Ethras Gemach

Völlige Entgeistertung stand im Gesicht der anderen geschrieben als sie Alice ansah und langsam den Kopf schüttelte, nicht begreifen wollend, was die andere da von ihr verlangte. Erst versuchte sie sie zu töten und nun drohte sie Ethra zu töten ...
"Alice, ich bitte dich - komm zur Vernunft. Du sprichst im Wahn."

Alice drehte leicht ihren Kopf, ein mordlüsternes Funkeln in ihren Augen.
"Oh nein, ich spreche ganz klar Ny-Ny!"

Erst als sie sicher war, dass sie es unbeschadet überstehen würde jetzt aufzustehen, schlug Nyarálin die Decke bei Seite und richtete sich auf, trat auf Alice zu.
"Begreif doch, welche Konsequenzen das für dich hätte - sie würden dich versuchen zu töten. Du kannst ihn nicht einfach umbringen."

"Ach nein?
Was glaubst du wieso er von all dem nichts mitbekommt?" fragte Alice.
Sie kicherte. "Wieso er nicht aus der Trance erwacht? Siehst du, seine Augen sind geschlossen!" sie deutete auf Ethra und zog eine kleine Nadel aus ihrem Haar.
"Dieses Gift lässt ihn nur in Ohnmacht fallen, was glaubst du wie leicht man ihn im Schlaf ein tödliches Gift verabreichen kann?"

"Was willst du?", fragte sie in Ermangelung der Möglichkeit das Kind auf eine andere Idee bringen zu können. Es würde ihr schon genügen, wenn Alice nur weiterhin sie malträtierte und sich so von Ethra abwandte.

"Ich sagte doch!
Mach mit ihm schluss, sobald er morgen aufwacht!" flüsterte Alice Nyaralin ins Ohr.
Dieses Mädchen war gefährlich...

Die Elfe starrte das Mädchen eine ganze Weile lang an, kaute auf ihrer Unterlippe und dachte ernsthaft über die Worte der anderen nach, war versucht diese anzugreifen, anzuschreien oder sogar den irrsinnigen Versuch zu starten die andere zu töten, aber das alles entsprach nicht Nyarálins Wesen und so blieb sie lediglich stumm. Ihr Blick glitt zurück zu Ethra, der noch immer bewegungslos im Bett lag. Er war so versessen darauf seinen Plan fortzuführen, dass sie es nicht riskieren konnte ihn davon abzubringen. Sie würde ihn, wenn überhaupt, dann nur durch diese Tat schützen können.
"Wenn du ihm nichts antun wirst."

"Natürlich nicht Ny-Ny...." flötete die Andere.
"Wir sehen uns dann morgen Abend beim Essen, tata!" irre lachend kletterte Alice auf den Fenstersims

Stille umfing sie plötzlich, die zu schwer war um sie zu ertragen. Sie wollte das nicht tun aber sie hatte keine andere Wahl und statt weder auf das Morgen zu warten noch darauf zu achten, dass sie Blutflecken hinterlassen hatte, dort wo sie gestanden und gesessen hatte, öffnete sie die Tür und entschwand durch eben jene.

tbc: somewhere

Ethra wachte einige Stunden später auf, sein Schädel tat ihm furchtbar weh und er hatte eine unangenehnm süßlich-faulen Geschmack im Mund.
Er drehte sich um, nach Nyaralin tastend.
Doch das einzige was seine Fingerspitzen berührten wwar ein vor Blut starres Laken.
Auch auf dem Boden waren Blutflecken.
"ELATARIEL!" rief er mit aller Kraft seines Geistes, jeden Quadrentzentimeter DuWeldenvardens mit seine geitigen Fühlern durchdringend, suchend nach seiner Geliebten.

Ethra vernahm die geistige Antwort Nyaralins
Seine Hände krampften sich in das blutgetränkte Laken.
"Elatariel...
Was ist geschehen?
Wo bist du?
Was ist mit all dem Blut?"

Nur wenig später erklang ein leises Klopfen an der Tür zu Ethras Zimmern und ohne auf eine Antwort zu warten, öffnete eben jene sich und Nyarálin trat ein, die Augenbrauen amüsiert ein Stück in die Höhe ziehend als sie der Anwesenheit Aylens und Avalee's gewahr wurde. "Goheno nin", begann sie, es offenlassend wofür die Worte nun gedacht waren, ehe sie die förmliche Begrüßung der Elfen vollführte, innerlich wissend, dass es besser war, wenn sie sich hier an die Formalitäten hielt. Aylen war nicht dumm und doch stellte sich ihr die Frage, warum eben jene ein Menschenmädchen mit nach Ellesméra gebracht hatte.
Ihre hellen Augen ruhten eine Weile länger als eigentlich notwendig auf Avalee ehe sie ihren Blick wieder zurück auf Ethra richtete, ihre Haltung ein wenig lockernd, ihm ein kaum sichtbares Lächeln zeigend.
'Ich muss mit dir sprechen', folgte es geistig in seine Richtung. 'Es ist wichtig.'

