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Ein seit 2010 bestehendes Rollenspiel, das von der Vorstellungskraft seiner Nutzer lebt.
 
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 Gemächer des Prinzen

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BeitragThema: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptySo Jan 25, 2015 12:38 am

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Ilias Pars

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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptySo Jan 25, 2015 10:29 pm

Es klopfte drei Mal und erst nachdem er die Bitte erhalten hatte einzutreten öffnete Ilias auch die Tür zu dem großen Schlafgemach seines Bruders. Er trug heute ein buntes Sammelsorium aus Stoffen, in denen die Farben rot und Gold dominierten. "Großer Bruder" meinte er leise und nickte knapp, während er sich tief verbeugte und erst nach einigen Sekunden den Blick wieder hob, ein Lächeln auf dem Gesicht.
"Ich habe gerade eben erst erfahren, dass du zurück gekehrt bist! Unser verdammter Briefsklave hat sich gestern Abend den Knöchel verstaucht dieser Idiot. Er liefert schon den ganzen Vormittag Nachrichten zu spät ab" erklärte er und schüttelte den Kopf. "Sonst hätte ich dich schon viel eher begrüßt. Wie geht es dir? Was hast du alles gesehen und erlebt? Du musst mir einfach alles erzählen! Ich will von den zurück gebliebenen Völkern hören, die jenseits unserer Grenze leben!"
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Emhir Pars

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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptySo Jan 25, 2015 10:39 pm

Endlich trug er wieder seine alten Kleider, musste keine dicken Wollmäntel tragen und darunter gesteppte Jacken. Keine dicken, mit Fell gefütterten Schuhe, nein. Dies hier war seine Heimat, das Reich seines Vaters, das irgendwann auch sein Reich sein würde. Mittelpunkt der Welt, zumindest seiner Welt und Schmelztiegel etlicher Kulturen. Viele waghalsige Männer hatten hier über die Jahrhunderte hinweg versucht einen Platz in der Rangordnung zu finden, ob nun als einfacher Bediensteter, als Krieger oder als Händler. Ja selbst die Gärtner wurden hier sorgsam ausgewählt und das Privileg in dem Palast dienen zu dürfen, war ein ideales Gegenstück zu dem Ritterschlag, den es in Alagäsia gab. „Ilias!“ Freudig breitete er die Arme aus, umarmte seinen Bruder und klopfte ihm wie üblich viel sie fest auf die Schulter. Das Krummschwert das er unter dem Tuchgürtel befestigt hatte, ließ ein leises Klimpern verlauten, als die kleine Schnur die am Knaufende befestigt war, mit dem rubinbesetzten Ende gegen die Scheide stieß.
„Mit einem Wort mein lieber Bruder? Es war kalt. Dazu so rückständig wie man es kaum glauben mag. Die Leute dort kennen weder die Vorzüge des scharfen Essens, noch scheint es eine funktionierende Versorgung der Medizin zu geben. Die Frauen denken, sie wären den Männern gleichgestellt und verhalten sich dementsprechend. Keine Züchtigung, keine Ordnung. Früher oder später wird dieses Reich in Anarchie versinken … doch es bietet reichlich Bodenschätze, vor allem im landwirtschaftlichen Sinne. Doch …“ Sein Lächeln wurde breiter, ehe er seinen Bruder durch ein paar, mit Tuch besetzte Gänge mit sich zog. „Als ich in deinem Alter war, scherte mich all dies wenig. Erzähl, wie erging es dir? Was machen die Übungen im Kampf? Deine Sklaven? Und hast du endlich deine erste Frau auserkoren? Vater war, wenn ich mich recht erinnere, schon bei meiner Abreise besorgt das du noch keine hattest.“
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Ilias Pars

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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptySo Jan 25, 2015 10:48 pm

"Ich bin der beste Krieger des Landes" erwiderte Emhirs Bruder stolz. "Während du um die Welt gereist bist, habe ich es eher damit gehalten in unserem Land für Ordnung und gerechtigkeit zu sorgen. Ich habe meine Fähigkeiten mit Streitaxt, Kris und Djambia perfektioniert. Ich wurde zum Hauptmann der Wache befördert!" erklärte er und zuckte mit den Schultern.
"Vor einigen Wochen gab es einen Aufstand bei den weiblichen Sklaven im Tuchbezirk - wir haben die aufständischen Frauen gefangen genommen, und sie vor den Augen aller erschlagen - ehe alle anderen Sklavinen des Bezirks dreihundert Meter Tuch mit ihrem Blut rot färben und fortan um den Leib tragen müssen" erklärte er voller Stolz. "Ich würde mit Frauen, die sich wie Männer verhalten ebenso verfahren - und jene Männer die dies zuließen" er spuckte aus.
"Und was meine Frauen betrifft - ich habe mir noch keine ausgesucht"
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Emhir Pars

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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptySo Jan 25, 2015 10:57 pm

