Anzahl der Beiträge : 3615 Anmeldedatum : 04.04.10
Thema: Platz der Eintracht Sa Apr 24, 2010 12:22 am
Der Platz der Eintracht ist der größte Platz in Ceunon. Hier schlägt das Herz des Lebens in der Stadt.
Als zentraler Platz in der Hauptstadt des Menschenkönigreiches ist er mit Statuen von antiken Heroen verziert und in der Mitte befindet sich ein Podest aus Basalt, welches etwas erhöht ist und von den Königen von Palancar oftmals zum Halten von Ansprachen benutzt wird.
Zuletzt von Der Erzähler am Di Nov 01, 2011 4:11 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Sa Apr 24, 2010 12:25 am
Graf Vladimir stieg langsam aus der Kutsche aus und trat auf das erhöhte Podest Er hatte eine lange Schriftrolle dabei und ließ den Blick maßvoll über die Menschenmenge schweifen. Es war ungewöhnlich, dass jemand das geschichtsträchtige Podest betrat. "Mein geliebtes Volk! Es schmerzt mich, euch dies mitteilen zu müssen. Doch auf einem bestialischen Überfall wurde ihre Majestät Runa die I. von Palancar des Lebens beraubt! Ihre Leibwächterin Zerra und der Leibwächter Ziran vebründeten sich mit Feinden der Krone und streckten Runa nieder! Diese Informationen entsammen sehr verlässlichen, voneinander unabhängigen Quellen. Wir alle, und ich als langjähriger Freund un Vertrauter der Königin im Besonderen, bedauern zutiefst diesen Verlust. Eine Trauerzeremonie wird derzeit vorbereitet. Für die ersten Woche übernehme ich, Graf Vladimir von Dras Leona als Nächster der Thronfolge das Amt des Königs und werde die Regierungsgeschäfte führen!"
Er schlug dreimal mit einem Stock auf den Boden.
Der Erzähler Spielleitung
Anzahl der Beiträge : 3615 Anmeldedatum : 04.04.10
Thema: Re: Platz der Eintracht Sa Apr 24, 2010 9:43 pm
Zerra wurde unter allgemeinem Raunen auf dne Platz geführt, dann stieß ihr jemand in den Rücken, so das sie taumelte und fiel. Schwarze, wie geleckte Stiefel kamen langsam in ihr Blickfeld. "Da haben wir ja die Veräterin! säuselte eine ihr wohl bekannte Stimme...
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Sa Apr 24, 2010 9:49 pm
Der Blick, mit dem Zerra aufschaute, war so hasserfüllt, wie selten. Nicht oft ließ sie sich anmerken, wie sie gegenüber anderen Menschen empfand, doch bei diesem Graf, war dies noch nie ein Geheimnis. Sie hasste ihn und verabscheute ihn aus tiefstem Herzen. Ganz besonders in diesem Moment. Natürlich war er derjenige gewesen, der diese verdammte Gerücht scheinbar in die Welt gesetzt hat. "Verräterin? Nein,.. oh nein, ich sehe hier nur einen machtgierigen Lügner!", zischte Zerra und spuckte ihm vor die Füße.
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Sa Apr 24, 2010 9:55 pm
Mein Geliebtes Volk! Seht nur, die Veräterrin! Unsere geliebte Königin wurde von ihr Umgebracht! seine Stimme erfüllte den Platz, eine Menschenmasse war angeströmt. "Sie wurde sogar dabei gesehen, wie sie mit unseren Feinden - den Urgals nach Ceunon kam! Die Urgals, welche Teirm angriffen und unsere Brüder und Schwestern ermordeten! Sie kooperiert mit diesen Ungeheuern! Schaut auf sie, auf die Veräterin, welche sogar die dreistigkeit besitzt den Thron zu bespucken!" irgendetwas lag an seiner Stimme, das die Leute ihm zustimmen ließ, Zerra vernahm es durch das flüstern und tuscheln in der Menge
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Sa Apr 24, 2010 10:07 pm
„Du bist so widerwärtig... sobald Runa frei ist, wird dein Kopf fallen und sei gewiss, ich werde sicherlich am lautesten apllaudiren“, knurrte Zerra so leise, dass nur der Graf sie verstand. Mit nach wie vor hasserfülltem Blick schaute sie von unten zu ihm hoch, während sie sich langsam wieder aufraffte. Hoffentlich waren die Urgals weit genug weg... Die anderen beiden würde hier weniger auffallen, so lange sie schweigen würden. Oder konnte er aus sie beschwatzen? Zerra biss sich auf die Lippe und hoffte, dass Khalid und Ziran gut voran kamen und es schaffen würden..