Später antwortete Ethra.
"Dies sind Avalee und Lady Aylen!
Sie kamen zu mir ob einiger Angelegenheiten!" erklärte Ethra still.
"Desweiteren habe ich zu verkünden, dass du Elatariel meinen Posten als Stellvertretender Ratsführer übernehmen sollst!"

Die Jüngere verbarg ihre Überraschung mit einem kurzen Neigen des Kopfes begleitet von einem ebenso leisen "Hannon le", das in Ethras Richtung ging. "Suilaid", setzte sie schließlich in Aylens und Avalees Richtung hinzu ehe sie auch in deren Richtung die förmliche Begrüßung der Elfen formte und dann neben Ethra trat - unter den langen Ärmeln ihres Gewandes streifte ihre Hand sacht seinen Arm. Ein kurzer Augenblick, dann war nichts mehr von der Vertrautheit der Beiden zu spüren, die über eine Freundschaft hinaus ging.

Ethra überlegte kurz.
"Entschuldigt uns einen Augenblick!" bat er in die Richtung von Aylen gewandt und stand von dem Sessel auf und ging hinaus.

Überrascht von seinem plötzlichen Sinneswandel blickte Nyarálin ihm hinterher ehe sie sich entschied ihm zu folgen. Sie würde schon früh genug erfahren, was es mit Aylen und diesem Zweitgeborenen auf sich hatte. Bedächtig schloss sie die Tür der Gemächer hinter sich und blieb wenige Schritte von Ethra entfernt stehen.

Er deutete auf die Tür und versiegelte sie mit einigen Sätzen in der alten sprache, so dass weder Aylen noch Avalee hören konnten was sie nun beredeten.
"Du wolltest mir etwas mitteilen Elatariel?" fragte Ethra leise.

"Kharas", begann sie nach einer Weile, in der sie mit sich gehadert hatte, ob sie nun wirklich mit ihm darüber sprechen sollte oder nicht. "Ich hatte einen Traum, wobei es mehr eine Vision zu sein schien. Ich sah Kharas und dich - er hatte den Eldunarí und sprach davon, dass die Wesen einen Feind brauchen. Du entschiedest dich dieses Böse zu sein. Kurz darauf sah sich eine Schlacht - die toten Leiber von Elfen, Urgals" Sie brach ab und schüttelte angewidert den Kopf, zwang sich dazu weiter zu sprechen. "Drachen stürzten vom Himmel und du wurdest in einer Flammensäule eingehüllt."

Besorgt hob Ethra die brauen und ging zu kleineren, hielt ihr Gesicht sacht in seinen Händen und strich ihr über die Wangen.
"Das war nur ein Traum Elatariel! Nichts weiter als ein Traum.
Ich würde niemals mehr mit Kharas reden! Und auch nich von einem Drachen getötet werden! Du bist ershcöpft, soviel ist in letzter Zeit pasiert - das bist du nicht gewöhnt, an diesem zeitlosen ort!"

Sie sah ihm mit festem Blick in die Augen, schüttelte den Kopf. "Das war kein Traum, Ethra. Kharas hat den Eldunarí - ich wollte ihn fortbringen aber er hielt mich vor Ilirea auf, griff mich an und nahm ihn mit sich."

Wahrscheinlich hatte Nyaralin viel erwartet, dass Ethra wütend war, enttäuscht aber...
"Soll er doch mit dem Stein verrotten!" sprach er und zuckte mit den schultern.
"Verstehst du nicht Elatariel? Ich werde Ratsführer und du Stellvertreterin!
Wir müssen uns nicht mehr mit all dem befassen was draußen vor sichg geht!"

"Ethra, er wird dich nicht in Ruhe lassen - es ist gleich welches Amt wir bekleiden", versuchte sie ihm klar zu machen, schüttelte den Kopf und griff nach seinen Händen, hielt jene fest. "Es geht mir nicht um den Stein sondern um dich. Er wird hierher kommen, allein weil es wohl in die Pläne der Arcanea passt."

"Der was?" fragte Ethra nur leise.
"Elatraiel ich flehe dich an - lass all das hinter uns! Kharas wird nicht hierher kommen und ich will diesen Namen auch nicht mehr hören!"

"Was wenn doch?", hakte sie stur nach, begegnete seinem Blick. In ihrem lag Furcht, Verzweiflung und eine Entschlossenheit, die von einer Natur war, wie Ethra sie noch nie bei der Jüngeren gesehen hatte. "Die ...", begann sie erneut und schüttelte schließlich den Kopf, brach dann mit einem schlichten "Schon gut." ab und zwang ein schwaches Lächeln auf ihre Züge. Kharas würde sehen, was es ihm bringen würde sich mit ihr anzulegen.

Ethra wandte sich ab.
Shcüttelte den Kopf.
Seine Schultern hoben und senkten sich ehe er seufzte.
"Das Funktioniert nicht Elatariel!
Es funktioniert nicht!"