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 Hemiónes Zimmer

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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer - Seite 2 EmptyMi Jul 23, 2014 10:16 pm

"Furcht. Ja, genau das ist der Punkt" stimmte er Ileana zu, gerade so als habe sie mit ihm diskutiert, anstatt ihn abzuweisen und seine Worten Erfindung zu schimpfen. "Furcht ist ein sehr starkes Gefühl. Eines, das unmittelbare Reaktionen hervor ruft. Wir rennen fort wenn wir Furcht haben, oder greifen an wenn wir wütend sind. Sie bringen das Chi in uns zum wallen" er verstummte, als ihm bewusst wurde das er ihr damit nicht half und so klang, als wolle er ihr eine Lehrstunde erteilen.
"Tut mir leid, manchmal geht die Theorie mit mir durch. Lass es mich anders versuchen - wenn du in der... letzten Zeit wütend oder zerstreut warst. Haben sich dann Gegenstände bewegt? Haben sich Kerzen entzündet oder sind Türen auf oder zu gegangen? Haben sich solche Ereignisse gehäuft seitdem.. du erblüht bist?" es war ein seltsames Wort "erblüht" welches die Menschen dieses Landes für diese Gegebenheit nutzten. In Aurea benutzten sie ein anderes Wort, was wohl übersetzt soviel bedeutet hätte wie: Zur einer Göttin werden. Oder auch Lebensspenderin, Aiko war sich nicht ganz sicher.
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Ileana Xeldaric
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer - Seite 2 EmptyMi Jul 23, 2014 10:26 pm

Erneut tauchte ein Rotschimmer auf ihren Wangen auf, welcher dieses Mal dafür sorgte, dass sich ihr restliches Gesicht ebenfalls in jenem Farbspektrum einfärbte und ihr das Gefühl verlieh, ihr gesamter Kopf würde in Flammen stehen, so heiß fühlte er sich an. Im ersten Moment war das Einzige, was sie auf die Frage hin, tun wollte, wegzulaufen und nie wieder darüber zu sprechen, geschweige denn jemals wieder darauf angesprochen zu werden und in die Verlegenheit kommen, auch noch darauf antworten zu wollen. Es war ihr noch immer unangenehm überhaupt darüber nachzudenken und sie schämte sich dafür, dass jeder mit alledem leichter umzugehen schien als sie selbst es tat - die Kirche verdammte die Frauen, dafür, dass sie mit dem Teufel im Bunde standen und dass die Blutungen nicht mehr waren als eine göttliche Strafe für die Schändlichkeit ihres eigenen Geschlechts. Vermutlich waren diese seltsamen Ereignisse, die sie immer wieder wahrgenommen hatte, auch nicht viel mehr als ihre ganz eigene Strafe dafür, dass ihre Familie nicht einmal das richtige, alte Königsgeschlecht waren und sie sich trotz alledem anmaßte, auf dem Thron zu sitzen.
Aiko schien noch immer auf eine Antwort auf seine Frage zu warten und selbst, wenn sich alles in ihr dagegen sträubte, eine Reaktion darauf zu zeigen, blieb ihr doch nichts anderes übrig als wie betäubt zu nicken und den Blick wieder zu Boden zu richten. Vielleicht würde sie einfach das Thema wechseln können - vielleicht würden sie einfach wieder über irgendetwas sprechen können, dass sie sich nicht gerade wie ein Kind fühlen ließ, das nichts von der Welt verstand.
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer - Seite 2 EmptyMi Jul 23, 2014 10:37 pm

"Verzeih" flüsterte Aiko nur leise, nun war es an ihm beschämt zu sein und den Kopf gen Boden zu senken. "Ich... ich weiß, dass ihr anders mit alledem umgeht als wir - es war unangemessen und unhöflich von mir dich so in Verlegenheit zu bringen" flüsterte er leise und biss sich auf die Unterlippe, kaute kurz darauf herum. Seine dunklen Augen blickten sie traurig an und bedauern war in ihnen zu erkennen. "Es tut mir leid" versuchte er es schließlich noch einmal.
Er war so analytisch an die Sache heran gegangen, welche für Ileana unendlich intim war. Was hatte er sich nur dabei gedacht?
"Magst du wieder herkommen?" fragte er schließlich, ihre Wärme vermissend. "Wir reden nicht mehr darüber. Es war nicht böse von mir gemeint" erklärte er ihr und ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen. "Ich wäre sehr betrübt, wenn du gehen würdest"
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Ileana Xeldaric
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer - Seite 2 EmptyMi Jul 23, 2014 10:56 pm

