Arbeitszimmer

Mh? Jaja... Murmelte Farim und deutete mit der Hand auf einen freien Stuhl. Was soll das? Macht die Tür zu oder seid ihr in der Kanalisation groß geworden? Kopfschüttelnd holte er seine Feder wieder hervor, schrieb noch einige Zeilen ehe er den Elfen das erste mal richtig ansah. Teyran Barad also... das ist also der Elf der verbannt wurde weil er Widerworte gegeben hat. Er schmunzelte kurz. Damit wir uns gleich verstehen, ich möchte nicht das ihr mir in irgend einer Art über die Schulter schaut oder eure Meinung äußert. Ihr seid zu meinem Schutz da, also erwarte ich das ihr euch wie ein Soldat verhaltet und nur dann eingreift wenn es von nöten ist.

" Wie ihr meint ", entgegnete Teyran leichthin. Was interessierte es ihn, wie viel Stiefel der Mensch für die Soldaten bestellen musste oder wie viele Steuern die Adligen zahlten ? Der Elf hatte keineswegs vor, sich einzumischen.
Mit einem missmutigen Blick schritt er zu dem ihm zugewiesenen Stuhl. [I]" Also eins ist sicher: Für den werde ich mich nicht vor einen Pfeil werfen... "[/b]
" Also, ist das euer einziges Zimmer oder muss ich noch von anderen wissen ? " ,fragte er und lehnte sich im Stuhl zurück.
Seine Augen fixierten den Berater wachsam.

Starrt mich nicht so an... spart euch das für die Mägde im Bordell... Stieß er schließlich hervor und verschränkte die Arme vor der Brust. Ja ich habe noch ein Zimmer, ein Privatgemach. Die Diener werden es euch nachher zeigen. Stirnrunzelnd starrte er auf eine neue Schriftrolle. Nach ein paar Minuten sah er Teyran verwirrt an. Ihr seid immer noch da? Mhh... Gleichzeitig klopfte es an der Tür und ein Diener streckte den Kopf herein.
Herr Godar, Berater des Königs und...
Ich weiß selber wer ich bin Junge! Komm zum Punkt! Unterbrach der alte Mann den jungen Mann.
Wir... wir brauchen euer Urteil als Richter, es geht um einen Jungen der sich ein paar Schuhe gestohlen hat. Murmelte der Diener unsicher.
Schlagt ihm die Hand ab. Stammelte er nur beiläufig vor sich hin während er ein paar Akten durchging, die er über die Attentätergilde herausgesucht hatte.

" Die Hand abhacken...haltet ihr das nicht für ein bisschen übertrieben ? ", mischte sich Teyran nun ein.
" Ich bezweifele stark, dass der König das gutheißen würde "
Er erhob sich von seinem Platz und musterte den alten Berater.
" Das würde die Arbeitskraft des Reiches schmälern. Und außerdem ist es grausam. "
Der Elf bezweifelte zwar, dass der Mensch ihm zuhören würde, aber einen Versuch war es immerhin wert.
Wer wäre denn so grausam einem Kind die Hand abhacken zu lassen ?

Es ist lediglich ein Junge! Ich glaube kaum das unsere Wirtschaft deswegen zusammenbrechen wird. Und der König vertraut meinem Urteil, solltet ihr also noch einmal meine Entscheidung anzweifeln wird das Folgen haben Herr Barad!
Er kaute auf seiner Unterlippe. Und es schert mich nicht was ein Soldat von meinen Entscheidungen hält. Ob es grausam ist oder nicht, das Gesetzt behandelt jeden gleich. Auch jeden Dieb.

" Noch ist es ein Kind, aber in ein paar Jahren wird er zum Mann herangereift sein. Und dann wird ihm die Hand noch immer fehlen. ", entgegnete Teyran erbost.
" Die Folgen werde ich dann wohl tragen müssen, aber ich kann es nicht gutheißen, dass ihr die Verstümmelung eines Kindes befehlt ! "
Die Augen des Elfen funkelten erbost.

Und was willst du jetzt tun? Willst du dem Mann hinterher rennen und sagen das der Junge einfach gehen kann, obwohl er einen Diebstahl begangen hat? Soll ich einen Verbrecher einfach so laufen lassen? Natürlich! Gerne doch! Als nächstes lassen wir die Stallburschen mit den Adligen zusammen essen und leben alle in trauter Innigkeit. Es gibt hier nun einmal Regel und diese werden befolgt! Und jetzt will ich nichts weiter hören! Wartet vor der Tür auf mich, schließlich seit ihr mein Leibwächter, nicht mein Assistent! Seine Augen huschten wieder über mehrere Schriftstücke, die sich auf seinem alten Schreibtisch befanden.

