Foren Rollenspiel
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Ein seit 2010 bestehendes Rollenspiel, das von der Vorstellungskraft seiner Nutzer lebt.
 
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 Ebene vor Dras'Leona

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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptyDi Jun 07, 2011 11:30 pm

"Einverstanden, wir fragen den Schmied. " , antwortete der Elf Lola.
Er überlegte kurz, wo der Schmied zu finden war und beschloss, dass es wohl irgendwo in der Nähe der Hauptstraße einen geben musste.
Dann drehte Teyran sich auf dem Absatz um und machte sich auf den Weg in Richtung Stadtmitte.
Als er unterwegs jedoch eine Poststelle entdeckte, machte er dort kurz halt um einen Brief an die ihm zugeteilten in Ilirea stationierten Ausbildugstruppen zu schreiben.

An : Erik Thompson, Hauptmann der Spezialeinheiten in Ilirea

Seid gegrüßt,

Ich schreibe um euch zu bitten, die Ausbildung meines Batallions noch ein wenig länger fortzuführen.
Dringende Angelegenheiten halten mich hier fest, aber die Ausbildung ist ohnehin bald abgeschlossen.

Hochachtungsvoll: Abgesandter der Elfen, Teyran Barad



Nachdem er den Brief dem Meldereiter übergeben hatte, setzte Teyran seinen Weg in Richtung Schmiede fort.


Zuletzt von Teyran Barad am Mi Jun 08, 2011 6:01 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptyMi Jun 08, 2011 9:17 am

Lola nickte und folgte Teyran in die Stadt hinein. Als er an der Poststelle halt machte schaute sich Lola hier und da um. Der Mann hatte eine relativ dunkle Stimme gehabt. Das kam nicht ganz so oft vor,also fragte sie mal hier und mal da eine Person. Meistens waren es aber eher ungenaue Beschreibungen, die aus der Angst eben schnell zusammen gestottert wurden. Lola wirkte nun mal bedrohlich. Sie hatte ihr ganzes Leben darauf hin gearbeitet. Sie schaute sich noch mal hier und da in einem Geschäft flüchtig um. Aber niemand konnte ihr helfen. Als sie dann weider vor der Poststelle stand war Teyran immer noch beschäftigt. Sie verdrehte die Augen und setzte sich hin. Sie hatte sich die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, sodass die Leute sie nicht sahen, aber sie die Leute. Sie fing an zu lächeln und stellte sich wieder hin. Wie ein Soldat. Zu offensichtlich, aber für jemanden der fliehen musste war das egal. Sie wartete ein paar Minuten und schon stürmte einer los. Sie rannte hinterher. Wenn sie einen Verbrecher fassen wollten müssten sie einen Verbrecher fragen.

tbc: Straßen von Dras-Leona
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptyMi Jun 08, 2011 9:38 am

Als Teyran die Poststelle wieder verließ und sich auf der staubigen Straße umblickte,
bemerkte er, dass Lola wieder mal verschwunden war. Soviel zu ihrem Schwur ...
Er hatte ihr keinen Befehl gegeben, somit war sie nicht an irgendwelche Anweisungen gebunden.
Mit einem leisen seufzen setzte er seinen Weg zur Schmiede fort.

tbc: Straßen von Dras Leona
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptyMi Aug 17, 2011 4:44 pm

Mit einem gemächlichen Tempo näherte sich der Eselswagen dem Tor. Auf der Ladefläche saßen in geduckter Haltung Caladhiel und Vrael.
Vorne auf dem Kutschbock lenkte Teyran verkleidet den Wagen. Sein Aussehen hatte er mithilfe Caladhiels mehr einem Menschen angepasst. Seine Statur war nun breiter und aus seinem Kinn spross ein Bart.
Auf seinem Rücken trug er einen furchterregend wirkenden Anderthalbhänder und an seiner Seite baumelte eine lange, schmerzhaft aussehende Peitsche.
Ein Stück vor den Wachen hielt er an und deutete nach hinten.
" Keine Sorge, die sinn unter Drogen ", krächzte er mit heiserer Stimme und deutete nach hinten.
" Ich will se hier aufm Sklavenmarkt verkaufen "

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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptyMi Aug 17, 2011 4:58 pm

Sklavenmarkt? Fragte einer der Wachen in aller Ruhe und winkte seine Kumpanen zu sich. Hab euch hier noch nie gesehen. Wie isn euer Name?
Zwei der Männer stellten sich neben den Karren und begutachteten dessen Inhalt.
Ne schöne Schnalle hat der hier...
Murmelte einer von hinten. Der Bursche sieht zwar aus wien Schnösel dem die Nase geputzt werden muss aber gesund scheint er zu sein... aber... da soll mich doch der Blitz beim scheißn treffen!... das Weib is ne Elfe!
Der Vordermann sah Teyran mit hochgezogenen Augenbrauen an.


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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptyMi Aug 17, 2011 5:04 pm

Mit einem Schnauben sprang Teyran vom Kutschbock herunter und stellte sich neben den Wagen.
" Mein Name ? " Er zog den Rotz hoch und spuckte aus. " Mein Name ist Sebolt Seytz und falls ihr euch mit der vergnügen wollt. "
Er deutete mit dem Daumen in Richtung der Elfe. " dann müsst ihr dafür zahlen. Umsonst gibts bei mir nix. "
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptyMi Aug 17, 2011 5:15 pm

Pass mal auf was du sagst Freundchen! Wir entscheiden ob du rein kommst oder nich! Und deine Visage gefällt mir immer weniger... was hastn anzubieten das du durchkannst? Außer deine Elfenschnepfe! Keiner von uns will sich die Finger an sowas dreckig machn!
Einer der Männer zog sich ein Stück am Wagen hoch und suchte nach etwas wertvollem.
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptyMi Aug 17, 2011 5:27 pm

" Sag mal, was macht ihr hier eigentlich den ganzen Tag ? "
Entnervt seufzte der verkleidete Teyran auf und verdrehte die Augen.
" Was hastn anzubieten... Mein Gott ey..."
Er machte einen Schritt auf den Soldaten zu und beugte sich ein Stück nach vorne.
" Ich erzähl dir mal, wie das in anderen Städten so läuft. Ich komme ans Tor, zahle den Wachen ne kleine Gebühr und dann kann ich rein "
Er zog einen kleinen Beutel aus der Tasche und legte die Stirn in Falten.
" Ihr wollt mir doch nicht etwa erzählen, dass das hier anders läuft ?"


