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 Erstes Gästezimmer

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BeitragThema: Re: Erstes Gästezimmer   Erstes Gästezimmer - Seite 2 EmptyDi Jun 22, 2010 10:59 pm

Von einem aufwühlenden Gespräch zurückkehrend betrat Lyonel sein Zimmer.
Sein Eindruck, dass es irgendwie ungemütlich, geradezu beengend geworden war, schien sich zu bestätigen. Die Wände, die ihm anfangs als angenehm schlicht aufgefallen waren, wirkten auf einmal kalt und kahl. Die farbigen Vorhänge waren einst strahlend, jetzt trostlos.
Kein Ort, an dem man gern verweilte.
Schaudernd legte Lyonel die leinene Freizeitkleidung an und schälte sich wieder in sein praktisches Untergewand aus Wolle und Leinen, über welche er seine Lederkleidung anschnürte.

Er war angenehm überrascht, dass seine Rüstung gereinigt worden war und nicht mehr stank, allerdings wunderte er sich über nichts mehr, schließlich war Kharas in seinem Zimmer gewesen.
Dankbar fühlte sich Lyonel wieder sauberer.

Grimmig hakte er die Axt an seinen Gürtel ein und machte sich auf den Weg.


tbc: Kleine Halle des Südens
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BeitragThema: Re: Erstes Gästezimmer   Erstes Gästezimmer - Seite 2 EmptyMi Mai 28, 2014 12:46 am

Der Nebel vor ihren Augen schwand immer wieder für einige wenige Augenblicke und ließ ihr die Möglichkeit blinzelnd die bleiernen Augen noch einmal zu öffnen, um zumindest kleine Punkte ihres momentanen Aufenthaltsorts zu registrieren und dann wieder wegzusacken als die Finsternis erneut nach ihr griff. Es war so unglaublich schwer überhaupt zu denken - an irgendetwas zu denken und sich zu erinnern - sie wusste, dass es irgendwo etwas Wichtiges gab, das sie nicht vergessen durfte - ein Versprechen, das sie gegeben hatte, aber die Worte dieses Versprechens fehlten ihr, ebenso wie die Gesichter all derer, mit denen sie einst zu tun gehabt hatte. Sie spürte einen kühlen Wind, welcher ihr über den Körper strich, wusste, dass sie in Kissen lag und dass sie sich bewegen konnte, wenn ihr Körper denn auch nur eine einzige Regung all dessen getan hätte, die sie ihm hatte befehlen wollen. Wer war sie?
Sie wusste, dass sie nicht hierher gehörte und dass immer wieder ein Mann kam - dass da immer wieder Schmerz war, der sie im Geiste hatte aufschreien lassen, doch ihre blassen, zitternden Lippen bewegten zu nicht mehr als zu einem gequälten Wimmern und nach und nach erstarb selbst jenes leise Wimmern und wurde von der Gleichgültigkeit abgelöst, die mit dem Nebel gekommen war. Sie wusste, dass sie hier nicht her gehörte - dass sie an einem anderen Ort sein sollte und dass es eine Zeit gegeben hatte, in der sie einmal glücklich gewesen war. Sie wusste, dass das Feuer ihr Freund war, wann immer ihre verklärten, glasigen Augen auf den Schein einer Kerze gefallen waren, als ihr Kopf zur Seite hin weggeglitten war und sie wusste, dass eben dieses Feuer sie retten würde, doch sie erreichte es nicht. Sie schaffte es nicht, die Hände danach auszustrecken und wann immer sie es vermochte, ihre Finger zu bewegen, war der Mann mit der Dunkelheit im Gesicht zurück gekehrt und hatte sie erneut aufschreien lassen. Da war etwas Wichtiges, das sie vergessen hatte - etwas, das sie nicht vergessen durfte ... etwas, das wichtig war. Jemand, der mit ihr in der Dunkelheit sprach und an den sie sich nicht mehr erinnern konnte. Warum nur, war es so schwer, die Augen offen zu halten und zu denken?
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BeitragThema: Re: Erstes Gästezimmer   Erstes Gästezimmer - Seite 2 EmptyDo Mai 29, 2014 7:15 pm