" Ihr lasst das Kind also laufen ? Hervorragend, ich werde es gleich veranlassen. " , entgegnete der Elf und wandte sich.
" WIe gewünscht, werde ich dann vor der Tür warten. "
" Vielleicht kommt ja ein Attentäter durchs Fenster... "



tbc: das Kind retten ^^

Die Tür fiel ins Schloss, der Schlüssel wurde umgedreht.
"Hallo Farim" wisperte leise eine junge Frau, ihre Stimme sanft und dennoch unendlich kalt.
"Ich habe euch geschworen, dass ich wieder kommen würde und jetzt ist es soweit.
Der König schuldete mir etwas. Eine Stunde haben wir beide - eine Stunde und dann werde ich dieses Zimmer verlassen, unbehelligt" sie sah ihn an, schob sich eine widerspänstige Strähne hinter ihr Ohr.
"Nun hier bin ich"

Was? Was machst du hier? Pack dich Weib! Er starrte nervös mit den Augen zur Tür vor der Rayla stand. Du.... gehst jetzt...so....sofort! Rief er und knirschte mit den Zähnen. Ich... ich... Er stand hustend auf und stützte sich auf seinen Gehstock. Seine Lage war momentan Ausweglos.
Du musst bedenken... 20 Peitschenhiebe für einen Mord... ich hätte dich doch nicht einfach so gehen lassen können.... wie sähe das denn aus? Ihr... ihr versteht das doch sicherlich. Was sind schon 20 Peitschneihebe unter... quasi Freunden? Er versuchte in Lächeln auf die Lippen zu bekommen und zog die Augenbrauen ein Stück weit hoch.

"Ja, was sind schon zwanzig Peitschenhiebe unter Freunden?
Was ist das schon?" sie schüttelte den Kopf, drehte sich um und zog ihr Hemd nach oben, offenbarte ihren Rücken welcher überzogen war mit langen, weiß-roten Narbengeflechten die dickwulstig ihren sonst makellosen Rücken entstellte.
"Was sind schon zwanzig Peitschenhiebe bei einem Kind" sie glitt langsam auf ihn zu, ihre Augen wie Messer auf ihn gerichtet
"Ich habe viel von dir gelernt Farim, sehr viel was die Menschheit betrifft....
Und ich habe lange gebraucht bis ich es verstanden habe, bis ich verstanden habe das die Vorsehung mich an dich gebunden hat...." sie schnalzte mit der Zunge.
"Das ich dein Gewissen bin, jeden den ich jemals umgebracht habe - dessen Blut klebt an deiner Hand. Denn ich bin nichts anderes als dein verlängerter Arm.
Während du das Todesurteil von Menschen auf einem Papier unterzeichnet hast, habe ich ihnen in die Augen gesehen wenn sie starben" ein Funklen trat in ihre Augen
"Ich bin an dich gefesselt, wie an einen Stein der mich in die Tiefe zieht... ich habe lange darüber nachgedacht wie es mir wohl gehen würde, wenn ich mich von diesem Stein befreie"

Du wirst dich nicht von mir lösen können Kindchen. Ich habe tausende von Todesurteilen unterschrieben und muss mit damit Leben! Was wollt ihr von mir?! Euch dafür rächen das ich meine Arbeit tat? Ich hatte damals nicht die Zeit mich mit jedem Fall einzeln zu befassen! Diese habe ich auch heute nicht! Wollt ihr wissen was der König vorgeschlagen hatte? Ihr solltet gevierteilt werden weil ihr als Mörderin groß werden würdet! Ich habe euch dieses Schicksal erspart doch auch ich habe meine Grenzen und muss den Rahmen einhalten, den der König mir gibt! Das es mir dadurch nicht gelingt solche Fälle zu berücksichtigen tut mir leid doch so ist es nun ein mal! Wollt ihr mir die Schuld dafür geben, das diese Welt so grausam ist? Wenn ihr glaubt das ich für all eure Taten verantwortlich bin dann denkt dies. Er schmiss Rayla den Stock vor die Füße. Tut was ihr für richtig erachtet, ich kann es ohnehin nicht ändern.

