Thema: Re: Platz vor der Burg Mo Jun 23, 2014 3:29 pm
Adriana schob sich ein paar der dunklen Strähnen aus dem Gesicht und lenkte ihren Blick hinauf in den wolkenlosen Himmel, der sich über ihr erhob. Die Angelegenheit in Dras-Leona war aus dem Ruder laufen und der Umstand, dass Ileanas Gemütszustand sich bislang an vielen Menschen ausgelassen hatte, hatte die Zauberin nicht unbedingt besser gelaunt, wenngleich sie den Brief an Fürst Ryan Velaryon auch unterstützt hatte - das Mädchen begann außer Kontrolle zu geraten, begann in ihrem Zorn Entscheidungen zu treffen, über die sie selbst noch nicht allzu lange nachgedacht hatte und wenngleich sie momentan auch zu Gunsten des Reiches verliefen, so zweifelte Adriana jedoch daran, dass es lange so bleiben würde, aber nachdem die junge Königin ihre Königinnengarde zu sich gerufen hatte, hatte sie ihr wenigstens den Raum gelassen, sich aus der hitzigen Stimmung im Versammlungssaal zu entfernen. Inzwischen stand sie bereits seit einer Weile in der sommerlichen Hitze und genoss das leise Singen der Vögel in den Bäumen um sie herum, das trotz all der Finsternis, die sie alle für den Moment umgab, immer noch ein Funke der Hoffnung existierte. Hoffnung auf ein besseres Ganzes. Valerian und Alvias hatte sie in dem Speisesaal einfach zurück gelassen, hatte sie doch keinerlei Motivation gehabt, sich mit ihnen noch weiterhin auseinander zu setzen. Es waren ständige Anfeindungen, denen sie bereits seit ihrer Ankunft in Alagäsia ausgesetzt worden war, Zweifel darüber, was man von einer Fremden halten sollte und unfairen Vorwürfen, die sie bislang stets ignoriert hatte, doch in diesem Augenblick als sie erneut den Zweifel gesehen hatte, war es genug gewesen - sie hatte es nicht mehr hören können, nicht mehr hören wollen und jetzt im Nachhinein bereute es die Zauberin noch immer nicht.
Gast Gast
Thema: Re: Platz vor der Burg Mo Jun 23, 2014 3:43 pm
„Viele gelehrte glauben das, wenn die Menschheit damit fertig ist alles Intelligente auf dieser Welt zu töten, einschließlich sich selbst, die Tiere wieder die Oberhand gewinnen werden. Das aus ihnen und durch einen fehlenden, schädlichen Einfluss unsererseits aus ihnen ebenso kluge Geschöpfe werden können wie wir es sind, wenn nicht sogar Klüger.“ Er betrachtete die Vögel die ihr leises Lied vor sich hin zirpten, ohne sich von den Menschen vor ihnen stören zu lassen einen Augenblick lang, dann stellte er sich neben Adriana und sah sie einen Augenblick lang durchgehend an, versuchte abzuschätzen ob es überhaupt klug war bereits das Wort zu erheben, doch warum sollte es nicht? Es war nur eine Lappalie gewesen, zumindest glaubte er das. Doch was mochte das bei einer Frau bedeuten? „Zumindest in unserem Heimatland, wie die Gelehrten dieses Landes hier denken kann ich kaum sagen, aber ich denke in vielerlei Hinsicht ähneln sie sich … Das Mädchen, dass vorhin im Speisesaal durch den Spalt der Tür gelugt hat, war eure Schülerin, nicht wahr? Bitte, schaut nicht so überrascht. Dass das Gehirn auf magische Existenzen gereizt reagiert ist etwas, womit jedes Kind mit als erstes Konfrontiert wird, soll es jemals zum Jäger werden. Ich kann nicht genau sagen wie es funktioniert, allerdings wurden uns dabei stets die Augen verbunden und immer wenn wir glaubten etwas magisches zu spüren, Beispielsweise ein Artefakt oder dergleichen, wurde uns mit einem Rohrstock auf den Hinterkopf geschlagen. Und das Mädchen, nun … es war schwer ihre magische Präsenz nicht zu bemerken.“ Die Ruhe um sich herum war beinahe einlullend, sodass er es sich selbst gönnte aus seiner allzu starren Haltung ein wenig hervor zu kommen. „Keine Sorge Adriana, wenn ihr es nicht wünscht wird von ihrer Anwesenheit niemand anders erfahren. Allein euer Gesicht spricht Bände.“
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Platz vor der Burg Mo Jun 23, 2014 3:52 pm
Als mit einem Mal die Stimme direkt neben ihr auftauchte, fuhr Adriana erschrocken herum und hob instinktiv die Hände. Funken begannen um ihre Finger zu tanzen und sich auf dem anderen zu entladen ehe sie von seinem Körper abgewehrt wurden und die Zauberin einmal mehr daran erinnerten, weshalb sie die Jäger ihres Heimatlandes so sehr gefürchtet hatte. Noch heute erinnerte sie sich daran, wie viel Angst sie gehabt hatte als einer der Jäger sie zum ersten Mal in den Händen gehabt hatte und wie verzweifelt sie sich versucht hatte zu wehren, war sie doch ohne ihre Magie gänzlich wehrlos - es war die Unachtsamkeit des Jägers gewesen, die sie damals gerettet hatte. Heute brauchte sie eine Weile bis sie begriff, dass dort lediglich Valerian vor ihr stand und sie einen halben Schritt zurück machte, um wieder Distanz zwischen sich und den anderen zu bringen, selbst, wenn ihr Herz ihr noch immer bis zum Hals schlug und ihr den Atem nahm, den sie für eine Antwort brauchte, mit der sie Lucrezia schützen konnte. "Es gibt in diesem Schloss einige magisch Begabte, Valerian", setzte sie ihm zur Antwort schließlich entgegen und hoffte darauf, dass er ihr diese Wahrheit abnahm, die noch nicht einmal soweit hergeholt war und von der er sich vermutlich zur rechten Zeit noch überzeugen konnte, sobald die Reiter wieder hierher zurückgekehrt war. "Die Abgesandten der Drachenreiter sind magisch, ebenso wie es das Volk der Elfen ist und ob Ihr es glaubt oder nicht, es gibt auch hier noch unausgebildete Magier, deren Kraft zu gering ist, um etwas zu nützen, die Ihr aber dennoch spürt. Meine Schülerin befindet sich weit entfernt in Sicherheit und außerhalb jeder Reichweite für Jäger oder Soldaten Fyonaras", führte sie dann fort, ihr Herz und ihren Atem wieder beruhigen könnend und zu ihm hinauf blickend.
