Friedhofsgasse

Neugierig auf das, was seine Feinde taten, hatte Arash sich bereits vor Stunden entschieden die Stadt noch einmal genauer in Augenschein zu nehmen, vor der momentan die Heere der Menschen und die der Elfen lagerten. Ab und an hatten auch ein paar Bewohner Dras-Leonas davon gesprochen, dass sie die Gestalten von Drachen mitsamt ihren Reitern am Himmel gesehen hatten, wo sie wohl Patrouillen flogen um die Umgebung auszukundschaften. Als wären die beiden Heere noch nicht genug gewesen.
Seine Stimmung war wieder erheblich gestiegen, nachdem er erkannt hatte, dass es auch in Dras-Leona kaum noch Soldaten gab, die durch die Straßen gingen um darauf zu achten, dass hier kein Unrecht geschah. Sie alle waren einberufen worden und Arash kam es nur Recht so - sollten sie alle doch mit dem wahnsinnigen Elfen beschäftigt sein, umso weniger aufmerksame Augen würden sich in dieser Zeit auf ihn richten.

„Na, wen haben wir denn da?“, erklang eine amüsierte Stimme, wie aus dem nichts und im nächsten Moment fiel auch schon ein Schatten zur rechten von Arash. Azula saß auf einer hohen Mauer in der ein Tor zu einem Hof eingelassen war. Das Wohnhaus selbst, welches dahinter lag, lag verlassen da, kein Licht, kein Zeichen von Leben war in diesem zu erkennen, welches Azula gerade gelegen kam. Gelassen streckte sie ihre Beine, verzerrte ihren Schatten und lächelte kühl auf den jungen Mann hinab.
„Wenn dass nicht meines Meisters Bruder ist. Wie lange mag es wohl her sein, dass wir uns sahen? Vermutlich nicht lang genug... Haldrim schickte mir eine Nachricht. Er denkt, du würdest irgendetwas im Schilde führen. Und für so etwas bietet sich diese Stadt ja geradezu an...“

Arash entglitt ein leises, dunkles Lachen als er stehenblieb und die Worte der anderen vernahm. Er machte sich nicht die Mühe sich zu Azula umzuwenden - er hatte allein durch sein Lachen deutlich gemacht, dass er sie registriert hatte und viel mehr war er der Hure seines Bruders, welche er auf die ehemalige Königin der Menschen losgelassen hatte, nicht schuldig.
"So so ... solche Dinge sagt Haldrim zu dir also", spöttelte er, gerade laut genug, dass die andere es hören konnte. "Wie kommt mein Bruder denn auf diese Vermutung, dass ich irgendetwas im Schilde führen würde, wo er es doch ist, der die Pläne schmiedet?"

Avado torkelte langsam durch die Straßen, hatte jedoch schon fast wieder seinen gewohnten, strengen Gang wieder erlernt, als sein Blick auf Arash - und zu seinem Unmut Azula fiel.
Sein Kopf dröhnte noch immer und erst seit einigen Minuten war wieder das weiße Schimmern der Vorhersehung über seine Augen getreten.
Er wusste nicht, was ihn da getroffen hatte - doch er war lange außer gefecht gesetzt gewesen.
Nachdem er sich... darum gekümmert hatte, dass Luná nicht entkommen konnte hatte er sich auf die Suche nach Astaya gemacht, weniger weil er sie unbedingt zurückhaben wollte, als mehr deswegen das er gerne gewusst hätte WO das Mädchen war.
Und nun Arash, das konnte heiter werden

„Ach, tut er das? Pläne schmieden?“, entgegnete Azula mit ahnungsloser Miene, zuckte knapp mit ihren Schultern und lehnte sich dann leicht zurück, wobei sich ein spöttisches Gesicht auf ihrem Gesicht ausbreitete. Ihre Hand fuhr über den rauen Stein, stützte sich darauf ab, woraufhin Azula aufstand. Sie machte ein paar Schritte über die Mauer, wobei ihr Mantel leicht flatterte.
Einzelne Klingen blitzten für einen Bruchteil einer Sekunde auf, wurden jedoch so schnell wieder von Stoff verdeckt, dass man glaubte, es wäre nur eine Einbildung gewesen.
„Es ist wohl nicht zu übersehen, dass ihr beide nach wie vor eurem Ziel treu bleibt und alles dafür tut, dieses zu erreichen. Dafür nehmt ihr natürlich auch das Wohl eures eigenen Bruders in Kauf“
Behände sprang Azula von der Mauer, landete dabei auf einem kleinen Anbau und anschließend auf dem Boden, als sich jemand ihnen nährte. Sie warf sich ihr dunkles Haar zurück, verschränkte die Arme locker vor der Brust und entgegnete Avado mit einem missbilligenden Blick.