Zuletzt von Teyran Barad am Mi Aug 17, 2011 5:45 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptyMi Aug 17, 2011 5:37 pm

Geht doch Freundchen geht doch...
Lachend nahm der Wachmann das Geldsäckchen entgegen und schütellte es.
Oh... spendabel der Herr Sklavenhändler. Jungs! Kommt runter! Der kann durch!
A...aber Hauptmann... das Ding hier sieht aus wie ein Elfenschw...
Genervt ging der vordere zu seinem Kameraden und zog diesen von dem Karren runter. Verdammt Horst ich will nicht schon wieder irgendwelche Schweinischen Witze von Elfen hörn!
Der Wachman brabbelte verwirrt.
A...aber ... Hauptman das... das...
Verdammt halts Maul oder du kannst deinen Anteil vergessen!
Genervt winkte der Hauptmann weiter und verpasste seinem Untergebenen eine Ohrfeige.
Könnt durch. Murmelte er.
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptySo Okt 30, 2011 11:33 pm

Verträumt saß Matthew vor seinem Wagen und starrte zum Himmel. Aus dem Lager des Zirkus hallten Lärm und vereinzelte Rufe. Eigentlich war Matthew strikt dagegen gewesen nach Dras-Leona zu kommen, denn er konnte es den Mitgliedern des Helgrind Glauben nicht verzeihen, was wegen ihnen im Zirkus passiert war. Aber sie mussten weitere Vorräte für ihren Weg nach Belatona einkaufen und die Ochsen und Pferde benötigten ebenfalls eine Rast.
Matthew schloss die Augen und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. Vor seinen Augen tauchte das Bild einer verschneiten Ebene auf. Dort hatte er das erste mal ein Messer perfekt geworfen und hatte dafür ein Kompliment von Joschua bekommen. Joschua war ihm eine Zeit lang wie ein Vater gewesen.
Dann war alles rot. Er spürte Haare und roch lavendel. Eine warme rote Flüssigkeit floß über seine rechte Hand, in der ein Dolch lag. Dann sah er das bleiche Gesicht und die blassen Augen der Gläubigen des Erbauers, welche er vor einem Jahr in Teirm ermordet hatte.
Er öffnete die Augen wieder und blinzelte um sich wieder an das Licht zu gewöhnen. Er war immer noch vollkommen ruhig. Diese Tat wühlte ihn nicht auf, er war sogar ein wenig stolz auf sich. Dennoch wollte er nicht weiter herum sitzen, also nahm er sich sein schwarzes Pferd schwang sich auf dessen Rücken und ritt in Richtung Dras-Leona.

tbc: Dras-Leona
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptyFr Okt 25, 2013 8:03 pm

Delon landete am Ufer eines Sees. Er war noch nicht zugefroren, hier war es anscheinend noch nicht so kalt geworden. Viel mehr als die Tatsache, dass er halb im Wasser landete, war der Schnee, der die Nässe seines Körpers ausnutzte um eine markerschütternde Kälte zu verbreiten. Verflucht sollst du sein, Schnee Der Drache spie Feuer so nah über dem Boden, dass das Weiß schmolz, aber das Gras darunter sich nicht zu entflammen vermochte. Dann schüttelte er sich. Wenn ich die Menschen und Elfen erst einmal beseitigt habe, stehst du ganz oben auf meiner Hass-Liste, Schnee. Warte es nur ab, du wirst es bereuen mich kennengelernt zu haben. Dies war eine der einzigen Arten Humor, die er beherrschte und er benutzte sie oft unbewusst. So redete er nun in Gedanken tatsächlich mit dem Schnee, nur meinte er seine Worte nicht allzu ernst.
Jetzt sah er sich um. Er erblickte eine nahe Stadt, konnte einzelne Menschen davor erkennen. Die werden sich mal wundern, einen Drachen auf IHREM Land zu sehen. Was könnten sie mir schon antun? Mich mit Steinen bewerfen bis ich mich ergebe? Abwertend schnaufte Delon. Er wusste nicht genau wo er war, daher musste ihn der Sturm sehr weit gebracht haben, was auch seine schmerzenden Flügel erklärte. Es war wohl mehr Zeit vergangen, als ihm bewusst. Auf jedem Fall konnte er hier nicht bleiben. Die Kleinen aus der Stadt würden kommen und ihn bei seiner Pause stören, so waren sie, diese lästigen Viecher. Andererseits hätte er in diesem Falle etwas zu essen. Kurz überdachte Delon seine Möglichkeiten, entschied sich dann letztlich wieder dafür, sich einen geeigneteren Schlafplatz zu suchen. Leider war weit und breit nichts Brauchbares zu sehen. Verdammt sei, wer immer auch Schuld ist für mein Pech. Der Drache öffnete seine Schwingen und hob erneut vom Boden ab. Er flog ein paar Meilen von der Stadt weg und ließ sich dann dort in einer winzigen Vegetationszone nieder. Sie bestand nur aus einigen Gräsern und Büschen, die ihn selbstverständlich nicht überragten, aber etwas passenderes würde er in absehbarere Zeit nicht finden. Also schnappte er sich bei der Landung ein dort grasendes Reh und tötete es sogleich. Kurz und schmerzlos, nicht so wie die Menschen mit ihren Pfeilen. Ihm entwich ein Knurren, aber er beschloss, sich nicht die Laune zu verderben und fing einfach an zu fressen. Bald schon waren nur noch die Knochen übrig, die er nicht verschluckt hatte. Er sah sich nochmals nach Kleinlingen um, dann legte er sich schlafen. So schnell würde ihn niemand hier in dieser abgelegenen Gegend finden und wenn doch, sein Geruchssinn würde ihn warnen, auch wenn er schlief. Obwohl aufwachen kaum der Mühe Wert war, sich im Schlaf über sie zu rollen wäre genauso effektiv, aber sei es drum. Wenigstens eine weitere Mahlzeit. Mit diesem Gedanken schlief er ein.

