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Ein seit 2010 bestehendes Rollenspiel, das von der Vorstellungskraft seiner Nutzer lebt.
 
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 Hemiónes Zimmer

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BeitragThema: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMo Nov 07, 2011 12:35 am

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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMo Nov 07, 2011 1:32 am

Hmeióne trat in ihr neues Zimmer und Ingwé schloss behutsam die Tür hinter ihr. Die Wände waren mit dunklem Holz vertäfelt und einige Kerzenständer spendeten Licht. Am hinteren Ende des Zimmers stand ein dunkles Bett mit roten Bezügen und Vorhänge in der selben Farbe hingen an den Fenstern. An der linken Wand, neben den beiden Fenstern, stand eine Kommode über dem ein Spiegel hing. An der rechten stand ein Schreibtisch.
Im Gegensatz zu ihrem Gemach in Sílthrim war es recht karg, doch das würde sie vielleicht noch ändern. Sie stellte sich an das Fenster und sah auf die Stadt hinaus, in der nur noch wenige Lichter brannten. Sie freute sich darüber, dass ihre Fenster zum Tor hinaus gingen und sie so sehen konnte wer in das Schloss kam.
Langsam öffnete sie den Verschluss ihres Umhanges und warf ihn auf den Hocker vor ihrem Bett. Dann ging sie an die Kommode und holte ihre Schlafkleidung heraus, welche sie, mit einigen anderen Sachen, bereits vorausgeschickt hatte.
Sie zog sich um, schlug die Decke ihres Bettes auf und legte sich hinein. Bevor sie in ihren Trancartigen Schlaf verfiel, öffnete sie ihren Geist, tastete nach dem schwächsten ihrer Diamanten und übertrug ihm alle überschüssige Energie. Meinem Kind werde ich mit etwas Glück zumindest drei gefüllte Diamanten geben können,dachte sie und schlief ein.
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyDi Nov 08, 2011 1:29 am

Hemióne schlug die Augen auf. Sie blinzelte die letzten Bilder ihres Schlafes weg, die Bilder von Elfen die sich gegenseitig töteten und spritzendem Blut. Ihr schlaf war unruhig gewesen und nun weckten sie die ersten Strahlen der Sonne, tauchten das Zimmer in goldenen Schein.
Hemióne stand auf und ging ans Fenster. Draußen gingen ihre vier Leibwächter, in grauen Umhängen, auf das Tor des Schlosses zu, um ihre Pferde zu holen und zurück nach Sílthrim zu reisen. Da fiel ihr etwas ein und sie ging auf den Spiegel über ihrer Kommode zu. Sie sprach einige Worte in der Alten Sprache um zu verhindern, dass sie belauscht wurde. Dann blickte sie in den Spiegel und begann mit den Worten: "Draumr kópa!", die Formel mit der sie Entelda sprechen konnte.
Zunächst wurde der Spiegel schwarz, dann tauchte das Bild von Entelda auf, wie er an ihrem Schreibtisch saß und das leise kratzen seiner Feder drang aus dem Spiegel. Er blickte auf und ging sofort auf den Spiegel zu.
"Entelda, ich habe den Instruktionen die ich dir gab, noch etwas hinzu zufügen. Die Mitglieder der Rakr Sverdar, sollen sich in den Städten tarnen. Sie sollen in gewöhnlicher Kleidung und ohne Waffen oder Rüstung herum laufen, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Besonders in den Städten der Menschen müssen sie sich gut tarnen. Sollten sie entdeckt werden, könnte ein Herrscher mir und den Elfen Krieg erklären und das muss um jeden Preis vermieden werden. Also dürfen sie unter keinen Umständen auffallen, bis ich etwas anderes sage. Sollte doch der tragische Fall eintreten, dass sie entdeckt werden, sollen sie sich nach Sílthrim zaubern, um keine Spuren zu hinterlassen. Deshalb ließ ich eure Rüstungen und Waffen auch ohne Insignien", erklärte Hemióne ihm. Sie wusste er würde ihren Befehl sofort in die Tat umsetzen ohne ein Wort des Widerspruchs. Nachdem Entelda zustimmend genickt hatte, löste Hemióne die Zauber und trat vom Spiegel zurück.

Nachdem sie sich gebadet hatte, in einem Raum der an ihr Zimmer grenzte, öffnete sie ihre Kommode und zog ein dunkel rotes Kleid hervor. Es war ein Schulterfreies Kleid mit einer kurzen Schleppe. An der rechten oberen Seite des Kleides war ein langes, dünnes, dunkel rotes Tuch befestigt. Es hing über ihrer Schulter, an ihrem Rücken hinab und endete knapp über dem Boden.
Sie umrandete ihre Augen erneut mit der schwarzen Farbe, um sie hervor zu heben. Als sie mit ihrer Erscheinung zufrieden war ging sie zur Tür und und trat auf den Gang hinaus.

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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMo Apr 28, 2014 7:48 pm

Leise wehten die langen, weißen Vorhänge, welche die einstige Elfenfürstin von Ilirea vor die großen Fenster gespannt hatte, in dem winterlichen Wind, der in den großen Raum hinein weht und welchen die Bediensteten jeden Tag aufs Neue putzten, als könnten sie damit einen längst vergangenen Geist besänftigen, welcher hier zu hausen schien und drohte zurück zu kehren. Der Schreibtisch der Elfe war noch unberührt als der Fürst Teirms hinein trat und als er auf eben jenen zutrat, glitt der Blick des Mannes auf einen kleinen weißen Umschlag, welcher dort auf dem Tisch stand und der mit fein geschwungenen Buchstaben seinen Namen auswies. Der Geruch von salziger See lag in der Luft als Velaryon die Hand nach eben jenem Umschlag ausstreckte und schließlich eine kleine Karte hervor zog, auf deren Rückseite lediglich ein kleiner Zweizeiler verfasst worden war, welcher den Weg des Fürsten bestimmen sollte.

