Ebene vor Dras'Leona

"... ich bin so müde ...", war die einzige Antwort, die von Coreen kam als sie den Kopf wieder zu Ziran zurückdrehte, die Augen schon fast wieder geschlossen. Jede Bewegung kostete Kraft und es schien ihr fast so als würde sie neu lernen müssen ihren Körper überhaupt zu bewegen.
"Er hat ...", begann sie um sich wach zu halten. "... mich nicht schlafen lassen ... ich hab euch gesehen ... jedes Mal." Sie schluckte als sie die Erinnerungen wieder zurückrief. "Jedes Mal hab ich gesehen, wie ... wir ihr getötet wurdet ... ich hab nicht mehr gewusst, wann ... ich schlafe und ... wann ich wach war. Ich hab mich nicht bewegen können ... immer und immer wieder waren da Stiche ... jemand war bei ihm und redete mit ihm ..."

Er strich ihr übers Haar.
"Dann schlaf nun, du wirst keine bösen Träume haben.
Ich pass auf dich auf, dir wird nichts geschehen!
Ich weck dich wenn wir da sind!" flüsterte er leise und streichelte sie sacht.

Es waren zu viele, zu schnelle Worte für Coreens Kopf als dass das Mädchen diese hatte so rasch verarbeiten können, wie sie der andere von sich gab. Als nach einer schieren Ewigkeit doch der tiefere Sinn der Worte zu ihr durchgedrungen waren, nickte sie und schaffte es schwach zu lächeln.
Sie brachte noch ein brüchiges "Da-nke" hervor ehe sie wieder in die Bewusstlosigkeit absank und die tiefe Dunkelheit sie in ihre Fänge zog, sich dieses Mal jedoch dafür entschied sie mit keinen Alpträumen zu belangen.

Ziran passt auf Coreen auf, sorgte dafür das sie nicht vom Pferd fiel und ließ sich von Kharas auf den neusten Stand der Dinge bringen.
Er lächelte mitleidig auf Coreen hinab.
Shcließlich erwähnte Kharas etwas, was Ziran versucht hatte zu verdrängen.
Bald würde sich seib Leben Grundlegen ändern.
wieso versetzte es ihm so einen Stich das zu wissen und auf Coreen zu sehen?

Angespannt blickte Xemnas zum Stadttor, das sich vor ihm vom Horizint und der restlichen Ebene abhob.
Er hatte sein Pferd ziemlich ungnädig die letzten Tage durch Surda und darüber hinaus gejagt, immer mit dem Gedanken, Dras-Leona so bald wie möglichst zu erreichen.
Mit gemischten Gefühlen gab er dem Tier erneut die Sporen und ritt daraufhin auf die Stadt zu.

Elune landete vor Dras Leona´s Stadtmauern. Sie machte sich klein damit Julian absteigen konnte. Was hast du jetzt vor?,fragte sie.

Der Flug nach Dras Leona war nicht besonders lang gewesen und die beiden waren auch schon länger geflogen. Trotzdem hatte Thalia sich für einen Stopp in Dras Leona entschieden. Sie hatte so ein Gefühl, dass sie noch nicht gleich zu den Elfen wollte. Und wenn sie mit eleo durch die Gegend flog, würde sie in ihrem Leben auch nicht weiter kommen. Also war es mehr die reine Neugier, als sie Eleo sagte, dass sie hier landen sollte.
Warum hier landen? Bis zur Stadt ist es noch ein ganzes Stück...oder nimmst du mich etwa nicht mit?
Dich mitnehmen? Das geht nicht. Stell dir vor, du stapfst da einfach so unbeeindruckt durch die Stadt. Du bist ein Drache und die Menschen hier sind das nicht so gewohnt.
Es war klar, das Eleo das nicht einsah, denn genauso wie Thalia war sie ein sturer Kopf. Thalia brauchte ihre ganze Überredungskunst um sie davon zu überzeugen, doch schließlich hatte sie es doch geschaft.
Mit einem letzten beruhigenden Klaps auf Eleos Schnauze machte sie sich auf in Richtung Dras Leona.

Roxanna kam heran geritten, die grünen Augen auf das nahe Dras-Leona gerichtet.
Sie brauchte wieder eine Arbeit. Zumindest vorübergehend. Sie hasste es, wenn ihr Geldbeutel nur noch so viel wog, wie der eines normalen Menschen.
Sie parierte ihr Pferd in einen leichten Trab und erreichte das Stadttor.

