Der Fluss Anora

"Kharas, was redest du für einen Unsinn? Hör auf damit!", begehrte sie auf und schüttelte den Kopf, strich sich übers Gesicht um ihre Fassung wieder zu gewinnen, die sie kurz davor war zu verlieren. Sie ertrug allein den Gedanken schon nicht, dass Kharas bei dieser Reise sterben könnte.
"Wir schaffen das zusammen", wiederholte sie eindringlicher, wusste nicht mehr, was sie noch machen sollte um Kharas von seinen trüben Gedanken abzubringen.
"Vielleicht wird uns die Arcanea helfen - du wolltest sie ohnehin um Hilfe bitten", setzte sie hinzu und atmete ein letztes Mal tief durch bevor sie nach dem Mantel griff, der hinter ihr auf dem Boden lag und jenen wieder um die Schultern legte.
"Geh zur Arcanea, erkläre ihnen, was vorgefallen ist und ich höre mich derweil in Dras-Leona um. Wir treffen uns dort und ich möchte nicht, dass du mich davon abhältst. Ich lasse dich nicht einfach sterben."

"Gut... du hast Recht, vielleicht... vielleicht schaffen wir es ja zusammen, möglicherweise ist das Schicksal auf unserer Seite!" dann jedoch verfinsterte sich sein Blick.
"Aber verlange nicht von mir, dass ich dich allein in das Herz der Finsterniss gehen lasse!" er strich ihr über die Schulter, in einem verzweifelten Versuch fest zu halten - bei sich zu behalten.
"Verlange nicht von mir, dass ich noch einen Menschen den ich Liebe in die Vorhöfe der Hölle entlasse!"

Coreen lächelte schief, schüttelte sacht den Kopf und strich ihm über die Wange bevor sie mit den Schultern zuckte und sich um Optimismus bemühte. Die Vorhöfe der Hölle ... eine treffende Beschreibung für Dras-Leona, aber sie war sich fast sicher, dass sie sich in der Stadt nicht einfach so unterkriegen lassen würde. Sie hatte Schlimmeres überstanden und seit Frook wusste sie, wie man mit Betrunkenen und anderen wiederwärtigen Männern umging.
"Ich komme zurecht. Ich verspreche dir, dass mir nichts geschehen wird aber so sparen wir Zeit."

"Schlafe aber heute Nacht noch, ehe du dich auf den Weg machst!
Tarne dich gut und halte deine Reize bedeckt. Sei nicht zu auffällig und wenn irgendetwas ist fliehe in ein Haus, Bedecke dich mit dem Mantel und ruf mich!" gab er ihr Anweisungen, während er wiederrum aufstand und einige wenige Sachen zusammenklaubte, ehe der Umhang Platz auf seinen Schultern fand.
"Und wenn dir etwas geschieht, so räuchere ich die ganze Stadt aus!"

"Ich verspreche es", gab Coreen mit einem knappen Nicken von sich ehe sie sich wieder zurücksinken ließ, zufrieden mit dem Ergebnis, das sie erreicht hatte. Es war einfacher so, wenn sie nicht andauernd Gefahr lief, dass Kharas nah daran war dem nächsten Unschuldigen den Schädel zu spalten, wenn dieser Bürger auch nur ein falsches Wort von sich gab.
Die Nacht schritt rasch voran und bereits als die ersten Sonnenstrahlen sich ihren Weg über die Wiese, auf der sie lagerten, suchten, war Coreen hellwach und erhob sich. Der Morgentau hatte einen Teil ihrer Sachen durchnässt und ließ sie kurz frösteln, doch um Kharas nicht zu beunruhigen, ließ sie sich von alledem nichts anmerken während sie ihre Sachen zusammensuchte und die Tasche über ihre Schulter warf.

