Eingangstor

Ethra lächelte sie an und Mitleid lag in ihrem Blick, doch die neuen Pläne hatten keinen Aufschub geduldet.
Er strich ihr zärtlicher über das Bein, während er das Pferd führte.
Ehe sie letztendlich das Tor erreicht hatten, nachdem sie gemustert worden waren, durften sie Surda betreten

Ihr Blick ruhte noch einen Augenblick auf Ethra ehe sie ihr Augenmerk über die Umgebung schweifen ließ und sich eben jene versuchte einzuprägen. Es war warm hier - viel wärmer als sie es gewohnt war. "Wir müssen zu dem Hofmagier von Königin Runa", erwähnte sie wie nebenbei und kam mit einer flinken Bewegung mit den Füßen auf den Boden.

Ethra nickte.
"Doch lass uns zuerst eine Taverne finden und uns ausruhen, du bist müde meine kleine!" sagte Ethra und schaute ihr tief in die Augen.
"Wir wollen doch nicht abgekämpft wirken!"

Sie nickte langsam. "Gut", stimmte sie zu. Er hatte vielleicht wirklich Recht - sie wollte nicht unbedingt den schlechtesten Eindruck hinterlassen. "Weißt du wohin wir müssen?", hakte sie schließlich nach.

"Meine Erfahrung sagt mir das wir einfach nur der Musik nach müssen!
Außerdem ist so ein Gasthaus meistens an der Hauptstraße, also müssen wir dieser nur folgen!" erklärte Ethra und ging voraus.

Ohne ein weiteres Wort von sich zu geben folgte sie Ethra langsam, die Zügel des Pferdes festhaltend. Ihre Gedanken schwirrten um das, was der alte Ratsherr ihr mitgeteilt hatte - dass sie es nun war, die dafür verantwortlich war, dass Ethra zurück auf den alten Pfad kehrte, damit er bald den Posten des Ratsherren übernehmen konnte. Es widerstrebte ihr ihn allein zu lassen, dennoch wollte sie dem Hofmagier Königin Runas fürs Erste allein gegenüber treten - sie wusste nicht, in wie weit Ethra sich schon wieder selbst unter Kontrolle hatte.

Julian rieb sich den Schweiß von der Stirn. In Surda war es generell sehr warm. Dazu kam noch das Coreen und er eine lange und ansterngende Reise hinter sich hatten. Doch als die Tore Aberons in sicht kamen sagte Julian freudestrahlend. Wir haben es gleich geschafft... Ein paar Minuten später stand er vor dem Tor. Mit Schweißperlen überall auf der Stirn ging er zum Tor und hämmerte 3 mal dagegen. Hoffentlich lassen sie uns rein. murmelte er vor sich hin.

Die braun gebrannten Wachen trugne einen Turban und andersartige Kleider.
Sie musterten Julian mit schwarzen Augen und fiesen Blicken, ehe sie ihn weiter winkten.

Julian viel ein Stein vom Herzen. Er treib sein Pferd weiter. Coreen hinter sich. Als er eintrat schaute er sich um. Alles war anders als in Alagäsia. langsam steig er vom Pferd ab.

Seroth trat aus einer Gasse heraus und begutachtete den Fremdling.
Ein Nordmann..., dachte er bei sich und runzelte die Stirn. Er hatte nichts gegen Fremde, aber bewaffnete Nordmänner verhießen selten gutes.
Wahrscheinlich hatte es mit der Königin zu tun, die im Palast untergekommen war und von der nur die wenigsten wussten.
Er konnte es nur herausfinden, wenn er versuchte, es herauszufinden.

"Salmiak apacha.", grüßte er in einem alten, nomadischen Dialekt und trat auf Frook zu.
"Ihch seht fchemd aus in diesech Stadt. Sucht ihch vielleicht etwas Bestimmtes?", sagte er, wobei er die R-Laute irgendwie ungewöhnlich weich aussprach, wie das CH in dem Wort Sprache.

Einem Moment lang war Julian total verwundert. Dann erinnerte er sich das die Surdaner viele Dialekte hatten. Nein... wir sind bloß hier um... um uns von dem treibem im königreich etwaszurückzuziehen und anschließend wollen wir versuchen gegen die Tyranei des Grafen anzukämpfen.

"Diesech Chraf ist sogach untech den Stämmen wohlbekannt füch seine Gchausamkeit. Als Fcheunde und Kampfgenossen heiße ich euch in dem Gebiet Suchdas willkommen.", sagte Seroth und neigte sanft den Kopf, der in einer gelben Kapuze steckte.
"Echlaubt ihch, dass ich Euch auf eine Echfchischung einlade?"

Mh... ich weiß nicht recht. Julian kratzte sich am Kopf. Sagt, wisst ihr ob es hier eine Art Hauptquartier oder etwas in der richtung für den Kampf gegen den Grafen gibt? Wir wollen nicht unbedingt Zeit verschwenden.

"Ihch solltet vechsuchen zuch Chesidenz der Häuptlingstochtech zu chelangen. Man sacht, dass sich docht die Königin von Palancach aufhält.", sagte Seroth und nickte. Offenbar war dieser Mann ein Mann der Tat, was ihm sehr gefiel. Solche Männer brauchte das Land.
"Soll ich euch dochthin fühchen?"

Julian Augen weiteten sich. Die ... Die Königin? fragte er unglauäubig. Dann hatte Coreen doch recht. Und ich hab das nur für dummes Geschwätz gehalten. Ähm... ja b..bitte bring uns zu ihr. stammelte er.