Thalia hatte sich mit ihren Gefährten auf den Weg zu Eleo gemacht. Zusammen waren sie aus der Stadt gegangen und Thalia hatte sich an ihre Spitze gesetzt um ihnen den weg zu zeigen.
Sie hatte schon länger wieder Kontakt zu Eleo und hatte die Drachendame über ihre Pläne und ihren Besuch informiert. So war Thalia den ganzen Weg in Gedanken versunken gewesen, weil sie sich in einer heftigen Diskussion mit Eleonore befunden hatte. Ihr war Soans "Plan" noch nicht ganz geheuer und Thalia versuchte sie davon zu übezeugen. Schließlich waren sie nicht mehr weit von Eleos Platz entfernt und Thalia legte die letzte Strecke im Laufschritt zurück, sie war ziemlich froh ihren Drachen wieder zu sehen.
Dann waren sie an ihremZiel angekommen und Thaia sah schon hinter einer Baumgruppe Eleos weiße Schuppen durchblitzen.
"Darf ich euch meine Begleiterin vorstellen: Das ist Eleonore Evermore."
Thalia lächlte, als die weiße Drachendame hervortrat und mit klugen Augen auf die Neuankömmlige herabblickte.
"Guten Tag!" erklang ihre Stimme in den Köpfen der drei Elfen.

Roxanna war, wieder schweigend hinter Thalia hergelaufen, immer neugieriger werdend, was für einen Begleiter sie wohl haben mochte.
Nach einer Weile hielt sie es nicht mehr aus und vorsichtig, ganz langsam, streckte sie ihren Geist aus.
Sie ertastete Soans Anwesenheit, die von Thalia, eine Schwalbe die vorüber flog und etliche kleinere Tiere.
Plötzlich wurde ihre gesamte AUfmerksamkeit, auf eine Existenz gelenkt, die größer war, mächtiger, ja auch intelligenter.
Irritiert zog sie die Augenbrauen zusammen und hielt kurz inne, zwang sich dann aber weiterzugehen.
Wieder tastet ihr Geist nach diesem Wesen, und langsam begriff sie, was es sein mochte....da sah sie schon weiße Schuppen hinter einer Baumgruppe hervorglitzern.
Wenn das ein Drache ist, dann ist Thalia....Drachenreiterin!
Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gedacht trat der Drache hervor und begrüßte die Ankömmlinge.
Wie lange der Drache wohl schon geschlüpft ist? Ich hatte nicht von einem neuen Drachenreiter gehört...langsam ärgere ich mcih wirklich...wäre ich doch nur einmal in letzter Zeit im Wald gewesen, hätte mcih mit Neuigkeiten versorgt. Aber nein, ich treibe mich irgendwo in der Welt herum!
Skulblaka, eka celöbra ono un mulabra ono un Shur'tugal né haina. *, antwortete sie in Gedanken.
Sie war eine der vielen Elfen, die Drachen ungemein schätzten und liebten.
Sie war glücklich, nach langer Zeit wieder einem zu begegnen.
Ihre grünen Augen wanderten über die weiß, glänzenden Schuppen des Drachens, ehe sie wieder in Gedanken zu Eleonore sprach:
Mein Name ist Roxanna Tjirion, Euren weiß ich ja bereits!, höflich nickte sie der Drachendame zu.
Dann wandte sie sich an Thalia und Soan.
"Ich verspreche, euch bei eurem Auftrag zu unterstützen und euch nicht im Stich zu lassen, sollte sich bewahrheiten, dass die Gräfin ein Schatten ist. Hiermit habt ihr mein Wort!", sprach sie ernst und hoffte, dieses Versprechen würde den Beiden genügen.


