Versteckte Höhlen

Langsam hob Caladhiel den Kopf und musterte Beorn mit undefinierbarer Miene während das Licht der lodernden Flammen einen dunklen Schatten auf ihre feinen Züge malte und diese dadurch unmenschlich erscheinen ließen, ihren hellen Augen einen finsteren, beinahe tödlich anmutenden Schimmer verliehen. Die Elfe sagte nichts, kein einziges Wort verließ ihre Lippen, das dem Anführer der Spione deutlich gemacht hätte, was in ihrem Kopf vorging, in dem die Gedanken förmlich umeinander rasten, immer wieder um einen einzigen Punkt kreisten, von dem sie sich nur langsam wieder entfernte.
Dann mit einem Mal hob sie die Hände und stützte sie an dem provisorisch errichteten Tisch ab und zog die Augen zusammen ehe sie den Kopf schüttelte und dabei ein grimmiges Lächeln sehen ließ, das sie zuvor bereits in der ersten Schlacht einmal gezeigt hatte. Die spitzen Ohren der Elfe zuckten kaum erkennbar, vernahmen sie doch die Klänge von Schritten, die sich ihnen näherten und bislang noch von keinem Menschen zu vernehmen waren.

Beorn hob die Brauen und trat einige Schritte näher zum Tisch, ließ seinen Blick darüber schweifen.
"Ich hab Informationen die... wartet" er nahm einen Kohlestift und machte einige krakelige Striche auf die Karte
"Das war eure Idee oder? Hier habt ihrn Lageplan vonem Ort hier - isn paar Tage her, dass meine SPione hier unnen waren... dürfte ziemlich ´nau hinkommn!"

Hemióne betrat die düstere und stickige Höhle. Einige Menschen saßen verstreut in der Höhle und im hinteren Teil standen drei Leute um einen provisorischen Tisch herum. Sie trug eine weiße Rüstung mit einer blauen Rose auf der Brust. An ihrer Seite hing ihr Rapier und über die Schultern trug sie einen knielangen Umhang. Ihre hellen Haare hatte sie zu einem Zopf zusammen gebunden und ihre spitzen Ohren waren zu sehen.
Als sie den Tisch erreichte verneigte sie sich vor den anwesenden: "Ich grüße euch, Herren! Ich bringe 3000 Mann Verstärkung aus Ilirea und Sílthrim"

Aufmerksam hatte Alvias die Diskussionen der anderen 3 verfolgt. Überrascht sah er auf, als Hemione eintrat.
" Ich bin erfreut, euch zu sehen ", begrüßte der Herrscher die neu angekommene Elfe. Nun fehlten nur noch die Truppen aus Dras Leona und Gil'ead.
" Die Truppen können wir gut gebrauchen. " Bald hatten sie eine Armee zusammen, die es durchaus mit der Armee der Invasoren messen konnte.
Dann wandte er sich wieder dem Kartentisch zu. " Diese Linien...sind das die Gänge der Höhlen ? "
Einige davon reichten bis nah an Teirm heran. Sollte das stimmen, so würden sie hervorragende Marschrouten für die Truppen abgeben.
" Ich würde vorschlagen, wir fangen damit an, die feindlichen Nachschubwege zu überfallen und sie so zu zermürben. "
Der Magier fuhr mit dem Finger das Gebiet über Teirm ab. " Dort wird der Feind einen großen Teil seines Nachschubs her beziehen müssen. Wenn wir immer wieder Trupps an Soldaten durch den Buckel schicken, welche dieses Gebiet überfallen, wird der Feind gezwungen sein, große Trupps mitzuschicken, um jede Karawane zu bewachen. Das würde viele ihrer Truppen binden und der fehlende Nachschub würde die Moral der Fyhamer ernsthaft schwächen. "

