Mauern von Ilirea

Garvin stand neben Teyran mit dem Hand der dem Griff es Schwertes. Die Kulls würden sicher versuchen die Mauern zu erklimmen, genau für solche Fälle wurden auch Schwertkämpfer auf den Mauern postiert. Solange mich hier kein Pfeil erwischt... Das Stampfen der Ungeheuer wurde immer lauter, immer schneller. Das laute Gebrüll der Kreaturen war nun genau zu hören. Er sah sich um. Er sah nicht nur ausgebildete Soldaten sondern auch einfache Arbeiter, sogar ein paar junge Knaben die gerade erst das Mannesalter erreicht hatten. Der geübte Blick des Soldaten ging zu einem Knaben neben ihm, der mit zitterndem Atem sein Schwert festhielt. Wie ist dein Name? Fragte Garvin. E... Endras mein Herr. antwortete der jüngere zögernd. Garvin klopfte dem Jungen auf den Rücken, das ein schweres Kettenhemd bedeckte. Sie können genauso sterben wie wir Endras, verliere deinen Mut nicht und wandle deine Angst in Zorn um den du gegen deine Feinde richtest. Hoffnung gibt es immer, auch für uns mein Junge. Der Knabe nickte nur lächelnd und richtete seinen Blick dann wieder auf das Schlachtfeld. Der gleichmäßige Regen prasselte auf seinen Kopf, doch beruhigte ihn die kälte ein wenig.

Soldaten! Garvin ging durch die Reihen. Habt keine Angst, sie können genauso sterben wie wir. Unsere Aufgabe besteht darin diese Monster daran zu hindern in den ersten Ring zu kommen und das Haupttor zu durchbrechen. Wir müssen ausharren bis Unterstützung eintrifft! Der Regen prasselte noch immer, Garvin war inzwischen komplett durchnässt.
Ich sollte darauf achten hier nicht auszurutschen...
Der Soldat zog sein Schwert und sah kurz zu Teyran der nicht weit von ihm stand. Es beruhigte ihn ein wenig das er die Bogenschützen befehligte.
Bereitmachen! Rief er lautstark.

" Denkt an unsere Taktik ! Ich will einen stetigen Pfeilhagel ", schallte Teyrans Stimme laut die Mauer entlang. " Zielt auf die Hälse und die anderen ungepanzerten Stellen. Und vor allem: Denkt an meine 7 Gebote:
1. Du sollst dich nicht erschießen lassen.
2. Jeder Schuss ein Treffer.
3. Du sollst deine Wunden versorgen. Wer verwundet ist, zieht sich in die Stadt zum Lazarett zurück. Wir brauchen hier keine gottverdammten Helden.
4. Sorgt dafür, dass ihr immer genug Pfeile habt.
5. Im Zweifelsfall geordnet zurückweichen.
6. Die Befehlskette wird strikt eingehalten. Kein, ich wiederhole: KEIN Befehl wird während dem Gefecht in Frage gestellt.
Und die 7. und letzte Regel: So etwas wie ein ehrenhafter Kampf existiert nicht. Wenn ihr die Möglichkeit habt, einen Gegner zu töten, so nutzt diese. Denn diese werden es mit euch ebenso halten. "
Er schritt langsam die Reihen der Bogenschützen ab und blieb schließlich neben Garvin stehen.
" Ich habe mit Garvin hier gewettet, dass kein einziger Kull auf die Mauern gelangt. Also sorgt gefälligst dafür, dass ich diese Wette gewinne ! Ich besitze nämlich nicht genug Geld um ihm das zu bezahlen !

Das Stampfen der Kulls wurde immer und immer lauter, einige begannen bereits wild mit den Armen zu wedeln, jeder von ihnen wollte seine Kraft in der Schlacht beweisen. Dann geschah etwa, kurz verstummten alle Kreaturen und für ein paar Sekunden lang hörte man nur das schwere Plattern der Regentropfen auf den schweren Rüstungen.
Drajl! Riefen die Kulls und rannten dann mit einer übermenschlichen Geschwindigkeit auf die Stadt zu. Zwischen den Reihen der Ungeheuer konnte man Rammböcke und Leitern erkennen, die allesamt eher stabil und klobig gebaut waren, jedoch ihren Zweck erfüllen würden. Der Regen verstärke sich und die ersten Pfeile und Felsbrocken der Urgals flogen auf die Soldaten zu, die auf der Mauern postiert waren.
Die Schlacht hatte begonnen.

