Thema: Re: Königliche Festung Mi Sep 24, 2014 10:31 pm
Bitterkeit war es, die ihr Herz umspülte und ihr auf so eine grausame Art und Weise die Realität wieder zurück ins Leben brachte, kaum dass er seine ersten Worten ausgesprochen hatte. Sie wusste, dass sie nur hier zusammen sein konnten - fernab all der wachsamen Augen, die auf ihm lagen und jede noch so kleine Handlung genau beurteilen würden, dass es für sie beide keine Chance geben würde etwas anderes als Liebende in aller Heimlichkeit zu sein. Sie kannte diese Situation, wusste, wie es war, alles leugnen zu müssen, ein Spiel vor allen anderen zu spielen, weil sie wusste, was auf dem Spiel stand, wenn es jemand erfuhr und dennoch - sie war bereit dieses Opfer für ein paar wenige Stunden zu bringen, die ihnen beiden blieben und in denen sie sie selbst sein konnten - die Menschen, die hinter Titeln und Rängen beinahe erstickt waren und nun darum rangen, sich zu befreien. Es fiel ihr schwer, sein Lächeln zu erwidern, welches auf seinen Zügen den Platz gefunden hatte, aber ebenso wenig wollte sie ihn mit all ihrer Düsternis hinab in einen dunklen, schwarzen Schlund ziehen, den sie nur für sich selbst offenbart hatte und so rang sie sich ein tapferes Lächeln ab. "Lass uns diese Stunde zu der unseren machen, diesen Ort nur für uns bereit halten und ich verspreche dir, ich werde auf ewig hier nur auf dich warten", setzte sie seinen ersten Worten und dem leisen Vorschlag, den er ihr gemacht hatte, nach, während ihre Gedanken zu jenem warmen und sanftem Gefühl hinüber glitten, das sich in ihr selbst ausgebreitet hatte und erneut von ihr Besitz ergriff - jenes Gefühl, das ihr Lächeln ehrlicher werden ließ, ihre Züge weicher zeichnete und ihr Herz erneut schneller schlagen ließ. "Du wirst noch viele Frauen in deinem Leben finden, aber ich hoffe, dass du dir niemals eine andere wie mich suchen musst ..."
Alejandro Askari
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Thema: Re: Königliche Festung Mi Sep 24, 2014 10:57 pm
Er sah und spürte wie es geschehen war; Ihr Moment hatte einen kleinen Riss bekommen, nicht breiter als ein Haar, doch er war größer geworden, hatte gewuchert und die Szene in ihren Grundfesten erschüttert. Nun begann sie zu bröckeln und rann zwischen ihren Fingern hindurch wie Strandsand, ganz gleich wie sehr sie daran auch festhielten. Es war als würde man den strahlend goldenen Schein der Sonne mit bloßen Händen erwischen wollen: Es wirkte als bräuchte man die Hände nur ausstrecken, doch dann wird einem klar, dass alles umsonst war. Und in diesen Momenten fragte sich Alejandro wie viel Zeit wohl vergangen sein mochte. Es wirkte für ihn, als hätte er fünf wundervolle Tage mit Adriana zugebracht, doch letzten Endes, waren es wohl nicht mehr als ein paar Stunden. Er hatte sie vom Schiff in seine Droschke, vom Hafen ins Schloss und dort aus dem Ball in das Labyrinth gebracht. "Alles was du dir wünschst und in meiner Macht steht. Ganz gleich wann, ich werde immer Zeit für dich finden und stehts hier her zu dir kommen, mi Estrella.", versprach er ihr und gab ihr einen sanften Kuss. Er war so froh dass sie gekommen war, dass Adriana den Weg in sein Reich gefunden hatte, eine Frau wie es keine zweite geben konnte, deren Intellekt und Persönlichkeit aus jeder Masse herausstachen und deren lächelnde Augen jede Finsternis vertreiben konnten und in seinem Herzen nichts als Licht zurück ließen. "Es wird keine Frau mehr geben, mi Estrella. Ich kann für keine andere mehr Gefühle hegen, denn sie wird dir in allem nachstehen und mich mit jedem ihrer Fehler, stets auf deinen Glanz erinnern. Mit dir, oder allein, das sind die Wege die vor mir liegen."
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Königliche Festung Mi Sep 24, 2014 11:17 pm
Sanft schüttelte sie den Kopf und lächelte versöhnlich über all jene Worte, die seine Lippen verlassen hatten und die ihr all die Düsternis wieder nahm und das Licht zurück in jenen Augenblick kehren ließ, den sie sich selbst geschaffen hatten und das sie so sehr vermisst hatte. Behutsam glitten ihre Finger über seine weiche Haut, strichen darüber als bestünde er aus feinstem, zerbrechlichstem Glas und sie könne seine Gestalt mit nur einer unbedachten Berührung zerstören, sich selbst aus jenem Traum erwecken, den sie hier gerade träumte. Erneut beugte sie sich nach vorn und küsste ihn sanft, genoss die Berührungen, die sie beide teilten, jene Nähe und die Vertrautheit, die es ihr erschienen ließ, als kannten sie einander nun bereits schon seit so vielen Jahren. "Ich will nichts", wisperte sie, noch an seinen Lippen und lächelte. "Nichts mehr als Momente wie diese hier. Augenblicke, in denen wir gemeinsam sein können als jene, die wir unter Titeln und Rängen sind. Nur zwei einfache Menschen, denen die Welt dort draußen nichts bedeutet ... was ich will ist nicht mehr als das, was du zu geben bereit bist", flüsterte sie und lehnte sich ein Stück weit zurück, um den Blick in seine Augen wieder zu suchen, die dunkel wie der nächtliche Brunnen im Schein der Sterne funkelten. "Ein Gedanke an mich vielleicht, der dich lächeln lässt ... ein Platz hier ..." Damit schob sie ihre freie Hand auf seine Brust, an jener Stelle, wo der Herz saß und wo sie es unter der Kleidung, die er am Leib trug, kaum noch pochen hörte. " ... wenn du es gestattest und ich schwöre, ich will dich wärmen, wann immer du in der Dunkelheit frierst. Ich will nichts mehr außer bei dir zu sein."
