Der große Innenhof

Blut floss Caladhiel über die in den Boden eingelassenen Regenrinnen entgegen, als sie auf den großen Drachen zutrat, welcher wie ein Hund in der Mitte des Platzes zusammen gerollt saß und auf sie wartete.
Sein großes gelbes Auge sah sie an, musterte sie als sie auf ihn zutritt.
In ihnen war der selbe Schmerz zu sehen wie in den Augen der Bündnisspartnerin.
Wenn sonst keiner bleibt, so lass uns Gegenseitig immer zusammen bleiben sagte Anwar langsam und ruhig.
Steig auf

"Nicht bevor ich mich nicht um deine Wunden gekümmert habe, du dummer Drache", wisperte Caladhiel leise, vermochte es jedoch ihrer Stimme einen warmen Ton zu verleihen während ihre Finger kundig über die Wunden glitten, die Anwar sich selbst zugefügt hatte, in dem verzweifelten Versuch sich selbst ein Ventil für die überschäumenden Emotionen unter Kontrolle zu bringen. Nur allzu bald klebte das dunkle Blut des Drachen an ihren blassen Fingern, funkelte in dem Mondlicht als hielte sie gerade ein paar Edelsteine in Hände.
"Warum hast du das gemacht?", fragte sie, erwartete jedoch keinerlei Antwort und so schüttelte die Elfe den Kopf, nur um wenig später die Worte der Heilung der Alten Sprache zu formen. "Waise heíll." Dunkle Magiefunken tanzten über den massigen Körper des Drachen, zogen an den Rändern der Wunde und schienen seinem Organismus immer wieder kleine Stöße zu versetzen um die Geschwindigkeit der Selbstheilung anzuregen während sie an den Kräften der Elfe zehrten, die nicht bereit war den Strom der Magie so rasch zu unterbrechen.

Anwar gab seine Kraft dazu, so dass die zu schließenden Wunden nicht all zu sehr an ihren Kraftreserven zehrten.
Ich wusste nicht mit diesen Gefühlen um zu gehen... gestand Anwar und zog den Kopf ein.
Es tut mir leid als sie schließlich alle Wunden versorgt haben sattelte Caladhiel auf.
Du musst die Augen zumachen! befahl Anwar ehe er losflog.

tbc: Überraschung

"Lady Caladhiel, M´am!"
Beorn humpelte auf Caladhiel zu, welche gerade von Anwars Rücken gestiegen war.
"Lady Caladhiel! Ich habe wichtige Informationen!" er kam vor ihr zum stehen und salutierte.
"Habe wichtige Informationen, M´am!"

Caladhiel horchte auf und wandte sich zu Beorn um, ihre Augen kritisch über seine Erscheinung wandern lassend während auf der steinernen Miene der Elfe keinerlei Regung abzulesen war. Lediglich Anwar teilte sie ihren Unmut über die frühe Störung des Anführers der Spione mit.
"Einen guten Morgen wünsche auch ich Euch, Beorn", erhob sie dann mit einem schwachen Lächeln auf den Zügen die Stimme, in die einfachere Sprache der Menschen wechselnd um es ihm zu erleichtern, sie zu verstehen und nickte langsam, dem Mann eine Hand auf die Schulter legend um ihm zu zeigen, dass jegliche Höflichkeitsfloskeln für den Moment hier nicht interessierten. In Gedanken ging sie bereits jegliche Möglichkeit durch, die für Beorn ein wichtig bedeuten konnten.
"Ihr seht übernächtigt aus, Beorn. Was ist es, das Euch so sehr beunruhigt, dass es Euch den wohl verdienten Schlaf in der Nacht stiehlt?"

