Eingangshalle

Thema: Eingangshalle So Jul 24, 2011 10:51 pm

Efeuranken winden sich über die Türe, hinter der die alte Eingangshalle liegt. Alte Säulen mit geschwungenen Voluten und Askanthusblüten tragen das große Gewölbe, das mit kostbaren Holz ausgekleidet ist. Holz aus den Eichen Du Weldenvardens, soe hieß es einst. Hier und dort kann man noch die alten Wandmalereien und Schnitzereien erkennen, die zeitaufwendig eingearbeitet wurden und nun zum größten Teil unter Efeuranken, Moos und Farnen verborgen sind.
Eine Vielzahl von seltsamen Gestalten und Tiere scheinen an den Wänden eine Geschichte zu erzählen und gleichzeitig auch über diesen Raum und das Haus zu wachen. Mit starren Augen blicken sie auf jeden hinunter, der dieses Haus betritt, denn ein jeder muss durch diese Halle.
Warmes Licht fällt durch die großen Fenster, lassen vage erahnen, welch ein prächtiger Bau dies einst einmal war. An manchen Stellen hat das Glas bereits Rissen und hier und dort scheint auch eine kleine Scheibe, die vielleicht handgroß war, hinaus gefallen. Auf dem Boden sammelt sich stellenweise bereits Wasser und auf der rechten Seite der Halle befinden sich zwei Gräber.
Knapp unter dem Dache kann man ein goldenes Wappen erkennen, unter dem ein paar Worte eingraviert sind, umrahmt von einem aufgemalten Abendhimmel. 'Greife nach den Sternen, nicht nach den Tiefen der Dunkelheit'
Es ist das alte Wappen der Familie Fa.

Gast

„Mach dir keine Gedanken, wir brauchen nicht allzu viel. Einen Platz zum Schlafen und etwas Essen sind vollkommen ausreichend. Dafür genießen wir immerhin die Sicherheit dieses Hauses und deine Gastfreundschaft. Wenn ich für dich etwas tun kann, lässt du es mich wissen, ja?“ Phineas legte kurz eine Hand auf die Schulter des Jüngeren und nickte dann kurz. Behutsam drückte er mit seiner Hand kurz zu, lächelte matt und ließ ihn dann voraus gehen. Der junge Fürst wandte sich derweil wieder seiner Schwester zu, deren Arm er sanft nahm und sie führte, nachdem er die Türe wieder verschlossen hatte. Wie durch Geisterhand klackte es leise, als würde sich das Schloss ganz von alleine verschließen.
„Dymar ist ein Mitglied der Gilde Huildr Mor'ranr und er ist auch der Bruder von Halibel...“, erklärte Phineas Astaya und ging mit ihr durch die Eingangshalle, die er bestaunend musterte. Diese Halle musste vor Jahren sehr prunkvoll gewesen sein, allein durch die aufwendigen und beeindruckenden Schnitzereien.
„Wir... beide haben Halibels Tod vorgetäuscht und sie entführt. Auf dem Ball. Wir hielten es für das richtige, sie von... Arash Huskars Einfluss zu lösen. Mit Gewalt... Anschließend streuten wir das Gerücht, ihres Todes, ließen andere glauben, ihren Leichnam gesehen zu haben. Daher steht draußen hinter dem Hauptgebäude auch ihr Grabstein... Man hat sich scheinbar dagegen entschieden, sie in dem Familiengrab unterzubringen. Selbst wenn es nur ihr Grabstein ist... Sie hat... in den Augen der Gesellschaft, jegliches Recht verloren, bei ihren Eltern zu ruhen“, ließ er sie mit bitteren Lächeln wissen.

Gast

Auf dem Gesicht der Jüngeren spielte sich für eine kurze Sekunde das Missfallen über die Tat der Gilde und ihres älteren Halbbruders, doch jene Emotion wurde rasch wieder abgelöst von einem knappen Lächeln. Halibel war also hier ... Sie erinnerte sich nur allzu gut an Phineas' Worte über den Bruder der einstigen Fürstin und ihre Antwort darauf - sie bedauerte Dymar noch heute dafür, dass seine Schwester solches Leid verursacht hatte und es auch seinen Ruf vollkommen zerstört hatte.
"Denkst du wirklich, es war klug Halibel zu entführen?", fragte sie langsam und ließ ein leises Seufzen verlauten. Arash und Halibel schien mehr verbunden zu haben als eine einfache Knechtschaft, denn sonst, so war sie sich sicher, hätte Halibel bereits den ersten Verrat an dem dunklen Magier mit ihrem Leben bezahlt.
"Er wird davon nicht allzu begeistert sein, Phias. Er wird euch jagen, die ganze Gilde und er wird erst Ruhe geben, wenn niemand von euch mehr am Leben ist. All die Zauber, die auf diesem Anwesen liegen, werden Ahriman nicht davon abhalten hierher zu kommen und die Rache seines Herren auszuführen und keiner von euch weiß, was es bedeutet seinen Zorn zu spüren."