"Das Höhlensystem führt, wenn ich Beorns Zeichnungen Glauben schenken darf und sie richtig zu deuten weiß, bis einige Meilen vor die Stadt selbst - wenn wir die Armeen bewegen müssen, ohne dabei ein allzu großes Ziel zu bieten, nehmen wir diesen Weg", führte Caladhiel an, nachdem sie ein kurzes Nicken in Hermiónes Richtung sehen gelassen hatte und ihren Blick zurück auf die Karte lenkte, die vor ihnen ausgebreitet dar lag. Ihre Augen folgten den Bewegungen, die der Monarch vollführte.
"Beorn, greif dir ein paar Männer und finde den besten und schnellsten Weg durch diese Höhlen nach Teirm", wies sie den dunkelhäutigen Mann, der vor ihr stand, an und nickte ihm noch einmal auffordernd zu, wartete bis dieser sich umgewandt hatte und in dem üblichen barschen Ton ein paar Männer zusammen zog. Sie mussten den Überlebenden etwas zu tun geben, bevor sie begannen ihren Mut und die Moral zu verlieren.
"Wenn wir agieren und uns Teirm nähern sollten wir das in keinem Fall an hellichtem Tage tun. Unsere Männer wären ein zu leichtes Ziel für die Bogenschützen auf den Zinnen, selbst wenn wir inzwischen einen Teil der Elfen zur Unterstützung erhalten haben."

" Wir sollten dabei allerdings aufpassen, dass wir in den Höhlen nicht überrascht werden. ", gab der König nachdenklich zu bedenken.
" Diese könnten zu einer tödlichen Falle für uns werden. "
Er studierte einen Moment lang aufmerksam die Karte. " Ich bin mir nicht sicher, ob es so klug wäre, unsere Soldaten in einem aussichtslosen Kampf gegen die Mauern der Stadt zu schicken. Die Elfen könnten sie wohl von einer großen Entfernung aus angreifen, aber die menschlichen Soldaten müssten so nahe an die Stadt ran, dass sie ein leichts Ziel für die Bogenschützen des Feindes bilden würden. Selbst wenn wir in der Nacht angreifen werden sie im Vorteil sein. "
Alvias runzelte nachdenklich die Stirn. " Ich denke, wir sollten anfangen, den Feind zu zermürben. Aber ein Angriff gegen die Mauern wird Selbstmord sein.
Zumindest, wenn er von menschlichen Soldaten geführt wird. " Er sah vielsagend zu Hemione herüber.

Hemióne erwiderte Alvias Blick. "Ich könnte mit den Elfen den Angriff führen. Es sind aber leider nicht viele.", erklärte sie bedauernd, traurig darüber dass nicht mehr Elfische Fürsten ihre Truppen mitgeschickt haben. "Wenn wir jedoch genügend Zauberer hätten, könnten wir einen Nebel heraufbeschwören, welcher den aufmarsch der Truppen decken könnte.".
Natürlich konnten die Elfen auch einige Zeit die Invarsoren ablenken, aber das würde sicherlich hohe Verluste fordern und den Menschen nicht genügend Zeit verschaffen.

Eure Majestät?" klang Oromis leise Stimme an das Ohr des Königs und der Reiter trat behutsamen Schrittes an Alvias heran
"Die folgenden Angriffe werden sehr hart und gefährlich werden - in Teirm habt ihr euch bereits einer unberechenbaren Gefahr ausgesetzt.
Ich glaube es wäre besser, wenn ihr nach Ceunon zurückkehrt und das Kampfgeschehen den Offizieren und Reitern überlassen werdet.
Euer Volk braucht euch lebendig. Mit Pfeilen gespickt nützt ihr ihnen nichts"

" Ich werde mich nicht in meinem Schloss verkriechen, während meine Männer für Alagäsia sterben. " , entgegnete der König und fixierte den Elfen fest.
" Wenn es hart auf hart kommt, werde ich alle Männer zu den Waffen rufen. Ich werde keine Sonderrechte für mich in Anspruch nehmen. "
Alvias war überrascht darüber, dass sein Gegenüber einen solchen Vorschlag überhaupt machte. Scheuten sich die Reiter doch auch nicht vor einem Kampf.
" Außerdem würde es der Moral der Soldaten einen herben Schlag versetzen, wenn sie sehen würden, wie ihr König das Schlachtfeld verlässt. "