"Die Bediensteten habn Sir Caleb beobachtet, wie er mit dem Objekt 27A Eomie gesprochen hat - ihr Status war "unter verschluss" er hustete und sein ganzer massiger Körper schüttelte sich, ehe er wieder aufsah.
"Er traf sie immer spät Nachts, wenn er sich sicher war das niemand sie beobachtete und verließ erst am frühen Morgen das Zimmer!" er verengte seine Augen.
"Daraufhin kam sie früh morgens und spät Abends zu ihm, immer wenn sie sich unbeobachtet fühlten und gestern Mittag riss Caleb mit Objekt 27A aus, ohne Abflug erlaubniss oder sonstiges.
Und den Reitern fehlt ein Sattel, er scheint einen von einem ausgebildeten Reiter mitgenommen zu haben.
Wie ich mittlerweile weiß waren in den Satteltaschen enthalten:
Fünf Energie-Diamanten, ein Dolch, fünfzig Kronen, Spielkarten 32 an der Zahl, sechs silberne Würfel, Kräuter, Aufzeichnungen über die Patroullien-Route des Trupps 32B und ein ..." er sah ungläubig auf die Liste.
"Einen Stoffdrachen"

"Ich bin darüber bereits informiert, dass Caleb gemeinsam mit Eomie und seinem Drachen die Festung verließ, Beorn", antwortete Caladhiel ruhig, welche dankbar dafür war, dass sie sich nicht in der alten Sprache mit Beorn unterhalten musste, denn spätestens in dieser wäre es ihr nicht mehr so leicht gefallen die Haltung zu bewahren.
"Caleb informierte mich darüber, dass es in seiner Absicht lag die Festung und die Insel für ein paar Tage zu verlassen. Ich wage zu bezweifeln, dass es in der Absicht unseres übermütigen Novizen lag, all diese Dinge mit sich zu nehmen - sie werden ihren Weg zurück zu ihrem Eigentümer finden", erklärte sie ruhig ehe sich ihre Züge wieder verfinsterten. Was wagte einer der Reiter ausgerechnet die Patrouillen-Routen in den Satteltaschen seines Drachen zu halten? Aber darum würde sie sich im Laufe dieses Tages noch kümmern.

"Natürlich M´am, verzeihung M´am - es ist nur, ich bin verpflichtet" er haderte mit sich, blieb dann jedoch stumm und schlug die Hacken zusammen.
"Verzeiht, dass ich eure wertvolle Zeit in Anspruch genommen habe!" meinte Beorn leise und senkte den Kopf.
"Ich werde mich wieder an die Arbeit machen, wenn ihr keine andere Aufgabe für mich habt?"

"Ich danke Euch dennoch für die Information, Beorn, beweisen sie doch, dass unser Vertrauen in Euch mehr als gerechtfertigt ist", antwortete sie mit einem weichen und wohlwollenden Lächeln auf den Lippen, sich im nächsten Moment selbst darüber wundernd, wie sie es in diesem Moment schaffte so vollkommen beherrscht zu bleiben, obgleich in ihr ein Sturm wütete. Eomie ... die Elfe begann langsam zu einem roten Tuch für sie zu werden bei alledem, was sie inzwischen von der Blonden hörte.
"Zögert nicht jederzeit zu uns zu kommen, wenn Euch etwas auf der Seele lastet. Wir werden stets für Euch Zeit finden", fügte sie hinzu und nickte noch einmal um ihre Worte zu bekräftigen. Beorn war eine treue Seele und die Elfe war sich sicher, dass es nur wenige derer gab, die neben den unmittelbaren Mitgliedern des Ordens so viel Vertrauen verdienten wie es Beorn gebührte.

Beorn nickte, klapperte erneut mit den Hacken ehe er sich auf den Absätzen umdrehte und von dannen humpelte

Sien setzte auf dem Boden auf. Kaya ließ sich an der Seite des Drachen herab und strich ihm über den Hals.
Sie mochte das rege Treiben das der große Hof mit sich brachte. Sie lächelte jeden an der sie begrüßte. Zu keinem hatte sie eine enge Bindung zu kaum jemanden besser gesagt einigen wenigen aber das war eine Minderzahl von ungefähr 4 Leuten.
Wo willst du jetzt hingehen?, drang Siens durchdringende tiefe Stimme durch ihren Kopf. Sie schüttelte ihn nur um zu zeigen das sie nciht wusste was sie anstellen sollte.

Seid ihr gut durchgekommen? ertönte eine Vertraute Stimme in dem Geist der beiden Bündnisspartner und Anwar kam angetrabt.
Er senkte den riesigen Kopf tief hinunter und funkelte Kaya an.
Gab es irgendwelche Zwischenfälle?
Habt ihr auf der Patroullie etwas ungewöhnliches bemerkt?

