Festplatz der Feste

Die Szenerie bislang ohne ein weiteres Wort von sich zu geben, beobachtet habend, wandte Nyarálin sich nun um und trat zu einer schmalen Gestalt zurück, die sie bislang im Hintergrund gehalten hatte. Ein feines Lächeln stand auf ihren Zügen als sie das bleiche Gesicht der jungen Frau musterte und dieser zuversichtlich zunickte.
"Euer Gefährte hatte großes Glück, Luná", sagte die Elfe leise, unhörbar für die anderen Anwesenden, die noch zu sehr mit der Werkatze beschäftigt waren als dass ihnen Lunás Anwesenheit aufgefallen wäre.

Glück? flüsterte sie zurück. Da kann man eigendlich nur sagen er hat einen sehr guten Schutzengel. Luná dachte an all das was Julian schon angestellt hatte.
Ich hoffe er hat was daraus gelernt meinte sie zu der Elfe mit einem leicht kritischen lächeln.

"Das Schicksal meint es gut mit ihm", entgegnete sie sacht und neigte den Kopf, wandte für einen Moment den Blick zurück zu Julian und musterte dessen hochgewachsene Erscheinung ehe ihre Aufmerksamkeit zu Luná zurückkehrte.
"Ich glaube, er hat begriffen, dass solche Taten, wie er sie begangen hat, stets Konsequenzen hervorrufen."
Vor geraumer Zeit hatten sie und Farodin Luná vollkommen verstört und neben sich aufgelesen und Nyarálin hatte es nicht übers Herz gebracht das arme Mädchen wieder fort zu schicken, hatte sich ihrer angenommen und beschlossen dem Mädchen eine Heimat zu bieten bis sie eine Heimat haben würde, in die sie zurückkehren konnte.
"Mein Angebot betrifft auch Euch, Luná. Wenn es Euch beliebt, könnt Ihr gemeinsam mit Eurem Wolf und dem ungeborenem Kind Schutz in unseren Wäldern suchen um Ruhe zu finden. Ich denke, Ihr braucht jene Ruhe dringend."

Sie sah Julian an. Sie seuftze. Wollen wir es hoffen.
Es hörte sich nicht wie eine aussage sondern eher wie eine Frage die eigendlich Ich bin mir nicht sicher heißen sollte..
Er war einer der unmöglichsten Kerle die sie kannte aber zugleich auch der liebenswerteste.
Sie sah die Elfe an.
Das ist sehr freundlich von euch und ich nehme das angebot sehr gerne an ich würde nur gern wissen was Julian davo hält und ob er mich begleitet oder weiter reisen möchte.
Er hat gesagt er wäre immer für sie da und würde auch bei ihr bleiben , jetzt fragte sich ob er es wirklich halten würde.

"Julian und Eluneya werden uns ebenso nach Ellesméra begleiten."
Für einen Moment wanderte die Gedanken der Elfe zu Dellanir und sie wollte sich im Grunde gar nicht ausmalen, was die Königin der Elfen dazu sagen würde, dass sie einen Reiter mitsamt seinem Drachen in das Heiligtum der Elfen eingeladen hatte, andererseits erinnerte sie sich daran, welche Position ihr selbst nun inne wohnte.
Es war Zeit mit vergangenem abzuschließen und einen neuen Beginn zu wagen. Vielleicht ein erstmaliges Bündnis mit einem Drachenreiter, der gegen die Regeln des Ordens lebte und seinem Herzen folgte.
"Es ist für Julian besser, wenn er ebenso Ruhe findet - Zeit für seine Familie."

Sie nickte.
Ruhe tat ihr bestimmt gut. Über nichts nachdenken, naja das würde sie eh tun ob sie wollte oder nicht, aber einfach sich um nichts Sorgen machen müssen und die Geborgenheit zu wissen.
Sie strich über ihren Bauch . Und ihm oder ihr wird es auch gut tun , hauchte sie.
Sie war wirklich gespannt ob es Mädchen oder Junge werden würde wie ess aussah und und und.
Familie.. Sie hatte dieses Wort noch nei auf sich Julian und das Kind verwendet aber sie hoffte es würde so sein.

