See Woadark

"Ich werde es niemandem verraten!", erklärte Hemióne kurz bevor Coreen mit ihrem Bericht begann. Mit gemischten Gefühlen lauschte sie den Worten der Königin, doch dominierend war schrecken über die Tatsache, dass die Fyhamer mit der Attentätergilde Hand in Hand ging. Als Coreen dann davon sprach, dass Alvias eine Frau geschlagen habe, war Hemióne vollkommen perplex.
"Die Fyhamer und die Attentätergilde arbeiten zusammen!?", echote sie. "Ergeben werden wir uns sicher nicht, ob es der Fürst es für besser hält, die Fyhamer nun mit der Attentätergilde zusammen arbeiten oder nicht. Doch warum hat Alvias diese Frau geschlagen und wie sollst du dich bei all dem wirbel beruhigen oder entspannen?", fragte Hemióne mitfühlend. Sie stutzte für einen Moment.
"Coreen...gegen dich hat Alvias die Hand aber noch nie erhoben, oder... etwa doch?", fragte Hemióne zögernd.

Erschrocken von der Frage, die Hemióne ihr so offen stellte, zuckte Coreen zurück und blinzelte fassungslos ehe sie vehement den Kopf schüttelte, als wolle sie die wahre Bedeutung hinter dieser Frage nicht einmal näher an sich heranlassen wollen. "Nein!", platzte es aus ihr heraus ehe sie zu erklären begann "Um Himmels Willens - nein. Er hat niemals auch nur die Hand gegen mich erhoben, Hemióne, geschweige denn, dass er auch nur in irgendeiner anderen Art grausam oder grob mit mir umgegangen ist. Im Gegenteil, Alvias war immer sehr freundlich und zuvorkommend zu mir und er sorgt sich aufrichtig."
Sie hoffte mit ihren Worten die dunklen Befürchtungen, die sich in der Elfe geregt hatten wieder zerschlagen zu können, wenngleich sie sich auch fragte, aus welchen Gründen sie ihr eine solche Frage stellte. Der Blick der jungen Frau striff über die zahlreichen blauen Flecken, die noch an ihrem Körper erkennen waren und sie seufzte leise. Natürlich, was sollte man nach einer solchen Erzählung auch anderes von den Blessuren denken. "Mach dir keine Sorgen. Ich vertraue meinem Ehemann und darauf, dass er weiß, wen er vor sich hat, auch wenn ich es nicht gut heißen kann, was er getan hat, aber ich weiß, dass er niemals mir gegenüber so sehr die Beherrschung verlieren würde."

Erleichtert atmete Hemióne aus. Sie wusste nicht was sie getan hätte, wenn Alvias Coreen tatsächlich geschlagen hätte...vermutlich nichts aus angst sie könne einen Krieg vom Zaun brechen. "Ich bin sehr froh und erleichtert zu hören, dass er dich so gut behandelt. Ich habe mir lediglich sorgen um dich gemacht. Bitte entschuldige diese offene Frage.", entschuldigte Hemióne sich.
Ein sanftes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als eine erneute Brise den Gesang von Vögeln zu ihnen trug. Sie sah über den sich kreuselnden See, und musste an den Spiegelsee in Ellesméra denken. Die dunklen Wolken kamen immer näher. Bald würde es regnen, da war Hemióne sich sicher.
"Meinst du wir werden diesen Krieg gewinnen? Und sei bitte ehrlich zu mir und sag nicht einfach nur ja, als wäre ich eine Soldatin, der König oder irgendeine Dienerin, die davon überzeugt werden muss, dass dieser Krieg zu unseren Gunsten aussfällt.", Hemióne überlegte einen Moment, ehe sie weiter sprach. "Ich würde nie den Inhalt eines unserer Gespräche auf irgendeine Art, irgendwem erzählen. Was wir bereden bereden wir und kein anderer."