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Schürfe nach deinen Kraftquellen und du wirst sehen,
wie stark sie noch sprudeln
.
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMo Mai 26, 2014 12:27 am

Es war ein seltsames Gefühl hier in diesem Zimmer zu stehen, welches einst der Elfenfürstin gehört hatte, welche wie Graham wusste die anderen Ratsmitglieder ermordet und zu einem Schatten geworden war. Seitdem hatte wohl kaum mehr jemand dieses Zimmer betreten, denn eine dicke Staubschicht hatte sich über allem ausgebreitet und auch noch einige alte Dokumente lagen auf dem Tisch sowie ein Weinglas, auf dessen Grund noch einige eingetrocknete Rotweinflecken zu erahnen waren. Coreen hatte sich mit ihm hierher zurück gezogen und die Türen verschlossen. Er hatte noch gehört wie sie diese magisch versiegelte und war zu einem der Fenster getreten, sah aus diesem hinaus und unterdrückte ein Gähnen - ein Tribut an die lange Reise, die er hinter sich hatte. Er hatte sich einige Gedanken gemacht um all das, was sich nun vor ihm ausbreitete. Eine wiedergekehrte Königin, eine neue Königin und ein wieder vereintes Land. Die Reiter, die zwei Königinnen und die Velaryons. Er hatte mit Caladhiel eine Abmachung getroffen, einst in diesen Mauern und auch wenn Ileana Brandon wohl mochte, so fürchtete auch sie dessen Onkel und auch Adam Velaryon hatte keinen guten Ruf. Nun musste er nur noch eine einzige Sache klären, damit sein Plan endlich einen festen Boden hatte. Er drehte sich um, sah Coreen in die Augen und hob kurz die Hand. "Mein Ahne ritt mit euer Gnaden und dessen Mann, als die Velaryon den Verrat begangen" erklärte er leise. "Wir konnten nicht viel mehr tun als zu fliehen, uns zu verstecken und euer Blut zu bewahren während die Velaryons Jahr um Jahr. Jahrzehnt um Jahrzehnt - Vater wie Sohn - das Blut dieses Landes vergossen. Doch nun.." er mahlte mit den Kiefern. "Ist die Zeit der Rache gekommen"
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMo Mai 26, 2014 2:14 pm

Bereits seit einer viel zu langen Zeit hatte Coreen darauf gewartet, mit jenem Mann sprechen zu können, welcher ein direkter Nachfahre jener Männer war, die einst ihren Sohn vor den Klingen der Velaryon-Schergen bewahrt hatten, doch leider blieb Graham Drake weit hinter ihren Erwartungen zurück. Sie hatte mit einem aufrechten Ritter gerechnet, einem ehrbaren Fürsten, welcher einzig und allein das Wohl seines Landes im Auge hatte und nicht mit einem geiernden Habicht, der alle Macht um sich herum mehrte und von dem sie sich selbst nicht sicher sein konnte, wo wirklich seine Loyalität und wo sein Geldbeutel lag, aber nichts desto trotz musste sie sich einstweilen mit diesem Mann zufrieden geben. So machte die junge Frau ein paar Schritte in dem Raum umher, ließ ihren Blick über alte, verstaubte Papiere streifen, die allesamt die Handschrift Hemíones trugen und die ihr einen bohrenden Schmerz im Inneren bescherten, welcher ihr für einige wenige Sekunden die Luft zum Atmen nahmen. Sie hatte der Elfe vertraut, hatte daran geglaubt, sie würde dasselbe wollen wie sie, aber dann war alles anders gekommen und Coreen vermisste das Lächeln der Freundin und ihre aufmunternden Worte in diesen Stunden schmerzlich.
"Ich erinnere mich an Euren Ahnen und an jenen verhängnisvollen Tag", begann sie dann zu sprechen und wandte sich langsam wieder zu Graham um, musterte sein altes Gesicht, in welchem sie durchaus noch die Züge jenes Mannes erkennen konnte, welcher sie einstmals begleitet hatte und der an diesem Tag seine Loyalität bewiesen hatte. Sie hatte keinen Grund dem Fürsten nicht zu trauen und dennoch blieb sie vorsichtig. "Unsere oberste Priorität sollte es sein, Ilirea wieder zu einer Stadt zu machen und Ceunon als Hauptstadt der Könige zurück zu erhalten. Es wird ein Zeichen für Velaryon sein, das sie wissen lassen wird, wo genau sich ihr Platz in dieser Welt befindet", führte sie dann an und atmete noch einmal tief durch, die Wut, welche sich in ihrem Inneren auf diese Familie geregt hatte, wieder herunterschluckend. Mit besten Grüßen von Fürst Velaryon, hallte es erneut in ihrem Kopf wieder und erneut sah sie vor ihren inneren Augen das Messer, das durch ihre Kehle schnitt.
"Wir werden die Soldaten der Velaryon zu jenen des Königshauses machen und ich erwarte den Augenblick, in welchem die Velaryon nach ihren Schwertern greifen."
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMo Mai 26, 2014 2:23 pm