Out: Mal sehen, ob jemand den Drachen bemerkt hat
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptyFr Nov 01, 2013 10:20 am

Er ward aufgeweckt von leisen piepsenden Stimmen. Als er die Augen öffnete, sah er winzige Vögel vor seiner Nase. Es war nicht einfach sie zu erkennen. Was soll dies denn werden? Ganz schön mutig, sich vor die Schnauze eines Drachens aufzuhalten. Er blinzelte ein paar Mal, die kleinen Tierchen erschraken und flogen davon.
Mühsam richtete sich der Drache auf. Er stellte fest, dass über Nacht Schnee gefallen sein musste, denn eine dünne Schicht davon, lag auf seinem Panzer. Die Kälte war ihm in die Knochen gestiegen und ließ nun jede Bewegung schmerzen. Immer noch hatten sich seine Flügel nicht erholt. Ich glaube, das wird ein schlechter Tag werden. Mit einem groben Umsehen suchte er nach Beute. Leider erfolglos. Delon schnaubte einmal, dann öffnete er seine Flügel und erhob sich in die kalten Lüfte. Er wusste nicht wo er war, nur, dass es nicht der Ort war, an den er wollte. Ich flog wahrscheinlich zu weit nach Westen, hier riecht es schon nach Meer. Folglich muss ich nun irgendwo nach Osten... Das verspricht nicht gerade amüsant zu werden.

Eine Weile, wie lange war ungewiss, flog er umher, verließ sich auf seinen Instinkt. Er überflog einige Städte und Dörfer, sie zu unterscheiden, war auch nicht immer leicht. Es war schon fast Schicksal oder unsagliches Glück, dass er an jenem Abend Illirea erreichte.

tbc.: Illirea
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptyDo März 27, 2014 9:58 pm

Der Wind peitschte über die öde Ebene um Dras`Leona und durch das Heerlager vor dessen Mauern. Er beflügelte die geviertelten Fahnen; Zwei Viertel wurden von einer goldenen Rose auf blauem Grund und zwei Viertel von einer gekrönten roten Lilie auf schwarzem Grund eingenommen. Es herrschte reges Treiben im Lager. Die Soldaten liefen von einem Ort zum anderen, die Schmiede reparierten Rüstungen und Waffen, die Köche versuchten mit dem wenigen was sie hatten alle Mäuler zu stopfen, die Pferde wiehrten und die Verletzten jaulten. Doch all diese Geräusche waren für Vivianne kaum wahrzunehmen. Sie war über einen Tisch gebeugt, die Stirn in sorgenvolle Fallten gelegt und den Blick über einen Brief gleiten lassend. Sie kannte den Wortlaut inzwischen schon fast auswendig. Es war eine Forderung von Richard Lancaster, dem Herrn von Dras`Leona, in der er darauf bestand dass ihre Truppen abzogen. Als Anreiz bot er Tristan LaFleurs Freiheit an. Er war am Morgen bei einem Sturmangriff in Gefangenschaft geraten, worüber Vivianne noch immer nur den Kopf schütteln konnte. Sie hätten die Stadt aushungern können, oder weiter mit Triböcken und Katapulten maltretieren. Aber Tristan war tatsächlich dumm genug gewesen sie anzugreifen.
Vivianne dachte darüber nach was nun der nächste Schritt sein sollte. Sie war erst seit einem Tag hier und war schon von der Zweckehefrau zur Befehlshaberin geworden. Doch sie hatte es auch so gewollt, denn sie bezweifelte dass ihr Schwager Robert es tatsächlich zustande bringen konnte, die Stadt zu Fall zu bringen. Im selben Moment betrat dieser das Zelt. "Ich werde sofort einen weiteren Angriff koordinieren, um meinen Bruder zu befreien! Ich werde es nicht zu lassen, dass diese minderwärtigen Lancasters ihn als Geisel behalten und gegen uns verwenden. Ich werden sofort die Männer zusammen trommeln.", tönte der große und gut gebaute Mann, während er im Zelt nach seiner Habe suchte. "Nichts wirst du!", fauchte Vivianne ihn an.
Robert blieb in der Bewegung stehen und wandt den Blick auf seine Schwägerin. In seinen smaragdgrünen Augen, die so sehr denen seines Bruders ähnelten, funkelte Unverholene Wut. "Was?!", fragte er mit erhobener Stimme. Für gewöhnlich hätte Vivianne in diesem Moment aufgegeben und hätte sich seinem Willen gebeugt. Doch nicht heute. Sie würde nicht zu lassen, dass Tristan und Robert Schande über ihr Wappen, ihren Namen und ihr Erbe brachten und dazu aus unnützem Stolz heraus ihren Thron aufs Spiel setzten! Darum widersprach sie ihm. "Du wirst nicht noch mehr Leben aufs Spiel setzten, das werde ich nicht zu lassen!", sagte sie und richtete ihren zierlichen Körper zur vollen Größe auf. "Ich werde von nun an unsere Truppen befehligen und ich lasse mich von dir auch nicht mehr unterdrücken! Du bist nicht mehr Herr, also gibt es keinen Grund dass ich dir gehorche, hast du verstanden?!", fragte sie gereizt und in ihren grauen Augen schien ein silbernes Feuer zu lodern. Als Robert widersprechen wollte, deutete Vivianne auf die Zeltklappe. "Hinaus mit dir!", donnerte sie los, mit einer Stimme die sie sich nie zugetraut hätte. Robert beugte sich ihr! Das war für Vivianne völlig unfassbar und ein gewaltiger Triumpf. Wie ein geschlagener Hund verschwand er aus dem Zelt und warf nicht einmal mehr einen Blick zurück. Vivianne grinste glücklich und Tränen der Freude stiegen ihr in die Augen... doch auch etwas anderes stieg in ihr auf. Sie griff sich den Nachttopf der unter ihrem Bett stand und übergab sich.