Kharas warf Coreen noch einen letzten, wehmütigen Blick zu ehe er sich das blonde Haar aus dem Gesicht strich, voller Trauer in die Sonne starrte als ob diese eine Wahrheit bereit halten würde die er nicht kannte und ein letzte Seufzer verließ seine Lippen.
"Achte auf dich!" war das einzigste was Coreen noch hörte, denn als sie sich umdrehte war Kharas bereits verschwunden

Einen kurzen Moment noch blickte sie zu der Stelle, an der der Magier zuvor noch gestanden hatte, dann wandte auch die junge Novizin sich um. Sie atmete ein letztes Mal tief durch, dann machte sie sich auf den langen Weg nach Dras-Leona. Sie würde herausfinden, was es mit Dras-Leona auf sich hatte und welche Dunkel dieser Ort noch bereithielt.

tbc: Dras-Leona

Mit einem Ächzen brach Avius zwischen dem dichten Brombeergestüpp hervor. Die Dornen hatten ihn zerstochen und aufgrund der matschigen Pfade war er auch noch schlamm beschmiert und wünschte sich nichts sehnlicher als ein Bad. Doch als er sich umblickte erkannte er, dass seine Reise ab nun leichter wurde, aber noch lange nicht zu Ende war. Um ihn herum erhoben sich die steinernen Wände die das Tal bildeten, das der Anora durch den Buckel schnitt. Von hier aus konnte er sich nach Therinsford durchschlagen, von wo aus ihm die weiten Ebenen des Landes offenstanden. Zunächst war sein vorangiges Ziel Gil'ead, von wo er dann nach Süden zur großen Hauptstadt der Drachenreiter weiterreisen konnte. Ein Quell des Wissen, hallten die Worte seines Mentors durch seinen Kopf. Die Frage war allerdings ob ihm dieses Wissen auch zur Verfügung stehen würde und mit diesem Gedanken griff er nach der Kette und holte seinen Talisman hervor. Zwei Drachen wanden sich um ein Schwert, der Umriss eines Schilds diente dem Motiv als Untergrund. Möglicherweise hatte es nichts zu bedeuten und seine Familie wollte ihm lediglich etwas mitgeben bevor sie ihn zurückgelassen hatten, vielleicht war all dies nur reine Spinnerei eines jungen Mannes, der nichts mit seinem Leben anfangen konnte. Schnell schüttelte er diese bohrende Gedanken ab und machte sich auf den Weg raus aus seinen altbekannten Gefilden. Der immer breiter werdende Pfad führte ihn direkt am Fluss entlang und in der Ferne konnte er schon das offene Land entdecken. Doch jeder seiner Schritte gab ihm mehr und mehr das Gefühl, dass dies keine normale Reise werden würde..

Die Wochen zogen von dannen und Tenjo verlies den Wald der Elfen, er war in gewisser weise froh, wieder in die für ihn so faszinierende Welt der Menschen einzutreten, wollte sich jedoch von den neugierigen Blicken der Menschen schützen, von denen die wenigsten je einen Elfen gesehen hatten. Und so war es kein Wunder, das Tenjo die Kapuze seines Umhangs tief ins gesicht zog um nicht direkt erkannt zu werden. Er rannte nicht mehr, wie er es im Wald tat, sondern er genoss die Natur um sich herrum die sich in seinen Augen sehr von der des Waldes unterschied. Er ging über hügel und wiesen, am Rand der Wege vorbei an Bauernhöfen, jedoch mied er die Dörfer. Mit der Zeit sah er den Fluß Anora, der sich durch die Landschaft schlingelte und der Buckel thronte vor ihm. Er folgte dem lauf des Flusses, und spürte, das seine Reise noch lange andauern würde, obgleich er seinem Ziel schon relativ nahe war. Er rastete hin und wieder, um im Kontakt mit der Natur zu sein... Je näher er dem offenen Land kam, desto stärker wurde die Präsenz eines Menschen, der sich in seiner Umgebung zurechtzufinden schien. Tenjo hatte nicht den Eindruck, das er wie die anderen Menschen war, die durch die länder reisten und mehr oder weniger unbeholfen von der Natur lebten. Doch ihn Beunruhigte eine Gefahr, die in der Luft lag, er war sich sicher, das noch jemand in der nähe war, jemand der keine friedlichen absichten hegte und so entschied er sich, näher an den Menschen zu gelangen um diesen von der möglichen Gefahr zu unterrichten.

