Garten des Palastes

Kharas trat in den wunderschönen Garten, hohe Palmen streckten ihre Köpfe in de Himmel und fremdartige Vögel saßen auf den hohen Bäumen.
Blumen der unterschiedlichsten Faren erwuchsen aus dem Boden.
Der Hofmagier ließ sich auf einer weißen Bank nieder, welche schmiedeeisern und äußerst filigran war.

"Nun?", fragte sie, blieb jedoch in einigem Abstand zu Kharas vor der Bank stehen, die Hände vor dem Bauch gefaltet und eine straffe, förmliche Haltung eingenommen. "Weshalb batet Ihr mich zu einem Gespräch?"

Kharas schaute langsam auf Nyaralin.
"Nedin dagor hen ú-'erir ortheri. Natha daged dhaer." meinte er traurig.
Er beobachtete einen Vogel, welcher sich auf seinem Knie niederließ und strich diesem sanft über den kleinen Kopf.

"Weshalb habt Ihr die Hoffnung in die Menschen verloren, Hofmagier?", kam es von der Elfin zur Antwort. "Ihnen bedarf es an Anleitung, doch sie haben niemals die Möglichkeit verloren einen Kampf zu gewinnen. Es ist allein die Hoffnung und ihr Glaube, der sie voran treibt."

"Es sind nicht allein die Menschen von denen ich Spreche werte Lady.
Ich spreche vom Leid dieser Welt, dem Ende aller Zeit dessen wir uns bewusst sein müssen, wenn wir alle Chance ergreifen und unsere eigene Geschichte schreiben wollen!" er holte tief Luft und die Ohrringe mit den Edelsteinen klimperten.
"Woher kennt ihr Ethra?"

"Ein jedes Lebewesen ist sich stets seinem Ende bewusst", antwortete sie und der kurze Anflug eines Lächeln erschien auf ihren starr scheinenden Zügen, aus denen kaum etwas zu lesen war. "Ihr scheint zu vergessen, dass Lord Ethra ebenso wie ich es bin ein Ratsmitglied der Elfen ist."

"Verzeiht, ich vergaß...." er schaute nach links, blicke nach rechts und versiegelte die Ohren aller in Hörweite mit inem Spruch in der alten Sprache.
"Ihr wisst, dass Lord Ethra einen Eldunarí in der Brust trägt?" fragte er leise.
Es war kein Vorwurf, klang nicht wie ein Verrat. Es war eine Frage von solcher Unschuldigkeit, dass sie mit der Fragestellung nicht zusammen passen mochte.

Nyarálin nahm sich einen Augenblick um diese scheinbar neue Information zu verdauen, innerlich schindete sie damit nur Zeit, die sie benötigte um eine passende Antwort darauf zu finden. "Worauf wollt Ihr mit dieser Äußerung hinaus, Kharas?", stellte sie die Gegenfrage. "Aus welchem Grund sollte Lord Ethra einen Eldunarí in der Brust tragen?"

"Manadh!" erwiederte Kharas nur.
"Ich war immer der Meinung, dass wir das Heute nicht erkennen können, wenn wir das Gestern nicht sehen wollen!" er streckte seine Hand aus und lies den kleinen Vogel auf seine Finger Hüpfen.
"Sagt Lady Nyaralin, welchen Rang bekleidet Ethra im Rat?"

Das Vertrauen, das sie zu Anfang noch in den Freund des Ratsherren gesetzt hatte, schwand mit jeder weiteren Sekunde beträchtlich und die Elfin hatte Mühe damit die Augen nicht zu Schlitzen zu verengen während sie Kharas einer erneuten eingängigen Musterung unterzog.
"Er ist stellvertretender Ratsführer", antwortete sie dann jedoch auf seine Frage hin.

"Ich verstehe euer Misstrauen Lady Nyaralin.
Durchaus - ihr habt recht und eure Sinne sind schärfer als die der Menschen..." Kharas seufzte.
Er wartete, ehe die beiden alleine im Garten waren.
Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, welches eine beachtliche Verwandlung vollzog.
Die Augen stellten sich schräger, die Gesichtszüge wurden feiner, die Wangenknochen stellte sich höher.
Als er nun auch noch die Haare hinter die Ohren strich erkannte man, dass er eindeutig nicht zum jungen Volk der Mensche gehörte.

Für einen kurzen Augenblick wanderten die fein geschwungenen Augenbrauen der Elfin nach oben. Mit dieser Wandlung hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. "Ihr habt versucht mich hinters Licht zu führen", kam es amüsiert von der anderen. "und doch ahnte ich, dass Ihr nicht der seid, der Ihr vorgabt zu sein. Doch nun seid ehrlich. Aus welchem Grund interessiert Euch Lord Ethra so sehr?"

"Er ist ein alter Bekannter von mir, wir kannten uns bevor ich fortging.
Das ist nun auch gut 100 Jahre her...." meinte Kharas und stand auf.
"Und es war nicht darauf ausgelegt euch hinters Licht zu führen, Mylady.
Es dient dazu alle hinter das Licht zu führen.
Die Menschen müssen angeleitet werden, doch würde sie niemals die Hilfe eines Elfen annehmen und es gibt genügend Elfen die garnicht erpicht sind, und es für niedere Arbeit halten - für unterwürfigkeit und beshcmutzung unserer Rasse wenn einer von uns den Menschen dient.
Daher bin ich untergetaucht. Habe eine neue Identität angenommen, und diene nun Königin Runa.
Ich will sie anleiten und den Menschen Hoffnung geben." erklärte der Magier.