Graham entging Coreens Blick nicht, welcher die leichte Abscheu zeigte die sie ihm entgegen brachte. Den selben Ausdruck hatten auch bereits Ileana und Lady Caladhiel gezeigt wann immer sie ihn ansahen. Er beneidete sie dafür beinahe. Beneidete sie dafür, dass sie Menschen sein konnten die auf jemanden wie ihn herab sahen. Sie hatten einen anderen Blick auf die Welt wie er. Den Blick, den nur Frauen oder Optimisten haben konnte. Den sicheren Glauben, dass alles irgendwie wieder gut werden würde. Doch nichts wurde gut und nichts geschah einfach so - genauso wenig wie der Weg zum Sieg leicht sein würde. Nein. Der Weg zum Sieg war mit Leichen und Blut gepflastet. Mit dem Leben unschuldiger, welche in die Mühlen der Politik geraten waren. Und Graham hatte gelernt, dass es Menschen geben musste die diese Wahrheit erkannten und sie im Sinne des Guten einsetzten. Männer mit bösen Gedanken und selbstsüchtigne Ansprüchen hatten dies ebenfalls erkannt und daher waren stets sie es, die gewannen. Doch dies würde Graham mit Hilfe der Reiter und des Königshauses ändern. "Der Plan klingt gut" gestand Graham. "Jedoch müssen die Soldaten besser besoldet werden als unter den Velaryons. Man muss sich die Loyalität des Feindes mit Münzen sichern. Münzen, die das Königshaus nicht besitzt. Noch nicht besitzt" erklärte er leise und betrachtete Coreen. Die sagenhafte Königin aus vergangener Zeit - auch sie war nur aus Fleisch und Blut und dennoch haftete ihr etwas besonderes an.
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMo Mai 26, 2014 3:09 pm

Dieses Reich war dermaßen desolat, dass es ihr beinahe schon leid tat, ihrer Urahnin ein solches Reich überlassen zu haben, über das sie nun zu herrschen hatte. Das Kind war gerade einmal vierzehn Jahre alt, zu jung, um wirklich die starke Königin zu sein, die dieses Reich in diesen Zeiten brauchte und zu naiv, als dass sie die Gefahr wirklich sehen konnte, welche von Velaryon mit jeder einzelnen Minute weiterhin ausging. Die Menschen in diesem Land brauchten eine feste Linie, an die sie sich halten konnten - jemandem, der ihnen Stärke und Schutz in den kritischen Situationen versprach und wenn sie daran dachte, dass das Mädchen nun auch noch Surda und die Truppen des roten Gottes mit ihrer Halsstarrigkeit verärgert hatte, wurde ihr schwer ums Herz. Ileana war jedoch noch jung und sie nahm die Hilfestellung dankbar an, welche Alvias und sie ihr boten und so hatte Coreen wenigstens noch die Hoffnung, sie könnten gemeinsam mit Ileana dieses Reich wieder in eine glorreiche Zukunft führen ehe ihrer beider Zeit abgelaufen war und sie zurückkehren mussten - wo auch immer dies sein würde.
"Wir schätzten stets den Rat der Drakes in der Zeit, aus welcher wir stammten und wenngleich auch die Zeit vorangeschritten ist, so seid Ihr noch immer ein Nachkomme jener tapferer Männer, die ihr Leben gaben, um das unserer Familie zu schützen. Ihr seid deren Nachkomme und ich habe das Vertrauen in Euch, dass Ihr es vermögt, die Königin dabei zu unterstützen, dieses Reich in eine bessere Zukunft zu führen. Lasst mich dieses Vertrauen nicht bereuen müssen, Fürst", erhob sie erneut die Stimme, die Andeutung des alten Fürsten für einen kurzen Moment schlichtweg unter den Tisch fallen lassend, an welchen sie sich hatte sinken lassen und die Augen nieder geschlagen hatte. Einstmals hatte sie sich nichts mehr gewünscht, als bei ihrer Familie sein zu dürfen, ihren Sohn in den Armen halten zu dürfen und ihren Mann bei sich zu wissen, doch bereits damals war ihr dies nicht vergönnt gewesen und selbst jetzt schien es so, als brauche dieses Land sie nicht als einfache Frau, als Mutter und Ehefrau, sondern als Magierin und einstige Königin und im Stillen verfluchte Coreen das Erbe ihres einstigen Meisters, das sie nun weiterzutragen hatte.
"Was schlagt Ihr also vor?"
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMo Mai 26, 2014 3:21 pm

"Nun" begann Graham, welcher sich angenehm überrascht von Coreens vorgehensweise ob seiner Person zeigte. Es schien, als würde sein Rat doch noch geschätzt und auch angenommen - zumindest konnte er diese Hoffnung hegen. Er wollte nichts mehr, als das er das Reich besser hinterließ als er es vorgefunden hatte und wenngleich bereits einige wichtige Schritte getan wurden, so lag doch noch ein langer Weg vor ihnen.
"Die Velaryons besitzen beinahe allen Reichtum des Reiches und wenngleich ich auch Gil´eads Schatzkammern auf einen beeindruckenden Stand auffüllen konnte, so reicht es dennoch nicht einmal anährend an das Gold der Velaryons heran. Und da wir ansonsten auch in Alagaesia kaum so schnell an Gold kommen werden" er verstummte und zog eine Karte aus dem Wulst an Dokumenten, was mit einer Wolke aus Staub quittiert wurde. "Sollten wir unseren Blick nach Surda wenden. Wenn ich das Gerede am Hof für bahre Münze halten darf, dann hat Ileana die Surdaner verärgert und ich habe in meiner Rolle als Händler bereits einmal mit dem surdanischen Kalifen zu tun gehabt. Dies ist zwar lange Jahre her, aber er ist kein freundlicher Zeitgenosse. Und Alagaésia war trotz Königin noch nie so einfach zu erobern wie jetzt. Wenden wir uns nach Osten sage ich und rufen wir die Velaryons in die Fahnenpflicht. Surda hat nur eine Stadt und die Nomaden sind in alle Winde verstreut. Wenn wir jetzt angreifen können wir alles Gold Aberons erhalten während sich die Velaryons als größte Streitmacht an den Mauern der Wüstenstadt aufreiben. Danach stellen wir sie in den Dienst der Königin, wenn sie vom Siegestaumel umgarnt sind und das blitzende Gold sehen. Somit schwächen wir die Velaryons, erhalten ihre Truppen und das Gold um sie zu bezahlen und zeitgleich schaffen wir uns einen Feind vom Hals, ehe er uns angreifen kann"
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMo Mai 26, 2014 3:47 pm