Er hatte nicht erwartet dass sein Bruder bereits derart aktiv im Militär handeln würde, doch der Stolz mit dem er sprach, ging bald auch auf ihn über. „Ein Mann der Exekutive, vieles hätte ich dir zugetraut kleiner Bruder, doch nichts derartiges. Aber es freut mich zu hören. Krieger sind der Boden auf dem alles andere stattfindet. Doch sei gewarnt.“ Er gab ihm einen leichten Klaps auf den Hinterkopf, ehe er schelmisch lachte. „Der beste Krieger des Landes ist schwer zu bestimmen. Vor einigen Jahren hätte ich das gleiche von mir behauptet. Doch so primitiv andere Länder auch sein mögen, einige Einzelfälle haben das Töten mehr im Blut, als jede Raubkatze und normale Menschen, ja selbst Söhne des Sultans wie wir sind solcher Mordlust nicht gewachsen. Doch genug dieser trübsinnigen Worte …“ Er klatschte zweimal in die Hände, woraufhin sich zwei Frauen mit Schleier näherten, welche, auf jeweils einem Silbernen Tablett, zwei Krüger Wein herbei trugen.
„Mhhhm.“ Gab er leise als Zustimmung des guten Geschmacks von sich und genoss den heimischen Wein in vollem Maße. Er genoss eben diesen so sehr, dass der Kelch bereits nach drei Schlucken geleert war. „Du musst eine Frau finden, Bruder. Unser Vermächtnis bleibt nur durch Ehen bestehen und sicherlich gibt es reichlich Kandidatinnen.“
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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptySo Jan 25, 2015 11:03 pm

"Ich werde mir bei Zeiten eine Lustsklavin auf dem Markt besorgen. Momentan warte ich noch auf eine neue Fuhr von Übersee - es heißt, sie soll aus einem Land namens Solandra kommen. Unsere sultanischen Piraten haben ein Sklavenschiff überfallen und einige Menschen von dort mitgenommen. Die Krieger sollen gut für die Feldarbeit geeignet sein. Und es heißt, dass ihre Frauen rote Haare und riesige Euter haben. Ich habe bereits eine Vorstellung von der Frau, die ich will und solch eine fremdländische scheint mir genau das Richtige zu sein. Ich werde sie züchtigen und lehren, wie man sich zu benehmen hat. Werde ihr zeigen, wie sich ein Mensch benimmt und vor lauter dankbarkeit, dass ihr sie von ihrer primitiven Natur befreie wird sie mir jeglichen Wunsch von den Augen ablesen. Aber dazu später - Vater hat nach dir rufen lassen. Er will offenbar wissen wie deine Reise verlaufen ist und wie viel Gold du ihm mitgebracht hast. Er schien sehr begierig auf neue Einnahmequellen zu sein. Sein Reichtum quillt gleichsam mit seinem Leib über"
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Emhir Pars

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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptySo Jan 25, 2015 11:12 pm

„Vater?“ Allein bei diesem Wort verschwand der vorherige Enthusiasmus Emhirs und statt seiner war nun eine ernste, verdrossene Miene in seinem Gesicht zu erkennen. „Natürlich, ich hätte wissen müssen das er mir kaum einen Tag nach meiner Ankunft gibt, bis er von mir erfahren will was alles in den fremden Ländern besprochen wurde, ehe er mir, egal welches Resultat erzielt wurde, kurz darauf sagt wie unglaublich unfähig ich sei und das eine geschorene Ziege die man zuvor eingeölt hat, wohl ebenso gut meinen Posten besetzten könnte.“ Er hatte nie verstanden wie sein Vater auf diesen Vergleich gekommen war, doch hatte er sich auch nie sonderlich große Gedanken darüber gemacht. „Wir sprechen uns, sobald unser Sultan Ruhe gibt, in Ordnung? Und vergiss nicht, eine Frau ist notwendig wenn man dich nicht irgendwann aus dem Palast verbannen soll. Es schickt sich nicht!“ Die letzten paar Worte musste er bereits rufen, denn schon hatte sich sein Bruder von ihm gelöst und war in irgendeine andere Richtung gelaufen.
Emhir konnte noch immer nicht glauben wie sehr sich Ilias verändert hatte, denn vor seinem inneren Auge hatte er keinen bewaffneten Mann, sondern einen kleinen Jungen der es geliebt hatte, am Meer zu spielen und der nichts lieber gemacht hatte, als mit dem Stock herumstreunende Katzen zu verjagen. Doch all dies war bereits lange vergangen und entfernte Schritten zogen ihn wieder in die Realität, erinnerten ihn daran, dass man ihn bereits im Thronsaal erwartete.

tbc. Daddy ...
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Leandra Farro

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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptyMo Jan 26, 2015 12:23 am

"Ich kann es tun", erklang Leandras Stimme nur leise in den großen Gemächern, die Emhir sein eigen nannte und langsam wagte sie es den Kopf zu heben und die hellblauen Augen auf den Prinzen zu richten, der sich während der letzten Zeit seit er aus dem Thronsaal zurückgekehrt war in nichts anderem geäußert hatte als in Mordplänen an seinem eigenen Vater. Sein Vater, der vergessen hatte, was sein Land einst noch ausgemacht hatte, sein Vater, der inzwischen nur noch Schlechtes für das Reich brachte und der seine Kinder im Stich gelassen hatte für das nächste Stück Fleisch, das ihm serviert worden war. Emhir hatte kein Detail an alledem ausgelassen und Leandra hatte schweigend gelauscht und sich ein eigenes Bild all dessen gebildet, gewusst, dass es nur noch eine Frage der Zeit war bis der Sultan auch ihren Kopf fordern würde, weil er glaubte, Emhirs Zuneigung zu ihr ging weiter als die Aufmerksamkeit, die man einer hübschen Vase schenken sollte. Wenn nichts geschah, würde er sie auspeitschen lassen, sie grausam vor Emhirs Augen ermorden lassen und so sehr Leandra auch dieses Leben hier verwünschte, so war es immerhin ein Leben und sie hing daran.
"Ich bin nur eine Sklavin. Nichts weiter als ein Gegenstand und eine Frau. Niemand würde mich verdächtigen und selbst wenn die Schuld auf mich fällt, so dächte niemand es wäre Euer Werk, mein Prinz. Ihr könntet es als Sklavenaufstand bezeichnen und mich hinrichten lassen", fuhr sie fort, als sie bemerkte, dass er innehielt und versuchte sich an einem zögerlichen, sachten Lächeln, das ihre blassen Züge nur für einige wenige Sekunden erhellen wollte ehe es wieder verblasste als sie den Kopf wieder senkte und auf eine Antwort wartete.
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Emhir Pars

