Gästezimmer des Zwergenpalastes

Elune wartete. Die Elfe schien zu überlegen oder sich mit jemandem zu unterhalten. Warum zögerte sie bloß? Was hatte Elune ihr getan? Warum war sie so misstrauisch? Stimmte es was der seltsame Mann gesagt hatte und nun fürchtete sie Elune´s Rache? Dabei wollte sie doch nur Luná helfen. Aber das konnte Nyaralin ja nicht wissen.

Eine junge Frau mit einem riesigen Wolf ...
Ihr Blick glitt kurz zu Farodin und sie nickte kaum sichtbar, in ihren Augen ein stummes Einvernehmen mit der Erkenntnis, die sie beide bei jener Beschreibung hatten. Luná Teraka. Julian Frooks Verlobte und Mutter der verstorbenen Freya.
"Ich kenne die junge Frau, von der Ihr sprecht, Meister Angascho. Sie ist die Verlobte des abtrünnigen Reiters und vermutlich mit dem Drachen hierher gereist", antwortete sie und seufzte lautlos, hob eine Hand und fuhr sich durch die blonden Haare, strich sie über die Schulter zurück.
"Ihr habt richtig gehandelt, denn ich selbst weiß nicht, was ich von diesem Eintreffen erwarten kann, doch ... wäre es möglich einige Worte mit der jungen Frau ohne ihren Wolf oder den Drachen zu wechseln?", fragte sie langsam.
"Ich möchte nicht riskieren, dass euch oder euren prachtvollen Hallen nur meinetwegen etwas geschieht bei dem Versuch gegen den Drachen anzukämpfen - schätze ich doch jedes einzelne Mitglied des ehrenvollen Volkes der Steinernen."

Der Zwerg zögerte kurz, nickte dann aber.
"Ich werde si auf meinem Namen herein lassen!" erklärte der zwerg.
"Mir wäre es lieb, wenn ich bei der Unterhaltung anwesend sein dürfte - sollte etwas geschehen wird es in meiner Schuld sein deswegen wäre ich demsehr zugetan, solltet ihr jeodch der Meinung sein das es zu persönlich wird werde ich natürlich vor der Tür warten!"

Elune zog ihren Geist zurück und verließ die Gegenwart der Elfe um Luná von dem missglückten Versuch zu berichten.

"Natürlich", stimmte sie mit einem knappen Nicken zu, erleichtert darüber, dass sie nicht noch länger mit dem Zwerg hatte darüber diskutieren müssen, ob Luná die Hallen nun betreten durfte oder nicht.
'Ein Zwerg wird Luná abholen - ich ging davon aus, sie reiste in deiner Begleitung, Eluneya', erklang nun die geistige Stimme der Elfe auf das Bitten des Drachen hin, dessen Präsenz noch immer in ihrem Kopf zu warten schien.
Sie sah diesem Treffen mit gemischten Gefühlen entgegen, denn zum einen war sie gespannt, was Luná sagen würde und zum anderen fürchtete sie den Zorn der jungen Mutter und dass dieser vielleicht ihre eigene Familie treffen konnte.
"Ich danke Euch für Euer Verständnis."

Die Tür tat sich auf. Vorsichtig schritt sie unter den kritischen Blicken des Zwerges durch und betrat das Zimmer. Vorsichtig fast zögernd,schmerzvoll schreitend weil ihre Verse schmerzte. Sie verneigte sich. Entschuldigt die Störung, ich wusste nicht das Ihr ein Kind bekommen habt.

Glockenhelles Lachen erklang von Nyarálin als Luná geendet hatte und wischte ihre Worte mit einer knappen Handbewegung vom imaginären Tisch bevor sie die Hand zum Gesicht hob und zwei Finger an die Lippen legte.
"Atra Esterní ono thelduin, Luná Teraka", erhob sie nun ihrerseits die Stimme und deutete der jungen Frau an näher zu kommen.
"Verzeiht, dass ich momentan nicht in der Lage bin Euch anders zu empfangen ..."

Auf Nyaralins anweisung hin trat sie ein paar Schritte in den Raum hinein, fast zaghaft.Das ist ..ähm .. kein Problem. Ich bin überhaupt froh das ich Sie überhaupt sprechen kann, diese "netten" Zwerge am Tor haben mir weiß machen wollen das Sie schon abgereist sind.
Sie lächelte vorsichtig, fast zögernd.