Alejandro Askari
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Thema: Re: Königliche Festung Mi Sep 24, 2014 11:46 pm
"Alles was ich zu geben bereit bin? ...Dann könntest du ein ganzes Königreich haben.", hauchte er Alejandro ihr im ersten Moment zu. Er schloss all ihre Worte, all die tiefe Zuneigung die aus ihnen sprach, in sein Herz, wo sie die Aufgabe erfüllen sollten, die Adriana ihnen eben zugedacht hatte. Sie sollten ihn in der Kälte wärmen und in der Finsternis erhellen, sie sollten das Böse von ihm fort halten und ihn vor Ängsten schützen, die nur all zu leicht über ihn herein brechen konnten. Wer wusste schon was die Zukunft für ihn bereit hielt, welche Gefahren... Doch nun hatte er immer etwas, das ihn alles überstehen lassen würde. Er spürte die Wärme ihres zarten Körper, ihre weiche Haut unter seinen sanften Berührungen und den schwachen Hauch ihres Atems an seinem Hals. Das Bernstein ihrer Augen strahlte im fahlen Licht und ihr betörender Duft raubte ihm beinahe die Sinne. "Du wirst in meinem Herzen stets ein Heim finden. Nie soll dir der Einlass verwehrt bleiben und immer wird der bloße Gedanke an dich, mich so glücklich wie in diesem Moment machen.", flüsterte Alejandro ihr zu. "Magst du auch sonst nichts von mir nehmen, so soll dir doch mein Herz gehören, mi Estrella.", versicherte er Adriana und hielt sie fest in seinen Armen, als könnte er sie so für immer bei sich behalten. Er schmiegte sich an sie und schloss für einen Moment die Augen, ehe er sie wieder etwas sachter in den Armen hielt und ihr tief in die Augen blickte, die ihm die Wahrheit über all ihre Worte verriet, die Reinheit der Selben und ihm all das noch einmal zu versprechen schienen.
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Königliche Festung Do Sep 25, 2014 8:15 pm
"Und ich verspreche, ich werde es schützen und niemals zulassen, dass ihm Schaden zugefügt wird", antwortete sie seinen Worten mit leiser Stimme und schloss für einen kurzen Moment lang die Augen, um sich all jene Eindrücke dieses Momentes, der ihr gegeben worden war, genauer einzuprägen. Sie mochte seinen Spitznamen für sie, selbst wenn sie wusste, dass auch dieser nicht von Dauer sein würde - sie mochte seine Arme, die um sie herum lagen und mit denen er sie fest umschlossen hielt, jene Arme, in denen sie sich nur allzu gern fallen ließ, die Wärme seiner Haut, die sie durch seine Kleidung hindurch auf ihrer eigenen Haut spüren konnte und seinen leisen Atem, der über ihr Gesicht streifte und sie lächeln ließ. Was war nur mit ihrer sonst so kühlen Art geschehen? Welche Macht besaß nur dieser Mann, in dessen Armen sie so viel gefunden hatte, dass es ihm gelungen war, ihre sonst so harte Schale mit nur einem einzigen Blick platzen zu lassen und jenes empfindliche Innerste ihrer Selbst offen zu legen, das sie ihm nun anbot und das er so sanft umsorgte? Er war wahrlich König - der König dieses wunderbaren Reiches, das sie kennen gelernt hatte und jener ihres eigenen Herzens, das sie ihm bereits in die Hände gelegt hatte, weil sie wusste, dass es dort in Sicherheit sein würde. Der Gedanke zurück zu kehren, zurück in jene Heimat zu kehren, mit der sie nichts wirklich verband, erschien ihr so unsagbar grausam. Die Vorstellung davon, in ein paar Stunden allein zu sein und sich dann allein in ein paar der weichen Kissen zu betten, ohne ihn an ihrer Seite zu wissen, war ebenso wenig reizvoll und sie schauderte in Anbetracht jener dunklen Schatten, die sie dann wieder zu jagen drohen würden. "Lass uns hier bleiben ... für immer ... ich will nicht erneut von dir fortgerissen werden."
Alejandro Askari
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Thema: Re: Königliche Festung Do Sep 25, 2014 10:56 pm
Alejandro spürte den kurzen Schauder, der Adriana erschütterte. Es waren wohl ähnliche Visionen wie die seinen, die sie erschauern ließen; Das Wissen dass sie bald wieder auseinander gehen mussten, dass sie sich von ihm lösen würde und in ihr Zimmer entschwand und am nächsten Morgen würde all das hier wie vergessen sein, sie würden es nicht mehr zeigen, nicht mehr ansprechen, nicht mehr die selben sein wie jetzt. Und in einer Zukunft, die in diesem Moment so nah schien, dass es Alejandro vor kam, als würde sie im nächsten Wimpernschlag eintreten, würde sie wieder auf eines der Schiffe gehen und über das Meer aus seiner Reichweite entgleiten. Er wusste nicht wie er das verkraften sollte, wusste nicht wie er das überleben sollte, konnte er sich in diesem Augenblick doch kein Leben mehr ohne sie vorstellen, wirkte es doch schlicht zu irreal. "Und ich will dich nicht gehen lassen... Lass uns hier verharren und warten was geschieht. Wer weiß welch göttliche Fügung uns vielleicht für immer aneinander bindet...", erklärte Alejandro und strich ihr erneut über die Wange, ehe er ihr einen weiteren Kuss auf die Lippen hauchte.
Alejandro hatte sie bis in ihr Zimmer begleitet und nur schweren Herzens mit angesehen, wie sie die Tür schloss und so endgültig die Szene beendete. Er sich in sein Zimmer begeben und sich in seinem Bett hin und her gewälzt, noch immer zu aufgewühlt von der Nacht, ehe er in einen unruhigen Schlaf gefallen war, der noch vor Sonnenaufgang beendet gewesen war. Er hatte gewusst was zu tun war. Er war die Stufen in den Garten hinunter geschritten, um dort einige Blumen zu pflücken, nur die schönsten und wohlriechendsten. Dann war er in die Kutsche gestiegen, die er zuvor hatte bereit machen lassen, die ihn aus der Stadt zum, nur wenige Minuten entfernten, Schrein der Aphrodite gefahren hatte. Die gesamte Fahrt über hatten die Geister der vergangenen Nacht in seinem Kopf gespuckt, die Bilder und anderen Sinneseindrücke hatten sich immer wieder wiederholt und sie lebendig gehalten. Er hatte versucht alles zu behalten, während er vor der marmornen Statue der Göttin gekniet hatte, vor der er die Blumen dargeboten hatte. Die Fahrt zurück war wie im Fluge vergangen, hatte sie ihn doch seiner Geliebten entgegen gebracht, doch kaum dass er über die Schwelle seiner Festung gekommen war, war der letzte Rest des Traumes von ihm abgefallen und die Realität der Monarchie hatte ihn eingefangen. Man hatte auf dem Übungsplatz auf ihm gewartet, wo er jeden Morgen seine Übungen machte, die ihm im Falle eines Krieges das Leben retten sollten. Es war seine Pflicht und er konnte sie nicht ausfallen lassen, drum schickte er einen Boten zu Adriana, der vor ihrem Zimmer warten sollte, bis sie wach war und sie über die unerwarteten Pflichten informieren sollte, darüber wo er war und darüber dass er sie zu einem gemeinsamen Frühstück einlud. Dann hatte er das Schwert zur Hand genommen und die liebevollen Gedanken vor der alles verzehrenden Realität verschlossen.