Gast

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht klug war. Aber das haben wir auch nie bezweifelt. Darum... ging es uns nicht“, stellte Phineas tonlos fest und hatte seinen Blick von den alten Wänden und dem Wappen der Fa's abgewandt. Tief in Gedanken über die Worte seiner Schwester, bemerkte er nicht, wie Dymar stehen geblieben war. Etwas langsamer, antriebsloser waren nun seine Schritte mit denen er die Halle durchquerte, die sich jedoch seltsam in die Länge zog.
„Und sowohl mir, als auch Dymar sollte klar sein, dass dieses Haus zwar vieles abhält, aber keinen vom grauen Volk. Nur hielt das uns auch nicht davon ab...“ Er fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und sog dann scharf die Luft ein.
„Du erinnerst dich vielleicht noch an die Briefe. Damals, nach der Versammlung? Sie waren alle von Halibel... und darin stand, dass sie Verständnis dafür hat, wenn wir sie töten würden... Diese Worte richtete sie an jeden der Gilde. Sie... Es ist nicht so, als wäre sie von einem Tag auf den anderen '
bösartig' oder dergleichen geworden. Und wir wären vermutlich ohnehin nie in der Lage gewesen, sie einfach ihres Lebens zu berauben. Daher hoffen wir, dass wir ihr den Weg wieder zeigen können, auf dem sie einst ging und für den sie lange Zeit auch eingestanden hatte. Und für den sie vor allem sehr hart gearbeitet und gekämpft hat. Ganz gleich, was sie für ihn empfindet... die Frage ist, bringt sie unzählige Opfer wirklich lieber, als ein einziges...“

Gast

„Um Ahriman, wie du ihn nennst... müssen wir uns vielleicht auch nicht so große Gedanken machen“, unterbrach Dymar die beiden, der neben dem Ausgang, der auf den Korridor hinaus führte, stehen geblieben war. Die Arme hatte er vor der Brust verschränkt, seufzte leise und verzog grimmig das Gesicht. „Du meinst damit doch Scorpio... oder?“, hakte er kurz nach und nahm von Phineas fragendem Blick Notiz. „Auf dem Weg hier her... ist etwas vorgefallen. Oder besser gesagt, schon zuvor, nur haben wir später erst die Folgen dessen bemerkt“, fuhr er fort, wobei man seiner Stimme anhörte, wie schwer es ihm fiel, über die Sache zu reden.
Mit einer Hand fuhr er sich kurz über das narbige Gesicht und massierte sich dann seine Schläfe.
„Du weißt ja, dass ich nicht alleine aufgebrochen bin. Ich habe Lyra gebeten, mich zu begleiten, weil sie auch etwas von Heilkunde verstand... falls etwas mit Halibels Kopfverletzung sein sollte. Nun, als sie dann aufwachte... erkannte sie uns nicht. Da waren wir gerade irgendwo zwischen Gil'ead und hier. Es war... mühselig, anstrengend... Kräfte zehrend... Nein, dein Schlag war nicht daran Schuld“, beruhigte Dymar den Älteren, als er dessen geschocktes Gesicht sah.
„Lyra sagte, es wäre Magie gewesen, aber die eines Fremden... Wenn es die Gilde nicht war, wer anderes als jemand von Arashs Gruppe, würde so etwas tun und wäre gleichzeitig so mächtig und wissend? Es würde zumindest bedeuten, dass sie... sie los werden wollten. Denn... seltsamerweise... fehlen ihr genau die Erinnerungen der letzten elf Jahren. Elf Jahre... in denen ihre Ausbildung bei der Armee des Königs war, ihr... erstes Treffen mit Arash... und die Gründung der Gilde. Die wirklich entscheidenden Punkte... sind mit einem Schlag alle aus ihrem Gedächtnis getilgt worden...“

Gast

"Er tut es nicht auf Befehl", antwortete Astaya auf die Worte, die Dymar zuvor gewählt hatte und ein bitteres Lächeln huschte über ihre Züge. "Scorpio, wie ihr ihn nennt, tut es um ihren Einfluss auf ihn zu vernichten. Er dient ihm nur aus einem einzigen Grund - weil er glaubt, er wäre der Körper. der seiner Macht gewachsen ist und den er braucht. Allein aus diesem Grund beschützt er ihn, wo immer es ihm möglich ist. Halibel wäre die Einzige gewesen, die ihn hätte bekehren können, ihn dazu bringen können sich von Scorpio abzuwenden und eben diese Gefahr schaltete er aus", gab sie mit einem schlichten Schulterzucken zu bedenken und schallt sich im selben Moment für den barschen Tonfall, den sie angeschlagen hatte. Vermutlich wusste kaum jemand der Gilde wirklich etwas darüber, was Ahriman vor hatte - all das ist komplexer, als sie glaubten.
"Er lässt mich sehen, was immer er tut und vor hat."

