„Ich will es doch schwer hoffen. Wer weiß, vielleicht machst du dir ja die Mühe, steigst am frühen Morgen, wenn die Sonne noch nicht aufgegangen ist, auf dein Pferd und reitest nach Teirm um den Frühstück der Fürstin beizuwohnen?“ Zerra lächelte amüsiert, fuhr mit ihren beiden Händen in ihre Haare und trapierte diese so, als hätte jemand sie kunstvoll zurück gesteckt. „Ich meine gehört zu haben, dass sie eine ganz reizende Person ist. Lieblich, naiv, stets gut gekleidet und weiß sich zu behehmen. Ein sehr höfliches Ding...“, fuhr sie fort und lief dabei einmal um das Bett herum, wobei sie ihr schwarzes Haar wieder zurück auf ihre Schultern fallen ließ. Ein ein Meer aus schwarzem Pech zeichnete es sich von ihrem hellen Leinenoberteil ab. „Mal unter uns, sie wird die merkwürdigste Fürstin von allen sein, da sie all das nicht ist... ich bin es nicht“ Seufzend verdrehte sie die Augen und griff nach ihrem Gürtel, den sie sich zurecht um das Oberteil schnallte. „Ich bin wirklich gespannt... aber wer weiß, vielleicht ist das Volk ebenso, dann würden wir zumindest zusammen passen“
"Es ist gut, dass Du nicht so bist wie all die anderen.", warf Lyonel ein, der sich ebenfalls daran machte aus dem Bett aufzustehen. Er schob sich über die Bettkante, stemmte sich auf die Füße und streckte sich nach der langen Nacht, sodass es gut tat seine Glieder zu bewegen.
Er lächelte, während er ihr beim Ankleiden zusah. Er selbst trug noch die Sachen, die er gestern Abend nach dem Baden angezogen hatte. Es waren alles leichte Stoffe, sodass sie vom Bett etwas zerknautscht waren, aber sie waren durchaus noch geeignet, weiter getragen zu werden. "Die Menschen werden froh sein, wenn sie Dich nach Edric haben. Du wirst sie am Anfang leiten, so lange bis sie bereit sind sich selber zu verwalten. Du hast nicht die Arroganz, den Machtwillen der Anderen."
Er ging ein Stück näher an sie heran und reichte Ihr den Gürtel, bevor sie selbst danach greifen konnte. "Und wenn du verzweifelst, denk daran, dass es immer Leute gibt, die hinter Dir stehen."
„Leute... wie du?“ Zerra schmunzelte, nahm ihm den Gürtel ab, wobei sie ihm ins Gesicht schaute. Ihre Hände fanden dabei mühelos allein zurecht und es brauchte nicht lange, da streifte sie auch ihre Hose über die Beine und schnallte sich anschließend noch das Schwert an ihren Gürtel, ehe sie in ihre Schuhe schlüpfte.
„Dann werde ich sicherlich keinen Grund finden, um zu verzweifeln... ganz besonders nicht, wenn ich zu sehe, stets gut gefrühstückt zu haben“ Lächelnd strich sie sich ihr Haar zurück und ging dann für einen Augenblick ins Bad, nur um dann mit dem Tuch wieder zu kehren, das sie sich sonst im den Körper schlang. Leider waren die Flecken nicht heraus gegangen und ein Loch befand sich noch von dem Pfeil, der sie gestern getroffen hatte, darin.
Leise seufzend faltete sie es zusammen und legte es beiseite. „Sollen wir hier im Palast essen? Oder in der Stadt? Dort, wo wir das letzte Mal gewesen waren?“
Gast Gast
Thema: Re: Zweites Gästezimmer Sa Sep 11, 2010 12:10 am
Lyonel lächelte verschmitzt.
"Weißt Du, irgendwie habe ich jetzt Appetit auf Wassermelone.", sagte er und grinste bei dem Gedanken an das Erlebnis in dem Gasthaus, in welchem sie letztes Mal gewesen waren. Es konnte nur besser werden. Genau genommen war es jetzt schon besser, denn damals war es nur das Frühstück zweier Freunde gewesen, heute war es... irgendwie mehr.
"Was hälst Du davon?"
Gast Gast
Thema: Re: Zweites Gästezimmer Sa Sep 11, 2010 12:15 am
„Das klingt ziemlich gut... was meinst du, sollen wir schauen, ob wir den Köchen eine abluchsen können? Wir könnten uns dann einfach einen Fleck raussuchen, wo wir sie essen. Vielleicht ist der Palastgarten heute sicherer“, meinte Zerra lächelnd, wobei sie doch kurz mit einem unangenehmen Gefühl mit ihrer Hand über jene Stelle fuhr, an der gestern noch der Pfeil gesteckt hatte. „Wir könnten uns auch einfach woanders hinsetzen... oder vielleicht hat auch das Gasthaus welche, wer weiß?“, fragte sie und stieß ihn sacht mit ihrem Ellenbogen an.