"Dann scheint Ihr bislang recht erfolgreich darin gewesen zu sein", antwortete sie, ließ jedoch offen auf welche seiner Aussagen sie sich nun bezog. Ein Elf, der einer Menschenkönigin diente, die noch nicht einmal gänzlich erwachsen war - der Stoff aus dem die Geschichten der Barden waren, so abstrus schien all dies hier.

"Jedoch, habt dank das ihr uns jene wichtige Informaiton überbrahctet, seid Gewiss. Ich habe einen Plan gefasst wie Graf Vladimir gestürzt werde wird." er nahm wieder die Gesatelt eines Menschen an.
"oe hedi i Vin.
Han i vangad i moe ben bango.
Sin eriol natha tûr în úgarnen
Sin eriol um beleg úgannen
Ú cilith 'war
Ú men 'war meinte Kharas noch, ehe er sich zum gehen wandte.

"Mylord Kharas", begann sie und trat einen Schritt auf den Magier zu. "Warum berichtetet Ihr mir, dass Ethra einen Eldunarí in der Brust trägt? Keine Eurer Äußerungen waren ohne Sinn und Gedanken getätigt - mir stellt sich jedoch die Frage, aus welchen Gründen Ihr ausgerechnet mir solch ein Geheimnis preis gebt?"

"Ich trage Hoffnung in meinem Herzen, wenn ich an das Volk der Menschen denke und ebenso setze ich Hoffnung in Euch, Kharas. Auf dass eines Tages einmal Frieden herrschen wird zwischen den Menschen, Reitern, Zwergen und Elfen", antwortete sie und lächelte dann undefinierbar.
"Dennoch ... ist eine Probe, wie Ihr sie durchgeführt habt nicht immer sinnvoll, wenn man es selbst ist, der ein Geheimnis hütet und nicht die Wahrheit preis gibt", setzte sie schließlich hinzu und meinte dann deutlich versöhnliches. "Ich freue mich auf unser erneutes Zusammentreffen und hoffe, dass dieses zu friedlicheren Zeiten stattfinden wird."

"Mir steht vieles nicht zu MyLady - doch verlangt es das Schicksal von mir...." er wandte sich um, und nichts blieb von ihm als er ging als das Wehen seines Umhangs, der Duft von Tannenadeln und das seltsame Gefühl als würde ein Buch verschwinden welches man noch nicht zu Ende gelesne hatte...

Sie blickte ihm noch eine Weile lang nach, ordnete ihre Gedanken ehe auch sie sich wieder zum Gehen wandte. Kharas war jemand, den sie ungern als Feind ansehen wollte, nicht zuletzt auch aus dem Grund, weil sie eine merkwürdige Art der Sympathie für den Elfen empfand, die eigentlich von dem Misstrauen hätte überschattet werden sollen. Ethra würde interessiert an der Begegnung mit Kharas sein, sollte dieser wirkliche ein alter Freund des Gefährten sein.

Kharas betrat den Garten, Vögel zwitscherten hier und da zirpte eine Grille und Marienkäfer krabbelten Munter auf Blumen. Hinten im Garten waren einige Kamele angebunden.
Er ging auf einen großen Braschenplatz zu und zog mit dem Fuß mehrere Symbole und magische Zeischen in den Boden, und bedeutete Coreen dann in der Mitte von all jenem Platz zu nehmen.
"Keine Sorge, ich werde keinerlei Magie an euch anwenden

Was blieb ihr auch anderes übrig als ihm einfach zu vertrauen? Wortlos nickte sie und trat in die Mitte, darauf achtend keines seiner Zeichen zu verwischen ehe sie sich zu Boden sinken ließ, interessiert zu dem Magier hochblickend. Sie wagte jedoch nicht zu fragen, was er nun vor hatte.

"Schließt die Augen und lasst euren Geist gleiten versucht den von den lebenden Wesen zu erfassen!
Es wird euch nicht leicht fallen und um es zur perfektion zu bringen bedarf es viel Übung!" erklärte er gelassen und lehnte sich locker neben eine Palme

Zweifelnd tat Coreen wie ihr geheißen, schloss die Augen und streckte ihre geistigen Fühler aus. Zuerst fühlte sie gar nichts außer den warmen Boden unter ihr und die Geräusche, die die Tiere von sich gaben. Sie sah nur absolute Schwärze vor sich und war fast wieder versucht die Augen einfach zu öffnen, aber dazu war sie einfach zu ehrgeizig. Gesichter stiegen vor ihrem inneren Auge auf.
Königin Runa, ihre kleine Schwester, Julian und all die anderen, die ihr ans Herz gewachsen waren.
Es war wie ein Schlag, der Coreen trat und die junge Frau zuckte zusammen als plötzliche Empfindungen wie ein kalter Regenschauer auf sie einströmten. Sie war glücklich darüber, dass sie ohnehin am Boden saß, denn hätte sie das nicht getan, wäre sie spätestens jetzt auf eben jenem gelandet. Sie hatte Kopfschmerzen von all den Gedanken, die sie plötzlich vernahm und die nicht ihre eigenen waren.

"Begrenzt den Radius eures geisters auf wenige Fuß!
Sonst ist es zuviel für den Anfang! Beruhigt euch..." ließ Kharas verlauten und sprach dabei sanft und einfühlsam