Empfangssalon

"Ich wollte dich nicht beleidigen" beschwichtigte Kharas und senkte den Kopf
"Verzeih, wenn es so rüberkam als wollte ich dich in eine Form pressen!
Ich bin stolz auf deine Entscheidung, Stolz auf dich und das was du tust und noch tun wirst.
Aber mach mir ja keine Schande!"

"Das werde ich nicht, zumal du in Ceunon ohnehin nur für einen Straßenzauberer gehalten wirst, der sich mit Taschenspielertricks über Wasser hält", entgegnete die Jüngere mit einem spöttischem Tonfall, erinnerte sie sich doch nur allzu gut an die Worte des Junkers, welcher vor einigen Wochen vor Alvias gestanden hatte und um das Land einer Frau bat, die gerade einmal zwei Wochen tot war. Die Ereignisse hatten sich seit diesem Tag überschlagen und es waren zwei Attentate auf den Fürsten gefolgt, welche glücklicherweise vereitelt werden konnten, bevor etwas Schlimmeres geschah.
"Kharas ...", begann sie dann plötzlich und runzelte die Stirn, als ihr etwas ganz anderes einfiel und ihre Miene verfinsterte. "Bevor wir uns jetzt mit leichten Gesprächen den Tag versüßen ... da gibt es noch etwas, worüber ich mit dir sprechen muss und wofür ich bislang noch keine Zeit gefunden habe."

"Wen hast du verärgert?" fragte Kharas und rieb sich das Nasenbein als müsse er gegen eine Migräne ankämpfen
"Coreen, du willst mich quälen oder? Also raus mit der Sprache!" es wäre zu schön gewesen, zu einfach ein normales Gespräch führen zu können, ehe Stunden von langweiligen und staubtrockenen Phrasen folgten
Viel zu schön

"Francois, den Halbbruder von Vladimir, kam kurz nach meiner Ankunft in Ceunon an und beanspruchte den Thron für sich - Erbfolge und Ansprüche auf den Thron", begann Coreen nachdem ein kurzes Seufzen ihre Lippen verlassen hatte. Kharas war jemand, bei dem sie sich keine Gedanken darum machte musste, wie sie etwas formulierte - er nahm es ihr nicht übel, wenn sie direkt wurde.
"Nachdem er angefangen hat dich und meinen Vater zu beleidigen habe ich ihn hinaus geworfen - im wahrsten Sinne des Wortes, das Ende vom Lied war allerdings das ..." Mit verzogener Miene hob sie eine Hand zur rechten Schulter und strich einen Teil des Kleides zur Seite, entblößte einen dicken Verband, der noch immer darum gewickelt war und ihre Bewegungsfreiheit ein wenig einschränkte. "Die Heiler haben eine Metallkugel aus der Wunde herausgezogen - mit irgendetwas hat er mich verletzt. Die Waffe hat noch immer Alvias - er war es auch, der sich zuerst um mich gekümmert hat."

"Ich kann das Heilen wenn du willst" erklärte Kharas leise "es schränkt dich in deiner Magie ein! Oder... wenn du das nicht auf magische Weise geheilt haben möchtest - Charles dürfte auch bald hier eintreffen..." er sah sie aus besorgten Augen an.
"Und diese Waffe... ist wirklich... außergewöhnlich und Gefährlich vor allem
Wir müssen das im Auge behalten!"

"Es geht nicht darum, dass mir die Verletzung zu schaffen macht, Kharas - sie ist ein wenig hinderlich und schmerzt noch, aber es ist nun wirklich nicht das Schlimmste, was ich zu erdulden hatte, in all der Zeit, die ich nun schon lebe", gab Coreen mit einem recht einseitigen Schulterzucken zurück und richtete ihre Kleidung wieder, scharf Luft einziehend als der enge Stoff den Verband und die darunter liegende verkrustete Wunde streifte.
"Die Wunde verheilt von sich aus gut. Die Heiler haben sie ausgebrannt, mach dir keine Sorgen. Worum es mir eigentlich ging war auch nicht die Verletzung, sondern die Waffe, mit der Francois angegriffen hat und die wirklich gefährlich werden könnte", fuhr sie fort. "Ich bin mir sicher, dass die Reiter hier die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen haben aber ihre Wachen werden eher auf Schwerter und Dolche, Pfeil und Bogen wert legen als auf so etwas - ich wäre dir dankbar, wenn du ein Auge darauf haben oder sie warnen würdest. Ich will nicht riskieren, dass Francois einen von ihnen oder von uns umbringt, selbst, wenn er momentan an der kurzen Leine gehalten wird."