"Feuer!", rief sie aus vollem Halse und ein größer Radau brach los, als die Katapulte und Triböcke die Steine auf die Stadt warfen. Vivianne trug nun eine leichte Rüstung, die ihr vorallem an der Brust nicht richtig passt. Sie war ihr einfach zu groß! Doch sie konnte nicht in irgend einem hübschen Kleid auf dem Schlachtross sitzten und ihre Truppen befehligen, geschweige denn zu ihnen sprechen... oder mit ihnen kämpfen. Sie sah zu, wie die Steine im hohen Bogen durch die Luft sausten und krachend auf die Stadt und ihre Gebäude nieder gingen. Krampfhaft musste Vivianne den Gedanken unterdrücken, dass sie nun für den Tot vieler Unschuldiger verantwortlich war, doch das war Krieg und viele andere vor ihr waren nicht besser als sie... dennoch hoffte sie soetwas nie wieder befehlen zu müssen. Zu ihrem großen Bedauern musste Vivianne feststellen, dass die Kriegsmaschienen nicht so gut trafen wie sie gehofft hatte, es also länger dauern würde bis das Tor fiel als sie gemeint hätte. Doch sie konnte nicht so lange warten bis sie einen Rammbock hatten! Die Stadt sollte noch heute fallen.
Sie wandte ihr Pferd um und sah auf die Truppen die hinter ihr in Stellung gingen. Sie würden die Stadt stürmen und keine Kapitulation mehr entgegen nehmen! Für Richard gab es keine Gnade mehr. "Männer!", rief Vivianne ihnen zu und trieb ihr Pferd auf sie zu. Sie besah sich ihre Soldaten. "Ich sehe ihr junge und alte Gesichter, hübsche und hässliche, dunkle und helle! Doch eins habt ihr alle gemeinsam! Ihr seit ein Volk! Ihr seit mein geliebtes Volk!", rief Vivianne und ihr Pferd trabte an der Reihe entlang. "Wir sehen wie der Feind sich hier in dieser Festung verschanz! Wir hören wir sie ihre Schwerter und Äxte wetzen! Viele von euch fragen sich: Warum sollen wir kämpfen? Warum sollen wir unser Leben riskieren? Ich sage es euch: Für euch selbst! Für eure Familie, euer Land, euren Besitz! Ihr kämpft um alles zu schützen was euch lieb und teuer ist, damit sie nicht kommen und es vernichten! Eure Häuser nieder brennen, eure Frauen und Töchter schänden und euch und eure Söhne töten! Damit sie nicht unser Land mit Krieg überziehen! Bald schon, werden wir durch ihre Straßen branden und ihnen zeigen was es heißt, sich mit Feinster und Belatona an zu legen! Was es heißt ware Männer zu sein! Was es heißt Krieg zu führen!", rief Vivianne ihnen zu und stieß ihre Faust siegessicher in die Luft. Die Männer jubelten ihr zu, stampften auf den Boden oder machten sich anders bemerkbar. Ein Höllenlärm, den Vivianne genoss. "Sie hören euch! Und sie fürchten sich vor euch! Jetzt stehen wir vor ihren Toren, doch am Abend werden wir an ihren Tafeln feiern!", Vivianne zog ihr Schwert, wendete ihr Pferd und vernahm - wohl bemerkt zu ihrem Glück - wie das Tor der Stadt barst. Sie trat ihrem Pferd in die Flanken und zusammen mit der ganzen Armee stürmte sie auf die Stadt zu.
Die Reiter holten bald zu ihr auf, unter denen sie auch Robert entdeckte. Einige Pfeile flogen noch von der Mauer, doch es war ein armseliger Versuch der letzten Verteidiger ihren Untergang zu bremsen. Das Torhaus war komplett zusammen gestürzt, doch nun passierbar. Vivianne trieb ihr Ross den Trümmerhaufen hinauf, auf dem einige Leute die Flucht ergriffen, die vielleicht eine provisorische Verteidigung hatten errichten wollen. Als sie auf dem Kamm ankam, sah sie auf die Straße unter sich und erblickte wie einige Männer versuchten eine Verteidigung zu koordinieren. Vivianne hob ihr Schwert in die Höhe und schrie: "Zum Angriff!". Donnernd gallopierten die Jäger zu ihrer Beute hinunter.
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptyMi Apr 02, 2014 8:21 pm

--> Tore von Dras Leona

Mit einem misstrauischen Blick zog ich den Sattelgurt fest und prüfte kurz ob ich ohne Gefahr zu laufen wieder auf dem Boden zu landen, aufsteigen könnte. Mir war es immer noch zuwider auf einem anderem Pferd zu reiten als meinem Hengst, doch wenn ich die Strecke zurück nach Teirm nicht laufen wollte, würde ich wohl oder übel mit diesem Schimmel vorlieb nehmen und mich eben mit dieser Situation arrangieren müssen. Die Nacht hatte ich auf der Ebene vor Dras Leona verbracht, weil ich letztendlich dem Zug von Ryan Velaryon nicht weiter folgen wollte und diese Stadt nicht gerade einladend für mich wirkte...

So zog ich eine Nacht ohne Dacht über dem Kopf gerne diesem Gebilde von Stadt vor und wusste wenigstens, dass ich niemanden übersehen würde, der es darauf anlegte mich auszurauben - auch wenn ich nicht wirklich viel dabei hatte - oder sonst etwas. Ein Schnappen von seitens des Pferdes brachte mich wieder in die Wirklichkeit zurück und es fehlten nur Zentimeter, bevor mir der Gaul die Finger abgebissen hätte. Meine Miene gefror zu Eis und nun war ich mir sicher, dass der Schimmel es verdient hatte nun wieder Meile für Meile durch die Landschaft zu laufen... Kurzzeitig hatte ich sogar Mitleid mit dem Tier gehabt, doch das war mittlerweile wieder verfolgten.