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Königliche Festung Do Sep 25, 2014 11:24 pm
Die Nacht war unangenehmer gewesen, als sie es selbst erwartet hatte - über Stunden hatte sie wach gelegen, hatte sich in dem Feuer des Kamins und den darin lodernden Flammen verloren, in der Hoffnung darin etwas zu finden, was ihr aufgewühlter Geist ihr bislang noch nicht deutlich gemacht hatte. Sie hatte an dem Schreibtisch gesessen und Briefe verfasst, die Opfer der Flammen geworden waren, damit sie an den Ort ihrer Erpresser gebracht wurden und noch nie zuvor war ihr all dies so gänzlich falsch vorgekommen. Die Feder hatte in ihrer Hand gezittert, die Worte waren ihr nur schwer von der Hand gegangen und wenn sie daran dachte, dass sie im Grunde das Vertrauen eines Mannes verriet für den sie etwas empfand, wurde ihr schlecht aber sie wusste, dass wenn sie nichts tat, es nur damit endete, dass der Attentäter hierher kommen und sie zurückbringen würde. Schlaf hatte sie erst gefunden, als der Morgen gedämmert war und noch immer waren ihre Träume durchzogen von finsteren Bildern gewesen - jener fyonarische Attentäter, der Alejandro sein Schwert in die Brust stach, Hisoka, Elijah, Aiko und Noah als blutige Leichen und Opfer jenes Mannes am Boden um sie herum und aus dem Brunnen des Labyrinths, indem sie in der vergangenen Nacht Hoffnung und Zuneigung gefunden hatte, plätscherte das Blut als rotes Wasser und ließ sie schaudern. Sie spürte die Hände des Attentäters um ihre Arme, wie er sie mit sich zog und wie sehr sie versuchte, sich von ihm zu befreien. Erschrocken fuhr sie aus dem Schlaf hoch und fuhr sich schwerlich atmend über das kalkweiße Gesicht, brauchte einen Moment bis ihr Verstand begriff, dass sie lediglich geträumt hatte und sie hier nichts zu befürchten hatte. Valencia war sicher, hier war niemand aus Fyonara, der sie ängstigen konnte und wenngleich sie sich all das auch stets versuchte einzureden, ihr Herz, das wild gegen ihre Brust hämmerte, beruhigte es in keinem Fall. Umso dankbarer war sie für den nächsten Tag, für das warme Bad, das sie hatte genießen können und für die neuen Gewänder, die es ihr ermöglichten, die Schrecken der Nacht endgültig abzustreifen und sich einem neuen Tag zu widmen. Erstaunt war sie dafür umso mehr von dem Diener, welcher bereits vor ihren Gemächern auf sie wartete und sie lächelte für sich selbst als sie die Nachricht vernahm, welche Alejandro an sie hatte schicken lassen, doch anstelle darauf einzugehen und zu warten bis er seine Übungen beendet hatte, führten ihre Schritte sie nun unmittelbar hinab zu dem Übungsfeld. Lächelnd beobachtete sie die Gestalten der Männer, die dort übten, lauschte dem leisen Singen der Klingen, die aufeinander prallten, nur um sich wenig später wie in einem Tanz wieder voneinander zu lösen. Niemand schien Notiz von ihr zu nehmen und es war Adriana recht, dass sie lediglich eine stumme Zuschauerin in diesem Schauspiel war während der kühle Morgenwind ihr durch die dunklen Haare strich und alle Müdigkeit vertrieb, die zuvor noch in ihr geherrscht hatte.
Alejandro Askari
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Thema: Re: Königliche Festung Fr Sep 26, 2014 12:10 am
Alejandro schwang das Schwert und sirrend prallte Metall auf Metall. Er wich dem nächsten Schlag aus, attackierte seinen zweiten Kontrahenten und bekam einen Schlag auf den Rücken, worauf er leise fluchte und nur vorsichtig in das Lachen der anderen einstimmen konnte. Er war heute nicht auf der Höhe und gerade Griffith ließ ihn das spüren, der sich scheinbar noch nie von irgendetwas vom Schwertkampf hatte ablenken lassen. Immer wieder hatte versagt, hatte Schläge verpatzt, die er sonst im Schlaf konnte und war auf Finten herein gefallen, die er vor Jahren zu durchschauen gelernt hatte. Doch sein Kopf war einfach noch derart benebelt von der Nacht am Brunnen, dass er sich nicht hatte konzentrieren können. Und dann bemerkte er Adriana und all das war vergessen, die Niederlagen dieses Morgens waren verflogen und er zeigte ihr ein ehrliches Lächeln. Freudestrahlend trat er auf sie zu, während seine Übungspartner die Fremde neugierig musterten. "Guten Morgen, Mylady. Ich hoffe ihr hattet eine geruhsame Nacht.", grüßte er sie und hauchte ihr einen Kuss auf die Hand. Es fühlte sich falsch an so zu tun, als wären sie sich am Abend zuvor nicht näher gekommen, als wäre nichts geschehen, dass ihr Verhältnis weit intensiver gemacht hätte, als es dieser Handkuss zeigte. Am liebsten wäre er über sie hergefallen und hätte ihre verführerischen Lippen und ihren perfekten Hals mit Küssen überdeckt, doch er war in der Lage sich zurück zu halten und die Etikette zu wahren, der in Valencia so große Bedeutung beigemessen wurde. Nichts desto trotz gaben seine Augen preis, wie sehr er sich nach ihr verzehrte. Er hörte die ruhigen Schritte hinter sich und stellte sich neben Adriana. "Wenn ich euch bekannt machen darf: Das ist Griffith, Hauptmann meiner Garde und Kommandant der Stadtwache, sowie der beste Schwertkämpfer des Reiches. Griffith, das ist Adriana Fiorenza, die charmanteste und schönste Dame Alagaesias und deren Botschafterin.", stellte Alejandro die beiden einander vor. Mit beiläufiger Stimme bemerkte Griffith, dessen geradezu weißes Haar mit einem Band zu einem Zopf in seinem Nacken zusammen gebunden worden waren und dessen eisblaue Augen stets auf einen Punkt in der Ferne gerichtet zu sein schienen, dass er Alagaesias Gründe nachvollziehen konnte, aus denen ausgerechnet sie gekommen war, ehe auch er ihr mit einer Verbeugung einen Kuss über die Hand hauchte.
