Zelt des Königs

" Ich bin mir sicher, der Alkohol hilft auch, wenn man ihn nur trinkt. ", versuchte der König es mit einem kleinen Scherz, um die angespannte Atmosphäre etwas aufzulockern. Sein Arm, den Coreens Dolch getroffen hatte, brannte ziemlich stark. Aber der Schatten war vorerst vertrieben und seine Frau und das Kind gerettet. Zumindest vorerst. Aber er würde dafür sorgen, dass es dem Schatten nicht noch einmal gelang, so einfach in das Heerlager einzudringen. " Ich werde die Magier anweisen, Schutzzauber über das Lager zu legen...so ähnlich wie die Reiter in Vroengard. "
" Weißt du Coreen, eine schwangere Frau sollte eigentlich nicht arbeiten. ", wandte er sich an die junge Königin.
Sie hatte an diesem Tag bereits zu viel Streß miterlebt.

"Und ein verletzter König nicht viel reden, ihr Verliert Blut Majestät" tadelte Charles, kniff schließlich den letzten Ring durch und striff vorsichtig diese über den Arm, legte sie beiseite.
"Ihr müsst nun die Zähne zusammen beißen" wies Charles an und gab Alvias ein dickes Stück Leder in den Mund, welches er zuvor in einen dunklen, selbstgebrannten Alkohol getunkt hatte.
"Eins - zwei -" der erste Stich drang durch das Fleisch des Königs, er spürte wie die sanfte schnur aus Rosshaar sich wie ein kleiner wurm durch die dünne Wunde zog. Ein zweiter Stich und das Fleisch zog sich zusammen
Der dritte und vierte - das Fleisch verkrampfte sich, das Rosshaar zog sich durch die Wunde. Ein fünfter Stich und Charles Band einen knoten in das Haar.
"Allers überstanden"

Leise zischend zog Alvias die Luft ein, als Coreen das mit Alkohol getränkte Tuch auf die Wunde drückte. Der Alkohol brannte in der Wunde. Der Geruch des Alkohols, welcher auf das Leder geträufelt worden war, stieg ihm in die Nase.
Die Kiefermuskeln des Königs spannten sich, als er vor Schmerz auf das mit Leder umwickelte Stück Holz biss. Sonst zeigte er aber keine Reaktion auf die Schmerzen. Er wollte vor seinen Soldaten nicht als Schwächling dastehen.
Als Charles fertig war, spuckte Alvias das Mundstück aus.
" Danke ", brummte er in Richtung des Heilers. Dann erhob er sich von der Pritsche.
" Hallo, Farim. "

Hallo. Ich hatte schon befürchtet das ich euch gar nicht mehr antreffen würde. Man erzählt sich so allerlei über den Kriegerkönig Alivas.
Farim machte ein paar weitere Schritte in Richtung des Königs. Nun verzeiht das ich erst jetzt auftauche doch es gab noch einiges zu planen und zu organisieren. Schließlich soll Dras Leona in meiner Abwesenheit nicht zu Grunde gehen. Mit einem säuerlichen Gesichtsausdruck sah er zu Coreen hinüber, verfluche sich inzwischen selbst dafür das er sie mit Alvias zusammen gebracht hatte. Dadurch hatte sie nur noch mehr an Macht gewonnen und sich nicht, so hatte Farim gehofft, hinter den Herd gestellt und braves Frauchen gespielt.

In einer prächtigen Rüstung war Balan herangeschritten, den Helm hatte er unter dem Arm genommen und spazierte ruhig in Richtung des Königs, während seine linke Hand ruhig auf dem Knauf seines Schwertes lag, womöglich war das nur eine Angewohnheit, damit das Schwert nicht gegen seine Beine schlug. Erst als er erblickte, dass der König verletzt war, beschleunigte er den Gang. "König Alvias. Geht es Ihnen gut?", fragte er zunächst, bevor er den Blick kurz zu Coreen warf, um sie lautlos zu grüßen. Dann nickte er auch dem Fürsten von Gil'Ead zu, bevor er sich wieder dem König wandte.
"Ihr habt gerufen und die Kirche des Erbauers hat geantwortet.
Hier stehen wir nun, die Templer, deren Heimat vernichtet wurde und hoffen eines Tages die prächtige Stadt Teirm zu ihrem ehemaligem Glanz führen können.
Als oberster Geistlicher und Kommandant über die Legion der Templer schicke ich euch sowohl kampferprobte Männer und Frauen, als auch den Segen des Erbauers."

