Nyaralins Zimmer

Ethra lächelte sie sanft an.
"Lass uns einfach im Bett liegen, solange bist es Abendessen gibt..." meinte er leise und richtete sich ebenfalls auf.

Sie nickte, zog ihn sanft mit sich zum Bett hinüber. "Wie ist es?", fragte sie schließlich nachdem sie ihn hinabgezogen hatte. "Außerhalb von DuWeldenvarden ..."

"Hecktisch..." erwiderte Ethra in einem ruhigen Tonfall.
"Die Menschen haben und nehmen sich keine Zeit, rennen umher und genißene nicht die Schönheit der Natur.
Es ist eine kalte, grausame Welt in der keiner dem anderen etwas gönnt."

Langsam ließ sie die Finger über seine Brust wandern, strich sanft darüber ehe sie lautlos seufzte. "Aber es sind nicht alle Menschen so, Ethra. Sie sind lediglich fehl geleitet - sie müssen nur die Wahrheit lernen, ihre verschlossenen Augen für die Wirklichkeit öffnen, die wir sehen."

Er streichelte über ihren Bauch.
"Deswegen werdne wir unseren Plan durchziehen, wenn wir Alagaésia beherrschen können wir sie richtig anleiten!" säuselte er in ihr Ohr.

"Und das werden wir ...", stimmte sie ihm zu, blickte kurz zu ihm auf und lächelte schwach. "Die Elfen werden ihnen zeigen können, dass es der Zeit bedarf und dass ein gegenseitiges Vernichten nichts bringt außer Leid und Schmerz, der die Zeit überdauert", setzte sie noch hinzu.

Er legte seinen Arm um ihre Schulter und zog sie näher an sich heran.
"Ja, das werden wir!" er genoß ihren Geruch und das weiche Bett.

Nyarálin ließ ihn gewähren, festigte ihrerseits den Griff um ihn ebenfalls ein wenig, ihm so ein Gefühl der Sicherheit und Halt vermitteln wollend. "Ich würde die Welt der Menschen gerne sehen", überlegte sie. "Mich gern selbst davon überzeugen, dass sie so grausam gegen ihr eigenes Volk agieren ... vielleicht verstehen wir ihre Beweggründe nur nicht."

Ethra wollte ihr widersprechen, ihr diesne Gedanken ausreden doch dann...
"Lass und aus Ellesmera fortgehen!" meinte er leise.
"Wenn du die Welt der Menschen sehen willst, so werden wir sie durchreisen!"

Überrascht davon, weil sie nicht damit gerechnet hatte, dass Ethra auf diesen Vorschlag einging, blickte sie auf und nickte dann. Sie wusste nicht, ob es dort nicht gefährlich war aber sie wollte ebenso wenig nachfragen - sie kannte die Geschichten, die die anderen Elfen von sich gegeben hatten nachdem sie zurückgekehrt waren.

"Wir speisen noch heute Abend und brechen dann morgen früh auf, in Ordnung?" fragte er und strich ihr langsam übers Haar.

"Du machst dir trotz allem um etwas Sorgen", stellte sie nach einer Weile fest, die sie gebraucht hatte um den Ausdruck in seinen Augen deuten zu können. "Was bedrückt dich?", fragte sie nach. Sie wusste, dass sie nicht falsch lag - so viele Jahre hatten sie gelehrt, wie sein Verhalten zu deuten war, dass jede kleine Geste mehr aussagte, als er zugeben wollte.

"Alice" gab ihr Gegenüber nur knapp zur Antwort.
Seine Augen lagen auf ihr.
"Eigendlich..." sezte er leise an, "wäre es mir lieber wir würden jetzt von hier verschwinden, heimlich still und leise.
Nur einem Diener einen Brief in die Hand drücken, welchen er zum Rat bringt!"

Sie schien den Vorschlag eine Weile lang abzuwägen ehe sie sich aus seinen Armen löste und zu dem Tisch rübertrat, ein Stück Pergament hervorziehend und die weiße Feder in die Tinte tauchend. "Ich werde den Brief aufsetzen. Sag mir, was darin stehen soll", sagte sie und lächelte zu ihm hinüber, strich sich die störenden Strähnen über die Schulter zurück, damit diese nicht in der Tinte dreckig wurden.

"Hohe Ratsmitglieder," begann Ethra zu diktieren.
"Nyarálin Taigol Maerwen Elatariel aus dem Hause Nienor und Ethra in Zerani Niv werden Ellesmera für unbestimmte Zeit verlassen, wie werden als außenposten in der Welt der Menschen agieren und den Rat von jeglichen Erfahrungen berichten!" er runzelte die stirn.
"Sonst noch etwas?"