Ein unangenehm kühler Wind hatte einige Strähnen aus meinem Zopf gerissen, die mir nun im Gesicht klebten und mit einer Bewegung wischte ich die lästigen Dinger zurück an ihren Platz bevor ich mich in den Sattel schwang und den widerwilligen halbherzigen Buckler mit einem unsanften "Druck" in die Seiten des Hengstes kommentierte und dieser grummelnd lostrabte.
Immer noch schmerzten so ziemlich alle Muskeln in meinem Körper vom langen Ritt zuvor, doch ich war nicht zimperlich wenn es um solche Sachen ging und weil ich Gott sei Dank den Weg zurück nach Teirm finden würde, gönnte ich mir auch keine Pause. Vorerst zumindest nicht. Denn was sollte ich hier? Darauf warten, dass mich Fürst Wichtig wieder als Haustier betrachtete... Nein, das würde ich nicht hinnehmen.

--> Teirm
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptySa Jun 14, 2014 9:27 pm

Der restliche Weg hatte sich als recht ruhig erwiesen, sie hatten nur ein oder zweimal versucht sich zu befreien und immer wenn sie Anstalten dazu gemacht hatte, hatte sich der Griff um ihre Hand erneut gestrafft, bis er dem eines Schraubstocks gleichkam. Schließlich waren sie durch eines der kleineren Tore geflohen, durch welches scheinbar auch einige hohe Kaufleute geflohen waren, denn in der Ferne konnten sie noch das Stauben einer Kutschte erkennen.
Er hatte sich schlicht einfach eines der Pferde genommen welches in der großen Stallung vor der Stadt angebunden war, lag dessen Besitzer doch bereits tot in einer der Ecken des Stalls. Die meisten der Tiere waren bereits gestohlen worden, doch einige wenige, welche nicht sonderlich gesund oder recht mickrig ausgesehen hatten, hatte man zurück gelassen.
Die Fesselung von Händen und Füßen hatte die Zauberin weitaus besser über sich ergehen lassen als noch das Angebot des Wasserschlauches, woraufhin er sie auf den Schimmel gehievt hatte, sich selbst in den Sattel gesetzt und dann losgeritten war. Die Stadt lag bereits nach wenigen Minuten hinter ihnen, doch stieg aus dieser nach geraumer Zeit als sie bereits nur noch ein kleiner Fleck am Horizont war, deutlich Rauch auf.
„Was wolltet ihr dort?“ Fragte der Mann schließlich, als er das Tempo des Pferdes langsam zügelte. „Wenn ihr euch die gesamte Zeit über so schweigsam gebt, wird diese Reise weitaus länger scheinen als sie eigentlich ist. Wisst ihr denn, wohin wir reisen Adriana?“
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptySa Jun 14, 2014 9:38 pm

"Als ob es Euch interessieren würde, was ich in der Stadt wollte", lautete die einzige Antwort, die von Adriana zur Antwort folgte, deren Blick stur auf das Land vor ihnen gerichtet war und die sich verzweifelt versuchte, irgendetwas auszudenken, wie sie am Besten von hier entkommen konnte. Der Häscher hatte sie an Händen und Füßen gefesselt und saß direkt hinter ihr, seine Arme rechts und links neben ihr, womit er ihr die Möglichkeit genommen hatte, einfach weglaufen zu können - ihre Magie brachte ihr hier nichts. Sie würde das hier über sich ergehen lassen müssen - würde sich einfach mitnehmen lassen müssen, ohne eine Möglichkeit zur Flucht und bereits jetzt glaubte sie den Reisig unter sich brennen zu hören, die Hitze um ihren eigenen Körper zu spüren glaubte. Wenn Ryanti und Fyonara sie erst wieder in den Fängen hatten, dann würde sie nicht ein zweites Mal fliehen können - man würde sie öffentlich hinrichten lassen, als Zeichen für alle Magier, dass jeder Fluchtversuch aus Fyonara und dem Turm der Magier vergebens war. Es würde einfach vorbei sein - für das, was sie getan hatte, dafür, dass sie ein unschuldiges Kind beschützt hatte, sich seiner angenommen hatte und ihr dabei geholfen hatte, ein anderes Leben als die Gefangenschaft kennen zu lernen, würde sie nun sterben müssen. Dafür, dass ein anderer Mensch endlich leben durfte - die Freiheit kennen lernen durfte, die ihr immer verwehrt gewesen war.
'Lebe für mich, kleine Lucrezia. Such dir einen Mann und lerne die Liebe kennen, finde Sicherheit und Frieden und vielleicht erinnere dich an mich, wenn du es willst', wünschte sie der Jüngeren im Stillen und schloss die Augen für einen kurzen Moment, schluckte den Kloß in ihrem Hals wieder herunter und atmete noch einmal tief durch, zwang sich selbst zum Stolz und zur Haltung. Er sollte nichts davon sehen, dass sie im Grunde abgeschlossen hatte - im Grunde immer gewusst hatte, dass es eines Tages so kommen würde. "Ihr werdet mich zurück in meine Heimat bringen. Das ist der Grund, aus dem Ihr hierher gekommen seid, nicht wahr?"
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptySa Jun 14, 2014 10:09 pm

„Das ist das Naheliegenste.“ Berichtigte er Sie und sah sich einen Moment lang in dem kleinen Wald um, in den sie inzwischen gelangt waren. „Die Nacht bricht bereits herein, wir sollten Lager schlagen.“
Das Feuer war schnell entzündet, das Pferd an einen Baum gebunden und Adriana vor sich. Er hatte in den Satteltaschen noch ein paar Vorräte gefunden, nichts dass man über ein paar Tage hinweg verwenden konnte, doch würde es in jedem Fall bis zur nächsten Siedlung reichen. Er brach ein Stück von einem Laib Brot ab und legte es Adriana vor die Füße, dicht gefolgt von dem noch halbvollen Wasserschlauch. „Keine Angst das ist normales Wasser. Was denn glaubst du ich würde dich belügen? Welchen Grund hätte ich dazu? Die Dosis wir mindestens vierundzwanzig Stunden anhalten, es gibt also keinen Grund für mich dich noch einmal mit so etwas zu quälen. Und du hast meine Frage nicht beantwortet, es interessiert mich sehr wohl was du in dieser Stadt getrieben hast. Menschen die mit Magie in Berührung kommen werden in unserem Land gepeinigt und bestraft, das Volk und die Herrscher sagen zurecht. Hier jedoch scheinst du dir einen wahren Namen gemacht zu haben, eine Zauberin am Hofe einer Königin.“
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptySa Jun 14, 2014 10:26 pm

