Festplatz der Feste

Nungut... dann ist es beschlossen. Er sah zu Cala und stupste diese abermals vorsichtig an. Geh kleine, such dir alles zusammen und lass dir Zeit nicht das du etwas vergisst. Ich warte hier. Er verarbschiedete sich von Anurin und überdachte die Geschehnisse und in was sich diese wohl entwickeln würden.
Ein paar Stunden später war Caladhiel bereit zum Abflug. Ruhig und bequem richtete sich Anwar auf und vergewisserte sich das auch die Werkatze sicher ankommen würde.
Festhalten. Sagte der Drache freudig und stieß sich vom Boden ab.

tbc. Du Weldenvarden

Nur wenig später erreichten der große Drache mit Coreen den Festplatz Vroengards, wo Anwar zur Landung ansetzte und die junge Novizin mit wabbeligen Beinen von dessen Rücken rutschte und unelegant auf dem Boden aufkam. Der Flug war anstrengend gewesen und ihre Beine fühlten sich an als bestünden sie nur noch aus Pudding, wären kaum mehr fähig ihr gesamtes Gewicht zu tragen.
"Danke ...", wiederholte sie noch einmal an Anwar und neigte den Kopf vor eben jenem.

"Es ist selten, dass einer der euren zu Besuch komm, sterbliche" ertönte die Stimme des Reiters über den Innenhof.
"Ihr wollt mir mir reden?
Gut, aber nicht hier! Folgt mir!" Anurin drehte sich um, ließ Coreen garnicht erst zu Wot kommen und überließ es ihr hinter ihm her zu dackeln.

tbc:
Anurins Büro

Anurin, gestüzt von einem Reiter humpelte in den Innenhof.
"Dieser miese kleine.." fluchte er und sah zu seinem Drachen auf.
Mit einem mächtigen Brüllen flog Glaedwan über ihnen davon.
"Oh nein, warte du..." Anurin schwang sich auf seinen Drachen und sah Anwar an.
"HOL SIE VOM HIMMEL!" schrie er diesen an und deutete auf Glaedwan, während er selbst startete.

Ganz wie ihr meint. Sagte Anwar und flog loß. Er war überrascht mit welchem Hass Anurin sprach.
Aber wem soll man sonst folgen?.... Er ist nunmal der Anfrührer der Reiter... ich muss auf seine Entscheidungen vertrauen....
Er beschleunigte seine FLuggeschwindigkeit und folg Vrael, Coreen und dem Jungdrachen nach.

"Das sieht nicht gut aus!" rief Vrael gegen den Wind an und deutete für Coreen hinter sich.
Sowohl Anurin als auch Anwar verfolgten sie.
"Garnicht gut!" sein Herz raste.
Mal sehen, ob sich die extra Flugstunden gelohnt haben! meinte Glaedwan und klappte die Flügel an, sie wurden schnelller - verloren aber auch an höhe, Streiften fast das Dach der Feste ehe sie deren Einzugsbereich verließen.

Anwar sah den Drachen ein Ausweichmanöver vollführen.
Jedoch gewann Anwar anders an Geschwindigkeit. Er Stieg ein bisschen höher in die Luft, ging dann Leicht nach unten und drehte sich dabei, so war er bald knapp hinter Glaedwan.
Ich will ihnen nichts antun... aber wenn nicht gelte ich als Verräter... Knurrend schnappte Anwar nach dem Jungen Drachen.

Anwar hör mir zu!
Anurin verstieß gegen die Regeln des Ordens!
Er wollte Coreens Geist auslöschen! schrie Glaedwan und wich mit seinem Schwanz Anwars Maul aus.
Du sturer Idiot!
Vrael sah besorgt Coreen an, das Meer kam näher.
"Kannst du die Luft anhalten?"

Warum habt ihr dann Anruin bewusstlos geschlagen? Ihr habt das ganze nur verschlimmert! Warum habt ihr mir nicht bescheid gegeben?! Fragte Anwar diesmal Coreen, ließ das schnappen aber sein. Er wollte sich die Erklärung anhören, die die beiden vorzuweisen hatten.