Sie nickte zur Begrüßung.
Besser als sonst wenn man das so anmerken darf, antwortete Kaya ruhig wie es ihre Art ist. Sien ließ die ganze Patroullie noch mal im Kopf ablaufen, aber auch Kaya bemerkte nichts auffälliges. Vielleicht war es auch ein wenig zu ruhig, meiner Meinung nach, schmunzelte Kaya die sich schon die ganze Zeit überlegte was los sein könnte da eigentlich immer irgendwas immer auffiel bei den Patroullien wenn es auch manchmal nur kleinigkeiten waren.

ZU ruhig kann es für uns momentan wirklich nicht laufen - nach alledem was geschehen ist, schadet es nicht wenn wir mal keine mordende Räubertruppe durchs Land ziehen sehen
Er schüttelte den Kopf und breitete einen seiner Flügel aus, um das übrig gebliebende Auge vor dem grellen Licht zu schützen.
Kommt ihr mit den Aufgaben, die Caladhiel und ich euch gaben gut voran?

Wenn es auch nur die Ruhe vor dem Sturm sein kann, schmuzelte Sien gedankenverloren.
Sie strich sich die langen Haare hinters Ohr und schützte die Augen mit der Hand.
Sehr wohl, werter Anwar, die Ruhe schadet keinem, aber sehr wohl kann auch Siens Theorie möglich wäreuhe vor dem Sturm ist, was ich nicht hoffe.
Sie nickte auf seine Frage. Ich gebe mir die größte Mühe alles mit Richtigkeit zu erledigen.Und denke ich ,beziehungsweise wir, kommen mit gutem Erfikg vorran. Wir hoffen natürlich das alles zu eurer Zufriedenheit ist.

Ihr habt Recht. Ich habe die Zeit leider total vergessen.Ihr entschuldigt mich ich werde mich dann auch zurück ziehen und mich zu richten um schon wie ihr sagtet mich zu kleiden.
Die Zeit verging sehr schnell in letzter Zeit und sie hatte nicht einmal entschieden welches Kleid sie tragen wollte.

tbc: Eingangshalle

Es war niemand im Innenhof, die Festung lag ruhig und brach da.
Jedoch stand im gegensatz zu sonst ein gut fünfzehn Meter hoher Holzpfahl in der Mitte der Feste.
Beorn sah grimmig wie seine Mannen aufliefen, nahm eine Armbrust zur Hand und schoss.
Der Bolzen bohrte sich zu oberst in der dunkle Holz und blieb zitternd stecken.
"Morgn Männer!" rief er und alle salutierten
"Ihr seid also meine neustn Opfer was?" brüllte er über den Hof
"Zu allererst - wir sind die absolute Elitetruppe dieses Landes - jeder von euch der bereits in ner Armee gedient hat , dem soll gesagt werden - ihr wart Luschen! Absolute Nieten und ich würde mit zwei meiner Männer eure ganze Einheit aufreiben!
Den Reitern zu Dienen ist ein privileg! Ihr werdet hier mit sicherheit Kameradschaften schließen un ein erfülltes Leben habn - ihr werdet ansehn genießen und etwas guts für die Welt tun können - wenn ihr die Ausbildung packt!
Ich will euch bluten sehn! Ich will euch schwitzn sehn! Ich will euch jammrn hörn!" er blib schließlich stehen und fixierte jeden einzelnen von ihnen mit seinem gesunden Auge
"Hier wird noch so jedr Schlappschwanz von euch zu nem Mann! Ich prügel auch noch jdm Eunuchen in euch die Männlichkeit ein!" er drehte sich um und wies zu dem Pfahl und dem dairn steckenden Pfeil
"Erst´Aufgab - klettert hoch und ziehnt Pfeil raus! Damit wirs nich so einfach han..." er deutete auf eine große Kiste
"Da drin sinn Gewichte an Lederbändern! Zwanzig Kilo - jeder von euch bindet sich jeweils ne davon an jede Hand!
Alle nacheinaner a die Reihe! Nur ein versuch!" er spuckte aus
"Versucht nich runner zu falln, der der aufm Boden aufschlägt scheidet aus - und pisst demnächst durchn Schlauch!"