Gast Gast
Thema: Re: Platz vor der Burg Mo Jun 23, 2014 4:08 pm
„Dann allerdings stellt sich mit die Frage, warum mich dieses paar Augen eine so lange Zeit kritisch beäugt hat, zumal ich derjenige war der neben euch saß. Doch … ich will mich mit Thesen oder dergleichen nicht weiter aufdrängen. Ich kann verstehen dass ihr sie nur schützen wollt, nun zumindest glaube ich es zu verstehen.“ Er machte einen halben Schritt nach vorn um die Distanz zwischen ihnen beiden zu nehmen, nahm jedoch daraufhin beide Hände ein Stück weit nach oben um zu verdeutlichen, dass er nichts Böses im Sinn hatte. „Ihr sagtet mir … dass ich ein Mensch wäre so wie ihr. Dass ihr trotz allem noch das Bild des Jägers in mir seht kann ich euch nicht verübeln, zumal an meinem Gürtel noch immer Waffen hängen. Nichts desto trotz will ich euch danken, für eure Worte, im privaten ebenso wie bei der Verhandlung vor der Königin. Gleich was ihr sagt, die meistens Menschen hätten allein aus dem Wunsch nach Rache anders gehandelt und selbst das hätte ich nachvollziehen können.“ Er sah noch einmal an sich herunter, als er bemerkte wie schlicht er im Gegensatz zu den meisten anderen am Hof gekleidet war, ebenso Adriana, deren Kleider vermutlich ein halbes Vermögen gekostet hatten. „Euch und der … Bekannte der Königin verbindet anscheinend eine bewegte Vergangenheit? Er selbst äußerte sich dazu nur spärlich, vor allem was seine eigene Person betraf.“ Er seufzte kurz als er den, noch immer bestehenden, trüben Blick auf ihrem Gesicht sah.
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Platz vor der Burg Mo Jun 23, 2014 4:16 pm
Erneut war da dieser Wechsel in der Stimmung des anderen, erneut schwand der Ausdruck von Missgunst und Zweifel an ihrem Gegenüber mit diesen paar wenigen Worten, die er über die Lippen brachte und abermals hasste Adriana sich für diese Schwäche - für den innigen Wunsch nach Sicherheit und einem Menschen, dem sie ihr Vertrauen entgegen bringen konnte. Er war bei ihr gewesen und wenngleich sie ihm auch bereits so oft den Rücken zugewandt hatte, er hatte bislang noch nicht mit einem Dolch hinein gestochen. Immer wieder haderte sie mit sich selbst, haderte damit, ihm die Wahrheit zu sagen oder sich erneut zurück zu ziehen und den Mund über all jene Dinge zu halten, von denen sie wusste und die sie im Grunde doch gar nichts angingen. Ileanas Auftrag an den anderen war es gewesen, sie zu schützen und obwohl die Zauberin nicht glaubte, dass ihn die angedrohten Strafen davon abhalten würden, ihr etwas anzutun, hatte er es bislang doch nicht getan und noch immer begriff sie nicht, aus welchem Grund er das nicht tat, was ihm in der Heimat doch Ruhm und Ehre einbrachte. "So kann man das ausdrücken ...", sagte sie dann schließlich und besann sich dann wieder auf das Thema, welches er angeschnitten hatte und das ihr doch im Grunde dabei half, einen roten Faden beizubehalten und sich nicht erneut wieder mit ihm in Entschuldigungen und Danksagungen zu verlieren, die allmählich ihre Bedeutung verloren. Sie hatten es schon so oft gesagt, hatten so oft bereits Gespräche über das geführt, was hinter ihnen beiden lag und was er oder sie verloren hatten, dass Adriana nicht mehr wusste, ob sie ihm nun erneut sagen sollte, dass es seines Dankes nicht bedurfte. "... er ist ein Soldat, immer schon gewesen, und er hält wenig von den Zauberern dieser Welt und von mir im Besonderen. Dieser Hof hält mich längst nicht nur für eine Beraterin, sondern oftmals für eine Schlange, auf die die Königin hört. Das Gespräch und meine Worte bedauere ich nicht, allerdings den Umstand, dass Ihr habt zuhören müssen, Valerian."