Avado bog um die Ecke, und nahm die beiden Gestalten nun vollends wahr.
Er seufzte, fasste sich mit seiner Hand durch den schwarzen Schopf und schüttelte den Kopf - ehe er in hatloses lachen ausbrach.
Das war einfach nicht sein Tag...
Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, als er den Mantel lockerte und mit gefassten Schritten auf die beiden zuging.
"Wen trifft man denn da?
Azula - Arash!" er neigte vor beiden Sacht den Kopf.

Arash folgte kurz ihrem Blick und registrierte Avado, der unweit entfernt von den beiden stand und innerhalb der kurzen Sekunde, in der Arashs blaue Augen den jungen Mann gestreift hatten, erschreckend bleich geworden war. Irgendetwas musste nicht stimmen und er ahnte bereits auf welche Nachricht es hinaus laufen würde. Die eine Nachricht, die ihm den gesamten Tag vermiesen würde.
"Avado."Der Name des anderen kam missmutig und nur äußerst widerwillig über Arahs Lippen bevor er seine Aufmerksamkeit wieder Azula zuwandte und die Augenbrauen ein Stück in die Höhe zog. Wer wusste schon, ob das kleine Miststück ihn nicht in einem unbedachten Moment hinterrücks ermordern würde, wenn er nicht genau auf seinen Rücken achtete.
"Ich würde doch niemals mit dem Gedanken spielen meinem eigenen Bruder etwas anzutun. Schließlich ist er doch Familie", antwortete er der jungen Frau schließlich noch.

"Hier scheint ja ein kleines Familientreffen stattzufinden - im übertragnen Sinne, versteht sich!"
Er trat etwas näher, begutachtete Avado und Azula - das könnte heute unangenehm werden.
Er sah glücklicherwiese wieder vorraus, was die beiden planten....

„Und was suchst du hier, Avado?“, fragte Azula leise zischend, während sie ruhigen Schrittes auf ihn zu ging. „Weiß Haldrim davon, dass du dich bei seinem Brüderchen herum treibst?“, fuhr sie fort und ging dabei langsam um ihn herum. Scharf war dabei ihr Blick aus ihren dunklen Augen, die allein stumm dem Jungen zu drohen schienen, ihn tadelten, ihre unsichtbaren Klauen um seinen Hals legten. Blinzelnd wandte sich die Frau dann jedoch von ihm ab, warf ihr braunes Haar zurück und ging nun auf Arash zu.
„Du verleibst dir also die Leute Haldrims ein? Sag bloß, du warst neidisch auf ihn, weil er Kinder der Vorhersicht bei sich hat... oder besser gesagt, hatte“,fügte sie mit einem fast schon hämischen Lächeln zu, dass jedoch nur Arash sehen konnte.

"Ich?" ein bösartiges Lächeln stahl sich über Avados Lippen.
"Ich werde doch wohl noch in Alagaésia stehen und gehen dürfen wie es mir beliebt?" er schüttelte den Kopf,sie alle untershcätzten ihn - unterschätzten die gebalte Faust die hinter ihm stand.
"Aber ja, Haldrim weiß das ich hier bin - er bat mich sogar Arash etwas unter die Arme zu greifen, er war der Meinung das er sonst nichts auff die Reihe bekommt, und Meister Haldrim sah seine Pläne ungern gefährdet!" er lehnt sich gegen eine Hauswand.

