„Wahrlich, es gibt nur wenige Kreaturen die sich in ihrer Grausamkeit mit denen messen können, die wir Schatten nennen. Finstere Geister die sich von Magier, die ihre eigene Hemmschwelle überschreiten Besitz ergreifen und so etwas vollkommen neues, gänzlich Grässliches bilden. Es gibt keinen durchschnittlichen Schatten, keinen Maßstab nach dem man sich bei ihnen richten kann, den jedes einzelne dieser Geschöpfe ist so individuell und gleichzeitig grauenerregend, dass die Pauschale Aussage von Bösartigkeit schon fast an die vollkommene Dummheit grenzt. Über ihre Mächte ist ebenso wenig bekannt wie über den Prozess der Widerkehr. Die Macht variiert je nachdem wie stark der Magier, der diese Geister rief war und wie stark die Geister selbst sind. Über die Jahrhunderte hinweg wurden verschiedenste Rituale durchgeführt um zu testen ob ein solches Wesen mit einem Exorzismus vertrieben werden kann, doch jeder Versuch stellte sich unwahrscheinlich nutzlos dar. Einzig der stich durch das Herz kann diese Wesen töten, wobei Unbekannt ist ob es hierbei um eine symbolische Bindung an das Schwert handelt, oder ob diese Wesen mit jeder Art von Waffe mit einem Stich durch das Herz zu töten sind.“ Die dünnen Pergamentseiten die teilweise mehr Flecken der Nässe aufwiesen als Nachttöpfe, raschelten ein letztes Mal als Valerian das Buch endgültig zuschlug. Es war eine Abschrift eines Gelehrten gewesen, eines Baccalaureus der Magiekunde und das Dokument bezog sich auf ein Tagebuch von einem alten Magier, einem gewissen Herrn Filgefotz, wobei dies ohne Zweifel auch ein Märchen sein konnte, denn die meisten der Beschreibungen waren derart wage das er vermutlich deutlichere Aussagen von einem Kind auf der Straße erhalten hätte. Die Nachricht dass sich ein Schatten in den Landen herum trieb hatte inzwischen auch ihn erreicht und nachdem fast jeder Mensch von dem er dies gehört hatte kurz geschaudert hatte, hatte er Adriana darum gebeten ihm genau zu erklären was diese Wesen waren. Schließlich hatte sie ihm noch allerlei Lektüre darüber angeboten, denn die Bibliothek des Schlosses war derart groß, das jeder Gelehrte wohl daraufhin eine kurze Nässe im Hüftbereich gespürt hatte. „Das Herz durchbohren.“ Vielmehr hatte er aus den Büchern nicht heraus lesen können und auch Adriana hatte ihm nicht mehr dazu gesagt, schließlich war ihr Verhältnis seit des Auftrittes von Aurelius ein wenig … nun, angespannt traf es wohl am besten. „Adriana.“ Seine tiefe Stimme drang durch die schwere Holztür und seine Hand legte sich kurz darauf um den Messingriegel. „Adriana.“ Nachdem ein zweites Mal Stille eingekehrt war, betrat er schließlich ohne weitere Umschweife das Zimmer.