"Ein Land kann nur heilen, wenn das Volk glücklich ist und seine Herrscher und Fürsten einander einig sind - dieses Land hier ist voll von Dunkelheit und Korruption und die junge Königin ist noch ein Kind, das zu früh auf den Thron gesetzt wurde. Alles, was diese Menschen hier wollen, ist eine sichere Heimat, in der sie ihre Kinder aufziehen können und in der sie alt werden können", begann Adriana widerwillig zu erklären, während sie sich gegen den Baum lehnte, der hinter ihr stand und den Blick hinauf in den Himmel richtete, der sich zwischen den Bäumen ausbreitete und allmählich dunkler wurde. Sie hatte weder Hunger, geschweige denn Durst und so ließ sie die Nahrung, die er ihr hingeschoben hatte, einfach dort liegen, wo sie bislang auch gelegen hatte und schloss für den Moment die Augen. "Alles, was ich jemals wollte, war dasselbe. Ich wollte Sicherheit und Freiheit, ich wollte selbst entscheiden, wohin ich gehe und einen Ort haben, an dem ich nicht für das verfolgt werde, was ich nun einmal bin. Ich habe mich nie dazu entschieden, eine Zauberin zu sein. Ich habe die Gaben niemals freiwillig angenommen, aber es macht in unserer Heimat keinen Unterschied. Wir büßen für etwas, das wir nie begangen haben. Ich tue das hier, weil ich diesem Reich helfen möchte und wenngleich es auch egoistisch scheinen mag, weil ich darauf hoffe, hier selbst meinen Frieden zu finden", führte sie weiter fort.
Es machte keinen Unterschied mehr, ob sie deswegen mit ihm redete oder ihn anschwieg, ob er die Wahrheit kannte oder ob sie weiterhin belog. So würde sie sich wenigstens die Stunden bis zu ihrem Untergang vertreiben. Umständlich wischte sie sich ein paar dunkle Strähnen aus dem Gesicht und suchte noch einmal mit ihrem Blick den seinen. "Versteht Ihr das denn nicht? Wolltet Ihr niemals frei sein? Selbst entscheiden, wohin Ihr geht und eine Heimat besitzen? Sicherheit besitzen?"
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptySa Jun 14, 2014 11:04 pm

Auf die Frage hin ließ er eine ganze Weile lang Ruhe folgen, in welcher er nur das Feuer betrachtete das vor ihm brannte. Freiheit hatte man als normaler Mensch von der Geburt an, zwar zwangen einen gesellschaftliche Normen sowie die des Elternhauses immer dazu, einen bestimmten Weg einzuschlagen, doch gab es keine Strafe dafür den eigenen Weg zu wählen.
„Die Bürger Fyonaras sind frei, Magier und Magierinnen werden normalerweise nicht als solche angesehen. Ich habe mich seit jeher gefragt ob das stimmt, ich kenne es nicht anders und allein die Tatsache, dass ich es hinterfrage ist ein Verrat an meinem Land und meinem Kaiser.“ Er sah in die Augen der Frau neben ihm und konnte darin weder Bosheit, noch etwas anderes erkennen. Einzig und allein Angst, auch wenn sie sie noch so gut zu verstecken versuchte.
„Doch nichts desto trotz will ich nicht glauben das ihr die herzlosen Geschöpfe seid, an die man uns jeden Tag aufs Neue erinnert hat. Ich habe die meiste Zeit meines Lebens Jäger begleitet, so wie es der Brauch ist. Man jagt für gewöhnlich nie allein, nun euch muss ich das sicherlich nicht erzählen. Dies hier ist eine der wenigen Außnahmen, da mehrere meiner Sorte vermutlich recht schnell aufgefallen wären. Der starke Dialekt, die Scheu vor fremden Kulturen. Nein allein glaubten sie habe ich bessere Chancen dich und deine Komplizin zu finden.
Doch was ich jetzt will ist nicht das Werk eines Mannes zu vollführen den ich noch nie gesehen habe, nicht ohne dass ich mich dessen Worte vollkommen versichert habe. Du bist mit dieser Gabe geboren und hast sie dir nicht ausgesucht das ist wahr, doch wie soll ich Wissen ob sie den Charakter verdirbt oder nicht? Jeder Magier dem ich begegnet bin wurde binnen Minuten die Kehle durchtrennt, dies ist also das erste Mal das ich wirklich ein Gespräch mit einem solchen führe. Und ebenso, das ich etwas Gutes über eine Zauberin aus dem Munde anderer höre. Ich will verstehen.“
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptySa Jun 14, 2014 11:25 pm

