Straßen von Dras-Leona

"Hast du?" fragte Kharas ehrlich interessiert.
"Ich finde es jetzt nicht sonderlich schlimm, dass du nicht im Schloss übernachtet hats, ich hätte auch ein Gasthaus vorgzeogen wenn ich nicht so Todmüde gewesen wäre, und dass du dich nicht bei mir abgemeldet hast? Du bist ein großes Mädchen und erwachsen genug..." erklärte er und sah weiterhin auf die Straße.

Sie nuschelte etwas wohl zum Glück Unverständliches und blickte Kharas von der Seite her an, legte den Kopf schief und verbarg das, was sie eigentlich hatte sagen wollen.
"Ich wollte nach dem Streit mit Ziran gestern eigentlich einfach nur noch weg ...", erklärte sie dann leise den Grund für ihr plötzliches Verschwinden. "... da hab ich auch nicht geahnt, dass das Ganze ... so enden würde ..."

"Das du deine Unschuld an jemanden verschenken würdest, der an deinem Körper und nicht an deiner Person interessiert ist?" fragte er und klopfte ihr zärtlich auf den Rücken.
"Wir alle machen Fehler, es ist dein Körper! Auch wenn ich der Meinung bin, dass es etwas besonderes sein sollte - bin da jedoch wohl sehr altmodisch. Aber da du Ziran erwähnst..." er legte den Kopf schräg.
"Da war irgendetwas wichtiges..."

Frustriert aufstöhnend zog Coreen die Beine an den Körper und verbarg das rote Gesicht an den Beinen. Sie hatte nicht einmal im Ansatz darüber nachgedacht, was Kharas ihr soeben gesagt hatte.
"Warum hab ich nur immer ein Talent dafür mich in Schwierigkeiten zu bringen ...?", fragte sie, mehr zu sich selbst gewandt als zu ihrem Meister, dann registrierte sie seine letzten Worte und hob ruckartig den Kopf.
"Was war mit Ziran?"

Kharas schien ernstahft nachzudenken.
"Achja, er kam gestern Abend nach Hause, etwas angetrunken und - was für ihn ungewöhnlich war - ohne Begleitung, er murmelte etwas von "Sie enttäuscht" und "ich bin so billig", er hat sich im Bad eingeschlossen und bis jetzt läuft das Wasser - das ist bestimmt nicht mehr warm!"

"Das, was er gemurmelt hat, könnte ich auch umdrehen ...", nuschelte Coreen und wünschte sich im selben Moment, dass das niemals passiert wäre. Sie hatte sich aufgeführt, wie ... Sie schüttelte den Kopf und verdrängte den Kopf, dachte wieder über Ziran nach und wie es dem anderen wohl im Augenblick ging. Sie wagte jedoch auch nicht Kharas zu fragen, ob sie nach ihm sehen durfte.

Kharas zündete sich eine Pfeife an und sah weiter auf die Straße hinaus, nach fünf Minuten wandte er sich um.
"Du bist ja immer noch da!" dann schlug er sich gegen die Stirn.
"Ich vergaß dir, das Thema der heutigen Stunde zu nennen - Freunde sind das wichtigste im Leben!" er lächelte sanft.

Sie blinzelte kurz verwirrt, war sich nicht sicher, ob er es wirklich so meinte, wie er es gesagt hatte, dann lächelte sie und nickte. "Danke", kam es schlicht bevor sie ihn kurz umarmte und dann aufsprang. Mit nur wenigen Schritten war sie auch schon verschwunden.

tbc: Schloss

Gemächlich ging Kosta die Straßen entlang. Seine Haare kürzer als jemals zuvor und mit einem etwas verbitterten Ausdruck. Er hatte einen seltsamen, sauren Geschmack auf der Zunge, der einfach nicht vergehen wollte. Den Mundwinkel verzogen, blickte er dieses Schloss an.
Die Menschen würden ihm wohl keinen Unterschlupf bieten, wenn er einfach ankommt und sagt: "Hey, der Ratsoberhaupt von Ellesméra jagt mich. Könnt ihr mir ein Unterschlupf gewähren?"
So schnell wie der Gedanke kam, so schnell verschwand er auch. Womöglich war Surda der einzige Ort, wo Ethra ihn nicht suchen würde. Aber, war er ihm überhaupt so wichtig, dass er ihn suchte? Vielleicht war das irgendein Wutanfall oder so und er wollte ihn gar nicht töten!
Jedenfalls hatte Kosta nicht vor, sein ganzes Leben lang nur von einem Mann zu fliehen, der glaubt das ganze Elfenvolk unter seiner Tyrannei zu unterstellen. Womöglich wird die Königin ihn überzeugen, dass Kosta zurückdarf!

