Der See Isenstar

Horus sah sich ein wenig um währen seine Pferde genüsslich das Wasser tranken. Er sah auf eine Gestallt die Ihn wie es zu sein schien auch an sah.
Als er sie näher ansah bemerkte er das es eine Frau war.
"Seid gegrüst...." rief er zu ihr her "ein herlicher Abend findet Ihr nicht?"

"Seid mir ebenso gegrüßt, Fremder", begrüßte sie den Mann und neigte den Kopf, verließ sich auf die Worte der Eule, deren Gewicht sie nun auf ihrer Schulter spürte. Vorsichtig hob sie die Hand, strich über das leichte Gefieder des Vogels und machte langsam ein paar Schritte auf den Fremden zu. Ein herrlicher Abend war es also in den Augen des anderen ... nun, sie hätte dies gern bestätigt doch bisher war alles andere als Glück wiederfahren.

Die Füße des Vogels krallten sich etwas tiefer in Astayas Schulter.
Ein grellend heller Blitz erflammte vor ihren Augen.
Langsam blasste jener ab, umrisse wurden deutlich ehe....

Der wunderschöne Mond, welcher sich wie ein Schein der Hoffnung auf dem Wasser des Isenstar spiegelte, die Sterne welche auf der Oberfläche tanzten, das Gras welches sanft im Wind wog.
All dies sah Astaya wie mit ihren eigenen Augen, wenn auch ihre perspektive etwas verrückt war - gerade so, als würdesie all das von ihrer Schulter aus betrachten.

"Niryon, Niryon Horus ist mein Name... lies er sie hören und sah die Eule die anders zu sein schien "und euer Name meine teuerste?"

Der Blitz, der vor ihren Augen aufzog ließ sie kurz irritiert blinzeln, doch jene Verwirrung blieb bestehen, denn statt die erwartete Dunkelheit zu vernehmen, sah sie nun das sanfte Leuchten des Mondes. Sah das Glitzern des Wassers im Mondschein bevor ihr Blick auf das Antlitz eines jungen Mannes fiel, der nur wenige Schritte von ihr entfernt stand. Jener Niryon, der sich ihr soeben vorgestellt hatte.
Sein Haar glänzte fast blau und in den dunklen Augen lag ein merkwürdiges Funkeln. Es mochte sein, dass sie nur wegen der Tatsache plötzlich sehen zu können, so fasziniert war, doch definieren konnte es das Mädchen nicht.
"Astaya Pentragon lautet mein Name", antwortete sie seiner Frage schließlich ein wenig stockend. Es war so ungewöhnlich ... sonderbar und etwas, womit sie seit Jahren nicht mehr gerechnet hatte. Etwas, wofür sie nicht ihren Ziehvater opfern musste in einem unheiligen Schloss, das ihnen nur Böses wollte.

Bwaaah erwiderte der Vogel zusammenhanglos.
Diese Welt steckt voller Wunder nicht wahr? sie kicherte.
Es war ein wunderbares Gefühl endlich wieder frei zu sein,auch wenn einige ihrer weniger beliebten Geschwister entkommen waren.
Aber, die Sterblichen hatten bereits eine Katatstrophe abgewendet, vielleich gelang es ihnen ja ein zweites Mal

"Freut mich euer Bekanntschaft zu machen." sprach er und verbeugte sich höflichst vor ihr.
"Ich weiß das wir uns noch nicht kennen aber darf ich euch um einen Gefallen bitten?"
In seiner beruhigenden Stimme war zu hören das er nicht aus Gil'ead stammt.

Das Mädchen runzelte die Stirn, wurde sie doch von seiner Frage wieder zurück in die Realität geholt, aus der sie für einen kurzen Moment entschwunden war. All diese Eindrücke wollte sie gleichzeitig in sich aufnehmen und nie wieder gehen lassen - die Farbenpracht, die sich ihr selbst zu dieser späten Uhrzeit zeigte, war unglaublich. Bislang hatte sie immer nur dem leisen Rascheln des Grases zuhören können, hatte die Beschaffenheit der Halme in ihren Fingern gespürt und den frischen Duft nach einem Regenfall vernommen - jetzt das Ganze 'zu sehen' war eine völlig neue Erfahrung für sie.
"Um welchen Gefallen bittet Ihr mich?"

Er bemerkte das Sie abgelegnt war und wurde noch ruhiger um Ihr nicht einschüchtern zu wirken. Er ging zu seinen Pferden und streichte mit seiner Hand Ihre Mähne.
"Meine Pferde brauchen was zu Essen und ich breuchte ein Dach über dem Kopf für die Nacht. Kennt Ihr euch hier in der Gegend aus?"

"Die Gasthäuser in dieser Stadt nehmen wohl kaum jemanden mehr auf - nicht bei diesem Wetter und die Wirte sind misstrauisch, wenn zu solch später Stunde noch ein Gast eintrifft", antwortete sie, schien eine ganze Weile hin und her zu überlegen bevor sich ein feines Lächeln auf ihre Züge stahl.
"Die einzige Möglichkeit, die ich hätte - wo Ihr Unterschlupf finden könntet wäre in Ceunon. Der Hauptstadt dieser Lande und Sitz des Truchsess, doch es ist ein längerer Weg bis dorthin."

Er überleget und murmelte vor sich hin.. "Ceunon..... was es da wohl neues für mich gibt?"
Er hob seinen Kopf und man sah ein kleines Lächeln "Ihr zeigt mir den Weg und ihr dürft auf Syndi reiten" dabei sah er auf das Pferd mit dem Gespann.