Die junge Frau brauchte nicht lange für eine Antwort während ein altbekanntes Funkeln zurück in ihre Augen trat und von ihrem ungebrochenen Stolz berichtete, den bislang noch niemand hatte zerstören können. Mit einem entschlossenen Lächeln auf den Lippen hob sie eine Hand, um sie wenig später sanft auf die Schulter der Elfe zu legen und dieser aufmunternd zuzunicken, als sie begriff, dass Hemióne sich wohl weit mehr Sorgen um den Ausgang dieses Krieges machte als sie.
"Ja", verließ es ihre Lippen ehe sie begann zu erklären, in der Hoffnung mit ihren Worten gleichzeitig auch ein wenig Mut geben zu können - den festen, unerschütterlichen Glauben an den Sieg. "Ich glaube fest daran, dass wir diesen Krieg gewinnen und unsere Feinde niederschlagen können. Es sind nur Menschen und wenngleich ich auch weiß, welche Anzahl von ihnen nur darauf wartet uns in die Knie zu zwingen - die Menschen Alagaesias haben viel schlimmere Schrecken durchgestanden und das Heerlager, das wir verlassen haben, ist ein Zeichen dafür, dass sie erneut aufgestanden sind, um für ihr Reich zu kämpfen", fuhr sie fort während sie für einen Moment an all die Feinde dachte, wegen denen die Menschen bereits einmal beinahe im Krieg gewesen waren. Es waren so viele gewesen.
"Es ist an der Zeit, dass wir unsere eigene Angst besiegen und aufzustehen, wenn alle anderen liegen. Wir können gewinnen, Hemióne. Wir werden diesen Krieg gewinnen und dann werden wir zurückkehren und eines Tages werden Geschichten über den Mut all der tapferen Männer und Frauen durch dieses Land streifen und wir werden uns an diese Zeit zurückerinnern."

Hemióne lächelte, legte ihr Gesicht in die Sonne und schloss für einen Moment die Augen, als müsse sie über Coreens Worte erst einmal nachdenken um sie zu verstehen. Dann öffnete sie die Augen wieder und legte ihre Hand sanft auch auf Coreens Schulter. "Ich danke dir für deine Aufmunternden Worte. Doch...", Hemióne schwieg einen Moment, in dem nur das leise rauschen des Windes zu hören war.
"Coreen, sieh dir diesen See an. Seine saftigen Wiesen und die Bäume um ihn herum und auf den Bergen. Sieh die schönheit der Natur. Und nun denke an Ceunon, die erhabene Hauptstadt des Menschen Reichs, und an Illirea, das Symbol und strahlende Vorbild für die zusammen Arbeit aller Völker. Als ich fragte ob wir diesen Krieg gewinnen, meinte ich nicht ob wir unsere Feinde in die Flucht schlagen, davon bin ich selbst überzeugt. Nein, ich meinte, ob du denkst, dass wir die Schönheit dieses Landes retten können, oder unsere Feinde sie zerstören, bevor wir sie besiegen können.", als Hemióne geendet hatte atmete sie tief die kühle, klare Bergluft ein. Sie würde versuchen ein neues Thema anzuschlegen, wenn sie ihre Antwort erhalten hatte, schließlich sollte Coreen sich nicht nochmehr Sorgen machen.

Einen Moment lang blinzelte Coreen, ob der Frage, ließ sich jedoch einige Zeit mit ihrer Antwort. Nutzte die Minuten, die ihr das Schweigen, welches wie ein warmer Schleier über ihnen beiden lag, um ihre Augen noch einmal über den See wandern zu lassen, dessen spiegelnde Oberfläche die rötlichen Strahlen der untergehenden Sonne zurückwarf und die Züge der beiden Frauen am See weicher zeichneten. Ob sie dachte, dass sie diese Schönheit, die sich ihnen hier eröffnete, bewahren konnten bevor die Feinde sie endgültig vernichten würden.
"Ich weiß es nicht", durchbrach sie wenig später das Schweigen und schüttelte sanft den Kopf während sich ein schmales Lächeln auf ihre Lippen legte und ihre Mundwinkel ein Stück in die Höhe zog, ihrer Miene die Ernsthaftigkeit nahm. "Weißt du, Kharas hat mir einmal gesagt als ich noch eine junge Novizin war, dass jedem Schrecken eine gewisse Schönheit innewohnt und die Furcht, die wir haben, nur unsere Augen davor verschließt. Ich glaube, dass dieser Krieg in dem Land tiefe Narben hinterlassen wird, aber selbst daraus wird etwas wachsen, das wir später bewundern können", begann sie dann mit ihrer Antwort und zuckte mit den Schultern.
"Ich werde auf keinen Fall irgendeine Stadt in die Hände unserer Feinde fallen lassen - Teirm und die Küstenregion war bereits ein großer Verlust und wir dürfen nicht zulassen, dass sie an mehr Boden gewinnen."