Nun da sich das Tal immer weiter öffnete und der dichte Wald des Buckels dem Fluss Platz machte kam er viel schneller voran als zuvor. Dennoch regte sich in ihm ein Funke des Zweifels ob dieses friedliche Idyll, wirklich so friedlich war. Doch solange er kein Warnung von seinem Freund Argus hörte wusste er, dass er in Sicherheit war, fürs Erste. Während er sich am Flussufer niederließ um seine Wasservorräte ein letztes mal vor den Ebenen zu füllen, landete auch der silberne Falke in einem nahen Baum. Der Vogel verhielt sich jedoch seltsam aufgeregt und das war nach Avius Erfahrung immer ein Anzeichen für Ärger. Irgendjemand oder irgendetwas war in der Nähe, nun da er gewarnt war spürte er die Aufregung die durch den Wald ging fiel stärker. Anstatt zu Rasten griff der junge Waldläufer nach seinem Rucksack und verließ mit leisen Schritten das Ufer, immer bedacht möglichst wenig Spuren zu hinterlassen. Mit seiner Hand auf dem Knauf seines Schwertes verließ er die Stelle sofort, hier würde es nicht mehr lange so idyllisch sein.

Tenjo war äußerst beunruhigt, als er merkte, das der mensch sich entfernte, ehr spürte die Präsenz eines Falken, in wessen Geist er versuchte einzudringen, da die beiden der gefahr immer weiter entgegen leifen, einer äußerst großen Gefahr. Einen Augenblick später berührte Tenjos Geist den Geist des Adlers und er gab ihm zu verstehen, das er keine Gefahr darstellte und der "Feind" direkt vor ihnen war... Der Elf stürmte in Richtung des Menschen und ein wenig später kam er aus dem Gebüsch gestürmt, ein paar Fuß zur rechten des Menschen.
"Halt, geh da lieber nicht lang" gab er ihm zu verstehen...

Seine Klinge machte ein scherendes Geräusch als er sie aus der ledernen Scheide zog, sein Schild gegen den Neuankömmling erhoben um sich bei Bedarf zu verteidigen. Avius als geschockt zu bezeichnen wäre wohl untertrieben gewesen. Wenig Leute vermochten es sich an ihn heranzuschleichen und noch weniger hatten es getan ohne Bekannschaft mit seiner Klinge gemacht zu haben. Doch irgendetwas an dieser Situation verriet ihm, dass ihm der Neuling nichts Böses wollte und so ließ er seine Waffe langsam sinken, die Augen trotzdem auf den Fremdling gerichtet. Gib mir einen guten Grund dir zu vertrauen, Fremder? Und warum du meinst mein eingeschlagener Weg wäre der Falsche?
Man konnte Avius als vieles bezeichnen, aber vertrauesnseeliger Narr war nicht darunter

Tenjo bliebt ruhig, einen Zauberspruch im Geiste bereitgelegt, falls der Mensch ihn angreifen würde. Als dieser seine Waffe sinken ließ, rammte er sein Stab in die erde und nahm die Kapuze ab. "Der Weg den wir beide einschlugen ist gefährlich.. Ich spüre eine feindliche Präsenz in dieser Richtung... Ich kann dir nichts zeigen, das dich dazu bewegen würde, mir zu glauben, ich kann dich nur bitten, es zu tun..." Er wusste, das es nicht der inteligenteste Weg war, jemandens Vertrauen zu gewinnen, doch blieb er stehts ehrlich. Er setzte sich auf einen Felsen und beobachtete den Adler des Menschen...