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Gästezimmer Mi Jul 16, 2014 9:56 pm
"Esci!", war die einzige Antwort Adrianas, die laut aus dem Inneren des Zimmers dröhnte, wo sich die Zauberin wutentbrannt zu Valerian umgewandt hatte und die Hände bereits gehoben hatte während ihre Lippen immer neue wüste Verwünschungen in der Sprache ihrer Heimat verließen, von denen sie nicht einmal mehr gewusst hatte, dass sie sie überhaupt noch beherrschte. "Mi hai tradito! Hai tradito tutto per lui! Siete venuti qui con lui! Ciò che egli comandò a te?", fauchte sie unbegeistert und mit einem einzigen Blick begannen die ersten Vasen sich in die Höhe zu erheben ehe sie auf Valerian zurasten, nur um Mal um Mal wieder unmittelbar neben dem anderen einzuschlagen - ihn einzig und allein verfehlend, weil der andere sich immer wieder wegduckte, um außer Reichweite zu gelangen, doch die Zauberin dachte gar nicht daran, den anderen jetzt einfach so gewähren zu lassen. Wenngleich es bereits auch Tage gewesen waren, die vergangen waren, hatte sie nichts von der Wut verloren, die in ihr geherrscht hatte nachdem Alvias mit ihr gesprochen hatte - nachdem der Heerführer Fyonaras bei ihm vorgesprochen hatte und deutlich gemacht hatte, worum es ihm ging und Valerian hinter dem Mann gekrochen war, als sei er nichts anderes als sein kleiner Schoßhund. "Bastardo maledetto!", fauchte sie während die nächsten Gegenstände in die Höhe schossen und erneut auf Valerian zurasten - Bücher verteilten ihre Pergamentseiten auf dem Boden und das Feuer in dem Kamin fachte erneut auf als die nächsten kristallenen Gläser zu Bruch gingen und in feinen Scherben am Boden liegen blieben, weil Adriana bislang noch nicht auf den Gedanken gekommen war auch sie als Wurfgeschosse zu nutzen. "Dì quello che ti ha comandato?!"
Gast Gast
Thema: Re: Gästezimmer Mi Jul 16, 2014 10:11 pm
Er musste sich immer wieder nach links und rechts wenden um den zahlreichen Gegenständen auszuweichen, die Adriana als Wurfgeschosse missbrauchte. „Beruhige dich.“ Er hoffte das die Sprache dieses Landes sie an angenehmere Erinnerungen führen würde und ihr Gemüt sich somit ein wenig abkühlte, doch im Gegenteil, sie warf nur noch energischer Vasen, Teller, Flaschen, Kerzenständer um sich und verfehlte meist nur um Haaresbreite seinen Kopf oder seine Hände. Einen Moment lang bereute er es das er seine Waffen im Nebenzimmer gelassen hatte, nur ein einziges Messer im Stiefelschaft trug er momentan bei sich, die würde die Autorität die diese Waffen normalerweise mit sich brachten, bei ihr wohl kaum wirken, vor allem nicht in diesem Moment. „Wie oft willst du mich noch Fragen? Ich stecke mit ihnen nicht um Bunde, das … warte, nein.“ Er konnte einer der größeren Vasen nicht ausweichen und als er diese gerade noch auffing und zur Seite stellte war er erstaunt über die Kraft die sie momentan inne hatte und mit welcher sie, selbst größere Dinge warf. „Es war einzig und allein um den Schein zu wahren, oder hättest du lieber einen Jäger in der Stadt der dir nachts versucht die Kehle durchzutrennen? Es war zu deinem Schutz, versteh das doch endlich!“ Als er schließlich vor Adriana ankam hielt er beide Hände mit eine gewissen Strenge fest und schob zur Sicherheit sein Knie ein Stück weit zur Seite um davor bewahrt zu werden, einen Stoß in seine Männlichkeit zu bekommen.