Mit einem überraschten Blick wandte sich der König zu dem Neuankömmling um.
" Ihr und eure Krieger sind mir willkommen. ", sagte er, nachdem er Balan kurz gemustert hatte.
" Euer Lager könnt ihr neben dem der Krieger von Dras Leona aufschlagen. "
Plötzlich schoss ein stechender Schmerz durch Alvias' Wunde und er umklammerte sie mit der anderen Hand.
" Der Fürst von Dras Leona, Farim Godar, kann euch alles erklären. "
Der König wandte seinen Blick in Richtung Farim, seinen Arm noch immer umklammernd.
" Würdet ihr das übernehmen ? "

Nun... Farim blickte auf den schwer gerüsteten Mann. Natürlich. Stieß er seufzend hervor und zog daraufhin zischend die Luft ein.
Der Mann sah in seinen Augen nicht sonderlich intelligent aus, allein schon wegen der schweren Rüstung in der er wohl wenn er fallen würde wie eine Schildkröte an Ort und Stelle liegen bleiben würde.
Da ihr es nicht für nötig gehalten habt mich zu begrüßen, Farim Godar, Fürst von Dras Leona. Begrüßte Farim Balan und reichte ihm die freie Hand.
Templer .... Religion wenn ich diese Worte schon höre! Pah! Renn doch nach Teirm wenn den Gott dich beschützt!

Das ist nicht unbedingt intelligent, wenn er weiß, dass die meisten Einwohner Dras-Leonas unsere Religion nicht tolerieren., dachte sich der Magier, der sich nun an Farim wandte. "Entschuldigt Fürst Farim Godar, ich habe sie in der Windeseile gar nicht erkannt.", meinte er bloß und lächelte ihn natürlich sehr herzhaft an. Dann nahm er seine Hand und drückte sanft zu, nicht dass er den gebrechlichen Mann verletzen würde.
Er da erkannten die Anwesenden, dass die Rüstung des Mannes nicht so schwer war, wie sie schien. Womöglich war sie aus einem weichen Metall geschmiedet worden und diente nur zu repräsentativen Zwecken. "Balan Delvardus, Ratsmitglied der Stadt Teirm ... oder ich war es mal ... und natürlich Oberhaupt der Templerlegion.", stellte sich der Mann unnötig vor, indem er versuchte so entschuldigend zu wirken wie nur möglich. Gespielt war alles natürlich. Politik war immer ein großes Theaterstück gewesen. Dann erinnerte sich der Anführer der Templer kurz an etwas.
"König Alvias? Wer ist der Anführer der Magier eurer Armee? Es wäre vorteilhaft, wenn wir uns sprechen würden."

"Das wäre wohl ich" erklang Kharas Stimme hinter Balan und der alte Magier kam langsam zu der kleinen Gruppe von Leuten, nickte dem König, Coreen, Farim und Charles kurz zu
"Nun Balan was ist euch denn diesmal über die Leber gelaufen? Wollt ihr den Oberbefehl über die Magier? Wollt ihr das die Magier nicht mehr eingesetzt werden dürfen? Wollt ihr die Magier nach eurem Glauben prüfen oder wie Hunde an der Leine halten? Ich bin mir sicher jedwede eurer Ideen ist einzig und allein mit dem Glauben eures Gottes im moralischen Zwispräch entstanden und von höchstem Werte - also was ist es diesmal?"

Das Lächeln auf den Lippen des Templers verschwand ganz und gar nicht - es wurde bloß noch ehrlicher, als es jetzt sowieso schon war. "Nein Lord Kharas.
Im Krieg kann uns der Erbauer nur die Hoffnung schenken, die wir brauchen um den Feind zu besiegen. Wir treten gemeinsam gegen einen gemeinsamen Feind und da müssen wir auf die Fähigkeiten unserer Verbündeten vertrauen.
Doch es könnte einige ... Zwischenfälle geben, wenn wir unsere Truppenbewegungen nicht sorgfältig planen. Wir haben besondere Fähigkeiten mit denen wir die Magie der feindlichen Armee beeinflussen könnten, doch um diese zu nutzen müssen wir irgendwo sprechen, wo uns kein feindlicher Spion hören kann.
Der Überraschungsmoment zählt und es wäre unklug ihn sich durch die Fingern gleiten zu lassen, falls der Feind noch nichts von unseren Fähigkeiten weiß."