"Wenn euch ein verirrter Pfeil trifft nützt ihr aber auch niemandem Majestät!" ermahnte Oromis leise und seufzte leise.
"Ich bitte euch - ihr könnt nicht hier in einer feuchten Höhle euer Reich retten!
Kehrt zurück nach Ceunon, leitet von dort alles in die Wege.
Wir Reiter werden die Stellung halten!"

" Ihr habt nicht ganz Unrecht. ", begann Alvias langsam, " Aber ich werde mich nicht in Ceunon verkriechen und die Reiter meinen Kampf ausfechten lassen. "
Er sah dem Elfen fest in die Augen. " Wer würde noch Respekt vor einem König haben, der flieht, sobald die erste feindliche Armee sein Land betritt ? "
Der König schüttelte den Kopf. " Ich bleibe hier und ich leite den Kampf von hier aus. Hier sind auch einige meiner Fürsten, ebenso wie Ratsmitglieder der Reiter.
Jeder von ihnen kann verletzt und getötet werden. Ich werde nicht weniger tun als sie. "

Oromis nickte, niedergeschlagen, unbegeistert aber er nickte.
"Gut Majestät, wie ihr wollt - ich werde eure Entscheidung tolerieren wenngleich ich sie jedoch nicht gut heiße" er seufzte und verbeugte sich knapp ehe er davon Schritt, auf Caladhiel zu
"Der König bringt sich zu sehr selbst in Gefahr Caladhiel"

Arva trat gemächlichen Schrittes an Alvias heran, verbeugte sich knapp
"Majestät ich schätze und Ehre euren Mut welchen ihr beweist und mit welchem ihr zeigt, dass ihr ein Mann des Volkes seid.
Wahre Ehre spricht aus euren Worten" erklärte er, sah einmal kurz zur Landkarte und nickte.
"Wie ihr euch sicherlich erinnert habe ich euch das Leben gerettet und ich wollte euch daher um einen Wunsch erbitten"

"Und ich würde ihn für einen Feigling halten, wenn er nun einfach gehen würde während seine Männer dort draußen für ihn sterben", raunte Caladhiel Oromis zu und schüttelte den Kopf ehe sich ihr Blick ruckartig zu Arva hinüber glitt und sie mit wenigen Schritten vor dem älteren Reiter war. Das durfte doch alles nicht wahr sein - ein Mitglied ihres Ordens, das es sich anmaßte etwas dafür zu verlangen, was im Kampfgeschehen passiert war, für die Rettung eines Lebens etwas zu verlangen, das doch eigentlich die Aufgabe des Ordens der Reiter war.
"Was maßt du dir an, Arva Jhunivor?!", fuhr sie den Elfen barsch an und machte den Schritt vor ihn, finster hinauf in sein Gesicht blickend wobei ihre hellen Augen ein dunkles Funkeln angenommen hatte während ihre Hand bereits zu dem Griff ihres Schwertes glitt, bereit dieses im Notfall zu ziehen um gegen den anderen vorzugehen. "Was maßt du dir an, etwas dafür zu verlangen, was unsere Pflicht und unsere Aufgabe ist?", fragte sie und schüttelte erneut den Kopf, setzte einen Schritt näher zu ihm hin. "Wir sind in einer Schlacht, bald in einem Krieg, Arva und ich hatte mehr von dir erwartet als das, was gerade eben so unüberlegt dein vorlautes Mundwerk verlassen hat! Du bist in dieser Schlacht nichts anderes als ein Krieger also gehe zurück auf deinen Posten! Ich will kein einziges Wort mehr über deinen Wunsch hören, weder jetzt noch zu einem späteren Zeitpunkt!"