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Gästezimmer Mi Jul 16, 2014 10:31 pm
Unsanft versuchte Adriana sich aus seinem Griff zu befreien, wollte die fremden Hände, die um ihre Gelenke lagen so schnell wie nur irgendwie möglich von sich wieder fortschieben und wieder auf Abstand gehen, weil sie nicht wusste, ob er sie nicht doch erneut verraten würde. Sie begriff nicht, wie er ihr einfach so hatte in den Rücken fallen können, vor allem nach alledem, was geschehen war - nachdem er sie in Dras-Leona gerettet hatte und zurück nach Ilirea gebracht hatte, nachdem er sich ihretwegen hatte auspeitschen lassen. Letztlich war er trotz alledem wieder zu dem Heerführer Fyonaras zurück gekehrt und war ihm hinterher gelaufen wie ein räudiger Straßenköter einem Mann, der mit altem Fleisch wedelte. "Bugiardo! Lasciar andare di me! Allontanati da me!", fuhr sie erneut auf und drehte ihre Hände, versuchte damit die seinen zu überdehnen, um sich selbst wieder befreien zu können, selbst wenn ihre Versuche nur von mäßigem Erfolg gekrönt waren und unwirsch stieß sie einen wütenden Schrei aus, machte damit all ihrem Ärger Luft, den sie in sich empfand und sorgte damit auch gleichzeitig dafür, dass die restlichen Scherben der zerbrochenen Vasen und Gläser in die Luft schossen und sich dort zu einem scharfkantigen Wirbel zusammen schlossen, welcher unheilvoll hinter dem einstigen Jäger um sich selbst kreiste. "Te ne pentirai se non mi lasci andare", versuchte sie es erneut und verengte noch einmal die Augen ehe sie sich kurzerhand dazu entschied nach dem anderen zu treten und mit ihren Fingern nach seinen Händen zu greifen, mit den langen Nägel die Haut des Jägers erwischend und dort tiefe, blutende Kratzer hinterlassend.
Gast Gast
Thema: Re: Gästezimmer Mi Jul 16, 2014 11:05 pm
Die Windhose die sich hinter ihm gebildet hatte und die außer peitschenden Wind der sich im Kreis drehte, auch noch aus allerlei scharfen Scherben bestand, zwang ihn schließlich dazu sie wieder loszulassen und nur im letzten Moment entging er einen Tritt ihres Knies zwischen seine beide, dafür jedoch traf sie die Innenseite seiner Oberschenkel, was ihm ein leises Fluchen entlockte. „Adriana!“ Herrschte er sie an, diesmal in der gleichen Lautstärke, die die junge Frau zuvor gewählt hatte. „Was für einen Grund hätte ich mit ihm zu paktieren? Er fragte nach mir und ich will weder dir, noch diesem Land Schwierigkeiten einbringen, also nahm ich meinen Stolz zurück und buckelte.“ Einen Augenblick lang überlegte er ob er ihr nicht die magiehemmende Droge verabreichen sollte, die er ihr bereits in Dras Leona eingeflößt hatte damit sie langsam die Möglichkeit hatte, sich zu beruhigen. Doch würde es sie in seiner Meinung nur noch mehr bestärken das er nach wie vor den Jäger in sich trug, der alles Magische vernichten wollte und jeden Magier töten würde. „Aurelius wird keine weiteren Jäger entsenden, nicht bis er eine Nachricht von mir erhält in der steht das ich Hlfe benötige.“
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Gästezimmer Mi Jul 16, 2014 11:25 pm
"Aurelius?!", echote Adriana lediglich und stemmte die Hände in die Hüften, während sie die bernsteinfarbenen Augen noch ein Stück weiter verengte und die Luft zwischen den zusammen gebissenen Zähnen ausstieß. So war es also? So weit war es also gekommen, während sie einen kurzen Moment lang nicht hingesehen hatte? "Quindi sei con lui già da?" Er war also schon per du mit ihrem größten Feind und dem Mann, der ihr immer neue Jäger nachgesandt hatte - jenem Mann, der nichts mehr als Lucrezias und ihren eigenen Tod wollte, sie auf dem Scheiterhaufen brennen sehen wollte, damit auch alle anderen Zauberer die Hoffnung auf ein Leben in Freiheit verloren. Valerian ... der Mann, er sie in Dras-Leona gerettet hatte, war also doch nicht mehr als ein Spion des Heerführers und damit auch des Senats in ihrem eigenen Heimatland, das sie selbst niemals wiedersehen wollte und von dem sie sich wünschte, es würde einfach inmitten einer riesigen Flutwelle in dem Meer versinken, doch dafür reichte ihre Kraft noch nicht aus. "Fino a che non gli invia un messaggio? Così egli è solo in attesa per presentarvi a voi stessi di lui?", fuhr sie erneut auf und ließ sich von Valerian und seinem lauten Ton nicht einschüchtern - im Gegenteil, seine laute Stimme stachelte sie weiter auf, führte dazu, dass sie selbst lauter wurde und die Scherben begannen schneller durch den Raum zu wirbeln, sich in Bettdecken und Vorhänge hinein bohrten oder erneut am Boden zersplitterten während Adriana sich wütend einige gelockte Strähnen über die Schultern zurück strich und sich dann unmittelbar umwandte. "Esci! Andiamo! Lo scrivere un messaggio e chiedere aiuto!", fauchte sie erneut ehe sie noch einmal zu ihm zurück wirbelte und ihn fixierte, ihn von einer unsichtbaren Kraft mitten aus der geschlossenen Tür hinausschleudernd, die unter der Wucht des Angriffes brach. "E non tornare mai più!"