Ein paar der Männer auf der Mauer wurden von Pfeilen getroffen, der größte Teil davon prallte jedoch von den Zinnen der Mauer ab.
" Feuer ! "
Die Pfeile der Bogenschützen prasselten auf die ersten Reihen der angreifenden Ungeheuer nieder und auch Teyran schickte seinen Pfeil auf den Weg.
Einige der Kull gingen, von Pfeilen durchbohrt, zu Boden und brachten ihre nachrückenden Freunde zum Straucheln.
Der Ansturm wurde davon allerdings nicht merklich verlangsamt. In den Augen der Kull konnte der Elf selbst auf die Entfernung die Kampfeslust glitzern sehen.
Ihm schauderte. Inzwischen hatte sich bereits die nächste Reihe der Bogenschützen nach vorne bewegt um den Beschuss fortzusetzen.

Einige Der Kulls vielen durch direkte Treffer in den Kopf nach hinten und verlangsamten so ihre Kameraden. Diese stießen ihre Toten Artgenossen jedoch achtlos zur Seite, einige nahmen noch deren Waffen und schleuderten sie auf die menschlichen Soldaten. Als die Armee der Monster die Mauer erreichte, erkannte man eine primitive, aber logische Taktik. Die Bogenschützen suchten sich einen sicheren Halt um die Bogenschützen auf dem Wall zu dezimieren während andere damit beschäftigt waren die Leitern durchzureichen und aufzustellen. Die Kulls die noch nicht am geschehen teilnehmen konnten und am hinteren Ende standen, fingen an Steinen mit improvisierten Schleudern auf die Soldaten zu werfen. Die ersten Leitern verhakten sich in den Mauern, einige wurden jedoch kurz darauf wieder zerbrochen, was wohl das Werk der Magier war. Dies schien die Kreaturen jedoch nur noch mehr anzuspornen.

Auf einen stummen Befehl hin, der lediglich in den Köpfen ihrer Reiter wiederhallte, trat auch Caladhiel auf Anwar zu und zog sich in den Sattel ehe der große schwarze Drache sich vom Boden abstieß und hoch in die Lüfte stieg. Die Kehle des Bündnispartners verließ ein furchterregendes Brüllen, in welches nur wenig später die restlichen Drachen einfielen während sie mit kräftigen Flügelschlägen auf die Armee der Kull zuflogen und über den Feinden zu kreisen begannen.
Caladhiel hatte ihnen bereits vor dem ersten Angriff der Feinde ihren eigenen Soldaten mit wenigen Worten die Befehle gegeben, die sie auszuführen hatten - sie alle wussten, dass in einer Schlacht nicht die Zeit dazu blieb über Befehle zu diskutieren und so beugten sie sich dem Willen der Hochmeisterin, die nun mit einem "Tangado a chadad!" den entscheidenden Befehl zum Teilen der geschlossenen Einheit gab, als die sie zuvor erschienen waren. Die Hälfte der Reiter ließ stumm ihre Zustimmung verlauten bevor die Drachen abdrehten um hinter die Armee der Kull zu kommen.
"No veren!", rief die Elfe ihnen noch nach ehe sich auf ihrem Gesicht ein schmales, aber unbarmherziges Lächeln wiederspiegelte als sie ihren Trupp zu den vorstoßenden Kull lenkte. Einige Sekunden verstrichen, in welchen die Augen der Elfe den richtigen Platz suchten, dann aber hob sie die Hand und nur wenig später verließ ihre Lippen ein einziges Wort, eine einzige Aufforderung, die das Verderben einiger Kull bedeuten würde.
"Leithio!"

Sirrend verließ ein weiterer Pfeil die Sehne des Elfen und durchbohrte einem der Kull den Hals.
" Weiterfeuern ! ", befahl er mit lauter, ruhiger Stimme.
Dutzend Kull lagen bereits, von Pfeilen durchbohrt, vor der Mauer. Ihre Artgenossen trampelten achtlos über sie hinweg und begannen, die Leitern zu erklettern.
In dem Moment, als der junge Elf gerade den nächsten Pfeil an die Sehne gelegt hatte, ging das Drachenfeuer auf die Angreifer nieder.
Das heiße Drachenfeuer verbrannte Fleisch, schmolz Rüstungen und Waffen und verschaffte den Verteidigern so eine kurze Atempause, als die Kull in ihrem Angriff kurz innehielten und ihre Gesichter der neuen Gefahr zuwandten. Dann jedoch stürmten sie mit noch größerer Entschlossenheit erneut gegen die Mauern an und erklommen die Leitern. Der Geruch verbrannten Fleisches stieg dem Elfen in die Nase, als er sich erneut den Feinden zuwandte.