Gehetzt lief Yullive die Straße entlang.
Sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. Sie hatte weder Geld, noch ein Pferd, etwas zu essen, oder...einen Plan.
Sie konnte unmöglich noch heute nach Illirea gehen. Sie müsste durch die Nacht wandern. Nein, sie brauchte einen Ort zum Schlafen. Aber wo bekam man so etwas-Gratis???
Ja, es war ein den feinen Herren ein Leihctes gewesen, alle Unschuldigen zu entlassen und sich dann einzureden deren weiteres Schicksal ginge sie ncihts an.
Selbst wenn draußen Urgals gewütete hätten, hättte man sie mitten hinein, durch die Gefängnistür gestoßen...
Ihre Gedanken wurden immer wirrer, merkte sie. Frustriert setzte sie sich an den Straßenrand.

Als es dämmerte, sa die junge Frau ein, das es nichts brachte da zu sitzen und Trübsal zu blasen. SIe stand auf, um ein Gasthaus zu suchen.
Ihre Schritte verklangen in einer Seitengasse.

"Das Gasthaus 'Zum toten König'", wiederholte Xemnas mit versteinerter Miene, als die Türe hinter ihnen zugefallen war. Knapp nickte er und schüttelte dann über irgendneinen Gedanken den Kopf, während sie sich auf den Weg machten.
Schwach waren die Straßen von Fackeln beleuchtet und machten die Schatten der zweien riesig.
"Dieses Gasthaus kenne ich... ich habe selbst vor kurzem dort genächtigt", erzählte er ih, während er nachdenklich blinzelte.
Ob er sich lieber von Yullive noch vor dem Gasthaus verabschieden sollte... oder ob er mit dem Wirt ein paar Wörtchen tauschen sollte. Vielleicht konnte er ihn dazu überreden, dass Yullive kostenlos dort nächtigte... Hm. Xemnas zog seinen Mantel zurecht und schielte lächelnd zu ihr hinüber.
Was auch immer... "Ich bin froh, wenn ich diese Stadt verlassen kann... morgen... du solltest viel schlafen, damit du ausgeruht bist, wenn wir aufbrechen"

Dicht neben Xemnas lief die junge Frau die Straße hinab, ihre Schritte hallten auf dem dürftigen Pflaster durch die Nacht. Trotz ihrer Müdigkeit war sie gut aufgelegt, es war angenehm, diese Sicherheit, die Xemnas ihr vermittelte in dieser fremden, auch unheimlichen Stadt.
Wirklich?, Yullive lächelte, überrascht von dem Zufall, dass Xemnas das Gasthaus kannte und dort bereits geschlafen hatte, erklärte sich das aber dann damit, dass er wohl schon länger in Dras-Leona war und sicher bereits viele Gasthäuser besucht hatte.
Seinen Seitenblick bemerkte Yullive nicht mehr, sie war viel zu beschäftigt, sich ihr schönes, warmes Bett auszumalen.
Xemnas Worte holten sie wieder auf die kalte Straße zurück.

Ich bin auch froh, wenn ich raus aus dieser Stadt bin. Das kannst du mir glauben!, in ihren Worten schwang der Hauch von Bitterkeit mit und Yullive sprach schnell weiter: Ich glaube ich falle auf der Stelle um, wenn ich auch nur ein Bett SEHE!
Sie sah ihn fragend an: Wann soll es den Morgen los gehen?
Schließlich musste sie wissen, wann sie sich aus dem Bett würde zwingen müssen.
Ein richtiges Bett... Laken....Federn? Ein Kissen....weich-warm...schlafen
Das waren so angenehm klingende Wörter und Yullive spürte ihre Sehnsucht nach einem ruhigen, angenehmen Schlaf noch deutlicher als zuvor.
Ich bin schon wieder zu unhöflich. Ich rede hier mit Xemnas....seit langem wieder und kann dabei nur daran denken, so schnell wie möglich in mein Bett zu kommen!

„Wenn du ausgeschlafen und ausreichend gefrühstückt hast, würde ich vorschlagen. Ich könnte mich dann zugegebener Zeit um Pferde und Proviant kümmern, sodass dann, wenn du fertig bist, alles für den Aufbruch bereit ist“, antwortete Xemnas, nachdem er kurz überlegt hatte und nickte bekräftigend. Ja, das war mit Sicherheit das beste, was sie tun konnten, schließlich mussten sie ausgeruht und fit für die Reise sein. Bis Gil'ead war es ein gutes Stück und sie würden wohl sicherlich ein paar Mal irgendwo anhalten müssen, nicht nur wegen notwendigen Pausen, sondern auch aus dem Grund, dass sie die Strecke nie und nimmer an einem Tag bewältigen konnten. Vielleicht eher in drei bis fünf Tagen, wenn die Pferde dementsprechend durch hielten...
Über die Reise grübelnd, bogen sie beide in jene finstere Gasse, von der man aus das Gasthaus 'Zum toten König' errichte.

Hört sich gut an..., sagte Yullive und folgte Xemnas in die Gasse
vor dem Gasthaus "zum toten König".

Müssen wir uns jetzt verabschieden? Ich will ins Bett. - Wir sehen uns ja morgen wieder. Müde...
Ihre Gedanken waren etwas wirr und sie fuhr sich irritiert durch die Haare.
Zusammen betraten die das Haus, und die Wärme und der Geruch nach Essen und Alkohohl umwaberte sie sogleich und machte Yullive noch müder, als sie ohnehin schon war.