Gast Gast
Thema: Re: Gästezimmer Do Jul 17, 2014 9:59 pm
Als er erwachte spürte er ein dumpfes Pochen an seinem Hinterkopf und instinktiv ging seine Hand zu eben jener Stelle die so sehr schmerzte, doch fühlte er darüber grobes Leinentuch, das eine leichte Nässe in sich trug. „Blut.“ Stellte er nach kurzer Zeit und Anhand des Geruches fest, die Augen noch immer geschlossen. Er rekaptulierte nach und nach was genau passiert war und seine letzte Erinnerung war ein wütender Ruf von Adraina gewesen, ehe er sie gegen die hölzerne Tür geschleudert hatte. Schließlich schlug er die Augen auf. Gelenke an Schulter und Arm waren steif, glücklicherweise jedoch nicht gebrochen. Das einzige was er spürte war das wohlbekannte Ziehen von starken Prellungen. Um ihn herum herrschte reges Treiben. Junge und alte Frauen die mit weißen Hauben bestückt waren, oder ihre Haare liederlich nach hinten gesteckt hatten, jede einzelne bestückt mit einer weißen Schürze. „Ein Krankentrakt oder etwas dergleichen.“ Es war unschwer zu erkennen, denn der Raum bestand fast ausschließlich aus Betten und daneben stehenden Arbeitsflächen und im Raum hatte sich bereits der starke Geruch von medizinischem Alkohol breit gemacht. Eine der Schwester blickte kurz zu ihm und wandte sich mit einem erleichterten Blick zu ihm, drückte ihm dann jedoch den Kopf nach hinten in das harte Kissen und bat ihn so wortlos darum, sich nicht weiter zu bewegen, welcher Bitte er jedoch keine zehn Minuten nachkommen konnte.
Gast Gast
Thema: Re: Gästezimmer Mi Jul 23, 2014 11:18 pm
Ein beachtlicher Stapel an Bücher hatte sich auf dem kleinen Arbeitstisch gehortet, wobei die meisten davon Abhandlungen über das höfische Leben und die dort angewandten Gepflogenheiten waren. Er hatte ganze Nächte damit verbracht die verschiedenen Schritte der gängigen Tänze zu üben und sich einen, zwar nicht umfangsreichen, doch zumindest den Grundbereich deckenden Wissensschatz über die Literatur anzueignen, denn dies schien laut vieler der Bücher ein beliebtes Thema zu sein. Zumal er es so vermeiden konnte in ein politisches Gespräch zu stolpern, denn dahingehend hatte er, was Ser Gawain ihm ebenfalls mehrmals bestätigt hatte, nicht das geringste Gespür. Die Kampfesübungen hatte der Ritter für die nächsten paar Wochen gänzlich ausgelassen um seinen Knappen möglichst gut auf die Hochzeit vorzubereiten, die mit jedem Tag näher rückte, doch hatte er es sich dennoch nicht nehmen lassen jeden Morgen gute zwei Stunden mit dem Elfenschwert im Hof zu üben und die Bewegungen durchzugehen, die Caladhiel ihm einst gelehrt hatte. Vermutlich würde er nicht sonderlich besser werden, nicht ohne ihre führenden Worte, doch wollte er keineswegs den Erfolg missen, den er bereits erreicht hatte. Pergament und Feder lagen für einen Brief an eben diese Reiterin sogar schon bereit, doch hatte er jedes einzelne Mal wenn er in einer ruhigen Minute versucht hatte etwas zu schreiben, nie die passenden Worte gefunden, sodass fast jeder Versuch im losen Gekritzel geendet war. „Ser Gawain.