Eingangshalle

"Man vertraut diesem Mentor und ignoriert alle Stimmen der Vernunft, weil man etwas wirklich Großes erreichen möchte", erwiderte sie lediglich, seufzte leise und blickte Mayel an.
"Ihr seid mitten in diese Geschichte hinein geraten, Mayel. Wenn Ihr gehen möchtet, dann tut es jetzt, so lange Ihr noch die Möglichkeit dazu habt. Auch Ihr werdet eines Tages von allen verachtet werden, ebenso wie ich oder Ethra es werden."

Und was ist der dank? Mir wird angedroht geköpft zu werden. Er lachte laut und und warf sein Schwert von einer Seite zur anderen. Ich fürchte die Zukunft nicht. Es ist nicht wichtig was andere von einem halten. Wichtig ist, das man sich selbst schätzt. Und wenn man weiß das man das richtige tut, so ist es das bester was man tun kann. Und was auch kommt, Ehtra und du, ihr könnt euch auf mich verlassen. Wie gesagt, ich lasse nie einen Auftrag fallen.

"Dies ist nicht nur ein Auftrag", entgegnete sie bitter, nickte aber, nahm seine Entscheidung zur Kenntnis. "Am Ende steht unser Tod und das nur, weil wir zumindest für eine Weile ein besseres Ganzes bewirken wollen", setzte sie hinzu. "Ich danke Euch, Mayel, für diese Loyalität, obgleich wir Euch Grund genug gaben uns zu hassen."

Solange ich für etwas gutes kämpfe, habe ich nicht den geringsten Zweifel dafür auch zu sterben. Ich werde euch beiden folgen, bis zum Ende.

Etwas wie Sympathie für den Leibwächter keimte in Nyarálin auf während sie in seine Augen sah und erkannte, dass er die Wahrheit sprach. Dass er wirklich sein Leben für Ethra und sie geben würde, wenn es notwendig war und das würde es noch sehr häufig werden.
"Ich habe eine Bitte an Euch. Kein Auftrag, kein Befehl - nur eine Bitte."

Natührlich. Worum geht es? fragte er während er seine Schultern kreisen ließ.

"Um meine Familie", antwortete sie bedeutungsschwer und senkte ihre Stimme soweit, dass niemand außer Mayel sie noch verstehen konnte.
"Ich möchte, dass ..." Sie stockte, rang um Worte und um ihre eigene Fassung. "... dass Ihr ihr Leben nehmt. Ich möchte es ihnen ersparen sich all die Vorwürfe anzuhören, weshalb ihre einzige Tochter den Pfad verloren hat und ihnen war ihr Ruf stets am Wichtigsten."

Nun gut. Wenn das euer Wunsch ist. Ich werde sofort aufbrechen. Keine Angst eure Familie wird nicht leiden müssen. Und passt auf euch auf. sagte er und zwinkerte ihr zu.

Schweren Herzens blickte sie ihm nach, nickte auf Grund seiner letzte Worte und bereute die ihren bereits wieder. Es gab keine andere Möglichkeit ihre Familie zu schützen - wenn Kharas Plan erst heranreifte, würden sie von denen, die der fanatischen Meinung waren, gut zu sein, zuerst vernichtet werden. Die Elfen in Ellesméra würden sie schneiden, würden sie beginnen zu hassen und dafür zu verurteilen, was ihre Tochter tat und damit konnte und wollte Nyarálin nicht leben. Es war so besser.
Avalee, erinnerte sie sich im nächsten Moment als sie sich selbst erhob und sich auf die Suche nach dem Menschenmädchen begab.

Eine Frau, gehüllt in ein blaues Tuch schritt die Gänge hindurch und betrachtete aufmerksam die Reliefs und Ornamente, lächelte leicht und sah doch traurig aus.

Nyarálin war nach einer Weile wieder zurückgekehrt, hatte die Suche nach dem Menschenmädchen einem Diener überlassen, der sie sicher in Ethras Gemächer bringen sollte und war nun wieder auf dem Weg zurück zu dem Gefährten. Ihre Aufmerksamkeit glitt nun zu der fremden Gestalt, die ihr entgegen kam.
Sie schien nicht hierhin zu gehören und obgleich so etwas wie Misstrauen in der Elfin aufkeimte, erinnerte sie sich wieder an die Etikette und begrüßte eben jene Fremde formell.

Die Frau blickte verwundert auf, zeigte dann jedoch ein Lächeln.
Sie führte Zeige und Mittelfinger der rechten Hand zu ihrem Mund, und dann auf ihr Herz.
"Seid mir gegrüßt werte Elfe..." sagte sie leise.

Mayel kam in die Halle zurück und begrüßte Nyaralin mit den Worten. Ich habe eure Bitte erfüllt. Dann sah er zu dem Fremdling. Wer ist das? Fragte er überrascht.

"Mein Name lautet Josephine..." stellte sich die Frau vor und machte einen Knicks
"Ich fühle mich geehrt in euren Hallen zu wandeln!"

"Seid auch Ihr mir gegrüßt, Josephine", kam es freundlich von Nyarálin ehe sie ihr Augenmerk kurz auf Mayel richtete und ihm dankbar zunickte, wenn seine Worte ihrem Herz doch einen tiefen Stich versetzten, der brannte als habe jemand Salz in die Wunde gestreut. Sie bereute es aber auf längere Sicht hin war es besser gewesen - sie würden nun Friede finden.
Sie wandte ihren Blick zurück zu Josephine und lächelte, neigte den Kopf ebenso ein wenig. "Nyarálin lautet der meinige", antwortete sie schließlich auf die Vorstellung der Rothaarigen.

Mayel. sagte er knapp und setzte sich hin, um anschließend wieder sein Schwert zu begutachten.

"Ich bin Schreinerin aus dem schönen Dorf Kuasta!" erklärte die junge Frau und lächelte dabei.
"Ich bin hier, weil es in Ellesmera das beste Holz der welt geben soll!"

Nur deswegen? Er siteß einen seufzer aus. Ziemlich weiter Weg für Holz findet ihr nicht?

"Nun, als Schreinerin darf man stest nur das beste Holz bearbeiten und nach dem eigenen Willen Formen damit es eine feste und stabile Form erhält und Jahrhunderte hält!
Und jedes Holz braucht ein spezielles Werkzeug, es ist eine sehr Anspruchsvolle Arbeit!" erklärte sie

Nungut. Und was wollt ihr dann hier bei Lord Ethra? fragte er und prüfte mit dem Zeigefinger die schärfe der Klinge.

"Ich suche!" antwortete sie leise und strich sich das rote Haar zurück.

Mayel schaute die Frau verwundert an. Er stand auf und stellte sich vor sie. Und was wenn ich fragen darf?

"Ich wußte nicht, wonach ich suche, bis Ihr mich gefunden habt." erklärte die Frau geheimnissvoll und sah mit Augen voller Liebe einem Lichtstrahl nach weldcher durch die hohen Fenster fiel.

Nyarálin lächelte schwach, nahm die Worte der anderen wahr und musterte die Gestalt der anderen. "Vielleicht vermögen wir Euch bei der Suche zu helfen", gab sie schließlich von sich.

Josephine nickte.
"Und möglicherweise vermag ich euch beim Finden zu unterstützen!" sagte Josephine