Der See Isenstar

An den weitläufigen Ufern des Isenstar liegen vereinzelt kleine Fischerboote an improvisierten Stegen.
Das summen von Stechmücken erfüllt die Luft und saftige grüne Wiesen umrahmen das Ufer.
Der Isenstar selbst ist tief und marineblau, an sonnigen Tagen zumindest. Er liegt ruhig da und lädt geradezu dazu ein, in ihm schwimmen zu gehen.

Nach sechs Stunden kam Karlos am See Isenstar an .Er ging am Ufer entlang um nach Gil´ead zu kommen .

"Hey, hey Junge!" hörte Karlos aus der Ferne jemanden rufen.
Ein sehr abgerissener alter Mann kam angerannt, er war ausgemergelt und schien wenig Schlaf zu bekommen.
"Hey Kleiner, haste mal ne Münze?"

Karlos erschrak sich und sah den Mann an .,Karlos sprach Ja aber nur 2 Kronen und die brauch ich selbst aber ich kann dir etwas Wurst geben wenn sie wollen.

Der Mann überlegte und nickte schließlich.
"Ja, bitte irgend etwas um meinen leeren Magen zu füllen!"

Karlos gab ihm die Wurst und fragteWie heißen sie ich bin Karlos aus Therinsford.

Der Alte schlang begierig die Wurst herunter.
Albert..." meinte er schmatzend und schaute Karlos an.
"Was machst du hier, so ganz alleine ohne Eltern?"

"Ich bin von Zuhause weg gerant um Kronen zu verdienen . Ich möchte erztmal nach Gil´ead .Nach dem ich Kronen verdient hab kauf ich Brofieant ein.Ich möchte zum Meister der Drachenreiter gehen da ich ein Drachenreiter werden möchtesprach Karlos mit ernster Stimme zu Albert .

"Mutig.... " meinte der Mann nur.
"Gil´ead ist eine gefährliche Stadt Junge!" mahnte der Alte.

Ich tuh das um die Welt zu sehen um Kronen zu bekommen. Da wir arm sindsagte er leise .

Der Mann schaute ihn ernst an.
"Hier, vermutlich kannst du das besser gebrauchen als ich!" meinte er und zog einen in Stoff gewickelten länglichen Gegenstand hervor.
Er öffnete das Päckchen und offenbarte dabei ein altes, schartiges Schwert.
Das Schenke ich dir, als dank für die Wurst!"

"Gute Reise mein Junger Freund!" rief Albert ihm nach und winkte.
"Ein wircklich netter Junge... sehr nett..." murmelte er, wandte sich ab und ging von dannen.

Eine Hand, hell, einladend, kam aus der Dunkelheit, nährte sich ihr. Ohne zu wissen, was geschah, streckte auch sie ihre Hand aus. Nun fiel auf, dass die fremde Hand gar nicht so hell war. Im Gegenteil, die hatte einen deutlich dunkleren Teint als die ihre. Blinzelnd streckte sie ihre Hand aus, reckte ihre Finger immer dringlicher. Eine beklemmende Angst drückte ihr auf die Brust, Angst jene Hand nicht zu erreichen. Dann sah sie ihn. Ein trauriges Lächeln lag auf seinem Gesicht, die dunklen Haare zerzaust auf seinem Kopf. Er streckte seine Hand nach ihr aus und- sie beide konnten sich nicht berühren. Ungläubig drückte sie ihre Finger gegen etwas kaltes, unsichtbares. Als wäre zwischen ihm und ihr eine Wand aus Glas. Ein Schluchzen entrann ihrer Kehle und sie presste ihre Handflächen gegen das Glas. Stumm bewegten sich seine Lippen, während seine Augen Bände sprachen. Ein tiefer Schmerz erfüllte sie. Plötzlich legten sich kräftige Hände um ihre Hüften und zerrten sie grob von ihm weg.

Langsam öffnete Avalee ihren Augen, atmete aus und ein und war davon überzeugt, so eben etwas wichtiges verloren zu haben. Etwas, das sie jetzt noch nicht benennen konnte. Noch nicht. Der Himmel über ihr begann allmählich zu dämmern. Das strahlende Blau des Mittags verlor sich in einem warmen Rot und einem Sandgelb des Abends. Langsam richtete sich Avalee auf, zog ihre Tasche zu sich heran und entnahm dieser einen Wasserschlauch. Mit einem dumpfen Geräusch, das in den umliegenden Bäumen und Sträuchern rasch verhallte, entkorkte sie den Schlauch, legte ihren Kopf in den Nacken und trank. Ihr Blick streifte erneut den Himmel, der ihr heute ganz besonders gefiel. Als hätte jemand ein Tintenfass umgestoßen, dessen Inhalt nun über die warmen Farben des Sonnenuntergangs zerlief und sie letztendlich verschlucken würde. Nicht mehr lange.

Aylen schälte sich aus der Dunkelheit, trat aus den Schatten der vereinzelten Bäume und schaute die junge Frau neugierig an. Ob sie es war? Erneut zog die Elfe eine Zettel aus zerknittertem, oft gefaltetem Pergament hervor. Ihre blau-grünen Augen folgten der gewundenen, schwarzen Schrift. Noch einmal las sie sich die Nachricht durch, ehe sie diese weg packte und erneut das Mädchen musterte. Langsam setzte die Elfe ihren Weg vor und ging weiter auf Avalee zu. „Ich grüße euch... Menschenfrau“

Der Wind blies dunkle Strähnen hinter Avalees Ohren hervor und ließen sie vor ihrem Gesicht hin und her tanzen, ehe das Mädchen nach ihnen griff und sie erneut nach hinten strich. Ihre Augen lagen dabei dennoch unbewegt auf der Elfe, die zwischen den Bäumen hervor getreten war.
Ihr rotes Haar war auffallend und hatte Avalees Augenmerk sofort auf sich gezogen. Mit einem mattem Lächeln setzte sie sich aufrecht und stand schließlich auf. Noch immer schweigend klopfte sie die Erde von ihren Kleidern und schaute dann mit einem Blick auf, den die Elfe nicht einordnen konnte.
„Auch ich grüße euch, Älfa-Kona“, erwiderte Avalee schließlich mit einem knappen Nicken.