Hemióne musste kichern. "Ihr... ihr ward Kharas Novizin?!", ein fröhliches Lachen hallte über den See. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Coreen und Kharas, zwei so verschiedene Personen mit einander umgehen könnten. Coreen war ruhig und sofern es die Situation nicht erforderte auch zurück haltend, doch Kharas, plusterte sich auf wann immer er eine Gelegenheit sah.
"Es tut mir leid, sollte ich euch beleidigt haben.", entschuldigte sich Hemióne, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte. "Kharas konnte euch sicherlich viel beibringen. So weit ich es beurteilen konnte ist er ein relativ weiser Mann.". Tja aber nur relativ. Irgendwer wird in sicherlich für weise halten, doch meiner Meinung nach, ist er ein guter Zauberer der sich hinter pompösen Tricks verbirgt, bei diesem Gedanken musste Hemióne erneut schmunzeln.

Die Mundwinkel der jungen Frau begannen erst zu zucken, dann aber begann sie leise zu lachen über die Worte, die die Elfe zuvor geformt hatte. Sie hatte oft genug eine ähnliche Meinung gehört wie die, die Hemióne ihr in diesem Moment vorenthielt. "Ja, ich war Kharas' Schülerin über eine sehr lange Zeit und habe ihn von einigen Seiten kennen gelernt", erklärte sie mit offensichtlicher Erheiterung und wischte das Lächeln wieder von ihrem Gesicht.
"Kharas ist ein weiser Mann, der das Problem hat, dass er seine Weisheit immer wieder nach außen tragen und damit alle anderen erleuchten will, auch wenn die niemals danach gefragt haben ... diese Eigenschaft war es meistens auch, die mich in den Wahnsinn getrieben und dazu gebracht hat, dass ich meinen ach so weisen Meister zurecht gewiesen habe", fuhr sie fort und zuckte leichtfertig mit den Schultern, wirkte mit einem Mal wieder so jung, wie sie es damals gewesen war als sie die Ausbildung bei dem Hofmagus aufgenommen hatte. "Er hat sich irgendwann daran gewöhnen müssen, dass ich ihm nicht stur alles nachplappere und nicht die Macht haben will, die er einst hatte."

"Wie es scheint hat euch eure Rolle als Mutter einsichtiger gemacht was die Wahl eurer Verbündeten betrifft" durchschnitt eine eisige, alte Stimme die Luft und ein Coreen wohl bekannter Elf löste sich aus dem Wasser unter dem er, so wie es den Anschein hatte meditiert hatte, wenngleich er auch in keinster Weise Nass war.
Langsam wandelte er über den ruhigen Spiegel des Sees ehe er mit nackten Füßen auf dem weichen, feuchten Gras aufkam.
"Welch eine... Ehre die Elfenfürstin der großartigen Stadt Ilirea, welche uns allen ein... leuchtendes Vorbild was zusammenarbeit unter den Kulturen angeht ist hier anzutreffen und dann auch noch in derart hoher Begleitung..." seine Lippen kräuselten sich und sein Blick war verächtlich und kalt.
"Ich hoffe die Damen hatten einen angenehmen Tag?"