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Königliche Festung Fr Sep 26, 2014 12:32 am
Ein weiches Lächeln huschte über Adrianas Züge als sie hörte, wie Alejandro auf sie zutrat und sacht verneigte sie sich vor dem anderen, ließ eben jenes Funkeln in ihren Augen hinter jener demütigen Geste verbergen, welche das Protokoll von ihr erforderte, das es hier einzuhalten galt. Sie beide hatten keine Möglichkeit nun einander das zu zeigen, was sie wahrlich beschäftigte und wie sehr sie sich zurück in die letzte Nacht wünschten, in welcher nur sie beide noch gezählt hatten und wenngleich Adriana auch den Ausdruck in Alejandros Augen erkennen konnte, war doch die kurze Bewegung ihrer Finger, die die seinen striffen, das einzige Zeichen all dessen, was in der letzten Nacht vorgefallen war. "Guten Morgen, Majestät", begrüßte sie ihn nun lediglich und ließ ihre Augen noch einmal über seine Gestalt gleiten, die anderen für einen kurzen Moment lang ausblendend, die sich hier mit ihm versammelt hatten und deren Blicke ebenfalls auf ihr lagen. "Ihr schmeichelt mir erneut, bin ich mir doch sicher, dass es auch auch in Alagäsia weit ansehnlichere Damen gibt als jene wenigen, denen Ihr bereits begegnet seid und zuweilen bin ich nun ebenso wenig eine gebürtige Bürgerin Alagäsias. Selbst, wenn ich Euch für Eure Aufmerksamkeit und die Komplimente, die Ihr mir habt, zukommen lassen, danke - es ist weit mehr der Ehre als ich sie verdiene", fügte sie noch anbei, ihre Worte wissentlich so diplomatisch wie möglich verpackend, um in Anbetracht jener zahlreicher Menschen in Hörweite, keinen Verdacht auf sie beide zu lenken und erst jetzt wanderte ihr Blick hinüber zu dem Hauptmann der Garde, welchen Alejandro ihr soeben vorgestellt hatte. "Es ist mir eine Ehre Euch kennen zu lernen, Sire. Bei einer solch elitären Wache und den beeindruckenden Fähigkeiten, die Ihr hier bereits bewiesen habt, werde ich mich während meines Aufenthaltes in Valencia wohl niemals um mein Leben fürchten müssen, ebenso wenig wie es wohl Ihre Majestät bedarf. Es ist sehr beruhigend in diesem Wissen des Nachts zu Bett zu gehen", wandte sie sich an Griffith und lächelte ihm freundlich zu, nachdem sie sich auch vor ihm verneigt hatte.
Nur zu gern hätte Alejandro auf ihre ersten Worte entgegnet, dass es für die Damen Alagaesias nur eine noch größere Schande wäre, dass Adriana nicht einmal dort geboren war. Doch er hielt sich zurück und beließ es bei einem Lächeln. Ganz gleich wie sehr Adriana auch versuchte, ihre Gedanken zu verbergen, die in ihren Augen zu lesen waren wie in einem Buch, Alejandro wusste dass auch sie sich nach der letzten Nacht zurück sehnte, danach mit ihm allein zu sein und nicht darauf acht geben zu müssen, was sie sagten und wer sie hören könnte. Letzten Endes hätte man natürlich sagen können, dass es gleich war wie sich Alagaesia hier gab, nachdem sie ja in Valencia waren, doch Alejandro wusste dass auch sein Volk das richtige Bild ihres baldigen Bündnispartners haben musste, da sie ansonsten dagegen aufbegehren könnten. Alejandro wollte dieses Bündnis, das stand fest und er hätte bereits den Vertrag unterzeichnet, wenn Aiko nicht gewesen wäre... anderer Seits musste er zugeben, dass seine Quellen ihm auch bereits einige Informationen gegeben hatten. Alejandro wusste, dass Adrianas Worte alles überstiegen was Griffith von der Sprache wusste und darum übersetzte er für seinen Gardehauptmann. Dieser zeigte, ob Adrianas lächelnder Worte ein unehrliches Lächeln, dass er in all seinen Jahren jedoch derart perfektioniert hatte, dass es wohl nur Alejandro auffiel. "No me gusta la política y frases vacías. Dile que por favor sólo algo agradable para mí, tengo que cuidar de mis hombres.", erklärte Griffith, verneigte sich erneut vor Adriana und wandte sich wieder seinen Männern zu. Alejandro zeigte nur ein müdes Lächeln, denn er hätte sich etwas mehr von seinem Freund erwartet. "Mein Gardehauptmann denkt, dass eure Bescheidenheit euch nur noch schöner macht und wünscht euch einen schönen Tag.", sagte Alejandro und wendete Grffiths Worte so in etwas positives. Er blickte noch einmal zum Übungsplatz, auf dem sich Griffith mit Erfolg gegen vier Angreifer behauptete, ehe er Adriana wieder in die Augen blickte und für einige Augenblicke verträumt lächelte. Erst das läuten heller Glocken riss ihn aus dieser Trance und ließ ihn überrascht die Festung hinauf blicken. "Ach herje, schon so spät?", rief Alejandro aus und spürte mit einem Mal den Hunger. "Nun gut, wollen wir zum Frühstück, Mylady?", fragte er und reichte ihr wie sooft den Arm.