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Sa Apr 24, 2010 10:10 pm
"Ihr beiden!" er deutete auf die zwei größten Krieger. "Werft sie in das Verlies, bis zu ihrer Hinrichtung! Derweilen..." er raffte seinen Umhang und drehte sich langsam um. "inspiziere ich meinen neuen Thronsaal hühühühühü!"
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Sa Apr 24, 2010 10:15 pm
Wären die beiden Krieger nicht so schnell gewesen wären und Zerra hochzogen und festhielten, so hätte sie gewiss versucht ihm irgendetwas an zu tun. Ganz egal was. Hauptsache er hätte gelitten. Diesen schmierigen Kerl auf dem Thron von Runa! Der Gedanke schmerzte sie viel mehr, als die Nachricht, dass man sie hinrichten würde.
Der Erzähler Spielleitung
Anzahl der Beiträge : 3615 Anmeldedatum : 04.04.10
Thema: Re: Platz der Eintracht Sa Apr 24, 2010 10:22 pm
"Vorwärts, Verurteilte....", knurrte der Soldat, der sie bewachte und band Zerra mit Ketten die Hände auf dem Rücke zusammen. Ihr Schwert war ihr natürlich schon längst genommen worden und auch ihre Beine waren zusammengekettet, sodass sie nicht entkommen konnte.
Und so wurde sie in den Kerker der Burg gebracht, den Runa einst hatte anlegen lassen. So wurde die Königin mit eigenen Waffen geschlagen.
TBC: für Zerra: Kerker der Burg
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Fr Sep 24, 2010 8:47 pm
Das Gespräch mit Vito war irgendwann langweilig geworden und so hatte Finya sich entschlossen den Männern den Rücken zu kehren und ihrer eigentlichen Arbeit nachzugehen. Der Musik. Sie war noch immer Bardin und hatte in den Tavernen in den vergangenen Tagen mehr als genug Stoff für neue Geschichten aufgegriffen. Mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen hatte sie sich auf einem Heuballen auf dem Stadtplatz nieder gelassen und verfolgte das Treiben der Menschen ehe sie die Laute auf ihren Schoß zog und ihre Finger über die Seiten strichen. Leise Töne erklangen und im gleichen Moment verlor die junge Frau sich in den Tiefen der Musik. Jetzt fehlte ihr nur noch ein Text für jenes Lied.
Der Erzähler Spielleitung
Anzahl der Beiträge : 3615 Anmeldedatum : 04.04.10
Thema: Re: Platz der Eintracht Do Nov 10, 2011 10:24 pm
Lautes Gebrüll war zu hören, während sich eine immer größer werdende Menschenmenge um einen kleinen Platz versammelte. Hört hört Leute! Rief ein bulliger Mann mit einer Hakennase, an dessen Lederharnisch getrocknetes Blut klebte, in seiner rechten Hand ruhte ein großes, rostiges Fleischerbeil. Dieser Junge hat sich des Diebstahls schuldig gemacht! Die Strafe dafür war, ist und wird auch immer das entfernen der Hand sein! Die Menge tobte aufgeregt und jubelte, während die Hand eines kleinen blonden Jungen über einen Baumstamm gelegt wurde. Hast du noch irgendetwas zu deiner Missetat zu sagen? Schrie der bullige Mann höhnisch und bleckte die gelben Zähne. Nein? Gut... dann soll das anständige Volk Ceunons nicht länger auf eine anständige Bestrafung warten!