"Ich setze alle Hebel in Bewegung und bemühe einige meiner alten Kontakte - ich werde dir wenn wir wieder zurück sind bald die Berichte geben können. Ich verspreche dir, ich setz mich hinten dran!" erklärte Kharas und nickte.
Das was Coreen erzählte war beunruhigend und er vertraute der Einschätzung seiner Schülerin
"Ich setzt mich über den Transmitter mit dir in Verbindung!"

"Ich wäre dir dankbar", gab sie noch zurück und lächelte erleichtert darüber, dass er sich der Sache annehmen würde während ihr Blick durch die Menge glitt, die sich hier versammelt hatte und sich nicht annähernd so darüber aufregte, dass sie bislang noch nicht begrüßt worden waren wie Kharas es zuvor getan hatte. Sie waren in Gesprächen vertieft und hatten sich an dem Essen bedient, das die Diener der Reitern auf den Tischen aufgetragen hatten.
"Was denkst du, erwartet uns heute? Einmal abgesehen von den endlosen hohlen Phrasen um die schlechte Lage schön zu reden?", fragte sie dann, um das Gespräch wieder anzukurbeln, das zwischenzeitlich zum Erliegen gekommen war. "Wie läuft es überhaupt in Ilirea mit dem Rat? Werdet Ihr einig?"

"Tristan hat Wein und Frauen und die ein oder andere Gefälligkeit von mir die seine Laune verbessert und ihm in der Regel nicht quer schlagen lässt. Der Zwerg bringt gute Einwände zur Befestigung der Stadt und der junge Reiter... nun, er ist ein ziemlicher Optimist aber es könnte wirklich schlimmer sein" er schüttelte Lächelnd den Kopf
"Und was uns erwartet? Eine Einigung hoffe ich und weniger Blut als beim letzten Mal" er zuckte mit den Schultern
"Der Landadel ist in der Zeit ohne Herrscher erstarkt, kleine Burgen sind wie Pilze aus dem Boden geschossen das Land verändert sich Coreen.
Die Menschen verändern sich"

Farim betrat schweigend den Raum, seine Gesichtszüge waren leicht angespannt. Das leichte schaukeln des Schiffes hatte ihm zugesetzt. Verdammter Kutter... warum muss diese Festung auch auf einer Insel liegen? Mühsam humpelte der alte Mann auf Kharas und Coreen zu. Er nickte knapp und lächelte für einen kurzen Augenblick. Schon euch zu sehen. Sagte Farim und kratzte sich am Kinn. Ihm gingen einige Fragen durch den Kopf. Ob diese Herrscherversammlung anders verlaufen wird? Vielleicht kommt ja sogar eine Lösung zustande.

"Coreen, möchtest du uns nicht vorstellen?" fragte Kharas freundlich und nickte Farim kurz zu, ehe sein Augenmerk wieder auf Coreen fiel.
"Ihr beide scheint euch ja zu kennen" er fuhr sich durchs Haar und nahm erneut einen Schluck seines Wassers ehe er auch Coreen etwas einschenkte.
Er musterte Farim eingehen, der Mann wirkte irgendwie... abgemagert und verlaust... was wohl sein Haarschnitt, der Bart und vor allem das muffige Fell auf seiner Schulter ausmachte.
Aber man sollte sich ja von äußerlichkeiten nicht abschrecken lassen

Coreen seufzte geschlagen, als sie die zweite Schrittfolge identifizieren konnte, welche sich ihnen näherte und verdrehte, noch bevor Farim sie endgültig erreicht hatte, die Augen. Das hatte ihr gerade noch gefehlt - der alte Schwarzseher und Zyniker, der sie nun mit seiner Anwesenheit beehrte.
"Kharas, darf ich vorstellen? Farim Godar, er ist ebenfalls einer von Fürst Alvias' Beratern und ist eine wahre Koryphäe, was die Politik und allerlei strategische Maßnahmen anbelangt. Ein Meister des gesprochenen Wortes", stellte sie den Mann vor ehe sie sich Farim zuwandte und zu Kharas deutete. "Ich nehme an Kharas Pentragon wird dir ein Begriff sein, oder Farim? Einstiger Hofmagus ihrer Majestät Königin Runa und mein ehemaliger Lehrmeister. Er hat mich alles gelehrt und zu dem gemacht, was ich heute bin."

