Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 12:55 am
"Ich werde nie wieder in dieses Land zurückkehren ... nie wieder, komme, was wolle", war die einzige Antwort, welche Adriana schneller als eigentlich beabsichtigt von sich gab und dem ein vehementes, entschiedenes Kopfschütteln folgte, nachdem seine letzten Worte die einzigen waren, die wirklich zu ihrem Verstand durchgedrungen waren. Sie würde nicht kämpfen, sie würde nicht eine der armen Gestalten werden, die an der Front einer Gruppe aus Rebellen stand und eines Tages ermordet wurde, für das, woran sie geglaubt hatte oder die über die Last der Verantwortung endgültig zerbrach, sich in sich selbst zurück zog und nur noch für die Pflicht und das größere Ganze existierte. Sie wollte leben, sie wollte nicht führen und sie wollte nicht rebellieren - alles, was sie wollte, war glücklich zu werden, fernab von Fyonara und all den Häschern, die sie nach ihr aussandten. Sie war also eines der größten Mahnmale und im Grunde wusste sie, dass wenn sie nun begann gegen Fyonara zu ziehen und zu rebellieren, sie geschnappt werden würde oder damit dafür sorgen würde, dass alle Magier des Turms hingerichtet werden würden, gleich wie alt sie waren. Das Land würde niemals damit aufhören, ihresgleichen zu jagen und zu vernichten - es war seit Jahrhunderten so und es würde wohl auch so bleiben, all das war so tief in der Kultur verankert. "Wenn Ihr mich nicht zurückbringt, dann werden sie Euch töten lassen, das wisst Ihr. Bleibt Ihr länger und bekommen sie keine Nachricht von Euch werden sie Euch ebenso Häscher nachsenden, weil sie glauben, Ihr hättet Euch mir angeschlossen", gab sie dann noch zu Bedenken, als sie genauer darüber nachdachte, was er zuvor gesagt hatte und lenkte ihren Blick hinüber zu Valerian, musterte ihn noch einmal und runzelte dann die Stirn, verunsichert von seinen letzten Worten, die noch weniger Sinn machten als alles, was er zuvor bereits gesagt hatte. "Warum tut Ihr das, Valerian? Wieso ... helft Ihr mir?"
Der Erzähler Spielleitung
Anzahl der Beiträge : 3615 Anmeldedatum : 04.04.10
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 1:09 am
„Ihr seid weder von Hass zerfressen, noch könnt ihr mich mit eurem Blick oder ein paar Worten töten. Ihr redet hier mit mir anstatt mich nur Wüst zu beschimpfen und als ich euch zugestand das Rache und der Gegenangriff wohl das einzig richtige wäre, spracht ihr nicht in Begeisterung von den Kampf sondern nur davon, das ihr diesen meiden wollt. Würde auch nur eine Sache davon auf das Bild zutreffen, dass unser Land gegenüber den Magiern hegt? Ich helfe euch Adriana, weil ich glaube langsam zu verstehen.“ Nach und nach brachen die verschiedensten Gedanken und Fragen über ihn herein. Für jeden Gedanken der den Magiern galt und nicht schlecht war, hatte er sich geschämt und an sich selbst gezweifelt, waren doch alle anderen so überzeugt von ihrem Tun, wie konnte er es auch nur einen von Ihnen antun sich gegen Ihre Meinung zu stellen? Wie konnte er Familie und Freunde derart betrügen indem er alles Verrat, wofür ihr Land, ihr aller Liebe und Stolz, stand? Es waren keine geschönten Zungen die ihm all dies ins Ohr geflüstert hatten. Mochte er es auch stets verleugnet haben, er hatte stets gewisse Fragen für all dies, doch hatten sie in seinem Leben nie einen Platz gefunden. Und nun, nun sah er zum ersten Mal seinen eigentlich ernannten Feind direkt an, anstatt nur das Trugbild das von Anderen erschaffen wurde. „Legt euch schlafen.“ Bat er sie leise. „Ich kann euch die Handfesseln lösen, damit ihr einen ruhigen Schlaf habt. Ich glaube nicht das ihr mitten in der Nacht Anstalten machen würdet zu fliehen und, ihr seid ein Mensch, kein Tier.“ Er selbst würde über die Nacht hinweg dennoch Wache halten, schließlich kannte er weder seine Umgebung, noch die Magierin, nun zumindest nicht im Genauen.