(Out: *Drache, ich ehre dich und will dir und deinem Reiter nichts Böses. )

Soan war ebenfalls schweigend hinter den beiden Elfen her gelaufen. Er merkte, dass Roxanna kurz innehielt, wusste aber nicht, wieso. Er suchte mit den Augen die Gegend ab, konnte aber nichts Außergewöhliches entdecken.
"Obwohl...in diesem kleinen Wäldchen dort hinten hat sich gerade was bewegt! Etwas ziemlich Großes anscheinend."
Plötzlich brach etwas großes weißes durch das Gebüsch. Reflexartig riss sich Soan den Bogen vom Rücken und legte blitzschnell auf das Tier an. Das einzige, was ihn hinderte, auf das Untier zu schießen, war das verhalten von Roxanna und Thalia, die keineswegs erstaunt schienen, und ruhig blieben. Erstmals sah er sich den Drachen, denn um einen solchene handelte es sich, genauer an, und bemerkte die Intelligenz, die in seinen Augen schimmerte.
Er erinnerte sich nur entfernt an die vielen Sagen, die er über Drachen schon gehört hatte. Man konnte sie zusammenfassen auf einige Punkte:
- Drachen waren definitiv intelligent
- Drachen waren wie Menschen generell weder gut noch böse, sondern individuell
- Drachen mochten Gold und Edelsteine, und alles was glänzt
- Drachen fraßen gerne mal die ein oder andere Jungfrau
Und am wichtigsten: Drachen zeigten sich Menschen (oder Elfen) nicht oft, eigentlich nur wenn ihr Reiter in der Nähe war. Also musste dieser sich hier irgendwo verbergen. Suchend sah er sich noch einmal um, doch hinter dem Drache lag das Waldstück verlassen da.
"Vielleicht ist der Reiter auch gestorben, und der Drache handelt nur auf eigene Faust. Mich würde mal interessieren, wie Thalia in Bekanntschaft mit einem echten Drachen gekommen ist.
Erleichtert lauschte er den Worten von Roxanna. Er verstand sie nicht, wohl aber ihre Bedeutung.
Inzwischen wandte er sich ebenfalls dem Drache zu und legte sich die Hand auf die Brust.
"Atra Esterni ono Thelduin."
"Puh, gut dass ich mir das gemerkt habe, wer hätte gedacht, dass ich das so schnell wieder brauchen werde?"
Gespannt blickte er den Drachen an, und fragte sich, wie das Tier mit einem solchen Maul verständliche Worte formulieren würde.
"Aber wenn Drachen mit solchen Schwingen fliegen können, die nicht einmal ein Bruchteil ihres Körpergewichts tragen könnten, würden sie nicht durch ihre Magie mehr als nur Muskeln, Sehnen und Knochen, dann können sie vielleicht auch irgendwie sprechen. Seltsamerweise war darüber in den Sagen nie die Rede. Entweder wird da der Drache getötet, oder er tötet Jungfrauen und Ritter, die natürlich nicht auf die Idee kamen, einen vergifteten Pfeil abzuschießen, sondern immer brav mit einem Schwert frontal auf die Viecher losgerannt sind. Kein Wunder dass die Menschen keine nennenswerten Philosophen hervorgebracht haben, die sich auch nur ansatzweiße mit denen der Elfen messen könnten. Wäre ich nur nicht bei ihnen aufgewachsen...

Mit einem gewissen Stolz betrachtete Thalia ihre Gefährtin und sie spürte, dass auch Eleo ziemlich stolz war.
Da die beiden bisher nicht in der Öffentlichkeit gewesen waren hatten sie auch selbst noch nie erlebt, was für einen Eindruck es machte, wenn sie plötzlich auftauchten und Eleo genoß diese Bewunderung, die ihr entgegnschlug sichtlich.
Sie hatte den Kopf realtiv hoch erhoben und Thalia merkte, dass sie versuchte sich möglichst gut im Licht der untergehenden Sonne zu präsentieren, dass ihre Schuppen aufleuchten lies. "Hey, halt dich mal zurück! Zum protzen ist später noch geug Zeit...", wieß sie sie in Gedanken zurecht zurecht, wenngleich sie dabei schmunzeln musste. "Du hast das außerdem gar niht nötig, meine Kleine."
Eleonore quitierte das mit einem amüsierten Schnauben, wobei kleine Rauchkringelchen aus ihren Nasenlöchern stoben.