"Eure "Fähigkeiten" sind mehr als trivial" meinte Kharas und schüttelte nur den Kopf. "Die Schule der Antimagie ist bereits seit Jahren fester Bestandteil einer magischen Ausbildung völlig losgelöst von eurem Glauben" er schüttelte den Kopf.
"Wir können eure Schwertarme gebrauchen, das wird euch der König wohl gesagt haben aber ich will keine albernen Religiös geprägten Rituale. In diesem Krieg gibt es keine Religion, kein Streitpunkt unter den parteien und erst recht keine Alleingänge.
Ihr seid hier ein einfacher Soldat wie jeder andere auch"

"Die Antimagie ist nur ein kleiner Teil von dem, was wir an unseren Klöstern den Gläubigen lehren, Lord Kharas und ich würde unsere Fähigkeiten nicht unterschätzen, egal ob man nun Verbündeter oder Feind ist. Wir sind nicht auf die Alte Sprache angewiesen und können deshalb effektiver als jede Anti-Magie, die in jeglicher Magieausbildung gelehrt wird.", sprach der Templer. "Jeder Soldat der Templerlegion ist in der Lage ein Schwert zu schwingen und jeder wird ein Schwert schwingen, ob nun mit oder ohne den Segen des Erbauers."
Wenn er glaubt unsere Fähigkeiten seien so primitiv wie die Antimagie in jeder magischen Ausbildung, so hat er sich stark geirrt. Aber verzeihen kann man es ihm, mit seinem Alter wird man leicht überheblich.
"Die Templerlegion besteht zu neunzig Prozent aus Fußsoldaten, die restlichen zehn werden daran arbeiten mögliche - magische - Angriffe aufzuhalten, egal ob psychisch oder physisch. Jeder Templer ist mit speziellen Runen gegen psychische und physische Magie - bis zu einem gewissen Grad - geschützt, die Rüstung sollte den Rest erledigen. Falls der König ... ", er blickte ihn kurz nett an, dann sah er wieder zu Kharas. " ... die Fähigkeiten der Templer nutzen möchte, um die Magier der feindlichen Armee aufzuhalten, so werden wir bereit sein.", meinte er bloß noch.

"Diese "Runen" wie ihr es nennt" erklärte Kharas mitleidig und schüttelte den Kopf.
"Diese Runen, wie ihr es nennt können ja nur die geschriebenen Worte der alten Sprache sein - und niemand kann Magie ohne die alte Sprache wirken - die Magie ist an sie gebunden" erklärte Kharas und schüttelte den Kopf.
"Ich bin nicht hier um mit religiösen Fanatikern zu diskutieren - euer religiöser Eifer ist ohne Effekt und wird hier nicht eingesetzt werden"

"Es ist töricht den Runen so wenig Aufmerksamkeit zu schenken oder sie gar die geschriebene Alte Sprache zu nennen, Lord Kharas. Sie haben keine Bedeutung, sie sind nur Zeichen, damit wir sie unterscheiden können. Wir brauchen sie nur um unsere Magie zu kanalisieren und sie sind unsere Wegweiser.", er verlagerte das Gewicht. Es fühlte sich unangenehm an, in dieser Rüstung zu stecken und langsam wurde er müde. "Aber es ist keine Schande eine falsche Information über unser Wissen zu besitzen, schließlich teilen wir es nur mit jenen, die an den Erbauer glauben.", erklärte er ruhig.
"Falls Sie aber doch noch vorhaben mit uns zu kooperieren - wir werden Euch herzlichst empfangen, denn der Erbauer lehrt, dass wir jeden mit offenen Armen zu empfangen haben.
Und wenn es den König oder Euch stören sollte, so wird die Templerlegion ihre Fähigkeiten nur benutzen um sich selbst zu verteidigen und die, die es wollen. Wir zwingen niemanden unsere Hilfe auf und unser Glauben noch weniger.", dann wandte er sich wieder dem König zu. "Entschuldigt mich, ich werde mich um die Vorbereitungen für den Krieg kümmern. Es muss noch viel getan werden, König Alvias.", dann nickte er jedem freundlich zu, als Abschied und ging mit einer freundlichen Miene davon. Dieser Mann schien von dem Gespräch ganz und gar nicht beunruhigt zu sein ... er wirkte seltsam entspannt, als hätten Kharas und er ein ganz normales Gespräch geführt. Woher wohl seine erstaunliche Ruhe kam?

