Eingangshalle

Die Eingangshalle war großzügig geschmückt, mit großen Wandteppichen auf denen das Wappen Sílthrims war. Eine große Treppe führte in die darüber liegende Etage. Durch große Fenster rund um in der Wand fielen Lichtstrahlen in den Raum.

Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck betrat Eredin den Raum. Er war schon seit langem nicht mehr in du Weldenvarden gewesen. Er hatte vergessen was hier für ein Geruch in der Luft lag, das es hier inniger und ruhiger war. Warum er gekommen war wusste er selbst nicht so genau, er hatte eine Einladung bekommen, seit seinem Aufbruch ins Menschenreich hatte der Elf eine solche Geste nicht mehr erhalten, zumindest von keinem seiner Artgenossen.
Er sah an sich herunter, Eredin hatte keine festliche Kleidung und auch kein Geld um sich diese zu kaufen, schon garnicht nach Elfenart. So musste er sich mit seinem normalen Wams und dem Lederharnisch begnügen. Missmutig verschränkte der Elf die Arme vor der Brust, ihm war nicht ganz wohl bei dem Gedanken einer elfischen Feier beizuwohnen.

Anmutig schritt Hemióne die Treppe in die Eingangshalle hinab, dicht gefolgt von Entelda. Ihr dunkel blaues Kleid berührte sanft den Boden. Ihre weiße Maske passte sich perfekt ihrem Gesicht an. Einige der Gäste hatten sich bereits inder Eingangshalle versammelt und in der Nähe der Treppe stand ein Mann in weniger feierlicher und kostbarer Kleidung als die meisten andern. Nach den Beschreibungen die sie gehört hatte musste es Eredin, der Retter von Therinsfort sein. Einige kleine Falten durchzogen sein Gesicht und er blickte wenig erfreut drein.
Hemióne stellte sich vor den weit älteren Elfen, und weißte ihm einen Respekt den sie heute den wenigsten erweisen würde oder müsste. Sie führte zwei Finger an dei Lippen und begann die Begrüßungsformel. "Es freut mich euch kennen zu lernen Eredin Braecc. Ich habe schon einiges von euch gehört. Besonders eure Heldenhafte Tat in Therinsfort, blieb den meisten sicher am längsten im Gedächtnis.".

Mit einem eher gezwungenem Lächeln verbeugte sich Eredin und wiederholte die Begrüßung der Elfen. Das er diese nach all den Jahrne immernoch beherrschte, verwunderte ihn. Ich danke euch für eure freundlichen Worte Hemióne Elira von Sílthrim. Auch bedanke ich mich bei euch für die freundliche Einladung, es wird sicher ein sagenhaftes Fest. Er betrachtete die junge Elfe kurz. Was die Dinge angeht die ihr gehört habt... die Leute reden viel. Das wenigste davon ist wahr. Schenkt nicht jedem Wind glauben meine Dame. Doch wenn mir die Frage gestattet ist, wie komme ich zu der Ehre eurer Feier beiwohnen zu dürfen?

Hemióne lächelte. "Zu dieser Ehre seid ihr durch eben jene Tat in Therinsford gelangt. Aber zu einer etwas persönlicheren Frage", Hemióne beugte sich ein wenig zu Eredin vor. "Möchtet ihr vielleicht das ich euch einige etwas standes gemäßere Kleidung leihe. Ich möchte nicht das sich einer meine Ehren Gäste unwohl fühlt."

Nun... da könntet ihr recht habe gnädige Frau. Und ich nehme euer Angebot dankend an. Er sah die Elfe fragend an.
Nun... damit ich auch die Gastgeberin näher kennenlerne. Seit ihr in Sílthrim geboren? Eredins freie Augenbraue ging fragend in die Höhe. Ach und... was ist mit meinem Kopftuch, soll ich dies auch abnehmen? Verzeiht... ich bin mit der Etikette der Elfen nicht mehr ganz vertraut.

"Ja ich bin hier in Sílthrim geboren. Meine Familie lebt hier bereits seid seiner Gründung. Das Kopftuch könnt ihr meinet wegen aufbehalten und was die Kleidung betriff so könnt ihr meinem Leibwächter folgen.", erklärte Hemióne und deutete auf Entelda.
Ob es ihn wohl sehr gestört hätte wenn ich ihm gesagt hätte er solle das Kopftuch abnehmen? Eredin lebte also schon länger nicht mehr bei den Elfen. Das hatte Hemióne nicht gewusst, aber Eredin schien auch nicht der Gesprächigste zu sein. Vielleicht würde sie im Verlaufe der Feier mehr über ihn erfahren.

Ah... ein schöner Ort zum Großwerden. Ich selbst bin in Ilirea aufgewachsen, noch bevor die Elfen diesen Wald zu ihrer Heimat machten. Er hat etwas an sich, das alle Lebewesen zur Ruhe bringt... obwohl die ersten Jahre hier recht unübersichtlich waren. Man musste sich erst an die neue Situation gewöhnen.
Er verneigte sich dankend als Hemióne ihm einen weiteren Gefallen anbot. Zu gütig gnädige Frau ... zu gütig... Er machte in paar Schritte um sich die Beine zu vertreten und atmete die frische Luft ein. Es roch nach frischen Kiefernadeln. Sagt, verfolgt ihr die Geschehnisse im Reich der Menschen? Falls nicht wäre ich bereit dies zu ändern, schließlich lebe ich dort und habe somit auch eine recht gut Kenntnis über die derzeitige politische Lage.

