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 Großer Marktplatz

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BeitragThema: Re: Großer Marktplatz   Großer Marktplatz - Seite 4 EmptySa Jun 14, 2014 7:36 pm

Über all das Schreien und Fluchen der Bewohner hinweg konnte man kaum noch die Rufe eines Einzelnen hören. Die Erde bebte alsbald von den hunderten, wenn nicht gar tausenden Soldaten die nach und nach in alle Richtungen strömten und als sich die ersten Wachen anmaßten, diesen Tumult zu unterbinden, wurden sie von mehreren Bewohnern der Stadt zuerst mit Steinen niedergestreckt, ehe sie unter der großen Masse niedergetrampelt wurden. Was übrig bleib war kaum noch als Gesicht zu identifizieren und die Gliedmaßen waren voll und ganz verdreht, teilweise in den Dreck der Straße eingedrückt.
Ein Mann, dessen Bart nicht mehr als drei oder vier Tage alt sein konnte und dessen pechschwarzes Haar bis zu seinen Schultern ging, hatte an dem Pfosten einer Taverne Schutz gesucht und betrachtete, wie die Menschen an ihm vorbei brandeten. Die Parole jedoch bleib die gesamte Zeit über die gleiche, was dem Mann nur ein müdes Lächeln auf das Gesicht brachte. Die Geschichte würde zeigen ob diese Parolen und Rufe der Wahrheit entsprachen, oder ob sie nur ein Auswuchs vom Größenwahn des einfachen Volkes waren. Doch das hier war nicht sein Kampf.
Sein Atem hinterließ in der kühlen Frühlingsluft einen seichten Schwaden, welcher jedoch nach ein paar Sekunden verblasste und über die kalten Hände streifte er lederne Handschuhe, dessen Oberseite leicht verbrannt wirkte. Es war schier unmöglich die Person die er suchte in dieser riesigen Menge auszumachen, war sie schlussendlich doch nur eine unter Tausenden. Doch diese eine unter Tausend besaß eine Anmut, die aus allen anderen Personen heraus hervor stach. Und genau das hatte sie verraten. Die aufrechte Haltung, im Gegensatz zu den gebückten Gestalten, gestraft von den Jahren der harten Arbeit.
In Ilirea hätte er sie beinahe gehabt, doch hatte sich die Festung der neuen Königin mehr als einmal als besser bewacht heraus gestellt, als man glauben konnte. Und schlussendlich war er weder Meuchelmörder, noch Dieb der leichtfüßig überall hinein schlüpfen konnte. Er war ein Jäger, einer der nur eine Art von Beute hatte, nicht mehr und nicht weniger.
Er hatte den Strom der Leute beobachtet und in just jenem Moment, als die Magierin sich von der Menge mitreißen lies, hatte er sie am Arm gepackt um sie ein Stück näher zu sich zu ziehen.
„Adriana Foirenza, nicht wahr?“ Sein Mund formte sich zu einem stummen Lächeln. „Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen, vielleicht erinnert ihr euch nicht daran, doch ich kenne euch. Erlaubt ihr mir, euch vor diesen Aufständischen in Sicherheit zu bringen?“
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BeitragThema: Re: Großer Marktplatz   Großer Marktplatz - Seite 4 EmptySa Jun 14, 2014 8:02 pm

Still lächelnd war Adriana der Menge gefolgt bis eine Hand nach ihr gegriffen hatte und sie in unbarmherzigen Griff zu sich gezogen hatte, aus der Masse heraus und bis hin in eine kleinere Seitenstraße gezerrt hatte. Als der Mann schließlich begann zu sprechen und ihren Namen nannte, wusste sie ganz genau, was ihr blühte und sog erschrocken die Luft ein, während ihr Herz heftig klopfend gegen ihre Rippen schlug und sich die schlimmsten Horrorszenarien in ihrem Geist ausbreiteten. Fyonara hatte sie gefunden - der Mann wusste, wer sie war, kannte ihren Namen und vermutlich hatte ihn der Senat beauftragt, um Lucrezia und sie wieder zurück zu bringen, damit man sie beide endgültig hinrichten konnte, bevor es solche Aufstände wie hier auch dort gab, wenn die Magier aus dem Turm ausbrachen. Noch jetzt spürte sie die Narben der alten Verletzungen, welche von ihrer Flucht herrührten und die sich überall auf ihrem Körper befanden und die alte Angst in ihrem Inneren griff nach ihr während sie versuchte einen Schritt zurück zu setzen und sich aus dem Griff des anderen zu befreien. Wenn sie sich jetzt ein Portal erschuf, würde sie nur den anderen mitzerren und an dem Kraftaufwand beinahe sterben, aber wenn er sie jetzt niederschlug, dann würde er Lucrezia suchen und sie beide wieder zurück bringen - zurück zu ihrem eigenen Tod.
"Was ... wollt Ihr?", fragte sie deswegen lediglich mit bleichem Gesicht und bebenden Lippen. Er durfte sie nicht mitnehmen - vielleicht würde sie Zeit gewinnen, um Lucrezia zu alarmieren und sie dazu anzuhalten, sich ein neues Versteck zu suchen - vielleicht in Valencia, vielleicht im Kaiserreich - irgendwo, wo sie sicher sein würde und niemand dem Mädchen, ihrer eigenen kleinen Schülerin, noch einmal Schaden zufügen würde. Wenn sie sich selbst schon aufgeben musste, dann sollte wenigstens Lucrezia in Sicherheit sein.
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BeitragThema: Re: Großer Marktplatz   Großer Marktplatz - Seite 4 EmptySa Jun 14, 2014 8:16 pm