tbc: mal gucken ^^

Fünf Soldaten kamen im Schlepptau einer Frau, deren Kaputze ihr tief ins Gesicht hing, ebenso wie zwei muskelbepackte Männer, deren Miene ganz und gar nicht freundlich wirkten.
"Eure Majestät! Diese Frau da ist mit einer leeren Wagen aus der Stadt Teirm gefahren. Die zwei waren bei ihr. Wir haben sie aufgehalten, doch sie weigert sich, zu sagen, was sie in Teirm gemacht hat und so nahmen wir an, dass sie den Fyhamern heimlich Lebensmittel zuschickt! Ihr könntet doch ihren Geist überprüfen, nicht?", fragte der Mann nervös, während er die Frau an der Hand hielt. Den anderen Männern waren die Hände zugebunden und sie wurden von vier Soldaten geführt.

Man hörte ein >Kling!< und der Soldat sprang leicht erschreckt von der Frau zurück und zog blitzartig sein Schwert, ohne jedoch zuzuschlagen, während die zwei muskelbepackten Männern - die den meisten anderen leicht über die Köpfe sehen konnten - sich nervös regten.
Der Ring der Frau hatte anscheinend den Helm des Soldaten getroffen, als diese ihm eine Ohrfeige geben wollte. "Ich bin nicht DIESE Frau du Vollidiot! Wie wäre es, wenn du mal anständig zu sprechen lernst? Für dich heiße ich Lady Lemour!", meinte die Frau und ließ ihre Kaputze nach hinten fallen, worauf ihre roten Haaren leicht durch die Gegend wirbelten und sie sie zuerst glattstreichen musste. Dann machte sie einen übertriebenen Reverence. "König Alvias! Welch' Ehre Sie zu treffen. Sie sehen besser aus, als mir es erzählt wurde!"

" Die Ehre ist ganz deinerseits. ", entgegnete Alvias . Sein Arm pochte und die gerade frisch verheilte Wunde brannte noch immer. Überdies war der Schatten entkommen. Kurz: Seine Laune war ohnehin auf einem Tiefpunkt und nun kamen auch noch einige seiner Soldaten zu ihm, nur um eine mögliche Verräterin vorzuführen. Das hätten sie ebenso gut selbst erledigen können.
" Du glaubst also, ich sei dazu aufgelegt, den Geist einer gewöhnlichen Straftäterin zu durchsuchen ? ", fragte er den Soldaten, während sich seine Augenbrauen verärgert ein Stück zusammenzogen. " Dafür sollten die magischen Fähigkeiten jedes Magiers hier in diesem Lager ausreichen. "
Mit einem Schnauben wandte er seinen Blick von dem Krieger ab und musterte die rothaarige Frau mit einem aufmerksamem Blick.
" Was hast du zu diesen Vorwürfen zu sagen ? "

Die Frau lachte herzhaft und ihre sanfte Stimme hallte durch die Gegend. "Wie charmant! Wenn ich noch Etwas vom Wein hätte, welchen ich in in einem Keller in Teirm gerade eben verstaut habe damit die Fyhamer ihn jaaa finden, hätten Sie mich ja glatt zu einem Glas des billigsten Weines in Alagaesia einladen können!", sie kicherte und fuhr sich 'sexy' durch die Haaren, während sie ihr Brüste gekonnt einsetzte, auch wenn unbewusst und indirekt.
"Aber was soll's, ich hoffe der kleine Schluck Tollkirsche in den sechs Weinfässern hat den Fyhamern geschmeckt. Und wenn nicht ... tja ... dann könnten sie wenigstens nicht erzählen, was für einen schlechten Wein wir produzieren.", meinte sie nachdenklich, dann fiel ihr etwas ein.

"Sie können mich aber noch immer auf ein Glas Wein einladen.", meinte sie dann verführerisch, während sie die Hände unter ihren Brüsten ineinander-verschränkte und sie ganz leicht nach oben drückte. Trotz ihres Alters sah die Frau doch recht anziehend aus ...