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Do Nov 10, 2011 11:06 pm
Mit einem Stirnrunzeln beobachtete Teyran die Vorbereitungen des Henkers. Eigentlich hatte er vorgehabt, bei dem Ganzen einzuschreiten, aber jetzt war es schon zu spät. Das Volk verlangte es nach Blut und es würde kaum etwas ändern, wenn er jetzt vor es treten würde. Zumal er kein Recht dazu hatte. Der Elf war kein Mitglied der Befehlskette des Reiches. " Barbaren....ach verdammt..egal " Teyran straffte sich und war mit ein paar großen Schritten auf der Tribüne. " Das Urteil wurde aufgehoben. Ihr könnt nach Hause gehen. ", verkündete er mit lauter Stimme.
Der Erzähler Spielleitung
Anzahl der Beiträge : 3615 Anmeldedatum : 04.04.10
Thema: Re: Platz der Eintracht Do Nov 10, 2011 11:21 pm
Die Menge tobte wütend und schrie auf. Ruhe! Rief der Mann und festigte seinen Griff um das Fleischerbeil. Das Gesetzt ist eindeutig, jeder wird gleich behandelt! So ist es der Wille des Königs und der des Gesetztes. Ausnahmen gibt es nicht. Einige Hausfrauen fingen an ihr frisches Obst und Gemüse nach Teyran zu werfen, eine Tomate erwischte ihm direkt am Kopf. Verschwinde du Witzfigur! Rief die Meute. Wie ihr seht ist nicht nur das Gesetzt eindeutig, sondern auch der Wille des Volkes. Und jetzt verschwindet wenn ihr nicht zusehen wollt! Mit diesen Worten sauste das Beil auf das Handgelenk des Jungen.
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Do Nov 10, 2011 11:37 pm
Im letzten Moment lenke ein Stoß das Beil aus dem Weg und statt im Arm blieb es zitternd im Holz stecken. Traurig schüttelte Teyran den Kopf. " Ich versuche nur, dich hier vor einem Fehler zu bewahren. Was glaubst du, wird der Berater des Königs mit dir machen, sobald er erfährt, dass du dich gegen seine Anweisungen gestellt hast ? " Vermutlich würde er nichts tun, aber das brauchte sein Gegenüber ja nicht zu wissen. " Hast du noch nie was von suilla cutlet gehört ? Die Strafe nach der Strafe ? " Der Ton des Elfen wurde geschäftig, so als würde er etwas zitieren. " Wenn ein Henker einen Verurteilten bestraft, und sich im Nachhinein herausstellt, dass der Angeklagte unschuldig war, hat der Ausführende Wiedergutmachung zu leisten und für den entstandenen Schaden aufzukommen. Ist dies nicht möglich, was hier eindeutig der Fall wäre, so soll ihm das Gleiche wiederfahren. Die Schuld dieses Kindes ist nicht zweifelsfrei bewiesen, weshalb das Urteil auch aufgehoben wurde. Wollt ihr dieses Risiko tatsächlich eingehen ? " Teyran hob skeptisch eine Augenbraue in die Höhe und musterte den Henker. Der letzte Teil war natürlich glatt gelogen, aber das mussten weder das Volk noch der Henker selbst wissen.
Der Erzähler Spielleitung
Anzahl der Beiträge : 3615 Anmeldedatum : 04.04.10
Thema: Re: Platz der Eintracht Fr Nov 11, 2011 12:05 am
Was? Ich ... öhm... Der Mann kratzte sich unsicher am Kinn. Aber ... kein Blut? Das ... ist doch.... Die Meute buhte und stampfte mit den Füßen, der Henker jedoch ließ sein Beil im Baumstamm stecken. Ihr habt den Herrn... Irgendjemand gehört! Der Scheißer behält seine diebischen Griffel, zumindest vorerst. Der beleibte Mann blickte mit einem dümmlichen Lächeln zu Teyran. Aber wenn ihr gelogen habt... dann ist das Gesetzt eindeutig. Eure Zunge wird euch entfernt und an die Schweine verfüttert!