Mit eben jener Aussage brachte der Jäger Adriana vollkommen aus dem Konzept und irritiert runzelte sie die Stirn, ließ ihren Blick über seine Augen wandern, deren Farbe der ihren so sehr glich und wusste für den Moment nicht, was sie von seinen Worten halten sollte. Sie begriff nicht, ob er es ernst meinte oder ob er sie einfach nur in Sicherheit wiegen wollte, sich Zugang zu ihr verschaffen wollte bevor er sein Messer zückte und sie endgültig zur Strecke brachte. Er wollte verstehen. Kein Jäger wollte verstehen - es war ihnen schlichtweg gleichgültig, was mit den Magiern des Turmes war, mit jenen, die geflohen waren und deren Leichen ihnen allen vor die Füße geworfen worden waren, damit sie sahen, dass es keine andere Möglichkeit mehr gab außer sich dem Turm und seinen Wachen zu ergeben, die sie seit jeher gehütet hatten und noch einmal ließ sie ihren Blick über seine Gestalt wandern, wie er neben ihr saß und ihr wirklich nichts tat. Er hätte sie längst verprügeln können, hätte sie verstümmeln können, um sie zu strafen, aber stattdessen saß er hier und wenngleich auch ein Teil von ihr ihr immer noch sagte, dass sie ihm nicht vertrauen konnte, ein anderer Teil der Zauberin klammerte sich an eine zerbrechliche Hoffnung.
"Ich erinnere mich nicht an ein Leben vor dem Turm. Ich weiß nichts über meine Eltern, geschweige denn, dass ich weiß, ob der Name, den man mir dort gab, auch mein richtiger Name ist. Der Turm ist ... ein Gefängnis. Es sind Zellen, eine an der anderen und wann immer wir miteinander sprechen, sind dort Wachen. Wir werden ausgebildet und alles, was uns eines Tages erwartet, ist der Tod, wenn sie uns in den einen einzigen Raum rufen, von dort kehrt niemand zurück ...", begann sie dann zu berichten und schüttelte den Kopf, kämpfte alte Erinnerungen zurück, die mehr schmerzten als es jede Wunde auf ihrem Körper jemals getan hatte. "Meine Komplizin ist ein 19jähriges Kind ... sie hat einen Fehler gemacht, hat einen Freund gefunden, der sie dazu überredet hat, einen Zauber zu wirken. Sie wurde erwischt und sie wollten sie töten - ich habe ihr bei der Flucht geholfen und bin damit selbst in die Schussbahn geraten. Ich war es, die die Verfolger tötete - nicht sie. Wir kannten die Welt nicht und alles, was wir wollten, war fort. Fort von einem Ort, der uns nur Schrecken brachte ... wir waren in Ryanti bevor wir hierher kamen und selbst dort verbrannten sie uns beinahe. Hier werden wir nicht verfolgt, hier sind wir einfach Menschen wie jeder andere auch und das ist der Grund, aus dem ich helfen möchte, aber wenn Ihr jemanden zurück nach Fyonara bringt, dann wählt nicht ein junges Mädchen, das sein Leben noch vor sich hat ..."
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptySa Jun 14, 2014 11:43 pm

„Ich habe Geschichten darüber gehört wie es in dem Turm aussieht, was dort vor sich geht. Für gewöhnlich liefere ich die Leichname davor ab, was man mit ihnen ist mir hingegen schleierhaft. Nur einmal habe ich kurz einen Blick erhaschen können, bei meiner eigenen Läuterung, als man die Kraft einer Magierin nutzte um mich zu immunisieren.“
Er kaute auf dem, noch erstaunlich frischen Brot herum, als ihm schließlich sein eigener, nagender Hunger bewusst wurde. „Wir sind beide Gefangene unseres Schicksals, nicht wahr? Und iss..“ Die Nacht war inzwischen sowohl an dem Himmel wie auch in der Luft spürbar, und die dunklen Augen des Jägers wandten sich für einen kurzen Augenblick ebenfalls gen Himmel.
„Eure Geste von Nächstliebe ehrt euch Adriana, ebenso wie euer Dienst für dieses Land. Ich gebe ehrlich zu ich bin nicht sonderlich bewandert was Gespräche angeht, für gewöhnlich bin ich in Gesellschaft, die sich nicht viel zu erzählen hat. Erlaubt mir eine weitere Frage. Ich versuche euch zu verstehen und zu begreifen, warum genau unser Land Magie zu verabscheut. Der Vorfall am Zofenhofe und andere sprechen dafür dass es unheimlich viel Zerstörung herbei bringen kann, doch kann man dies ebenso über Menschen sagen. Wie seht ihr mich, würdet ihr Jemanden wie mich leben lassen, wenn ich an eurer Stelle wäre?“
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptySa Jun 14, 2014 11:59 pm

"Warum nicht?", lautete die einzige Gegenfrage, die Adriana stellte während sie inzwischen damit begonnen hatte mit den Fingern umständlich an den Fesseln zu nesteln, die er um ihre Handgelenke geschlungen hatte und die ihr alle größeren Bewegungen versagten und inzwischen unangenehm in die Haut ihrer Handgelenke einschnitten. Es war bei Weitem nicht das erste Mal, das man sie gefesselt hatte und bei Weitem nicht das erste Mal, dass die Seile in ihre Handgelenke schnitten, Ryanti hatte die Fesseln erhitzt bis sie rot geglüht hatten, Fyonara hatte es mit Eisen oder grob geflochtenen Seilen versucht, die mit Gift getränkt gewesen waren - das hier würde wohl nicht das letzte Mal sein. Fröstelnd zog sie die gefesselten Beine näher zu sich heran und schob sich ein Stück nach vorn, lehnte ihr Kinn auf ihre Knie und stieß ein leises Seufzen aus. Es war ein Traum gewesen, den Lucrezia und sie gehabt hatten - damals hatte Adriana der Jüngeren erklärt, dass wenn sie in den Raum gehen würde, nachdem sie alt genug war, würde sie frei gelassen werden und dürfte endlich in Freiheit leben, selbst wenn sie wusste, dass sie das Kind damit belog, aber es war für sie einfacher gewesen. Leichter zu verarbeiten statt mit der grauenhaften Wahrheit leben zu müssen.
"Wie kann ich mir denn ein Urteil über jemanden erlauben, den ich weder kenne, noch von dem ich weiß, ob ich ihm vertrauen kann ... und dessen Namen ich nicht einmal kenne", setzte sie nach und lächelte ein ihr eigenes bitteres Lächeln, das ihre Augen nicht erreichen wollte. Wer immer er war - er war nicht wie die restlichen Jäger, die Lucrezia und sie auf ihrem Weg inzwischen getötet hatten. Er hatte sie überrumpelt, schien genau über sie Bescheid zu wissen und nun saß sie hier und wusste weder, wer er genau war, noch warum sie überhaupt noch in der Lage war zu sprechen, geschweige denn, weshalb sie ihm all das eigentlich erzählte. Vermutlich interessierte es ihn nicht einmal.
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptySo Jun 15, 2014 12:21 am