Hemióne stand nicht auf. Wozu, schließlich schien der Neuankömmling selbst nicht viel von den Höfflichkeiten der Elfen zu halten. Also hob sie lediglich zwei Finger an die Lippen und sprach die Traditionelle Begrüßungsformel. "Mein Tag war äußerst angenehm. Ich hoffe doch euer ebenso?".
Sie wusste nicht wieso dieser Mann im See gewesen war, auch nicht wer er war oder was er in diesem Herrlager zu suchen hatte. Ganz offen: Es interessierte sie herzlich wenig. Lieber hätte sie gewusst wieviele Fliegen gerade sterben. Warum drängte sich dieser Mann so auf und wieso meinte er es sich heraus nehemen zu dürfen? Höchst suspekt..., dachte Hemióne, als sie wieder zum Himmel blickte und ihre Haare schüttelte.
Plötzlich wurde ihr klar, dass sie bereits seit mehreren Stunden in ein und der selben Postition verharrte; ein Bein angewinkelt, das andere gestreckt, die Hände stützend ein Stück hinter sich... Sie schüttelte sich kurz, als sie merkte wie weit sie von dem Neuankömmling abgeschweift war, weil er sie so ermüdete.

"Tasartir Hiderena Jhkill, Anführer der Magier des Volkes der Sterne und Vater eines ungeliebten und verstoßenen Sohnes. Es freut mich natürlich auch Euch wohlbehalten wiederzusehen", begrüßte Coreen den Elfen mit steinerner Miene und erhob sich von ihrem Platz, um sich wenig später dem Älteren zuzuwenden, dessen spitze Bemerkungen sie fürs Erste ignorierte. Er war es nicht wert, dass sie sich nun erneut mit ihm anlegte, wenngleich ihr auch einige bissige Bemerkungen eingefallen wären, um ihm mehr als deutlich klar zu machen, was sie von ihm hielt, denn das hatte sich seit ihrer ersten Begegnung in Illirea nicht geändert. Wie sehr sie es hasste gegenüber diesen hochnäsigen spitzohrigen Bastarden, die sich für etwas Besseres hielten höflich zu bleiben, damit sie keinerlei Zwietracht zwischen den beiden Völkern streute.
"Ich hoffe, wir haben Euch durch unser belangloses Geschwätz nicht in Eurer Konzentration gestört", setzte sie nach einem Moment hinzu und straffte ihre Haltung wieder während ihr Blick für einen Moment zu Hemióne hinab wanderte, die sich bislang noch nicht geregt hatte und nickte der jungen Elfe sacht zu, eine stumme Aufforderung sich ebenfalls zu erheben im Gesicht.

"Keine Sorge, meine Konzentration wird nicht von kleinsten Lebewesen zerstört" meinte er leise und seine Lippen verzogen sich zu einem schmalen Strich. "Lady Hemióne wie es scheint weiß sogar die Königin der Menschen wie ich bin, was man bedauerlicherweise von euch wohl behaupten kann. Aber ich sehe schon weshalb ihr die große Ehre bekommen habt außerhalb des Waldes unter... Menschen zu leben" er betrachtete seine Fingernägel ehe er wieder aufsah, Coreen und Hemióne mit seinem Blick geradezu aufspieß.
"Wenngleich es jedoch ein Wunder ist, dass ihr hier solange die Stellung halten konntet bis die Elfen eintrafen wenn man sich nur einmal ansieht wer hier Befehle gibt und wie unorganisiert das Lager doch ist.
Habt ihr bereits schon einmal darüber nachgedacht eure Soldaten einfach per Geist zu kontrollieren werte Königin? So wie kleine Affen zu trainieren? Ihr könntet sie in den Kampf schicken ohne das sie von Überflüssigen gefühlen und schwächen wie Angst von ihrer absoluten Leistung abgehalten werden.... wenngleich ich auch bezweifle das man eure Kampfeskraft wirklich erhöhen könnte"