Avius war leicht überrascht als der Fremde seine Kapuze zuruück schlug, ein Elf, interessant. Obwohl Avius viele entlegene Winkel Alagesias besucht hatte, war im der Weg ins Reich der Elfen verschlossen geblieben, zu viele hatten ihn davor gewarnt das Waldreich von Du Weldenvarden zu betreten und jene Elfen die sich hierher "verirrten" waren meist sehr wortkarg und blieben lieber für sich. Ein weiterer Blick zu seinem Falken, welcher den Elf interessiert aber nicht misstrauisch musterte, überzeugte ihn schließlich. Nun gut, Argus hier schient euch zu vertrauen meinte er und deute auf den Vogel zu seiner Rechten und das wird mir für's erste genügen! Wenn ihr euch dieser "Präsenz" so sicher seit, dann sollten wir hier wohl keine Wurzeln schlagen

Tenjo war erleichtert, als der Mensch ihm vertraute, denn er hatte schon befürchtet, das dies kein gutes ende nehmen würde... Durch seine Reisen hatte er so manch einen menschen gesehen, der überstürzt handelte. Dies war keiner von ihnen, so war sich Tenjo sicher.. "Wir könnten eine alternative Route über den Buckel nehmen, jedoch sollten wir uns beeilen, denn die Nacht ist nah und wir sollten bis dahin ein sicheres Nachlager oder ähnliches aufgeschlagen haben.." Die Präsenz beunruhigte Tenjo, denn sie wurde stärker und er war sich sicher, das es sich nicht nur um einen Menschen oder ein Geschöpf handelte, sondern um eine Gruppe...

Ach bitte nicht wieder durch die Brombeern, seufzte Avius und schüttelte seinen Kopf, dabei hatte er sich sooo erhofft, dass sein Weg von nun an leichter wäre. Ok es gibt viele bekannte Routen, die fallen schon mal weg, sie könnten einen Pfadfinder haben. Aber um einen Waldläufer in seinem eigenen Wald zu erwischen muss man früher aufstehen meinte er und grinste seinen neuen Wegbegleiter frech an. Ich hoff ihr könnt mit halten mein Freund, die Pfade sind schmal und schlammig und die Muren des letzten Jahres haben nicht dazu beigetragen sie zu verbessern. Er nickte seinem Vogel zu und schon war dieser in den Lüften um sich nach der drohenden Gefahr umzusehen, der junge Waldläufer steckte sein schwert zurück und war mit ein paar schnellen Schritten zwischen den Büschen verschwunden. Ich kenne genau den richtigen Ort für ein Nachtlager, gut versteckt und leicht zu verteidigen hörte man ihn noch rufen..

Tenjo war überrascht als der Mensch so schnell vorlief, blitzschnell schnappte Tenjo sich seinen Stab und hielt leicht mit ihm mit, musste jedoch feststellen, das der neugefundene Wegbegrleiter mit dem weg nicht zu viel versprochen hatte... So folgte er dem Waldläufer durch den Wald, immer noch mit dem Geiste ausschau haltend... Er hoffte auf einen friedlichen ausgang dieser Misere, darauf, das es keinen Kampf geben würde, denn er war sich sicher, das bei einem Zusammentreffen mit der Gruppe es zwangsläufig zu einem Kampf kommen würde.

Avius war überrascht von der Kondition die der Elf an den Tag legte, er hatte schon viele Leute durch den Wald geführt ob es nun Wanderer, Reisende, oder Händler waren. Meistens musste er jede Stunde eine Pause einlegen damit seine Begleiter nicht umkippten doch der Elf schien sich genauso wohl im dickicht zu fühlen wie er selbst,wenn nicht sogar noch mehr. Er wusste nicht warum aber irgendwie schien sein Begleiter geistig etwas abwesend zu sein, oder vielleicht war er auch Magier und hatte daher die Präsenz der Gefahr gespürt. Avius mochte Magier nicht sonderlich, dies lag weniger an den Personen selbst sondern an der Magie. Ohne Magie war man meist besser dran, es gab einfach zuviele Probleme und Regeln, die einen bei Missachtung töten konnten, Magie war einfach nur kompliziert. Wie auch immer eigentlich ging es ihn ja recht wenig an, hauptsache sie erreichten den Lagerplatz vor Nachteinbruch. Eine Nacht im Buckel war schon ohne Verfolger gefährlich genug, deswegen drängte er so vorran obwohl seine Muskeln bereits schmerzten und legte noch eine Zahn zu. Da wir vielleicht mehr Zeit mit einander verbringen werden als uns lieb ist, wollte ich mich vorstellen! Avius Belrond, Waldläufer des Buckels und Schmied aus Leidenschaft, meinte Avius und warf einen Blick über seine Schulter..