War sie im ersten Moment noch unendlich beschämt und peinlich berührt von all diesen Fragen, mit denen er sie förmlich bedrängt hatte, hätte sie jetzt am Liebsten losweinen wollen. Als sie hierher gekommen war, hatte sie sich dieses ganze Gespräch, die Unterredung mit ihm ganz anders vorgestellt als das, was jetzt dabei heraus gekommen war und wenn sie nicht gewusst hätte, dass sie ihn damit vor den Kopf stoßen würde, hätte sie in jenem Augenblick nichts lieber getan als fortzulaufen und die Türen hinter sich zuzuschlagen. Sie würde eine furchtbare Enttäuschung für ihn sein, wenn sie jetzt schon bei diesem Gespräch kaum mehr einen einzigen Ton über die Lippen brachte und einmal mehr fiel ihr der große Altersunterschied zwischen ihnen beiden auf - er hatte in allem so viel Erfahrung und sie selbst besaß davon nicht ein einziges Stück, wusste nichts über das, was auf sie zukommen würde außer dem, was ihr Adriana hatte klar machen wollen und sie bezweifelte, dass es ausreichen würde. Sie würde ihn wahrscheinlich sogar abstoßen, weil sie nicht so war, wie alle anderen Frauen, denen er bereits nahe gekommen war.
Langsam ließ sie sich trotzdem wieder zu ihm hinab sinken und schluckte schwer, versuchte all ihre dunklen Befürchtungen zur Seite zu schieben und sich nicht vollends in ihnen zu verlieren als sie sacht wieder den Kopf schüttelte. Das Letzte, was sie wollte, war, dass er sich nun auch noch Vorwürfe für ihre eigene Dummheit machte und sich deswegen schuldig fühlte. "Es ist schon in Ordnung. Es gibt nichts, was dir leid tun müsste", wehrte sie seine Entschuldigung schließlich nur leise ab.
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer - Seite 2 EmptyMi Jul 23, 2014 11:09 pm

"Ich liebe dich Ileana" flüsterte er leise und strich ihr eine Locke aus dem Gesicht. "Ich liebe dich so unglaublich" seine Stimme war ein leiser Singsang geworden. "Mach dich bitte nicht verrückt. Wegen garnichts. Ich liebe deine kleine Stupsnase, deine Augen und deinen schönen, braunen Haare. Ich liebe es, dass du duftest wie ein frischer Morgen vor einem Sommergewitter. Ich liebe den Klang deiner Stimme und die Freude in deinem Herzen. Mach dir keine Sorgen um uns. Niemals, versprich mir das" es war wichtig, dass sie dies erfuhr. Wichtig, dass ihr bewusst war wie nah sie ihm stand.
Er schloss die Augen, konzentrierte sich auf ihren Atem und glich den seinen an.
Die Matratze war weich und komfortabel, viel dicker als jene die sie in ihrem Heimatland benutzten und die direkt auf dem Boden lagen. Hier hielten dicke, quer gespannte Seile die weiche Matratze in einem Bettgestell über dem Boden und ermöglichten der Matratze sich an den Körper anzupassen
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer - Seite 2 EmptySo Aug 17, 2014 4:11 pm