"Ihr erscheint als Fremde kurz nach dem Ende eines langen Krieges bei den Steinernen und verlangt von ihnen etwas. Es ist nur vernünftig, dass sie Euch skeptisch gegenüber stehen", entgegnete sie und schloss für einen kurzen Moment die Augen.
Ruhe und Frieden ... war es denn wirklich zu viel verlangt ein paar Stunden nur mit ihrer Familie verbringen zu können? Innerlich resigniert seufzend wandte sie den Blick hinab zu Elarinya, strich dem schlafenden Kind über den Schopf, froh darüber, dass wenigstens ihre Tochter all diese Besuche vollkommen zu ignorieren schien.
"Weshalb seid Ihr hier, Luná?"

Ich weiß nichts mehr...Nicht was in meinen letzten 3 Jahren passiert ist..das letzte woran ich mich erinnern kann ist mein Gespräch mit Drachenreiter Raygen.Das nächste woran ich mich erinnere ist das ich verletzt vor den Stadttoren aufgewacht bin... und erinnern kann ich mich nicht kaum schemenhaft dank Elunes Hilfe konnte ich euch ausfindig machen da mein Begleiter Naruk euch in Erinnerung hatte.
Sie zitterte.Sie wollte nicht verstehen warum jemand ihr das antat, ihr das Leben zu nehmen, die erinnerung an alles und jeden.
Die Stimme Elunes mischte sich in ihren Geist.
Schon gut Elune sie werden mir nichts tun , jetzt noch nicht. Antwortete sie sanft.

Schweigend hatte die Elfe Lunás Ausführungen gelauscht und runzelte nun die Stirn über die Äußerungen. Jemand, der Luná alle Erinnerungen genommen hatte und das obwohl die junge Frau nicht einmal wirklich von Bedeutung war, zumindest nicht mehr nachdem Julian Frook ohnehin tot war.
"Und nun seid Ihr hier um von mir die Antworten auf Eure Fragen zu erhalten", schlussfolgerte sie ruhig und nickte langsam, wenngleich ihr in dem Moment hundert andere Antwort eingefallen wären als diese hier.
"Vielleicht seid Ihr einem Fluch zum Opfer gefallen. Ihr solltet, wenn Ihr diesen Ort wieder verlasst nach Ceunon zu dem Truchsess Kharas reisen. Vielleicht weiß er eine Möglichkeit Euch von diesem Zauber zu befreien."

Sie wurde von einem Ort zum nächsten geschickt. Und egal wo sie abreiste sie war um keine Antwort schlauer.
Aber wieso? Wieso sollte mir jemand das alles nehmen wollen? Ich verstehe es nicht...Ich bin weder von Bedeutung für irgendwenn noch wäre ich eine Gefahr...
Sie zitterte am ganzen Leib, sie wollte endlich verstehen was hier geschah. Und was mit ihr geschah.

"Ich vermag es nicht zu sagen, weshalb Euch dieses Leid geschah, Luna. Vielleicht aufgrund Eures Verlobten, vielleicht habt Ihr etwas gesehen, was niemals hervor dringen durfte", gab sie zurück. Sie verstand das Leid des jungen Mädchens und begann sich bereits im nächsten Moment zu fragen, ob es nicht ein Geschenk für Luná war sich nicht mehr an all die Schmähungen erinnern zu müssen, die ihr durch Julian Frook wiederfahren waren.

Möglich wäre es, trotz allem gingen mir Jahre verloren zu denen ich mich nicht mehr zu erinnern vermag. Elune, die durch Zufall meine Weg kreuzte hat mir in aller kürze das erzählt was warscheinlich am notwendigsten war, wenig aber trotz allem ein Stück. Nur.. die Sache mit der Tochter verstehe ich nicht ganz.Sie ist tot?Wieso?
Elune! Wir werden nach Ceunon zu Truchsess Kharas reisen. Hattest du Ihn nicht schon vorhin erwähnt?übergab sie der Drachendame kurz.
Ich soll im Namen von Eluneya fragen warum Sie den Kontakt zu ihr verweigert haben.

"Eure Tochter wurde kurz nach ihrer Geburt von einem wahnsinnigen Magier entführt, der sie altern ließ, so dass ihr Aussehen und ihr Geist auch Eurem Alter entspricht. Sie arbeitete für ihn, befolgte seine Befehle und vergiftete Euch um Euren Gefährten zu zwingen zurückzukehren. Sie starb durch einen Pfeil bei diesem Angriff", antwortete sie nach einer Weile, in der sie darüber nachgedacht hatte, wie sie es Luná am besten erklären konnte, ohne sie damit endgültig in den Wahnsinn zu treiben.
"Eluneya ist ... obgleich ein Drache ... noch sehr unwissend in unseren Gebräuchen. Es ist unhöflich und kann als Beleidigung empfunden werden ohne zu fragen in den Geist eines anderen einzudringen."