Coreens Lippen verzogen sich zu einem schmalen Lächeln während sie aus den Augenwinkeln heraus bemerkte, wie auch Hemióne sich aufrichtete und neben ihr Stellung bezog. Was bildete sich dieser Elf eigentlich ein? Was glaubte er, wer er war und vor allem, was glaubte er mit wem er hier sprach? Sie waren nicht auf die Hilfe der Elfen angewiesen und selbst der Anführer der Magier war nur ein kleines Licht in dem Heer, das jedem Befehl der Königin und der Ratsherrin blind folgte, weil er es nicht wagte den Mund vor den Herrschern aufzumachen - nur, wenn er jemanden vor sich hatte, von dem er glaubte, er wäre schwächer riskierte er diese dicke Lippe. Sacht schüttelte sie den Kopf und hob eine Hand
"Macht Euch nicht lächerlich. Natürlich habe ich bislang niemals an eine solche Vorgehensweise gedacht, denn die Methoden, die die Elfen unter ihresgleichen anwenden, erschienen mir stets ein wenig fragwürdig", antwortete sie und zuckte schlichtweg mit den Schultern, überging die offensichtliche Beleidigung in seinen Worten, den Hohn, der in jedem seiner Worte mitgeschwungen war. "Aber ich hatte erwartet, dass Ihr ein wenig besser über unser Volk denkt, nun, da Ihr selbst für eine kurze Zeit lang einer der unseren ward."

Plötzlich fiel es ihr wieder ein. Sie kannte diesen aufgeblasenen Elf. Ihr Vater war mehr als einmal gegen ihn geraten. Nun wusste sie wieso und sie würde es sich ebenso wenig bieten lassen wie ihr Vater. "Ich bin erfreut jemanden zu trefen, der das Vergnügen hatte unter Menschen zu leben, ja gar einer von ihnen zu sein, und mich sicherlich dazu beglückwünscht das ich selbige nun ein wenig leiten darf. Wäre ich doch nur früher geboren, dann wäre ich möglicherweis in den Genuss gelangt euch auch zu leiten", erklärte Hemióne höhnisch.
"Nun einige ihrer Verhaltensweisen, welche einigen Menschen niederen Standes eigen sind, scheinen auf euch übergegangen zu sein, so wie die Respektlosigkeit Hohen Persönlichkeiten gegenüber.", fügte Hemióne hinzu.

"Höhere Persönlichkeiten?" fragte er scharf und seine Lippen wurden noch schmaler als ohnehin schon.
"Erstaunlich das ihr es wohl immer noch nicht versteht. Ihr seid nach Illirea Strafversetzt worden" er trat einen Schritt auf Hemione zu und schüttelte nur den Kopf. "Der Rat hat gut daran getan solch verweichlichte und vermenschliche Elfen wie euch aus der Gemeinschaft zu entfernen bevor ihr noch abfärbt... ihr seit eine Schande für eure Eltern. Euer Vater war zwar schon fehlgeleitet besaß aber noch so etwas wie Ehre im Leib was man von euch ja nicht gerade behaupten kann" er deutete auf Coreen
"Aber was soll man schon von einer Elfe erwarten die sich mit der preisgekrönten Kuh des Königs abgibt- Menschen. Wie sie nur darauf achten das ihre Linie weitergeführt wird und dafür einfach die gebärfreudigste Frau auswählen....
Ekelhaft, ist dies wirklich der Umgang den ihr wünscht? Lasst mich euch einen Rat geben, wenn ihr jemals einen Platz im Rat der Elfen wollt dann solltet ihr eure Freunde mit sorgfalt auswählen"

"Was erlaubt ihr euch, ihr aufgeblasener abklatsch eines Elfs!?", Hemióne war außer sich vor Wut. Das er sie beleidigte konnte sie verstehen, aber ihren toten Vater da hinein zu ziehen war unfassbar. "Selbst wenn ich nur Strafversetzt wurde, so ändert das nichts an meiner Position, als Fürstin zweier Städte! Darüber hinaus ist die Königin noch weit über eurer eigenen Position. Da tut es nichts zur Sache was ihr von den Menschen haltet!", fuhr Hemióne ihn an.
"Ihr seit der letzte der sich über die Menschen beschweren oder sie kritisieren darf, in anbetracht der Tatsache das ihr selbst einer von ihnen ward. Mein Vater hat sich zu so einer...", Hemióne verzog das Gesicht. "unwürdigen Tat niemals herab gelassen. Ein jeder sollte treu dazu stehen was er ist. Doch ihr habt euch dazu herab gelassen eure Form aus einer Laune heraus zu verändern. Wenn man sich verhalten muss wie ihr so um in den Rat ein zu treten, dann spucke ich auf diesen Posten."

