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Thema: Thronsaal Fr Feb 24, 2012 3:56 pm
Gast Gast
Thema: Re: Thronsaal Do März 27, 2014 10:47 pm
Mit zwei Dutzend Reitern kam Vivianne vor dem Schloss der Lancasters zum stehen. Ihre Männer waren wir ein Messer durch Butter, durch die Reihen der letzten Verteidiger gepflügt. Sie hatten kaum mehr Gegenwehr erfahren und hatten nur wenige Männer verloren. Nun hallte die ganze Stadt vo ihrem Todesschrei wieder. Vivianne hatte Blut an ihrem Schwert kleben, das Blut mehrerer Männer, die sie zunächst zur Verteidigung hatte abschlachten müssen. Sie konnte kaum glaube, dass sie jemanden getötet hatte. Doch sie hatte keine Zeit sich jetzt Gedanken darüber zu machen, sie war jetzt fast an ihrem Ziel angelangt und das ohne auch nur einen Funken Erfahrung. Sie besah sich das Portal vor dem sie nun stand und trieb ihr Pferd vorwärts. Mit einem Scheppern, das man wohl im ganzen Schloss hörte, brachen die Hufe ihres Schlachtrosses die Türen auf. Dahinter erstreckte sich ein großer, aber dunkler Thronsaal mit einem ebenso dunklen Thron. Einige bibbernde Soldaten standen zwischen Vivianne und dem Fürsten der steif auf seinem Platz saß. Vivianne taten sie leid und so sagte sie: "Streckt die Waffen und euch wird nichts geschehen!". Die Männer zögerten zunächst. "Oder wollt ihr tatsächlich für diesen Mann dort hinten sterben?", setzte sie hinterher und schon erklang das Klimmpern von Metall auf Stein. Sie trieb ihr Pferd an den fliehenden Wachen vorbei und auf Richard zu. Der Mann war noch recht jung, vermutlich noch etwas jünger als Vivianne, doch sein Haar lichtete sich bereits und seine Hände hatten Schwielen wie von vielen Schlachten. "Wo ist mein Mann?!", fauchte Vivianne von ihrem Pferd herunter. Der Mann wirkte verängstigt. "Was habt ihr mit mir vor?". Zu seiner Angst führten vermutlich zwei Dinge: Zum einen, dass er seine Stadt verloren hatte und man ihn nun bedrohte. Und zum zweiten, dass dies durch eine Frau geschah, womit er womöglich als letztes gerechnet hatte. "Das hängt ganz von euerer Antwort ab!", erwiderte sie und funkelte ihn böse an. "Im Kerker, die Treppe dort drüben! Ihm wurde kein Haar gekrümmt! Bitte tut mir nichts!", flehte der Mann und rutschte von seinem Thron auf die Knie. Vivianne sitzte ab und schritt auf die Treppe zu, auf die er gedeutet hatte. "Sperrt den Mann weg!", befahl sie im gehen. Sie kam in einem dunklen Korridor an, in dem einige Fackeln brannten. Sie sah neben der Treppe einen Eimer hob ihn auf und übergab sich erneut. Sie hatte getötet! Sie hatte sich in eine Gefahr gebracht wie nie zuvor und sie hatte ihren Mann gerettet! Sie konnte es nicht fassen. Sie schwitzte und zitterte am ganzen Laib, doch noch war das alles nicht vorbei. Sie nahm die Schlüssel von der Wand und rief nach Tristan. Er antwortete und sie schloss seine Tür auf. Er war auf einem Bett zusammen gekauert und blickte verstört zur Tür. "Hörst du mich?", fragte Vivianne und trat auf ihn zu. Er nickte bloß. "Dann sage ich dir jetzt wie es ab jetzt laufen wird.", sie richtete ihr Schwert auf ihn. "Ich bin die Königin und ich entscheide von jetzt an, ob wir in den Krieg ziehen! Ich entscheide wie wir zu den anderen Häusern stehen, mit wem wir handeln und mit dem wir Büdnisse schließen. Hast du mich verstanden?", fragte sie, mit einer Stimme die keinen widerspruch zu ließ. Er nickte erneut und sah sie völlig perplex an. Sie reichte ihm die Hand. "Dann komm mit, holen wir dich hier raus."