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Do Feb 16, 2012 10:26 pm
Erol stand auf dem Basalt, umringt von einer großen Menschenmenge. Die Sonne stand noch nicht all zu hoch und leichter Bodennebel verflüchtigte sich mit den Sonnenstrahlen zusehends. Die Marktstände welche sonst ihren Platz auf dem mit Mosaik verzierten Platz thronten waren zur Seite ausgewichen hatten Platz machen müssen für eine riesige Konstruktion. Auf dem langen, hölzernen Podest standen gut drei dutzend Menschen, an ihren Hälsen ein Seil, unter ihnen eine Luke und neben jeder Luke ein Hebel. "Mein VOLK!" rief Erol so laut, dass es sogar in der "Goldenen Schlange" zu hören war, dem Gasthaus welches mit seinen Zimmern den besten Ausblick auf den Platz der Eintracht und somit auf das Geschehen hatte. "Düstere Kunde dringt an mein Ohr! Wogend er Unzufriedenhet in Belatona, Therinsford und sogar in Ilirea! Verbreitet von zweizüngigen Schlangen welche Unmut in die Herzen meines geliebten Volkes tragen! Schlangen, welche Volk und König entzwein wollen! Schlangen, welche selbst nach der Macht gieren und eure Seelen dafür aus Spiel setzen! Aber euch lieber und brave Bürger Ceunons sei gesagt: Nicht in diesem Königreich, nicht unter meiner Herrschaft! Ich werde ein Exempel an all jenen statuieren welche gegen Volk und König vorgingen, an all jene welche einen Bürgerkrieg wollen, der nur zu ihren Gunsten fällt!" erklärte er leise und sah die Reihe der Männer entlang welche aufdrapiert waren wie Hühner auf der Stange. "Lord Hand wird nun die Namen der Verbrechen vorlesen!" rief er und deutete dabei auf Jeremy, der nicht all zu angetan von dieser Aufgabe schien. "Klausus Hinkelberg - Üble Nachrede" las er vor und der Henker ging die Reihe hin, zog am ersten Hebel. Hinkelberg sackte nach unten, zuckte mit den Beinen und erstickte schließlich "Immanuel Rund - Verrat; Johannes Jhenkins - Üble Nachrede; Hunjil de Khaena - Bewaffnung von Bürgern; Oner der Große - Aufruf zum Königsmord; Hensin Kirell - Volksverhetzung; Heinrich Manderley - Hochverrat" der Henker hatte nach dem Aufruf eines jeden Namens den Hebel umgelegt und das Leben beendet. Als schließlich der letzte auch hingerichtet worden war wandten sich alle beteiligten ab. Die gehängten jedoch, so befahl der König sollten noch drei Tage und drei Nächte dort hängen, als Mahnmal für jeden der gegen Volk, König und Reich gehen wollte
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Fr Feb 17, 2012 11:49 pm
"Dies hier ist das Herz Ceunons, wie du mit Sicherheit weißt" erklärte Jeremy leise und lächelte vor sich hin während er durch die große Menschenmenge glitt wie ein guter Schwimmer durch strömendes Wasser. "Aber du weißt gar nicht wie wichtig dieser Markt hier wirklich für Ceunon ist. Wusstest du, dass letzte Jahr gut die Hälfte des gesamten Vermögens welches die Stadt inklusive Steuern gemacht hat hier vom Markt kam?" fragte Jeremy und warf der jungen Frau einen Schulterblick zu. Die Straßen waren eng und geschäftigt, das laute murmeln tausender eng aneinader gedrängter Stimmen schwappte zu ihnen herüber, begleitet von dem Duft nach Nusskat-Nuss, Pfeffer, Paprika, frischem Leder und Fellen und vielem mehr. Hunderte von Händlern drängten sich auf dem wenigen Platz welcher noch von Besuchern verschont war und baten lautstark ihre Waren feil. Ein kleiner Junge stieß an Jeremy und rannte mit einem mal davon. Jeremy selbst setzte hinterher und packte den kleinen Dieb noch am Schlafittchen ehe er in eine das Gassen einbiegen konnte. Der Junge war vielleicht ach, neun höchstens und zappelte und Fluchte unter Jeremys Griff. Dieser nahm dem Jungen nur den Geldbeutel ab und gab ihm eine Schelle. "Bist du denn des Wahnsinns Junge?" fragte er erbost - "ist dir bewusst, dass dir dafür unter König Erol