Das Mädchen gab mit einem Nicken ihre zustimmung zu dem kurzfristig gefassten Plan des Händlers. Ihre Gedanken glitten für einen Moment zu ihrem Vater und sie sorgte sich kurzzeitig darüber, was dieser darüber sagen würde, dass sie einen einfachen Händler geradewegs in die Burg der Familie Palancar brachte, andererseits waren dort genügend Soldaten, die sie beschützen könnten.
"Gut, dann lasst uns aufbrechen - ich denke, es wird für Euch eine neue Erfahrung sein.", sagte sie und machte die ersten paar Schritte auf den Fremden zu. Inzwischen hatte sie die merkwürdige Angewohnheit zu schnell fremden Männern zu vertrauen - eine Tatsache, die sich wohl bald rächen würde.

Er schaute ein wenig verdutzt "was meint ihr mit neue Erfahrung?"
wehrend er auf die Antwort wartete half er Ihr auf die Stute.

"Wart Ihr bereits einmal in der Hauptstadt des Reiches der Menschen?", fragte sie und tastete nach den Zügeln des Pferdes bis ihr erneut gewahr wurde, dass sie mit Hilfe der Eule auf ihrer Schulter sehen konnte. Auf ihren Zügen erschien ein schwaches Lächeln begleitet von einem sachten Rotschimmer, der sich über die bleichen Wangen zog.

"Noch nicht, gibt es da etwas besonderes?"
Er horchte sehr interessiert Ihren Worten.

Ein riesiges Schloss, verwinkelte Gassen - und unheimlich gutes Konfekt!
Antwortete Schuhuu Astaya statt.
Er verdrehte erneut den Kopf um eine unangenehme Gradzahl und blickte den Händler mit durchdringenden Augen an.
Schuhuuu

Von der jungen Frau kam ein leises Lachen auf die Worte der Eule hin. Sie hatte wirklich Recht, doch bei der Erinnerung an Konfekt war es ihr als stäche man mit einem Dolch in ihr Herz. Beim letzten Mal war sie dort mit Vrael gewesen, hatte die Zeit und die Ruhe, die diese Zeit bot genossen. Jene Ruhe schien nun so unendlich weit fort zu sein.
"Da habt Ihr Eure Antwort."

"Was wie wo, achso ja hab den Vogel schon fast vergessen." während er das sagte schüttelte er leicht den Kopf so als währe er faszieniert von Ihr gewesen. Er hatte in den letzten Minuten auf nichts anderes geachtet.

Ihr scheint euch ja kaum über mich zu wundern! stellte Schuhuuu verwundert fest und gluckste.
Irgendwie finde ich das Nett!

"Ich glaube, er reist schon zu lang in dieser Welt, als dass er sich über eine sprechende Eule noch wundern würde", rettete sie den anderen, dem auf diese Aussage wohl keine treffende Antwort eingefallen wäre.
"Wir sollten aber nun losziehen. Es ist ein weiter Weg bis nach Ceunon und ich denke, Ihr wollt rasch in ein warmes Bett kommen, nicht wahr?"

"Solange ich in euerer... Ich meine Ja das währe gut. Ein warmes bett währe zur Abwechslung gut."
Er lief leicht rot an, das aber zum Glück im Mondschein nicht zu sehen war.

Die Eule schrägte den Kopf an.
Wollte der Mann etwa?
Schuhuuu schüttelte den Kopf.
Nein, das würde nicht passieren.
Lasst uns gehen!

Verwundert über die Andeutung des Fremden runzelte Astaya die Stirn, ließ jene Bemerkung jedoch kommentarlos stehen und nickte der Eule auf ihrer Schulter zu zum Zeichen, das sie bereit für den Aufbruch war. In Gil'ead hielt sie nichts mehr und in Ceunon würde sie in der Burg vielleicht wieder ein wenig Heimat spüren, die ihr in all dem Herumgereise verloren gegangen war.

tbc: Ceunon Burg der Familie Palancar

Vrael schleppte sich voran, vergoß mit jedem Schritt kostbares Blut.
Sein Auge war geschwollen, sein Gesicht geschändet.
Er hielt sich die schmerzende Seite, starke Peitschenhiebe hatten ihm Haut und Fleisch so stark abgeschlagen das an einzelnen stelen das Weiß der Rippen heraus ragte.
Er schleppte sich immer weiter, Schritt für Schritt obwohl jede Bewegung seinen Körper rebellieren ließ.
Sein Körper schrie nach erlösung während die Schmerzen wie Flammen umher zügelten.
Doch sein Verstand konnte nicht aufgeben, er wollte nur zurück zu Astaya - sie nur noch ein letztes Mal wiedersehen...
Vrael traten Tränen in die Augen während jeder Schritt schwerer wurde. Er schmeckte schon lange nichts mehr außer Schlamm, Eiter und Blut.
Er wusste nicht mehr wie genau er entkommen war - ober er entkommen war oder das Ungetüm ihn einfach freigelassen hatte.
Blut vermischte sich mit dem Staub zu seinen Füßen und wurde zu Schlamm.
Er strauchelte und fiel hin.
Seine blutige und verkrustete Hand krallte sich in den Sand.
Astaya

Dave saß am Ufer des Sees, tastete in Gedanken nach dem Geist von Lenegard. Ich bin vor der Kuppel, ich sollte doch hier warten... sagte er dem älteren und sah sich ein bisschen in der Landschaft um. Es war schon ein paar Monate her, als Lenegard ihn als eine Art Helfer angeheuert hatte. Nun hatte er sich wieder gemeledt, nähere Informationen hatte er bisher jedoch nicht bekommen. Nach einer Weile bekam er eine Einstimmung von Lenegard, und ein kleiner Teil der Barriere öffnete sich. Schnell ging Dave hindurch und kurz nachdem er in der Kuppel war schloss diese sich wieder vollkommen.