Adriana Fiorenza Nsc
Anzahl der Beiträge : 304 Anmeldedatum : 22.04.14
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 2:12 pm
Misstrauisch ließ Adriana den anderen erneut näher kommen und die Handfesseln lösen, mit denen er sie zuvor noch fixiert gehalten hatte und nickte dann schließlich sacht ehe sie sich zu Boden sinken ließ und die Augen für einen kurzen Moment schloss. Valerian irritierte sie noch immer und wenngleich sie ihm auch vertrauen wollte, ihm glauben wollte, so erinnerte sie sich doch immer noch daran, dass er nicht der Einzige bleiben würde und dass in Dras-Leona vermutlich schon Männer nach ihr suchen würden, die Ileana gesandt hatte. Sie musste nur dorthin zurück und sich verborgen halten bis sie die Männer sah und von ihnen zurück nach Ilirea gebracht werden konnte - wenn sie das Pferd nahm, würden sie auch die Fesseln an ihren Füßen sie nicht mehr aufhalten, aber vorerst würde sie warten müssen bis Valerian schlief und so hielt sich die Zauberin so ruhig wie nur irgendwie möglich, rasselte ab und an mit den Ketten an ihren Füßen. Ihre bernsteinfarbenen Augen glitten immer wieder durch die Nacht, registrierten jede noch so kleine Veränderung um sie herum, das Rascheln des Gebüschs und die Tiere, die sie umkreisten, in der Hoffnung auf Beute während das Pferd, das er an einen Baum gebunden hatte, immer wieder tänzelnd ein paar Schritte zur Seite wich und die weiße Mähne umher warf. Das Tier war unruhig, ebenso wie sie selbst es war. Mit klopfendem Herzen hatte sie gewartet bis das Feuer herunter gebrannt war und nicht viel mehr als die rote Glut in dem Kreis des Lagers leuchtete und war dann umständlich zurück auf die Füße gekommen. Sie musste von hier weg - so schnell wie nur irgendwie möglich - sie musste zurück nach Dras-Leona oder in irgendeine andere Stadt dieses Landes, wo sie sich den Wachen zu erkennen geben konnte. In Feinster war die Baroness Bonadeo ihr noch immer einen Wunsch schuldig und die Stadt war nicht weit entfernt, wenn sie nur schnell genug war, dann würde sie dorthin fliehen können. Mit schnellen kleinen Schritten hastete sie hinüber zu dem Pferd und begann mit zitternden Fingern an dem Zaumzeug herum zu nesteln, in der Hoffnung, es schnell genug lösen zu können, bevor ihr Häscher erwachte und sie aufhielt.
Der Erzähler Spielleitung
Anzahl der Beiträge : 3615 Anmeldedatum : 04.04.10
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 2:41 pm
Mit dem Rücken gegen den Baum gelehnt hatte er die Umgebung um sich herum beobachtet, stundenlang und versucht sich einen Reim auf die Worte der Magierin zu machen, ob sie ihn nun belog oder wirklich die Wahrheit sprach. Es konnte gut möglich sein das alle nur so gut und nett über sie sprachen, weil sie jeden mit ihrer Zauberei in ihren Bann gezogen hatte, ebenso wie sie es jetzt bei ihm versuchte. Doch andererseits, war es nicht vermessen zu glauben dass eine gesamte Art von Menschen nur wegen einer Begabung bösartig war? Es gab Menschen die von Natur größer und stärker waren als andere Menschen, sollten diese ebenso behandelt werden, nur weil sie eine gefährliche Macht inne hatten? Ebenso wie jeder der Herrscher oder Generäle, es lag in dem Handeln des Individuums ob es gut oder schlecht war. Als sich Adriana mit einem mal aufsetzte und zu dem Pferd haschte, in einem Tempo, das er ihr gar nicht zugetraut hätte, fluchte er leise und sprang ebenfalls nach oben. Die Jahre der Flucht mussten sie ebenso die Vorsicht wie auch die Schnelligkeit gelehrt haben, denn als er vor dem Pferd ankam, saß sie bereits auf dem Sattel. Seine Hand griff bestimmt nach dem Zügel, ebenso wie nach der schmalen Taille der Zauberin und unter den wüsten Schlägen eben jener musste er kurz die Augen schließen, aus der Befürchtung heraus sie würde versuchen ihm diese auszukratzen. Das Pferd jedoch scheute ein paar Mal und da Valerian beide Hände brauchte um das Weibstück zu bändigen, nahm das Tier die Flucht auf. „Verdammtes Weib…“ Fluchte er leise, fesselte ihre Hände nun erneut und betastete daraufhin sein zerkratztes Gesicht.