Langsam trat sie näher, legte ihren Kopf auf seine Schultern, flüsterte ihm leise ins Ohr
"Weißt du, ich habe oft darüber nachgedacht, ich habe gedacht ich lasse dich laufen und beweise dir somit das ich besser bin als du, dass ich nicht das bin was du glaubst..." sie lächelte kalt.
"Doch es wäre für dich egal wenn ich dich laufen lassen würde - es wäre für dich ein Zeichen von Schwäche und außerdem....
Das die Geschändete den Schänder laufen lässt und sich damit über Rachegelüste stellt, dass gibt es nur im Märchen"
Sie hauchte Farim einen Kuss auf die Wange.
"Weißt du, ich habe verdammt lange als Hure gelebt - so fing all das sogar an nicht wahr?" sie trat einen schritt zurück, entblößte sich, nahm seine Hand und legte diese auf ihren weichen Busen, welcher sanft erbebte
"Ich dachte mir, du solltest es so erleben - weißt du noch wofür ich ausgepeitscht wurde? Solch eine Situation" sie lächelte, zwang ihn fester zuzugreifen, ehe sie schnell wie eine Viper ein Stilett zog und dieses in Farims Gemächt stieß.
Blut lief über den Boden als sie es wieder heraus zog und ein Tuch auf die blutende Wunde presste
"Du wirst mir nicht verbluten, den Gefallen tu ich dir nicht" zischte sie, trat einen schritt zurück, zog ihr Oberteil wieder hoch und sah auf den blutenden Farim
"Es geht mir nicht besser... das habe ich befürchtet..."

Farim ging keuchend zu Boden und rollte sich über den bereits blutverschmierten Boden. Ein Schmerz ging durch seinen Körper, den er noch nie zuvor gespürt hatte. Derart stark das man allein bei dem Gedanken daran ohnmächtig werden konnte. DU.... Stotternd versuchte er ein paar Wortfetzen hervor zu bringen. Du.... Mist....stück Er kniff die Augen zusammen und verkrampfte sich zitternd.
Dafür... wirst du hängen! Stieß er zischend hervor.

"Ja" meinte sie leise und lächelte
"Du hast recht" sie lachte leise, nickte ehe sie auf eine seiner Truhen zutrat.
"Das war mein ganzes Leben.... und ich habe es für eine Rache verschwendet die mir keinen Genuß bereitete...." sie lachte laut auf, als sie ihre eigene Dummheit erkannte und ein Seil aus einer Kiste zog.
"Du hast mir alles zerstört und selbst meinen Triumph konntest du mir nicht bieten....
Das Schicksal geht schon seltsame Wege..." sie trat zur Tür, schloss diese wieder auf, kletterte auf den Schreibtisch und schlang das Seil um einen der Querbalken, band eine Schleife hinein.
"Ich habe nichts mehr Farim, nichts mehr - meine Freunde.... sie wurden von Francois in der Arena abgeschlachtet.... ich bin alleine, habe meine Rache und spüre nur eine Leere in mir..." sie legte ihren Kopf in die schlaufe
"WACHE!" schrie sie und sprang - es knackte, das Seil ächzte unter dem Gewicht und Ralya rührte sich nicht mehr, schwang nur noch sacht am Seil hin und her.
Ihre ausdruckslosen, toten Augen starrten fast vorwurfsvoll auf Farim