"Greifen wir Surda an, werden unsere Männer in ihren eigenen Rüstungen gekocht und auch die Reiter werden dem Plan nicht zustimmen. Desweiteren offenbaren wir unser Reich damit einem schlimmeren Feind, der nur auf einen solchen Fehler wartet - die Truppen des roten Gottes befinden sich vor den Toren Teirms und werden unsere angreifbaren Städte übernehmen, während die Schatten ebenfalls zu wüten beginnen werden. Dieses Risiko ist alles Gold dieser Welt nicht wert, Fürst", lautete Coreens Antwort, welche sich wieder von ihrem Platz erhoben hatte und mit einigen wenigen Schritten hinüber zu der Karte trat, die der Fürst herausgezogen hatte und über die jetzt ihre Augen glitten, die Grenzen des Reiches noch einmal genauer musterten, die sie seit einer viel zu langen Zeit nicht mehr gesehen hatte. Das letzte Mal, dass sie vor einer solchen Karte gestanden hatte, war bei dem Krieg gegen Fyham als sie die verbliebenen Kriegsherren in die Pflicht gerufen hatte und von Ceunon aus zur Armee ihres Mannes stoßen lassen. Damals als Lian noch nicht geboren war und sie selbst geglaubt hatte, sie könne ebenfalls in der Schlacht stehen und dort ihre Feinde besiegen, wie sie es einstmals getan hatte.
"Der Kalif des Landes ist uns nicht wohl gesonnen und wir haben keine Gelegenheit, sein Land mit zu wenigen Truppen zu erobern, allerdings steht uns immer noch die Möglichkeit offen mit ihm Handel zu treiben, wenngleich ich es auch vorziehen würde, gleichzeitig auch Boten in das Kaiserreich zu senden, um ihnen ein ähnliches Angebot zu machen. Wir brauchen dringende Bündnisse, die unser Land sichern, auch außerhalb seiner momentanen Grenzen und Velaryon wird, sofern sie klug handeln, einen ähnlichen Plan verfolgen."
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMo Mai 26, 2014 3:58 pm

"Wir sollten unseren Blick jedoch nicht nur noch weiter nach Osten richten" erklärte Graham leise und deutete auf die weiße Stelle weiter im Süden, welche weiß war und davon zeugte, dass die Karte veraltet war. "Dort unten liegt das Inselkönigreich Valencia, welches von König Alejandro Askari von Valencia dem Herzog von Vierra regiert wird" erklärte er Coreen. Erst vor etwa achzig Jahren hatte es erste kurze Kontakte mit den Valenci gegeben und seitdem war kaum mehr eine Aussprache zwischen beiden Ländern gekommen. "Soweit ich weiß besitzen sie Magier - etwas das es bei uns nur all zu selten gibt. Wenn wir Magier auf unserer Seite haben haben wir eine Chance gegen Velaryon. Zwar mag das Kaiserreich ebenfalls über mächtige Magier verfügen, aber sie schotten sich dermaßen ab, dass wir nur wenig Aussicht auf Erfolg haben dürften" erklärte er und seufzte.
"Wir sind von Osten und von Westen von Aberon und Velaryon umkreist. Wir brauchen Freunde noch weiter westlich und noch weiter östlich, damit diese unseren Feinden in den Rücken fallen können" er knirschte mit den Zähnen
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMo Mai 26, 2014 11:01 pm

Skeptisch begutachtete Coreen noch einmal die Karte und stieß dann ein leises Seufzen aus. Valencia lag ein gutes Stück weit entfernt auf dem Seeweg und sie brauchten dringende Verbündete, die auch außerhalb Alagäsias ihre Ländereien besaßen, insbesondere nachdem sie hier keine weiteren Verbündeten mehr fanden, die nicht auch gleichzeitig von Velaryon gekauft worden waren und ihnen jederzeit in den Rücken fallen konnten. So strichen ihre Finger langsam über die Karte, ihre Gedanken strichen ein um das andere Land wieder raus - Ryanti war ein zu großes Risiko angesichts der Elfen und der Drachenreiter, Fyonara fiel ebenso aus dieser Auflistung raus und Fyham kam überhaupt nicht in Frage. Das, was also blieb war in direkter Erreichbarkeit Valencia und das Kaiserreich Aurea ... und an eben diese beiden Reiche mussten sie sich wenden.
"Wir müssen Boten in beide Länder senden, um ihnen unsere Angebote zu unterbreiten ... die Frage ist, was können wir ihnen bieten, dass sie auf unsere Angebote eingehen und uns unterstützen?", überlegte sie dann laut und wandte ihren Blick hinüber zu Drake, welcher noch immer neben ihr stand und dem die Zweifel ins Gesicht geschrieben standen. Sie hatten nichts, was sie ihnen bieten konnten - das Königshaus besaß weder über sonderlich große Goldvorräte, geschweige denn große Truppenzahlen, die sie ihnen im Kriegsfall zur Seite stellen konnten und ein Handelsbündnis brachte sie ebenso keinen einzigen Deut weiter, denn das brauchten sie in dem fruchtbaren Land ganz und gar nicht. "Wir brauchen kein Handelsbündnis, das ist zu wenig und wird uns letztlich auch nicht in einem Kriegsfall beistehen ..."
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMo Mai 26, 2014 11:14 pm

"Nun, eine Möglichkeit haben wir noch" erklärte Graham leise und legte langsam beide Hände auf die Karte, welche vor ihnen ausgebreitet lag und hier geradezu ihre einzige Hoffnung darstellte. Er fuhr mit einem seiner langen, dünnen Finger über die Karte immer weiter nach Osten, an Surda vorbei bis er zu der gezeichneten Grenze kam, welche eine Mauer darstellte. "Aurea" sagte er schließlich und tippte auf die Hauptstadt des Kaiserreiches. "Die Auri sind dafür bekannt, dass sie sich abschotten und doch wollen sie nichts mehr als Frieden und wohlstand für sich selbst. Ein Friede der sogar von Surda ab und an bedroht wird, wenn es den Nomaden gelingt einzeln in das Land einzufallen und ab und an Menschen zu rauben und zu versklaven. Wenn wir uns mit ihnen zusammentun könnten wir von beiden Seiten Aberon zerquetschen. Doch ihr habt recht, wir haben nichts anzubieten. Beinahe zumindest" er schloss die Augen, machte sich auf die Proteste bereit die Folgen würden. "Wir können den Kaiser dazu bringen sich uns anzuschließen, wenn wir ihm dafür den Zusammenschluss unserer Reiche anbieten um somit eine unaufhaltsame, gesicherte Macht zu werden. Doch dafür muss sich unsere junge Königin mit dem Kaiser vermählen. Aus dieser Heirat kann ein neues Land, eine neue Generation hervor gehen"
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMo Mai 26, 2014 11:27 pm