Mit großen Augen sah Garvin hoch zum Baumstamm. Da sollte er hoch kommen? Mit Gewichten? Die ersten waren bereits ausgeschieden und bald war er an der Reihe.
Ich kann mir nicht vorstellen das es hier nur um Kraft geht... Er betrachtete die Ledrbänder. Sie sind außergewöhnlich lang,... Es war nurnoch einer vor ihm und auch dieser Rekrut machte es nicht besser. Mit einem leisen Aufschrei kam er auf dem Boden auf.
Garvin bekam die Gewichte in die Hand gedrückt und hörte ein kurzes . Viel Glück. Als er vor dem Pfahl stand wartete ein paar Sekunden ehe er einen Entschluss fasste. Er nahm in jede Hand ein Lederband mit dem Gewicht. Daraufhin warf er diese so um den Pfahl, das sie die enden fest verknoteten. Zufrieden schwang Garvin die zusammenebundenen Gewichte nach oben und begann sich hochzuziehen.

Beorn besah sich Garvins klugen versuch und nickte dann als er den Pfeil erreicht hatte
"Seht ihr Männer! Dieser Kadett ist nicht ganz so dumm wie der Rest von euch! So etwas will ich sehen!" er spuckte aus und klopfte mit seinem Stock auf den Boden
"Ihr habt noch fünf Minutn um eur Wundn zu lecken, dann gehts direkt weiter - hoffe ihr habt eure Laufstiefel an!"

Garvins ließ sich langsam runter und legte die Gewichte zur Seite.
Als Garvin das Wort Laufstiefel hörte wurde ihm ganz anders. Es hatte seine Gründe gehabt warum er unbedingt zu einer Reiterstaffel wollte, da er das ewig lange marschieren wie die Pest hasste.
Und das hier wird mindestens doppelt so hart wie in der Ausbildung damals... Er fluchte kurz und überprüfte dann seine Stiefel ehe er sich zu den anderen Rekruten gesellte die bereits Abmarschbereit da standen.

Beon kam mit zwei großen Säcken an welche er vor sich legte.
"In dem einen!" rief er und deutete auf den grauen Sack
"Sinn Bambusstöcke! In em anneren!" er wies auf den braunen sack
"Sinn Wasseremer! `nu nehmt euch die Wassereimer, immer zwei pro Mann und füllt se am Brunnen! Dann schiebt ihr den stock durch die Henkel!
Das wars! Also, hopp hopp hopp!"

Seufzend nahm sich Garvin zwei der Eimer und füllte sie bis zum Rand voll mit Wasser.
Daraufhin holte er sich einen der Stöcke und hängte an beide Enden einen Eimer. Er verlagerte das Gewicht auf seinen Schultern bis es zum Laufen geeignet war. Na dann... auf in den Kampf...
Schweigend wartete er auf weitere Anweisungen.

Beon ging die reihen Entlang und legte in jede einzelnen Eimer eine kleine, noch ganz frische Seerose
Dann trat er zurück
"Von hier aus, müssta in den Norden laufn- bis zum Rand, dann wieder umkehren unn hierher zurück!
Ihr habt zwei Stundn Zeit, wer auch nur eine seiner Rosn verliert scheidet aus!"

Was zur... Das war eine verdammt lage Strecke, zumindest für die kurze Zeit. Garvin wartete nicht lange und lief los. Er verlagerte das Gewicht nicht nur auf seinem Rücken sondern hielt es auch mit den Händen fest, in der Hoffnung das ihm keine der Seerose verloren ging.
Ich ... will... ein ...Pferd...
Er zwang sich sein Tempo nicht zu verlangsamen um rechtzeitig wieder dazusein, gleichzeitig aber auch eine gerade und stramme Haltung zu bewahren um die Wassereimer nicht schief zu halten. Gerade noch rechtzeitig kam Garvin an und stellte vorsichtig en Stock mit den Wassereimern ab. Lächelnd sah er auf die beiden Seerosen. Er hatte es geschafft.