Kleines Gasthaus 'Zur träumenden Sonne'

"Du gings ebenso zu den Menschen", kam es sanft, jedoch ohne einen Vorwurf in der Stimme von der Jüngeren, die nun die Hand ausstreckte und ihm sacht über die Wange fuhr. "Ja, er ließ dich allein in einer Zeit, in der du ihn gebraucht hättest, doch weiß er das, Ethra? Hast du ihm das jemals gesagt?"

Ethra stand auf.
"Ich... ich geh baden!" meinte er nur.
Er konnte nicht bei ihr sein, nicht all die Fragen anhören.
Kurz bevor er die Tür öffnete hielt er inne.
Er konnte sie doch auch nicht einfahc so hier sitzen lassen.
"Was soll ich nur tun..."

"Mit ihm sprechen", kam eine leise Antwort von Nyarálin, die nun langsam aufsah, jedoch auf ihrem Platz sitzen blieb. Sie wollte ihn nicht noch weiter bedrängen, wollte ihm die Zeit geben, die er brauchte.

Er kehrte um, setzte sich aufs Bett und legte sich wieder hin.
"Komm her, und geh nicht wieder vorzeitig...." sagte er leise.
sang er leise vor sich hin.

Sie lauschte seiner Stimme schweigend, wartete bis er geendet hatte ehe sie zu einer Antwort ansetzte. "Ich habe nicht vor so rasch wieder zu gehen", erwiderte sie und ließ sich neben ihn sinken. "Auch, wenn wir bald zurück nach Ellesméra aufbrechen müssen. Der Rat ruft uns heim."

"Minna bar..." echote Ethra. Sein Blick glitt über Nyaralin, zum Fenster welches tief in der Wand eingelassen war und sein Blick sah in weite Ferne, fort von der Wüste durch den dichten Elfenwald bis hin nach Ellesmera, seiner Heimat.
Leise strich er ihr über die wange.
"Edra le men, men na guil edwen, haer o auth a nîr a anim."

"Daro i", wehrte sie bestimmt ab und richtete sich langsam auf, blickte mit strengen Augen auf ihn hinab und schüttelte dann den Kopf, wobei die sanften Wellen ihrer Haare auf und ab sprangen.
"Nauva i nauva melme nóren sina nairelma"

"Meleth ammen mbar! A meleth le!" schmunzelte Ethra und legte den Kopf schräg.
Er hatte sie nicht erzürnen wollen, langsam stand er auf - glitt zu Nyaralin hinüber und schloss sie in die Arme

"Mettanna", schloss sie, ließ ihn jedoch gewähren und schob ihn erst nach einer Weile wieder zurück, sah genau in seine Augen, in denen sich dasselbe unsterbliche Licht fand, das auch in den ihren zu erkennen war.
"An mauya mahtie ter oiomornie"

"Das werde ich!" wechselte Ethra in der Sprache der Menschen. Er wusste nur nicht, was im Moment zu tun war, welche schritt zu gehen und welche Taten zu vollbringen waren.

"Wir sollten zurück nach Ellesméra, Ethra", kam es nach einer Weile von Nyarálin als die einen Blick nach draußen gewandt hatte. Die Sonne versank langsam und die Elfin wollte es vermeiden erneut bei sengender Hitze zu reisen. "Unser Werk ist hier getan."

"I Ellesmera cân ven na mar!" stimmte Ethra zu.
Er klopfte sich symbolischen Staub von der wallenden Kleidung.
Er sah sich noch einmal um und nickte dann zufrieden.
"Tolo hi!" sagte er mit einem warmen Tonfall.

Auch die Jüngere erhob sich und ließ den Blick noch einmal an sich hinab wandern um sich zu vergewissern, dass sie noch immer aussah wie aus dem Ei gepellt. Sie lächelte dem anderen sacht zu ehe sie nickte und sich zur Tür wandte.

tbc: somewhere in Ellesméra

"Da wären wir", meinte Jehelena, die im selben Augenblick die Türe zum Schankraum aufstieß.
Es war erstaunlich leer für diese Tageszeit, doch das lag vermutlich an dem guten Wetter draußen.
Die meisten saßen sicherlich auf dem Marktplatz und genossen die Sonne.
Jelen machte einige Schritte in den Raum hinein und schaute sich dann nach Frook um.
"Bist du eigentlich das erste Mal hier in Surda?", fragte sie, während sie sich einen Stuhl an einem leeren Tisch zurecht rückte.