Mit einigem Interesse betrachtete Thalia ihre beiden Begleiter, die jedoch sehr unterschiedlich auf Eleos Erscheinen reagoerten.
Zwar waren beide überrascht, aber Roxanna wirkte sehr gefasst. Vielleicht hatte sie schon voher ihren Geist ausgesendet.
Und die Anwesenheit eines Drachen konnte ihr dann nicht länger verborgen geblieben sein.
Eleo neigte höflich den Kopf, als Roxanna sich ruhig vostellte und sie begrüßte. Man merkte ihr an, dass sie sich freute einen Drachen zu sehen und an ihrer Seite zu haben.
Soans Reaktion war jedoch völlig im Gegsatz zu Roxanna. Offensichtlich hatte er voher nicht mit seinem Geist die Gegend nach andere Lebenszeichen abgesucht und Eleos Erscheinen traf ihn unvorbereitet. Thalia zog missbilligend die Augenbrauen zusammen, als er den Bogen blitzschnell zog und auf Eleo zielte.
"Was fällt dir ein...", zischte sie, doch da hatte er den Bogen auch schon wieder herunter genommen.
Eleo jedoch blinzelte nur amüsiert und beugte ihren großen Drachenkopf hinunter, so dass sie Auge in Auge mit Soan war.
"Na, na, nicht so schreckhaft, ich tu dir schon nichts", burmmte sie in Gedanken und sie grinste breit, was sie allerdings nicht unbedingt friedlicher aussehen lies." Thalia schürzte die Lippen, sagte dann jedoch nichts mehr zu soan, der sich immerhin daran erinnert hatte, was sie ihm im Gasthaus erklärt hatte.

Offensichtlich hatte Eleos Erscheinen eine sehr poitive Wirkung auf Roxanna, die nun ein Versprechen in der alten Sprache aussprach und damit ihren Bund besiegelte.
Ein Lächeln huschte nun doch über das Gesicht der jungen Drachenreiterin, doch es verblasste recht schnell wieder.
"Nun gut, meinen Begleiter habe ich Euch vorgestellt. Eleo hat sich mich vor einiger Zeit als ihre Reiterin herausgesucht. Aber nur um das klarzustellen: Sie ist absolut eigenständig, auch wenn zwischen uns eine Gedankenverbindung herrscht. Sie wird selber entscheiden, was sie tun wird, auch wenn wir uns wohl kaum trennen würden.
Ich möchte nur damit sagen, dass sie mir nicht untersteht und ihr mit ihr selbst reden könnt, ich bin nicht ihr Dolmetscher.
Aber genug davon, wir sollten uns einen Plan machen. Wir werden wohl kaum einfach loslegen können. Also Soan, hast du schon etwas genaueres?"
Thalia wandte sich dem Elfen zu. Sie war ziemlich gespannt, ob er schon einen wirklichen Plan hatte.
Aber wie hätte er schon planen können, wenn er selbst noch gar nicht lange davon wusste? sie würde sich überraschen lassen müssen.

Erfreut bemerkte Roxanna, dass Thalia sich zu einem winzigen Lächeln hinreissen ließ. Über Soans übereilte Handlung dachte sie nicht weiter nach, er hatte wohl noch nie einen Drachen gesehen und sich erschrocken, als plötzlich ein "riesiges Ungetüm" aus dem Gehölz brach und sich vor sie stellte. Immerhin hatte er bewiesen, dass er schnelle Reaktionen hatte, wenn er auch viel schneller gewesen wäre, hätte er vorher die Gegend nach anderen Individuen abgesucht...
Aber vielleicht war er dazu gar nicht in der Lage?
Sie konzentrierte sich wieder auf Thalia und ihren Drachen.
Natürlich weiß ich, dass Drachen eingenständige Wesen sind. Sogar ein wenig starrköpfig...Beinahe menschlich oder wie wir Elfen. Natürlich spreche ich einen Drachen, wie es der Respekt gebietet auch selbst an!
Ich bezweifle aber, dass Eleo sich bei unserem Vorhaben segregieren wird, Drachen lieben für gewöhnlich Herausforderungen und sie kämen sich obendrein feige vor, wenn sie ihre Reiter nicht unterstützten...Ich denke also, sie wird bleiben!, dachte sie, nickte Thalia aber nur zustimmend zu.
Auch Roxanna sah interessiert zu Soan, versuchte einzuschätzen, ob er viel wusste, wie er handeln würde und ob er einen Plan hatte.
Und wenn er einen hatte, war er dann auch gut? Es würde sich zeigen.
Während sie wartete besah sie sich Eleonore, tatsächlich ein beachtlicher, schöner Drache. Sie lächelt ihr zu und ließ dann ihren Blick über die Landschaft schweifen, Ausschau haltend, ob sich jemand näherte...
Sie wartete immernoch auf Soans Antwort.