Das Drachenfeuer brachten die Kulls kurzzeitig aus dem Konzept, sie sahen sich Planlos um und schienen zu Überlegen wen sie nun als erstes Angreifen sollten. Eine Einigung kam dabei anscheinend nicht heraus, denn ein paar der Bogenschützen und Steinschleuderer zielten auf die Drachen, während der Rest weiter versuchte auf die Mauer zu gelangen. Weitere Leitern zerbrachen, jedoch kamen stetig neue sodass die ersten Kulls auf die Mauern gelangten. Die ersten der Ungeheuer schlugen wild mit ihren riesigen Äxten um sich und rissen so zahlreiche Männer mit sich. Diese Ablenkung nutzen einige der Bogenschützen und konzentrierten ihr Feuer für kurz Zeit nur auf die Drachen, die über ihnen kreisten um sie im richtigen Moment zu Fall zu bringen.

Die junge Magierin wandte ihre Aufmerksamkeit von den Schamanen ab, auf die Kharas sie und alle anderen Magier angesetzt hatte und drehte sich nun um, die Lage auf den Mauern binnen weniger Sekunden analysierend. Hinter sich hörte sie den Kriegslärm, hörte das Brüllen der Drachen, die von dem einen oder anderen Pfeil getroffen wurden, doch sie waren gut ausgesucht worden - die Größe der majestätischen Echsen machte es möglich sich in der Luft zu halten, da ihnen die Pfeile kaum etwas ausmachten und lediglich ein unangenehmes Stechen in den empfindlichen Flügelmembran hinterließ.
Sie schloss die Augen und folgte dem Befehl, welchen ihr Meister ihr zuvor gegeben hatte, begann sich daran zu erinnern, was sie gelernt hatte und was sie all die Zeit nicht verstanden hatte. Ihr Geist drang durch die einfach gestrickten Geister der Soldaten und der Kull und begann dort zu segmentieren, sortierte den Verstand der Verbündeten von dem der Feinde aus und sie griff nach der ihr innewohnenden Magie, kappte die Verbindung zwischen den Schamanen und den Kriegern bevor sie begann die ersten Angriffe zu vollführen. Die Männer brauchte auf den Mauern Unterstützung und sie würde sie ihnen nicht verwehren, insbesondere nicht aus dem Grund, da die Kull auch auf die Magier zu rannten um diese unschädlich zu machen.
Hinter ihr brachen immer mehr Leitern unter den einfachen Zaubern, die die Lippen der Magier verließen und Holzstücke fielen zu Boden, rissen Kull mit sich, die keinen Halt mehr an den glatten Mauern der Stadt fanden und gaben damit ein paar Soldaten wieder etwas mehr Luft, in deren Gesichter für wenige Sekunden bereits die Angst erschienen war.

Garvin ignorierte die Schreie der Bestien und schrie. Schwerter! Man hörte wie etliche Klingen aus den Schwertscheiden gezogen wurden und sich die Männer mit wildem Kriegsschrei auf die Kulls warfen. Speere! Tötet sie auf Distanz! Wies Garvin die Männer an und hob selbst einen Langspeer auf den er binnen weniger Sekunden einem Kull durch die Schläfe rammte. Haltet eure Stellung! Kämpft! Sein Blick ging kurz durch die Reihen der Soldaten. Haltet den Bogenschützen den Rücke frei! Grollte er und rammte einem weiteren Kull sein Schwert in den Magen, der gerade über die Leiter kletterte. Sein Blick ging zu Coreen. Was macht die denn hier? Zähneknirschend packte er sie an der Schulter und drehte sie zu sich. Was machst du hier? Dein Platz ist bei den anderen Magiern! Nicht hier! Rief er über den Kampfeslärm hinweg.