" Ich bin verheiratet. ", entgegnete Alvias knapp und fixierte das Gesicht der nicht mehr ganz so jungen Frau. Zorn stieg in ihm auf. Zorn über das unglaubliche Verhalten der Frau und Zorn auf ihre Tat, die weitreichendere Konsequenzen haben würde, als sie sich vorstellen konnte, und mehr verursachen würde, als nur den Tod einiger Fyhamer. " Du willst mir also sagen ", begann er langsam und mit unheildrohender Stimme.
" dass du den Fyhamern vergifteten Wein hinterlassen hast und dafür gesorgt hast, dass diese ihn finden ? "
Ein stechender Schmerz fuhr durch Alvias Arm und ließ diesen kurz zusammenzucken. Es schien, als habe Coreens Schnitt neben dem Fleisch wohl auch einige Nerven verletzt. Wütend sah der König die Frau an.
" Hast du dir mal überlegt, wie die Fyhamer darauf reagieren werden ? Die Krieger werden die Zivilisten dafür verantwortlich machen und ein Exempel an diesen statuieren wollen, damit sich die nächsten Bewohner nicht mehr auflehnen und sich bereitwilliger fügen. Du hast den Fyhamern gerade Anlass zum Völkermord gegeben. " Die Stimme des Magiers wurde mit jedem Wort lauter und zorniger.

"Und Ihr habt womöglich vergessen, dass in Teirm kein Wein produziert wird und alle Lebensmittel die Fyhamer konfisziert haben.
Ich habe mich umgehört, die Fyhamer geben den Menschen nur bedingt Lebensmittel, sodass sie gerade mal überleben können. Die Menschen dort haben keinen Zugang zu Luxusgütern wie Wein.
Das Haus gehörte einem alten Ehepaar an. Beide starben, noch bevor der Krieg anfing und da sie ziemlich reich waren, war es kein Wunder, dass sie noch Wein im Keller hatten ... ... ... abgesehen davon wächst Tollkirsche nicht in der Nähe der Stadt Teirm und die Einwohner werden wohl kaum dazu in der Lage sein die Stadt zu verlassen.", erklärte sie und spielte kurz mit einer roten Strähne ihres Haares.

"Mir ist bewusst ... dass ... ihr verheiratet sein. Ein Glas Wein macht noch keine Sünde und was nicht ist, kann noch werden, nicht wahr?", sie gluckste, doch ihr kichern war daraufhin etwas leiser. Der König schien nicht im besten Gemüt zu sein.

Dann warf sie ihre Haare zurück. "Falls Ihr mir noch weiter mit Vorwürfen schmeicheln wollt - nur zu. Richtet all' euer Hass und all' eure Wut auf mich, ich mag temperamentvolle Männer und besonders dann, wenn sie Könige UND zornig sind.", dann drückte sie ihre Brüste noch ein Stücken zusammen, sodass der König wohl leicht irritiert sein würde. Wo sollte er zunächst hinsehen?

" Und du glaubst im Ernst, die Soldaten würde das interessieren ? " Alvias schrie nun beinahe. Zonrig machte er einige Schritte auf die Frau zu.
Nur mit Mühe konnte er sich davon abhalten, der Frau einen Schlag zu verpassen. Aber das würde einen schlechten Eindruck auf die Soldaten machen.
Der König ließ sich dazu herab, eine einfache Frau zu schlagen. Das war sie nicht wert.
" Die Soldaten wird es einen Dreck kümmern, ob die Zivilisten Zugang zu dem Wein hatten oder nicht. Sie werden ihnen die Schuld geben und Unrecht haben sie damit wohl nicht, immerhin ist das Gift nicht von selbst in den Wein gelangt. "
Der rechte Unterarm brannte nun kaum. Die Schmerzen waren hinweggefegt worden von dem Adrenalin, das nun durch seine Adern raste.
Er musste aufpassen, dass er nicht zu unüberlegten Handlungen griff. Schwer atmend wandte der König sich von der Frau ab.
" Führt sie ab. ", sagte er leise, aber deutlich vernehmbar zu den Soldaten. Ruckartig drehte er sich wieder herum.
" Aufgrund deines ungehörigen Verhaltens hochrangigen Personen gegenüber und aufgrund der Tatsache, dass du mutwillig den Tod vieler Menschen verursacht hast und außerdem einen meiner Soldaten angegriffen hast, verurteile ich dich hiermit zu 50 Peitschenhieben und außerdem Dienst in den Latrinen der Armee. Von der Todesstrafe sehe ich aufgrund besondere Umstände ab.", verkündete er mit entschlossener Stimme. " Schafft sie weg. "