Der Erzähler Spielleitung
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Thema: Re: Thronsaal Do März 27, 2014 11:06 pm
Feste Schritte hallten durch die hohen Korridore des großen Schlosses, leises Klappern tönte von Rüstungsträgern, welche sich dem Thronsaal näherten und in der Ferne war das laute Schreien von großen Drachen zu hören, welche über die Armeen hinweg zogen. Der beißende Gestank von Schwefel lag in der Luft und als einer der Soldaten, welche Vivienne hierher mitgebracht hatte, den beiden Neuankömmlingen in den Weg treten wollte, hob die Zierlichere von beiden lediglich eine Hand und legte ihre schlanken Finger um den breiten Griff eines silbernen Schwertes, dessen Klinge rötlich schimmerte und auf deren scharfer Schwertschneide sich das Licht von Fackeln und Öllampen wieder spiegelte. Mandelförmige, beinahe schwarz wirkende Augen waren auf den Mann gerichtet und verengten sich ein weiteres Stück als sie die Klinge aus der Scheide zog und einen Schritt nach vorn setzte, wobei die schweren Plattenstiefel, welche sie trug, ein lautes Geräusch auf dem steinernen Boden hinterließen. "Aus dem Weg!", forderte eine harsche, kalte Frauenstimme, welche zu einer hochgewachsenen Elfe gehörte, auf deren blassem Gesicht sich ein paar Rußflecken abgezeichnet hatten und deren Ton nun allein deutlich machte, dass sie keinerlei Widerspruch dulden würde. Die dunklen Haare der Elfe wehten in dem eisigen Wind, welcher über die Dächer und die hohen Fenster hinein in den großen, runden Saal getragen wurde. "Ihr seid eine Farce, Vivienne LaFleur!", polterte Anaiah los, nachdem sie die Tore passiert hatten und schüttelte den Kopf, das Schwert noch immer erhoben in der Hand und bereit in jeder Sekunde auf die Adlige zuzuschreiten und ihr Leben endgültig zu beenden. Aus der Ferne nahm sie die dunkle, dröhnende Stimme ihres Bündnispartners wahr, hörte seine näher kommenden Flügelschläge und wie nur wenig später ein großer, roter Drache seine Klauen in die Zinnen grub, um sich an dem Gemäuer zu halten. "Und Ihr werdet für Eure Taten zur Verantwortung gezogen werden!"
Gast Gast
Thema: Re: Thronsaal Fr März 28, 2014 12:07 am
Vivianne und Tristan betraten gerade den Thronsaal, als die Hölle über ihnen zusammenbrach. Die Schreie von Drachen hallte über die Stadt, die Hitze von Feuer und der schwere Geruch von Schwefel kamen durch die Tür und begleiteten zwei Elfen. Sie strahlten etwas erhabenes und angsteinflößendes aus und sie waren offensichtlich Drachenreiter. Vivianne war sich nicht sicher, was geschehen war, was noch geschehen sollte, bis die Elfe den Mund auf machte. Sie sollte zur Verantwortung gezogen werden, sie sollte etwas falsch gemacht haben. Vivianne war derart schockiert über diese Aussage, dass sie sich kaum über das Erscheinen von Drachen wundern konnte. Sie ließ von Tristan ab, trat auf die beiden Reiter zu und sank auf die Knie. Sie wusste ihm ersten Moment nicht was sie sagen sollte, was sie tun sollte. Mit einem Mal kamen ihre Gedanken zum Erliegen und Tränen ronnen ihr über die Wangen, worauf hin sie die Augen schloss. "Ich habe nichts falsch gemacht.", flüsterte sie, gerade so laut, dass die Elfen es wohl noch verstehen konnten. "Mein Mann heiratete mich um König zu werden. Es wurden Truppen gesammelt um einen Thron zu erobern, den ich nie kennen gelernt hatte, und sie wurden gegen eine Stadt geschickt, von der mir gesagt wurde, sie würde grausam beherrscht. Mein Mann wurde heute morgen gefangen und ich, die gestern das erste Mal ein Heer gesehen hatte, welches seit zwei Wochen diese Stadt belagert, sah mich gezwungen dieses zu befehligen, bevor noch mehr unnütz starben.", erklärte Vivianne und hob den Blick, sah in die dunklen Augen der Elfe. Sie hoffte gar nicht darauf, dass man ihr verzieh, geschweige denn auf Gerechtigkeit, doch sie wollte sich erklären. "Ich wollte diese Stadt nicht! Ich wollte niemanden tot sehen, ich wollte auch niemanden töten! Ich bereue es, ich bereues es zutiefst, ich sah keine andere Wahl! Ich sah mich gezwungen das Ruder zu übernehmen.", Vivianne nahm ihr Schwert, welches noch immer mit Blut verschmiert war und schob es über den Boden. "Ich will euch diese Stadt übergeben und geloben, nie wieder mit meinen Händen ein Leben zu beenden und alles dafür zu tun, das kein Leben mehr unnütz beendet wird.", gelobte Vivianne und schluchtzte das erste Mal. Sie hatte Angst, wurde von Schuldgefühlen geplagt und wollte nur noch zu ihren Kindern!