beide Hände abgeschlagen werden? Was hättest du dann von meinem Geld? Hm?" er schüttelte den Kopf, kramte in seinem Beutel und drückte dem Jungen zwanzig Kronen in die Hand. "Spare gut und gebe sie wohlbedacht aus kleiner - und melde dich bei Gelegenheit da drüben!" er deutete zum Hurenhaus. "Wir brauchen noch einige Jungen die die Bäder sauber halten und Marktschreier spielen. Sag auch deiner kleinen bande bescheid - ich weiß das es sie gibt, ihr Rabaucken schließt euch doch immer zusammen! "In Ceunon überleben die Springer nicht alleine" - nicht wahr? Und jetzt lauf!" der Junge hatte Jeremy die ganze ansprache über wie einen geist angestarrt, ehe er tat wie ihm befohlen wurde
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Sa Feb 18, 2012 12:02 am
Irritiert war Taryn Jeremy gefolgt, hatte immer wieder versucht den zahlreichen Menschen auf dem großen Platz auszuweichen und sich nicht von diesem umwerfen zu lassen, denn kaum ein einziger nahm Notiz von der jungen Frau, die ihren Umhang eng um sich herum gezogen hatte und sich darum bemühte, Jeremy nicht aus den Augen zu verlieren. Als er dem Jungen hinterher gehechtet war, war sie erschrocken stehen geblieben ehe sie sich hektisch in Bewegung gesetzt hatte, in der Hoffnung den Älteren noch davon abhalten zu können, den Jungen zu bestrafen, doch als sie schließlich bei Jeremy angekommen war, war das Kind bereits hinter der nächsten Ecke verschwunden. "Ihr habt ihn laufen lassen?", fragte sie, schien nicht zu begreifen, weshalb er den Jungen hatte gehen lassen, obgleich er ihn doch bestohlen hatte und er im Grunde genommen allen Grund dazu hatte, den Jungen dafür bestrafen zu lassen. "Jeder andere hätte die Wachen gerufen. So kenne ich die Stadt zumindest ... sie haben kaum Rücksicht auf die Waisenkinder genommen." Die junge Frau erinnerte sich an all die Kinder, die sie bei den Patrouillen ihrer Einheit in den Gassen betteln gesehen hatte, den Versuch startend eine tote Taube gegen ein Stück Brot einzutauschen. Die Bäcker, ebenso wie die Metzger hatten die Kinder fortgescheucht und letzten Endes war ihnen nichts anderes übrig geblieben, als sich die toten Tauben über einem spärlichen Feuer zu braten, um wenigstens etwas im Magen zu haben, das sie essen konnten. Oftmals waren die Kinder während der kalten Monate in den Waisen- und Armenhäusern der Stadt untergekommen, doch sobald die Sonne wieder den tristen Himmel durchbrach, waren sie aus den überfüllten Häusern fortgejagt worden.
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Sa Feb 18, 2012 12:13 am
"Was hätte ich davon?" fragte Jeremy und sah Taryn an, ehe er mit den Schultern zuckte. "Der Junge wäre bestraft worden - ihm werden beide Hände abgehackt worden und dann? Er wäre für sein Leben ein Krüppel und ich wäre genauso klug wie vorher. Was nützt dieser Stadt ein weiteres invalides Maul?" er schüttelte den Kopf. "Ich habe ihm zwanzig Kronen gegeben - damit wird er und seine Freunde erst einmal etwas über die Runden kommen. Und ich habe ihm eine Anstellung gegeben. Da bekommt er Geld und ich einen neuen Angestellten, sinnvoller als ihm die Hände abschlagen zu lassen" Er wandte sich schließlich wieder um und band die Geldbörse erst einmal fester an seinen Gürtel ehe er langsam zurück ging, sich einen Weg durch die Menschenmenge bahnte und darauf achtete, dass Taryn ihm folgen konnte. "Komm, hier lang!" rief er und steuerte einen Schmuckstand an, ließ Taryn mit ihren Gedanken allein
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Sa Feb 18, 2012 12:43 am
Mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen folgte Taryn dem anderen erneut, verbarg nur mit Mühe ihr Kopfschütteln über die Aussage, die er soeben getroffen hatte und mit der er sicherlich der Einzige war, der so dachte. Wie es schien hatte sie noch einiges über Jeremy zu lernen, denn eine solche Einstellung hatte sie der rechten Hand des neuen Königs wahrlich nicht zugetraut. Schweigend trat sie neben ihn und ließ ihren Blick über die Waren gleiten, die die Händler hier mit lauter Stimme anpriesen. Sie konnte das unwohle Gefühl noch immer nicht ausschalten, fühlte sich an Jeremys Seite immer noch Fehl am Platz, gerade, wenn sie darüber nachdachte, welche Gefahr er ihretwegen einging und wie viel Geld er für sie ausgab - Geld, das sie ihm nie wieder zurückzahlen konnte, gerade, wenn sie daran dachte, dass sie nun keinen Verdient mehr hatte, mit dem sie überhaupt irgendetwas zahlen konnte. "Was habt Ihr vor?", fragte sie leise in der inständigen Hoffnung, er könne vielleicht dieses Mal die Frage beantworten, die sie ihm gestellt hatte, denn allein die Frage, die in dem Freudenhaus ihre Lippen verlassen hatte - danach, wie lange es brauchen würde bis sie all das verinnerlicht hatte, hatte er ihr bereits nicht beantworten wollen, hatte lediglich mit einem selbstgefälligen Lächeln dafür gesorgt, dass jegliche Alarmglocken im Kopf der jungen Frau angesprungen waren und jedes Misstrauen, das sie zuvor verloren hatte wieder zurückgekehrt war.
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Sa Feb 18, 2012 12:51 am
"Ich will dir Schmuck kaufen" erklärte Jeremy und sah mit erhobener linker Augenbraue zu Taryn. "Das hier ist ein Schmuckstand oder?" er schüttelte nur den Kopf und ging alle Amulette und Ringe durch die er fand. Einige waren aus feinstem Gold, edles Geschmeide mit polierten Silber und perfekt eingesetzten Smaragden, Rubinen, Saphiren, Topas und weiteren Steinen deren Seltenheitswert oftmals sogar den einer jungfräulichen Nutte überstiegen. Er nahm einige der Schuckstücke in die Hand, hielt sie ins Licht und wog sie aber gerade so als würde er ein gutes Stück Fleisch kaufen wollen. Sein geschulter Blick glitt über zahlreiche Wertgegenstände, blieb an Ringen und Ketten kleben welche seinen Blick beinahe magisch anzogen, ohne jedoch noch ein weiteres Wort an taryn zu wenden
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Sa Feb 18, 2012 12:59 am
"Aber ich bin doch nur ...", begann Taryn zu einem schwachen Protest anzusetzen, verstumme dann jedoch im nächsten Moment wieder und sah Jeremy zweifelnd an, beobachtete ihn dabei wie er Schmuck abwägte, den sie niemals zuvor gesehen hatte, geschweige denn dass sie eine solche Kostbarkeit jemals besessen hätte. In ihrem Verstand tat sich eine gänzlich neue Frage auf, die sie zuvor nicht bedacht oder zumindest so gut ignoriert hatte, dass sie ihr nicht schlaflose Nächte beschert hatte. Bis vor wenigen Wochen war sie eine angesehene Heilerin in der Armee des Königs gewesen, bis vor wenigen Tagen war sie eine Rebellin gewesen, die sich gegen den neuen König auflehnte und nun war sie nur noch eine einfache Hure, die für ihre Dienste bezahlt wurde und die auf das Gutdünken des Beraters des Königs angewiesen war. Wenn es ihm gefiel würde auch sie ihren Kopf verlieren, so wie all die anderen Unschuldigen, deren Köpfe dort oben an den Zinnen der Mauer auf die Bürger der Stadt hinab blickten und sie daran erinnerten, was geschah, wenn man sich gegen Erol zur Wehr setzte. "Schon gut ...", wehrte sie schließlich ab und ergab sich ihrem Schicksal, hielt sich jedoch bewusst ein ganzes Stück zurück um Jeremy nicht bei seiner Arbeit zu stören. Sie kam sich fehl am Platz vor, gerade so als gehörte sie hier nicht her und sie fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, dass er sie ausstaffieren würde als wäre sie irgendein Paradepferd, das auf dem Markt meistbietend verkauft werden würde. Doch nichts anderes war sie in diesen Momenten - sie war ebenfalls nur eine Ware, die Jeremy dem König anbieten wollte.