Gast Gast
Thema: Re: Platz vor der Burg Mo Jun 23, 2014 4:33 pm
„Es gibt nichts was ihr bedauern müsstet Adriana, ich hätte sogar dafür bezahlt, das Gesicht von Herrn Alvias so erstaunt zu sehen, denn scheinbar wart ihr kurz davor etwas zu sagen, was eigentlich ein Geheimnis zwischen euch beiden, oder zumindest einem gewissen Personenkreis bleiben soll. Nun seis drum, ich hatte mich noch nie in die Politik oder die Dinge hoher Herren eingemischt, und dann mit gutem Grund. Fast alles was sie sagen ist mit einer Doppelmoral verknüpft, bei der sich einem normalen Menschen der Magen umdreht. Und zu den Worten ihr wäret an diesem Hofe eine Schlange … würde eine solche Geheimnisse bewahren? Würden die Menschen über sie, selbst am Hofe derart gut reden? Ich meine es war mehr Zufall dass ich immer wieder Kammerdienern oder Hofdamen über den Weg gelaufen bin, doch oftmals hörte ich euren Namen im Zusammenhang mit der guten Führung des Reiches. Und das ihr ein Kind beeinflusst das auf dem Thron sitzt … würde ein Kind vor mit stehen und eine geladene Armbrust in den Händen halten, so würde ich ihm auch empfehlen es solle auf den Feind schießen, der uns beide Angreifen und töten würde.“ Einen kurzen Moment hielt er inne. „Und im Namen aller Soldaten muss ich mich für ihn entschuldigen. Solche Männer haben die Angewohnheit den Feind vor sich zu sehen und wissen daher meist nicht, wie sie sich verhalten sollen.“
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Platz vor der Burg Mo Jun 23, 2014 4:42 pm
"Ich lebe damit, dass man mir misstraut, Valerian. Alvias ist dabei nur eine Stimme von vielen und selbst, wenn er einen direkten Einfluss auf Königin und Soldaten besitzt, werde ich mir nicht von ihm befehlen lassen, mich zurück zu halten oder von meiner Königin fern zu halten", führte sie zur Antwort her an, während ein schwaches Lächeln über ihre Lippen huschte und sich für einen kurzen Moment lang auf ihrem Gesicht festhielt ehe es sofort wieder schwand. Es war nett von ihm, dass er sich im Namen der Männer entschuldigen wollte, eine noble Geste, doch auch die hatte hier keinerlei Bedeutung, denn weder war er schon ein akzeptierter Teil dieses Reiches, geschweige denn ein Mann der Kaserne, in der die neu ausgehobene Armee des Königshauses inzwischen ihren Platz gefunden hatte. Eben dies mochte wohl eines der wenigen guten Dinge gewesen sein, die Stephan Hamleigh diesem Reich gebracht hatte und die letztlich wohl auch dafür gesorgt hatte, dass sein Tod ein schneller gewesen war. "Es gibt in diesem Reich eine dunkle Macht, die Euren Herrn Alvias eine lange Zeit unter ihrer Kontrolle gehabt hat ehe er sich daraus hat lösen können. Ich vertraute ihm nicht, hegte Zweifel an allem, was er tat, weil ich um das Wohl der Königin fürchtete und letztlich waren meine Befürchtungen zu unserem Glück vergebens, aber er hat es mir nie verziehen, dass ich ihn einsperren ließ bis ich sicher sein konnte. Ileana selbst hat ihn erst vor ein paar Monaten kennen gelernt und sein Platz ist ihm wohl weit weniger klar als es dem Rest des Reiches ist, aber das, was er ist, ist noch immer ihr Vater. Das ist die Wahrheit hinter alledem und hinter den Ausflüchten, die wir Euch zuvor vorbrachten, ist diese Komplikation der Angelegenheit, die wohl nur für uns aber keineswegs für unsere Königin existiert."
Gast Gast
Thema: Re: Platz vor der Burg Mo Jun 23, 2014 4:58 pm
„Ihr Vater? Ich dachte…“ Der Mann hatte derart jung gewirkt, dass Valerian dies nur für einen weiteren Ausweichschritt gehalten hatte, doch in den Worten von Adriana konnte er nur Ehrlichkeit heraus hören und selbst wenn er dies nicht heraus hören konnte … welchen Grund sollte sie haben, ihn anzulügen? „Ich vertraue euch Adriana, über die meisten anderen Menschen hier habe ich bisher kein genaues Bild und wenn ich eines von Politik verstehe dann das, das kaum Jemand sein wahres Gesicht zeigt und wenn er dies tut, ist es oft eine Offenbarung von allerlei Schwächen. Die Königin hat mich eurem Schutz zugeschrieben und wenn ihr Jemanden misstraut, dann teile ich eure Auffassung.“ Er neigte ehrwürdig den Kopf und hielt einen Augenblick lang inne. „Wenn mir die Frage gestattet ist…“ Fing er nach einer Ewig langen Zeit des Schweigens an, in der sie sich langsam über den Hof bewegt hatten. „Habt ihr noch Familie in eurer, unseren alten Heimat? Ich meine ich kenne euch kaum, bis auf einige wenige Eckdaten und da ich für euren Schutz zugeteilt wurde, werde ich wohl auch noch einiges an Zeit mit euch verbringen.“
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Platz vor der Burg Mo Jun 23, 2014 5:06 pm
"Ich weiß es nicht", lautete Adrianas Antwort, die nach der Frage erstaunlich still geworden war und den Blick hinab auf das Pflaster des Schlossinnenhofes gelenkt hatte, während sie sich für einen kurzen Moment lang versuchte an das zu erinnern, was vor der Zeit in dem Turm geschehen war, doch ihre Erinnerungen waren schwarz. Schwarz wie es die Mauern des Turms gewesen war, als sie ihn gemeinsam mit Lucrezia in der Nacht verlassen hatte und noch einmal zurück geblickt hatte. "Ich habe keine Erinnerungen an die Zeit vor dem Turm. Man hat mich dorthin gebracht, als ich gerade einmal vier Jahre alt gewesen bin. Sie haben mir einen neuen Namen gegeben, um mich von den anderen zu unterscheiden und erzählten uns immer wieder, dass dieser Turm die einzige Familie ist, die wir besitzen. Das ist alles, was ich weiß - ich kenne Fyonara nicht. Weder seine Leute, noch seine Schönheit. Alles, was ich weiß, ist, dass dieses Land grausam ist und mich jagt, weil es mich tot sehen will und mehr muss ich von diesem Reich nicht wissen", führte sie dann schließlich fort und verschränkte die Arme vor der Brust während sie an Valerians Seite über den Platz schlenderte, ab und an ein paar der Diener grüßte, die sie inzwischen schon kannte und doch immer wieder bei der Frage hängen blieb, die er ihr gestellt hatte. "Als ich ein Kind war, habe ich mir oft vorgestellt, dass ich noch eine Familie außerhalb der Mauern besitze, die mich noch nicht vergessen hat und die versucht, mich zu befreien, aber je älter wir Zauberer werden, umso mehr wird uns bewusst, dass es dort niemanden gibt, der uns helfen wird. Inzwischen bin ich zu alt für solche kindischen Träume geworden und lebe das Leben, das mir geschenkt wurde."