Sie kannte falsche Lächeln, wenn sie sie sah, wusste um die Feindseligkeit in den Augen des Hauptmannes der Wache, die dort aufgeglommen war und wenngleich sie auch Alejandros Versuch schätzte, seine Worte freundlicher zu übersetzen als sie augenscheinlich gemeint waren, so entlockten sie ihr dennoch nur ein müdes Lächeln. Sie hatte selbst nur einen Bruchteil der Worte verstanden, die der andere gesagt hatte, doch der Sinn dahinter war ihr nicht verborgen geblieben, klangen doch die Worte ihrer eigenen Heimatsprache ähnlich wie jene die Griffith soeben gesprochen hatte und dennoch war sie taktvoll genug nichts zu alledem zu äußern und stattdessen ihre Hand sanft auf Alejandros Arm zu legen und Seite an Seite mit ihm hinauf zum Schloss zu gehen. Sie wusste, wo sie stand, wusste welche Macht ihr inne wohnte und welchen Einfluss sie besaß und sie wusste, wo Griffith stand, welcher sie frappierend an Graham Drake erinnert hatte, der sich stets darum bemüht hatte, sie ebenso sehr vorzuführen - sollte er denken, was immer er wollte. Sie wusste es besser. "Ich hoffe, Ihr konntet die Nacht einen ruhigen Schlaf finden?", fragte sie leise während sie nur wenig später die große Dachterrasse betraten, auf welcher ein Tisch mit unzähligen Speisen und Getränken angerichtet worden war, von denen Adriana nicht einmal sagen konnte, ob sie jede davon erkannte und wenngleich sie auch bislang noch keinen Hunger gehabt hatte, so spürte sie jetzt das Ziehen in ihrem Magen. Leise sangen die Vögel in den Bäumen um sie herum und als sie sich langsam von Alejandros Arm löste und einen Schritt näher zu der Brüstung machte, konnte sie die große geschäftige Stadt vor sich entdecken, hörte das Echo der Stimmen ihrer Bewohner, die Geräusche von Pferden und Wägen, die die Händler durch die Straßen zogen. Ein jugendliches Lächeln glitt über ihre Züge als sie sich wieder zu ihm herumdrehte und eine Hand ausstreckte, um ihn einzuladen zu ihr zu kommen. Es war kein Diener hier und so hatte sie keinen Grund Etikette aufrecht zu erhalten, die sie nicht mochte. "Lass uns nachher hinunter in die Stadt gehen - deine Pflichten könnten eine Stunde, vielleicht zwei warten ..."
Alejandro trat mit einem zufriedenen Lächeln auf Adriana zu und legte ihr die Hände um die Hüfte, ehe er ihr einen innigen Kuss gab. "Du bist für die nächste Zeit meine einzige Pflicht. Ich gehöre nur dir... außer etwas wirklich wichtiges, wie ein Botschafter käme dazwischen.", erklärte Alejandro mit einem Grinsen. Welches Land sollte ihm jetzt einen Botschafter senden? In Fyonara waren seine Gesandten, Ryanti blieb stets hinter seinen Grenzen, Solandra war glücklich mit dem einen Bündnis das sie hatten, Luminoth war an seinem Hof, die Eintracht wusste darum dass sie stets nur ungern geduldet wurde und Adriana war glücklicherweise schon da. Wer sollte sie also stören. "Wir könnten eine Gondelfahrt unternehmen. Die Vierri sagen, dass man die Stadt auf keine Art besser entdecken kann... ich zähle mich selbst zu dieser Gruppe.", schlug Alejandro leicht lachend vor und sah Adriana tief in die Augen. Nach einigen Augenblicken driftete sein Blick über die Stadt hinweg, bis zum Hafen und auf das Meer hinaus, auf dem einige Schiffe kreuzten. In seiner Kindheit hatten seine Geschwister und er gelegentlich Wettbewerbe gemacht, wer die meisten Schiffe benennen konnte. Es waren... andere Zeiten gewesen. Alejandro löste sich letzten Endes von Adriana und trat auf den reich gedeckten Tisch zu. "Ich dachte, es wäre dir lieber allein mit mir zu speisen. Wir sind uns doch wohl Gesellschaft genug, nicht wahr?", fragte er mit einem schelmischen Lächeln und seinem deutlichen Aktzent, während er ihr den Stuhl zurück zog.
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Königliche Festung Sa Sep 27, 2014 12:11 am
"Sicherlich, ich glaube kaum, dass ich jemand anderen außer dir an diesem Hof benötige, der mir Gesellschaft leistet - zumal ich nicht glaube, dass ich einen anderen finde, dessen Anwesenheit mir so lieb und teuer ist wie die deine", lautete Adrianas Antwort, die von einem warmen Lächeln begleitet wurde während auch sie zu dem Tisch hinüber trat und sich auf den Stuhl sinken ließ, den er ihr zuvor zurück geschoben hatte. Noch einmal streckte sie die Hand aus und hielt ihn sacht daran fest, zog ihn zu sich hinunter, nur um ihm einen sanften Kuss auf die Lippen zu hauchen ehe sie sich wieder von ihm löste und ihn dann selbst seinen Platz einnehmen ließ. Wenn sie ehrlich war, dann hatte sie nicht damit gerechnet, dass er zustimmen würde - dass er sich wirklich die Zeit nehmen würde, um mit ihr gemeinsam hinaus zu gehen, statt sich in Pflicht und Schriften und Büchern zu vergraben und umso mehr spürte sie ihr eigenes Herz erneut einen Satz in die Höhe machen. Bislang hatten sich nur wenige ihren eigenen Aktivitäten angeschlossen und so war sie letztlich beinahe stets allein mit ein paar Wachen geblieben, die sie begleiten sollten, um sicher zu gehen, dass ihr nichts geschehen würde. "Eine Gondelfahrt klingt wunderbar und vor allem bedeutet sie wohl für uns beide weit mehr Zweisamkeit als es der Hof und dein Leben hier bedeutet. Die Menschen dort draußen sind weit angenehmer und offener als es die Adligen sind", schickte sie noch sanft feixend hinterher, verbarg allerdings ihr belustigtes Lächeln hinter den Rändern ihres Kelches, den sie zu ihren Lippen gehoben hatte. Es war schwer, ihn noch als König zu sehen - schwer noch das zu sehen, was sie eigentlich nur hätte sehen dürfen, nach allem, was sie in der vergangenen Nacht miteinander geteilt hatten und wie sehr sie seine Gesellschaft während der langen, einsamen Stunden der Nacht vermisst hatte.
