Platz vor der Burg

"Aber was soll ich denn nun machen?",fragte sie und zeigte dem Wächter ihre rechte Hand auf der das Drachenzeichen war. "Ich will echt keinen in Schwierigkeiten bringen, aber das Chaos nahm eben seinen Lauf als ich das Ei aus dem schließlich dieser kleine Kerl hier schlüpfte.",sie deutete auf den kleinen Drachen.

"Bei allem Respekt Argetlam, das ist nun wirklich nicht mein Problem - aber ich würde nach Teirm reisen und von dort ein Schiff nach Vroengard nehmen.
Dort wartet ihr am besten auf die Rückkehr der Reiter!" erklärte er schulterzuckend

"Danke für eure Hilfe, das ist sehr freundlich von euch. Vielen Dank,mögen die Sterne über euch wachen",sagte sie und murmelte mehr zu sich selbst:"Dann also auf nach Teirm". Sie blickte den kleinen Drachen an und flüsterte:"Aufwachen,Kleiner Skulblaka. Es geht weiter".

Der kleine Drache krächzte leise und verärgert.Er hatte sich gerade erst ein paar Minuten ausgeruht.Fianouk stupste die elfe an und zeigte die Zähne als er leicht säuerlich versuchte nach ihr zu schnappen.Der Drache schüttelte den kleinen Kopf und sah zum Gescht seiner Reiterin auf.Mag nicht !,wandte er flüsternd ein.Doch er streckte sich und schlug ein paar mal mit den Flügeln,dann nickte er.Bereit!,japste er und lächelte seine Reiterin freudestrahlend an.

Selena zuckte kurz zusammen. Sie hatte gespürt wie etwas fremdartiges ihren Geist berührte. Es konnte nur der Drache gewesen sein. Sie starrte das kleine geflügelte Wesen an und dachte: Na wunderbar, sobald er sich richtig ausdrücken kann wird er sicher nicht mehr still sein. "Du magst nicht? Tja, wir werden aber nach Vroengard aufbrechen. Ob du´s willst oder nicht",sagte die Elfe

Fianok nickte mit dem Kopf.Mag Dich!,antwortete er und drückte sich leicht an die Elfe heran,er rieb seinen Kopf an ihr und grummelte zufreiden.Der kleine Drache hob den Kopf und schnupperte,er blähte die Nüstern un versuchte sich den Geruch der Elfe einzuprägen.
Wie heisst du,Reiterin?,fragte er und sah sie fragend an.Riecht gut,riecht wie Mama!,dachte der Drache und machte ein zufriedenes Gesicht.

Selena lachte leise und streichelte den Kopf des Drachen. Sie schickte vorsichtig ihren Geist nach dem Drachen aus und fand ihn auch. Es war ein anderes Gefühl als mit anderen Tieren zu kommunizieren. Der Drache besaß weitaus größere Intelligenz als ein normales Tier. Ich bin Selena. Und du? Wie soll ich dich nennen?,antwortete sie und hob den Kopf. Der Wachmann war verschwunden, hatte vermutlich seine Runde fortgesetzt. "Dann auf nach Teirm. Ich hoffe das wir jemanden finden der uns nach Vroengard bringt",sagte sie leise und ging zu Nhéla. Das Pferd schnaubte und tänzelte etwas unruhig als Selena den kleinen Drachen auf den Rücken des Pferdes schob. Schließlich kletterte sie selbst auf Nhéla`s Rücken.

Der kleine Drache machte ein truriges Gesicht und seine Augen glitzerten verdächtig.Er schüttelte den Kopf,dann ließ er hn enttäuscht hängen.Keinen Namen.,murmelte der kleine Drache traurig.Hab keinen Namen; Ma und Pa keinen gegeben.....,wiederholte er und kuschelte sich bestürzt an seine Reiterin.Seine roten Augen hatten ihren Glanz verloren,als er sprach und sich selbst eingestand:bin nur ein bedeutungsloser Drache,nicht wichtig....Pa und Ma keinen gegeben,dachten würde sterben....!.Ob dies auch stimmte,wusste er nicht nur glaubte er es.
Das Elfenpferd setzte sich in Bewegung und Fianok lehnte sich an Selena.Der kleine Drache war trotz der getrübten Stimmung gespannnt was es für ein Ort sein würde zu dem sie ritten.