'Weil er meinen Geist manipulieren wollte. Weil er nicht der nette und unschuldige Hochmeister ist, für den du ihn gehalten hast! Er will nichts gegen das Dunkel tun - er ist in dem Glauben, diese Apokalypse müsste sein und der Foltermeister müsste am Leben bleiben. Es gab keine andere Möglichkeit!', versuchte Coreen dem anderen Drachen verzweifelt zu erklären während sie sich an Vrael klammerte und tief nach Luft schnappte.
Glaedwan unterdessen wich immer wieder den beiden größeren Drachen aus, die sie verfolgten und nur darauf abzielten ihn zu Fall zu bringen. Die scharfen Zähne Bir'Uams schnappten immer wieder nach dem deutlich kleineren Drachen und rissen kleine Wunden in dessen Schuppen.

Anwar stockte der Atem. Anurin war weder Weise noch vorrausschauend. Er war ein großenwahnsinniger, vom Macht geblendeter Irrer. Flieht! sagte Anwar nurnoch, und viel dann Anurin und seinem Drachen in die Flanke. Sofort verbiss er sich in den Drachen und versuchte soviel Schaden wie möglich anzurichten. Auch mit Klauen und dem Schwanz versuchte er Anurin und seinen Drachen zu verletzten.

Überrascht ließ sich der Drache des Hochmeisters zurückfallen und duckte sich unter den scharfen Zähnen Anwars hinweg, nachdem er sich mit einem kräftigen Schlag des Schwanzes aus dessen Maul befreit hatte. Immer wieder verkeilten sich die beiden Drachen und stießen einander ab, beide trugen inzwischen Kratzer und kleinere blutende Wunden davon.
'Anwar, was denkst du dir?', fragte der Hochmeister der Reiter irritiert in dem Geist des anderen Drachen. 'Vrael besitzt einen verwirrten Geist, der nicht mehr weiß, was gut für ihn ist. Flieht er jetzt beginnt er alle Völker gegen uns aufzuhetzen und provoziert einen Krieg mit uns, obgleich wir uns besser einem anderen Dunkel widmen sollten.
Ich wollte nur das Schlimmste verhindern. Niemals würde ich ein solches Böses in Alagaesia dulden gegen das ich nicht vorginge.'

Anwar ließ von dem Drachen ab, sah zu Anurin.
I..Ich... Verzeiht mir... nur uberschlagen sich die Ereignisse und man weiß nicht was man Glauben soll. Meine Treue gilt euch, bloß erzählte mir Coreen von plänen... die nicht zu euch passen... verzeiht...

'Meine Pläne vorerst nichts gegen das Dunkel zu unternehmen bis wir genauer wissen um wen oder um was es sich handelt? Natürlich unternehmen wir so lange nichts dagegen. Ich sende keinen meiner Reiter, noch ihre Bündnispartner in einen Kampf mit einem Gegner, den wir nicht einschätzen können', kam die ruhige Antwort des Hochmeisters während Bir'Uam sich wieder beeilte Glaedwan nachzukommen, zu dem der Abstand gewachsen war. Anurin schüttelte den Kopf, wobei die blonden Haare wirr in dem Wind umher flogen.
'Ich verzeihe dir und hege keinen Groll gegen dich oder deine Reiterin. Aber wir dürfen nicht riskieren, dass Vrael unseren gesamten Orden zerstört, in dem er nicht begreift, worum es geht.'

Anwar flog wachsam über das wasser, sah miteinmal wie der junge Drache ausdem Wasser herrvorschoss. Blitzschnell flog Anwar neben diesen, und schnappte abermals nach ihm, versuchte außerdem ihn mit seinen Klauen zu packen.

Vrael fluchte und strich sich das nasse Haar zurück, sah nach hinten und ihm wurde mit Schrecken bewusst wie nah Anwar schon war.
"Coreen!" rief er gegen den Wind an.
"Hör mir zu, das ist ein sehr riskantes Manöver! Bleib bei Glaedwan! Halte dich gut fest!" er stand auf und lief so schnell es ging über den großen Rücken des Drachens auf den Schwanz zu.
"Und was auch immer passiert - fliegt richtung Gil´ead!"