Gast Gast
Thema: Re: Platz vor der Burg Mo Jun 23, 2014 5:19 pm
„Nun ich kann euch aus der Erfahrung heraus sagen das solche Träume wie ihr sie hegt, bei weitem nicht nur das dumme Geschwätz der Kinder sind, die in dem Turm eingesperrt wurden. Es gibt zahlreiche Familienmitglieder die sich gegen all das wehren, nun … nicht immer die Eltern, meist sind sie bereits froh wenn eines ihrer Kinder vor der Magie verschont wurde und akzeptieren, dass das andere gehen muss. Andere jedoch versuchen es dennoch, schmieden sogar Pläne und verraten alles wofür sie stehen, nur um Jemanden zu helfen, der einem in den Kindheitstagen Nahe stand.“ Seine Stimme war mit jedem Wort leiser geworden, bis er schließlich nur noch vor sich selbst hinmurmelte und sich den Gedanken seiner eigenen Vergangenheit hingab, welchen er in der Regel nur allein in der Nacht begegnete. Etwas das er bereits als Kind zu schätzen gelernt hatte. Über den Tag hinweg musste man stark wirken, egal was geschah, doch Nachts, Nachts konnte man der sein der man wirklich war, konnte die Gedanken schweifen lassen und sich selbst die eigene Schwäche zugestehen, ohne Scham zu empfinden. „Ich bin mir sicher dass es Menschen gibt, die euren Verlust bedauern Adriana. Ihr habt ein gutes Herz, und das wird meist aus einem ebenso guten Elternhaus geboren.“
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Platz vor der Burg Mo Jun 23, 2014 5:50 pm
"Wer ist sie?", fragte Adriana plötzlich unvermittelt und blieb neben Valerian stehen, ihre Augen unverwandt auf ihn gerichtet während sich ein zartes Lächeln auf ihren Zügen wiederfand, das ihre bernsteinfarbenen Augen nicht mehr erreichen wollte und stattdessen einen dunklen Schimmer darauf malte, der ihre Miene trauriger machte. Sie hatte seinen Worte zugehört, hatte den Wehmut in seiner Stimme gehört, der ihr gesagt hatte, was den einstigen Jäger wirklich beschäftigte und worin sein dunkles Geheimnis lag und mit einem Mal schien alles mehr Sinn zu machen, seine Worte schwerer zu wiegen als sie es bislang angenommen hatte. Die Zauberin bedauerte es mit einem Mal, ihn so sehr angegangen zu sein bei ihrer ersten Begegnung, bedauerte all die spitzen Kommentare, die sie ihm an den Kopf geworfen hatte und derer es nun wirklich nicht nötig gewesen wäre und so hob sie eine Hand und legte selbige sanft auf die ihres Gesprächspartners. "Ich kenne den Ausdruck in den Augen, Valerian. Sie ist es, die Euch dazu gebracht hat, Eure Meinung über meine Art noch einmal zu überdenken und sie wird es auch gewesen sein, die Euch davon überzeugt hat, nicht hierher zu kommen, um mich zurück zu bringen, nicht? Ist es das, was Ihr in der Heimat zurück gelassen habt?", hakte sie dann schließlich nach und senkte den Blick, als ihr bewusst wurde, was sie ihn soeben eigentlich gefragt hatte. "Verzeiht, im Grunde geht es mich nichts an."
Gast Gast
Thema: Re: Platz vor der Burg Mo Jun 23, 2014 6:05 pm
„Ein Jäger lässt allen weltlichen Besitz hinter sich, ebenso wie persönliche Bindungen. Von dem Tag an, an dem wir unsere ersten Übungen in der Kaserne absolvieren müssen, bis zu unserem Todestag sollen wir uns dies bewusst machen.“ Er konnte sich nur allzu gut an die strengen Worte seines Meisters erinnern, ein alter Mann mit strengen, ausgemergelten Gesichtszügen Namens Plebeus. Jeden Tag hatte er es die Kinder aufs neue Aufsagen lassen, wenn sie nach ihren Eltern geschrien hatten oder sich wegen anderweitiger Dinge beschwerten. Es gab nichts, außer das Streben nach der Erfüllung des Ziels. „Ihr Name war Severa. Ein hübsches Kind keine Frage, sie sah unserer Mutter unwahrscheinlich ähnlich. Nun ich muss euch sicherlich nicht beschreiben wie das Militär operiert, wenn bei einem Kind eine magische Begabung festgestellt wird. Ich war jung, begriff nicht warum und weshalb und schließlich musste mich mein Vater in einem Zimmer einsperren, damit ich nicht weiter die Ehre der Familie besudelte. Ich habe nie ein wirkliches ehrenhaftes Leben geführt … denn das würde bedeuten, dass ich ohne jeden Zweifel gehandelt habe. Das hier ist vielleicht meine einzige Chance, etwas zu tun von dem ich wirklich überzeugt bin, dass es das Richtige ist.“ Nun war er es, der aus einem Reflex heraus kurz mit der Hand zurück zuckte, dann jedoch besann er sich eines Besseren und lies einen kurzen, Entschuldigen Blick folgen. „Das alles …“ Versuchte er sich schließlich zu berichtigen. „.. ist bereits seit langer Zeit vergangen.“
Alvias Xeldaric
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Thema: Re: Platz vor der Burg Mo Jun 23, 2014 6:19 pm
Es hatte eine ganze Zeit lang gedauert bis er alles zusammen gepackt hatte, was er für seine Reise in den Süden brauchte. Mit den Aufständen in Dras Leona war das Fass übergelaufen und wenngleich es Alvias auch lieber gewesen wäre, er wäre bei dem Angriff auf Dras Leona anwesend, so wurde seine Anwesenheit doch anderenorts gebraucht. Alagaésia war in den letzten Monaten zu oft von außen angegriffen worden und auch die Feinde im Inneren wurden Zahlreicher, statt dass ihre Zahl schwand. Sie benötigten Verbündeten, nicht weitere Feinde. Waffenbrüder statt Gegner, die mit den Säbeln rasselten. Er hatte nicht viel über Solandra in Erfahrung bringen können, doch das was er wusste reichte ihm bereits aus. Er wollte nicht gehen, doch ebenso wie Coreen wusste auch er, dass es nötig war. Seine geliebte Frau war in ein fremdes Land aufgebrochen, ebenso wie er es nun tun musste. Alvias betete nur, dass er Co jemals wieder sehen durfte und sie nicht erneut vom