----> vor Ilirea

Schnellen Schrittes näherte sich Teyran dem Tor, an dem 2 Soldaten, die die Uniform der Drachenreiter trugen,
Wache hielten. Der Elf hoffte, hier würde er auf offenere Ohren stoßen als am Anwesen der Familie Fa und man würde ihn zu einem Drachenreiter vorlassen.
Für die Reise bis nach ilirea hatte er etwas mehr als einen Tag gebraucht und seine Kräfte ließen langsam nach.
Er spürte, dass die Müdigkeit ihm langsam in die Augen kroch und seine Aufmerksamkeit nachließ.
Mit seiner Hand tastete er in seinem Mantel nach einer lila Pflanze nahmes Lilienkraut.
Diese Pflanze wurde auch oft von Meldereitern benutzt um tagelang wach zu bleiben.

Die beiden Wachen schoben ihre Hellebarden vor und versperrten Teyran den Weg.
"Was wollt ihr? Das alte Anwesen der Reiter darf von niemandem mehr betreten werden, bis sämtliche Gegenstände daraus nach Vroengard gebracht wurden - was ist also euer Begehrt?"

" Mein Name ist Teyran Barad, ich möchte mit einem Drachenreiter sprechen. " , entgegnete der Elf bestimmt,
" Die Einzelheiten werde ich euch nicht nennen, nur so viel : Es geht um eine Gefahr für den Orden "

Die Wachen warfen einander vielsagende Blicke zu.
"Das ist sowohl ungünstig als auch gut - zwar leben die Reiter seit einem halben Jahr auf Vroengard und sind daher für euch kaum zu erreichen, allerdings kommt ihre Hochmeisterin Caladhiel morgen oder übermorgen hier her um am Herrschertreffen teil zu nehmen.
Sie sieht - nach unserem Stand des Wissens nur noch in Dras Leona nach dem Rechten ehe sie hier aufläuft.
Wenn ihr Glück habt könnt ihr sie hier abpassen!"

Teyran zog die Augenbrauen hoch und fragte dann mit ungläubiger Stimme :
" Ihr wollt mir erzählen, dass sich auf dieser Burg kein einziger Drachenreiter mehr befindet ? "
Nachdenklich kratzte sich der Elf am Kopf.
" Natürlich wusste ich, dass Vroengard die neue Hochburg der Drachenreiter wird, aber ich hatte gehofft,
hier seien wenigstens ein paar Reiter geblieben. "
"Typisch Drachenreiter, ziehen auf irgendeine Insel um und sind dann nicht mehr zu erreichen. "
" Naja, sei es wie es sei " fügte er hinzu, " Wisst ihr wo ich die Hochmeisterin in ein paar Tagen treffen kann ? "

"Natürlich" erklärte die eine Wache und deutete auf das große, nicht zu übersehende Anwese der Familie Fa am Fuße des Hügels um den sich die Stadt wie eine Efeuranke schlängelte.
"Das Herrschertreffen findet im Hause der Familie Fa statt, wenn ihr noch rechtzeitig einen Antrag stellt werdet ihr mit etwas Glück sogar vorgelassen!"

" Und könnt ihr mir auch verraten, wo ich diesen Antrag stellen soll ? Als ich das letzte Mal versucht habe eine Audienz zu erhalten haben sie mich nicht einmal der Fürstin angekündigt. " , entgegnete der Elf verzagt.
Im Anwesen der Fürstin, na toll....bei diesen ganzen Sicherheitsvorkehrungen habe ich Glück, wenn ich nicht sofort erschossen werde, wenn ich dort auftauche...

"Kaserne" sagten beide wie aus einem Mund.
"Aber wie gesagt, beeilt euch - es werden nur sehr wenige Audienzen gewährt und die Versammlung findet ja auch schon bald statt!"

" An wen soll ich mich in der Kaserne wenden ? " Der Elf sah die beiden Soldaten fragend an.

"Hauptmann Gunzenbrenner" erklärten sie, ließen die Hellebarden wieder etwas sinken.
"Er ist für den Antrag verantwortlich!"