"Schweigt!" zischte der Elf und Hemiónes Mund klappte zu, machte keine Anstalten sich wieder zu öffnen.
"Es war ein purer Fluch, nichts weiter als ein Illusions Zauber. Ich würde mich niemals dazu herablassen zu einem dieser Kleidung tragenden Affen zu werden" langsam glitt er auf die beiden zu. Seine Augen bohrten sich wie Eisstachel in die beiden Frauen.
"Und kein Amt spricht von dem Ansehen eines Elfen sondern sein Dienst für die Gemeinschaft Hemióne und glaubt mir ihr steht weit unter mir - und was eure ach so hohe Position betrifft. Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass Silthrim noch lange unter eurer Schirmherrschafft steht. Der Rat der Elfen sieht sich bereits nach einem geeigneteren Kanidaten um" er lächelte eisig.
"Die Menschen sind schwach, ohne uns hätten sie keine Chance gegen die Angreifer. Ich bin zwar der Meinung, dass wir sie alleine lassen sollten - denn die stärkere Rasse löscht nunmal die schwächere aus. Aber anscheinend zeigt der Rat mehr Mitleid mit den Menschen als sie es verdient hätten.
Will man die Menschen auch nur Ansatzweise auf dieser Erde dulden müssen wir sie früh kultivieren" er verzog das Gesicht.
"Aber anscheinend sind die dagegen resistent oder wie kann es sein, dass sie mit dem Zuchtochsen und einer Kuh eines Bauern genauso verfahren wie mit ihrem Königshaus?"

"Was glaubt Ihr eigentlich, wer Ihr seid?!", fuhr Coreen im nächsten Moment mit wütender Stimme auf und machte einen Schritt nach vorn, funkelte den Elfen vor ihr finster an und rang im nächsten Moment um Worte, die auch nur ansatzweise das ausdrückten, was sie in ihrem Inneren empfand. Preisgekrönte Kuh des Königs ... die Beleidigung des anderen wiederholte sich immer wieder in ihrem Geist, stachelte sie noch weiter an bis das Lächeln auf ihren Zügen einer schmalen Linie gewichen war. "Was glaubt Ihr wohl würde die Königin oder Eure Ratsherrin davon halten, dass Ihr jegliches Bündnis zwischen den Menschen und Elfen vernichtet, um das sie sich so sehr bemüht haben? Was glaubt Ihr, wie lange werdet Ihr noch ein Teil dieser Gesellschaft des Volkes der Sterne sein, wenn sie von Eurem Fehlverhalten erfahren?", fragte sie und hob die Augenbrauen ein Stück, bereits im Begriff sich abwenden zu wollen ehe sie sich noch einmal anders überlegte und stattdessen einen Schritt nach vorn machte.
"Astaya tat gut und recht daran Euch in genau das zu verwandeln, was Ihr so sehr verabscheut habt und ich hätte alles dafür gegeben Euch weinend in den Wald zurück kriechen zu sehen, wo Ihr um Gnade gewinselt habt wie die erbärmliche Gestalt, die Ihr eigentlich seid", fauchte sie finster und wandte sich an Hemióne an ihrer Seite. "Ich denke, wir sollten die Elfen von seinem Verhalten informieren und sie über diese Witzfigur urteilen lassen, denn ich habe nicht vor mir die Hände schmutzig zu machen."