Der Erzähler Spielleitung
Anzahl der Beiträge : 3615 Anmeldedatum : 04.04.10
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 2:57 pm
"Hättest Sie wohl vorher richtig fesseln sollen, was?" hallte eine rauhe Stimme durch den Wald. Eine Stimme wie durch Sand gerieben. Aus dem Dickicht traten mit einigem getöse, umgeknickten Zweigen und abgerissenen Blättern sieben Personen, alle in ähnliche Rüstungen gekleidet wie Valerian. Sie alle waren Älter als der Jäger, trugen Abzeichen auf den Rüstungen und Netze mit silbernen Kugeln am Gürtel. Ihre Schritte waren schwer, die Augen tief in die Höhlen eingesunken. "Aber nicht schlecht für jemanden wie dich. Ist deine dritte Mission nicht wahr? Oder war es die vierte? Und dann direkt Adriana Fiorenza geschnappt. Respekt. Wir haben eigentlich gedacht du würdest mit Informationen zu uns zurück kehren, nachdem wir dich als Späher vorgeschickt haben. Hatten gedacht du hättest dich verspätet oder wärest tot. Aber das du sie findest... unglaublich" er zog die Nase hoch, spuckte aus. "Haben dein Feuer gesehen und gedacht wir schaun mal nach..." er trat noch etwas näher, betrachtete das Gesicht des Jüngeren. "Sieht ja Übel aus. Als hättest du versucht ne Wildkatze zu ficken. War sie was?" er deutete auf Adriana, ging auf sie zu und gab ihr mit dem Panzerhandschuh eine Ohrfeige. Die Lippe platzte auf und Blut spritzte auf den Boden. "Magierschlampe"
Adriana Fiorenza Nsc
Anzahl der Beiträge : 304 Anmeldedatum : 22.04.14
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 3:07 pm
Als Valerian nach ihr gegriffen hatte, hatte sie laut geschrieen und sich mit allem versucht zu wehren, was ihr noch zur Verfügung stand, was in erster Linie ihre Nägel waren, dann war sie unsanft auf dem dreckigen Boden des Waldes gelandet und die Luft war ihr aus der Lunge gepresst worden. Wahllos hatte sie nach ihm geschlagen, hatte ihm die Haut seines Gesichts zerkratzt und wann immer er versucht hatte ihre Schreie mit einer behandschuhten Hand zu ersticken, hatte sie schlichtweg nach ihm gebissen, hatte ihre Zähne tief in seine Hand vergraben und immer wieder versucht dem Griff des anderen zu entkommen, wenn er sie für eine kurze Weile losgelassen hatte. Er hatte sie wieder gefesselt, erneut spürte sie die Ketten an ihren Gelenken und immer wieder hatte sie ihre Hände in den Boden gegraben, um von ihm weg zu kriechen und zurück auf die Füße zu kommen, aber wann immer sie geglaubt hatte, sie habe ihn endlich abgeschüttelt, war Valerian wieder da gewesen und hatte sie zurück gerissen. Dann hallte die nächste Stimme durch die Nacht und Adrianas Herz setzte erneut ein paar Schläge aus als ihre Augen den Männern gewahr wurden, die hier auf die Lichtung traten und deren Rüstungen sie nur allzu gut kannte. Valerian war also wirklich nicht der Einzige gewesen und erneut griff die Angst nach ihr, ließ sie erneut zittern und sich ein ganzes Stück weiter zurück ziehen als der erste Mann näher auf sie zutrat und sie den Blick seiner Augen auf sich ruhen spürte. Sie hätte weinen mögen, war ihr doch die einzige Möglichkeit zur Flucht genommen worden, die ihr noch offen gestanden hatte - die Männer, die hier vor ihr standen, waren älter als Valerian, sie sahen rauer aus und als der Anführer der Gruppe ausholte und sie schlug, sog sie erschrocken den Atem ein und betastete behutsam die aufgeplatzte Lippe, von der ihr Blut rann. Bittend glitt ihr Blick hinüber zu dem jungen Jäger, mit dem sie zuvor gesprochen hatte, wenngleich sie dieses Mal die nackte Panik in ihren Augen nicht mehr verbergen konnte. Mit diesen Männern würde sie nicht mehr reden können, sie würden sie niemals frei lassen oder ihre Situation verstehen.
Der Erzähler Spielleitung
Anzahl der Beiträge : 3615 Anmeldedatum : 04.04.10
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 3:16 pm
Valerian hätte fluchen können. Er hatte versucht die Frau zu verstehen, etwas zu in ihr zu sehen was ihm bisher verboten war zu sehen, doch war sie zum einen geflohen und hatte sein Vertrauen damit gebrochen und zum anderen hatte er nun Gesellschaft, die ihm ein weiteres Gespräch wohl untersagen würde. Doch ob es wirklich ein Vertrauensbruch gewesen war? Sie hatte ihm nichts geschworen und wäre er selbst gefangen und in Angst, hätte er nicht auch versucht zu fliehen? All dies sprach von Menschlichkeit, nicht von einem Teufelswerk. „Sie soll unversehrt bleiben. Was ihr hier versucht bringt euch ein Zweifelhaftes Vergnügen und eine unzweifelhafte Bestrafung ein, wenn wir zurück nach Hause gehen.“ Seine Hand hatte sich um die eines anderen Jägers gelegt, welcher ebenfalls auf Adriana einschlagen wollte und erst nachdem er sich mit einer Grimasse von ihm losriss, wandte er seinem Blick von dem Berufskollegen ab. „Was treibt ihr hier? Ich dachte wir sollten uns über das ganze Land hinweg verteilen um sicher zu stellen, dass sie nicht erneut aus einem Land fliehen und wir ihre Fährte gänzlich verfehlen.“
Der Erzähler Spielleitung
Anzahl der Beiträge : 3615 Anmeldedatum : 04.04.10
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 3:26 pm
"Stellst du mich etwa in Frage Grünschnabel?" fauchte der Andere und hob die Augenbrauen während er Valerian anfunkelte. "Und wenn du hier von Bestrafung sprichst" er trat Adriana heftig in die Nieren. "Wir sollen sie lebend abliefern mein junger Freund und wenn du noch eine Sache lernen musst, dann diese - es gibt viele Möglichkeiten wie man noch einigermaßen am Leben sein kann" erklärte er und winkte die anderen sechs heran. "Und wir haben dich gesucht - immerhin haben wir dich bereits vor zwei Tagen zurück erwartet. Aber jetzt wo du Adriana gefunden hast müssen wir nur noch die Kleine finden. Und dabei wird sie uns helfen. Nachdem wir ihren Geist gebrochen haben" er machte sich an seinem Gürtel zu schaffen. "Reißt ihr die Kleider vom Leib Jungs - ich werde der Magiern mit meinem Zauberstab schon vernunft einprügeln, nicht wahr? Sie ist eine Frau und eine Magierin die sich gegen unser Reich aufgelehnt hat. Sie wird wieder daran erinnert werden wo ihr Platz ist. Geh du dich waschen und lass Septimus deine Wunden betrachten, vielleicht müssen sie genäht werden"