"Es ist mir eine Freude Sir Farim Godar!" er nickte ihm zu und lächelte schwach
"Ich bin mir sicher, dass ihr und Lady Armar Fürst Alvias in allen Maßen unterstützen und ihn, in Anbetracht eurer Möglichkeiten so gut wie möglich anleiten werdet!" er nickte Farim zu

Natührlich Heer Pentragon, ich hoffe doch ihr habt mich nicht vergessen. Ich war bereits Berater des alten König, der leider nicht mehr unter uns weilt. Er sah kurz zu Boden. Die Mamornen Fliesen waren gründlich geschruppt worden. Das verspricht interessant zu werden... Dachte sich Farim. Wenn ich euch diese Frage stellen darf Herr Pentragon, wie ist es euch ergangen? Ich habe einige ganze Weile lang nichts mehr über euch gehört. Der prüfende Blick des alten Mannes ruhte während dessen auf Kharas. Er hatte sich verändert, deutlich verändert. Es schien als sei er um mehrere Jahrzehnte gealtert. Jedoch war Farim klug genug diese Entdeckung nicht laut auszusprechen.

Die Türen, welche zu dem Empfangssalon führten, näherten sich langsam und gleichgültig, wie bedacht sie jeden einzelnen Schritt setzte - es änderte nichts daran, dass sie sich gleich den Fürsten aller Städte der Menschen gegenüber befinden würde. Seufzend ließ sie ihren Blick noch einmal über die Kleidung wandern, welche sie trug, versicherte sich, mehr um sich selbst zur Ruhe zu bringen, davon, dass an den Gewändern, welche sie bislang nur zu offiziellen Anlässen gewählt hatte, kein Staub haftete und schloss für einen kurzen Moment die Augen.
Erneut ging sie in Gedanken durch, wem sie gleich begegnen würde, welche Position und Vergangenheit sie alle hatten und welche Fehler sie auf gar keinen Fall machen durfte, wenn sie wollte, dass am Ende dieses Abends ein neuer König auserwählt werden sollte. Beorn war angewiesen worden, die stetigen Patrouillen auf der Insel und innerhalb der Festung zu überwachen und auch die Magier ihres Ordens hatten dafür gesorgt, dass niemand der Insel zu nahe kommen konnte, der nicht hierher eingeladen worden war.
Trotz all der Sicherheitsmaßnahmen und Vorbereitungen, die sie getroffen hatte, war sie nervös und wäre im selben Moment am liebsten wieder umgekehrt und zurück zum Strand gekehrt. Unstet, beinahe unsicher glitten ihre Finger noch einmal zu den dunklen Haaren hinauf, welche ihr über die Schultern fielen, als wolle sie sich versichern, dass auch in ihnen kein einziges Sandkorn mehr zu finden war, das Rückschlüsse darauf erlaubte, wo sie die vergangene Nacht verbracht hatte. Ihr Atem und der heftige Herzschlag verlangsamte sich allmählich, je deutlicher die leise Stimme in ihrem Kopf wurde, die sie versuchte zu beruhigen und ihr klar machte, dass dieses Treffen von Erfolg gekrönt sein würde. Ein letztes Mal glitten ihre schlanken Finger über die Bänder, welche einen Teil ihrer Haare zusammen hielten und verhinderten, dass die dunklen Strähnen ihr in das blasse Gesicht fielen, dann legte sie eine Hand an die Klinke und drückte eben jene hinunter.
Augenblicklich kam ihr lautes Stimmgewirr entgegen, schweres Parfüm der hohen Damen drang in ihre empfindliche Nase und im letzten Moment noch konnte sich die Elfe selbst davon abhalten, angesichts des, für sie widerwärtigen Geruchs, die Nase zu rümpfen und das Gesicht zu verziehen. Sie wählte ihre Schritte mit Bedacht, setzte ruhig einen Fuß vor den anderen während ihre Miene die Unsicherheit verlor, die zuvor noch darauf zu erkennen gewesen war, und ein schmales Lächeln darin seinen Platz fand.

"Ich darf mich nicht beklagen" erwiderte Kharas leise und sah Farim genau in die Augen
"Die letzten Monate liefen ziemlich gut - ich habe keine nennenswerten Vorfälle der negativen Art erlebt und im allgemeinen kann ich nur von Erfolg sprechen.
Oh!" er stand auf, als er sich Lady Caladhiel gewahr wurde welche durch die Menschenmassen geradezu zu schweben schien
"Ich denke wir sollten unsere Gastgeberin unsere aufwartung machen. Coreen - Farim?"