Gast

Dymar zog erstaunt und ein wenig beeindruckt die Augenbrauen hoch, schaute von Astaya zu Phineas und wieder zurück. Es war doch immer wieder erstaunlich, wie klein die Welt sein konnte und wie sehr eine handvoll Menschen durch das Schicksal mit einander verknüpft sein können. Und das manchmal auf die absurdesten Arten. Der junge Mann knetete nachdenklich mit seinen Finger an seinem Kinn und blickte kurz den Korridor hinunter. Aus einer der Türe fiel warmes Licht, das flackernd über den Boden huschte. „Körper?“, wiederholte er nach einer kleinen Weile und schaute sich wieder zu dem Mädchen um. „Ich glaube, ihr müsst mir das eine oder andere beizeiten erklären... Was passiert ist, ist geschehen und lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Es... ist daher sinnlos, sich weiter darüber den Kopf zu zerbrechen und darüber zu urteilen. Halibel kann sich an das alles nicht mehr erinnern... Und vielleicht bewahrt sie das vor schlimmeren, wenn wir es richtig angehen... Doch nun, ihr seid sicherlich erschöpft. Wenn ihr wollt, kann ich euch beiden etwas zu Essen und zu Trinken geben und anschließend die Schlafzimmer zeigen“

Gast

Verstört runzelte Astaya die Stirn über die Wort ihres Gastgebers, hüllte sich jedoch in Schweigen und resignierte während sie ein kurzes Nicken sehen ließ, das Dymar hoffentlich als Antwort genügen würde. Sie hoffte inständig, dass er die Warnung in ihren Worten verstanden hatte und eben jene wahrnahm, wenngleich er davon auch nichts verlauten lassen hatte.
Behutsam fuhren ihre Finger über eine der brach liegenden Wände, als sie daran vorbei kam und ihre Fingerspitzen berührten kühles Moos, strichen über alte Zeichen, welche einst auf die mächtige Magie in dieser Halle schließen ließ, die die Anwohner schützen sollte. Heute war nur noch ein Bruchteil dieser Magie erhalten geblieben, war über die Jahre verblasst und hatte unter dem wirklichen menschlicher Unwissender viel verloren.
Astaya schüttelte kaum sichtbar den Kopf und zog die Hand von dem rauen Stein zurück, nur um wenig später ein paar unsichere Schritte über ungewohnten Boden zurück zu ihrem Bruder und dem anderen Mann zurück zu machen.
"Etwas zu Trinken und ein einfaches Bett würden mir schon reichen ..."

Gast

„Damit kann ich durchaus dienen“, erwiderte Dymar, lächelte knapp, nachdem er das Mädchen beobachtet hatte und wandte sich um. „Folgt mir“, raunte er, wobei erst seine Worte und dann seine Schritte leise von den Wänden widerhallten. Nachdenklich senkte Dymar den Kopf, presste die Lippen stumm aufeinander und heftete seine dunklen Augen auf das tanzende Licht, das nach wie vor aus einem der Zimmer fiel. Auf eben dieses steuerte er zu, während Phineas sich seiner Schwester annahm und mit dieser dem Freund folgte.

Tbc: Die kleine Küche

Gast

„Könnte man so sagen“, antwortete Phineas, nachdem dieser seine Stimme wieder gefunden hatte. Fast ungläubig betrachtete er die Frau, die auf ihn zu gekommen war und die er nur anhand ihrer Haltung und ihrer Mimik erkannt hatte, aber vor allem an der Wasseramphore. Halibel war wirklich kaum mehr wieder zu erkennen. Ihr früher so langes, seidiges Haar, war radikal gestutzt worden, war nur noch schulterlang und gefärbt. Es war ein dunkles blond, hier und da von hellen braunen Strähnen durchsetzt. Eindeutig ungewohnt, nur ihre Augen hatten noch dieselbe Farbe.
Blinzelnd schüttelte Phineas knapp den Kopf, rief sich die Dringlichkeit seines Anliegens in Erinnerung und nahm der jungen Frau kurzerhand die Amphore ab.
„Wir sollten uns beeilen, es gibt ein paar Probleme... Dein Bruder und meine Schwester, die mit mir hier angereist ist, warten in der Küche“, raunte er und nickte zum Korridor.

Tbc: Phias, Halibel, Astaya & Dymar -> weg!

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