Adriana Fiorenza Nsc
Anzahl der Beiträge : 304 Anmeldedatum : 22.04.14
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 3:43 pm
Schmerz flammte in ihren Gedanken auf als der andere nach ihr trat und spätestens nachdem die Männer auf sie zutraten und sich zu ihr hinab beugten, begann sie ein Stück weiter nach hinten zu rutschen bis sie den Stamm eines großen Baumes hinter sich spürte. Immer wieder schüttelte sie den Kopf, doch der verzweifelte Schrei, den sie ausstoßen wollte, blieb ihr ob der Panik in ihr förmlich im Halse stecken und als der erste der Männer nach den Ketten griff, mit denen Valerian sie gefesselt hatte und sie daran zu sich riss, rannen ihr die Tränen über die bleichen Wangen. Sie spürte die Hände an ihrem Körper, spürte, wie sich Finger um ihre Kleider legten und hörte das Reißen ihrer eigenen Kleidung als die Männer sich daran zu schaffen machten und erst als sie die kalten Hände auf ihrem Körper spürte, begann sie nun doch loszuschreien und um sich zu treten, versuchte nach den Männern zu schlagen, ihnen irgendwie weh zu tun bevor sie ihr weh taten. Nicht schon wieder - nicht wieder dasselbe, nicht wieder der Schmerz, der all ihre Gedanken lähmen würde und sie zurück in die Lethargie reißen würde. Als das letzte Stück ihrer Kleider zerrissen zu Boden sank und zahlreiche wulstige Narben, die von tiefen Peitschennarben übrig geblieben waren, offenbarten, wusste sie, dass es zu spät sein würde - dass ihr hier niemand helfen würde. Grob wurde sie auf den Rücken gezerrt und zitternd, bebend vor Furcht glitt ihr Blick immer wieder zurück zu Valerian, in der Hoffnung, der andere würde irgendetwas unternehmen um die Männer zu stoppen, die ihre Arme nach oben gezwungen hatten. Wenn sie nur zaubern könnte, wenn sie nur irgendjemand hören würde - irgendjemand etwas tun würde, das die Männer stoppte, aber niemand kam - niemand hielt den Anführer der Gruppe auf als er sich zu ihr hinunter beugte und sie den bitteren Duft seines Atems riechen konnte. Es kostete sie alle Mühe, die sie aufzubringen wagte, keinen weiteren Laut von sich zu gehen als das leise Wimmern, das immer wieder über ihre geschwollenen Lippen glitt während sie die Augen zusammenkniff und sich selbst an einen anderen Ort wünschte. In das Schloss, wo ihr nichts geschehen konnte - wo sie sicher war und wo die Wachen um ihre Sicherheit bemüht waren. Dann kehrte der Schmerz zurück, der sie gequält aufschreien ließ und der ihr Innerstes förmlich zerriss, ihren gesamten Körper in Brand stehen ließ. Wäre sie doch nur niemals nach Dras-Leona gegangen ...
Gast Gast
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 3:52 pm
Valerian stand wie gelähmt vor Adriana, wusste nicht für welche Seite er sich nun aussprechen sollte. Er hatte Magier getötet und gejagt, ja. Doch etwas Derartiges hatte er bisher nie miterlebt, er hatte ihnen stets einen schnellen Tot beschert, zum Groll seiner Mitjäger, doch hatte sich nie großartig um deren Meinung geschert. Nein, wenn Adriana boshaft wäre würde sie ihn verfluchen, würde ihn verwünschen, doch all dies tat sie nicht. Einzig und allein ein flehen war zu hören. „Was tut ihr da?“ Rief einer der Jäger, welcher weiter hinten stand und mit ansah, wie Valerian den Mann von Adriana fortzerrte, ihn grob auf den Boden hinter sich warf und dann kurz zu Adriana beugte. Er hatte nicht viel Zeit, gab ihr nur einen kurzen, ruhigen Blick und bedeckte ihre Scham. Daraufhin drehte er sich um blickte in das wutentbrannte Gesicht des Jäger, des Ältesten und somit Ranghöchsten der Gruppe. Er mochte schon gut über vierzig, fast fünfzig sein, doch glich sein Körperbau dem eines Bullen und der allgemeine Mund in seinem Land sprach das ein Jäger mit jedem Lebensjahr nicht schwächer, sondern stärker wurde. „Ich halte euch für unfähig diese Unternehmung zu leiten.“ Grollte er mit tiefer Stimme und griff nach seinem Schwert, ehe er dem Jäger vor sich das seine vor die Füße schob. „Deswegen fordere ich euch heraus um einen Test der Fähigkeiten zu vollbringen. Ihr seid unserer Tradition verpflichtet euch prüfen zu lassen, sollte euch ein andere Jäger als unwürdig befinden.“
Der Erzähler Spielleitung
Anzahl der Beiträge : 3615 Anmeldedatum : 04.04.10
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 4:06 pm
"Das wollt ihr nicht wirklich Bursche" fauchte der Alte und hob sein eigenes Schwert auf, ehe er seine Hose wieder mit den Nesteln verschloss. "Sie ist nur eine dreckige Magierin die diese Behandlung verdient! Ich bin Tiberius Maecenas. Seit über vierzig Jahren Jäger - ich habe das Blut des dritten Magiers beim Magieraufstand 1234 vergossen. Ich habe in Ryanti trainiert und Magier aus Aurea hingerichtet. Du bist doch nur ein Grünschnabel der kaum weiß was gut für ihn ist" er hob die Klinge und deutete auf Valerian. "Aber nun gut, dann soll es so sein!" er ließ das Schwert eine halbe Drehung vollführen, rannte dann auf Valerian zu, deutete oben rechts an, schwang dann das Schwert herum ließ dieses los nur um es mit der linken Hand zu Fangen und dieses dann von links unten nachts rechts oben in einer einzelnen, drehenden Bewegung auf Valerians Oberkörper zurasen zu lassen.