Coreen stieß einen schweren und tiefen Seufzer aus, als Graham seine Worte beendet hatte und ließ sich langsam wieder auf einen der Stühle sinken. Sie hatte sich gewünscht, dass der Fürst nicht das Offensichtliche aussprechen würde und dennoch hatte er genau das jetzt getan und wenn sie an das Wohl des Landes dachte, dann war es noch nicht einmal die schlechteste Idee, selbst wenn sie wusste, dass Ileana sich gegen diese Pläne sträuben würde. Das Mädchen war gerade einmal vierzehn Jahre alt, war noch nicht einmal eine Frau und nun plante ausgerechnet sie, die einst selbst gegen ihren Willen verheiratet worden war, die Ehe ihrer Urahnin mit einem fremden Land, das sie noch nie zuvor gesehen hatte. Eine Ehe mit einem Mann, den sie noch nie getroffen hatte und von dem sie bislang noch nichts gehört, geschweige denn gesehen hatte - das Mädchen würde sie verabscheuen, würde sie für das hassen, was sie ihr antat und sie konnte es ihr noch nicht einmal verdenken. Als Charles damals den Ehevertrag für sie unterzeichnet hatte, hatte auch sie ihren Schwager verabscheut und hätte ihn am Liebsten tot gesehen, selbst wenn es im Nachhinein niemals für ihr Schlechtes gewesen war.
Aurea besaß eine Armee aus Magiern, ein stabiles Reich, das unmittelbar an der Grenze zu Surda lag und die ihnen im Notfall in einem Krieg gegen die Nomaden zur Seite stehen konnten, es hatte seit einem knappen Jahrtausend keinen Krieg mehr gegeben und die Soldaten des Reiches waren ausgeruht und einsatzbereit. Wenn alles gut ging, würden sie wahrlich Surda auf seinen Platz zurückdrängen können ehe auch das Reich des roten Gottes keine Bedrohung mehr sein würde - sie würden, wenn alles nach Plan lief, ein größeres Reich schaffen können, sofern das Kaiserreich sie unterstützte. "Ich denke, es ist gar keine schlechte Idee", sagte sie dann und verfluchte sich im selben Moment für diese Worte, die das Schicksal ihrer Urahnin besiegelten. "Wir sollten mit Aurea deswegen in Kontakt treten und es tun, bevor Velaryon uns zuvorkommt und uns dieses Bündnis verwehrt."
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMo Mai 26, 2014 11:43 pm

"Da stimme ich zu" meinte Graham, welcher Coreens Blick aufgefangen und richtig gedeutet hatte. Ileana würde Zeter und Mordio schreien - sie würden darauf bestehen, dass sie Brandon liebte und die Königin war und niemand ihr Befehlen könne wen sie zu heiraten habe. Doch wenngleich es Graham auch Leid tat das Mädchen derart schockieren zu müssen, so war es doch die Pflicht einer Königin zu heiraten. Und das am Besten so schnell wie möglich.
Er würde diese Botschaft allerdings nicht überbringen - solch ein Wort aus seinem Mund und sein Kopf würde noch vor Sonnenaufgang auf einer Pike die Zinnen schmücken. "Das heißt wir müssen jemanden finden, der sich mit dem Kaiserreich in Verbindung setzen und so schnell wie Möglich abreisen kann. Der Bote sollte bereits auf dem Weg sein während man versucht Ileana all das zu erklären. Vielleicht sollten wir jemanden schicken dem sie vertraut und der ihr davon berichten kann, wie der Kaiser ist. Der Reiter Vrael oder Ser Drei Blumen vielleicht..."
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMo Mai 26, 2014 11:58 pm

"Vrael ist, soweit ich informiert bin, auf dem Weg nach Surda und ich halte ihn für den Falschen, um auf einen solch wichtigen Botengang zu senden, zumal er vermutlich eher damit beschäftigt sein würde, ein möglichst schlechtes Bild der jungen Königin zu übermitteln, um sie vor diesem Schicksal zu erretten und  betreffend Ser Drei Blumen - wir brauchen den Ritter an Ileanas Seite, um wenigstens einen Mann zu haben, dem wir weitestgehend vertrauen können", lautete Coreens Antwort, die sich nur langsam und gequält über die Lippen der einstigen Herrscherin schälen wollte und einmal mehr davon zeugte, wie wenig sie eigentlich von dem Plan hielt. Graham hatte Recht, das stand völlig außer Frage, aber sie bedauerte das junge Mädchen darum, sich ihr eigenes Leben und ihre Liebe nicht selbst aussuchen zu können, nicht selbst darüber entscheiden zu dürfen, wen sie heiraten und mit wem sie Kinder haben wollte, doch wie es schien war es das Schicksal von Herrschern ihre Seele und ihren Körper ihrem Land zu opfern und persönliche Belange weit hintenan zu stellen. Wenn sie das hier schon angeleiert hatte, dann war es im Grunde genommen auch ihre Pflicht all das hier bis zum Ende mitzumachen und alle Konsequenzen ihrer eigenen Entscheidung zu tragen.
"Ich werde selbst nach Aurea gehen", entschied sie dann und hob den Blick ehe sie sich wieder von ihrem Platz erhob und ein paar Schritte in dem Raum umher machte, um sich ihre Begründung noch einmal zu überlegen. "Aurea ist ein Reich, in welchem Magier regieren und die vorherrschende Klasse sind. Ich selbst besitze eine magische Befähigung und denke, dass ich damit weit mehr angehört werde als es Ser Drei Blumen würde. Ich kann ihnen zumindest glaubhaft davon berichten, dass die Magie zurück nach Alagäsia gekehrt ist und wir ihre Hilfe und ihre Anleitung bei dem Umgang mit eben dieser Magie benötigen."
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyDi Mai 27, 2014 12:27 am