Inzwischen fast schon von dem schleppenden Gespräch gelangweilt verschränkte Arash die Arme vor der Brust und lehnte sich an eine der kahlen Wände rechts und links von ihnen. Avado war nicht einfach nur so hier - insbesondere nicht, nachdem er ihm den Auftrag gegeben hatte auf seine Gäste zu achten. Es wäre dumm von dem anderen die beiden Frauen einfach so allein zu lassen.
Noch einmal glitten seine Gedanken zurück zu den Erlebnissen vor ein paar Stunden und er runzelte die Stirn. Luná war nicht fähig zu flüchten, aber ... seine Gedanken brachen ab und mit einem leisen Knurren richtete er seinen Blick wieder auf Avado.
"Ist es nicht verwunderlich, dass jedes Mal, wenn du in der Nähe bist, Avado, Haldrim oder mir etwas entwischt, was uns sehr am Herzen liegt?", fragte er. "Das mag natürlich auch nur reiner Zufall sein." Woran er nicht glaubte.

"Ich nehme an Zufall.." meinte er leise lächelnd.
"Dabei, noch ein Zufall ist das ich danach durchgehend und immer Kopfschmerzen habe... sollte ich mal untersuchen lassen!" er schritt langsam auf Arash zu - sah ihn nur einmal kalt an.
Der heutige Abend würde... unerfreulich

Fast hätte Azula amüsiert den Kopf geschüttelte bei den Worten des kleinen Sehers. Zugegeben seine Fähigkeit war etwas kostbares, doch was war sie im Vergleich zu dem ausgefeiltem Können anderer? Das andere Sehermädchen, dass Haldrim entwischt war, hatte viel präziser in die Zukunft blicken können. Er war lediglich der Ersatz, nicht mehr als zweite Wahl und darauf bildete er sich scheinbar etwas ein. Nun, sollte er ruhig, er würde schon sehen, wohin dergleiches führte.
Feststand, dass Arash Gegenwart stets eine Gefahr war, mit der man rechnen musste. Mit allem musste man rechnen, um somit das Übel abzumildern... Denn wie hieß es doch so schön? Widme dich deinen Freunden, und deinen Feinden erst recht.
„Vielleicht bekommst du ja Kopfschmerzen, aufgrund deines schlechten Gewissens, Avado... gibt es vielleicht etwas, was du verheimlichst? Ein Geheimnis? Du musst wissen, ich bezweifle, dass es sowas wie Zufall in diesem Land gibt... wie ist das bei dir, Arash? Zufall? Oder Schicksal?“, fragte Azula, wobei ein Lächeln über ihr Gesicht huschte, welches schwer einzuordnen war. War es Boshaftigkeit? Tücke, List, oder der Tod lebst?

"Ich für meinen Teil glaube nicht an Zufälle", stimmte Arash der jungen Frau zu und löste seine bisher abwehrende Körperhaltung, ließ keinen der beiden anderen aus den Augen. Das hier stank förmlich nach einem Verrat, in den Avado verwickelt war und er schätzte es überhaupt nicht verraten zu werden. Vermutlich ebenso wenig wie es Haldrim tat.
Avado war es, welcher ihn auf das Mädchen aufmerksam gemacht hatte und das ihm nun scheinbar ebenso entwischt war.
Undeutlich nickte er Azula zu, gab ihr damit die Versicherung, dass auch er fest davon überzeugt war, dass Avado etwas im Schilde führte. Etwas, das nicht mit ihren Plänen übereinstimmte.

Avado schüttelte den Kopf.
"Ich war gerade mit meiner Aufgabe beschäftigt, als..." er schüttelte den Kopf.
"Ich war gerade mit meiner Aufgabe beshcäftigt, als irgend ein seltsames Wesen mich von hinten mit aller Gewalt niederschlug, ich hörte es nicht kommen, spürte nur noch den Aufprall, dann war ich weg - als ich erwachte... was Sie weg..." er verengte die Augen zu schlitzen.
"Aber welcher Idiot nistet sich schon in DEM Berg da ein?" schnauzte er schließlich Arash an.
"Dort drin lauern die fiestesen und kaltblütigsten Wesen jenseits der Horzionts! Menschenfresser, Kultisten die einem schwachsinnigem Glauben angehören!" er fuhr sich durch die Haare.
"Sowas MUSSTE ja kommen!"