Nyarálin begann langsam zu schreiben, verharrte immer wieder kurz um Formulierungen abzuändern oder ganze Sätze zu streichen ehe sie nach einer schieren Ewigkeit Ethra das Pergament reichte.
"So sollte es annehmbar und in keinem Fall falsch zu interpretieren sein."

Ethra las sich das Schreiben mehrere male durch, ehe er nickte und nach einer Feder für die Unterschrift verlangte.
"Wir sollten soviel Vorsprung haben, dass Alice unst fürs erste nicht findet."

Die Elbin nickte und erhob sich wieder, rollte das Pergament zusammen nachdem die Tinte darauf getrocknet war. Es sollte nicht so aussehen, als wären sie in aller Eile vor etwas geflüchtet, denn allein das würde viele Fragen aufwerfen.
"Was werden wir für die Reise benötigen?", fragte sie und war mit wenigen Schritten bei der Tür ehe sie ihn zur Antwort kommen ließ. "Ich beauftrage einen der Diener die Nachricht an den Rat weiterzuleiten."

"Nicht sehr viel, meine Tasche ist nocht nicht ausgepackt...." sagte er und richtete sich auf.
"Ich würde jedoch noch gerne zum Ahnenschrein meiner Familie gehen!"

"Ethra, ich benötige vermutlich mehr als dein Gepäck", wies sie ihn sanft tadelnd darauf hin, dass sie keinerlei Ahnung davon hatte, was sie außerhalb Ellesmeras benötigen würde. Langsam trat sie auf ihn zu und nickte dann. "Lass dir die Zeit, die du brauchst."

"Nimm einige Kleider mit..." sprach Etrha und dachte nach, "Papier und Schreibzeug, Geld und sonstiges was du für wichtig erachtest!" erklärte er und stand auf.
"Komm mich im Ahnenschrein besuchen wenn du bereit bist!" erklärte Ethra

Schlichtes Nicken folgte erneut von der Elbin ehe sie nach Ethras Hand griff und eben jene sacht drückte. "Sorge dich nicht", wisperte sie. "Es wird alles so werden, wie es das Schicksal will. Wir haben uns und all die Schwierigkeiten, die auf unserem Pfad liegen werden überwunden werden."

Ethra ließ Nyaralin noch einen flüchtigen Kuss zukommen, ehe er sich widerstrebend von ihr löste und in den Gang hinaus trat.

tbc: Ahnenschrein

Leise seufzend sah sie ihm eine Weile lang nach ehe sie sich umwandte, sich mit einem letzten Blick versichernd, dass niemand hier war und begann dann Kleider, sowie Pergament, Feder und Tinte zusammen zu räumen. Sie hatte niemals gedacht, dass sie diesen Ort wirklich verlassen würde aber der Angriff von Alice hatte sie verstört und zu sehr aufgewühlt - sie wollte niemals in Ellesméra in Angst leben müssen während des Nachts angegriffen und getötet zu werden. Der Abschied fiel ihr nicht schwer, eher im Gegenteil sie fühlte sich seltsam befreit als sie den Weg zum Ahnenschrein antrat.

tbc: Ahnenschrein

Die Reise hatte einige Tage in Anspruch genommen und der kurze Aussetzer, den sie dank Kharas verkraften musste, hatte ihr Zeitgefühl durcheinander gebracht, so dass sie nun Mühe damit hatte zuzuordnen, wie viel Tage vergangen waren seit sie aus Ellesméra fortgeritten war. An ihrer Stimmung jedoch hatte sich nicht viel geändert - sie war noch immer finster, so dass ihr Weg, nachdem sie das Tier an einen der Diener überreicht hatte, sie nicht sofort zu Ethra führte, sondern viel mehr in ihre eigenen Gemächer.
Auf ihren Gewändern war noch immer der Dreck der Reise zu finden und die Elfenfrau hatte das dringende Bedürfnis jegliche Erinnerung an das, was geschehen war fortzuwischen. Die fließenden Bewegungen, die sie vollführte, waren beladen mit unterdrücktem Zorn, während sie sich aus den alten Sachen in die neue Kleidung schälte und diese richtete. Arcanea. Vielleicht würde sie in den alten Schriften irgendetwas darüber finden. Es musste eine Gruppierung sein, die sich mit irgendwelchen Vorhersagen befasste, wenn Kharas schon von dem Ende der Welt sprach.