Gast Gast
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 4:26 pm
Auf seinem Oberkörper wurde ein dünner Schnitt sichtbar und das Unterkleid der Rüstung, welches nur aus einem halben Wams und einem Leinenhemd bestand, tränkte sich rot. Der Schnitt brannte und lies ihn aufkeuchen, doch besann er sich im letzten Moment, denn andernfalls wäre von seinem Arm wohl nur ein Stumpf übrig geblieben. Valerian sprang zur Seite und holte währenddessen mit dem Schwert aus. Stahl traf aufeinander und hinterließ ein lautes, hohes Geräusch dessen Klirren nach und nach in dem Wald verhallte. „Beinarbeit, auf eine Drehung folgt eine Kreuzparade.“ Immer wieder wiederholte er seine alten Lehrstunden, wie ein Mantra das ihm an Leben halten würde. Seine Haare tanzten durch die Drehungen wild umher und stets kreuzten sich die beiden Blicke der Kämpfer nur für einen Augenblick, ehe sie auseinander gingen, nur um wenige Augenblicke später wieder mit den Klingen aufeinander zu treffen. In einem Moment der Unachtsamkeit konnte er jedoch eine Drehung unter der Klinge des anderen vollführen, griff dann an der unteren Klinge seines Schwertes und rammte die Spitze seiner Pariererstange direkt in die Richtung des feindlichen Gesichts.
Der Erzähler Spielleitung
Anzahl der Beiträge : 3615 Anmeldedatum : 04.04.10
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 4:40 pm
Tiberius grinste, als das Schwert auf Valerians Brust eine Wunde hinterließ und wenngleich dieser Jungspund sich ganz gut zu verteidigen wusste, so war doch schnell zu erkennen, dass dieser nicht die geringste Chance gegen ihn hatte. Valerian hatte weder die Erfahrung noch das Geschick welches Tiberius zu eigne war und so wähnte sich der Ältere in Sicherheit. Als nun jedoch plötzlich die Parierstange des Anderen auf ihn zukam sah er Valerian nur kurz überrascht an, ehe sich seine Welt in Blut und Blitzen auflöste. Er taumelte zurück, spürte wie das Blut aus seiner Nase spritzte und schmerzend Pochte, ehe er wieder aufsah und im letzten Moment seine Klinge hochriss um einen ansonsten tödlichen Schlag von Valerian abzublocken. Sein Gesicht pochte schmerzhaft, während Tiberius seine Klinge mit der des anderen verkeilte, seinen Dolch zog und diesen in Valerians ausgestreckten Arm rammte.
Gast Gast
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 4:50 pm
Das brennende Gefühl das sich über seine Brust erstreckte verblasste mit einem Mal als sich ein deutlich stärker Schmerz in seinem Unterarm festsetzte und mit jeder Bewegung die er machte, vergrößerte er diesen Schmerz, denn Tiberius hielt den Dolch nach wie vor umklammert. So zog sich die Wunde noch ein Stück weit nach unten, weswegen Valerion erneut aufkeuchte. Doch schaffte er es durch einen schnellen Hieb nach oben die Klinge aus der Verankerung zu lösen und diese daraufhin seitlich über den Körper des Feindes zu ziehen. Das Metall glitt tief durch Muskeln und Fleisch des Bauch, streifte Rippen und kam schließlich, vom Blut benetzt und in dessen Farben schimmernd an der anderen Seite zum Vorschein. Doch der Schnitt reichte nicht, er wusste dass sie beide bis zum Tod kämpfen mussten und würde er jetzt zurückweichen, würde er sterben, denn sein Arm war kaum noch tauglich zum Kampf. Ein wilder Hieb kam von Tiberius, so stark ihm sein eigenes Schwert aus der Hand fiel. In diesem Moment der Überzeugung seines Feindes erkannte Valerion jedoch eine Chance durch seine Verteidigung zu brechen, streckte den gesunden Arm aus und schlug zielgerichtet auf den Adamsapfel des Mannes. Als dieser mit einem mal nach Luft röchelte, fuhren Valerions Hände durch den Dreck, wirbelten diesen spürbar auf, bis er sein Schwert wieder in die Hände bekam und zog dessen Schneide durch die Kniekehle des Mannes, der nach wie vor nach Luft rang, ehe er ein paar Schritte zurück machte.