"Nein Lady Caladhiel" meinte er leise und schüttelte den Kopf als würde er mit einem Kind sprechen.
"Dieser Wunsch ist durchaus gerechtfertigt, bezieht er sich doch auf den Ursprung der Reiter, lange bevor aus uns wenigen viele wurden - aus einer Zeit lange bevor der Orden gegründet wurde. Das Ritual stammt aus einer Zeit, in welcher Anurin Eragon und ich noch durch die Welt gereist sind, ungebunden und frei.
Ein altes Ritual welches das Schicksal selbst preis gibt und diesen Krieg wohlmöglich zu unseren Gunsten zu wenden vermag" erklärte er leise und senkte den Kopf, demütig
"Vertraut den alten Riten unserer Rasse welche auf Knochen, weitaus älter als ihr gebaut sind"

"Eine neue Ära ist angebrochen und diese Zeiten sind längst vorüber. Ich werde das Bündnis mit den Menschen nicht durch deine Dummheit und durch deine alternden Ansichten gefährden", schoss Caladhiel im selben Moment zurück, ließ sich nicht den Wind aus den Segeln nehmen durch die Erwähnung ihres einstigen Meisters. Vielmehr stachelte sie sein Tonfall, der geradewegs so klang, als wäre sie nur ein naives Kind, das über die Worte eines Erwachsenen trotzte, noch mehr an und ließ die Wut wie ein alles verschlingendes Feuer in ihr hochlodern, gestützt durch das Bündnis mit ihrem Drachen, dessen Zorn sie teilte und der ihre eigene Emotion verstärkte.
Die Elfe verengte die Augen und lächelte dann mit einem Mal ehe sie eine knappe Handbewegung vollführte, mit welcher sie zwei andere Reiter herbei rief, welche offensichtlich nicht riskieren wollten, dass der Zorn der Hochmeisterin auch ihnen galt. "Bringt Arva Jhunivor zurück nach Dorú Areaba und sperrt ihn ein bis wir wieder zurück sind. Ich werde mich später mit ihm beschäftigen, so lange wird er die Zeit haben über seine Verfehlungen nachzudenken", ordnete sie mit kalter Stimme an, wandte ihren Blick von Arva ab und registrierte gerade noch, wie die Männer einen Moment lang zögerten ehe sie die Hände um Arvas Arme legten.

"Natürlich Lady Caladhiel, wenn dies der neue Kurs des edlen Ordens ist" er nickte, sah jedoch die beiden Reiter welche ihn flankierten mit einem scharfen Blick an
"Ich kann selbst gehen. Ich habe mich noch nie gegen die Anweisungen eines Hochmeisters widersetzt, so seltsam sie auch sein mochten" er lächelte Caladhiel mitleidig an.
"Ich werde auf euch warten und hoffen, dass ihr wohlbehalten zurück kehrt" er nickte erneut.
"Wenngleich ich auch euer Mangel an Vertrauen in die Vorhersehung... schade finde" er nickte.

Sie musste Stellung beziehen, um auch dem Rest der Reiter zu beweisen, dass sie ein solches Verhalten nicht lange duldete und schon gar nicht gut hieß - es war die einzige Möglichkeit um sie zusammen zu halten, in einer solchen Situation. Ein Feuer brannte nur solange, wie man es schürte - sie würde jetzt die Anführerin sein müssen, die man aus ihr gemacht hatte und Arva war ihr nun wahrlich lange genug auf der Nase herum getanzt. "Ich habe schon öfter gegen das Schicksal und die Vorsehung gekämpft und es bezwungen", gab die Elfe lediglich mit einem feindseligen Lächeln zur Antwort und wandte sich dann wieder ihren vorherigen Gesprächspartnern zu.
"Verzeiht diese ... unliebsame Störung, Majestät", entschuldigte sie sich mit einem zerknirschten Lächeln auf den Lippen bei dem Menschenkönig, der dem Gespräch bislang schweigend gefolgt war. Das war ja ein wunderbarer Eindruck, den Alvias von dem Orden haben musste, Reiter, die begannen gegen ihr Oberhaupt zu sprechen und mit diesem umgingen, als wäre es nur ein Kind und hatte keinerlei Macht.