Mit einem matten Lächeln trat Aylen auf das Mädchen zu und blieb wenige Meter vor ihr stehen. Sie war nicht überrascht, dass sie wusste, dass sie eine Elfe war.
Bevor sie aus dem Schatten getreten war, hatte sie darauf geachtet, dass ihre roten Haare über ihren spitzen Ohren lagen.
Vermutlich lag es an den Wahrsager-Kräfte des Mädchens. Beeindruckend.
„Wisst Ihr, weshalb ich hier bin?“, fragte Aylen mit sanfter Stimme und lächelte Avalee freundlich an.
"Oder habt Ihr den Grund dafür noch nicht gesehen?"

Der Wind fuhr durch den Baum, der Avalee zur Mittagstunde noch Schatten gespendet hatte, und ließ dessen Äste hin und her wiegen. Dabei fielen die letzten Sonnenstrahlen gelegentlich in das Gesicht der jungen Nomadin.
„Nein“ Avalees dunkle Augen senkten sich und verschwanden fast gänzlich unter Lid und schwarzen Wimpern. Ein leichtes Zucken ihrer Mundwinkel ließ ein Lächeln vermuten, doch war es schneller wieder verschwunden, als mit dem bloße Auge hätte erfasst werden können.
„Auch ich kann nicht alles sehen, was sich in dieser Welt zu tut. Daher, Älfa-Kona, frage ich euch, aus welchem Grund habt ihr nach mir gesucht?“

Wie alt sie wohl ist? Ihre Augen verraten, dass sie Ahnung von der Welt hat, aber andererseits auch wie unerfahren sie noch ist.
Aylen hatte ihre Arme hinter ihrem Rücken verschränkt und drehte dort an einem Ring an ihrem Finger.
„Aus welchem Grund könnte ich euch wohl aufsuchen? Ich möchte euch etwas anbieten. Ich bringe euch den Umgang mit Magie bei und lehre euch die alte Sprache... wenn ihr mir dafür im Gegenzug eure Gabe zur Verfügung stellt“

Avalee schürzte ihre Lippen und musterte die Elfe misstrauisch. Das Angebot klang ausgesprochen verlockend in den Ohren der jungen Nomadin.
Ihr Durst nach alter Sprache und Magie verspürte sie schon seit einer ganzen Weile, doch niemand hatte ihr bisher helfen können.
Und nun war diese rothaarige Elfe vor ihr, mit diesem Versprechen. Einem Angebot, das man nicht ausschlagen konnte. Nicht sie.
„Ich kann meine Gabe nicht immer kontrollieren... doch ich... ich wäre dazu bereit. Meine Gabe wird die eure sein, wenn ihr mich dafür lehrt und in der alten Sprache ausbildet, Älfa-Kona“

„Dann sind wir uns hiermit einig, Avalee Levear, nicht wahr? Meine Name ist Aylen Dia Luthien Blance und bin Fürstin von Ceris. Ich nehme euch mit nach Du Weldenvarden... dort werdet ihr gewiss rasch unsere Sprache beherrschen... Nennt mich, Aylen, das ist für euch wesentlich einfacher“, sagte die Elfe und lächelte freundlich. „Ich habe ein zweites Pferd mitgebracht... in der Hoffnung, dass ihr zu sagen werdet. Ihr könnt reiten?“, fragte Aylen und wies zur Stelle hin, von wo aus sie vorhin gekommen war.

„Ja, ich kann reiten,... Aylen“, antwortete Avalee mit einem warmen Lächeln. Man konnte ihre Freude über das Angebot vom Gesicht ablesen. Ihre Augen strahlten aufgeweckt und sie raffte rasch ihre Sachen zusammen und ging mit der Elfe zu den Pferden hinüber. Sacht strich sie dem Rappen über die Nüstern und machte sich ihm vertraut.
„Eka elrun ono, Aylen-Älfa-Kona“

„Na dann... Avalee, iet tauthr“, sagte Aylen lächelnd, die von nun an nur noch wenige Worte in der Menschensprache mit dem Mädchen sprechen würde und trat an die Seite ihrer weißen Stute. Geschmeidig begab sie sich, mühelos so hatte es den Anschein, in den Sattel ihres Pferdes und wartete ab, bis auch Avalee in ihrem Sattel saß – dann ritten sie beide davon.

Kurs auf Du Weldenvarden.

Claudia trank gierig einige Schluck Wasser.
Das was ihr in den letzten Wochen wiederfahren war war einfahc zu viel gewesen - viel zu viel.
Diese schrecklichen Wesen, die sie überall sah, das Verlangen ihres Vaters nach den Gelüsten des Fleisches und ihr baldiger Übergang zur Jüngerin des Helgrind.
Sie brauchte ruhe...

Julian machte sich weiter durch das Land. Verscuhte immernoch für einen kurzem Moment auf andere Gedanken zu kommen.
Die Hände in den Taschen versteckt, ging er langsam den Fluss entlang.
Nach einer Weile bemerkte er eine Frau, nicht älter als zwanzig am Fluss.
Gierig trank diese das klaare Wasser. Sie sah selbst für ihr junges Alter schon sehr verzweifelt aus, vom Leben gezeichnet.
Kann ich euch helfen?
fragte Julian und kniete sich in einigem Abstand zum Mädchen.