“ Er neigte wie jeden Morgen ehrerbietungsvoll den Kopf, wie er es auch bei den Adligen tun würde, wenn er sie auf der Hochzeit traf, ein Ritual, das sie inzwischen jeden Morgen vollzogen. „Bevor wie anfangen, mir wurde gestern von einer jungen Zofe etwas gesagt. Die musste die gesamte Zeit über schmunzeln und meinte das ich wohl das ich mir, sollte ich den Rittertitel erlangen, den beinahmen „Streiter der Bigottero.. nein das klingt falsch, Bigotteristik nein nein, Biogtterasus, genau! Streiter der Bigoterasus“ zulegen sollte. Was genau bedeutet Bigoterasus Ser Gawain?“
Ser Gawain Drei Blumen
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Thema: Re: Gästezimmer Mi Jul 23, 2014 11:38 pm
"Das hat eine Zofe gesagt?" fragte Gawain, während er sich eine Pfeife anzündete und den Rauch schwer durch den kleinen Hals zog. "Nun Noah, ich frage mich was du der armen Zofe getan hast, dass sie dir diesen Rang verliehen hast. Das Wort, welches du meintest war im übrigen Bigotterie. Nun wie erkläre ich das" er zog noch zwei weitere Male an der Pfeife, ehe er das Zündholz, welches er zuvor an einer Kerze entzündet hatte wieder mit einigem wedeln erlischen ließ. "Bigott bedeutet in etwa so viel wie... nun, zwei Göttern zu dienen - du predigst das eine und tust das andere. Du bist also der Streiter der Scheinheiligkeit oder ein Streite gegen eben Jene?" fragte er und nahm sich einen Stuhl von der Seite und ließ sich darauf sinken. "Was hast du getan Noah? Hast du ob deines zukünftigen Rittertums geprahlt und dich danach benommen wie der Bauernjunge, der noch tief in dir steckt?" er schmunzelte. "Ernährst du dich vom selben Hafer wie dein Ross?"
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Thema: Re: Gästezimmer Mi Jul 23, 2014 11:45 pm
Er brauchte einen Augenblick bis er gänzlich verstand welchen tieferen Sinn Gawains Worte hatten und schließlich errötete er aufgrund eben dieser. „Nein ich, naja ich habe mich nur kurz darüber unterhalten was die Tugenden eines Ritters, also auch meine künftigen Tugenden sind. Schließlich hatte sie mich gefragt wer ich eigentlich sei, da sie mich in letzter Zeit öfter in den Gängen gesehen hat und danach … nun danach entstand dieser Titel. Ich, Ser Gawain ich wollte euren Namen nicht beleidigen und ich werde versuchen, mich künftig mehr in Demut zu üben.“ Der Rauch der Pfeife war stark aromatisch und lief ihn kurz erschaudern. Er selbst hatte sich nur ein einziges Mal an dem Tabakkonsum versucht, doch hatte er danach einen derart starken Hustanfall gehabt, das er einen Augenblick lang um sein Leben gebangt hatte, weswegen das Pfeife rauchen, mochte es auch noch so beruhigend sein, für ihn keine Alternative zu der Monotonie des Alltags war.