Alejandro Askari
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Thema: Re: Königliche Festung Sa Sep 27, 2014 12:36 am
"Nun was die Zweisamkeit betrifft, kommt es wohl auf die Perspektive an... doch lass es uns nicht zerreden.", schlug Alejandro vor, während er sich seinen Teller füllte. Das Rauschen des Windes und des Meeres, das Rascheln der Blätter und das Zwitschern der Vögel untermalten das Frühstück mit einer unaufdringlichen Musik. Die erneute Zweisamkeit versuchte der letzten Nacht nicht nachzueifern, wie Alejandro für einen Moment befürchtet hatte, nein es war eine neue Szene in der andere Dinge gesprochen wurden, man sich anders verhielt. Alejandro war froh darum, denn so konnte er es abseits der letzten Ereignisse bewerten und für gut befinden, während eine erzwungene Wiederholung kläglich gescheitert wäre, aufgrund der vollends veränderten Gegebenheiten. Dennoch trauerte ein Teil von ihm, um die verlorenen Stunden, die er ohne Adriana hatte verbringen müssen und in denen er nur von Erinnerungen hatte zehren können. "Ich hoffe das Frühstück ist nach eurem Geschmack. Ich weiß leider nur wenig über das Essen in Alagaesia, doch es scheint sich nicht zu sehr von dem unseren zu unterscheiden.", bemerkte Alejandro und legte sich etwas Speck und Ei auf sein Brot. Er hatte es sich angewöhnt zum Frühstück möglichst nicht zu wenig zu sich zu nehmen, da er nie wusste ob er den Rest des Tages dazu kam noch etwas zu essen. So war es auch heute, obwohl er davon ausgehen konnte, dass heute kein Essen ausfiel, schließlich verbrachte er den Tag mit Adriana. Er sah zu ihr hinüber und beobachtete wie sie sich in geradezu Feen gleicher Eleganz vom reich gedeckten Tisch nahm und im Licht der Sonne zu strahlen schien.
Alejandro Askari
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Thema: Re: Königliche Festung Sa Dez 06, 2014 12:51 am
Alejandro starrte auf die Karte der ihnen bekannten Welt, die auf einer Tafel ausgebreitet war, um die sich seine Berater versammelt hatten. Sein Blick lag auf Ceunon. Ihm gingen einfach die Anschuldigungen gegen ihn nicht aus dem Kopf, nachdem er Adriana hier festgehalten haben sollte, nach denen er sie unschicklich behandelt hatte. Wie kamen diese Menschen darauf? Hatte Adriana ihnen das erzählt? Hatte sie seine Avancen nur erwidert, um letzten Endes einen Krieg heraufzubeschwören? Aurelius war ihr Bruder, womöglich hatte er sie darum gebeten, einen Grund für einen Krieg zu finden und einen Grund, um Alagaesia mit ins Boot zu holen. Falls das der Fall sein sollte, war Aurelius Plan aufgegangen. Er stand nun mit etwa hunderttausend Mann vor seinen Mauern, Fyonarar, Ryanti und Alagaesia-Aurea hatten sie zusammen geschlossen um sein Reich in die Knie zu zwingen. Er blickte in die Runde. Am Tisch saßen Griffith und zwei andere Offiziere, Ariadna, die Anführerin seines Geheimdienstes und eine mächtige Magierin, sowie vier weitere Adlige und die zweite Erzmagierin Francesca, die die purpurne Zitadelle vertrat. Sie berieten darüber was zu tun war. Sie alle standen vor der großen Frage wie es am besten war sich zu verhalten. Man hatte die Stadt evakuieren lassen, nachdem feststand, dass Armeen auf Valencia zu kamen. Sie hatten einen alten Tunnel genutzt, der unterhalb der Festung in einen sicheren Hort im Gebirge führte. Auch sein Bruder, seine Schwester und sein Neffe waren dorthin gebracht worden. In der Stadt befand sich also nur noch wer gebraucht wurde: Soldaten, Tischler, Baumeister und der gleichen. So hatte Alejandro versucht die Verluste so gering wie möglich zu halten und bisher hatte das funktioniert. "Wir haben noch drei Wälle, drei Wälle mit Gräben und die Bevölkerung dieser Stadt wurde auf das Minimum reduziert! Wir haben noch viel Zeit ehe wir uns wirklich sorgen machen müssen.", erklärte einer der Adligen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, als wäre damit alles geklärt. Doch Griffith schien das anders zu sehen. "Es sind hunderttausend Mann! Sie brauchen nur eine kleine Bresche und sie überrennen die Stadt, wenn sie wollen. Sie würden hohe Verluste erleiden, doch sie könnten es schaffen. Ausserdem sitzen sie am längeren Hebel; Sie werden von unserem Land versorgt und von Luminoth, sie brauchen uns also nur auszuhungern und ganz gleich wie lange es dauern würde, unsere Karten würde in dieser Zeit nur schlechter werden.", wies Griffith den Mann zurecht. "Mir wäre es lieber im Kampf zu sterben, meinen Männern voran in den Tod zu reiten, anstatt nur darauf zu hoffen, dass unsere Triböcke endlich etwas ausrichten." Alejandro massierte sich die Schläfe. Diese Leute dachten nur an sich selbst, natürlich Griffith war für gewöhnlich ein Patriot, doch nun da sein Ende bevorstand, überlegte er nur noch, wie er sein Leben am beeindruckendsten beenden konnte. Doch dem König lag nur sein Volk. Was hier geschah, würde auch in anderen Städten geschehen, in Städten die nicht so gut vorbereitet waren. Natürlich würde es die geben, die sich einfach ergaben und den neuen Mächten unterwarfen, doch das würden nicht viele sein. Dafür waren die Valenci zu stolz und zu überzeugt von ihrer eigenen Kultur, als dass sie sich einer anderen unterwerfen würden. Alejandro musste einen Weg finden, das alles so friedlich wie möglich zu beenden, mit möglichst wenig valencianischem Blut das den Boden berührte. "Wir können hier nicht sitzen und warten bis sich alles in Wohlgefallen auflöst und genauso wenig können wir einfach in den Tod stürzen und in der Hoffnung, dass sie alle ihr Schwert in der Heimat vergessen haben. Die Menschen in diesem Land zählen darauf, das wir gewinnen, dass wir sie beschützen und darum werden wir einen Weg finden müssen.", erklärte Alejandro und blickte von Francesca zu Griffith. "Ich brauch euer diplomatisches Geschick und deine kriegerischen Fähigkeiten um dieses Land zu retten."
