sie bedeutet mir alles Chem. Sie ist die Einzige die wir haben" erklärte er lächelnd. "Und genau deswegen studiere ich sie und das Wesen aller Dinge zeigt mir, dass es im Großen wie im Kleinen überall gleich ist. Eine Bienenkönigin verbreitet einen Duft, welcher dafür sorgt das alle Bienen die zu ihr gehören auch zu ihr kommen und ihre Arbeit tun. Ich habe die Zettel verteilt - dies war mein Duft - und ich wusste, dass irgendwer kommen würde. Nicht dutzende. Dafür war all dies zu waghalsig zu... schwammig. Ich wusste, dass nur ein oder zwei Leute zu mir kommen würden. Du warst der Zweite" erklärte er schließlich und lächelte. "Und ich sah in deinen Augen das du der richtige warst - besonders, nachdem du das Angebot angenommen hattest. Ich verlasse mich nicht auf Zufälle Chem. Die Welt funktioniert aber nun einmal nach bestimmten Mustern. Ich erkennen Sie, offenbare ihre Bedeutung und nutze diese für mich"
Gast Gast
Thema: Re: Gasthaus Mi Sep 24, 2014 11:36 pm
„Wäre ich jetzt nicht mit einem Mann den ich erst seit ein paar Wochen kenne in einem fremden Land, dann würde ich sagen du bist verrückt.“ Er musste erneut lachen, auch wenn eben jenes bereits nach ein paar Augenblicken verklungen war. „Ich wollte eigentlich gar nicht hier her um ehrlich zu sein. Also nicht hier her, vielmehr zu diesem alten Anwesen auf Beirland wollte ich nicht. Ich habe nur irgendeine Chance gesucht um ein paar Leuten zu entfliehen denen ich in Alagäsia ein wenig zu viel geschuldet habe. Wenn es dich für eine deiner Studien interessiert – es gibt einen gewissen Punkt des Geldes, ab dem jeder Mann aufhört sich vertrösten zu lassen und sich mit nicht weniger als deinen eigenen Arsch zufrieden gibt. Erstaunlicherweise fällt diese Summe bei fast allen Leuten gleich aus. Eigentlich dachte ich das es ein vollkommener Schuss ins Leere wäre, ich hab mir selbst nur immer wieder Hoffnungen gemacht das ich dort irgendetwas finde, auch wenn diese Aussage von dem alten Kauz zu unglaublich unwahrscheinlich und dumm erschien, dass ich, als ich an Land angekommen und ein paar Meilen gelaufen war, der festen Überzeugung war, ich würde sterben. Ich meine … keine Menschenseele, weit und breit.“ Er sah Elijah einen Augenblick lang beim Zeichnen und notieren zu, ehe er ihn sacht an der Schulter packte. „Gleich war deine Thesen darüber sagen, ich schulde dir in gewisser Weise mein Leben.“
Elijah Chamberlain
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Thema: Re: Gasthaus Mi Sep 24, 2014 11:42 pm
"Ich weiß" antwortete Elijah und seine Stimme war nun wieder weitaus kühler und neutraler während der Blick seiner schwarzen Augen Chem zu durchdringen schienen. "Und du wirst mir diese Blutschuld bis auf den letzten Tropfen zurück zahlen. Ich sagte es dir schon einmal - du gehörst mir bis ins Mark deiner Knochen und bis auf den tiefsten Grund deiner Seele, mit jeder Faser deines Körpers" seine Stimme war ruhig und dunkel, vollkommen Ernst und ohne jeden Anflug von Spott. "Nun jedenfalls" er deutete auf eine Zeichnung die er gemach hatte und die einen Wagen zeigte, an deren Ende sich eine Art Windrand zu befinden schien, wenngleich dieses auch aus Klingen bestand. Genauso wie auch hinter dem Wagen ein solches Windrand gezogen wurde und Klingen an den Rädern waren. "Mit Hilfe einer Kette sind die Räder mit den Messer verbunden" erklärte er die Zeichnung, die er in der letzten viertel Stunde angefertigt hatte. "Ganz Nett mit Sicherheit, aber ich glaube ich brauche etwas besseres wenn ich für den König arbeiten will."
Gast Gast
Thema: Re: Gasthaus Do Sep 25, 2014 10:51 pm
Das Gerede von Blutschuld und davon dass er diese abbezahlen würde, schrieb er der späten Stunde zu die sie momentan zählten, denn so beeindruckend seine Gedanken auch sein mussten, trotz allem war er nur ein Mensch wieder jeder andere auch und wann Elijah das letzte Mal wirklich zur Ruhe gefunden hatte, konnte er, auch wenn sie beide bereits seit mehreren Wochen reisten, nicht wirklich sagen. Er schlief intervallweise, stets nur für kurze Zeit und immer wenn er selbst aufgewacht war, war Elijah bereits munter gewesen. Doch wollte er sich nicht weiter den Kopf über diese Tatsache zerbrechen, sodass er seinen Blick schließlich auf die Skizze lenkte, die Elijah gerade vor sich hatte. „Ein Wagen mit Klingen?“ Er runzelte die Stirn und versuchte sich vorzustellen, wie dieses Gefährt wohl im Kampfgetümmel wirken musste. „Ich bin kein Kriegsmeister, nicht mal ein Soldat aber stelle ich mir deine Apparatur reichlich wacklig vor, vor allem wenn sie mehrere Feinde gleichzeitig niedermäht. Etwas Einfaches das leicht herzustellen ist, von jedermann bedient werden kann und ihm dennoch einen Vorteil verschaffen kann, irgendetwas in der Art. Eine Fernkampfwaffe meinetwegen oder eine erweiterte Form des Katapults – ach was weiß ich, du bist der Denker von uns beiden Elijah, nicht ich!“