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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptyMo Jan 26, 2015 12:38 am

Er hatte schlussendlich erschöpft auf dem Bett gesessen, hatte kaum eine Minute ausgelassen in der er nicht seinen Vater und seine Ignoranz verflucht hatte, die sie am Ende alle in den Untergang führen würde. Doch das Leandra es sein würde, die ihn aus dieser Trance riss, und das ausgerechnet mit einer Idee, die in der Umsetzung ebenso simpel wie genial war, hätte er nicht gedacht. „Du … bist meine Rettung, wie so viele Male Leandra.“ Er umfasste sanft ihr Gesicht, küsste sie und stand dann auf, von einer plötzlichen Euphorie gefasst. „Doch weder will ich dass man es als einen Mord aufdeckt, noch dass man dich damit in Verbindung bringt. Dir soll nichts Schlechtes widerfahren, es wäre unklug und undankbar für treue und loyale Dienste nur den Tod als Antwort zu geben.“ Und während er immer wieder hin und her lief, verschränkte er die Hände hinter dem Rücken, spielte im Kopf etliche Szenarien durch, doch sie hatte Recht. Es gab eine hohe Wahrscheinlichkeit das all dies glücken würde, und der Preis dafür war gerade gestiegen, denn sein Vater würde es sich nicht nehmen lassen die Fremden so oft zu beleidigen wie er nur konnte, wenn er in seiner Arroganz nicht letztlich sogar einen Angriff befehligen würde, was langfristig für dieses Land momentan der Tod wäre. Sie waren eine große Handelsnation und besaßen eine durchaus große, militärische Macht. Doch keine, die sich mit Fyonara messen konnte. Nein, dieses Geschwür der Welt musste anders, subtiler aufgehalten werden.
„Leandra.“ Wandte er sich schließlich wieder an sie, nachdem er immer wieder vereinzelt Worte vor sich hin gemurmelt hatte und mit einer einzigen, sachten Geste griff er nach ihren Händen und zog sie zu sich hinauf. „Wenn es dir gelingen sollte dies zu tun, so verspreche ich dir bei der Ehre als künftiger Sultan, dass dir ein Wunsch freisteht. Vollkommen gleich welcher.“
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Leandra Farro

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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptyMo Jan 26, 2015 12:46 am

Im ersten Moment hatte sie sich ihre Freiheit wünschen wollen, wünschen wollen wieder zurück nach Hause kehren zu dürfen und dieses Sklavenhalsband loszuwerden, das sie nun bereits seit fünf Jahren trug, aber sie wagte es nicht, diese Gedanken in Worte umzuwandeln. Er würde nicht akzeptieren, dass sie ging und selbst wenn er sie frei lassen würde, so würde sie niemals bis zum Hafen kommen, weil es dann wieder andere Häscher gäbe, die sie erneut versklaven würden - hier in diesem Land gab es kein zurück, das hatte sie festgestellt und man kannte ihr Gesicht inzwischen in der Stadt, gut genug, um zu wissen, wohin sie gehörte und wem sie gehörte. Für einen kurzen Moment lang biss sie sich auf die Unterlippe während ihre Augen noch einmal sein Gesicht abtasteten ehe sich ihr Blick sofort wieder abwandte und hinunter zu ihren Händen richtete, die noch immer in den seinen ruhten. Im Grunde konnte sie ihn doch auch nicht allein lassen, nicht, wenn er Sultan werden würde - er hatte ihr so viel Gutes gegeben, dass sie inzwischen glaubte, es wäre ihm gegenüber ungerecht, wenn sie nun einfach um ihre Freiheit bat. Sie würde damit alle Freundlichkeit mit Füßen treten, alle Bildung, die man ihr hatte zukommen lassen und alle Möglichkeiten, die sie hier besaß.
"Ich wünsche mir nichts, mein Prinz. Nichts mehr, als dass Eure Heimat den Sultan bekommt, den es verdient. Einen großen Herrscher, der das Banner der Drei Sonnen noch über vielen fernen Reichen hissen wird", antwortete sie ihm deswegen schließlich mit einem zögerlichen Lächeln auf den Lippen. Es ehrte ihn, dass er nicht wollte, dass ihr etwas geschah - dass er sich sogar um sie sorgte und ihren Tod nicht wollte, nachdem sie seinen Vater ermordet hätte und dann nur wenige Augenblicke später fiel ihr doch etwas ein. "Ich wünsche mir doch etwas für mich selbst ... dass Ihr mir das nicht zürnt und mich weiterhin an Eurer Seite sein lasst, mich nicht fortjagt oder dem Tode überlasst."
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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptyMo Jan 26, 2015 12:56 am