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Sa Feb 18, 2012 1:19 am
"Hey" meinte Jeremy schließlich und wandte sich zu ihr um, eine goldene - mit Saphir besetzte Kette schwang in seiner Hand noch vor und zurück während er schon zu sprechen anfing. "Ich weiß das du dich hier unwohl fühlst. Und es tut mir auch wirklich leid, aber ich mache dir einen vorschlag: Lass dich darauf ein, Vertrau darauf, dass ich weiß was ich tue und all das hier ein Erfolg wird. Dafür werde ich dir heute Nachmittag eine Überraschung zeigen - eine freudige, das verspreche ich bei meiner Ehre." er fuhr sich über den Bart während er ihre Augen genau musterte, mehr oder weniger erfolgreich versuchte den Blick in ihren Augen zu verstehen. "Du musst mir nichts zurückzahlen und du schuldest mir auch nichts, verstanden? Du tust schon mehr für mich und unsere Ziele als ich für dich jemals tun könnte. Ich stehe in deiner Schuld und nicht umgekehrt, in Ordnung?"
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Di Jul 31, 2012 7:25 pm
Langsam ritten Brandon und Aléia, oder Casandra, wie er sie nennen musste, auf den großen Platz. Vier Tage war es inzwischen her dass sie sich kennen gelernt hatten und immer noch konnte Aléia nicht genug von der Stadt bekommen. Links und rechts ritt jeweils ein goldener Ritter, weitere vier folgten ihnen. Das Klacken der Hufe auf dem Pflasterstein, verursachte eine interessante Melodie. Brandon blickte sich immer wieder verstohlen und vorsichtig um. Nicht nur, dass sein Vater an diesem Ort mit seinen... "Freunden" den Komplott schmiedete, der den König aus seinem Amt heben sollte, nein, seinem Onkel und seiner Mutter wurde von ihren Spionen berichtet, dass die Fürstenfamilie in den Mauern ihrer Stadt nicht mehr so sicher war wie früher. Jemand plante scheinbar sie zu entführen, darum die erhöhte zahl der Wachen die sie begleitete. Aléia war dennoch nicht davon ab zu halten gewesen, dass Schloss zu verlassen. Also waren sie wieder durch die Stadt geritten. "Hier waren wir die letzten Tage noch nicht gewesen, oder?", fragte Brandon sie lächelnd, fuhr sich mit der einen Hand zuerst durchs Haar, während die andere kurz darauf noch einmal versichernd zu seinem Schwertgriff glit.
Gast Gast
Thema: Re: Platz der Eintracht Di Jul 31, 2012 9:29 pm
Aléia gefiel die Stadt wirklich sehr, obwohl sie viel anders ist, als die Städte im Wald. Links und rechts ritten auf Ihren Pferden, Ritter mit goldenen Rüstungen. Sie fragte sich, warum sie den so vielen Wachen brauchten. Es hat sicher einen guten Grund. Vielleicht hat jemand einmal geplant, die Familie anzugreifen? Aber wegen mir ist es höchst wahrscheinlich nicht. dachte sie und runzelt die Stirn. Sie beobachtete wie die Ritter neben ihnen herritten. Sie schauten stur, aber wachsam, geradeaus. Auf Brandons Frage antwortete sie; "Ja hier waren wir wirklich noch nicht" sie lächelte. "Es ist sehr schön hier." Vier Tage war es nun schon her, als sie Brandon kennenlernte und in Ceunon angekommen ist. Sie hatte wirklich Glück, dass sie Brandon getroffen hatte, sie wusste nicht, was sie sonst hier getan hätte. Ihre Augen gingen schnell von einem Punkt zum anderen und beobachteten so ihre ganze Umgebung. "Ist etwas?" fragte Aléia als sie sah wie Brandon seinen Schwertgriff kurz umfasste, und ihre Hand glitt reflexmässig, schneller als es ein Mensch gekonnt hätte, zu ihrem Dolch, den sie nun doch immer bei sich trug.