Leise räusperte sich Farodin, der schweigend dem Gespräch gefolgt war. Er saß noch immer auf dem Bett, in der Nähe seiner Tochter, deren Gesicht er immer wieder besorgt gemustert hatte.
Erinnerungen wirbelten in seinem Gedächtnis auf, als Luná den Raum betreten hatte.
Das letzte Treffen... deren Tochter. Ein trauriger Schatten legte sich über seine Züge, als er sein Gesicht von ihr abwandte und nun zu Luná schaute.
„Wenn Ihr erlaubt, würde ich noch etwas hinzufügen...“, sagte der Elf mit sanfter Stimme, schaute Luná an und stand langsam auf.
„Sie war nicht wirklich Eure Tochter an jenem Tag... wie Nyarálin bereits sagte. Ihr Geist war fern und ihr Vorhaben Euch und den anderen zu schaden auf Wunsch Ethras“ Farodin wandte das Gesicht kurz ab und suchte nach dem rechten Wort, während man ihm ansah, wie sehr es auch ihn berührte.
"Als ihr vergiftet worden ward, Julian Frook ebenso am Boden lag, da war ich es, der seinen Bogen spannte, mit dem... unglücklichen Pfeil. Es war nicht meine Absicht, sie zu töten, das Mädchen, das Eure Tochter einst war. Ich wollte sie nur aufhalten, da sie nicht nur Euch, sondern auch Nyarálin bedrohte. Verzeiht... ich weiß, dass es dennoch nichts gibt, was dieses Handeln wieder gut macht“

Sie nickte wie eine Marionette die man an ihren Fäden zog.
Es war gleichglütig. Vorbei.Aus.Ende. Nichts war mehr zurück zu holen.
Schon gut.
Danke das ihr euch Zeit genommen habt, ich will euch nicht weiter stören.

Mhink war durch die Stadt gestreift, als eine Vision - finsterer als alle vorrangehenden ihn eingeholt und beinahe den Atem genommen hatte.
Nun schlich er, wie ein getretener Hund zurück zu Nyaralin, im inneren mit sich hadernd ob er das Glück der Freundin erneut so jäh durchbrechen sollte, oder ob es vielleicht nicht besser war mit alle dem zu warten bis sie in Ellesmera waren.

Das wir zu Truchsess Kharas sollten ,das hat sie gesagt und was mit ..."meiner Tochter" passiert ist habe ich gerade gesagt bekommen.Wo bist du? Ich werde mich jetz auf den Weg zu dir machen.
Danke für alles.
Sie verbeugte sich und verließ den Raum.

Es war eine resolute Zwergin gewesen, die sämtliche Besucher und andere, die sich hier versammelt hatten förmlich aus dem Zimmer befördert hatte, gedroht hatte jedem die Haut über die Ohren zu ziehen, der es wagen würde noch einmal zu stören und stur hatte sie selbst Platz vor der Tür bezogen um darüber zu wachen, dass ihren Anweisungen Folge geleistet wurde.
Nyarálin war jener Zwergin dankbar darüber, dass diese sich so sehr dafür eingesetzt hatte und hatte die Ruhe genossen, die nun in den nächsten Tagen um sich herum war. Genoss es, dass niemand hier herein kam außer eine Zwergin um etwas zu essen und zu trinken zu bringen und nach dem Wohlergehen des Kindes zu fragen, doch viel mehr hatten sie von der Welt außerhalb des Zimmers nicht mehr gehört.
Luná war vor einigen Tagen abgereist und waren ihre Gedanken zuvor noch um die junge Frau gewandert, waren sie nun wieder zur Ruhe gekommen. Eine Tatsache aus der sie wieder Kraft geschöpft hatte, so dass es ihr nun wieder möglich war aus eigener Kraft das Bett zu verlassen, an das sie die letzten Tage gefesselt gewesen war - wenn auch nur für einige wenige Schritte.
Als die Tür sich nun einen Spalt breit öffnete, hob Nyarálin den Kopf und richtete ihre Aufmerksamkeit auf Mhink, der mit hängendem Kopf und Schwanz den Raum betrat. Sie ahnte bereits, dass er nicht wegen eines Anstandsbesuches hierher gekommen war.

"Hey...." meinte Mhink und versuchte seine Ohren in eine aufrechte, freudige Stellung zu bringen - erfolglos.
Wie geht es der kleinen? fragte er, während sein Blick durch die Kammer glitt.
Kann ich... reinkommen?