„An meiner Seite wirst du verweilen, dessen kannst du dir sicher sein. Weder werde ich dich Jemand anderem überlassen, nein, selbst dem Tod nicht.“ Auf seinen Lippen spiegelte sich ein ehrliches, warmes Lächeln und als er sich zu ihr hinüber beugte, küsste er sie lang und ruhig. Sie hatte ihm erneut ihre Loyalität bewiesen, die Bestätigung dass sie eine wahrhaftige Sklavin dieses Reiches war und wusste wo ihr Platz war. Doch war sie keineswegs undankbar, sondern zeigte stattdessen dass sie sich auch als Niedrige noch immer nützlich machen konnte. Das sie erstaunen konnte. Und eben dies hatte sie gerade eben nicht zum ersten Mal getan. „Ich werde dir, wenn dies vorbei ist ein paar Dienerinnen schicken die dich einkleiden sollen. Sie werden dir verschiedene Stoffe zeigen, sowie Edelsteine die daran befestigt werden. Schnitt, Anzahl und Anordnung der Edelsteine sowie der Stoff, sei ganz dir überlassen, ich verlange es.“ Er küsste sie erneut, doch nur für einen Wimpernschlag lang. „Und wenn ich Sultan bin und man mich zu eben diesem ausgerufen hat, wird dein Gemach wachsen, mein Goldstück. Zusammen mit einem Ausblick auf meine wunderschöne Stadt.“
Als er sich schließlich von ihr löste, ging er zu einem kleinen, goldenen Becken hinüber, in welchem klaren Wasser lag. Es war von der stehenden Hitze in dem Raum leicht angewärmt, doch störte er sich nicht weiter daran. Stattdessen legte er das ganze Gesicht in eben jenes Becken, hielt für ein paar Sekunden die Luft an und prustete schließlich, als er sich wieder erhob, zog mit den nunmehr nassen Händen durch die dunklen Haare.
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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptyDo Jan 29, 2015 1:30 am

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"Euer Hoheit" meinte der junge Mann mit den dunklen Haaren leise, als Prinz Emhir sein Gemach betrat. Garaenar Maenlarys saß auf einem Stuhl, neben der Tür, welche kurz zuvor hinter Emhir zugefallen war. Garaenar legte sanft einen Finger auf die Lippe. "Ruft nicht eure Wachen, ich bitte euch. Dies wäre nicht Weise" erklärte er leise und schenkte dem anderen ein Lächeln. Mittlerweile schwitzte er nicht mehr und trug ein langes, enganliegendes, schwarzes Oberteil. "Ich habe mich selbst in euer Gemach gelassen und ich entschuldige mich für diese Unhöflichkeit, wirklich außerordentlich" er stand langsam auf, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und umkreiste einen Tisch mit allerlei Gaben, den Blick noch immer auf Emhir gerichtet. "Doch mein Herr forderte von mir, dass ich mit euch unter vier Augen rede - ohne das Wissen eines anderen." erklärte er leise. "Ihr habt hier zwei mächtige Parteien an euren Tisch geladen - ihr habt Feinde in dieser Stadt und mein Herr wünscht euch ein Freund zu sein. Er gewährt euch die Gnade eines Bündnisses" erklärte er leise. "Natürlich ist solch eine Gnade niemals umsonst. Doch er bietet euch Handelsbeziehungen, einen verlässlichen Bündnispartner und einen unerschütterlichen Freund" er lächelte. "Die Bedingungen sind einfach - ihr werdet Sultan und nicht nur dessen Vertreter. Ihr handelt in der Außenpolitik wie es meinem Herren gefällt und dürft in der Innenpolitik schalten und walten wie es euer Wunsch ist. Und ihr werdet Adriana Fiorenza kein Leid antun. Dafür werdet ihr eine reichhaltige Handelsbeziehung bekommen und einen Verbündeten mit einer großen Armee." erklärte er.
"Ich sollte erwähnen, dass mein Herr dieses Großzügige Angebot nur einmal machen wird."
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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptyDo Jan 29, 2015 10:30 pm

Erstsaunt über das plötzliche Auftauchen des anderen zog er die Augenbrauen hoch, beäugte ihn einen Moment lang kritisch und machte dann schließlich ein paar Schritte zur Seite. „Allein die Tatsache dass ihr, ohne dass ich davon informiert wurde in meine persönlichen Gemächer gekommen seid zeigt, dass ihr mehr seid, als das bloße Auge wahrzunehmen scheint. Deshalb bin ich, auch wenn ich es nicht gewohnt bin Befehle oder Zuweisungen von einem Fremden anzunehmen, durchaus daran interessiert.“ Er schenkte sich aus einer der Karaffen Wein ein, trank einen Schluck und drückte Garaenar einen zweiten gegen die Brust, ehe dieser eben diesen aus eigenem Antrieb festhielt. „Trinkt. Geschäfte, vor allem gute macht man nur mit Alkohol. Und euer Angebot scheint ja, zumindest laut eurer Aussage durchaus vielversprechend zu sein. Doch in einer Sache muss ich widersprechen …“
Er lehnte sich gegen eine marmorne Säule, in welche fein verzierte Schriften eingraviert waren. „Ich werde euer Land, so ihr mir dessen Interessen denn darlegt, gern in der Politik berücksichtigen, doch ganz und gar lenken werde ich mich nicht lassen. Die Frau indes? Mir soll sie gleich sein, von mir aus wird ihr kein Leid geschehen. Die Leute werden froh sein wenn sie wieder verschwindet, ob Tod oder lebendig …“ Er zuckte mit den Schultern. „In ein paar Wochen wird ohnehin niemand mehr davon sprechen.“
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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptyDo Jan 29, 2015 10:38 pm