Soan zuckte kaum zusammen, als er die Stimme des Drachen in seinen Gedanken hörte. "Entschuldige, ich bin erschrocken. Ich habe noch nie einen Drachen gesehen. Es wird nicht wieder vorkommen.", entschuldigte er sich bei dem Drachen.
Auch Thalia schien beleidigt, aber er hatte ja eigentlich nichts schlimmes getan. Roxanna dagegen schien es ihm nicht übel zu nehmen, sie sah eher aus, als wäre sie in höchst komplexe Gedankengängen verstrickt.
Er hörte Thalias Frage, und musste erst einmal nachdenken. Hatte der seltsame Nomade irgendetwas darüber gesagt, wo und wann sie sich erneut treffen würden? Nein, entschied er, außer er hatte es nicht verstanden.
"Nein, ich habe nur diesen Nomaden im Gasthaus getroffen, der mir alle Informationen gegeben hat, die ich euch auch erzählt habe. Ich denke, wir müssen erneut zum Gasthaus zurückkehren. Wie wir ihm mitteilen, dass wir nun bereit sind, weiß ich noch nicht. Wir könnten erneut die Anschlagtafel benutzen, aber ich habe das Gefühl, der Nomade weiß sehr genau, was in der Stadt vor sich geht, und wird uns von sich aus aufsuchen oder uns anderweitig eine Nachricht zukommen lassen."

Thalia schürzte skeptisch die Lippen, als Soan sich bei Eleo entschuldigte.
Immerhin entschuldigt er sich...Was solls...
Da Roxanna ebenfalls nichts zu sagen hatte und nur wartete, was sie nun tun würden. Doch Soan schien das selbst nicht genau zu wissen.
Thalia unterdrückte ein Grinsen. Die "normale" Tahlia hätte das wohl weniger lustig gefunden, aber mometan amüsierte es sie eher, dass sie zu dritt hier saßen und keine Ahnung hatten, was als nächstes zu tun war.
Sie beschloss, dass das aber kein Grund zum Verzagen war.
"Nun, wenn es keine anderen Vorschläge gibt, werden wir wohl wieder zurück gehen und auf deinen seltsamen Freund warten müssen. Ich weiß nicht wir wir es wohl sonst anpacken sollten..."
Sie schaute betont höflich zu Roxanna. "Oder gibt es da irgendwelche Einwände?"

Ein fröhliches Pfeifen drang zu den drei Gefährten und man konnte das Knacken von Unterholz hören. Es dauerte nicht lange, da sahen sie ein sandfarbenes Gewand durch die Büsche streifen, welches matt und unscheinbar in der Abendsonne glänzte.

Seroth trat auf die Lichtung und klopfte sich nicht vorhandenen Staub von der Kleidung, während er die drei Elfen musterte.
"Nachdem auf die höchsten Gipfel man geklettert ist, man feststellt, dass immer noch höhere es gibt."