Die Wachen hatten auf den Schrei, welchen die junge Frau ausgestoßen hatte bevor sich der Strick um ihren Hals zugezogen und ihrem jungen Leben ein Ende bereitet hatten, rasch reagiert und es vergingen keine zwei Minuten, da stürmten auch schon ein paar der schwer gerüsteten Soldaten das Zimmer. Ein Raunen glitt durch das Arbeitszimmer des Beraters des Königs, verursacht von den verunsicherten Männern, die nicht so recht wussten, was sie nun sollten. Sie hatten mit einem Angreifer gerechnet, waren darauf gewappnet, dass sie einen Feind verhaften oder töten sollten, doch nicht darauf, dass der offensichtliche Angreifer seinem Leben bereits jetzt schon ein Ende gemacht hatten. Ehrliche Betroffenheit stand in den so harten Zügen der Wachen, machte deutlich, dass keiner von ihnen mit dem alten Berater ihres Königs tauschen wollte, der mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden rollte und sich sein bestes Stück hielt, in den Händen ein blutverschmiertes Tuch, das inzwischen kaum noch etwas von dem dunklen Lebenssaft aufsog.
"Bei allem was mir heilig ist, wollt ihr ihn verbluten lassen!?", herrschte mit einem Mal eine eindeutig weibliche Stimme, die es gewohnt war Befehle zu geben und unsanft schob sich wenig später die dazu passende Gestalt durch die Soldaten, riss die Männer aus ihrer Trance als sie ihnen einen unsanften Stoß verpasste und wenig später vor ihnen zum Stehen kam. Die Züge der Zauberin waren verhärtet als sie ihre Augen auf Farim richtete und nun langsam neben ihm in die Hocke glitt, darauf achtend, ihre Kleider nicht mit seinem Blut zu besudeln, das den steinernen Boden bedeckte. "Ruft einen Heiler und schafft die Leiche hier weg!", ordnete sie an und wandte sich über die Schulter zurück während sie mit beiden Händen nach Farim griff und ihn dazu zwang, ruhig liegen zu bleiben. Er würde es nur schlimmer machen, wenn er sich jetzt unnötig viel bewegte. "Worauf wartet ihr? Los!"
Ein dumpfes Raunen glitt erneut durch die Reihen der Soldaten, die die junge Frau im ersten Moment verwirrt ansahen, dann jedoch schien ihr Verstand zu begreifen und sie setzten sich in Bewegung, vernahmen gerade noch den Befehl der Zauberin, einer der ihren solle den König von den Ereignissen informieren. Zwei der Männer traten näher zu Raylas Leiche hin, griffen nach dem schlaffen Körper der jungen Frau und lösten den Strick um ihren Hals. Augenblicklich sackte ihnen der Körper entgegen und die leeren Augen der Verbrecherin richteten sich auf den Soldaten, der sie umgriffen hatte und nun zu Boden sinken ließ. Einen kurzen Moment schien er noch gebannt von der dunklen Farbe ihrer Augen zu sein, dann jedoch stolperte er zurück und sein Gesicht verlor jegliche Farbe, die zuvor noch darin gestanden hatte. Er stammelte etwas, das keiner seiner Kameraden begriff, weigerte sich jedoch auch vehement wieder auf die Leiche zuzutreten. "Was?", herrschte ein großer, grobschlächtiger Soldaten - derselbe, der zuvor auch das Seil von dem Querbalken entfernt hatte und machte einen Schritt auf den Jungen zu, griff grob nach dessen Schulter und zerrte ihn nach vorn, ignorierte alle Proteste, die er ausstieß. "Bring' sie in die Kerker - sollen sie doch die Ratten fressen! Selbstmörder verdienen nichts anderes! Los!", bellte er laut und der Jüngere wagte es nicht mehr zu widersprechen, beugte sich dem Willen seines Vorgesetzten, wenngleich auch immer wieder das Wort 'Hexe' über seine Lippen glitt.
Coreens Blick indes war noch immer auf Farim gerichtet, den sie nun mit Hilfe eines kurzen Zaubers beruhigte, seine Schmerzen versiegen ließ. Der alte Mann tat ihr Leid, obgleich sie eigentlich hätte glücklich darüber sein sollen, was Rayla ihm angetan hatte. Sie hätte zufrieden sein sollen, dass er endlich bekam, was er verdiente, doch die erwartete Genugtuung blieb aus. Er war nicht mehr als ein alter, gebrochener Mann, dessen Verbitterung ihn zu all diesen Taten getrieben und den die Welt grausam gemacht hatte. Mit einem Mal kam ihr all ihr Hass unsinnig und falsch vor, der zuvor noch so flammend in der Zauberin geglüht hatte und sie schüttelte den Kopf, formte erneute Worte in der alten Sprache und ließ das Blut versiegen, das zuvor noch in ständigen Intervallen die Wunde verlassen hatte.