"Sie rettet euren undankbaren Hintern!" erklang Kharas Stimme hinter Garvin und der Magier wehrte mit einer Handbewegung dutzende Pfeile ab und zerrte Coreen zur Seite als ein Schwert auf sie niedersauste und er den Schlag mit seinem Mantel abfing ehe er die Reihe Urgal mit einem Feuerzauber in die ewigen Jagdgründe schickte
"Dein Platz ist auf dem Turm!
Ich nehme dich mit Coreen, aber so sehr ich deinen Starsinn schätze, in einem Krieg gebe ich Befehle die sogar DU zu befolgen hast!" er schüttelte den Kopf
"Zerstört noch mehr Leitern und vertreibt die Urgals von den Mauern! Beschützt die Magier! Es sind nur noch 17 Schamanen übrig"

Der Griff der jungen Frau um den weißen Stab, welchen sie in den Händen hielt festigte sich, kaum dass Kharas seine Worte beendet hatte und sie damit recht rau zurecht gewiesen hatte, doch sie dachte nicht einmal im Traum daran jetzt auf ihn zu hören und sich wieder auf den sicheren Turm zurück zu begeben, der den Magiern als Stützpunkt an dieser Seite der Schlacht diente. Ihr Kopf ruckte nach oben als sie einen Schatten in den Augenwinkeln vernahm und im nächsten Moment stieß sie dem angreifenden Kull, welcher wie aus dem Nichts hinter Kharas aufgetaucht war mit einem lauten "Jierda!" über die Brüstung zurück in das Meer seiner Freunde, die noch immer verzweifelt versuchten die Stadt einzunehmen.
Sie hörte seinen Todesschrei während der Boden näher kam und trotz dem lauten Kampfeslärm glaubte sie nur wenige Sekunden später seinen Aufprall auf der harten Erde zu vernehmen - ein Geräusch, welches ihr einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. "Bei aller Liebe, Kharas, aber keiner von uns hat Zeit um zu diskutieren - nicht hier und nirgendwo sonst", gab sie dem anderen zurück, scherte sich nicht darum, wie rau und grob ihr Tonfall in dieser Sekunde wirken mochte und wandte sich ab, Garvin einen finsteren Blick zuwerfend.

Inzwischen war auch Teyran zum Nahkampf übergegangen. Die Klingen seiner beiden Schwerter schimmerten rot vor Blut im schwächer werdenden Licht der untergehenden Sonne. Mit einem kraftvollen Tritt beförderte er einen weiteren Kull über die Brüstung der Mauer. Seufzend sah er über die endlos wirkende Masse der Kull hinweg, die sich bis zum Horizont zu erstrecken schien. Immer mehr der Ungeheuer gelangten auf die Mauer und seine Bogenschützen, im Nahkampf gnadenlos unterlegen, befanden sich in arger Bedrängnis. Daher zog der junge Elf ein silbernes Kriegshorn aus der Tasche und blies ein verabredetes Signal hinein. Nach und nach lösten sich die Fernkämpfer aus dem Kampf und zogen sich auf noch nicht besetzte Teile der Mauer und Türme zurück.
Ihre Plätze wurden alsbald von den nachdrängenden Kämpfern Garvins besetzt.
" Nicht aufgeben ! " Der Elf zog sich zu einer größeren Ansammlung seiner Männer zurück und bewaffnete sich wieder mit seinem Bogen.
Noch immer prasselten die Pfeile der Verteidiger auf die Kull nieder und brachten unzählige von ihnen zu Fall.

Vorwärts Männer! Sichert den Bogenschützen den Weg! Rief Garvin und macht ein paar Handbewegungen die seine Worte verdeutlichen sollten. Seine Rüstung hatte ihm schon jetzt ein paar mal das Leben gerettet. Sein Blick viel auf zwei Kulls die sich ein paar Meter von im entfernt durch die Reihen der Soldaten schlugen. Nach kurzem zögern warf Garvin sein Schwert nach dem ersten Kull, worauf hin ein kurzes röcheln zu hören war. Daraufhin rannte er auf den anderen Kull zu, duckte sich unter den gewaltigen Schlag des Kriegshammers und rammte der Kreatur seine Axt zwischen die Augen. Speerkämpfer nach vorn! Schwertkämpfer dahinter! Gebt euren Kameraden die Chance kurz durchzuschnaufen! Er zog sein Schwert aus dem toten Leib des Kulls heraus und sah kurz zu Teyran.
Teyran! Sechs hab ich schon! Rief er mit einem harten Lachen.