Der Erzähler Spielleitung
Anzahl der Beiträge : 3615 Anmeldedatum : 04.04.10
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 5:01 pm
Tiberius keuchte auf und rang nach Luft. Das Blut lief ihm aus so vielen Wunden, dass er sie kaum mehr zählen konnte und die Welt begann langsam an Farbe zu verlieren. Schien nur noch aus Grautönen und dem dunklen Rot von Blut zu bestehen, welches wie ein leuchtendes Mahnmal funkelte und seine Aufmerksamkeit geradezu magisch anzog. Mit aller Kraft die er noch aufbringen konnte, stemmte er sich nach oben. Sein Körper, durchflutet von Adrenalien und Angst bäumte sich ein letztes Mal auf und er rannte auf Valerian zu, hob das Schwert hoch über den Kopf und war im Begriff es Valerian tief in den Schädel zu rammen, als er das Gleichgewicht verlor. Etwas Riss an seinem Fuß, er fiel hin doch bevor er auf dem Boden aufschlug wurde er erneut hochgerissen. Von links hörte Valerian die Schreie der anderen Jäger als sich die dicken Wurzeln von Bäumen um sie schlangen, an ihnen hochwanderten und ihnen das Genick brachen. Ein anderer wurde zu Boden gerissen und Ranken und wurzeln wuchsen um ihn, zogen sich zu und brachen ihm die Knochen. Tiberius selbst bewegte sich nicht mehr. Eine der Wurzeln war in die Wunde am Bauch eingedrungen und mittlerweile sprossen einige Blüten aus dem Ast, der aus seinem Mund ragte.
Gast Gast
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 5:18 pm
Valerian hatte bereits befürchtet das er nun seinem Tod entgegenblicken würde, doch hatte es Tiberius nicht mehr geschafft, er hatte nach ihm gelangt, ihn jedoch nicht mehr getroffen. Einen Augenblick lang spürte er nur seinen Herzschlag und das Pochen der beiden Wunde, am Oberkörper sowie am Unterarm, während er verzweifelt in die Umgebung sah, darauf hoffend das die anderen Jäger seinen Sieg anerkennen würden. Doch stattdessen würde jeder einzelne von der Umgebung zermalmt, erdrosselt oder zu Tode gequetscht und es gab nur einige kurze, gequälte Schreie, ehe alles um sie herum in Stille erstarb. „Adriana. Hört mir zu, nein, nein schaut mich an! Wir müssen von hier fort, versteht ihr mich? Wir wissen nicht welches Werk hier zugange ist. Kommt steht, nein, Bitte.“ Sie schien noch immer in einer Art Schockstarre zu sein, denn außer ein paar Lauten gab sie nicht viel von sich. Lange tragen konnte er sie nicht, dass war ihm bewusst, doch musste er zumindest aus diesem Wald heraus kommen, denn was auch immer in diesem war, er wusste nicht ob es Zufall war das sie nicht getötet wurden und um ehrlich zu sein wollte er dies nicht heraus finden. Er schlang Adriana mit seiner gesunden Hand über seine Schulter und machte sich auf um durch das Dickicht in besiedeltes Gebiet, oder zumindest aus dem Wald heraus zu kommen.
Gast Gast
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 5:25 pm
Ihr seid ziemlich schwer von Begriff nicht wahr? hallte eine weibliche Stimme durch Valerians Kopf. Ihr kämpft einen ausichtslosen Kampf gegen jemanden, der euch weit überlegen ist und das um das Leben einer Frau, deren Tod ihr euch eigentlich wünschen solltet. Dann kommt mit einem Mal Hilfe und das erste was euch einfällt ist diese arme, geschundene Frau von dem Ort fort zu bringen der sie beschützt hat? die weiße Katze, welche auf einem der Äste saß wedelte mit dem Schwanz langsam hin und her, grub ihre Klauen in das Holz und leckte sich die Nase. Nicht das ich viel erwartet habe aber... ein Dankeschön wäre nun wirklich höflich gewesen die Katze sah nun zu Adriana. Ich hoffe euch geht es den Umständen entsprechend Gut meine Liebe? Verzeiht das ich nicht früher eingegriffen habe. Ich bin so schnell gekommen wie ich konnte
Adriana Fiorenza Nsc
Anzahl der Beiträge : 304 Anmeldedatum : 22.04.14
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 5:52 pm
Schaudernd und die letzten Reste eines Umhangs um sich und ihren geschundenen Leib geschlungen, kam Adriana langsam wieder nach oben, nachdem Valerian sie wieder abgesetzt hatte. Als der alte Stoff ihr von den Schultern rutschte, offenbarte er eine alte, vernarbe Brandwunde, die sich über die Schulter der Zauberin und einen Teil ihres Armes zog und über die immer wieder nervös die Finger ihrer anderen Hand glitten, die dreckigen, blutverkrusteten Nägel darüber strichen und die Wulste der feinen Haut unter ihren Fingern spürte, wenngleich auch die Bewegungen mit den noch immer in Eisen geschlagenen Händen und überdehnten Armen schmerzten. Sie hatte bereits Schlimmeres erduldet, redete sie sich ein, es war nicht das erste Mal und es würde nicht das letzte Mal bleiben, versuchte sich ihr geschundener Geist klar zu machen, aber es brachte ihr keine Erleichterung, ebenso wenig wie es Genugtuung bescherte, dass die Jäger, die ihr weh getan hatten, inzwischen mit verdrehten, toten Leibern am Boden lagen und von Wurzeln umschlungen wurden. Es bereitete ihr keinerlei Vergnügen den Männern in die toten Augen zu sehen, als sie sich taumelnd zurück auf die Beine kämpfte und schwankend stehen blieb. "... danke ...", sagte sie leise, ihre Stimme kaum mehr als ein heiseres Wispern während ihre glasigen Augen hinüber zu den Bäumen glitt und dort die schlanke Gestalt einer weißen Katze registrierte, die dort ihren Platz gefunden hatte und aus klugen Augen auf sie herab sah. "Es ist ... nicht das erste Mal. Es geht mir gut ... ich würde nur gern zurück nach Ilirea", führte sie dann lediglich noch aus ehe ihr Blick hinüber zu dem einzigen verbliebenen Jäger wanderte, der noch hier stand und wegen dem sie überhaupt erst in diese Bedrängnis geraten war, wobei selbst das nicht so recht stimmte. Es war ihre eigene Dummheit, die sie hier hinein gebracht hatte - ihr Wille nach Dras-Leona zu gehen und sich dort alleine einem Problem zu widmen. Valerian hatte letztlich ihr Leben geschützt, aus welchen Gründen auch immer.