Für den Bruchteil einer Sekunde war Wehmütigkeit in den sanften Züge der Elfe zu erkennen ehe dieses wieder dem sachten Lächeln wich, das zuvor bereits auf ihrem Gesich gestanden hatte.
"Ihr Menschen besitzt ein hohes Gut, Luná. Das ewige Leben, das ewige Jungsein bedeutet nichts ohne ein Wesen, das man liebt und eine Familie, in der man Halt spüren kann", sagte sie leise.
"Seid Euch dessen immer bewusst, wenn Ihr an Eure Familie denkt. Nichts kann das Loch in Eurem Herzen füllen, wenn Ihr sie einmal verliert. So sehr Ihr Julian auch verflucht - er tat all das nur für Euch. Um Euch und Euer Kind nicht zu verlieren war er bereit selbst den Tod in Kauf zu nehmen."

Sie lächelte. Die Elfe hatte recht. Sie durfte ihn nicht strafen. Er meinte es nur gut, er wollte für sie da sein und dafür hat er Ohrfeigen, Standpredigten und böse Worte bekommen.
Ihr habt recht.. sagte sie mit einem klitzekleinen unterton der nach einem kleinen Kind klang das etwas angestellt hatte.
Er wollte sterben ..für mich für es.. und ich dumme Gans schätzte das nicht ich muss mich wohl bei ihm spädter noch entschuldigen..
Ihn Tod zu wissen hätte ihr das Herz gebrochen. Allein in der großen Welt ohne jemand der ihr Halt gab.
Schreckliche Vorstellung...

Nachsichtig, wie eine Mutter, deren Kind sich gerade entschuldigt hatte, hob Nyarálin die Hand und legte sie der anderen auf die Schulter, strich sacht über und schüttelte sacht den Kopf.
"Ihr seid nicht dumm. Ihr handeltet, wie eine Frau handelt, die verletzt wurde und das wurdet Ihr zweifelsohne. Manchmal macht uns der Schmerz blind für das Wesentliche und der Zorn, den Ihr empfunden habt, reißt weitere Wunden wie ein wütender Wolf in unserem Geist", erklärte sie ruhig, fuhr Luná sacht über die Wange und lächelte aufmunternd.
"In unserem Herzen gibt es zwei Wölfe, die stetig miteinander kämpfen. Einer der beiden rachsüchtig, grausam und aggressiv und der andere sanft, mitfühlend und liebevoll. Am Ende gewinnt der Wolf, den wir füttern."

Sie dachte an Naruk dem Julian eine über den Kopf gezogen hatten als der versuchte ihn von ihr weg zubringen.
Da wollte Julian wohl den bösen wolf zurücktreiben nuschelte in sich hinnein. Sie kicherte als sie daran dachte.
Man überlegt nur nicht wenn man füttert sondern schmeißt dem nächstgelegenen das Futter in.
Sie legte die Hand in den Nacken.

"Natürlich denkt man nicht darüber nach. Das ist eine Eigenschaft, die ihr Menschen ebenso gemein habt. Ihr lebt so unbeschwert in den Tag hinein bis jemand kommt und Ihr begreift, dass ihr euch falsch entschieden habt", stimmte die Elfin leise lachend zu.
Ja, Julian hatte jetzt endlich begriffen, dass der Weg, den er gegangen war der Falsche für ihn gewesen war, ebenso wie Luná begriffen hatte, dass ihr Jähzorn zu nichts geführt hatte, außer sie noch weiter in die Verzweiflung zu stürzen.
Für einen kurzen Moment wanderte ihr Blick über Farodins Erscheinung und sie lächelte. Gefunden werden ... auch sie hatte begriffen, dass der Weg, den sie bisher gegangen war, der Falsche gewesen war und nun folgte sie ihrem eigenen Licht - das Licht in Form eines blonden Elfen, der in Erscheinung getreten war als sie ihn am nötigsten brauchte.