"Ihr missversteht" erklärte er lächelnd, während er den Kelch wieder bei Seite stellte. "Die Bedingungen dieses Bündnisses sind keine Verhandlungssache, König der Händler" erklärte er leise und bestimmt. "Das Angebot welches ich euch mache, ist das Beste auf welches ihr hoffen könnt" er fuhr sanft mit einem Finger über das Glas und hinterließ dabei einen hellen, sphärischen Ton. "Dieses Land - euer Land ist reich an Bodenschätzen. Aber zerfallen - eure Stadtstaaten regieren nur sich selbst, eure Kalifen sind unter eurem fualen Vater selbstsätndig geworden und wollen keinen neuen, starken Sultan akzeptieren. Sie werden sich gegen euch wenden und euer Land wird zerfallen. Euer eigener Bruder wird sich gegen euch wenden - und alles worauf ihr euch bezieht, all eure Macht könntet ihr nur mit Gefolgsleuten demonstrieren. Eure Macht existiert nicht. Eurem Bruder gehört die Stadtwache - die Ehre der alten Regeln eurem siechenden Vater. Die Liebe des Volkes dient eurem jüngsten Bruder. Ihr ward so viele Jahre fort" er schüttelte den Kopf. "Ihr steht hier und habt nichts, außer die Kleider am Leib. Mein Herr jedoch weiß wie man widerspenstige Männer zügelt. Ihr habt keine Wahl. Nehmt unsere Hand in Freundschaft oder aber sterbt von der Hand derer, die euch Treue vorgaukeln"
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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptyDo Jan 29, 2015 10:47 pm

Er ließ sich die Worte des anderen einen Augenblick lang im Kopf durchgehen, schien abschätzen zu wollen ob sie wirklich der Wahrheit entsprechen konnten, ob all dies überhaupt einen wirklichen Zusammenhang bildete. Und eben das tat es, zu deutlich als das er es leugnen konnte und im Stillen mahnte er sich selbst dafür, derart blind gewesen zu sein. Sein Bruder hatte eine nicht zu unterschätzende Macht und auch wenn sein Verrat noch immer nicht bestätigt war, so war es doch auffällig das direkt mehrere Personen ihn anklagten. Doch nichts desto trotz wollte er eben diesen Verdacht nicht aussprechen. Das Problem mit den Kalifen indes kannte er und er hatte bereits ein Konzept ausgearbeitet, wie er dieses, inzwischen viel zu eigenständige Land wieder zu seinen Ursprüngen zurück bringen konnte. Doch dafür brauchte er Zeit. Zeit die er nicht hatte, wenn er nicht jeden Fürsprecher für sich gewann. „Ich willige ein, Gesandter. Doch sollte sich diese Hilfe als unnütz erweisen, so werde ich, trotz brüchigem Reich und einem angeblich verräterischen Bruder meine Konsequenzen ziehen, seid euch dessen sicher.“
Und dann, wenn auch mit einigem Widerwillen, streckte er die Hand aus, reichte sie dem anderen förmlich.
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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptyDo Jan 29, 2015 11:07 pm

"Einen Handschlag in allen Ehren, doch mein Herr setzt auf weltlichere Insignien. Welche, die man später noch beweisen kann" erklärte er und nahm eine Rolle Pergament aus der Tasche, zog diese ein kleines Stück heraus und nahm noch Federkiel und Tinte zur Hand, ehe er dem Prinzen die Schreibuntensilien in die Hand drückte.
"Tinte hält länger als Worte, so lautet ein Sprichtwort in meiner Heimat. Und wenngleich wir auch nicht viele gute Sprichwörter unser Eigen nennen können, so zählt dieses doch unweigerlich dazu" erklärte er und schenkte dem anderen ein Lächeln. "Schaut nicht so drein Prinz - wir erobern hier nicht euer Land, wie es Fyonara tun würde, sondern helfne euch eure Macht zu festigen, dafür einenen Teil davon abzugeben, nun... besser weniger Macht als gar keine, nicht wahr? Hier eure Unterschrift, bitte"
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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptySa Jan 31, 2015 8:10 pm

«Neffe« hallte die kräftige und voluminöse Stimme von Salim Pars durch die Gemächer des Prinzen und kündigten den Mann an, welcher nach Meinung einiger Würdenträger der Stadt Sultan sein sollte. Eine zweifelhafte Ehre, welche Salim bereits vor dreißig Jahren dankend und mit nicht wenigen darauf folgenden Morddrohungen abgelehnt hatte. Vor ihm hatten nur zwei Männer auf den Thron des Sultans verzichtet - einer unter Zwang und der andere war ein Schwachkopf gewesen, der sich nackt ausgezogen und in die Wüste verzogne hatte, ehe man ihn drei Wochen später tot dort auffand.
Salim jedoch hatte den Thron aus einem anderem Grund abgelehnt - aus Weisheit. Er war ein Mann, der sich und seine eigenen Fähigkeiten gut einzuschätzen wusste. Und er besaß keine Fähigkeit, die ein guter Sultan haben musste. Kaltblütigkeit und Grausamkeit in gewissen Maßen zählte mit Sicherheit zu diesen Fähigkeiten.
»Mein Lieber Neffe« erklärte er schließlich und umarmte den anderen. »Oder sollte ich dich fortan eure Eminenz nennen? Wirklich furchtbar was mit meinem Bruder geschehen ist, absolut untragbar. Ich wünschte es wäre früher geschehen.« er lächelte, tippte sich an die Nase. »Ich bin so froh, dass du zur rechten Zeit zurück gekehrt bist«
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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptySa Jan 31, 2015 8:24 pm