Soan hörte das Pfeifen schon, bevor er die Gestalt überhaupt sah. Er legte schnell einen Pfeil auf die Sehne, spannte diese jedoch vorerst nicht. Noch zeigte die Pfeilspitze auch auf den Boden. Er wollte nicht das Risiko eingehen, einen harmlosen Passanten niederzuschießen. Allerdings musste um jeden Preis vermieden werden, dass die Person den Drachen entdeckte.
"Versteck dich irgendwo, schnell!", dachte er, in der Hoffnung, der Drache würde seine Gedanken hören, und sie nicht als Befehl missverstehen, sondern als Vorschlag interpretieren. Er sah die beiden anderen Elfen an. "Sollen wir uns verstecken, oder so tun als ob wir nur zufällig auch hier herumlaufen? Oder soll ich mich verstecken und wir sehen nach wer es überhaupt ist? Im Notfall kann ich euch ja dann immer noch helfen." Diesen Vorschlag hielt er eigentlich für relativ sinnvoll.
Vielleicht war es ja der Auftraggeber, dann würde er ihn erkennen, oder es war eben jemand anders, und dann würder wahrscheinlich nichts geschehen.
Kurz entschlossen ging Soan zu einem nahen Gebüsch und duckte sich hinter die Zweige. Schon war der einsame Wanderer heran. Es war der Auftraggeber aus der Taverne.
Zwar nicht völlig beruhigt, aber doch etwas sicherer, trat Soan wieder hinter dem Busch hervor. Und hörte die seltsame Begrüßung.
"Was für ein Blödsinn! Wenn es noch höhere Gipfel gibt, dann war man ja wohl offensichtlich nicht auf dem höchsten, und dann sollte man es nicht erstaunlich finden, dass es höhere gibt."
"Welch Überraschung, Euch hier anzutreffen", begrüßte er den Fremden, obwohl sich seine Überraschung in Grenzen hielt. "Darf ich euch meine Mitstreiter vorstellen?" Er nickt hinüber zu den beiden Elfen und machte eine unbestimmte Kopfbewegung hinüber zu dem Gebüsch, in dem er den Drachen vermutete.
"Wir hatten uns gerade gefragt, wie unser Auftrag genau aussieht, vielleicht könntet ihr uns mit ein paar Details weiterhelfen."

Die Reiter waren Anurins Ruf gefolgt, ein gutes dutzend steuerte nun in beträchlichem Tempo auf die Stadt zu, in den Augen des Hochmeisteres lag ein ruhiger Glanz welcher auf Feuer und Verderben vorbereitet war.
Die Flügelschläge der riesigen Echsen donnerten Unheilverkündend über die große Ebene, wie ein Battalion aus Kriegern einer anderen Welt sahen sie aus wie sie da so lang flogen.
Ein besonderes Auge hatte Anurin auf Vrael welcher direkt hinter ihm flog und nicht sonderlich begeistert dreinsah.
Der Himmel war Wolkenlos und der angriff stand unmittelbar bevor

Immer wieder glitt Caladhiels Blick über die Reiter, die mit ihnen hierher gekommen waren. Bevor sie aufgebrochen waren, hatte sie Caleb noch einmal eingeschärft, dass sich der junge Reiter nicht in die Schlacht einmischen und Aoen ein ganzes Stück über der Stadt kreisen sollte - sie hoffte inständig, dass der Hitzkopf die Anweisung befolgen würde. Sie konnte sich nicht auf die Schlacht konzentrieren während sie gleichermaßen in Sorge um ihren Schützling war.
Mit jedem Flügelschlag Anwars kamen sie der Stadt und dem bevorstehenden Kampf immer näher. Auf den Zinnen der Befestigungsanlage konnte die Elfe einige Schützen erkennen, die die Gruppe der Reiter entdeckt hatten und nun begannen die Bögen zu spannen.

Vrael flog hinter Anurin und seufzte, sah wie die Schützen ihre Bögen spannten.
Er war gerade dabei Glaedwan nach oben zu reißen um dem Hagel an tödlichen Pfeilen zu entgehen, als der Wind umschlug und wie aus dem Nichts dunkle Wolken am Firmament auftauchten.
Eine dunkle Stimme schlug mit dem Wind in ihre Richtung und sprach in fremden Zungen einer merkwürdigen Sprache.
"Böse Stimmen liegen in der Luft!" schrie Vrael zu Caladhiel hin

Die Augen der Elfe verengten sich kurz zu Schlitzen in dem Moment, in dem die Elfe lauschte und die dunkle Stimme registrierte, die wohl dafür verantwortlich war, dass jetzt dunkle Gewitterwolken aufzogen und der scharfe Wind ihnen ein rasches Vorankommen unmöglich machten.
"Caleb! Lande außerhalb der Stadt und bleib dort - rasch!", schrie sie über den Wind zu ihrem Schützling und deutete auf einen kleinen Flecken unter ihnen bevor sie Anwar dazu anhielt sich zu beeilen.
Der scharfe Wind machte auch ihr zu schaffen und nicht zum ersten Mal war Caladhiel ihren Schutzzauber dankbar dafür, dass sie sie vor der schlimmsten Kälte schützten.