Schicksal getrennt werden würden. Er würde es nicht ertragen noch einmal ohne sie zu sein. Und nunmehr war auch der Zeitpunkt gekommen, dass er Ileana hatte beichten müssen wieso Coreen ins Kaiserreich aufgebrochen war und wenngleich sie auch gezetert und geschrien hatte, wenngleich auch Tassen zu Bruch gegangen waren und ihre Stimmung nach diesem Gespräch wohl den Brief verursacht hatte, welcher in diesem Moment einigne Vögeln und Boten gegeben wurde. Trotz alle dem hoffte und glaubte Alvias daran, dass sie sich beruhigen und ihr Schicksal annehmen würde. Eine Königin gehört ihrem Volk und nicht sich selbst hatte er ihr gesagt. Er hatte ihr erzählt, dass auch Coreen ihn nicht hatte heiraten wollen und das sie dennoch glücklich geworden waren. Er hatte versucht es ihr so gut wie möglich beizubringen, doch den Rest würde die zeit zeigen müssen. Er hatte Ser Gawain das Versprechen abgenommen auf die Königin acht zu geben und nachdem Vrael, dessen Begleitung er bei Caladhiel erbeten hatte angekommen war hatte er sich aufgemacht. Denn eine Sache gab es nunmehr noch zu erledigen. Adriana stand auf dem Platz und war scheinbar in ein Gespräch mit Valerian vertieft während Alvias Pferd leise näher kam und er sich räusperte, ehe er Vrael einen Stoß in die Rippen gab. Der Reiter trottete nach vorne, sah ihr kurz in die Augen und senkte den Kopf. "Ich... möchte mich entschuldigen Lady Fiorenza" flüsterte er leise. "Ich... den Streit den wir hatten. Die Leute, die ihr beschuldigt habt waren meine Freunde. Die einzigen Freunde, damals vor so langer Zeit. Ich... es hatte mich so wütend gemacht, dass ihr in mir nur ein Kind gesehen habt. Ich habe die Kontrolle verloren und euch mit Dingen konfrontiert. Ich habe euch ungerecht und grausam behandelt, wie es nicht Sitte bei den Reitern ist. Ich war selbstsüchtig und das... tut mir leid. Seid versichert, dass ich meine Strafe erhalten habe. Mein Orden hat mich meines Postens enthoben und mir die Reiterwürde aberkannt. Ich habe gebraucht, aber ich habe erkannt das ich einen Fehler gemacht habe. Auch meine Entschuldigung macht es nicht wieder gut aber. Es... ich fand es wichtig mich zu entschuldigen. Ich habe euch Unrecht angetan, weil ich glaubte das ihr mir selbst unrecht tatet" endete der Reiter und trat einen Schritt zurück. "Auch ich möchte mich entschuldigen" erklärte Alvias leise und lächelte sanft. "Ich habe euch nicht getraut, weil. Nun ich glaube im Grunde war es der selbe Fehler wie der des Meister Reiters. Ich habe euch mit Misstrauen gestraft, weil ihr mir - aus gutem Grund misstrautet. Ich werde nun jedoch für eine lange Zeit fort müssen und wenngleich ich auch Ser Gawain das Leben ihrer Gnaden anvertraut habe." Er stockte kurz, ehe er weitersprach. "Bitte gebt auf sie acht Adriana. Sie hat sonst keine Frau bei sich und auch keine Magierin und wann meine Gemahlin zurückkehrt wissen nur die Götter. Bitte passt darauf auf, dass Ileana kein Leid geschieht" er nickte, atmete noch einmal durch und fühlte sich nunmehr wesentlich leichter, ehe er langsam zum Pferd schritt. Er hatte noch einen weiten Weg vor sich.
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Platz vor der Burg Mo Jun 23, 2014 6:32 pm
Für einen Moment glaubte Adriana sich in einem vollkommen surrealen Traum als mit einem Mal ausgerechnet Vrael und Alvias vor ihr standen und sich dann auch noch bei ihr entschuldigten. Sie hatte viel von den beiden Männern erwartet, hatte damit gerechnet, dass sie sich im Recht fühlten und niemals ihren Stolz hinunter schlucken würden, es dabei einfach bewenden lassen würden, doch nun die gänzlich aufrechten Worte zu hören, ließ sie vollkommen sprachlos zurück während ihre Gedanken wirr durch ihren Geist sprangen. Stets war sie mit Misstrauen und Zweifeln konfrontiert worden, stets hatte man ihr die schlimmsten Dinge angedichtet und irgendwann hatte die Zauberin begonnen, sich damit abzufinden und dem kein Gehör mehr schenken zu wollen, doch geschmerzt hatten die Worte noch immer - nun hier zu stehen und die aufrechten Entschuldigungen zu hören, brachte sie aus dem Konzept und ließ sie wieder und wieder die Worte durchgehen, die sie soeben gehört hatte und von denen sie niemals geglaubt hatte, sie würden ihr einmal zugetragen werden und erst als ihr Verstand langsam begriff, was da soeben geschehen war und dass die Worte wirklich gesagt worden waren, beeilte sie sich den beiden Männern nachzukommen. "Mylords", begann sie und streckte eine Hand aus, legte die Finger für einen kurzen Moment lang um die Zügel des Pferdes und neigte noch einmal respektvoll den Kopf, wenngleich sich auch dieses Mal ein sanftes Lächeln auf ihren Zügen ausbreitete. Es war ein anderes Gefühl als jene bisherigen - das Gefühl geachtet und geschätzt zu werden, hatte sie zuweilen nur sehr selten spüren dürfen und es nun von ihren bislang ärgsten Feinden zu erleben, war etwas, das ihr erneut Hoffnung gab. "Achtet auf Eure Wege und kehrt wohlbehalten wieder in Eure Heimat zurück. Wir brauchen euch beide hier sicher bei den Männern und ich verspreche, dass ich mit allem, was ich besitze, auf Ileana achten und ihr Leben beschützen werde, gleich wie der Feind auch aussehen mag und in welcher Zahl er vor den Toren steht", setzte sie die Worte noch nach und machte einen halben Schritt zurück, die Finger von den Zügeln des Pferdes gleiten lassend ehe sie ein leises "Danke" hinterher setzte, von dem sie nicht mehr sicher war, ob die beiden es noch hören würden, die durch die geöffneten Tore in ein fremdes Land gingen.