"Das klingt vernünftig" gestand Graham, wenngleich er auch nicht wusste ob es ihm gefallen sollte, dass Coreen so bald nach ihrem Erscheinen auch schon wieder verschwinden würde. Er konnte sich noch immer nicht erklären wie es ihr gelungen war die Kluft zwischen dem Reich der Lebenden und dem Reich der Toten zu überschreiten doch wollte er nicht, dass sie in letzteres zurück kehrte.
"Ich befürchte, dann solltet ihr so bald die möglich aufbrechen euer Gnaden" erklärte Graham und sah von der Karte auf, blickte Coreen in die Augen. Sie war eine wunderschöne Frau, dass musste er ihr zugestehen. Und der Tod hatte ihr nichts von ihrer Ausstrahlung genommen.
"Reist vorsichtig Mylady" sagte er dann schließlich leise, als könne sie jemand belauschen. Sie war die Königin seiner Ahnen gewesen und er fühlte sich auch ihr verpflichtet. "Wir brauchen euch. In diesen Stunden mehr als jemals zuvor. Ich gebe euch meine besten Wünsche mit auf die Reise"
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyFr Jul 04, 2014 10:14 pm

Es mochte einige Zeit in Anspruch genommen haben, bis Aiko sich einigermaßen in der neuen Umgebung zurecht gefunden hatte doch nun faszinierte sie ihn mehr als jemals zuvor. Natürlich kannten sie auch im Kaiserreich Gebäude aus Stein - die gigantische Mauer, die sich einmal um das gesamte Kaiserreich zog war das perfekte Beispiel dafür. Doch in ihrem Land selbst waren die meisten Gebäude aus Holz, Papier und Lehm gefertigt. Einige noch aus Ziegeln doch große Steinbrocken waren bis auf seinen eigenen Palast selten. Und selbst dieser besaß nur eine Außenhaut aus Stein während in seinem Inneren Reispapier und Holz vorherrschte.
Dieses ganze Land war so seltsam - so voller Leute, die gänzlich anders aussahen als er und deren Kultur sich soweit von seiner Untershcied, dass er sich reglemäßig in Erinnerung rufen musste, dass sie alle Menschen waren. Das Zimmer irgend einer ehemaligen Fürstin war ihm zur Verfügung gestellt worden. Er setzte sich schließlich an den großen Schreibtisch und begann zu schreiben.
Mimi-chan,

ich bitte dich mir zu verzeihen. Ich weiß, dass ich dir lange nicht mehr geschrieben habe und ich vermisse dich schmerzlichst. Wie lange haben wir uns nun schon nicht mehr gesehen? Ein Jahr verstreicht so schnell, wenn die Ereignisse um einen herum anfangen sich zu überschlagen. Ich betrauere noch immer Mutters Tod und hoffe aus tiefstem Herzen, dass du damit besser klar kommst als ich selbst.
er tunkte erneut die Feder in die schwarze Tinte, ehe er seine Schrift fortsetzte Ich würde dir gerne erzählen, wie eine Fremde aus einem fremden Land an den Kaiserhof gekommen bist. Ich wünschte, ich könnte dir von all den Abenteuern berichten. Doch ich weiß, dass du längst all diese Geschichten kennst - und das du ebenso weißt, dass ich es nicht mit Freuden sehe, das du deine eigenen kleinen Vögel in meinem Gebälk sitzen hast. Du musst mich nicht beschützen, wenngleich ich dir auch dankbar dafür bin er lächelte, tunkte die Feder erneut ein und begann weiterhin mit dem Kiel über das Pergament zu kratzen. Dennoch kann ich dir von Ereignissen berichten, welche selbst dir noch unbekannt sind. Ich habe die Königin Alagaésias getroffen, das junge Mädchen welches zu ehelichen ich gedenke. Unser lieber Bruder mag sich damit schmücken die schönsten Frauen Aureas gehabt zu haben - wenngleich ich dies auch bezweifeln darf. Denn so meine letzten Informationen stimmen liebste Schwester gehörst du nicht zu den Geishas. Doch selbst wenn unser Bruder recht haben mag - so habe ich doch die Ehre die schönste Frau der Welt heiraten zu dürfen. Sie ist ein sanftes Wesen und ich hoffe mit ihr an meiner Seite nicht nur frischen Wind in unser angestaubtes Reich zu bringen, sondern auch ihr Land positiv zu bereichern.
Ich bitte dich mit diesem Brief so bald es dir möglich ist zu mir zu reisen. Ich will nicht heiraten, ohne das du deinen Segen gegeben hast.