Die fiesesten und kaltblütigsten Wesen? Azula setzte sich mit einem verschmitzten Lächeln in Bewegung, trat von Arash weg. Ja, es mochte wohl so sein, dass dort eben jene von Avado genannten Wesen dort nisteten. Eines der gefährlichsten Exemplare befand sich schließlich unter ihnen, in diesem Augenblick. Doch in einem anderen Punkt musste sie dem Seher widersprechen. Es war im Grunde ein perfektes Versteck, dort oben auf dem Helgrind, denn wer wagte es schon dort hinauf zu gehen, von Raz'ac und Lethrblakas abgesehen. Niemand würde es freiwillig wagen so weit hinauf zu gehen... nicht einmal die Diener des Kultes. Nein, nur das Böse wagte es dort oben ein und aus zu gehen. Lautlos trat Azula hinter Avado, fünf Schritt von ihm entfernt und blieb schließlich stehen, sodass er zwischen ihr und Arash stand.
„Natürlich... sowas musste kommen“, griff Azula den letzten Satz Avados auf, wobei ihr Blick diesen förmlich durchbohrte. Leise flatterte ihr Mantel zurück und wurde im nächsten Augenblick gänzlich zurück geschlagen. In einer fließenden Bewegung ergriff Azula die Klingen an ihren Beinen, nahm drei ihrer Dolche auf, wovon sie einen gezielt nach Avado warf.

Ein Dolch, er glitt durch die Luft und traf Avado im Rücken... nein, das würde er nicht zulassen
Avado drehte sich in einer fließenden bewegung um, wehrte den Dolch mit seinem schnell gezogenen Schwert ab.
"Das war dumm...." meinte er langsam, ließ sein Schwert in der Luft kreisen.
"Ich weiß was du vorhast, noch bevor du selbst auf diesen Gedanken kommst! Ich kann es sehen!" er sorgte dafür, dass er nicht von Arash hinterrück angegriffen werden konnte und glitt etwas zur Seite.
"Also entweder fechten wir hier nun einen Kampf aus den ihr nicht gewinnen könnt - oder aber wir machen uns Gedanken darum, WER hier gegen uns spielt!"

"Deine Gabe hat aber scheinbar nicht ausgereicht um vorauszusehen, dass uns die Mädchen schneller verlassen als uns lieb ist, Avado", äußerte Arash, machte jedoch keinerlei Anstalten nach einer Waffe zu greifen oder den Seher mittels Magie anzugreifen. Er begann Avado zu misstrauen und dessen Beweggründe zu hinterfragen - eine Tatsache, die für den anderen nicht gerade günstig war.
In Avados Worten klang eine Drohung mit - ein Kampf, den Azula und er nicht gewinnen konnten. Nun, das würde sich noch zeigen - früher oder später, wenn Avado selbst zu Haldrims oder seinem Opfer werden würde. So lange würde der Seher, zumindest von ihm, keinerlei Informationen mehr erhalten - keine Aufträge, die in irgendeiner Art und Weise wichtig waren. Bisher hatte er noch keinen langfristigen Erfolg davontragen können.

„Oh, ich möchte wetten, dass es eben darüber hinaus noch mehr Dinge gibt, die außerhalb deiner Sichweite liegen, Avado“, entgegnete Azula, deren Augen lebhaft aufblitzten. Sie würde ihre Waffen nicht so schnell sinken lassen. Zu sehr verlangte sie nach einem Kampf, der ihr Adrenalinspiegel in ungeahnte Höhen trieb. Sie packte ihre beiden Dolche etwas fester, wobei die Klingen das dumpfe Tageslicht reflektierten.
„Ich habe auch hierbei so meine Zweifel, Avado. Ich glaube nicht, dass dies ein Kampf wird, der für uns nicht zu gewinnen ist...“
Nichtzuletzt hatte sie drei ihrer Dolche mit einem Gift bestreichen lassen, wobei sie selbst jedoch nicht wusste, um welche drei es sich dabei handelte. Das brauchte sie auch nicht – sie wusste, um welches Gift es sich handelte, welche Anzeichen bei einer Vergiftung eintraten und was sie dagegen schlucken musste – denn ein Gegengift hatte sie in einer solche Situation stets bei sich.
Es würde sie sogar nicht wundern, wenn auch Arash mit diesem Gift hin und wieder hantierte. Diesem warf sie einen kurzen Blick zu und warf dann plötzlich ihren zweiten Dolch. Dieser flog haarscharf an Avados Kopf vorbei, nun direkt auf Arash zu.