" Na schön ", entgegnete der Elf und wandte sich zum Gehen. " Ich danke euch für diese Auskunft,
Lebt wohl " Dann kehrte er über den steinigen Weg zurück in die Stadt.



tbc: städtische Kaserne

Die Hufe der Pferde klapperten, als sie auf dem mit Pflastersteinen besetzten Hof des Schlosses aufschlugen.
In einer fließenden Bewegung ließ sich Alvias von seinem Pferd gleiten und machte ein paar Schritte auf die Festung zu. Seine Rüstung glänzte im Sonnenlicht und sein Schwert ruhte an seiner Hüfte.
Besorgt spähte der König zu Coreen. Er hoffte, dass Kharas den ANshcalg überlebt hatte. In Gilead hatten sie eine Menge Zeit verloren und der Magier war ohnehin nicht mehr der Jüngste. In Zukunft würde er ohne Eskorte reisen, beschloss Alvias. Dass man ihn auf Anhieb als König erkannte führte doch nur zu Problemen. Zusammen mit Coreen und Cynric betrat der König die Festung. Ein Krieger aus seiner Eskorte hatte seine Ankunft bereits angekündigt. Die restlichen Krieger warteten vor dem Schloss.

Langsam trotteten die weißen Pferde Hemiónes und ihrer Leibwächter auf das Schloss des Rates in Ilirea zu. Hemióne trug einen schwarzen Umhang, mit der Kapuze tief im Gesicht, ihre Leibwächter trugen graue, jedoch ohne eine Kapuze. Das Schloss strahlte in der Untergehenden Sonne und Hemióne atmete die kühle ungewohnte Luft ein.
Zwei Tage waren sie unterwegs gewesen und hatten zwei mal gerastet. Hemióne war froh das in nächster Zeit keine Reisen anstanden und sie sich ersteinmal ausruhen konnte. Vor dem Tor zum Schloss standen einige Soldaten mit Lanzen in der Hand.

Langsame Schritte glitten über den trockenen Boden, feste Stiefel hinterließen keinen Laut auf dem Pflaster.
Ingwe kam vom Innenhof, passierte die beiden Wachen und verbeugte sich schließlich vor Hemióne, führte die Finger an die Lippen und sprach die Begrüßungsworte.
"Fürstin Hemióne" meinte er leise - "Ich bin Ingwë Findecáno Telemnar, der Anführer der Evarinya Orya.
Ich wurde von Ratsherrin Nyaralin darum ersucht euch zu unterstützen und zu beschützen. Ich soll euer ergebener Diener sein"

Hemióne stoppte ihr Pferd kurz vor Ingwé, ihre Wächter blieben hinter ihr. Auch sie führte ihre Finger zum Mund und sagte die Begrüßungsworte.
"Ich denke eure Fähigkeiten sind als Diener verschwendet, trotzdem werde ich eure Hilfe dankend annehmen.", erklärte Hemióne und stieg von ihrem Pferd. "Diese Männer habe ich als Geleitschutz aus Sílthrim mitgenommen.", sagte sie und deutete auf ihre Soldaten. Sie nahm die Zügel ihres Pferdes. "Wo können ich und meine Soldaten unsere Pferde unterstellen?".

"Gebt sie den Wachen" erklärte Ingwe leise und zeigte auf die beiden Wachen. "Sie werden zu den Stallungen geführt, dort arbeitet ein Elf, der sich mit elfischen Pferden auskennt" er neigte sein Haupt
"Eure Soldaten können morgen dann wieder aufbrechen, die Fürsten werden von der Fürstengarde Illireas bewacht und bringen nicht ihre eigenen Krieger mit"

Hemióne hatte nicht damit gerechnet, dass es ihr verboten war ihre eigene Leibwache mit zu führen. Aber damit musste sie klar kommen. Sie drehte sich zu ihren Wachen um, welche während der Worte des Elfen unruhig mit ihren Waffen geklappert hatten. "Ihr werdet euch für heute Nacht ein Zimmer in einem Gasthaus nehem. Morgen früh werdet ihr nach Sílthrim zurück kehren.", erklärte sie ihnen und gab ihnen einen Beutel mit Münzen und die Wachen gingen davon. Lächelnd drehte sie sich zu Ingwé um. "Könnten sie mich zu meinem Zimmer führen? Ich bin von der langen Reise recht erschöpft und würde mich gerne Schlafen legen.", bat Hemióne nachdem sie ihre Kapuze abgenommen hatte.