„Nicht viel. Doch nicht hier und nicht jetzt, wir sind hier in unangenehmer Gesellschaft.“ Die Stimme des Mannes klang tief, jedoch ruhig und bestimmt und in ihr lag weder Bosheit, noch Hass. Seine Augen fixierten ihn und die Farbe, einem Bernstein gleich wurde doch das entfernte Schimmern der Fackeln noch ein Stück weit dunkler.
„Ihr habt euch einen großen Namen gemacht in diesem Land, das muss ich euch lassen. Wie zielstrebig man doch sein kann, wenn es um das eigene Überleben geht, nicht wahr? Still Mädchen ich will euch kein Leid zufügen!“ Er zog fester an dem Arm, sodass er alsbald die Knochen spürte und mit der freien Hand löste er von seinem Gürtel einen Wasserschlauch. „Trinkt! Keine Angst es ist nur Wasser. Nun, jetzt seht mich nicht so an als würdet ihr vor einem offenen Gatter stehen. Ich kann euch entweder zu Boden schlagen und es euch einflößen, dass wäre mir jedoch bei weitem nicht so behaglich, daher bitte ich euch, trinkt.“
Sein Griff spannte sich weiter um ihren Arm und hinter ihnen rannten die Bauern noch immer durch die Straßen und die immer wieder aufkommenden Rufe von Soldaten, die gerade getötet wurden, durch welche Ursache auch immer, bescherten ihm jedes Mal aufs Neue eine Gänsehaut.
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BeitragThema: Re: Großer Marktplatz   Großer Marktplatz - Seite 4 EmptySa Jun 14, 2014 8:36 pm

In unangenehmer Gesellschaft befand sie sich bereits die ganze Zeit über, ob hier nun Bauern anwesend waren oder nicht und immer wieder huschten Adrianas bernsteinfarbene Augen über die Umgebung, suchten nach irgendetwas, womit sie sich verteidigen konnte und das nicht aus der Magie bestand, die ihr bei ihm nicht sehr viel nutzen würde. Der Griff um ihren Arm tat weh und ließ ihre Hand taub und bleich werden, aber sie wagte es nicht, sich darüber zu beklagen als er ihr den Wasserschlauch hinstreckte und ihr damit keine andere Wahl ließ als danach zu greifen. Es war nicht nur Wasser, das wusste sie - er würde etwas gegen ihre Magie unternehmen, um sich selbst auch vor den Einflüssen aus der Umwelt, die sie nutzen konnte, zu schützen und zu verhindern, dass sie sich zurück nach Ilirea begab, wo sie in Sicherheit gewesen wäre und wo sich auch Lucrezia noch immer befand. Langsam setzte sie den Wasserschlauch an die Lippen und hätte in jenem Augenblick heulen mögen ehe sie ihren Geist ein letztes Mal aussandte und nach dem der jungen Königin suchte, in der Hoffnung, das Mädchen zu verständigen und dafür zu sorgen, dass jemand sie suchte.
'Ileana! Ich bin in Dras-Leona - es sind Verfolger hier, die mich mitnehmen. Ich kann meine Magie nicht einsetzen - sende jemanden, der nach mir sucht und mich zurück holt, bevor sie mich zurückbringen', sandte sie flehendlich ehe das bittere Wasser ihre Kehle benetzte und nur wenig später das Gefühl der Schwäche durch ihre Glieder rann wie flüssiges Feuer. Es brannte in ihren Adern, trieb ihr die Tränen in die Augen und gab ihr das Gefühl, ihr Innerstes sei zu groß für ihre äußere Hülle, während ihr Körper damit reagierte, die Drogen, die dem Wasser beigemischt worden waren, wieder hochzuwürgen, doch auch diesem Drang widerstand Adriana tapfer. Er würde sie nicht gehen lassen und so blieb ihr nichts anderes übrig als sich von dem anderen mitzerren zu lassen, während er sich seinen Weg durch die Stadt suchte.

tbc: vor der Stadt
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BeitragThema: Re: Großer Marktplatz   Großer Marktplatz - Seite 4 EmptyFr Jun 20, 2014 3:21 am