" Ich bin bei 16 ! ", rief der junge Elf dem Menschen zu und lächelte ihn keck an.
Mit einer raschen Bewegung zog er einen weiteren Pfeil aus seinem Köcher, welcher schließlich sein Ziel in der Kehle eines riesigen Kullhäuptlings fand.
" 17 ! " , fügte er laut hinzu und sah sich nach Garvin um.
In diesem Moment erklangen in der Ferne Kriegshörner. Rasch hielt Teyran nach deren Ursprung Ausschau und entdeckte in weiter Entfernerung eine sich schnell nähernde Staubwolke, welche direkt auf die Flanke des Kullheeres zuhielt.

Die hinteren Kulls, die weiter Steine auf die Soldaten schleuderten bemerkten die Staubwolke und sahen sich verwirrt um. Sie konnten nicht erkennen was dort auf sie zukam, jedoch sah man das sie schnell näher kam. Einige Kulls mit breiten Äxten fingen an sich vor die Steinschleuderer zu drängeln, in der Hoffnung jetzt kämpfen zu können.
Währenddessen hörte man ein lautes Rumbsen am Tor, was von zwei schweren Rammböcken verursacht wurde die fast zeitgleich gegen das Haupttor schlugen.

"Das Haupttor hält noch länger durch, die Magie versiegelt es!" rief er und schüttelte den Kopf als er zu Coreen sah
Er war enttäuscht, wenn sie nichtmal in einem Krieg auf seine Befehle hören konnte.
Er drängte sie nur zur Seite, glitt an den Mauern entlang und murmelte mehrere Wörter in der alten Sprache ehe er mit aller Kraft die er aufbringen konnte den Edelstein in den Stein rammte.
Feuer loderte im unteren bereich entlang der Mauer wie ein Ring auf und machte den urgals auf der Leiter das voranklettern unmöglich
"Jetzt tötet die anderen endlich!" rief er, ehe er kurz wankte
Caladhiel, wie sieht es am Osttor aus?

Kharas sah zufrieden aus, als ihn Caladhiels Nachricht erreicht hatte - aber kurz darauf ein Drache vom Himmel stürzte und Richtung Osstor flog.
Er patroulierte auf den Mauern über dem Haupttor, welche mittlerweile nur noch Urgalleichen enthielten, die Soldaten hatten gute Arbeit geleistet.
Am Horizont konnte er einige Zwerge erkennen, welche näher kamen.
Der Kampf schien garnicht mehr so aussichtslos.
Ein rascheln hinter ihm ließ Kharas hinter sich blicken.
Dort, von Pfeilen gespickt stand langsam ein Urgal auf, welcher doch noch nicht tot war.
Die Augen des Magiers weiteten sich, als das Vieh in blinder Wut nach ihm hieb und von der Mauer schleuderte.
Reflexartig griff seine Hand nach oben und krampfte sich verzweifelt an ein Klitschnasses Stück Holz, welches die Mauer umrundete und für Stabilität sorgte.
Unter sich hörte er das Feuer prasseln und darunter?
Die schnaufende Urgalarmee.
Er spürte langsam wie seine Arme zu schmerzen begannen....

Los Männer! Rief er und stürmte mit hoch erhobenem Schwert los. Seine Klinge fand schnell mehrere Opfer, ein paar mal rettete ihm seine Armklinge das Leben da er diese schneller als sein Schwert herumreißen konnte. Was ihm Sorgen bereitete war das Haupttor, das stetig von zwei schweren Rammböcken angegriffen wurde. Balken! Schrie er und wies ein paar der Schwertkämpfer an diese Aufgabe zu übernehmen. LOS! Ich übernehme hier! Er verpasste einem Kull der gerade die letzte Sprosse einer Leiter erklommen hatte einen Fausthieb ins Gesicht. Dann ging sein Blick zu Kharas, der mit seiner Kräften am Ende zu sein schien. KHARAS! Garvin fackelte nicht lange und rannte auf den Magier zu. Binnen einer halben Minute war er bei dem alten Mann angekommen und zog ihn zu sich heran. Ihr könnt doch nicht einfach die Aussicht genießen... Meinte er lächelnd und zog ihn ein Stück weit in Sicherheit. Soldaten! Rief er ein paar Soldaten zu sich. Dieser Mann muss umgehend ins Lazarett! Die 5 Männer nickten nur stumm. Wenn ihm auch nur ein Haar gekrümmt wird sind die Kulls euer kleinstes Problem! Er übergab Kharas den Männern, riss eine Axt aus einem toten Kull, volführte eine Drehung und köpfte ein weiteres Monster. Worauf wartet ihr?! Schrie er. Wollt ihr noch nen zusätzlichen Arschtritt? Ab ins Lazarett! Daraufhin wurde Kharas auf sicherer Route weggeschafft.