Farodin hatte schweigend den beiden zu gehört, während er sich umgesehen hatte. Sein Blick schweifte über die Umgebung und fand schließlich den Weg zu der blonden Elfe, die ihn musterte.
Ein sanftmütiges Lächeln huschte über sein zuvor eher ernst drein blickendes Gesicht.
Lautlos nickte er ihr zu und trat dann an Nyarálins Seite.
„Ich könnte mir gut vorstellen, dass Rhunön auch bereit wäre ein Schwert für ihn zu machen... vielleicht könnte er, wenn er den Drang verspürt, arbeiten zu wollen, auch bei ihr aushelfen, wenn ich ohnehin weniger Zeit haben werde. Wegen des Rates...“, sagte er, wobei er dieses Mal es vorzog in der Menschensprache zu sprechen.

"Ich denke, Luná wird es auch besser gefallen, wenn sie weiß, dass ihr Gefährte seine Kraft in anderen Dingen erproben kann als im Gesicht von irgendwelchen Füsten", stimmte Nyarálin mit einem kurzen Blick auf Julian zu, der seltsam verloren neben der Werkatze und seinem Drachen aussah.
"Ich frage mich, was Königin Dellanir dazu sagen wird ...", setzte sie nach einer Weile, bewusst in der alten Sprache hinzu und hob den Blick um Farodin zu mustern.

"Ja... ihr wird es sicherlich nicht entgehen, dass wir eine Menschenfamilie in Ellesmera haben werden. Vor allem nicht, dass unter ihnen ein Drachenreiter ist. Aber wer weiß, vielleicht wird sie auch einfach darüber hinweg sehen, wenn er sich geschickt zu verhalten weiß", gab Farodin zurück, der schmunzelnd eine ihrer blonden Strähnen zurück strich, behutsam, sanft, als hätte lediglich der Wind jene Geste vollführt.
Dann wandte er sich leicht ab und musterte den Drachenreiter.
"Sagt, Shur'tugal, seid ihr mit unseren Bräuchen vertraut? Die Art, wie wir uns begrüßen und dergleichen?", fragte er Frook, dieses Mal jedoch wieder in der Sprache der Menschen.

Nun ... nicht sehr viel. Gab er zu Und schlang liebe voll einen Arm um Luná. Er hatte das Gespäch mit angehört, und war nyaralin unendlich dankbar dafür das er ihr den Rücken gestärkt hatte. Er gab Luná einen Kuss auf die Stirn und lächelte.

"Dann sollten wir die Zeit nutzen, die uns die Reise zurück ermöglicht um Euch mit unseren Gebräuchen vertraut zu machen", stimmte sie zu, beobachtete die beiden mit einem schwachen Lächeln. Sie hatten wahrlich begriffen, auf was es in ihrem Leben ankam und dass die gegenseitige Unterstützung wichtiger war als der Kampf mit einem fremden Bösen.
"Ich denke, du bist der Beste um es ihm beizubringen, Elentir", setzte sie schließlich noch hinzu.

"Dann sollten wir das umgehend ändern. Zu eurem besten und für eure Familie", fuhr Farodin fort und überlegte einen Moment. Eher er kurz zu Nyarálin blickte und lächelnd nickte, als Zeichen seiner Zustimmung. „Ich werde euch ein wenig in unsere Bräuche und Traditionen einweisen. Ihr müsst gut zu hören und euch meine Worte einprägen, denn ihr tätet gut daran, euch gebildeter zu geben, als eure Frau, schon allein wegen eurer Stellung. Dennoch, solltet auch ihr in der Lage sein, euch angemessen gegenüber uns Elfen zu verhalten“, sagte der Elf und wies dabei kurz zu seinem Drachen.
„Nun, das höchste und wertvollste Gut in den Augen der Elfen, ist die Höflichkeit“, begann Farodin, wobei er es noch vorzog in der menschlichen Sprache zu sprechen.
„Eure Frau, Shur'tugal, kennt sie die Alte Sprache und kann sie diese sprechen? Denn das wird sie können müssen, wenn wir in Ellesmera sind. Zumindest das nötigste“