Gast Gast
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 6:12 pm
Dann sollten wir euch zurück dorthin bringen nicht wahr?" hallte Celests weiche Stimme durch Adrianas Kopf und die Werkatze sprang von dem Baum, landete auf allen vier Pfoten und tappste langsam auf Adriana zu. Die weiße Katze legte sich auf ihren Schoß, rollte sich auf diesem zusammen und stupste die Hand der Magierin mit ihrer feuchten Nase an. Ein warmes Gefühl breitete sich im Körper der Magierin aus, erfüllte sie von innen heraus und langsam verschlossen sich die ihr zugefügten Wunden und der Schmerz selbst verschwand. Alles wird wieder gut. Solange ihr bei mir bleibt kann euch nichts widerfahren. Nichts böses. Niemals. Ich beschütze euch. Immerhin sind wir doch Freundinnen oder nicht? die Katze gab ein kurzes Mienzen von sich, ehe sie die Augen schloss und sich fest in ihrem Schoß zusammen rollte.
Gast Gast
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 6:25 pm
Valerian blickte noch immer stutzig auf die Katze, die sich in aller Seelenruhe in Adrianas Schoß einmurmelte. Was für eine Teufelei das war konnte er nicht sagen, doch fest stand, dass sie das Wesen war, was ihnen das Leben gerettet hatte. Er unterlies es das Schwert zu ziehen, was hätte es ihm gebracht? Sie befanden sich noch immer im Wald und selbst wenn dieses Tier auch etwas gegen sie im Schilde führte, so würden die Bäume ihm zuvor kommen. „Bevor wir uns in irgendeine Richtung aufmachen, werden wir in der nächsten Ortschaft rasten.“ Gab er schließlich von sich und umklammerte seinen durchstochenen Unterarm. Der Schnitt Maß mehrere Zentimeter, schließlich hatte sein Feind den Dolch im Fleisch noch eine ganze Weile lang umklammert gehalten und die Wunde so vergrößert.
Gast Gast
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona So Jun 15, 2014 6:35 pm
Ich befürchte Meister Nazario, dass ihr nicht mehr länger der tongebende Part in dieser Gruppe seid erklärte die Werkatze und öffnete ein blaues Auge, welches im dunkeln funkelte und von innen heraus zu strahlen schien. Fortan wird Lady Adriana bestimmen wohin uns die Reise führen wird. Ihr indes werdet der Königin forgeführt welche über euer weiteres Schicksal entscheidet. Oder aber ihr bekommt die selbe Behandlung zu Teil wie eure Kollegen die Katze schloss wieder die Augen. Doch da dies kaum euer Wunsch sein kann zeigt ihr nun wieder etwas Respekt gegenüber Lady Adriana. Sie ist eine Dame vom Hof und sollte die entsprechende Behandlung bekommen. Ihr werdet damit anfangen ihr euren Mantel zu geben, hat sie doch kaum mehr etwas am Leib. Und ihr werdet anfangen euch wie ein wahrer Edelmann zu benehmen!"