Alejandro Askari
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Thema: Re: Königliche Festung Sa Dez 20, 2014 12:36 am
Alejandro durchmaß schnellen Schrittes die geschmückten Korridore seiner Festung, wobei sich ihm die Frage aufdrängte, ob es denn wirklich noch seine Festung war. Im Arm hielt er einige Papiere, auf denen seine eigenen Notizen und die Zusammenfassungen einiger Angelegenheiten seines Reiches niedergeschrieben worden waren. Er war auf dem Weg zu einem Treffen mit dem neuen Kaiser, mit dem es einiges zu besprechen gab. Seine neue Position als Verwalter eines Vasallenstaates war für ihn ungewohnt und völlig neu. So etwas hatte es in der Geschichte dieses Reiches nie gegeben... zumindest nicht in dieser Art und Weise, darum konnte Alejandro auch nirgendwo nachlesen wie er mit dieser Situation umgehen sollte und musste sich alles von der Pike auf selbst beibringen. Die großen Flügeltüren zum Versammlungssaal, in dem in der Regel der Kronrat tagte, öffneten sich und gaben den Blick auf die lange Tafel preis, an der sich Aurelius bereits den Platz am Kopfende gesichert hatte und Alejandro erwartungsvoll anblickte. Alejandro sah zu der großen Ohr, die in die linke Wand eingelassen worden war und war froh darüber, zu früh und nicht zuspät zu sein. Er eilte an den Tisch und verneigte sich tief vor dem Kaiser, ehe er sich auf den Platz zu Aurelius Rechten setzte, an dem bereits Federkiel und Tinte breit lagen. "Ich grüße euch, Kaiser.", grüßte er den großen Mann und zog einige Blätter aus seinem Stapel hervor. "Dies... sind die Informationen die ihr haben wolltet. Bestände unserer Waffenkammern, die Größe und Verteilung unserer... euer Armee, Informationen über die Flotte und die Verteidigungsanlagen der Städte... Dabei möchte ich besonders die mögliche Produktionsrate unserer Werften hervorheben: Wir könnten euch innerhalb von nur drei Monaten eine ganze Armada aus dem Boden stampfen.", erklärte Alejandro und reichte Aurelius die Papiere, die noch weitere Informationen enthielten. "Es gibt da noch einiges, dass ich euch fragen wollte.", setzte Alejandro von neuem an. "Ich würde zu Anfang gerne wissen, wie wir mit Irena Bryyo, der Schwester der Luminother Zarin, umgehen sollen, die hier um Asyl bat und ich würde gerne von euch wissen, wie ihr gedenkt mit der Magier Akademie zu verfahren.", erklärte Alejandro, holte ein weiteres Blatt hervor und nahm die Feder zur Hand.
Aurelius de Gaweia
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Thema: Re: Königliche Festung Sa Dez 20, 2014 1:00 am
Dieses Land hatte nichts an sich, für das es sich wahrlich zu kämpfen gelohnt hatte, bestand doch aller Reichtum aus vergoldeten Wänden, schmucklosen Putten und unzähligen ebenso vergoldeten Spiegeln, die in Sälen und Räumen aufgestellt worden waren, um dem Narzismus, welcher in dieser Kultur tief verwurzelt zu sein schien, der Adligen zu frönen. Dieses Land war gänzlich anders als es Fyonara war, fremd und kalt war der Empfang, den sie hier genossen hatten, kälter noch als das raue Wetter, das sie hier begrüßt hatte als ihre Schiffe angelegt hatten, doch Aufstände hatte es bislang nur wenige gegeben. Valencia hatte sich nach der Niederlage gefügt, ihr König hatte gebuckelt und um Gnade für sich und sein Land gefleht und er hatte sie ihm gewährt, hatte ihn am Leben gelassen und es ihm gestattet, die Führung dieses fremden Reiches zu behalten, um nicht selbst in die Bedrängnis zu kommen, mehr Zeit hier verbringen zu müssen als es unbedingt notwendig war. Die Soldaten, die er nicht hatte zurück in die Heimat kehren lassen, hatten die Aufgabe übernommen, das zu Teilen verarmte Volk zu versorgen und gemeinsam mit der arbeitenden Klasse die Schäden der Belagerung wieder zu beseitigen, um sie für den nahenden Winter zu wappnen, während er selbst sich einen wirtschaftlichen Überblick dieses Landes machen wollte. Es war der einzige Grund, aus dem er Alejandro hierher hatte beordern lassen und als der einstige König Valencias eintrat, richtete Aurelius seinen Blick auf ihn und unterzog ihn einer genaueren Musterung. Die Wunde, mit der Septim ihn gebrandmarkt hatte, war inzwischen verheilt und angesichts des Umstandes, das nicht einmal eine Narbe zurück geblieben war, war es nur allzu klar, dass es sich hier abermals um Magie handelte. Magie, die in Alagäsia beinahe Septim zum Verhängnis geworden war und die weit mehr seines Lebens begleitete als es ihm lieb war. Schweigend ließ er den Jüngeren reden, lauschte den Erklärungen, die er von sich gab ehe sich sein Blick hinunter zu den Papieren lenkte, die der andere mitgebracht hatte und auf welchen er Aufzählungen, Listen und Vorratstabellen fand - Unterlagen, die ihn so lang beschäftigten, bis die Fragen des einstigen Königs an seine Ohren drangen und er sich wieder zurück lehnte. "Die Magier Eurer Akademie werden nach Fyonara gebracht und dort in den Turm gehen. Sie werden dort weiterhin ausgebildet werden, aber sie werden dort bleiben, ebenso wie die Schwester der Zarin. Unsere Jäger werden dafür Sorge tragen, dass sie dort auch sicher und unversehrt ankommen."