Nun... nein kennst sie leider nicht. Sagte er und sah aufmunternt zu Luná.
Aber ich werde ihr alles beibringen was ich kann, und ich bin mir sicher das Luná sich viele von euren Worten einprägen wird.

"Nun gut...", meinte Farodin nachdenklich und nickte langsam, während er mit einem aufmunternden Blick Luna zu nickte.
Der Elf räusperte sich kurz und begann dann zu erzählen, weswegen Höflichkeit bei den Elfen die höchste Tugend war, gleichsam auch, weswegen die Elfen alle nach besten Kräften versuchen, ihre Bräuche auch stets enzuhalten.
Dem folgte eine Einweisung, dass es wichtig ist, aus jedes noch so kleine Detail zu achten, denn das war dringend von Nöten, wenn man sich in das Reich der Elfen begab.
Es war im Grunde leichter, etwas falsch zu machen, als etwas richtig, weswegen es gewiss das eine oder andere Mal besser wäre, wenn er erst gar nicht spricht.
Besser man hielte ihn für unhöflich, aber fähig, als unhöflich und unfähig.

Aufmerksam hörte Elune zwischen dem Gespräch der Elfen und Julian zu. Er kann ja nichtmal die alte Sprache,
wie soll er da eure Gebräuche kennen.,meldete sich Elune zu Wort und gähnte. Würde mich interessieren wann
wir aufbrechen,sagte sie noch und schnaubte.

Allein jetzt schon kam ihm über die hälfte der Bräuche von den Elfen albern vor. Da er sich aber keine neuen Feinde machen wollte, nickte er immer nur nett.
Nun... das ist... Umfangreich...
Meinte er und versuchte sich alles einzuprägen.
Ich denke wir werdne bald aufbrechen Elune...

Mehr gezwungen ernsthaft als dass sie es wirklich wollte, hatte Nyarálin Farodins Ausführungen gelauscht, ab und an durch ein schlichtes Nicken ihre Zustimmung bekundet. Als sie ihren Blick nun zu Julian wandern ließ, hob sie die Hand um ihr leises Lachen dahinter zu verbergen.
Der Reiter sah so unwissend aus, wie ein kleines Kind dem man gerade versucht hatte die Geschicke der Welt näher zu bringen.
"Er scheint ein wenig überfordert zu sein", sagte sie leise in Farodins Richtung, berührte den anderen sacht am Arm und lächelte jenem sacht zu.

Ich komm ebenfalls mit gab Mhink seine Entscheidung preis.
Er hüpfte von Elunes Kopf, und umkreiste Nyaralin und Farodin.

Luná,hast du zufällig Naruk mitgebracht?,fragte Elune. Sie hoffte sehr den Wolf
wiederzusehen bevor sie in die Elfenwälder reisten.

"Dann trügt mich mein Eindruck wohl nicht", gab Farodin amüsiert zurück, während seine Augen leicht vor Schalk aufblitzen.
"Ich denke vorerst wird dies genügen. Ich werde ihnen auf der Reise noch weitere Bräuche beibringen, sodass sie gut vorbereitet sein müssten, wenn wir Ellesmera erreichen", sagte er und nickte dann Frook aufmunternd zu.
"Lasst erst einmal das setzen, was ich Euch bisher erzählt habe. Während der Reise werde ich es erneut aufgreifen und Euch mehr erzählen", sagte er an ihn gewandt und streifte mit seinen grünen Augen einen Moment lang die Werkatze.