Destelle's Augenbraue hob sich. "Tut was Ihr nicht lassen könnt,
König Alvias. Wenn Ihr nach Hilfe verlangt und dann die Leute auspeitschen lässt, die euch helfen, wirkt Ihr gar nicht mehr so freundlich und gerecht, wie man über euch spricht.", sie ließ die Hände fallen.
"Ich denke es wäre vorteilhaft zu sagen, dass ich einem Kommandeur der Fyhamer einen Brief zugesteckt habe, doch was drinn steht werdet ihr vermutlich niemals erfahren, nicht wahr? Warum auch sollte ich euch erzählen, dass der Inhalt wichtiger ist, als die zwanzig - nicht ganz so - unschuldigen Opfer, die, im Dienste des königlichen Hauses, zugaben den Wein vergiftet zu haben? Sie haben sich freiwillig geopfert um mindestens zweihundert Fyhamer-Soldaten - und vielleicht noch mehr - in den sicheren Tod zu schicken und ihr bedankt Euch indem Ihr mich auspeitschen lässt.", erzählte sie.
"Aber nein - geblendet vom Zorn kann man viele Fehler machen. Überdenkt nochmal, ob Ihr mich für die zweihundert tote Fyhamer bestrafen wollt, oder dafür, dass Ihr euch in diesem Moment einfach nur schlecht fühlt. Diese zweihundert Fyhamer hätten mindestens genau so viele - wenn nicht mehr - Soldaten Alagaesias töten können.
Falls Ihr wollt - Ihr könnt mich noch immer besuchen. Ich bin für ein Gespräch immer offen ... solange die Peitsche von meinem Rücken fern bleibt natürlich.", und mit einem Zuzwinkern machte sie Anstalten zu gehen.

"Ihr wagt es so mit dem König zu Reden Bürgerliche?" klang nun Charles Stimme zu den beiden herüber und der Arzt glitt zu den beiden Streithähnen. "Majestät ihr verliert zuviel Blut wenn ihr euch aufregt, dann löst sich die Naht und ich muss euch erneut nähen" flüsterte er leise, ehe er sich zu Destelle wandte.
"Ihr überredet also zwanzig Soldaten des Königs sich zu opfern? Ihr greift also in den militärischen Handel des Militärs ein? Wie ihr das wohl gemacht habt? So freizügig wie ihr herumlauft - einer Dirne gleich. Es würde mich nun doch nicht wundern wenn Hurerei dabei im Spiel war! Ihr vergiftete die Gegner - eine schändliche und verabscheuenswürdige Tat in einem Krieg und brüskiert und schmückt euch auch noch damit?
Ihr beleidigt und bedroht den König, haltet ihm Informationen vor und gebt zu mit dem Feind zu kommunzieren? Ich habe selten soviele Kriegsverbrechen auf einmal gesehen.
Als Fürst der Stadt Gil´ead fordere ich eine höhere Bestrafung Majestät! Ich klage sie wegen Hurerei, unzüchtigem Verhalten, Königsbeleidigung, Kriegsverbrechen und Verrat ob Kommunikation mit dem Feind an!"

Innerlich seufzte Destelle. "Ich stehe unter dem Schutz von Lord Tristan Fa - Fürst der Stadt Ilirea.", meinte sie, drehte sich um und hielt ein Dokument hoch, das die Unterschrift von Tristan Fa zeigte. Es war seine echte Unterschrift.
"Fürst von Gil'Ead - ich finde ihre Denkweise sehr interessant. Wir stehen im Krieg, oder wolltet Ihr etwa statt den zwanzig Sklaven, die mir Lord Fa zur Verfügung gestellt hat, zweihundert ehrliche Männer opfern, die vielleicht eine Familie besitzen? Vielleicht erwarteten sie ihr erstes Kind? Väter, Söhne, Enkel, ihr hättet sie ALLE geopfert, nur weil Gift-Mord eine verabscheungswürdige Tat ist?!", sie wirkte leicht aufgebracht und das war sie nun auch.
"Ihr wollt wissen was in dem Brief stand? Das sage ich Euch!
"Die Gilde der Gift-Mischer von Ceunon heißen Euch gern willkommen, um ihre wundervoll erfrischenden Tränke auszuprobieren, die gerade eben zweihundert Soldaten eurer Armee direkt auf kürzestem Wege in den Himmel schickten.", sie verstummte, während sie ihre Haare leicht hin und her schwang. Eine Ader pumpte regelmäßig Blut durch ihre Stirn und diese war etwas deutlicher zu erkennen.