Ser Gawain Drei Blumen
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Thema: Re: Gästezimmer Mi Jul 23, 2014 11:58 pm
"Oh weh" meinte Gawain leise, wenngleich er auch auf dieses Thema nicht weiter eingehen wollte dafür "Noah, du darfst nicht vergessen wer der eine, der wahre Herr ist. Bei Melitele" erklärte er leise und faltete die Hände. "Wurdest du denn nie in der Religion unterwiesen? In der Glaubenskunde? Ethik, Rechtssprechung der Kirche?" er schüttelte den Kopf. "Demut und maßvolles Leben sind wichtige Bestandteile des Rittertaseins Noah" seine Stimme war nunmehr eindringlicher als zuvor. "Eine Erziehung nach festen Regeln, ist neben Anstand und Wohlerzogenheit die wichtigste Grundlage für einen Ritter" er fuhr sich über das Gesicht und massierte sich die Schläfen. "Was weißt du über Religion?" fragte Gawain nun schließlich. Es würden auf Pfaffen anwesend sein und wenn er bedachte was geschehen könnte, wenn Noah das falsche zu jemandem wie dem hohen Vater sagte dann würde alles schief gehen können
Gast Gast
Thema: Re: Gästezimmer Do Jul 24, 2014 12:13 am
„Nun ich weiß das, was ein einfacher Mann wissen muss. Ich kenne die Geschichte unserer Entstehung und unserer Gebote.“ Er überlegte noch einen Augenblick lang, doch fiel ihm nichts ein was es noch erwähnenswertes am Glauben des heiligen Bundes gab. Er war, wie jedes andere Kind stets in die Kirche gegangen, von den frommen und heiligen Worte jedoch hatte er seither nur wenige verstanden. „Ich weiß wer der einzig wahre Gott ist Ser Gawain und ich kenne die Regeln nach denen ich Leben und handeln muss, wenn ich dem Pfad der Sünde fern bleiben will.“ Die wahrhaft ausgeschmückten Beschreibungen darüber, was mit jenen geschah die nicht auf Gottes Pfad wandelten hatten ihnen nicht selten den Schlaf geraubt oder gar Alpträume beschert, was nicht zuletzt daran lag das seine Eltern selbst strenge und fromme Kirchgänger waren. „Ich wurde unter diesem Glauben großgezogen Ser, glaubt mir bitte.“
Gast Gast
Thema: Re: Gästezimmer So Jul 27, 2014 1:13 pm
Seine Hände vergruben sich tief in den langen Ärmel der Kleidung, die dank einer der Zofen inzwischen wieder frisch gewachsen und somit vom Schmutz und Geruch der Reise befreit war. Er hatte eine lange Zeit lang darüber nachgedacht ob und was er nun unternehmen sollte. Mochte sein Bruder noch so sehr darauf beharren das er sich eine Frau aus diesem seltsamen, kriegsfreudigen Land suchen sollte, er würde weder in dieser Kultur anerkannt werden, noch eine Frau finden, wobei beides in gewisser Weise aufeinander fußte. Doch nachdem er diesen Entschluss gefasst und in seinem Geist gefestigt hatte um ihn sich nicht wieder ausreden zu lassen stand die Frage offen, was er nun tun sollte. Natürlich könnte er einfach wieder in sein Heimatland zurück kehren und dort zu der üblichen Tagesordnung übergehen, die sich bisher für ihn bewährt hatte, doch hatte Aiko offen und ehrlich gezeigt das er ein solchen Verhalten nicht weiter billigen würde und letztlich war Hisako auf eben seine Unterstützung angewiesen. Als er die Hand schließlich hob und klopfte, spielten sich in seinem Kopf bereits die verschiedensten Szenarien darüber ab, was wohl geschehen würde wenn er seine Überlegung, nein seinen Entschluss preisgab. Hohn und Spott in geschönter Form waren gewiss, so viel wusste er, doch abseits dessen konnte er nicht beurteilen ob sein Bruder diese Gnade erweisen würde. Er musste auf eine andere Art und Weise Ehre erlangen, musste es schaffen auf die gleiche Stufe der Anerkennung zu gelangen wie sein Bruder, denn andernfalls er immer in seinem Schatten stehen. Und er wiederum hatte den Großteil seines Erfolges der Magie zu verdanken und möglicherweise konnte diese Naturgewalt auch ihm nützlich sein.