„Valerian.“ Je kühler es wurde, umso unwohler wurde ihm selbst in seiner Rüstung, bis er letztlich den breiten Brustharnisch und das darunterliegende Kettenhemd abstreifte. „Ich glaube euch. Vermutlich ist es meiner Stellung nicht angebracht das ich so etwas sage doch, ich erkenne keine Lüge in euren Worten und jetzt da ich endlich die Möglichkeit habe mit jemanden zu sprechen, der der Magie mächtig ist, muss ich mein Erstaunen darüber äußern das die angeblichen Unterschiede mir bisher nicht auffallen, wenn sie überhaupt existieren.“
Pflicht sprach in diesem Fall gegen die eigene Neugier und den Drang, etwas zu tun was Wirklich richtig war, oder vielmehr das zu finden was wirklich richtig war. „Es ist einer der Gründe warum man euch direkt knebelt. Uns wird gelehrt das ihr mit jeder Silbe Zauber in die Ohren Anderer legt und sie so dazu bringt, sich selbst ins Schwert oder ins Feuer zu stürzen.“
Sein Blick wandte sich einen Augenblick lang auf sein Schwert, das nur wenige Zentimeter neben ihm ruhte, ehe sich etwas auf seinem Gesicht anbahnte, was beinahe einem Lächeln gleichkam. „Und wie gefällt euch nun dieses Leben hier? In diesem Land meine Ich, ist es genau das was ihr euch erträumt, ist das die Freiheit die ihr euch gewünscht habt? Und eure Magie, wie ist sie für euch? Ein Teil von euch? Eine Last?“ Schließlich knöpfte er das breite Gambeson auf, welches unter der eigentlichen Rüstung lag und als er eben jenen Stoff von sich abstreifte, machte er ein paar Schritte zu der Frau hinüber und legte ihr eben jenen über die Schulter. „Esst!“ Murmelte er erneut mit tiefer Stimme und legte Adriana das Brot in die Hände.
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptySo Jun 15, 2014 12:32 am

Als er ihr näher gekommen war, war Adriana zusammen gezuckt und erschrocken zur Seite gerutscht, während ihr Herz erneut einen Satz in die Höhe machte und das Gesicht der Zauberin im Licht der Flammen des Feuers erneut an Farbe verloren hatte und nur allmählich, als er wieder zur Seite trat, begann sie sich wieder zu beruhigen und sich selbst für ihre eigene Reaktion zu verfluchen. Abermals schob sie das Stück Brot zurück zu ihm und schüttelte erneut den Kopf, machte damit einmal mehr deutlich, dass sie nichts essen wollte und lenkte ihren Blick wieder hinauf zu den Sternen während sie über seine Frage nachdachte, um sich selbst von den unzähligen Schreckensmomenten ihres eigenen Lebens abzulenken und sich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Es war seit jeher einfacher für sie gewesen, die Dinge zu verdrängen, die in ihrer Vergangenheit lagen und noch viel mehr all jene auszublenden, die ihr auf den Reisen nach Alagäsia geschehen waren und jene Nächte, in denen sie schweißgebadet aufgewacht war und keine Ruhe mehr gefunden hatte, hatte sie angsterfüllt in ihrem Zimmer gelegen und in jeder Ecke einen neuen Attentäter vermutet, der sie zurück bringen wollte. Es war jene lähmende, alles umschließende Furcht gewesen, die ihr so oft schon den Atem genommen hatte und sie erschöpfter als noch am Vortag zurück ließ.
Der Gambeson um ihre Schultern, den Valerian darum gelegt hatte, roch nach dem anderen - nach einer Mischung aus Alkohol, Schweiß und irgendwelchen Kräutern, die sie nicht genauer definieren konnte. "Wer weiß ... vielleicht habe ich Euch ja bereits Zauber in die Ohren gelegt, die Euch davon überzeugen, mich nicht auf der Stelle zu ermorden", äußerte sie dann schließlich mit einem bitteren Lächeln und zuckte dann mit den Schultern. "Es ist noch nicht die Freiheit, von der jeder träumt aber wir sind auf einem Weg, der zu dieser Freiheit führen kann. Es ist Arbeit, aber ich war bislang bereit diese Arbeit auf mich zu nehmen, solange es nur ein besseres Morgen gibt. Eines ... in dem Kinder nicht aus ihren Familien gerissen werden, weil sie etwas sind, was andere nicht sind ..."
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BeitragThema: Re: Ebene vor Dras'Leona   Ebene vor Dras'Leona - Seite 4 EmptySo Jun 15, 2014 12:46 am

„Nun dieses Land scheint auf einem guten Weg zu sein, wobei ich nicht weiß ob ihr Handeln nur deswegen anders ist, weil die Magie in diesem Land so rar gesät ist. Seltene Dinge sind schätzenswert, je mehr ihre Zahl steigt, umso eher werden sie jedoch verachtet, statt verehrt oder geschätzt. Vollkommen surreal, nicht wahr? Dass die Verachtung nur in der Zahl der Dinge liegt und in den Worten einiger Wenigen.“
Vertrauen konnte er ihr noch immer nicht, denn schließlich befürchtete Sie noch immer dass er sie töten würde. Zurecht, denn aus genau diesem Grund war er in dieses Land geschickt worden. Ebenso würde sie einfach fliehen wenn er jetzt ihre Fesseln lösen würde, ihn vermutlich sogar im Schlaf erdolchen. „Und sie hätte alles Recht der Welt dazu. Rache zu nehmen für das was ihr passiert ist. Welches Recht steht mir jedoch zu, Sie zu sagen? Das Recht der Pflichterfüllung? Aus Gründen die ich selbst inzwischen hinterfragen muss?“
„Nun mein Schwert war mir bisher ein treuer Freund und Kamerad, deswegen würde ich wenn das Feuer der Klinge bevorzugen. Wenn sich dies einrichten lässt.“ Er neigte kurz den Kopf und dieses Mal stahl sich ein kurzes Lächeln über sein Gesicht, verblasste jedoch bereits nach Sekunden wieder. „Ihr werdet in diesem Land hier nicht sicher sein.“ Murmelte er schließlich. „Ihr werdet nicht sicher sein solange es nach wie vor Jäger gibt. Ihr seid eines der größten Mahnmale und wenn ich euch nach einer gewissen Zeit nicht abliefere, werden andere ausgeschickt. Ihr verdient die Wahrheit … nachdem er mir die gleiche Gunst gewährt habt. Wenn ihr Frieden finden wollt, so müsst ihr anfangen für diesen zu kämpfen.“
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