Eine wütende Menschenmasse hatte sich vor dem Blut besudelten Schaffot versammelt. Sie trugen Mistgabeln, Hämmer und Schaufeln, doch im Gegensatz zum Beginn der Revolution, waren nun auch Speere, Lanzen, Piken, Schwerter, Äxte und Streitkolben zu sehen. Das Volk hatte die Waffenkammern geplündert und die Schmiede hatten ihre Waffen verteilt. Die Soldaten waren ermordet, alle getötet oder sie standen dort unten und riefen die Parolen der Revolution. Die Köpfe des Fürstenpaares und einer Handvoll anderer Adliger, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren, sowie die Köpfe einiger Soldaten, steckten auf den Spießen, die nun euphorisch in die Luft gestoßen wurden. Die Straßen Dras`Leonas waren so sehr mit Blut getränkt worden, wie seit ewigen Zeiten nicht mehr. Doch das Volk hatte es dieses Mal einstimmig gewollt, es selbst verursacht und als Kollektiv dafür gekämpft. Die Obrigkeit hatte sich nicht eingemischt.
Ein Mann trat die Stufen zum Schaffot herauf. Er trug schmutzige, aber gute, dunkle Stiefel, seine Hose war die eines arbeitenden Mannes, doch sein Oberkörper war von einem guten Gambeson bedeckt. An seiner Hüfte hing das Schwert eines Ritters. Er stellte sich auf das Schaffot vor das Volk, faltete die Hände hinter dem Rücken und die klugen grünen Augen überschauten die Ansammlung. Unweigerlich und ohne dass es sich einer der Anwesenden wirklich erklären konnte, wurde es still, als hätte er es befohlen, als sei er der Anführer. "Diese Stadt", begann er. "ist unsere Stadt! Nie hätten wir oder unsere Ahenen zulassen dürfen, dass wenige uns nach ihrem Gutdünken führen und lenken! Nie hätten wir unsere Freiheit und unsere Rechte in ihre Hände legen dürfen!", rief er den Menschen zu und viele, laute Rufe der Zustimmung brandeten auf. Aber nicht lange und es wurde wieder ruhiger. Der Mann begann langsam auf und ab zu schreiten, ohne den Blick von den Leuten abzuwenden. "Wir führten Kriege für sie! Wir schufteten für sie! Wir haben unser Blut und unseren Schweiß für sie vergossen! Haben unsere Freiheit in dieser und unser Glück für die nächste Welt für sie geopfert! Wir gaben ihnen alles und was gaben sie uns?", fragte er mit lauter Stimme und zurück kam ein Wort. "Nichts!".
"Nichts haben sie uns gegeben! All das taten wir, all das gaben wir, nur um noch mehr zu tun und noch mehr zu geben! Alles nur für sie! Welcher Gott zwingt uns soetwas auf?! Welcher Gott setzt solche Menschen in diese Postiton? Meiner nicht! Meiner bestraft mich nicht für nichts! Tut es eurer?", fragte er wieder und zürck bekam er ein einstimmiges Nein. "Na also! Und warum lassen wir uns das gefallen? Weil wir es nicht anderes wussten! Doch damit ist jetzt schluss! SCHLUSS, sage ich! In einer Zeit, in der auf Gesetze und Traditionen gespuckt wird, werden wir uns das nicht mehr gefallen lassen! Einer nach dem anderen rief sich zum König aus und wer wurde es? Ein Mädchen! Ein Mädchen will uns führen! Gibt es keine anderen? Gibt es keine weiseren?! Nachdem die Reiter entschieden einen Irren den Thron schützen zu lassen, sollen wir uns nun darauf verlassen, dass sie mit diesem Kind richtig liegen?! NEIN sage ich! Das lassen wir uns nicht mehr gefallen! Wir werden von allen nur herum geschubst, jeder meint unsere Stimme zu sein, doch gefragt hat noch keiner! Doch jetzt lehnen wir uns auf! Von jetzt an herrscht hier das Volk! Kein Mädchen, keiner der meint weil er jemandes Sohn ist, müssten wir ihm gehorchen! Und auch kein Mann der nicht die Stärke hat uns zu beschützen! Uns zu versorgen!", donnerte er mit kräftiger Stimme und blieb vor ihnen stehen.
Er zog sein Schwert. "Von nun an arbeiten wir für uns, von nun an kämpfen wir für uns, von nun an vergießen wir Blut für uns! Wir herrschen über uns!", rief er aus und stieß sein Schwert in die Höhe, auf dessen Klinge das Licht der Sonne tanzte. "Für Freiheit! Für Gleichheit! Für Eintracht unter uns und den unsrigen!", rief er und das Volk fiel mit in die Rufe ein, war es ihm doch gleich, ob es nicht mehr der selbe Wortlaut war, wie zu Beginn ihrer Revolution. "Für Freiheit! Für Gleichheit! Für Eintracht!", riefen sie. "Für die Revolution!", setzte der Redner noch nach und senkte das Schwert. Als es wieder in seiner Scheide war, fuhr er mit dem Daumen über das schwarze Kreuz auf weißem Grund, welches in den Knauf eingelassen war.
"Für Freiheit! Für Gleichheit! Für Eintracht!"
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