Der Elf lächelte auf einmal, kalt - herausfordernd.
"Ach ist das so? Geht die verehrte "Königen" denn nun nur von sympathien aus und will ihr Volk dem Untergang vorwerfen nur weil ein Elf ihr nicht das sagt was sie gerne hören will sondern nur die Wahrheit kundtut? Interessant" meinte er nur und legte die langen Finger aneinander an denen mehrere Ringe auffunkelten.
"Die Menschen brauchen uns, nicht wir sie Coreen - die Fyhamer haben und und unserem Wald nichts entgegen zu setzen..." er strich sich langsam über seine Kappe.
"Ich habe nichts getan Lady Coreen - oder wird man derweil für die Wahrheit bei euch bestraft? Sagt seit ihr es die wirklich das Bündniss aufs Spiel setzen wollt? Ihr seit genauso arrogant und inkompetent wie mein Sohn. Hat euch sein Geschwafel von der Gleichheit aller Wesen wirklich derart eingelullt? Glaubt ihr wirklich ihr könntet alles durchsetzen, so wie er es glaubte? Ihr seht ja was es ihm gebracht habt. Was glaubt ihr wie lange wird er hier noch haben bis er endlich von der Erde getilgt ist? Fünf Jahre? Zehn? Und vergleichsweise kurz folgt auch ihr danach während ich bestehen bleibe und die Zeit mir recht geben wird!"

"Ich sage Euch etwas, Tasartir Hiderena Jhkill, Klingenohr - wenn mein Volk dem Untergang geweiht ist wird Euer Volk ihm folgen, denn unsere Feinde werden nicht vor Eurem heiligen Wald zurückschrecken", erwiderte Coreen mit verengten Augen und steinerner Miene. Sie wusste, weshalb sie die Elfen nicht mochte und bisher keinen einzigen Versuch unternommen hatte, sich ihnen anzunähern - es gab einige wenige Ausnahmen, mit denen sie wirklich gut auskam und die nichts von der Arroganz zeigten, die sie sonst vom Rest des Volkes der Sterne gewohnt war. Elfen wie Teyran und Hemióne, die sie inzwischen zu schätzen gelernt hatte und als ihre Freunde bezeichnete.
"Was? Jetzt plötzlich beginnt Ihr mit mir zu reden als wäre ich denkendes Wesen und nicht mehr nur die preisgekrönte Kuh des Königs, Klingenohr?", fragte sie und verschränkte die Arme vor der Brust, nahm eine abwehrende Haltung ein. "Habt Ihr so sehr Angst vor der Strafe Eurer Herrscher, dass Ihr nun beginnt das kleine bisschen Eures verschrumpelten Verstandes einzuschalten? Zittert Ihr bereits, weil Euch vielleicht etwas ähnliches bevorstehen würde wie schon einmal? Dass Euch die Kontrolle über Eure Magier aberkannt wird, weil sie endlich merken, dass Ihr nur versucht Enttäuschung und Verbitterung hinter einer Fassade aus Hass zu verbergen?"

"Ihr glaubt wohl auch wirklich die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben" meinte der alte Elf nur zischend und verengte die Augen noch weiter. "Ihr seid nichts weiter als ein Staubkorn, ich muss zugeben ich habe einen Fehler begangen - ich weiß garnicht wieso ich mich dazu herab gelassen habe überhaupt mit euch zu reden" dann wandte er sich um, mit einem letzten Triumphierenden Lächeln glitt er davon

"Ihr geht nirgends hin, Tasartir Hiderena Jhkill", erschallte eine glockenhelle Stimme weniger Meter von dem Elfen entfernt und als wären diese Worte gleichzeitig auch ein Befehl gewesen, verharrte der Körper des Elfen noch mitten in der Bewegung und gehorchte keinem einzigen Impuls mehr, den der alte Elf ihm geben wollte.
Mit langsamen, bedächtig gewählten Schritten trat die zierliche Gestalt eines blonden Mädchens näher an die kleine Gruppe heran, um dessen Schultern ein dunkelblauer Umhang wehte, welcher den salzigen Geruch des Meeres mit sich brachte. "Ich habe Euch bei unserem letzten Treffen in Illirea gewarnt", begann sie erneut mit tadelnder Stimme und schüttelte sanft den Kopf, gerade so als würde sie nur mit einem Kind sprechen, das erneut einen Fehler begangen hatte und nun trotzig nicht einsehen wollte, dass es hätte daraus lernen sollen. "Ich habe Euch gezeigt, was es bedeutet ein Mensch - ein Kind der Nachkommenden zu sein und trotz alledem wollt Ihr nicht begreifen. Das ist schade, denn ich muss mich an das halten, was ich einst sagte", sagte sie leise und passierte die beiden Frauen, ohne die blinden Augen auf sie zu richten, geschweige denn Notiz von ihnen zu nehmen.
"Ich denke, es wird Zeit, dass Ihr lernt, wann Ihr Eure Zunge im Zaum halten solltet, um nicht das zu gefährden, was Vrael erreicht hat und ich bin nun hier um Euch daran zu erinnern."