Gast Gast
Thema: Re: Platz vor der Burg Mo Jun 23, 2014 7:08 pm
Valerian hatte die gesamte Szenerie still mitangesehen, jedes einzelne Worte mitverfolgt und hatte den beiden schließlich zum Abschied zugenickt. Etwas Derartiges hätte er von dem jungen Mann, der ebenfalls Magieerprobt war nicht erwartet, zumal er selbst jetzt noch sichtbare Probleme mit jedem einzelnen Wort hatte. Es gehörte definitiv einiges an Mut dazu, um sich solch einen Fehler selbst einzugestehen und noch einmal vor die Person zu treten, bei der man diesen Fehler begangen hatte. „Nun … wie waren die Worte noch einmal? Schlange am Hof? Ich glaube ihr könnt euch spätestens jetzt sicher sein, dass man weiß welche Rolle ihr hier innehabt.“ Die beiden Reisenden zogen langsam durch das große Tor der Festung, die Satteltaschen prallgefüllt mir Proviant und an den seitlichen Riemen konnte er die Umrisse von Schwertern erkennen. Über seinem Kopf kreiste indes eines der seltsamen Geschöpfe, die er schon ein paar Mal an Himmel gesehen hatte. Es waren keine Vögel, denn selbst bei genauerem betrachten konnte er an ihnen kein Federkleid feststellen, mehr eine Art große Fledermaus. Zumindest die dünne Haut zwischen den Flügelknochen stimmte, doch der Kopf wiederum sah nicht aus als wäre er mit Fell überzogen, woraus er schloss das dies wohl eine gänzlich andere Gattung war was die Tiere, die er selbst bisher zu Gesicht bekommen hatte.
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Platz vor der Burg Mo Jun 23, 2014 7:27 pm
"Drachen", sagte Adriana leise, als sie zu Valerian zurückkehrte und deutete hinauf in den Himmel, wo Umaroth seine Kreise zog, um nur wenig später seinen Reiter in Empfang zu nehmen, damit er mit ihm und Alvias würde aufbrechen können. Die Zauberin lächelte sacht über die Worte des einstigen Jägers, die sie noch gehört hatte ehe ihre Aufmerksamkeit von den mächtigen Flügelschlägen eines großen Wesens abgelenkt wurde und ihr Gesprächsthema damit wieder auf etwas vollkommen anderes gelenkt hatte. "Der Junge, den Ihr kennen gelernt habt, Valerian, gehört zu einem Orden aus Drachenreitern, von denen jeder einzelne ein solches Geschöpf reitet. Das, was Ihr dort oben seht, ist einer der kleineren Drachen, denn Vrael ist noch einer der Schüler und ich habe zahlreiche Geschichten über weitaus größere Drachen gehört, die eine andere Farbe haben, als dieser dort oben. Sie sind ebenso intelligent wie wir Menschen und verleihen ihren Reitern ein ewiges Leben, solange sie nicht von einem Schwert gerichtet werden", führe sie dann ihre Erklärung aus und trat gemeinsam mit dem anderen hinüber zu einer der Bänke, um sich darauf sinken zu lassen und Umaroth eine Weile lang beim Fliegen zuzusehen. "Sie sind die Hüter des Friedens in diesem Reich und sorgen dafür, dass es kein Fürst wagt, aufzubegehren und sich einer dunklen Macht anzuschließen. Sie verteidigen die Menschen und andere Völker und werden von den Bürgern der Städte verehrt, wie kaum ein anderer sonst. Es gibt zahlreiche Legenden über diesen Orden und Ihr tut besser daran, Euch nicht mit Ihnen anzulegen."
Gast Gast
Thema: Re: Platz vor der Burg Mo Jun 23, 2014 7:55 pm
„Nun wenn es … wie sagtet ihr? Drachen gibt die noch größer sind als dieser, der eben über unsere Köpfe flog, dann werde ich mich mit Sicherheit zurückhalten etwas Falsches über sie zu sagen. Wobei ich langsam begreife, warum dieses Land so anders mit Magie umgeht. Wesen die sich mit anderen Menschen verbinden damit sie ewig Leben, nun ich habe mich mit der Magie nie mehr beschäftigt als unbedingt notwendig, doch scheint mir das noch einmal eine andere Art der Zauberei zu sein als die, die ich bisher kannte.“ Er konnte sich kaum vorstellen wie ein derart großes Wesen sich überhaupt in der Luft halten konnte, sicherlich entsprach die Flügelspanne der jeweiligen Größe des Tieres, doch nichts desto trotz war es mehr als beeindruckend.
Gast Gast
Thema: Re: Platz vor der Burg Sa Jun 28, 2014 9:47 pm
Die Strahlen der Herbstsonne küssten die weißen Pflastersteine, auf welchen sich noch immer einige Bürger tummelten, welche Einlass in die Burg forderten um eine Audienz bei der Königin zu erhalten. Die Marktstände waren nun in immer weiteren Abständen aufgebaut und vereinzelt besuchten Frauen und Kinder die Stände wo allerlei Krimskrams angeboten wurde. Von kleinen Wappenröcken mit drei weißen Blumen auf blauem Grund bis hin zu Holzschwertern und kleinen Figuren. Adriana bahnte sich einen Weg durch die lange Schlange, als sie mit einem Mal eine Veränderung in der Struktur dieser Welt spürte. Sie hatten keine Zeit gehabt - das war eine der vorherrschendsten Gedanken, die Aiko getrieben hatte als er zusammen mit Coreen vor die Mauer ihres Reiches getreten war. Den Versuch innerhalb der Mauern an einen anderen Ort zu reisen war lächerlich und hätte sie wohl in einem Radius von drei Metern Fleisch und Knochen ankommen lassen. Das Reisen durch Raum und Zeit war keine so schwierige Angelegenheit, wenn man erst einmal das Wie und Wo und vor allem Wann kannte. Es gab tausend Welten und durch alle Floss das Chi - man musste nur verstehen, dass das Chi von hier nach dort reiste und das mit einer Geschwindigkeit, die kein Pferd jemals einholen konnte. Er hatte nur ein Portal öffnen und sich von dem Chi mitreißen lassen müssen. Ein Hauch von Kirsche lag in der Luft und aus der Luft segelten rosa Kirschblüten, welche sich einem kleinen Wirbelsturm gleich um sich selbst drehten. Grelles Licht blinkte, blitzte als sich das Chi entlud und die beiden Neuankömmlinge ausspie. Der Kaiser machte einen ausfallschritt um das Gleichgewicht wieder zu finden, ehe alle möglichen Eindrücke auf ihn einströmten.