"Vrael! Spinnst du?!", schrie die Novizin über den schneidenden Wind hinweg, welcher ihr die Strähnen ihres dunklen Haares ins Gesicht peitschte, wo sie rote Striemen hinterließen. Was auch immer passiert - er war gut, sie saß gerade zum dritten Mal in ihrem gesamten Leben auf einem Drachen und er sprach etwas von einem riskanten Manöver.
Als auch sie den Blick über die Schulter zurückwandte, sog sie scharf Luft ein, wurde sich des riesigen Drachen gewahr, welcher nur noch zubeißen musste um sowohl Glaedwans Schwanz, als auch Vrael selbst zum Frühstück zu vertilgen.
"Vrael! Mach keine Dummheiten!"

Vrael lachte ehrlich, wenn auch mit einem gewissen Galgenhumor
"Das hättest du mir vor einer viertel Stunde sagen sollen - bevor ich Anurin niederschlug um dich zu schützen!" er sah Anwars Maul welches immer näher kam, dann wandte er sich noch einmal um.
"Sollte das hier schiefgehen - sag Astaya, dass sie mir und Glaedwan alles bedeutet!" dann legte er einen Sprint ein, stieß sich von Glaedwans Schwanz ab welcher ihn auch noch mit einem gewaltigen schwung weg schleuderte.
Vrael Flog über Anwars Maul hinweg und hielt sich im letzten Moment an dessen Rückenstacheln fest.
Seine Haut protestierte und riss an einige Stellen, warmes Blut lief ihm den Arm hinab doch er schaffte es mit aller Kraft sich in die Sitzmulde hinter Anwars Hals zu positionieren und fest zu halten.
Anwar! Komm zur Besinnung!"

Anwar sah entgeistert zu dem jungen Reiter. Dieser vollführte ein Manöver das selbst er als gefährlich einschätzte. Mach das du da runter kommst! Schrie der Drache, brüllte laut und begann sich im Eiltempo zu drehen. So würde Vrael irgendwann aufgeben, wenn es auch schließlich die Übelkeit war.

Ich denk ja garnicht erst dran..." meinte Vrael und riss an Anwars Rückenstachel, zwang ihn dazu nach links zu fliegen.
Der Buckel kam näher und Vrael sah wie Anurin immer näher kam.
Er nickte einmal kurz Glaedwan zu, eine Sekunde... zwei Sekunden....
Er suchte eine gute Stelle... - dort waren die Bäume dicht sie würden einen aufprall abfangen.
Vrael nahm all seine kraft zusammen, auch Glaedwan unterstützte ihn und dann rief Vrael.
"Slytha!" bei Anwar gingen sofort alle Lichter aus und Vrael spürte wie seine Kräfte ihn verließen.
Der Drachen trudelte und krachte in die Bäume, während Vrael bereits im Fall schlaff zur seite kippte und hinunter fiel.
Glaedwan folgte beiden besorgt, Anurin welcher nicht rechtzeitig reagieren konnte verlor sie....

tbc:
irgendwo im Buckel

Tenjo sah das Land, endlich, er hatte es geschaft, Vroengard, die Insel der Reiter! Die Reise war hart und anstrengend und er war sich sicher, das es sich gelohnt hatte, diese Strapazen auf sich zu nehmen, um mehr über die Reiter zu erfahren, er ging auf die Festung zu, bebte vor Anspannung und war für die Begegnung mit der Wahrheit bereit...