Die Stimme wurde immer Lauter, und ließ Vraels einzelnen Haare aufstellen. "Was für ein verfluchter Zauber ist das?" schrie Vrael gegen den Wind als schon die ersten Pfeile ihnen entgegen schlugen, die Drachen konnten den geschossen ausweichen, doch der Himmel der zuvor hell und klar war war nun verhangen und Finster wie die Nacht selbst.
Hagel prasselte auf die nieder, Körner manche sogar Faustgroß und der Wind wurde immer stärker.
Der Drache eines jungen Reiters schrie vor Schmerz auf als die Hagelkörner seiner dünne Flughaut durchschlugen, er sicht nicht mehr in der Luft halten konnte und zu Boden trudelte, dort mehr schlecht als Recht eine Notlandung vollbrachte.
Donnergrollen kam aus der ferne immer näher

Als die dunklen Wolken aufzogen, dachte Soan erst an ein Gewitter, wenn auch an ein sehr rasantes. Doch als er die Stimme hörte, war ihm klar, dass diese Dunkelheit nicht natürlichen Ursprungs war.
"Schnell, wir sollten uns einen sicheren Platz suchen, ich fürchte hier draußen ist es nicht mehr sicher."
Er bemerkte eine Ansammlung einiger Felsbrocken in der Nähe auf einem Hügel, und bedeutete seinen Gefährten, ihm zu folgen.
Zwischen den Felsen kauerte er sich nieder, und betrachtete das Schauspiel vor seinen Augen.
Am Horizont waren einige Drachen aufgetaucht und hatten sich der Stadt rasch genähert. Doch als sie sich fast genau über ihnen befanden, war der unnatürliche Sturm aufgetaucht, und nun kämpften die Drachen darum, in der Luft zu bleiben. Soan konnte sogar kleine Gestalten auf den Rücken der Drachen erkennen, die sich bemühten, dem Sturm standzuhalten. Nicht allen gelang es. Mindestens einer der Drachen musste verletzt in der Nähe landen.
"Noch mehr Drachen! Da sieht man sein ganzes Leben lang keinen einzigen dieser Wesen, und dann an einem Tag gleich mehr als einem lieb sein kann."
Soan duckte sich noch ein wenig tiefer hinter die Felsen und beobachtete den den weiteren Verlauf dieses Kampfes, darauf hoffend, dass keine der Echsen auf seinen Unterschlupf fiel.

Roxanna vernahm einen Pfiff, es raschelte im Gebüsch und dann erschien eine Gestalt, ein Mann der aussah wie die Leute aus Surda. Ein bisschen jedenfalls.
Er sagte einige Worte, die die Elfe erstaunt die Stirn runzeln ließen: "Nachdem auf die höchsten Gipfel man geklettert ist, man feststellt, dass immer noch höhere es gibt."
Aus dem Verhalten Soans schloss sie, dass der Fremde wohl ihr Auftraggeber sein musste, und umso kritischer betrachtete sie den Mann.
Bevor der Andere antworten, oder sie Fragen stellen konnten, erstarrte Roxanna und spitzte förmlich die sowieso schon spitzen Ohren, waren da Flügelschläge?
Nur wenige Momente, nachdem Roxanna irritiert den Kopf gehoben hatte weil sie auf die Drachen aufmerksam geworden war, die über ihnen am Himmel flogen, vernahm sie eine seltsame Stimme, die ihr Schauer über den Rücken jagten. Ohne Zweifel war diese Stimme mächtig, ja sogar so mächtig, dass sich kurz darauf der Himmel verdunkelte, dunkle Wolken aufzogen und dicke Hagelkörner vom Himmel prasselten.
Ohne lange nachzudenken, folgte die Elfe Soan und kauerte sich hinter die Felsen, richtete ihren Blick aber weiter an den Himmel.
"Was geht hier vor?"
"Ist das ein Bataillon? Wen oder was greifen die Reiter an? Verdammt?!?", zischelte Roxanna.

"Viellleicht den Schatten, den wir jagen sollten...oder ein feindlicher Drachenreiter, oder auch ein mächtiger Magier. Was es nur für Kraft kosten muss, diese ganzen Luftmassen in Bewegung zu setzen? Und ich kann den Zauberer nicht sehen, es ist fast unmöglich auf große Distanz so etwas schweres zustande zu bringen. Auf jeden Fall sollten wir unseren Auftrag zuende bringen"
Er sah fragend zu dem Nomaden herüber.