Gast Gast
Thema: Re: Platz vor der Burg Sa Jun 28, 2014 10:05 pm
Noah hatte den restlichen Abend damit verbracht sich mit einer kalten Weinflasche aus dem Keller die dicke Backe zu kühlen und schließlich hatte er sich eines der billigeren Gästezimmer genommen, stand ihm doch nicht der Sinn danach erneut nach Gawains Haus zu suchen. Am nächsten Tag waren die Schmerzen nicht weniger geworden, doch war zumindest die Schwellung zurückgegangen. Als er sich aus dem harten Bett erhoben hatte, hatte er jedoch einen Augenblick lang inne halten müssen. Zwischen seinen Zahnreihen hatte sich etwas Hartes verkeilt und als er den besagten Gegenstand mit den Fingern heraus gefischt hatte, hatte er einen der hinteren Backenzähne zu Tage geführt. Unschlüssig was er nun mit diesem tun sollte, hatte er ihn einfach auf den Nachttisch gelegt, sich den Mantel übergeworfen den er noch von den Reitern hatte und war in den unteren Bereich des Gasthaus gegangen, doch stand ihm nicht wirklich der Sinn nach etwas hartem zu Essen, weswegen er es bei einer kleinen Schlüssel Brei belassen hatte, hergestellt aus Essensresten, die er nicht einmal wirklich heraus schmecken wollte, geschweige denn das man es überhaupt konnte. Schließlich war er wieder auf die Straßen gegangen und versuchte sich nun erneut daran, das Haus seines Herren zu finden, doch eben dabei tat ich vor ihm ein plötzlicher Sturm auf, kaum dass er drei Schritte gemacht hatte. „Was …“ Er blinzelte mehrmals, doch die Sterne die sich auf seine Augen gelegt hatten leuchteten noch immer so hell, dass er kaum etwas sehen konnte.
Gast Gast
Thema: Re: Platz vor der Burg Sa Jun 28, 2014 10:22 pm
Auch Coreen hatte einen halben Schritt zur Seite gemacht, um ihr eigenes Gleichgewicht wieder zu finden ehe ihr Blick über den Platz wanderte, auf welchem sie gerade eben aus dem Nichts aufgetaucht waren und mit einem belustigten Lächeln nahm sie die zahlreichen verwirrten Gesichter der Menschen aus der Stadt wahr, die sich auf die beiden gerichtet hatten. Sie hatte Aiko aufhalten wollen, als er nach ihrer Äußerung, sie hätten nicht mehr allzu viel Zeit, auf den Gedanken gekommen war, die Reise mit Hilfe von Magie abzukürzen, aber was auch immer sie gesagt hatte - es hatte nichts mehr an seiner Meinung geändert und so standen sie nun hier. Die Luft hier roch nach der Heimat, die sie seit langen Monaten vermisst hatte und die ihr dennoch jetzt neu und fremd vorkam - die unzähligen Gerüche von gebackenem Brot, von geräuchertem und gebratenem Fleisch, die Stimmen der Besucher des kleinen Marktes, die lauten Rufe der Marktschreier und die hochgewachsenen Soldaten, die hier patrouillierten. Nach all der Ruhe, die sie in Aurea kennen gelernt hatte, war das hier nun bereits für sie beinahe zu viel und sie mochte es sich gar nicht vorstellen, wie es erst für ihn wirken mochte. "Willkommen in Ilirea", sagte sie leise an Aiko gewandt und legte dem anderen sanft eine Hand auf die Schulter, schenkte ihm noch einmal ein aufmunterndes, beruhigendes Lächeln ehe sie ihren Blick noch einmal über die Menschen wandern ließ, die sich in einer kleinen Traube um sie herum versammelt hatten und die sie nun mit einer kurzen Handbewegung wegscheuchte bis nicht mehr als eine einzige Gestalt noch hier stehen blieb, deren Gesicht ihr nur allzu bekannt war. "Noah?", fragte sie leise und unterdrückte ein leises Seufzen. Sie kannte die Gefühle des Jungen gegenüber Ileana, wusste, dass es keine sonderlich gute Idee war, nun auch noch dem Jungen Aiko vorzustellen - den zukünftigen Ehemann des Mädchens, das er noch immer anhimmelte. "Aiko? Darf ich dir Noah Ronan vorstellen? Er ist einer der Freunde Ileanas, die sie bereits seit langem begleiten und beschützen"
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Thema: Re: Platz vor der Burg Sa Jun 28, 2014 10:45 pm
Er versuchte sich an das Gesicht zu erinnern das zu der Frau gehörte, die vor ihm stand, doch fiel es ihm patu nicht ein. Doch als er den Klang der zarten Stimme hörte, zeichnete sich langsam ein Bild in seinen Gedanken ab. Es war zwar verschwommen und passte nur zu einem Gesicht, das damals vom Schein einer Fackel erhellt war, doch erinnerte er sich. „Coreen.“ Natürlich, sie war der Grund dafür gewesen, dass er zu den Reitern geschickt wurde. Er hatte an diesem Tag über seine Entscheidung geflucht. Nicht nur an diesem, auch die gesamte Reise über und eine ganze Zeit lang in Narda. Doch ab einem bestimmten Punkt war er ihr dankbar gewesen, denn auch wenn Coreen sich nicht dafür entschieden hatte, so war er dennoch durch sie zu den Reitern gelangt. „Coreen!“ Er machte schließlich ein paar Schritte auf sie zu und umarmte die Frau schließlich einfach, ignorierte den Mann neben ihr im ersten Moment schlichtweg. „Gott … ich habe dich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen, wie geht es dir?“ Schließlich besann er sich jedoch zumindest einer Teil seiner Höflichkeit, und reichte dem Fremden die Hand. „Freut mich.“
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Thema: Re: Platz vor der Burg Sa Jun 28, 2014 10:53 pm