Das Jahr fängt ja wunderbar an!, dachte Hemióne. Mit vier unbewaffneten Rakr Sverdar, schritt sie durch die Gänge des Königs Schlosses. Natürlich hatte sie bis um Mitternacht gefeiert, mit Tanz, Musik und Speisen, doch sehr viel Spaß hatte sie währenddessen nicht mehr gehabt. Am nächsten Tag war sie in aller Frühe aufgebrochen um schnellst möglich in Ceunon anzukommen.
Hemiónes blondes Haar fiel ihr auf die Schultern, welche von einem weißen Umhang bedeckt wurden. Ihre Leibwächter hatten die grauen Kapuzen ihrer Umhänge tief ins Gesicht gezogen. Das ist doch eine einzige Farce, dass ich wegen so einer Lapallie zum König gerufen werde! Aber nachschön, wenn es sein muss, dann werde ich mich diesem Urteil fügen, dachte Hemióne aufgebracht kurz bevor sie vor der Tür des Königlichen Beraters ankam. Sie Atmete tief durch und schloss für einen Moment die Augen. Auf eine Handbewegung von Hemióne hin, gingen ihre Leibwächter und Hemióne klopfte an die Tür.

Farim lehnte sich lächelnd in seinen Sessel. Er starrte in Gedanken versunken an die Decke. Er hatte zwar seine Männlichkeit verloren, doch gleichzeitig war sein Schlaf endlich wieder ruhig gewesen. Keine Alpträume, kein Aufwachen, nichts dergleichen. Wahrscheinlich hatte dieses Monster von Frau auch darin ihre Finger verwickelt... verdammtes Hexenweib! Sei froh das du dir das Leben genommen hast... Es herrschte Totenstille, kein Geräusch war zu hören. Doch mit einem mal wurde diese Ruhe jäh von dem klopfen an der Tür unterbrochen. Herrein! Rief er und kurz darauf schwang die Tür auf. Eine junge Elfe stand in der Tür, hinter ihr vier Elfen die alle älter aussahen. Obowhl man das bei Spitzohren schlecht einschätzen kann.
Farim seufzte leicht. Seid mir wilkommen Hermióne. Man hat mich bereits davon in Kenntniss gesetzt das ihr bald ankommen würdet. Er nickte respektvoll und stand auf. Bitte, setzt euch doch.

Hemióne öffnete den Verschluss ihres Umhanges und nahm ihn ab, darunter kam ein dunkel blaues, Kleid mit weiten Ärmeln zum Vorschein. Sie warf den Umhang über die Lehne des Stuhls und setzte sich auf den selben.
"Also Farim, warum genau bin ich hierher bestellt worden?", fragte Hemióne lächelnd und in der rauhen Sprache der Menschen, welche ihre Lippen nur holprig verlassen wollten.

Nun das hat viele Gründe meine Teuerste. Zum einen ist eure Spende eine Beleidigung gegen den König und dessen Reich. Glaubt ihr wir sind solch arme Wesen das wir auf Almosen von euch angewiesen sind? Ihr habt uns Geld nachgeworfen wie ein Stück Fleisch einem dürren Köter. Habt ihr so wenig vertrauen in dieses Reich, das ihr es mit Geld bewerft?
Er funkelte die Elfe mit düsteren Augen an.
Doch es kommt noch schlimmer. Wir haben in verschiedenen Städten Spione der Elfen aufgegriffen. Sogar hier in Ceunon. Mir scheint auch dies trägt eure Handschrift. Er lehnte sich zurpck und kratzte sich am Kinn.
Nun?

Hemióne seufzte. Sie hätte die letzte Anschuldigung vehement abstreiten können, doch wozu? "Was das Geldgeschenk betrifft, verstehe ich nicht was dieser Aufruhr soll. Es stimmt schließlich, dass ihr Finanziele Probleme habt und es kann euch nur helfen. Außerdem war es nicht als Almosen sondern als Unterstützung gedacht. Wenn ihr wollt könnt ihr es auch als Geschenk zur Krönung verbuchen. Oder ihr gebt es mir wieder", erklärte Hemióne mit gelassener Stimme. Sie konnte nicht verstehen wieso diese Menschen sich gegen Hilfe so streubten.
"Was diese Spione, wie ihr sie nennt betrifft, kann ich euch bloß versichern, dass sie nicht spionieren sollten. Sie waren nur als Informanten gedacht, welche dem Klatsch und Tratsch auf der Straße folgen sollten, damit ich nicht immer als letzte über alles informiert werde. Aber wenn sie euch stören werde ich sie sofort abbeordern.".