Gast Gast
Thema: Re: Zweites Gästezimmer So Sep 12, 2010 4:43 pm
"Wo auch immer du hingehen willst, ich werde Dir folgen.", sagte Lyonel und schaute dabei sehr ernst. Es war ihm wirklich ernst gemeint. Zwar würde sie vielleicht erst einmal etwas Entfernung trennen, aber sie würden sich wiederfinden. Da glaubte er fest daran.
Gast Gast
Thema: Re: Zweites Gästezimmer So Sep 12, 2010 9:27 pm
„Das sind große Worte, Lyonel...“ Zerra musterte ihn schweigend, schaute dabei jedoch nicht so beschwingt und glücklich drein, wie es andere vielleicht an dieser Stelle tun würde. Stattdessen blickte sie geradezu kritisch drein, wandte sich dann schweigend ab und zog die Türe ihres Zimmers auf. „Vorläufig. Sagen wir, vorläufig. Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt“, sagte sie und winkte ihn mit einem Lächeln nach draußen. Außerdem... möchte ich nicht, dass du mir überall hin folgst... nicht in den Tod...
Gast Gast
Thema: Re: Zweites Gästezimmer So Sep 12, 2010 9:56 pm
"Eben.", erwiderte Lyonel seufzend. "Eben und leider." War es so bedauerlich nicht zu wissen, was die Zukunft bringt? Wäre es nicht viel schlimmer, wenn man wüsste, was passieren würde? Die Gewissheit, was man durchmachen müsste, würde Menschen um den Verstand bringen, die Gewissheit, nichts mehr ändern zu können, dass das Schicksal unwiderruflich festgeschrieben sei. Von daher war es vielleicht gut, die Zukunft nicht zu kennen. "... zum Glück."
Er folgte ihr hinaus.
Der Erzähler Spielleitung
Anzahl der Beiträge : 3615 Anmeldedatum : 04.04.10
Thema: Re: Zweites Gästezimmer Fr Nov 05, 2010 10:25 pm
Zur Mittagsstunde hatte man Azula das zweite Gästezimmer zu gewiesen, das nach Zerras Abreise neu hergerichtet worden war. Die Schränke wurden mit neuen Gewändern gefüllt, die Schale mit frischem Obst auf den Tisch gestellt, selbst die Vorhänge hatte man gewaschen, ebenso wie das Bettlaken und die dazugehörige Wäsche.
Gast Gast
Thema: Re: Zweites Gästezimmer Fr Nov 05, 2010 10:43 pm
Nach dem gestrigen Abend hatte sich Azula auf ihr Gemach begeben und sich dort in eines der dort bereit gelegenen Gewändern gehüllt, um sich von ihrer eigenen zu erleichtern. Es war ein weißes, dünnes Kleid, welches ihren Körper angenehm umschmeichelte, weswegen sie sich mit diesem auch ins Bett legte. Zuvor hatte Azula jedoch noch den Brief an ihren Herren geschrieben, welchen sie am nächsten Tag in der frühe wegschicken würde. Diesen verstaute sie anschließend in ihren Schuhen, sodass niemand ihn entdecken würden. Mit einem zufriedenen Lächeln legte sie sich dann hin, bettete ihren Kopf auf dem weichen Kissen und schloss ihre Augen. Sie brauchte nicht all zu lange, da übermannte sie die Müdigkeit und die Nachwirkungen des Alkohols und schlief ein.
Gast Gast
Thema: Re: Zweites Gästezimmer Sa Nov 06, 2010 12:02 pm
Noch bevor die Sonnen durch ihr Fenster schien, war Azula wach und sprang gerade zu aus ihrem Bett. Der Alkohol hatte keinerlei Spuren bei hinterlassen, sodass ihr Verstand allerhöchsten noch vom Schlaf ein wenig beeinträchtigt war. Sie zog aus dem Schrank einen Mantel, den sie rasch über ihr Schlafgewand zog und holte aus ihrem Schuh die Nachricht, die sie gestern geschrieben hatte. Mit wenigen Handgriffen glättete sie den Zettel und faltete ihn dann ordentlich und steckte ihn sich in den Ausschnitt. Anschließend zog sie ihre Schuhe wieder heran und schlüpfte hinein. Die Vorhänge ließ sie vorerst lieber zu gezogen, es war besser, wenn die anderen glaubten, sie würde noch schlafen. Leise öffnete Azula die Türe, blickte den Korridor hinab und machte sich dann daran den Palast so still und so zügig wie möglich zu verlassen.
Tbc: außerhalb des Palastes
Gast Gast
Thema: Re: Zweites Gästezimmer Sa Nov 06, 2010 4:00 pm
Den Mantel, den Azula von jemanden abgehandelt hatte, war zwar nicht sonderlich prunkvoll, nicht einmal sonderlich hübsch, doch erfüllte er seinen Zweck. Noch bevor die erste Wache zurück gekehrt war, erreichte Azula den Palast und fand den Weg zurück in ihr Gemach. Dort legte sie die Kleidung ab und duschte erst einmal – die Wunder an ihrer Schulter hatte sie nur zum Teil geheilt, um ihre Kräfte zu spare und zog es nun vor, diese zu verbinden. Ein nicht gerade einfaches Unterfangen, doch nach einigem Versuchen, klappte es schließlich.