" Es ist in Ordnung. " , entgegnete der König schlicht. Er wusste nicht, was er sonst noch viel sagen sollte. Er hätte nicht gedacht, dass die Reiter sich in aller Öffentlichkeit so streiten und damit ihre Autorität untergraben würden. Auch verstärkte es nur seinen Eindruck, dass die Reiter keinesfalls unfehlbar waren, wenn sie momentan ihre Angehörigen auch noch gut unter Kontrolle zu haben schienen.
Alvias war erleichtert darüber, dass Caladhiel dem Treiben des Reiters Einhalt geboten hatte. Arva hatte ihm das Leben gerettet, aber trotzdem hatte der Herrscher nicht vor, ihm den Wunsch, den er vermutlich geäußert hätte, zu erfüllen und nach Ceunon zurückzukehren.
" Wir sollten mit unseren Plänen fortfahren.", überspielte er schließlich die peinliche Stille und drehte sich in Richtung Karte.
" Also, weiter gehts. "

Tharik stand mit der kleinen Truppe Söldner, die unter seiner Führung seit zwei Monaten im Dienst des Königs standen in der Nähe des Höhleneingangs und lehnte sich gegen die Wand... "Wie viele unserer Männer haben wir in Teirm verloren?" fragte er an Ranko, einen der anderen Söldner gewandt, der für die Dauer des Einsatzes sein erster Offizier war.
"Drei Mann sind in der Stadt gefallen, als die Bastarde die Mauer überrannt habe, von Garen fehlt jede Spur..." erwiderte der muskulöse Mann.
Tharic fluchte halblaut, während er mit einer Hand voll Gras das Blut von den zwei Klingen seiner Axt wischte, das bereits am Gerinnen war. Dann wechselte er jedoch das Thema, denn bei einer Truppe von nur dreißig Mann, mit denen er seit zwei Jahre Seite an Seite kämpfte, tat jeder Verlust weh.
"Hm... Wir müssen abwarten, was Alvias nun vorhat. Ich bin gespannt, ob er sich tatsächlich traut, einen Gegenangriff auf die Stadt zu führen. So einfach Teirm auch vom Wasser aus anzugreifen ist, so schwer ist es, die Stadt vom Innland her zu stürmen. Selbst wenn die Spitzohren beim Angriff als Erste die Mauern überwinden, werden sie hohe Verluste einstecken, ganz zu schweigen von einer Horde Menschen, die erst mit Leitern die Wand hochmuss!" brummte er missmutig und sah zum Himmel, der von den Rauchschwaden der teilweise brennenden Stadt vernebelt wurde...
Zwar hasste Tarik es zu warten, aber er verstand, dass der König, der sich mit einigen Reitern in die Höhle zurückgezogen hatte eine schwere Entscheidung treffen musste.

Ein WIndstoß fegte durch die Höhle, schlug die Karte vom Tisch, ließ Staub und kleine Steinchen durch die Höhle rollen.
Weißer, kalter Morgennebel legte sich auf den Boden.
Ein durchdringender Gesang erklang, geführt von einem dutzend Stimmen.
Grelle Lichtblitzen durchzuckten die Höhle
Einer, zwei, drei, fünf, ach, zwölf.....
Wie Säulen ragten die Blitze für wenige Sekunden auf, ehe ein gewaltig blendendes Licht durch die Höhle glitt.
Es ebbte ab und Kharas stand in der Höhle, umringt von zwölf in lange Roben gehüllte Männer und Frauen.
Menschen und Elfen - sie alle trugen eine Halskette mit einem Dreieck.
"Euer Majestät" sagte Kharas leise, ehrfürchtig.
"Die besten Magier Ilireas streiten an eurer Seite"