"Natüchlich, Freunde. Mein Name ist übchigens Sechoth al Guadana, Geistechbeschwöchech meines Stammes.", sagte Seroth und sah sich am Tor um.
Wenn Leute tatsächtlich kamen, um die Königin zu unterstützen, dann war die Hoffnung um die Menschen des Nordens nicht vegebens gewesen.
Eine Tatsache, die seine alte Freundin mit Sicherheit freuen würde.

Ich bin Julian Frook und das ist Coreen. Er grinste freundlich wobei eine sich Narbe auf der Lippe mitbewegte. Dann sagte er. Alsdann, geht vorran mein Freund.

"Ich bin echfcheut euche Bekannschaft zu machen. Und die Könichin wichd das ähnlich sehen, denn in schwechen Zeiten ist jede Hilfe gechn gesehen, wenn sie denn so cheinen Hechzens wie die Euche ist.",
Seroth nickte und sah vielsagend in der Gegen herum. Es war kein Wunder, wenn viele sagten, dass der nomadische Geisterbeschwörer manchmal sonderbar war.
"Bitte folgt mich."

tbc: kleine Halle des Südens

Tharik kam zum Stadttor von Aberon. Kurz davor blieb er stehen um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. Dann krempelte er die Ärmel seines Wamses hoch und begutachtete die Stadt vor sich. Es war nicht das erste mal, dass er eine Menschen-Stadt sah aber nur in Alagaesia. Surda hatte er noch nie besucht, war sich aber sehr sicher, dass es hier keine Schwierigkeiten geben würde. Immerhin führten viele der Nomadenstämme Handel mit seinem Volk und soweit er wusste waren es zwar seltsame aber ehrliche Leute.
Tharik begutachtete die Außenmauer und die Häuser, die er durch das geöffnete Tor sehen konnte. Ihre Städte ähneln unseren wirklich kaum... Aber sie haben etwas an sich, soviel Licht, aber es ist eindeutig zu heiß hier... er atmete tief ein und trat auf das Tor zu.

"Chalt!" rief einer der Muskelbepackten Südländer, er sprach das h sehr hart aus.
"Was füchrt euch chiercher Meister Zwerg?" fragte er und musterten den kleineren argwöhnisch unter dichten Augenbrauen

"Hauptsächlich suche ich eine Unterkunft und etwas Abkühlung." erwiderte Tharik freundlich aber mit leichtem Akzent. Noch war er etwas unsicher in der Sprache der Menschen. "Ich bin zum ersten Mal in dieser Stadt. Könntet ihr mir einen Ort nennen wo ich diese Dinge bekommen könnte?" fügte er dann hinzu. Gut, etwas mürrisch sind die Tunnelwächter um Orthiad auch immer... Muss man durch. dachte Tharik sich nebenbei. Ob die Gerüchte über die Königin von Palancar stimmen, die bis nach Bergan durchgedrungen sind...?

"Wachum seid ihrr nach Abechon gecheist?", bohrte der Südländer weiter, doch man sah, dass es nur eine nur eine normale Befragung war. Der Gardist war vielleicht etwas nervöser als sonst, vermutlich weil die Königin in der Stadt war, aber er machte keine Anstalten mit den Waffen zu rasseln - ein gutes Zeichen für Tharik.

"Ich bin zum ersten Mal in dieser Stadt und wollte sie mir schlicht und einfach einmal ansehen." erwiderte er immernoch freundlich und wartete dann einfach ab was der Soldat erwiderte. "Seid unbesorgt, ich werde eure Stadt genauso hinterlassen, wie ich sie vorfinde." Dann verneigte er sich und ging durch das Tor.

tbc: Gasthaus

Destelle stand etwas abseits des Tors, die Hitze hier in Surda war deutlich angenehmer als in Dras-Leona. Die Frau mochte die Hitze, den Schlamm in ihren Haaren dagegen eher weniger.
Sie musste ihre Haare im Schlamm wälzen, damit die Haarfarbe so schlecht wie möglich sichtbar bleibt, es war eklig und abstoßend, aber wenn ein Schatten dich jagt...
Sie schloss die Augen. Ich hoffe, dass ich wenigstens hier sicher bin. Aber irgendwie muss ich überleben., dachte sich Destelle und musterte sowohl die Wachen als auch die Menschen, die vorbeigingen.

Der nette alte Mann mit der Kutsche hatte sie bis zur Grenze gebracht, wo sie sich dann alleine auf dem Weg nach Aberon machte. Ab und zu wurde sie von einigen Reisenden mitgenommen und nun stand sie hier, in Aberon ohne ein Funken Geld.
Mindestens war die Wunde in ihrem Bein wieder halbwegs verheilt.

Überrascht hielt Coreen inne als sie die völlig verdreckte Frau wenige Meter vor sich stehen sah und runzelte die Stirn. Die Tage waren vorbei gegangen und mit jedem voranschreitenden Tag hatte sie mehr und mehr über ihre eigenen Fähigkeiten gelernt und kam besser mit ihnen zurecht - Kharas war ihr dabei eine große Hilfe und sie hatte zu dem Magier inzwischen Vertrauen aufgebaut, sah ihn als Lehrmeister an.
"Verzeihung?", fragte sie als sie auf die Frau zutrat und musterte deren Gesicht. Sie war älter als sie.
"Geht es Euch gut?"