Für den Bruchteil einer Sekunde blitzte auch in Arashs Augen etwas auf, das man fast mit Freude gleichsetzen konnte und seine Mundwinkel zuckten kurz im schwachen Ansatz eines Lächelns. Er hob in einer automatisierten Geste die Hand und bekam den schmalen Griff des Dolches zu greifen, der fast vollständig in seiner deutlich größeren Hand verschwand.
Bei einem leisen Zischeln hob er den Kopf und registrierte die große Schlange, die auf der Mauer thronte und den Kopf neugierig zu den drei Anwesenden hinab gestreckt hatte. Die dunklen Augen des Tieres schienen Avado ebenso zu fixieren, wie sie auch Azula im Auge hatten und nur wenige Sekunden später bahnte das Tier sich seinen Weg hinab zu ihnen, aufgefordert durch Arashs wortlose Einladung.
"Du hast noch die Möglichkeit uns das zu sagen, was du verschweigst."

"Was soll ich denn verschweigen?" meinte Avado, schüttelte den Kopf.
"Ich hielt Wache, genauso wie du es mir befahlst - wurde niedergeschlagen ohne zu wissen von wem, als ich aufwachte war dein Gast fort, und ich habe mich auf den weg hierher gemacht - nichts weiter ist geschehen und ich war außer durch die Anwesenheit meines niedergeschlagenen Körpers nicht an der Entführung beteiligt!"

Arash hörte den Worten des anderen zu und runzelte missbilligend die Stirn, glaubte Avado noch immer kein Wort, obgleich dieser in der alten Sprache redete und das eine Lüge ausschloss. Dennoch ... irgendetwas war mit Avado faul und Arash nahm sich vor, diesem Geheimnis auf den Grund zu gehen - fürs Erste jedoch würde es schon reichen, wenn er nur sein Eigentum wiederbekam.
Der Blick des jungen Mannes wanderte hinab zu der Kobra, die sich mit einem freudigen Funkeln in den dunklen Kopfaugen um Avados Bein schlängelte und dem Seher herausfordernd die gespaltene Zunge entgegen streckte. Arash wusste, sie wartete nur auf einen Befehl, dann würde sie die Giftzähne irgendwo im Körper des Älteren versenken.

Avado zeigte ein schmales, beunruhigendes Lächeln.
"Oh ja, der Gedanke ist verlockend nicht wahr?
Ein Biss... und schon ist es passiert" er schien ernsthaft darüber zu sinnieren wie es war, wenn sich die langen Giftzähne in sein Fleisch bohren würden.
"Allerdings benötigst du mich, und das weißt du!
Ich bin der einzige der dir zu dem verhelfen kann was du willst..." er lächelte kalt.
"Du willst doch, dass dein Bruder das bekommt was er verdient - bist ihm doch ein treuer Gefährte. Und ich bin dort wichtig!"
Dann fixierte Avado den Blick auf Arash.
"Ich bin dein ergebener Diener, ebenso wie ich deinem Bruder diene - aber vergiss eins nicht, zwischen dem Biss der Schlange und demWirken des Giftes liegen einige Sekunden - Sekunden die ich dazu gebrauchen könnte dich zu töten!"

"Und du denkst wirklich, dass du das könntest?", fragte Arash ruhig, ließ sich nicht von der Drohung des anderen einschüchtern. Avado würde ihn nicht töten können, dafür hatte er bereits vor einiger Zeit durch mehrere Maßnahmen gesorgt, die ihn stetig begleiteten und selbst, wenn es so wäre, dann wäre auch das Leben des Sehers verwirkt. Haldrim wäre darüber nicht begeistert, allein schon aus dem Grund, weil sein Zwilling ähnlich wie er dachte.
"Du vergisst, dass die Kleine ein Geschenk für Haldrim war, dem sein altes Spielzeug verloren ging. Du bringst sie besser wieder."

"Die Frage ist mehr, ob du es Riskieren willst..." meinte er, schüttelte den Kopf und winkte ab.
"Aber ich werde alles daran setzen das Mädchen wieder zurück zu bekommen - wenn sie nicht den Wind und die Sterne befiehlt, dann wird sie nicht weit gekommen sein!"