Tenjo war erleichtert, als die Präsenz der Verfolger schäwcher wurde, er wusste, das dies unter umständen nicht von dauer sein würde, doch er konzentrierte sich nun mehr auf den weg, der vor ihm lag... Gerade im rechten Moment war er wieder voll anwesend, als sich der Mensch vorstellte. "Nun ja die Zeit wird es zeigen. Es freut mich dich kennen zu lernen, Avius. Mein Name ist Tenjo, man nennt mich auch Tenjo den stillen.." Tenjo wusste nicht wie viel er dem Menschen von sich sagen sollte, er war nicht besonders gut darin, sich vorzustellen und über sich erzählen...

Schön dich kennenzulernen Tenjo, der Stille[b] meinte Avius und lächelte seinen Wegbegleiter an, [b]damit hast du mehr von dir verraten als die meisten Elfen es tun würden. Auch ich bin eher für meine Taten als meine Reden bekannt. Es gibt nicht viele die ich als meine Freunde bezeichne. Wenn ich ehrlich bin wahrscheinlich nur den einen am Himmel. Und wie als ob der Falke es wüsste, dass er über ihn sprach kreischte dieser zustimmend. Plötzlich blieb Avius stehen und deutete dem Elf sich zu ducken und ihm zu folgen. Obwohl sie abseits der Hauptrouten wanderten kreuzten sie diese doch immer wieder, da es keinen anderen Weg durch die Berge gab. Tief in den Matsch waren Fußspuren eingetreten und getrocknet, Fußspuren! Sie sind nicht frisch, wohl eher zwei bis drei Tage alt. Ein Mensch muss wohl ein Pfadfinder sein, aber die anderen beunruhigen mich. So etwas habe ich noch nie gesehen. Der Tiefe nach sind die Verursacher hundert bis hundertfünfzig Kilogramm schwer und den Abständen anch mindestens 2 Meter groß. Was auch immer uns verfolgt ich will damit keine Bekanntschaft machen, Avius blickte fragend zu Tenjo auf, hoffend das der Elf ihm mehr darüber berichten konnte

Tenjo nickte Avius zustimmend zu und sagte "Ja viele Elfen sind sehr verschloßen und noch viel mehr" Es beunruhigte ihn, als er die Fußspuren sah.. "Wer weiß, ob wir es mit menschen zu tun haben... Ich bezweifel, das es Menschen gibt, die ungefähr 2 Meter groß sind und dann auch noch so schwer.... und wenn man einen solchen Menschen sieht, dann wohl sicherlich nicht im Buckel und auch nicht in einer Gruppe... Ich beführchte wir haben es hier mit etwas anderem zu tun... Urgals?" Es beunruhigte ihn doch sehr, das sie womöglich auf Urgals treffen würden und so entschloss er sich etwas zu tun... Er rammte den Stab in die Erde und grub eine kleine Grube aus, die er sofort mit Wasser füllte. Als er fertig war, benutzte er die Traumsicht um den Ort zu sehen, von dem sie herkamen und tatsächlich sah er eine Gruppe von Urgals. Er ließ das Wasser versickern und wandte sich an Avius: "Jetzt haben wir ein Problem... Urgals... ein mindestens 5 Mann starker Trupp... Ich bezweifle, das wir heute Nacht zur ruh kommen werden... am besten ist es, wenn wir diesen Trupp möglichst weit hinter uns lassen, sicher ist sicher... " Seine schlimmsten Befürchtungen wurden immer realer, er wollte nicht kämpfen, das stand ihm warscheinlich auch ins Gesicht geschrieben... Dennoch war er bereit, sich zu wehren.