Alejandro Askari
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Thema: Re: Königliche Festung Sa Dez 20, 2014 11:55 pm
Alejandros Feder glitt über das Papier, während er sich die Anweisungen des Kaisers notierte und ein leises Lächeln zeigte. "Ich dachte bereits, dass ihr so mit der Schwester der Zarin verfahren wollt. Aber ohne eure Anweisungen in Frage stellen zu wollen, würde ich euch vorschlagen Irena hinrichten zu lassen. Die Luminother werden enttäuscht von ihrer Zarin sein, die sie hinterging und an euch verkaufte. Wenn es jemanden gibt dem sie eher folgen würden, wie ihrem Zwilling, würden sie es wohl versuchen. Es könnte also zu Aufständen führen, sie am Leben zu lassen.", erklärte Alejandro. Es konnte ihm natürlich egal sein, doch ihm war schon vor einiger Zeit der Gedanke gekommen, dass es sich durchaus als nützlich erweisen könnte, wenn Aurelius ihn nicht bloß als Marionette sah. Es könnte sicherlich Vorteile für sein Volk bringen. Allerdings würde es schwer sein Aurelius Abneigung gegen Valenci zu überwinden. Dann dachte er über die Akademie nach, dachte darüber nach welche Stellung sie stets in ihrem Reich inne gehabt hatte, wie wichtig und bedeutsam sie für jedermann gewesen war. Die Magier waren ein essentieller Bestandteil ihrer Kultur und das wussten sie, sie waren sich der Macht die diesem Status inne wohnte immer bewusst gewesen, mehr als einmal haben sie schlechte Könige abgesetzt. "Kaiser... Ich werde der Magier Akademie eure Befehle zukommen lassen und euch in jedem Schritt so weit es mir möglich ist unterstützen, doch...", setzte Alejandro an und verzog das Gesicht. "Doch die Magier sind tief mit diesem Reich, der Kultur und der Geschichte verwurzelt. Die Menschen schätzen sie über alle Maßen, wissen um ihre Weisheit und ihre Macht, setzen auf ihren Rat und ihre Hilfe. Es könnte Aufstände geben, wenn die Magier aus dem Land vertrieben und in einen Turm gesperrt werden und es wird sie geben, wenn die Magier sich weigern. In dem Fall würde sich vermutlich ein Drittel der Armee auf ihre Seite stellen, die Hälfte der übrigen wird sich weigern gegen ihre Waffenbrüder zu kämpfen, naja und der Rest ist nur noch ein Rest.", erklärte Alejandro sachlich. Er zog diese Angaben nicht irgendwoher, es gab Bücher die eben dieses Szenario beschrieben, Bücher die ihm in seiner Kindheit mehr als einmal in die Hand gedrückt worden waren, damit er wusste was geschah, sollte er kein guter König sein und ein guter König stellte sich in der Regel nicht gegen die Magier.
Aurelius de Gaweia
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Thema: Re: Königliche Festung Di Dez 23, 2014 9:24 pm
"Ist das so?", lautete Aurelius einzige Frage, die seine Lippen verließ während sich seine dunklen Augen hinüber auf den jungen König Valencias gerichtet hatten, der neben ihm saß. Er hatte längst nicht vergessen, woran sich der andere schuldig gemacht hatte, hatte keineswegs vergessen, dass sie Valencia übernommen hatten und der Junge noch immer verzweifelt eine Möglichkeit suchte, um seine eigene Haut und sein Land zu retten, das nun Fyonara dargeboten worden war. Gelassen lehnte er sich zurück, ließ keinerlei Regung in seinem Gesicht erscheinen und musterte den anderen noch einmal prüfend, beobachtete wie die Feder über das Pergament kratzte und das Geräusch ihn beinahe dazu brachte, immer wieder verärgert die Stirn in Falten zu legen. Letztlich hoben sich erst nach einer Weile doch seine Augenbrauen ein Stück während sich ein kühles, hartes Lächeln auf seinen Zügen abzeichnete. "Dann solltet Ihr dafür Sorge tragen, dass ein solcher Aufstand hier in Valencia nicht geschieht, selbst nachdem die Magier von hier fortgebracht wurden", fügte er schließlich anbei und ließ die erste Aussage des jungen Königs noch einmal durch seinen Kopf gehen. Wenn er die Schwester der Zarin hinrichtete, würde er das Volk nicht von Fyonara überzeugen und sie würden sie nur noch mehr als Eindringlinge sehen als sie es ohnehin schon waren, Irena bei sich zu halten, ob Magierin oder nicht, war in erster Linie die einzige Chance das Land stabil zu halten und sie nicht in der Hoffnung und dem Blutdurst vergehen zu lassen, es könne sich eines Tages etwas daran ändern. "Ihr behauptet ein guter König zu sein, ebenso wie es Eure Berater von Euch behaupten. Ich bin mir sicher, Ihr werdet dazu in der Lage sein."
Alejandro Askari
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Thema: Re: Königliche Festung Sa Jan 03, 2015 12:42 am
"Wie ihr befiehlt, Majestät. Ich werde tun was ich kann.", erklärte Alejandro und machte sich erneut Notizen auf dem Papier. Es war völlig egal, wie sehr in das Volk akzeptierte, sie müssten ihn wohl schon als Gott verehren, damit sie nicht gegen ihn und ihre neuen Herrscher aufbegehrten, wenn herauskam dass sie die Magier fortschaffen und in Gefangenschaft bringen wollten. Ganz gleich wie man es ausdrücken wollte, das Volk würde es nicht gut finden. Aber es war ja offensichtlich sein Problem damit fertig zu werden und nicht das Aurelius'. Er war gespannt wie es weiter gehen würde und wie viele Jahre der Herrschaft Fyonaras er wohl erleben würde. Nach diesem niederschmetternden Beginn des Gesprächs wagte er es nicht mehr, ihn um Plätze des Senats für sein Volk zu bitten, auch nicht als bloßen Titel ohne Befugnisse, schlicht als Zeichen des guten Willens. Dieser Mann würde ihm zum Frühstück verspeisen und irgend einen loyalen Angehörigen seiner Heimat in das Amt des Königs einsetzen. Aber es gab noch eine Frage die er stellen musste, ganz gleich was ihm blühte, ganz gleich was darauf passieren könnte. Es war eine Frage des Herzens, eine Frage für seinen Seelenfrieden. Würde er sie nicht stellen, würde er wohl zu Grunde gehen. "Majestät, es gibt da noch eine Frage die ich stellen muss.", erklärte Alejandro, legte die Feder beiseite und faltete die Hände vor sich auf den Tisch. "Ich möchte euch um die Erlaubnis bitten, mit eurer Schwester in Kontakt zu treten... Ich würde ihr gerne schreiben dürfen, sie besuchen und sie einzuladen.", erklärte Alejandro untertänig.