Farim schmunzelte leicht als Kharas ihn Anwies die Hochmeisterin zu begrüßen. Lady Ithilwen, Hochmeisterin der Drachenreiter. Er verneigte sich, soweit es ihm mit seinem Gehstock möglich war und verharrte einige Sekunden in dieser Position. Als er sich mühsam wieder aufrichtete hatte er Mühe, vor Anstrengung sein Gesicht nicht zu verziehen. Es ist mir eine Ehre euch zu begegnen. Fügte er hinzu und musterte die Elfe kurz. Sie war jung, zumindest für eine Elfe. Ich werde ihr Alter bestimmt nicht erreichen... Es beunruhigte ihn das sich in letzter Zeit immer mehr junge Personen in wichtigen Positionen befanden.

Langsam wandte sich die Elfe dem Menschen zu, welcher zuvor vor ihr Stellung bezogen und sein Wort an sie gerichtet hatte und ließ ihre Augen über seine gebückte Erscheinung wandern. Sie brauchte einen kurzen Moment, um sich wieder in Erinnerung zu rufen, wer vor ihr stand und welchem Fürsten sie ihn zuzuordnen hatte, denn allein seine Kleidung ließ darauf schließen, dass er nicht mit besonderem Reichtum gesegnet war. Er war alt und das Leben hatte in seinem Gesicht bereits tiefe Furchen hinterlassen, die auf einschneidende Ereignisse schließen ließen, welche der Mann hatte durchstehen müssen.
Ohne das Lächeln auf ihren Zügen zu verlieren, führte sie eine Hand zum Gesicht und legte zwei Finger an die Lippen ehe die traditionelle Begrüßungsformel ihres Volkes diese verließ."Atra Esterní ono thelduin, Farim Godar", sagte sie leise und wechselte bereits im nächsten Moment wieder in die rauere Sprache der Menschen um ihm das Verständnis zu erleichtern. "Es ist auch mir eine Ehre den Berater des Fürsten Ceunons zu begegnen. Bereits viele Geschichten wurden mir über Euch berichtet."

Über die Jahre hinweg sammelt sich einiges an Gesprächsstoff. Antwortete er und sah sich kurz um. Fürst Alvias dürfte auch bald erscheinen. Verzeiht seine Verspätung, aber die Seefahrt hat ihm sehr zugesetzt. Seine Gedanken gingen bereits zu der Versammlung die bald beginnen würde. Tausende von Fragen schossen ihm durch den Kopf. Ob sich die Adligen dem Willen der Fürsten wiedersetzten ? Ob Alvias seinen Stand als Fürst festigen kann? Der Junge hat potenzial, er hat etwas was die Leute brauchen. Nunja... so lange dieses Herrschertreffen nicht so endet wie das letzte... das letzte was das Land jetzt braucht ist ein weiteres Massaker bei dem mehrere Herrscher sterben.

"Entschuldigt ihr Sir Farim kurz?" fragte Kharas zu Caladhiel gewand und stieß Coreen unauffällig mit dem Ellenbogen in die Rippen
"Er ist alt und die Überfahrt war lang. Coreen wird ihn bestimmt kurz irgendwohin bringen wo es ruhiger ist und mit Alvias wieder kommen" er warf Coreen einen vielsagenden Blick zu
"Ich grüße euch Lady Caladhiel!" meinte Kharas leise und senkte sachte den Kopf
Fehlt ja gerade noch, dass Alvias in den Coreen soviel Hoffnung setzt von seinem eigenen Berater in guter Absicht und bestem Willen vor der Hochmeisterin diffamiert - es kann einfach nicht wahr sein

Belustigung trat in Caladhiels Augen, welche sowohl Farims Andeutung als auch Kharas' Wink mit dem Zaunpfahl verstand und nun Mühe hatte, darüber ein amüsiertes Lachen zu verbergen. Der einstige Hofmagier war schon einmal besser darin gewesen, solch peinliche Situationen zu retten, doch sie ließ diesen Faux-pas einfach unter den Tisch fallen, machte keinerlei Anstalten auch noch ein Wort darüber zu verlieren während sie beobachtete, wie Coreen nach Farims Arm griff und diesen ein wenig abseits der Menge zog.
"Es ist mir eine Freude auch Euch wieder zu sehen, Lord Kharas", entgegnete sie im nächsten Moment leise und neigte ebenfalls den Kopf ein Stück vor ihm, um ihm ihren Respekt zu erweisen. "Wie mir scheint, ist Euch die Reise zu der Insel der Reiter besser bekommen als Fürst Alvias, wie ich den Worten seines geschätzten Beraters soeben entnehmen durfte."