Noch immer trommelte sein Herz in seiner Brust in einem ihm unbekannten Takt, schien immer wieder einige Takte zu überspringen nur um dann eine gähnende Sekunde später doch wieder zu schlagen. Seine Hände waren taub und seine Füße fühlten sich an, als habe er sie in Eiswasser getaucht. Seine sonst so geschickten Hände hatten eine kleine Ewigkeit gebraucht um den Traditionellen Kimono anzuziehen. Die langen, schwarzen Ärmel hingen nunmehr in künstlerischen Falten herab, an den Schultern von zwei Yin und Yang Zeichen festgehalten. Seine weiße Hose war entgegen der Tradition in Aurea eng geschnitten und somit mehr der Mode von Alagaésia angepasst. Da sie hier heirateten hatte Aiko sich der prozedur dieses Landes untergeordnet. In Aurea galt eine Hochzeit als vollzogen, wenn einer ihrer Priester seinen Segen gab und auch Mimi konnte dieses Ritual erfüllen - zwanglos und nach der offiziellen Ehe. Aiko leckte sich über doe spröden Lippen während er einen Blick in die polierte Silberscheibe warf, die als Spiegle fungierte und dort seinen Bruder in Augenschein nahm der hinter ihm stand. "Ich bin so schrecklich nervös Hisoka" erklärte er seinem Bruder und brachte ein zittriges Lächeln zustande. "Was wenn ich ihr nicht gefalle oder einen Fehler mache und all die adligen dieses Landes brüskiere? Von all dem hängt so viel ab!"
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer - Seite 2 EmptySo Aug 17, 2014 4:25 pm

Ein, von der Machart recht ähnlich aussehender Aufzug war an Hisokas Körper zu erkennen, auch wenn er bei weitem nicht so prunkvoll war wie der seines Bruders, doch fand er es in gewisser Weise passend. Natürlich hatte man ihm erklärt das der Bräutigam und die Braut bei einer Hochzeit die tragende Rolle spielten und daher nur die beiden heraus stechen sollten, doch er erkannte noch einen weiteren Grund warum der Vergleich der Kleidung so unglaublich passend war. Auch wenn er das weitaus lustreichere Leben geführt hatte, das weitaus ausschweifendere, so war doch immer Aiko derjenige, den man für jede seiner Taten beglückwünscht hatte, wobei es vollkommen gleich war ob er nun wirklich etwas von Bedeutung getan hatte und nur bald in das dreckige Loch einer Ausländerin stoßen würde. Neben ihm wirkte jede seiner Taten trivial, selbst das ankleiden hatte er selbst übernommen, während um seinen Bruder herum drei oder vier Diener immer wieder herum getanzt waren und jeden noch so kleinen Makel entfernt hatten. „Du wirst dir keine Schande machen Bruder, das ist nicht dein Schicksal, das weißt du. Du warst schon zu Vaters Lebzeiten derjenige, der nie durch einen Fehler, sondern durch Erfolg bemerkt wurde. Fang jetzt nicht an daran zu zögern, das steht dir nicht.“
Die Ärmel waren abnorm lang, länger noch als seine gewöhnliche Kleidung und so bewegte er die Arme immer wieder hin und her und spürte so den weichen Stoff an seinen Handinnenflächen. Den meisten Schmuck hatte er ablegen sollen, um die Ehre des prunkvollen Schmuckes seinem Bruder zu überlassen, auch wenn er nicht selbst auf diese Idee gekommen war, sondern seine Schwester. „Bist du bereit?“ Fragte er mit der gleichen, neutralen Stimme die er bereits seit geraumer Zeit an den Tag legte.
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BeitragThema: Re: Hemiónes Zimmer   Hemiónes Zimmer - Seite 2 EmptySo Aug 17, 2014 4:37 pm

"War jemals ein Mann bereit dafür?" fragte Aiko leise und schenkte seinem Bruder ein Lächeln während er in einer betont beiläufigen Geste seine Ärmel so in Stellung brachte, dass diese nicht mehr verrutschten. "Nun komm" erklärte er leise und griff seinen Bruder an der Schulter, schenkte diesem ein Lächeln. "Ich bin mir sicher, dass auf dieser Feier mit all diesen wichtigen Leuten die ein oder andere Frau dabei ist, die für dich etwas wäre" erklärte er und straffte nunmehr selbst die Schultern. Er war Aiko - Herrscher von Aurea, einer der größten Magier seiner Zeit und nun bald Herrscher über Alagaesia-Aurea. Doch was viel wichtiger war, war das er die schönste Frau der Welt heiraten würde. Das junge Mädchen, das er über alles liebte und das sein Herz mit Freude erfüllte.
"Dann auf in die Schlacht. Auf dass das einzig rote an diesem Tag der vorzügliche Wein aus dem Westen sein wird." er lachte voller Freude und spürte wie sich all seine Anspannung löste.

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