Emhir hatte bis vor wenigen Augenblicken mit dem Kopf über mehreren Dokumenten gehangen, die es zu studieren galt. Allgemeine Ausgaben des Staates und neue, kleinere Handelsbeziehungen über die er beschied wissen musste. Vor allem anderen jedoch standen die Informationen über seine derzeitigen Untergebenen. Und hatte er anfangs noch seinen Bruder zu eben diesen schicken wollen, so war es ihm inzwischen zu heikle ihm mit einem solchen Besuch möglicherweise noch weitere Fürsprecher zu schenken, wobei er noch immer nicht wusste, ob sein Bruder nun wirklich schuldig war, oder ob all die Befürchtungen nur das Resultat der letzten Tage war. Doch so oder so musste er eine Entscheidung treffen, denn das warten darauf das etwas passieren würde, war schlimmer als eine falsche Entscheidung. Doch der letztendliche Beschluss einer Entscheidung wurde in just jenem Moment unterbrochen, als sein Onkel in sein Gemach trat und Emhirs Blick zeigte fast augenblicklich Erleichterung. Wenn es Jemanden über die Jahre hinweg gegeben hatte der stets auf seiner Seite gewesen war, so war es zweifelsohne er, denn wie schon seinem Vater, würde er ihm sicherlich gute Dienste als Berater erweisen. „Onkel, du ehrst mich mit deinen Worten, wobei ich nicht Sultan bin. Glücklicherweise … denn eben dies bedeutet auch, das Vater noch lebt.“ Einen Moment lang schweig er aus gespielten Respekt. „Nun, ich ebenso. Ich will mir nicht ausmalen was passiert wäre, wäre ich später eingetroffen. Doch bitte, setzte dich.“
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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptySa Jan 31, 2015 8:30 pm

»Wenn du Sultan werden willst, mein Sohn dann musst du lernen ein besserer Lügner zu werden. Nicht einmal unsere Mutter würde um den Tod meines Bruders trauern« erklärte Salim und schüttelte den Kopf. »Er war einst ein großer Mann und ich tat gut daran auf meinen Platz in der Erbfolge zu verzichten, doch der Mann der dort oben vor sich hin siecht und dessen Wunden ich gewaschen und gepflegt habe...
Dort ist nichts mehr von diesem Mann übrig und ich glaube, dieses Monstrum hat meinen Bruder aufgefressen«
er schüttelte den Kopf. »Wäre sein Gehirn nicht beschädigt worden, so hätte er in seiner Gier noch das ganze Reich verschlungen. Nein. Niemand, der bei klarem Verstand ist sollte deinem Vater auch nur eine Träne nachweinen und es ist mir egal, was das Prozedere dazu sagt. Dein Vater ist vor langer zeit gestorben und ich habe lange genug getrauert. Wir müssen etwas neues angehen, wenn wir unsr Land zu Größe zurück führen wollen« er klatschte in die Hände.
»Und nun, da ich deinem Vater nicht mehr zu helfen vermag, sag - was habe ich in den letzten Tagen verpasst? Ich hörte, du hast Gesandte geladen. Erzähl mir alles und dann wollen wir doch mal sehen, ob wir nicht ein wenig Kamelhändler spielen können«
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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptySa Jan 31, 2015 8:46 pm

„Die Gesandten …“ Wiederholte Emhir und ihm war, als hätte ihm bei eben diesem Wort jemand mit einem Mal gegen den Brustkorb geschlagen, denn wie bei einem solchen Hieb blieb ihm mit einem Mal die Luft war und er knirschte mit den Zähnen. „Nun es ist eine eigenwillige Bande. Ein Gesandter der mir drohte und mich zwingen wollte, etwas zu unterzeichnen das seinen Herren legitimiert über meine Außenpolitik zu bestimmen. Im Gegenzug dafür hätte er mit ein Bündnis, sowie den Handel vorgeschlagen. Ich indes lehnte ab, wollte mich nicht auf irgendetwas festnageln und mich derart bloßstellen lassen… Der Gesandte aus Alagäsia, nun ist gar kein Gesandter, sondern eine Gesandte.“ Sein knirschen war ein wenig lauter zu hören. „Es ist dieselbe Frau, die mich auch einst in ihrem Heimatland verhöhnte und der ich, wie es mir meinem Recht nach zustand, eine Züchtigung erteilte. Eine ruhige, sanfte, bevor ihr aus der Haut fahrt Onkel. Und der dritte, nun.“ Er zuckte mit den Schultern, verzog den Mund und hantierte nebenbei mit den Dokumenten, wissend, dass er heute ohnehin keine Zeit mehr dafür finden würde. „Er scheint mir ein typsicher Soldat aus diesem Land zu sein. Ein hoher Offizier soweit ich weiß, mehr ist jedoch nicht zu sagen. Beide haben einem Handelsvertrag jedoch noch nicht zugestimmt, sie wollen sich zuerst das Reich der drei Sonnen selbst ansehen, es sozusagen begutachten.“
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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptySa Jan 31, 2015 9:01 pm