In ewiger Zuneigung, dein Bruder Aiko


Aiko war zufrieden mit seinem Werk, löschte es mit Sand damit die Tinte nicht verlief und rollte das Papier schließlich zusammen.
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Ileana Xeldaric
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyDi Jul 22, 2014 11:53 pm

Mit einem schlechten Gefühl in der Magengegend führten Ileana ihre Schritte Stunden nach dem Vorfall mit Hisoka in jenes Gemach, das man Aiko zugesprochen hatte und behutsam schob sie die Tür ein Stück weit auf. Es tat ihr noch immer leid, was geschehen war und das alles dermaßen eskaliert war - vermutlich sogar, weil sie selbst auf den Plan getreten war und sich in das Gespräch der Geschwister eingemischt hatte, das sie doch im Grunde gar nichts angegangen war. Sie hatte Hisoka Wasser auf die Mühlen gegeben und ihm erneut vor Augen geführt, wo der Unterschied zwischen Aiko und ihm lag und als sie jetzt das zerschunde Gesicht ihres Verlobten sah, senkte sie den Blick, spürte das nagende Gefühl der Schuld in ihrem Inneren als sie hinüber zu dem großen Bett trat, in welches man ihn verbannt hatte, damit er sich erst einmal ausruhen konnte. Adriana und Coreen hatten ihr beide versichert, dass es niemanden geben würde, der sich an diesen Zusammenprall erinnern würde und dass Aikos Reputation ebenso wenig wie die seiner Familie in Mitleidenschaft gezogen worden war und Ileana hegte keine einzige Sekunde Zweifel an den Aussagen der beiden Zauberinnen.
Sie ließ sich auf die Bettkante sinken und griff behutsam nach seiner Hand, während sich ein schwaches Lächeln auf ihren Zügen ausbreitete, das ihre Augen nicht erreichen wollte und als er sich aufrichten wollte, schüttelte sie den Kopf und legte die freie Hand an seine Schulter. "Bleib liegen - es ist schon in Ordnung", versuchte sie ihm klar zu machen, selbst wenn sie bereits ahnen konnte, wie es in seinen Gedanken aussehen würde und es doch nicht nachvollziehen vermochte. Sie hatte niemals eine Familie gehabt, der sie wichtig gewesen war - niemals jemanden gehabt, der die gleiche Position wie Hisoka für Aiko war, doch was sie begriff war der Schmerz, den er darüber empfinden musste. "Es tut mir leid, dass es soweit gekommen ist ...", ließ sie ihn leise wissen und hob zaghaft wieder den Kopf, um ihre Augen auf die seinen zu richten und etwas anderes anzuschneiden, von dem sie hoffte, es würde ihn nicht zu sehr in die dunklen Erinnerungen zurück reißen.
"Wie geht es dir?"
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMi Jul 23, 2014 12:02 am

Aiko hatte das Buch weg gelegt, welches er zuvor gelesen hatte als er Ileana hatte zu seinem Gemach kommen hören. Bald schon würden sie sich ein Zimmer teilen doch bis es soweit war war Aiko vor allem ob seiner Wunden ganz froh, niemand anderem diesen Anblick antun zu müssen. "Bis auf die leichten Kopfschmerzen geht es mir ganz gut" erklärte er leise. "Wunden heilen gut bei mir und es war nicht halb so schlimm wie es ausgesehen haben muss. Kopfwunden bluten unglaublich, selbst bei kleinsten Verletzungen. Ich denke, bis zu unserer Hochzeitsnacht werde ich wieder ansehnlich genug sein, als das du mich in deinem Bett dulden könntest" erklärte er lächelnd und ergriff ihre Hand, drückte diese lange und sanft.
"Verzeih, dass du all das hast mitansehen müssen. Hisoka ist kein schlechter Mensch. Er hatte nur eine schwere Vergangenheit. Vater hat ihn stets hart und ungerecht behandelt und er gibt mir daran die Schuld. Vielleicht liegt er damit nicht einmal so falsch"
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Ileana Xeldaric
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMi Jul 23, 2014 12:19 am

Sie hatte noch gar nicht daran gedacht, was auf sie zukommen würde, wenn sie erst verheiratet waren und wenngleich ihr auch immer wieder jeder versucht hatte, bewusst zu machen, was es für sie bedeuten würde, so wurde es ihr jetzt erst - in diesem Gespräch mit Aiko - wirklich bewusst. Sie hatte geglaubt, alles würde so weitergehen wie bisher und sie würde ihn nur einfach an ihrer Seite haben, doch als er jetzt von der Hochzeitsnacht sprach, erschien ein zarter Rotschimmer auf ihren Wangen und scheu wandte sie den Blick erneut zu Boden. Es war ein sonderbares Gefühl, darüber nachzudenken, wie es sein würde, wenn sie erst eine Familie sein würden und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, dann fürchtete sie die Hochzeit mehr als dass sie sich wirklich darauf freute. Aiko war ihr während der Zeit, die er nun inzwischen hier war, ans Herz gewachsen und sie glaubte von sich selbst behaupten zu können, dass sie ihn liebte, aber weder wusste sie, wie es sein würde, noch ob sie nicht einfach eine herbe Enttäuschung war und er sie danach einfach im Stich lassen würde - sich mit anderen beschäftigte, die sicherlich weit interessanter waren als sie selbst.
Umso dankbarer war sie ihm nun für den Themenwechsel, der sie aus ihren Zweifeln und Ängsten wieder herauszog und ihr wieder die Möglichkeit ließ, Aiko anzublicken, ohne dabei unmittelbar im Boden zu versinken. "Es ist schon gut - ich werde in all den Jahren wohl weit Schlimmeres mitansehen müssen ...", lautete ihre erste Antwort, die von einem knappen Lächeln begleitet wurde. "Und selbst, wenn Hisoka kein schlechter Mensch zu sein scheint, er hat dich verletzt und er sollte so nicht mit dir umgehen. Gleichgültig, welche Vergangenheit er gehabt hat - du bist sein Bruder und kannst am Allerwenigsten etwas für das, was du bist."
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMi Jul 23, 2014 12:34 am