Caladhiel Admiss
Anzahl der Beiträge : 1280 Anmeldedatum : 21.02.11
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona Do Jul 03, 2014 11:52 pm
Erschöpft fuhr sie sich über die schweißnasse Stirn und richtete ihren Blick noch einmal in den Himmel, in der Hoffnung dort einen Fixpunkt in alledem zu finden, was sich bereits seit einigen Stunden um sie herum drehte während sie sich Schritt um Schritt nach vorn kämpfte bis zu dem Körper eines großen, schwarzen Drachen, der dort auf der Ebene vor Dras-Leona seinen Platz gefunden hatte und dessen verbliebenes Auge sie sorgsam fixiert zu haben schien. Die letzten Tage waren anstrengender gewesen als sie es sich vorgestellt hatte und wenn sie an jene tapfere Männer und Frauen dachte, die in der Stadt ihr Leben gelassen hatten, stimmte es sie Mal um Mal erneut traurig - Arva hatte herausgefunden, dass es Spione der Inseln der Eintracht in der Stadt gab und dass selbige auch für den Bürgeraufstand verantwortlich gewesen waren, also hatten sie begonnen nach eben jenen Spionen zu suchen. Es war damit geendet, dass die Stadt von den Soldaten doch noch hatte gestürmt werden müssen und nachdem die Velaryon-Soldaten einfach gemeinsam mit ihrem Fürsten abgezogen waren, war es an den Reitern und ihren Männern, wie auch an der Kirche gewesen, den Aufstand zu ersticken und wieder für Ordnung zu sorgen. Seither war sie damit beschäftigt gewesen, eine vorläufige Regierung auszuhebeln, die für Sicherheit sorgen würde während ihre eigenen Männer auf den Straßen patrouillierten, indes die Männer der Kirche die Köpfe der Soldaten und Adligen von den Zinnen holten, die die Bauern darauf gespießt hatten. Der Richtspruch war für die Anführer der Rebellion gefallen, sie alle würden hingerichtet werden und wenngleich auch ein paar der Bewohner der Stadt widersprochen hatten, letztlich hatten sie nichts dagegen unternehmen können. Willkommener hatte es die Reiter trotz allem nicht gemacht und mit Schrecken dachte sie an all das, was man ihr während der letzten Monate vorgehalten hatte. Dras-Leona war eine Fehleinschätzung gewesen, ebenso wie Stephan Hamleigh und nachdem Anaiah nun auch noch aus Surda verschwunden war, hatte sie sich in den wenigen Stunden Ruhe, die sie gehabt hatte, darum gekümmert, eine Spur der einstigen Schülerin zu finden, die Arva inzwischen längst vergessen zu haben schien. Das Konzil des Rates, das ihr beinahe den Posten genommen hatte und jene Vorwürfe, die man ihr wegen Noah entgegen gebracht hatte - der Umstand sich immer wieder anhören zu müssen, sie sei zu weich und würde nicht richtig durchgreifen können und die Tatsache, dass in Narda ein Schatten gewütet hatte, weil sie nicht aufgepasst hatte - weil sie die Gefahr unterschätzt hatte. Neben der körperlichen Erschöpfung des stundenlangen Wachsein, spürte sie jetzt jeden noch so kleinen Muskel in ihrem Leib. Anwar hatte ihr immer wieder gesagt, sie solle sich ausruhen, solle sich Zeit nehmen aber über Ausbildung der Truppen, Einsätzen und Angriffen hatte sie dazu niemals die Zeit gefunden und sowohl das Wort Schlaf, wie auch Essen schien sie inzwischen nicht einmal mehr zu kennen. Blut lief ihr an der Schläfe vorbei, wo eine dünne Platzwunde stand, die sie von einem der Kämpfe mit den Feinden davon getragen hatte und hastig wischte sie sie fort, blinzelte noch einmal, in der Hoffnung ihre Sicht würde sich wieder klären während sie sich Schritt um Schritt weiter nach vorn kämpfte. Ihr war furchtbar schlecht und ihr Schädel dröhnte noch immer, ihre Gedanken waren durcheinander und sie konnte sie inzwischen nicht einmal mehr fassen, geschweige denn ein einziges Wort zu Stande bringen. Das, was die Elfe nicht mehr bemerkte, war dass sie nach dem nächsten Schritt vor ihrem eigenen Drachen zu Boden sank und das Bewusstsein verlor.
Gast Gast
Thema: Re: Ebene vor Dras'Leona Fr Jul 04, 2014 12:01 am
Die Erschöpfung war irgendwann das vorherrschende Gefühl gegeben und er hatte seiner Reiterin so viel eigene Energie gegeben, wie sie annehmen wollte, bis sie ihren Geist davor gänzlich gefreit hatte, aus der Angst heraus Anwar selbst würde es dadurch schlechter gehen. Dass sich ihr Geist, sowie ihr Körper doch immer weiter erschöpften durch das pausenlose Arbeiten, bemerkte sie dabei kaum noch. Es war das Leiden eines guten Anführers das er nie wirklich zur Ruhe kam, doch war seine Reiterin, seine Seelen und Bündnispartnerin mehr als eine gute Anführerin. Sie liebte ihre eigenes Leute, die Menschen und Elfen die unter ihr standen nicht nur, sie lebte für sie und würde für sie sterben. Selbst vor dem größten Opfer das ein jeder bringen konnte würde sie nicht einmal ansatzweise zurück schrecken und einmal mehr lächelte der Drache traurig, als er dort die Person am Boden sah, die ihn Zeit seines Lebens begleitet hatte und über all die Jahre hinweg am meisten bedeutet hatte. Er schenkte ihr so viel Kraft wie er in seinem eigenen Körper noch übrig hatte, denn schließlich überkam ihn bald die Angst das sie mitten im Schlaf aufhören würde zu atmen, ehe er sich, durch den Austausch selbst vollkommen erschöpft, neben den kleinen Leib legte und schützend die Flügen um sie legte, den Kopf so drehend das das verbliebene Auge noch eine Weile lang wachsam auf sie blickte, ehe es sich schloss.