Salim nickte für einen kurzen Moment, wenngleich er seinen Sohn auch aus stechenden Augen ansah. »Wer Honig essen will, der ertrage das Stechen der Bienen« erklärte er dem Neffen. »Wie es so schön heißt. Wir sind ein Handelsvolk mein Sohn, das ist es was uns stark gemacht hat - der Handel. Wir geben den Menschen, was sie wollen und nehmen dafür etwas. Wir sind reich und mächtig geworden, weil wir uns anderen Kulture gegenüber angepasst haben« er strich sich über den Bart.
»Wenn ich also zusammenfassen darf: Ein Gesandter besitzt einen mächtigen Herren, der noch mächtiger werden will. Er droht dir und riskiert somit einen Krieg. Ihm liegt also sehr viel an unserer Handelsware. Anstatt ihn zu zürnen, würde ich ihm an deiner Stelle die Administration über eine unserer kleinen Stadtstaaten geben. Was glaubst du will er mit unserer Außenpolitik? Hier geht es ihm um Steuern. Nimm einem der Kalifen, die gegen die Aufbegehren die Stadt und überlasse sie ihm - dann belegst du sie mit hohen Steuern. Wenn er nicht all sein Geld verlieren will, wird er erneut zu dir kommen und einen neuen Pakt aushandeln, doch nun bist du der Überlegenere, da er bereits bekam was er wollte. Lass deinen Gegner einen Zug machen, ehe du über dienen grübelst« schlug er dem Jüngeren vor.
»Deine zweite Gesandte, mag eine Beleidigung in den Augen unserer Götter sein, doch Handel ist gottgefällig. Ich war einmal in einem Land, östlich von hier. Dein Cousin war ebenfalls bei mir, mein eigener Sohn. Er starb in diesem Land und sie wollten ihn aus Güte mit ihren Riten bestatten - sie wollten seinen Körper verstümmeln. Ihm das Gehirn entfernen und seinen Leichnam konservieren. Dies widerspricht allen Göttern und würde seine Seele vermutlich verdammen.« er lächelte bitter. »Ich stimmte zu und sicherte mir die Freundschaft des Pharaos - und den größten Handelspakt in unserer Geschichte« er seufzte. »Es mag dein Recht gewesen sein sie zu schlagen, doch du warst in ihrem Land. Wir passen uns an, weißt du noch? Ein Handel ist mehr Wert als ein kurzer Moment der Ehre. Entschuldige dich bei ihr und biete ihr Gold und Kleider an, schenke ihr einige Tiere und zeige Reue, dann wird sie dir vergeben, denn Frauen in anderen Ländern lieben es, wenn sie glauben sie hätten gewonnen« er kratzte sich an der Nase.
»Und was den Mann aus Fyonara betrifft - gib ihm ein Angebot mit vielen Zahlen darin, etwas einfaches. Dinge die er braucht - und nur die. Keine exotischen Speisen, nichts. Er wird annehmen, wenn du ihm Dinge vorführst, die er besitzen will.«
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Leandra Farro

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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptySa Jan 31, 2015 9:14 pm

Bislang hatte Leandra schweigend auf einer der Liegen gesessen und den Kopf gesenkt gehalten während sie still den Worten der beiden Männer gelauscht hatte. Noch immer waren die Ereignisse präsent, die ihr widerfahren waren - der fremde Gesandte, der zu ihr gekommen war und sie bedroht hatte, wenn sie Emhir nicht ermorden würde, die Waffe, die er ihr dafür hatte geben wollen und das Versprechen, sie einfach von hier fortzubringen, nachdem sie es getan hatte, aber bislang hatte sie noch nicht den Mut gefunden, darüber auch nur ein einziges Wort zu äußern. Doch als sie nun hörte, dass Salim darüber sprach, eben jenem Gesandten nun auch noch einen Stadtstaat zu schenken, zuckte sie zusammen und hob den Kopf, biss sich unruhig auf die Lippe und kaute eine Weile lang darauf herum. Wenn sie jetzt sprach ohne um Erlaubnis gebeten zu haben, würden sie Konsequenzen treffen, aber er würde niemals zulassen, dass sie vor ihm sprach - wenn Emhirs Entscheidung falsch ausfiel, weil sie ihm nicht die Wahrheit gesagt hatte, dann würde er wütend auf sie werden und einen Fehler machen.
"Er war bei mir", erhob sie dann schließlich leise die Stimme und als sich die Blicke der beiden Männer auf sie richteten, senkte sie den Blick wieder und ließ ihre blonden Haare nach vorn fallen, in der Hoffnung so leichter übersehen zu werden. "Der fremde Gesandte kam durch den Spiegel. Er gab mir einen Dolch und verlangte, dass ich meinen Prinzen ermorde, dass er mich dafür von hier fortbringen würde. Ich habe die Waffe fortgeworfen, er ging wieder durch den Spiegel, nahm aber die Waffe mit. Auch die Abgesandte aus Alagäsia war bei mir ...", begann sie zu erläutern und knetete unruhig mit den Fingern in dem dünnen Stoff des Kleides, das sie trug.
"Sie war in meinem Kopf, in meinen Erinnerungen und hat alles gesehen ... ich wollte das nicht ... sie bot mir an zu helfen und dann verwandelte sie sich in einen Vogel und flog weg. Der andere Gesandte kam danach ..."
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Emhir Pars