Arva Drachenreiter
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Thema: Re: Thronsaal Fr März 28, 2014 12:27 am
"Schweigt" befahl Arvas Stimme, welche ruhig und kontrolliert durch den Thronsaal hallte. "Ich will kein Wort mehr von euch hören!". Es war unfassbar was er hatte sehen müssen, kaum das sie wieder zurück gekehrt waren. Ganz Alagaésia - noch geeint als Sie das Land verließen - schien sich nunmehr zu zerfleischen. "Euer Mann hat also den Angriff auf diese Stadt befohlen", die Worte waren keine Frage während Anvar langsam auf den genannten zuschritt. Blut und Gier war das einzige, was diese Menschen interessierte. Der Mann vor ihm war kein Krieger. Er war nur ein adeliger, der gehofft hatte durch diese Schlacht würde er mehr Macht erhalten, mehr Privilegien und mehr Land. Die Menschen die dabei starben waren ihm egal. Welche Familien dabei auseinander gerissen wurden war ihm egal. Anvar hasste solche Menschen. Wenn man kämpfen wollte kämpfte man. Mann gegen Mann. Von Angesicht zu Angesicht. Man schob keine Soldaten vor, die sich gegenseitig umbrachten. Starben und töteten für etwas woran sie nicht glaubten. "Da draußen liegen die Leichen von hunderter Männer? Und wofür? Damit ihr die Stadt aufgebt? Damit ihr einen Mann rettet? Was macht sein Leben so viel mehr Wert als das all jener Männer und Frauen dort draußen? Ein Leben kann niemals nützlich beendet. Ein Leben ist kein Gegenstand. Ihr wolltet keine Leben beenden? Nun, ihr habt es getan" er sah noch einmal zu dem Adeligen der vor ihm halb auf dem Boden kniete, schwer atmete. "Für eure Verbrechen gegen die Bewohner dieser Stadt" erklärte er langsam. "Verurteile ich euch zum Tode" es war eine schnelle Bewegung, die Klinge glitt aus der Scheide, beschrieb eine Drehung und war wieder an ihrem Platz noch bevor der Kopf des Mannes auf dem Boden aufkam. Dann drehte er sich wieder zu Vivianne um. "Das war es. Dafür sind hunderte andere gestorben. War sein Leben das Wert? Wollt ihr nun auch mich richten. Nehmt euer Schwert auf wenn ihr glaubt, dass ihr das richtige getan habt"
Gast Gast
Thema: Re: Thronsaal Fr März 28, 2014 12:52 am
Vivianne schlug die Hände vor ihr Gesicht und zuckte zusammen als sie das schmatzende Geräusch der Enthauptung ihres Mannes hörte. Es war alles umsonst gewesen, die gesamte Tortur die sie, die Soldaten und die Bewohner dieser Stadt hatten mit erleben müssen, war vollkommen umsonst gewesen, völlig ohne Sinn. Der Sinn ihrer Taten lag tot hinter ihr, in einer Lache von Blut die sich auf dem Boden verteilte. Die Reiter mochten wieder da sein, doch bis sie den Frieden wieder herrgestellt hatten, würde sich der Tod über das Land ausbreiten, gleich dem Blut ihres früheren Gemahls über den Boden dieses Saals. Sie konnte es nicht glauben. Ein weiteres Schluchtzen entrang sich ihrer Kehle, gleich wie sehr sie auch versuchte es zu unterdrücken. Sie hörte die Worte des Reiters und wusste was sie antworten würde, doch sie bereute es schon vorher. "Mein Mann war nicht mehr wert, als die Männer dort draußen auf den Straßen, den Mauern, den Plätzen. Doch es wären mehr gestorben hätte ich mich mit meinen Truppen zurück gezogen. Tristan und Robert wären zurück gekommen, sie hätten sich von mir nicht aufhalten lassen und dann wären so viele mehr gestorben.", erklärte Vivianne mit tränen erstickter Stimme. Sie räusperte sich und hob den Blick nun an die Decke. "Ich meine noch immer das richtige getan zu haben, gleich wie sehr ich all diese Toten bedauere. Doch ich werde mein Schwert nicht wieder aufheben und ich gedenke nicht, jemals wieder eine Waffe in die Hand zu nehmen. Geschweige denn, dass ich euch richten würde, oder könnte, denn dazu habe ich nicht das Recht. Ihr habt getan was ihr für richtig hieltet und ich, was ich für das Richtige hielt.", erklärte Vivianne und atmete tief ein und aus. "Und nun flehe ich euch an: Lasst mich zu meinen Kindern zurückkehren."
Arva Drachenreiter
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Thema: Re: Thronsaal Fr März 28, 2014 12:59 am
"Ihr seid noch am Leben" stellte Arva fest und machte somit deutlich, dass er nicht sie für all das hier als Hauptverantwortliche sah. "Der Mann, der all diese Tote auf dem Gewissen hat ist nicht mehr". Langsam trat er einige Schritte auf Vivianne zu, warf noch einen kurzen Schulterblick zu Anaiah. "Erklär dem Fürsten von Dras Leona was er nun als nächstes tun wird" wies er sie an, während er auch Caladhiels Stimme in seinem Geist hörte. "Ihr werdet vorerst nicht zu euren Kindern zurückkehren. Ihr werdet hier am Hof bleiben und der Versammlung beiwohnen. Ihr werdet allen Füstern erklären wieso ihr das hier getan habt und ihr werdet genauso wie euer Mann für eure Taten gerade stehen. Ihr werdet erklären wieso ihr glaubt Königin zu sein. Und ihr werdet euch den Beschlüssen beugen die gefällt werden" befahl er ihr, ehe er zu einigen der Wachen sah die ihre Waffen noch immer nicht aufgehoben hatten. "Führt Sie ab und behandelt Sie gut. Wenn ich höre, dass sie nicht angemessen behandelt wird schlage ich jedem, der daran Schuld trägt die Hand ab!"