"Die Freude ist ganz meinerseits" er lächelte sanft
"Ich erwarte eine pausenlose, sehr spitzfindige Diskussion unter den Fürsten. Es wird wirklich, wirklich lange dauern und wenn ich euch einen Rat geben darf, welchen ich aus Jahrhunderte langer Erfahrung ziehe..." er senkte die Stimme
"Nehmt euch ein bequemes, weiches Kissen mit" er lächelte und strich sich einige Falten aus dem Mantel
"Aber um zum wesentlichen zu kommen, in Illirea läuft eigentlich alles Planmäßig"

Im ersten Augenblick noch hatte die Elfe ihm etwas auf die spitze Bemerkung betreffend des Herrschertreffens erwidern wollen, hatte ihm erklären wollen, dass dies mit Sicherheit nicht das erste und letzte Treffen war, auf welchen sie sich einzufinden hatte und bei denen sie sich bereits in Geduld geübt hatte. Es hatte sie jedes Mal wieder gewundert, wie viel Zeit die Menschen darauf verschwendeten eine so eindeutige Lage so sehr zu verkomplizieren. Als nun jedoch die letzte Aussage des einstigen Hofmagiers an ihre Ohren drang, wurde sie hellhörig.
"Eigentlich?", echote sie und zog die Augenbrauen zusammen, das Gesicht des alten Magiers für einen kurzen Moment lang ernsthaft fixierend, als wolle sie dort nach einem Grund für das Wort suchen, welches der Hofmagier zuvor gesprochen hatte und das gleichzeitig ihr Misstrauen erweckt hatte. "Was bedeutet dieses eigentlich, Lord Kharas?"

Kharas hatte gerade zu einer Erklärung ansetzen wollen, als ein großer - mit geradezu protziger Kleidung ausstaffierter Mann herbei gestapft kam, das Hemd aufgeknüpft so dass man seinen beachtlichen Wuchs an Brusthaaren begutachten konnte.
Um seinen Hals hing eine goldene Kette mit einem Phallussymbol
An jeder Hand hatte er zwei leicht bekleidete Mädchen, welche er als "seine Beraterinnen" durchgeschleust hatte
"Ahahah! Kharas, alter Haudegen!" rief er aus und kam auf den alten Magier und die Hochmeisterin zu
"Is das Cally? Die Hochmeisterin deren Schenkel mir von diesem Schwein Caine im Duell zugesprochen wurden?
Ein bisschen mager oder? Auch so obenrum! Aber keine Sorge Mädels, wir sechs werden zusammen viel Spaß haben!
Jetzt stell mich schon vor Kharas!"
Der Magier schien sich sehr unwohl in seiner Haut zu fühlen, als er leise - beinahe flüsternd Name und Titel Tristans nannte

Allein bei dem Anblick des Mannes stieg ein Gefühl der Übelkeit in der Elfe auf, die es sich dieses Mal nicht verkneifen konnte, angewidert die Nase zu rümpfen und einen Schritt zurück zu machen, lediglich die Geste nach ihrem Schwert zu greifen unterdrückte sie erfolgreich und reckte stattdessen lediglich stolz das Kinn ein wenig in die Höhe. Dieser Mann war der beste Beweis dafür, dass ihr eigenes Volk die kurzlebigen Kinder belächelte oder gar vollständig ablehnte und sie konnte es ihnen nun wirklich nicht mehr verübeln.
"Ich bin mir sicher, dass Ihr mit Euren Beraterinnen bereits genug zu tun habt, Lord Tristan Fa. Im Übrigen werden 'wir' mit Sicherheit keinerlei Spaß haben, denn ich hege nun wirklich keinerlei Interesse an Euch. Ihr seid aufgrund der Versammlung hier und nicht um Euch zu vergnügen", raunte sie mit dunkler Stimme, die keinen Zweifel daran ließ, dass er die nächsten Worte wohl bedenken sollte, wenn er nicht binnen weniger Minuten auf ihren Befehl hin aus diesem Raum und von der gesamten Versammlung entfernt werden würde. Was Caine anbelangte - mit ihm würde sie zu einem anderen Zeitpunkt noch ein ganz anderes Wort wechseln.