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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptySa Jan 31, 2015 9:26 pm

Mit einem Blick den man nicht genau definieren vermochte, sah Emhir sie an. Wut und Verwunderung schienen sich dabei im Sekundentakt abzuwechseln und seine Faust ballte sich mehrmals, woraufhin sie sich jedoch stets wieder löste. „Sie war in deinem Geist?“ Zischte er leise durch die aufeinander gepressten Zahnreihen, ging schließlich auf sie zu und zog sie an ihrem Halsband zu sich hinauf, starrte sie aus boshaften Augen an. „Warum hast du bisher nichts davon erwähnt? WARUM frage ich? Und wage es dir, mir noch einmal etwas vorzuenthalten. Oh, oh wage es dir Leandra. Ich behandle dich über deines Standes, gebe dir Bildung und Frohsinn und wie dankst du es mir?“ Ein Schlag mit dem Handrücken folgte, kurz darauf ein zweiter mit der geballten Faust.
Sein Puls raste noch oben, binnen Sekunden war sein Gesicht vor Zorn gerötet. „In deinem verdammten Kopf? Was hat sie alles gesehen? Was frag ich? Nein, du brauchst nicht antworten, dein Blick sagt alles, alles!“ Er raufte sich die Haare, stieß einen Pokal und eine Karaffe um die neben ihm standen, ehe er einen Kerzenlöscher der Länge nach durch eines der Fenster nach, welches Augenblicke später in Millionen kleiner Teile zerstob. „Mein Bruder! Nun auch du, die mir etwas vorenthält. Götter was habe ich euch getan?“ Der Schrei ging gen Decke und für einen Moment herrschte Ruhe. Sein Onkel, der wohl bereits ahnen konnte was gerade auf dem Spiel stand, war indes immer noch ruhig. Und entrüstet setzte sich Emhir auf einen gepolsterten Stuhl, massierte mit zwei Fingern seine Nasenwurzel und blieb still. „Es war gut von dir … loyal das Angebot der Waffe abzulehnen, Leandra.“ Murmelte er leise. „Doch nichts desto trotz hast du mir damit geschadet, es nicht früher zu sagen.“
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Salim Pars

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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptySa Jan 31, 2015 9:32 pm

"Bist du jetzt fertig?" fragte Salim ruhig, während er die Schale mit Früchten und Wein wieder an den Platz stellte, nachdem er eben jene Schale zuvor zur Seite genommen hatte, als Emhir seine Beherrschung verloren hatte. "Wir haben erfahren, dass wir Feinde im Land haben und du reagierst darauf, indem du noch mehr zerstörst Neffe? Ist dies etwa zielführend? Was hat dein Anfall dir nun gebracht, außer einem kaputten Fenster und blutigen Händen" fragte er leise, jedoch bestimmt. "Du bist bald ein Sultan und solche Dinge werden des öfteren Geschehen" er ging zu der Sklavin, hob unsanft ihren Kopf hoch, während er ihr Kinn zwischen zwei Fingern hielt, drehte den Kopf nach links und nach rechts. "Die Nase ist nicht gebrochen" stellte er fest, während er ein Tuch in kaltes Wasser tauchte und es ihr auf die Wange und über das Auge legte. "Drücke es fest drauf und die Schwellung wird bald abklingen und die blauen Flecken werden nicht so groß werden. Du willst doch für deinen Herren hübsch bleiben, nicht wahr?"
Salim wandte sich wieder zu Emhir um. "Was ich mich Frage Neffe, wenn du dich derart aufregst, dann scheint diese Sklavin viel zu wissen. Wieso? Wie konntest du zulassen, dass sie so viel Erfährt? Und vor allem - was weiß sie?"
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Emhir Pars

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BeitragThema: Re: Gemächer des Prinzen   Gemächer des Prinzen EmptySa Jan 31, 2015 9:42 pm

Er hatte dabei zugesehen wie sich sein Onkel um Leandra kümmerte, die indes konsterniert auf dem Boden saß und scheinbar nicht wirklich wusste, was sie noch tun sollte. „Alles Onkel, sie weiß alles.“ Seine Stimme dämpfte sich langsam wieder, denn so ungern er die Worte seines Verwandten auch hörte, sie waren wahr. „Sie weiß über viele meiner Vorhaben Bescheid, über meinen Verdacht den ich gegenüber meinem jüngeren Bruder hege. Und sie war es, auf meinen Auftrag hin die Vater …“ Er hielt inne, schlug selbst die Augen nieder. Eine Geste die er eigentlich nie wieder hatte verwenden wollen, war sie doch für Frauen und niedere Bedienstete, nicht jedoch für einen baldigen Herrscher.
„Wenn diese fremde Hexe das Wissen hat Vater, wird sie es gegen mich verwenden. Sie hasst mich, unser ganzes Reich. Das einzige was wir noch verwenden können, ist die Erinnerung an das Gespräch mit dem Gesandten des Fremden Landes. Denn ein versuchter Mordanschlag kann einiges an Reputation kosten. Doch was bringt es mir, wenn … wenn ..“ Er verstummte erneut.
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