tbc für Kharas: Lazarett

Mit Schrecken in den Augen hatte Coreen die Szenerie verfolgt, doch die Kull, die sich immer wieder vor den Soldaten und ihr aufgebaut hatten, hatten es ihr unmöglich gemacht zu dem Meister vorzustoßen um ihm zu helfen. Für einen Augenblick legte sich eine eisige Klaue der Furcht um ihr Herz und trieb jenes dazu in schmerzenden Stößen heftig gegen ihre Rippen zu schlagen, ihr das Atmen schwerer zu machen als es ihr bereits ohnehin schon viel. Energisch drängte die junge Frau die Tränen und das Gefühl der Furcht zurück, schallt sich selbst eine Närrin in einer solchen Situation so etwas zu empfinden und wandte sich wieder den Angreifern zu um diese in die Flucht zu schlagen.
Aus den Augenwinkeln noch registrierte sie, wie Garvin Kharas über die Brüstung zurück zog und zwei seiner Männer den benommenen Magier fort schafften - vermutlich hoch zur einstigen Festung der Reiter, in der das Lazarett errichten worden war, in welchem sich insbesondere heilkundige Frauen um die Pflege der Verletzten kümmerten. Coreen wandte sich wieder den Magiern zu und sammelte die verbliebene Energie, die ihr zur Verfügung stand ehe sie die Stimme erhob.
"Na los! Es sind immer noch Schamanen unter ihnen! Nutzen wir die Zeit, die uns gegeben ist und vernichten wir sie endlich!", wies sie mit rauer, grober Stimme an während sie sich selbst wieder zum Turm begab und ihren Geist aussandte, in fieberhafter Suche nach einem fremden Geist, der ihr den Zugang versperrte. Nach und nach fielen die fremden Schamanen, sanken leblos und mit glasigen Augen auf den matschigen Boden, und auch die Struktur der Kull schien unter dem Sterben ihrer Schamanen zu leiden, denn die Reihen verliefen sich immer mehr im Chaos.

Um die Mauern herum waren Flammen die die Kulls davon abhielten mit Leitern weiter voran zu kommen. Also konzentrierten sie sich auf die Tore. Beide Rammböcke wurden mit voller Kraft gegen die Tore geknallt. Zeitgleich stießen auch mehrere Kulls mit den Schultern gegen das Tor.
Garvin sah das dass Tor nicht mehr lange halten würde. Rückzug! Zieht euch in den zweiten Ring zurück! Schrie er und stieß die Pechkessel um, woraufhin lautes Grugeln von den Kulls zu hören war. Dies würde ihnen ein bisschen Zeit verschaffen, wenn auch nicht viel. Coreen! Benachrichtigt die anderen das dass Haupttor kurz vor dem Fall ist und wir uns zurückziehen müssen. Er deutete mit dem Kopf in Richtung Festung. Bringt euch in Sicherheit.

Teran stieß ein Mal ins Horn- das verabredete Zeichen für den Rückzug.
Die Bogenschützen strömten von der Mauer und begannen sich in Richtung Stadtmitte zurückzuziehen.
Die bereits im Vorfeld errichteten Barrikaden wurden bemannt. Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck beobachtete Teyran die Vorbereitungen.
Nach und nach leerte sich die Mauer und als Letzter verließ schließlich der junge Elf selbst die Mauer.



tbc: innerer Ring

Der alte Elf beaufsichtigte die anderen Elfen dabei, wie sie mithilfe von Magie die Trümmer wegräumten oder letzte, übersehene Feuer löschten.
Was für eine Verschwendung von magischer Kraft....
Er schüttelte nur Stumm den Kopf und sein Blick fiel an das andere Ende der Stadt, wo Feuerprasseln und laute Gesänge von dem Gauklerlager und dem dortigen Fest kündeten
"Menschen - sie Feiern trotz des Todes ihrer Gefährten, sie Feiern das sie Blut vergossen haben anstatt in Demut darnieder zu gehen und das verloschen Leben zu bedauern
Ihre Sorglosigkeit und Unüberlegtheit, ihre Freude an Blut und Gewalt und ihre ewige Gier wird sie stets von dem ewigen Ich fernhalten