Tag um Tag zog vorüber, Nächte folgten dem nächsten Morgen, die Sonne folgte dem Mond und Stunde der Minute. Wie lange schon war sie hier in diesem Raum? Wie lange schon sah sie immer wieder die flackernde Kerze neben sich, die ihr zum Sinnbild all ihrer Erinnerungen geworden zu sein schien und wie oft schon hatte sie versucht sich zur Seite zu drehen und danach zu tasten? Die Erinnerungen an Gesichter und Namen schwanden immer wieder, verloren sich in der Dunkelheit, die sich um ihren benebelten Geist zu spannen begann und die sich immer dann schützend um sie gelegt hatte, wenn der Mann mit den Schatten im Gesicht zurück gekehrt war und sie seine Hände auf ihrem Körper gespürt hatte. Zu Beginn noch hatte sie ihn fortstoßen wollen, hatte schreien wollen, nach Hilfe rufen wollen, doch selbst dieses Gefühl war inzwischen in dem Nichts verschwunden, das sich um sie gelegt hatte - ihr war nichts übrig geblieben als mit zitternden und bebenden Lippen immer wieder leise zu wimmern, wenn sie geglaubt hatte, es würde sie innerlich zerreißen, immer wieder war ihr das Blut in den wenigen wachen Momenten aufgefallen, die sie gehabt hatte - das Blut, das sich unter ihr ausgebreitet hatte und das verschwunden war, wenn sie aus der Düsternis wieder erwacht war.
Als sie jetzt erneut langsam und unter flatternden Lidern die Augen öffnete, spürte sie ihren bleischweren Geist mehr als jemals zuvor - spürte, wie sich ihr jeder Gedanke aufs Neue entzog, doch dieses eine Mal war da noch etwas. Eine kleine Flamme, ein kleiner Funke, der ihr geblieben war und der ein allerletztes Aufbäumen ihres Geistes war, der nun dafür sorgte, dass sie sich herum drehte und ihre krampfenden Finger in den dünnen Laken verankerte, ihren kraftlosen Körper näher zu der Flammen hinzog. Dünne Schweißperlen standen auf ihrer Stirn, zeugten von der Anstrengung, die ihr vergifteter Körper durchleiden musste, während sie Zentimeter um Zentimeter überwand, immer wieder mit der Finsternis kämpfte, die sie erneut zu umschließen drohte. Das Feuer ... es würde Antworten für sie haben. Es würde ihr sagen können, wer sie war und wo sie war - was mit ihr geschehen war und seit wann sie hier war ... waren es Tage oder Wochen, Monate oder Jahre? Sie wusste es nicht mehr. Da war dieses Versprechen ... diese leise, schneidende Stimme in ihrem Geist, die sie Mal um Mal mehr verlor und die inzwischen nur noch wie ein Echo in ihrem Geist wiederhallte, nicht mehr war als der dämmrige Hauch einer Erinnerung, von der sie wusste, dass sie einmal wichtig gewesen war.
Die Kante des Bettes, in das man sie gelegt hatte, kam in ihre glasige, gänzlich verschwommene Sicht und sie reckte den blassen Arm ein Stück nach vorn, berührte mit den Fingerspitzen die Kerze, die dort stand, fühlte das kühle Wachs auf ihrer Haut und die Elfe schluckte noch einmal ehe sie sich nach vorn kämpfte und eben jene umstieß. Die Kerze wackelte, fiel schließlich zur Seite und die Flamme begann auf die ersten Kissen überzugreifen, die knisternd in Flammen aufgingen, sie umschlossen und in ihre Wärme mit einnahmen - sie boten ihr zum ersten Mal Schutz und Sicherheit, selbst, wenn die panischen Schreie dumpf und dröhnend an ihren benebelten Geist drangen und als sie die Augen schloss und wieder in die Finsternis hinab sank, brachte sie zum ersten Mal seit langem wieder ein Lächeln zustande. Feuer war gut, Feuer bedeutete Sicherheit und Heimat ...

Grob traf die Faust ihre Wangenknochen und keuchend sank die Elfe zurück ehe die Kette um ihren Hals wieder enger zugezogen wurde und sie röchelnd und krampfend dem Zwang nachgeben musste, der ihr befohlen wurde und sich zitternd, am Ende ihrer eigenen Kräfte wieder aufrichten musste, die verklärten Augen auf das Gesicht des Mannes mit dem Schatten richtend, welcher inzwischen erneut ihr schmales Kinn umschlossen hielt.  Er schrie etwas, verlangte etwas von ihr, das sie gar nicht genau definieren konnte und als sie erneut keinen Ton zu Stande brachte, warf sie der nächste Schlag zur Seite während das dunkle Lachen von Männern in ihren Ohren wiederhallte. Ihr Gesicht tat weh, ihre Rippen schmerzten von den Schlägen und Tritten, die sie getroffen hatten und ihr gesamter Unterleib schien bereits seit Tagen in Flammen zu stehen. Sie krampfte auf den kalten Fliesen, auf denen sie lag, hörte durch die dicke Suppe ihrer eigenen Gedanken wie das Blut zu Boden tropfte, das sie verlor, doch als sich gerade wieder die erlösende Dunkelheit um sie herum legen wollte, riss der Mann sie wieder empor, zog die Kette um ihren Hals enger zu und schnürte ihr damit die Luft ab.
Keuchend versuchte sie die Hände zu heben und sie um die dünne Kette zu legen, die sie hielt, aber erneut war es eine beringte Faust, die sie von diesem Gedanken abhielt und die dieses Mal ihre Rippen traf. Ein Knacken erklang und die Elfe sog scharf die Luft ein während sich der beißende Schmerz in ihrem Verstand ausbreitete und ihr wenigstens ein wenig Klarheit brachte - soviel Klarheit, wie sie brauchte, um zu verstehen, was der Mann mit den Schatten von ihr wollte. Grob wurde sie erneut nach oben gerissen und die Welt begann sich um sich selbst zu drehen, ihre Beine wollten nicht mehr stehen, ihr Körper schrie mit jeder einzelnen Pore nach der endgültigen Erlösung und dennoch wimmerte sie gequält als sich eine große Hand in ihren roten Haaren vergriff und ihren Kopf nach hinten riss. Erneut wurde sie angeschrien und als sie nicht antwortete, ertönte ein lautes Knallen, das sie schreien ließ als es auf ihren Rücken traf und die Haut dort auseinander klaffte. Schlag um Schlag folgte bis sie nicht mehr die Kraft hatte, sich noch zu widersetzen und zu Boden sank.
Es tat weh ... er tat ihr weh, wenn sie nicht das tat, was er wollte, er tat ihr sogar weh, wenn sie einfach nur schwieg und die Männer, die vor ihm standen, lachten. Lachten über ihre eigene Schwäche, sahen ihren entblößten Leib an, stierten auf das Blut, das floss und lauschten ihrer zitternden Stimme als sie leise zu flüstern begann "... was mein Herrscher befiehlt ...".
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