Hemióne hatte der Unterhaltung zwischen Arva und Caladhiel, mit ungezeigter Freude zugehört. Sie hatte ihre Haare aus dem Zopf gelöst und über ihre Schultern geworfen. Plötzlich erschien Kharas mit viel unnötigem Trara. Bei einem solchen Auftritt musste Hemióne sich mit der Hand an die Stirn fassen.
"Es freut mich, dass ihr hierher gefunden habt und dann mit Unterstützung.", erklärte Hemióne mit gespielter höfflichkeit. Hinter Kharas entdeckte sie einige...Zwerge?, dachte Hemióne geringschätzig.

Ein lautes Brüllen war zu hören und am Himmel war ein großer schwarzer Fleck zu sehen, der gen Boden schoss.
Kurze Zeit später landete Anwar auf dem freien Waldstück und rückte interessiert den Kopf in Thariks Richtung.
Der Drache hatte sich für kurze Zeit in die Berge zurück gezogen, wollte die Ruhe genießen die diese Berge ihm boten. Die Schlacht war auch an ihm nicht Spurlos vorbei gegangen. Seine Flügelmembran war nach wie vor an einigen Stellen durchlöchert. Der Schwanz der großen Echse peitschte unruhig über den Boden. Über eine Einheit der Zwerge hatte Caladhiel ihm nichts gesagt.
Kenne ich euch Herr Zwerg? Hörte Tharik die Stimme in seinem Kopf schallen.

Tharik blickte langsam auf, als er den leichten Ruck spürte, den die Landung des Drachen auslöste... Während der Schlacht hatte er den riesigen Drachen einige Male zu Geischt bekommen, hatte ihn jedoch nie genauer betrachten können, da er zu sehr damit beschäftigt gewesen war, die heranstürmenden Feindwellen auf seine Größe zu stutzen.
Doch auch der Drache schien überrascht zu sein, einen Zwerg hier zu sehen, was für Taric mitlerweile nichts neues mehr war: In seiner Einheit kämpften, ihn mitgerechnet, dreizehn Zwerge und soweit er wusste, waren sie die einzigen Vertreter ihrer Art in Alvias' Armee...
Zu Tharik's Überraschung jedoch vernahm er auf einmal die Stimme des gewaltigen Drachen's, der ihn von oben herab musterte in seinem Kopf, sodass er vorsichtig seine Schutzwälle ein wenig senkte und zu dem Drachen aufblickte.
"Èta, verehrter Drache!"Ich und meine Gefährten stehen erst seit zwei Wochen im Dienste des Königs. Ich bin Tharik, Trom's Sohn und Führe diese kleine Einheit!" erwiderte er höflich und verneigte sich leicht, während er, wie es nach seinem Wissen brauch bei den Elfen war, die Hand vor der Brust drehte.
Zwar hielt er normalerweise nicht viel von zu viel unnötiger Höflichkeit, jedoch hatte er sich in einem Land, das nur von Menschen und Elfen bewohnt wurde, daran gewöhnt...

" Ich grüße euch, Lord Kharas ", sagte Alvias zu dem Neuankömmling. Kurz sah er zu dem Ausgang der Höhle herüber.
So wie der Boden vibriert hatte, musste draußen ein Drache gelandet sein.
" Ich bin froh über die Unterstützung der Magier und ich wünsche, dass ihr sie in der Schlacht anführt. "
Der Herrscher wandte sich wieder den anderen zu. " Ich glaube, es wurde alles besprochen. "
" Wir überfallen ihre Nachschubrouten und die Elfen führen nächtliche Überfälle aus. ", zählte er auf.
" Wenn ihr mich nun entschuldigt : Ich muss mich noch ein paar anderen Dingen widmen. "
Alvias nickte jedem der Anwesenden kurz zu und verließ dann die kleine Höhle.


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