"Nun Maleya erzählt mir was von euch und eurem Gefährten" ließ er sie hören und lief die Straße entlang.
Er schaute sich um als würde er was suchen doch es schien als würde er es nicht finden.

"Von mir?" Marleya zog ihre Stirn kraus und warf dem Schmied einen unbestimmbaren Blick zu. "Hm... nun ja", fing sie dann an, während Nahan neben hier her trottete. "Ich verdiene mir mein Geld durch kleinere Aufträge, zu denen eben, wir Ihr festgestellt habt, auch Botengänge gehören. Naha begleitet mich dabei... und beschützt mich, nicht wahr?", fragte sie, auch wenn sie es mehr rhetorisch meinte und kraulte das Fell des Tigers.
"Wir kennen uns schon sehr lange und haben gelernt auf einander zu vertrauen... auch wenn viele ihn meiden, er ist im Grunde sehr zahm... und was ist mit euch? Ihr sagtet, ihr kennt euch noch nicht in der Stadt aus... seit wann seid ihr hier? Wo ward ihr zuvor?"

"Nun von meinem vorleben will ich nicht viel sagen. Ich bin seid einigen Monaten hier, habe aber seid ich hier bin nur aufträge bekommen und konnte nur schlecht aus meiner Schmiede raus. Woher habt ihr denn euer Geschöpf?"
Er kniete sich hin und hielt die Hand vor sich sodass Nahan an ihr schnuppern konnte.

"Nahan ist das Junges zwei Tiger, um die ich mich gekümmert habe. Ich reiste einst mit einem ganzen Zirkus umher, um die Leute an unseren Fertigkeiten teilhaben zu lassen, sie mit ihnen zu unterhalten... Irgendwann ging ich dann jedoch meinen eigenen Weg und Nahan folgte mir. Ich gab gut auf ihn acht, als er noch klein war... und nun gibt er auf mich acht. Wo genau er geboren wurde, das vermag ich allerdings nicht zu sagen. Es war auf jeden Fall auf einer unserer Reisen... keine bestimmte Stadt, oder dergleiches", erzählte Marleya dem Schmied ganu unverfänglich und lächelte bei den Erinnerungen vor sich hin.
"Macht Ihr Eure Arbeit eigentlich gern? Schmieden? Ist das nicht... ich weiß nicht, ich stelle mir das sehr eintönig vor"

"Ja das Schmieden liegt mir im Blut. Doch das ist nicht das einzige das ich behersche. Ist das der Metzger den Ihr gesucht habt?"
sagte er und zeigte auf ein Gebeude das in der nähe stand und das Zeichen eines Metzgers trug.

„Oh... ja!“ Marleya schaute zu dem Gebäude auf und erkannte es sogleich. Nahan konnte das Fleisch scheinbar auch schon riechen und wurde unruhiger, wobei seine Augen auch immer wieder zu dem Schmied hinüber wanderten. Der Tiger brauchte meist ein wenig, bis er Fremden vertraute.
„Ich werde ihm rasch etwas kaufen, ich bin gleich wieder da“, versicherte sie Andarius, bedeutete Nahan dann sich brav hinzulegen und verschwand für wenige Minuten in der Metzgerei.
Als sie durch die Türe wieder trat, in der Hand einst etwas da einem Rind gehört, schien sie nicht all zu glücklich. Dennoch gab sie Nahan das Stück Fleisch, auch wenn es ihr um das Tier, das dafür geschlachtet worden war, Leid tat.

"So da euer Begleiter nun gesättigt ist würde ich vorschlagen das wir uns auch was zu essen besorgen. Ihr kennt euch hier besser aus, wo gehts hier zum nächsten Gasthaus?"

Er sah dem Tiger neidisch beim verschlingen der Mahlzeit zu.

„Wenn wir diese Straße hinab gehen und beizeiten auf eine andere abbiegen, einer großen, die auch zu den Stadttoren führt, dann kommen wir zu dem Marktplatz. Dort findet sich ein gutes Gasthaus, in dem ich schon einmal speiste. Ich könnte mir vorstellen, dass es euch gefallen könnte“, sagte Marleya, wobei sie sich von Nahan eher abgewandt hatte, während dieser über das Fleisch her fiel.
„Es heißt 'Zur gülden Sonn'“

"Dann lasst uns dahin, mein Magen schreit geradezu nach Essen."
sagte Andarius und schritt voran.

Marleya nickte eindringlich und schritt voran, dicht gefolgt von dem Tiger, welcher gesättigt und höchst zufrieden sich sein Maul ableckte.
Zügig ging die Elfe voran, auch wenn sie das Abbild einer Menschenfrau inne hatte, fand sie ohne jegliche Müh den Stadtplatz und
führte den Schmied dort in das Gasthaus. Gerade als sie die Türe aufhielt, hörte man aufgeregte Stimmen, die über den Platz hallten,
doch zu unverständlich, als dass diese sie verstehen konnte – und so ging sie unbekümmert hinein in den warmen Schrankraum.


Tbc: Gasthaus 'Zu gülden Sonn'