"Und wer hat Euch dazu ermächtigt, Destelle Lemour? Denn wir waren es nicht und ich bezweifle, dass Lord Fa Euch eine Erlaubnis für all dies gegeben hat, ohne uns zuvor davon in Kenntnis zu setzen", fuhr Coreens Stimme dazwischen, noch bevor einer der beiden Männer zu einer Antwort ansetzen konnte und mit festen Schritten trat sie nach vorn, registrierte nur nebenbei, wie die Soldaten, die zuvor noch neben Destelle gestanden hatten, einen Schritt zur Seite machten um sie durchzulassen.
"Eine Gilde von Giftmischern in Ceunon wäre mir ebenso neu wie die Tatsache, dass es in dem Vereinigten Reich Sklaven gibt", sprach sie weiter und trat an die Seite ihres Gemahls, diesem mit einem schmalen Lächeln kurz zunickend während ihr Blick über seine Verletzung und den dicken Verband, der darüber lag, striff und ihr Gesicht für einen kurzen Moment einen besorgten Ausdruck annahm, doch sie ersparte es sich etwas dazu zu sagen. Er war nicht in der Stimmung jetzt Worte der Sorge zu hören, viel zu offensichtlich stand der Ärger über die Frau in seinem steinernen Gesicht geschrieben.

Ein kleines Lächeln entwickelte sich auf ihre Lippen, doch so winzig und so unbemerkbar, dass nur sie selbst wusste, dass dieses Lächeln tatsächlich da war. Es begann interessant zu werden.
Destelle schwenkte nochmal mit dem Dokument herum. Sie hatte sich beruhigt.
"Die Unterschrift und der Stempel des Hauses Fa und des Fürsten von Ilirea, Tristan Fa sind auf diesem Papier, welches mich all dem ermächtigt und mir diplomatische Immunität schenkt.
Sklaverei gibt es tatsächlich in Alagaesia nicht ... auf diesem Dokument steht, dass sich zwanzig gebrechliche, alte Männer und Männer deren Kräfte nicht ausreichen um zu kämpfen UND Männer ohne entsprechende Gliedmaßen um in den Kampf zu ziehen, sich freiwillig dafür gemeldet haben. So konnten sie zweihundert königliche Soldaten vor dem Tod bewahren und Unsicherheit zwischen dem Heer der Fyhamer bringen, was dem Vereintem Königreich von Ceunon nur von Vorteil sein kann.
Eine Gilde von Giftmischern in Ceunon ist Euch nicht bekannt, weil es sie auch nicht gibt. Diese Gilde ist meine Erfindung, um den Kommandeur eines Teiles der fyhamischen Armee nicht einen Grund zu liefern, das Volk von Teirm zu bestrafen.
Zweihundert Feinde weniger für zwanzig freiwillige, unfähige in den Kampf zu ziehende Männer."
, sagte Destelle. Dachten sie wirklich, sie würde sich so leicht geschlagen geben? Sie sahen nicht mehr auf den echten Teil des Konflikts - das einzige was sie im Kopf hatten war, dass Destelle bestraft werden musste. Warum? Womöglich mochten sie sie einfach nicht. Wer weiß?
"Der Wein, den ich benutzt habe, war von mir selbst für das größere Wohl des Königreiches gespendet. Die Tollkirsche habe ich gekauft. Gibt es weitere Anschuldigungen? Oder wollt ihr mich tatsächlich dafür bestrafen, die feindliche Armee enorm geschwächt zu haben? Zwanzig Männer haben sich geopfert und ihr gedenkt ihrer an, indem ihr meine Loyalität zur Krone infrage stellt. Ich - und diese Männer - haben alles mögliche getan, um der Krone behilflich zu sein und umso mehr Soldaten zu retten wie es nur ging."