Aiko sah auf Noahs ausgestreckte Hand, blickte noch eine weile darauf ehe er Coreen einen unschlüssigen Blick zuwarf. Der Junge hatte nichts in der Hand, was er ihm geben könnte und so versuchte Aiko irgend einen Grund zu finden wieso der Wuschelkopf ihm hier seine Hand entgegen streckte. Er sah anders aus, als alle Menschen die er jemals gesehen hatte. Seine Stirn war hoch, seine Augen klein und seine Haare unglaublich... voluminös.Coreen war bereits seltsam anzuschauen gewesen doch der Junge vor ihm kam ihm beinahe wie eine andere Rasse vor. "Aiko Hisagi, sehr erfreut" erklärte er schließlich, und legte die Arme eng an die Seite, ehe er sich steif vor Noah verbeugte, wie es in seinem Land zur Begrüßung üblich war. Als Noah ihn verdattert ansah und ihm noch immer die Hand hinhielt schlug Aiko aus verzweiflung ein, ehe er Coreen einen verdatterten Blick zuwarf. Er fühlte sich auf einmal unglaublich dumm
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Thema: Re: Platz vor der Burg Sa Jun 28, 2014 11:07 pm
Etwas überfahren hatte sie Noahs stürmische Umarmung sacht erwidert und war dann einen halben Schritt zurück getreten, nur um in der nächsten Sekunde wieder darauf zu hoffen, im Boden versinken zu können als sie sah, wie Noah die Hand ausstreckte und sie in Aikos Richtung hielt. Das hatte ihr gerade noch gefehlt - statt Höflichkeit und den standardisierten Verbeugungen der Adligen begegnete ihnen ausgerechnet Noah. Ein einstiger Schreiner, der sich in Ileana verliebt hatte und der nun wirklich nicht das Aushängeschild dieses Landes sein sollte, vor allem nicht nach all den Geschichten, die sie über den Jungen inzwischen gehört hatte und bei dem sie jetzt nur noch darauf gewartet hätte, dass er sich in die Hand gespuckt hätte. Zu ihrem Glück hatte er genau das nicht getan. "Noah", begann sie aufs Neue und schob sich dann ein Stück nach vorn, drückte Noahs Hand hinunter und schüttelte noch einmal den Kopf, um ihm aufzuzeigen, dass es nun wirklich nicht der rechte Zeitpunkt dafür war, um mit Bauernmanieren zu glänzen. Im Stillen begann sie sich bereits zu fragen, was um Himmels Willen Gawain dem Jungen während der Monate, in denen sie fort gewesen war, eigentlich hatte beibringen können. "Würdest du mir einen Gefallen tun und hinauf ins Schloss gehen, um dort über unsere Ankunft zu informieren? Ich möchte dort ungern jemanden überrumpeln", bat sie den Jungen lediglich, wissend, dass es nun wahrlich keine gute Idee sein würde, Aikos wahre Identität hier und jetzt zu offenbaren und damit zu riskieren, dass Noah sich zu Ileanas großem Beschützer aufspielte und damit noch mehr Boden zerstörte, als sie hatte gut machen können. "Entschuldige. Noah ist ein Bauernjunge und kennt nur diese Gepflogenheiten. Die Bauern und das einfache Volk begrüßt sich in der Regel damit, dass es einander die Hand reicht."
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Thema: Re: Platz vor der Burg Sa Jun 28, 2014 11:16 pm
Aiko nickte ob Coreens Erklärung, welche nunmehr auch erklärte wieso der Junge vor ihm diese seltsame Bewegung gemacht hatte. Erneut verbeugte sich Aiko kurz und erhob sich dann mit einem entschuldigenden Lächeln. "Bitte verzeih, dass ich die Gepflogenheiten deiner Klasse nicht kannte. Ich wollte dich nicht beleidigen oder vor den Kopf zu stoßen. Ich hoffe ich habe dich nicht brüskiert" erklärte er. "Ich werde darauf achten fortan richtig auf die von deiner Klasse eingeleiteten Begrüßung einzugehen. Ihr seid ein höchst interessantes Volk - voll mit so vielen Traditionen, welche mir gänzlich unbekannt sind" erklärte er und fuhr sich über den perfekt gestutzten Bart um zu prüfen, ob dieser noch immer akkurat in Form saß. Er wollte gut aussehen, wenn er der Königin vorgestellt wurde. "Wenn es möglich wäre würde ich mich gerne noch etwas frisch machen - der Transport war doch ein wenig anspruchsvoller als Gedacht. Mir war, als hätte es auf dem Weg seltsame, dunkle Interferenzen gegeben - wie schwarze Klauen tausender Seelen die nach uns gegriffen haben"
tbc: Schloss
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Thema: Re: Platz vor der Burg So Jul 13, 2014 6:05 pm
Aiko und Ileana waren erst vor etwa zwei Stunden von ihrer Reise quer durch das Land zurück gekehrt. Aiko hatte schließlich auch noch den Elfen und den Zwergen seine Aufwartung machen können und wenngleich diese Besuche nur kurz und von reichlich Anstrengung begleitet worden waren, so wollte er doch keine einzige Minute seiner Reise missen. Aiko sah das Leid dieses Landes, sah die Bosheit und die Eifersucht die in vielen Herzen geherrscht hatte. Doch er hatte auch die Liebe gesehen, die in diesem Reich herrschen konnte. Das Mitgefühl und die Opferbereitschaft, welche sich einige Individuen zu Eigen gemacht hatten. Ileana war schließlich vor Müdigkeit beinahe im Stehen eingeschlafen und Aiko hatte seine junge Verlobte noch in ihr Zimmer getragen. Dort hatte ihn Coreen angehalten und ihm berichtet, dass vor wenigen Minuten eine Kutsche angekommen war, die nur all zu deutlich die Insignien Aureas getragen hatte. Nun stand Aiko vor der Burg, strich sich noch einmal das Haar glatt und lächelte als schließlich die Tür aufging. "Mimi, Hisoka. Ich bin so froh euch hier zu sehen, wie war die Reise?"