"Was zum..." der Elf versuchte den Kopf in einem verzweifelten Versuch der Arroganz zu heben, doch gehorchte ihm sein Körper keinen Millimeter. "Ihr... ihr könnt nicht... ihr habt kein recht... ihr seid doch nur ein... dummes... Menschenmädchen" zischte er, während sein Körper zu schmerzen begann als alles in und an ihm versuchte sich auf zu bäumen

"Glaubt, was Ihr für richtig empfindet, Tasartir und lasst das, was ich zu tun vermag allein meine Sorge sein", entgegnete Astaya lediglich mit einem milden Lächeln auf den Zügen als sie zu dem Elfen trat und eine Hand hob, um ihm wenig später behutsam die Hand an die Wange zu legen. "Armes, fehlgeleitetes Kind. So viel Zorn, so viel Hass ...", wisperte sie nur während ehrliches Bedauern in ihre Augen trat und sich ihre bleichen Lippen wenig später zu einem einzigen Wort formten, das einen Schauer durch den Körper des Elfen jagte als ihm die Kontrolle gänzlich entglitt und die imaginären Fäden seiner Selbst in die Hände eines jungen Mädchens gelegt wurden, das zu jung schien um etwas zu bewirken.
Leise Worte verließen ohne seinen eigenen Willen die Lippen des Elfen - Worte eines Schwures, welcher es ihm nicht erlaubte, auch nur noch ein einziges beleidigendes Wort gegenüber einem Menschen zu formulieren, völlig gleichgültig, ob nun in der Alten Sprache oder in einer anderen und gleichgültig, ob geschrieben, gesprochen oder auch nur per Gedanken übermittelt.
Einige Minuten vergingen, dann ließ Astaya die Kontrolle über ihn wieder fallen und lächelte als sie einen Schritt zurücktrat. "Ihr hattet Recht, Ihr werdet die Zeiten überdauern und werdet viele sterben sehen aber ebenso wie Ihr wird auch der Schwur, den Ihr geleistet habt, die Zeiten überdauern bis einiges Tages auch Ihr in den Kreislauf dieser Welt eingeht und Euer Schicksal erfüllen werdet."

Hemióne hatte der Szenerie mit geweiteten Augen beigewohnt. Die ungemeine Macht die von diesem Mädchen ausging ließ sie erschaudern. Doch war sie froh das dieser Elf seine gerechte Strafe erhielt, für all seine böswilligen Beleidigungen und Anschuldigungen. Nun würde er seine Zunge im Zaun halten, ob er wollte oder nicht.
Das Grollen eines Donners war zu hören. Kurz darauf zuckte ein Blitz über den verdunkelten Himmel und Regen ergoss sich auf die Anwesenden. Schnell hingen Hemióne ihre nassen Haare in Strähnen ins Gesicht. Warum hatte sie bloß ihren Mantel nicht mitgenommen. Sie sah hinuter und erblickte ihr Rapier das im nassen Gras lag. Sie bückte sich und befestigte die Scheide an ihrem Gürtel. Der Donner verursachte einen Ohren betäubenden Lärm, und die Blitze sorgten für kleine Punkte vor ihren Augen.
"Coreen, ich denke wir sollten zurück zum Lager gehen.", rief Hemióne ihr zu. Dann blickte sie erneut zu der neu angekommenen Person. "Meinst du sie braucht unsere Hilfe?"