Ich war vor einigen Jahren kurz hier. Aber nur geschäftlich.
Er setzte sich und bestellte zwei Gläser Met. Nach einer Weile des schweigens fragte Julian. Und wie ist es dir die Jahre über ergangen?

"Gut, wenn man davon absieht, dass eine Horde Urgals über Teirm her gefallen ist und ich daraufhin zu meinem Cousin nach Therinsford ziehen musste", antwortete Jelen, die ihren Köcher mit Pfeil und Bogen über die Stuhllehne hänkte.
"Mein Bruder dient inzwischen der Armee des Königin... nun ja, jetzt vermutlich dem Grafen. Es ist wirklich seltsam, was sich zurzeit alles in diesem Land tut.
Was ist mit dir? Was hast du in den letzten paar Jahren gemacht? Bist du viel herum gekommen?"

Ja. Ich habe ziemlich viel gesehen. Als ich dann sesshaft werden wollte, bin ich der Armee beigetreten. Nach meinem ersten Auftrag bin ich dann aber mit Coreen weggegangen weil... sagen wir, der Auftrag hatte mir die Augen geöffnet. Wir wollten uns hier eine zeitlang bedeckt halten. Dann habe ich gehört das die Königin hier sein soll. Und so bin ich hier gelandet. sagte er und kippte einen großen Schluck von seinem Krug.

"Wegen der Königin...
Ich habe sie nicht gesehen, obwohl ich seit gestern im Palast von Rhea verweile.
Scheinbar geht es ihr nicht so gut.
Verständlich wenn man bedenkt, dass ein Teil ihrer Familie versucht ihr den Thron zu nehmen...", meinte Jelen, die knapp nickte und ihren Krug zu sich zog.
"Mein Cousin macht momentan Geschäfte mit dem Grafen... und bekam von diesem auch eine Frau versprochen.
Die Hochzeit soll schon bald sein, weswegen ich von hier wieder fort muss... aber, ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll" Sie nippte an ihrem Met und seufzte anschließend.
"Wie ist dieser Graf denn? Hast du ihn in Ceunon zu Gesicht bekommen?"

Nein. Er pustete tief und machte sich seine Pfeife an. Ich halte nicht viel von Politik. Die Politiker versprechen dir Freiheit, sorgenlosigkeit und anderes und das was man bekommt sind Intriegen, Verrat und Krieg.

„Sie trinken Wein und predigen uns Wasser, so sind sie eben. Man kann ihnen nur selten trauen...“, sagte Jehelena, die der Aussage von Frook zustimmte.
Nachdenklich nahm sie noch ein paar Schlucke von ihrem spendiertem Met, während sie Frook ansah.
Sie erinnerte sich an damals, vor sechs Jahren. Er musste so etwas zwischen 24 und 25 Jahre alt gewesen sein und sie war gerade 18 geworden.
Schmunzelnd stellte sie den Krug zurück auf den Tisch und stützte ihre Unterarme auf dem Tisch.
„Was hast du jetzt eigentlich vor? Bleibst du hier und wartest auf Befehle der Königin?“

„Wirklich? Hast du vielleicht auch genug Zeit mit mir nach Dras-Leona zu reisen?
Ich könnte jemand starkes durchaus als Begleitung gebrauchen“, sagte Jehelena zwinkernd und strahlte ihn auffordern an.
„Wenn du darauf bestehst würde ich auch dafür bezahlen“

Julian überlegte kurz. Warum eigentlich nicht? Ich werde dich gern begleiten. So muss ich hier wenigstens nicht tagelang rumsitzten und warten. Und du musst mir nichts zahlen. sagte er lachend.

„Nicht? Keine Bezahlung? Umso besser!
Vielleich kann ich mich ja irgendwann anders erkenntlich zeigen“, erwiderte Jehelena lachend und hob ihr Krug an.
„Dann auf uns und die gemeinsame Reise! Auf das uns keine Steine in den Weg gelegt werden
und Alagaesia schon bald in einem helleren Licht erstrahlt“, sagte sie und toaste ihrem gegenüber zu.

So soll es sein. Sagte Julian. Daraufhin ging Julian mit Jelen zu den Stallungen und holte sein Pferd. Packen brauchte er nicht. Schließlich hatte er nie viel mit und das was er mit hatte, war noch in den Satteltaschen.

tbc. Dras leona ... wo genau kannst du entscheiden