Etwas misstrauisch beobachtete er Tenjos Zauber, wenn auch die erhaltene Information nützlich ja vielleicht sogar lebensrettend war. Sicherlich, er hatte auf seinen Reisen schon oft Urgals gesehen, aber nie so Große. Er wusste nicht ob sie es mit sovielen aufnehmen konnten, oder eher ob sie es wollten. In Tenjos Blick erkannte er, dass mit diesem Urgaltrupp nicht zu Spaßen war. Er nickte dem Elf zu und meinte nur, Regel 4 der Waldläufer, der beste Kampf ist der dem du entgangen bist! Yazuac ist ein kleines Dorf ein Stück im Osten, außerhalb des Waldes nahe des Graslandes, dort sollten wir vor diesen Urgals sicher sein. Wenn wir die Nacht durchwandern erreichen wir es vielleicht Morgen vor Nachteinbruch. Auch wenn Avius ausdauernde als andere Menschen waren freute er sich nicht sonderlich auf diese Nachtwanderung, vorallem da er wusste was nachts im Buckel jagte...

Tenjo stimmte Avius nur nickend zu und deutete ihm, das er vorrausgehen solle... er schnallte sich sein schwert vom rücken ab und hielt es in der einen hand, jederzeit bereit, es mit der anderen zu benutzen... Er hatte in Avius' Blick gesehen, das dieser nicht sonderlich viel von der Magie hielt, wollte jedoch nicht näher darauf eingehen, da dies nur ihre position verraten würde, wenn sie sich lauthals über magie unterhielten und so zog er es vor, zu schweigen..

Mittlerweile war die Nacht hereingebrochen und überall hörte man jene Tiere des Waldes scharren und schnauben die nur bei absoluter Finsternis unterwegs waren. Doch das störte ihn nicht wirklich und auch die Finsternis kümmerte ihn wenig, während seines Trainings hatte er gelernt sich selbst bei schlechtesten Lichtverhältnissen durch den Wald zu kämpfen. Viel mehr störte es ihn, dass die Jäger des Waldes in sehen konnten aber er sie nicht. Eine Fackel in der Hand wäre die beste Waffe gegen ein ausgehungertes Wolfsrudel gewesen, doch das könnte ihre Position an die Urgals verraten. Wölfe oder Urgals! Was für Alternativen, schimpfte Avius leise. Wenigstens sind wir nicht im Beor-Gebirge, von einer Horde Shrrg verfolgt zu werden wär wohl tausendmal schlimmer als unsere jetzige Situatuion! Tenjo schien keineswegs Probleme mit der Dunkelheit zu haben und auch die Büsche schienen ihm beweiten weniger zu stören als Avius. Einige Stunde nur mehr dann würden sie das offene Grasland erreichen, dort konnte sie schneller vorankommen und die Wölfe und die Urgals hinter sich lassen. Nicht mehr lange in der offenen Ebene können wir schnell Abstand gewinnen, dann könne wir auch einmal Rast machen flüsterte er dem Elf zu, eine leise Hoffnung schlich sich in seine Stimme, das der Elf auch schon müde war.

Tenjo war wachsam, sehr wachsam sogar, er machte sich sorgen, wusste nicht, wie lange Avius noch durchalten würde... er konnte seine Wut gut verstehen, es wäre für ihn auch viel schöner gewesen, wenn sie schlafen könnten.. "Ja das geht in Ordnung, wenn wir die offene Ebene erreichen sind wir so gut wie sicher... danach können wir uns ein wenig ausruhen und sehen, wie es dann weiter geht..." Er schickte seinen Geist aus und suchte nach den Urgals, doch glücklicherweise waren sie nicht in reichweite, was ihn bestärkte, diese Tatsache aufrecht zu erhalten