"Und welches Recht erlaubt Euch ständig bestens über alles informiert zu sein, was im Reiche der Menschen vor sich geht? Insbesondere aus dem Grund, da, soweit ich informiert bin, Ihr zu dieser Zeit noch nicht das Amt der Abgesandten der Elfen im Rate Illireas hattet, oder täusche ich mich?", schnitt eine leise, eindeutig weibliche Stimme wie ein scharfer Dolch durch die Luft und zerteilte die stickige Atmosphäre, die in dem Arbeitszimmer des Beraters lag. Mit verschränkten Armen lehnte Coreen im Türrahmen und beobachtete die Szenerie, die sich ihr bot und nickte Farim nun knapp zur Begrüßung zu. Sie machte sich nicht die Mühe auch nur ein einziges Wort an den Berater des Königs zu richten. Mühelos hatten die Worte in der Alten Sprache die Lippen der jungen Zauberin verlassen, war sie doch bereits in der Sprache der Elfen geübt und wählte jene Sprache nun auch um es der Elfe zu erleichtern, ein Gespräch zu führen.
Eine der Zofen, welche sie seit Tagen umschwirrten als wäre sie das Licht und sie die Motten hatte ihr davon berichtet, dass man Elfen im Schloss gesehen hatte. Männer mit steinerner Miene, die ohne Notiz von den Menschen zu nehmen am Ende des Flures gewartet hatten, offensichtlich auf die Rückkehr ihrer Herrin, die sich nun im Gespräch mit Farim befand.
"Denkt Ihr nicht auch, es hätte genügt, uns eine Nachricht zukommen zu lassen, in dem Ihr um Kenntnis bittet? Der König hätte sie Euch gewiss gewährt", fuhr sie langsam fort, stieß sich von ihrem Platz ab und machte ein paar Schritte in den Raum hinein.

Hemiónes Lippen entfuhr erneut ein Seuftzen und wand sich zu der neuen Stimme um. "Coreen Armar, nehme ich an? Ihr täuscht euch nicht; ich hatte das Amt der Abgesanten der Elfen in Ilirea noch nicht inne als ich diese Informanten in Auftrag gab. Natürlich hätte ich König Alvias um Informationen bitten können, doch erfährt man auf der Straße oft weit mehr als von hohen Beamten. Man erfährt Dinge die sehr wichtig sein können."

Wenn es wie ihr sagt nur um Gerüchte und Theorien geht, warum habt ihr es dann nicht für nötig gehaltet uns darüber zu unterrichten?
Farim schloss kurz die Augen und biss die Zähne zusammen. Ihm fuhr ein heftiger Schmerz durch den Körper, zweifelsohne ging dieser von seiner Wunde aus die ihm Rayla zugefügt hatte. Dummes Elfenweib... Hättest du keine diplomatische Immunität würdest du jetzt schon in Ketten hängen. Mit einer Stange im Maul und blutverschmiertem Gesicht.
Der alte Mann lockerte die Schultern ein wenig. Als ob wir deine Geldzuschüsse nötig hätten... kauf dir davon lieber etwas nützliches. Beispielweise etwas Verstand! Zähneknirschend nickte er Coreen zu, um seinen Dank für ihre Unterstützung auszudrücken.

"Ihr liegt richtig, was meine Person anbelangt", stimmte Coreen der Elfe mit ruhiger Stimme zu und nahm ihren Platz neben Farim ein während ihre dunklen Augen über Hemióne's Erscheinung wanderten. Die Elfe schien nicht begeistert über ihr Erscheinen zu sein, doch die Zauberin dachte gar nicht erst daran, sich aus diesem Gespräch heraus zu halten oder zu schweigen, selbst wenn es wohl in Farims Augen besser für jemanden wie sie sein mochte.
"Wie der Berater meines künftigen Gemahls bereits erwähnte - Ihr seid eine Abgesandte der Elfen und habt es trotz der Höflichkeit, welche Eurem Volk gelehrt wird, nicht für notwendig empfunden, den Hof von Eurer mehr als vorschnellen und unüberlegten Entscheidung zu unterrichten", fuhr sie dann fort während ein schmales Lächeln über die Züge der jungen Frau huschte, das wohl jeder, der sie kannte als gefährlich eingestuft hätte. Es war das Lächeln einer Schlange, die nur darauf wartete, dass ihre Beute eine einzige falsche Bewegung machte. "Und Ihr scheint tatsächlich zu glauben, es wäre kein Fehler, den Ihr begangen habt. Glaubt Ihr wirklich, Fürstin, man würde es nicht für notwendig halten, die Fürsten der anderen Städte zu informieren, sobald etwas Wichtiges vor sich geht? Denkt Ihr, wir würden Informationen verschleiern und Euch betrügen?"