"Ich werde damit zurecht kommen" erklärte er und schüttelte den Kopf während seine dunklen Augen glitzerten und er Ileanas Hand nahm, langsam über diese Strich und einen Kuss auf diese hauchte. Ihm war der Rotschimmer ob seiner vorherigen Bemerkung nicht entgangen und so lächelte er nur ein stilles, entschuldigendes Lächeln und schoss die Arme um sie, zog sie ein wenig näher und zu sich hinab, bettete ihren Kopf auf seinen Oberkörper wo er keine Schmerzen mehr hatte.
"Er wird wieder zur Vernunft kommen, das weiß ich einfach! Mach dir keine Sorgen um ihn oder mich oder um die Zukunft. Wir werden all dies gemeinsam überstehen und wenn mein Bruder die größte Gefahr darstellt während wie zwei Reiche vereinen, so sollten wir uns glücklich schätzen" erklärte er und schloss langsam die Augen. "Manchmal wünschte ich mir, wir könnten für einen kurzen Augenblick unsere Gedanken, unsere Gefühle synchronisieren. Einmal den Herzschlag des anderen im eigenen Körper spüren und alle Fragen verbrennen."
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMi Jul 23, 2014 10:19 am

Aus Überraschung und Verwirrung hatte sich ihr gesamter Körper im ersten Moment verspannt, als er nach ihr gegriffen und sie zu sich hinab gezogen hatte und inzwischen war sie damit beschäftigt, ihrem zitternden Geist bewusst zu machen, dass Aiko ihr niemals weh tun würde. Es war ein eigentümliches Gefühl, das sie in sich empfand, als sie nun plötzlich in seinen Armen lag, seinen Herzschlag an ihrem Ohr hören konnte und die Wärme seiner Haut an ihrer Wange spüren konnte - ihr eigenes Herz schlug wild in ihrer Brust, hämmerte immer wieder gegen ihre Rippen und im Stillen begann sie sich zu fragen, ob es immer so sein würde, selbst wenn sie verheiratet waren. Sie spürte seine Arme, die um ihren zierlichen Körper lagen und die ihr ein seltsames Gefühl der Sicherheit verliehen, die sie zuvor noch niemals hatte empfinden dürfen und für einen kurzen Moment lang huschte ein zärtliches Lächeln über ihre Züge ehe sie eine Hand nach oben hinweg schob und mit ihren Fingern an dem Kragen seines Oberteils zu nesteln begann. Die Geste half ihr dabei, ihre eigenen Gedanken wieder zu sortieren, sich nicht allzu sehr auf ihr schlagendes Herz und das flaue Gefühl in ihrem Magen einzulassen, die sie beide nicht richtig einordnen konnte.
Sie wollte ihm nicht sagen, dass es weit größere Gefahren gab, die das Reich und ihrer beider Leben bedrohten, weil sie den kurzen Moment ihrer beider Ruhe nicht gänzlich vernichten wollte und so behielt sie eben jene Gedanken im Stillen für sich, stieß lediglich ein leises Seufzen aus, das ihr Zeit gab, sich eine bessere Antwort auszudenken. "Du bist ein Magier ...", überlegte sie schließlich und hob für einen Moment den Kopf, um erneut hinauf in sein Gesicht sehen zu können und über das Glitzern in seinen dunklen Augen sanft zu lächeln. "Wenn jemand die Fähigkeit dazu hat, es möglich zu machen, dann bist du es."
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMi Jul 23, 2014 9:47 pm

"Dazu benötigt es keine Magie in diesem Sinne" erklärte er ihr und seine Hand strich langsam durch ihr Haar, dass fein und in dünnen Strähnen auf seiner Brust verteilt lag und sich dort wie eine Kaskade aus Wasser und Nebel vermengte. "Nur zwei Liebende, deren Herzen im Einklang schlagen - und das ist eine ganz eigene, unendlich starke Magie über die ich nicht gebiete. Über die niemand gebietet und das ist wunderbar" ein Lächeln umspielte seine Lippen wie ein lauer Herbstwind, der bunte Blätter durch die Straßen tanzen lässt. "Hör nur gut zu und schließe dabei deine Augen. Spürst du meinen Herzschlag? Gleiche deinen an meinen an" erklärte er und strich ihr dabei sanft über den Rücken.
"Sag meine Geliebte, ist dir bewusst, dass du dort unten also Hisako auf mich einschlug Magie angewendet hast? Eine ganz natürliche Art der Magie. Ich hatte eine Barriere erschaffen, welche du mit purem Wille zerstörtest"
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Ileana Xeldaric
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer EmptyMi Jul 23, 2014 10:10 pm

"... was ...?", rutschte es ihr im ersten Moment heraus und gänzlich irritiert starrte sie den anderen an, wenngleich auch seine Worte nur langsam und schwerfällig ihre gänzliche Wirkung in ihrem Geist entfalteten und sie nur umso verwirrter zurück ließen, als sie es für möglich gehalten hatte. Sie sollte Magie genutzt haben? Sie besaß keine solchen Fähigkeiten, besaß nicht die gottgegebenen Gaben jener Menschen aus damaliger Zeit, die das Land regiert hatten und zu Rang und Namen gekommen waren - sie war nicht mehr als ein einfaches Mädchen, dessen Schicksal sie an ein gänzlich anderes Ende gebracht hatte, als sie es selbst für möglich gehalten hatte. Sie war von einem Bauernmädchen, das ihren Nachnamen verstecken musste, weil sie die letzte Überlebende eines alten Geschlechts war, zu einer Königin geworden, die nun in den Armen eines Kaisers aus einem fremden Land lag und die an ihrem Hof Elfen, Zwerge und Drachenreiter willkommen hieß. Es war alles für sie noch immer so unsagbar unwirklich, dass sie in jeder Sekunde befürchtete, sie würde aufwachen und darüber weinen, dass dieser Traum so schnell vorüber war.
"Das ... nein ...", versuchte sie es deswegen und schüttelte erneut den Kopf, dieses Mal vehementer und energischer, schob den Gedanken weit fort aus ihrem Geist und gab sich damit zufrieden, dass selbst Aiko sich nur geirrt haben musste - dass selbst er Unrecht mit etwas hatte, wenngleich er doch um so vieles mehr Erfahrung mitgebracht hatte. "Ich hatte nur Furcht davor, dass er dich tötet, wenn er weiter auf dich einschlägt", versuchte sie sich dann zu rechtfertigen. "Du musst dich geirrt haben."
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