Die Verhandlung war bereits vorrüber, der Rat hatte Caladhiel zum neuen Oberhaupt gekürt, was - vollkommen Zweifelsohne eine sehr zweifelhafte Ehre war.
Nun wanderten die beiden alten Bekannten, Caladhiel und Oromis über den großen Festplatz und beobachteten wie die jungen Reiter alles für die große Festivität aufbauten welche die Übergabe jenes zeremionellen amtes benötigte.
Natürlich waren es schwere Zeiten und man hatte auch darüber diskutiert ob ein solches Fest angebracht sei, aber Oromis hatte sie schließlich überzeugt.
Sie alle konnten jeden noch so kleinen Hoffnungsschimmer in ihren Herzen gebrauchen welchen man ihnen geben konnte.
Überall wurden kleinen Fähnchen aufgehangen und der Platz an dem einst Julian Frook hingerichtet werden sollte war zu einer Festbühne umgeschmückt worden.
Eine, wie Oromis fand durchaus bessere Nutzungsart jenes Ortes.
Er wicht zur Seite aus als zwei sehr junge Schüler an ihnen vorbei liefen und fangen spielten.
"Weißt du Caladhiel..." fing er an und sah zu der Schwester neben sich.
"So dunkel die Stunde auch sein mag, die kleinen Momente sind es welche uns beweisen das es nicht nur schlechtes auf der Welt gibt - und wenn es nur das Lächeln im Auge eines Kindes ist!"

Mit gemischten Gefühlen beobachtete Caladhiel das rege Treiben der Reiter auf dem großen Platz. Sie wusste nicht, ob sie glücklich darüber sein sollte, so viel Vertrauen der Reiter zu genießen oder traurig darüber, weil diese Tat überhaupt notwendig geworden war. Sie hätte auf Anurin Acht geben müssen, ihn und Bir'uam davor bewahren müssen in die Hände des Feindes zu fallen.
Jedes Mal wieder musste sich die Reiterin daran erinnern, dass sie nun nichts mehr daran ändern konnte, was geschehen war. Sie mussten das Beste daraus machen und genau das versuchten sie hier - sie alle versuchten ein Stück Hoffnung, ein Stück Organisation festzuhalten, als wäre diese ein Vogel, der nur allzu bald fortfliegen würde.
Eine ganze Weile lang ruhte der Blick der Elfe auf den Novizen und unweigerlich stahl sich ein warmherziges Lächeln auf ihre Züge, kaum dass Oromis seine Worte beendet hatte. Er hatte Recht - es gab so viel, für das es wert war zu kämpfen und diese zwei Kinder, diese kleinen Hoffnungsträger waren dafür Beweis genug.
"Auch eine dunkle Stunde wird wieder vorüber gehen, Oromis und wenn wir uns einst dieser Zeit erinnern, dann werden wir darüber lächeln, wie viel Furcht wir empfunden haben."

Oromis nickte, dass war genau die Grundeinstellung die sie nun alle bitter benötigten.
Die Vergangenheit sauste auf geradem Wege in die Zukunft und nahm einen mit, dass war etwas was er schon vor langer Zeit hatte lernen müssen.
"Weißt du," fing er an und riss damit sowohl sich als auch sie aus den Gedanken welchen sie nachhängen mochten.
"Eigendlich dürften wir uns in keinster Weise beschweren - unsere Zeiten sind hart ja, und damals vor vielen hundert Jahren war das Leben sicher interessanter gewesen, vor allem deshalb, weil es nicht so lange dauerte. Und es hatte mehr Farbe gehabt, vor allem die von Blut - aber seit wir Reiter da sind haben wir doch im großen und ganzen alles unter Kontrolle, nicht?"

"Wir sind Bewahrer des Friedens geworden. Wir haben Bündnisse erreicht von denen wir vor Jahren nicht einmal zu träumen gewagt haben", antwortete sie nach einem knappen Nicken und wandte sich wieder dem Elfen an ihrer Seite zu, nachdem sie den Blick von den jungen Reitern abgewandt und beschlossen hatte, diese unbeschwert weiter spielen zu lassen.
"Wir vergessen nur allzu oft und allzu gern, was wir sind und vergessen, dass wir darauf stolz sein können, was wir erreichten und wen wir an unserer Seite haben. Der Orden ist unsere Familie, unsere Heimat und gleichermaßen ein Teil unseres Herzens ebenso wie es unsere Drachen sind. So sehr ich mir auch eine friedlichere Zeit wünschen würde, wenn das bedeuten würde, dass ich all das aufgeben müsste ... dann würde ich lieber mein ganzes Leben in Angst verbringen."