"Das Reich der Nachkommen ist stets etwas, was die Dinge der Sterblichen bleiben sollten und für das Volk der Sterne niemals von Belang sein sollten", schallte eine weiche melodische Stimme, einem fremdartig wirkenden Singsang gleich, die beiden Anwesenden und wurde nur wenig später von dem leisen Rascheln feiner Stoffe abgelöst, als sich die zierliche Gestalt einer blonden Elfe den beiden näherte. Die hellen Augen der Ratsherrin lagen einen kurzen Moment lang auf Hemiónes Gesicht ehe sie ihre Aufmerksamkeit Eredin zuwandte, den sie nun genauer in Augenschein nahm ehe sie ihm sanft zunickte und ihm somit ein freundliches Zeichen des Respekts zukommen ließ.
"Es ist eine angenehme Überraschung Euch nach so langer Zeit wieder in der Heimat unseres Volkes zu wissen, Eredin Breacc", begrüßte sie den Älteren standesgemäß, den Regeln ihres Volkes entsprechend, indem sie ihm den Vorzug vor der deutlich jüngeren Fürstin gab. "Was hat Euch dazu bewogen, die Entscheidung, welche Ihr einst traft, zu überdenken?"

Die Einladung von Lady Hemióne. Sagte er seufzend und verschränkte die Arme. Es freut mich das ihr in eurem Amt so aufblüht, ihr strahlt förmlich Ratsherrin. Er lockerte die Schultern ein wenig. Verzeiht, ich konnte nicht anders und habe über die Jahre hinweg die ein oder andere Information gesammelt, nur um zu wissen was in meiner damaligen Heimat vor sich geht. Er sah kurz verwundert zu der Gastgeberin hinüber. Ich nehme an ihr wurdet auch eingeladen?

"Ja, sie ist ebenfalls geladen. Lady Nyaralin, war eine der Wenigen, welche ich persönlich einlud. Zu dieser Gruppe zählt ihr auch Eredin.", erklärte Hemióne freundlich lächelnd. "Ich hoffe eure Reise verlief reibungslos, Ratherrin.", fragte Hemióne höfflich und neigte leicht den Kopf, schließlich hatte sie noch nicht die Möglichkeit gehabt sie zu begrüßen.
"Und wie geht es eurer Tochter und eurem Gefährten?".

" Lady Hemione ", erschien plötzlich Teyran in der Eingangshalle, " Ich habe eine Botschaft von Lord Xeldaric für euch. "
Er deutete eine leichte Verbeugung an.
" Der König erwartet euch so schnell wie möglich bei Hofe. " Die Ratsherrin ignorierte der junge Elf geflissentlich.
Der Herrscher hatte einigermaßen wütend erschienen, als er Teyran gebeten hatte, die Botschaft zu überbringen.

"Ihr entschuldigt mich?", erklärte Hemióne, den anwesenden lächelnd. Dann packte sie Teyran am Arm und zerrte ihn zu einer Ecke etwas abseits der anderen Gäste. Entelda war ihr unauffälig gefolgt.
Das Lächeln war von ihrem Gesicht gewichen, als sie Teyran in die gelben Augen blickte. "Wie könnt ihr es wagen?!", zischte sie. "Mit welchem Recht nehmt ihr euch die Frechheit heraus, mir eine Vorladung zum König, in einer Situation wie dieser zu überreichen?!".

"Mit welchem Recht nahmt ihr euch heraus, euch unerlaubt von eurem Posten zu entfernen und stattdessen ein Fest zu feiern ? ", entgegnete Teyran ungerührt.
" Wisst ihr eigentlich, dass ihr den König mit eurem Geldgeschenk schwer beleidigt habt ? "
Der junge Elf verschränkte die Arme vor der Brust und trat ein Stück zurück.

"Oh Gott! Natürlich hab ich ihn beleidigt...", flüsterte Hemióne. "Ich bin 36 Jahre alt, für Menschen ein gutes Alter zum herrschen. Ich werde doch wohl nicht um Erlaubnis bitten müssen um aus Ilirea, in meine Heimat zu reisen. Ich bezweifle das andere Fürsten für eine Abwesenheit von, wer weiß, neun Tagen eine Erlaubnis braucht. Aber na schön, dann werde ich den König nach dieser Feier aufsuchen.", erklärte Hemióne und verdrehte die Augen.
"Was das Geldgeschenk betrifft, so denke ich dass es schwachsinnig ist sich deswegen aufzuregen oder sich beleidigt zu fühlen. Ich wollte diesem neuen Reich lediglich unter die Arme greifen, nachdem ich erfuhr dass es in Finanzielen Schwierigkeiten steckt. Es wäre nur schädlich für das Volk, sollte euer König dieses Geschenk ablehnen.", Hemióne atmete tief ein. Und so etwas heute. "Also, ihr seid ebenfalls auf mein Fest eingeladen worden, also amüsiert euch.", mit diesen Worten wand Hemióne sich von Teyran ab und, mit einem letzten bösen Blick auf Teyran, folgte Entelda seiner Herrin.

tbc: Ceunon