Der Fluss Anora

-Beschreibung folgt-

Als Karlos aus Therinsford mit seinem Hund floh machte er eine Pause auf der anderen Seite des Flusses Anora .Er dachteEs wird noch ein langer Weg sein nach Gil´ead .
Er trank begierig einige Schlucke aus dem klaren Fluss, sattelte sein Gepäck und machte sich wieder auf - er wollte vor Tagesanbruch weit genug vom Dorf entfernt sein.

Der geborene Surdaner hatte nun schon mehr als 4 Sommer in diesem ihm unbekannten Land namens Alagesia hinter sich und dennoch hatte er auf seiner Suche noch keinen Erfolg. Nur hin und wieder konnte er den Fährte aufnehmen, doch so schnell er diese fand, desto schneller verlor er sie auch wieder. Inzwischen hatte sich Davith damit abgefunden als Vierbeiner durch das Leben zu gehen. So tapste er auch nun weiterhin vorwärts, wobei er immer wieder die Nase in die Luft hielt, um vielleicht die zwei Gesuchten zu finden. Doch keine Spur. Vielleicht hatte er auch den Geruch inzwischen vergessen, schließlich hatte er seit mehreren Vollmonde nichts von ihnen erschnüffeln können. Dabei war er ihnen doch schon so weit gefolgt. Die ganze Küste entlang, nach Uru'baen und zurück zur Küste, bis er schießlich in Terim die Fährte verlor und nun einfach frei Schnauze weiter lief.
Um die Chance ein wildes Tier zu reisen, beschloss Davith diesem Fluss zu folgen. Immer weiter in den Norden oder sollte er sich auf den Weg nach Du Weldenvarden machen? Womöglich hätte er dort die Chance einem Elfen zu begegnen, der ihm helfen könnte. Vielleicht würde er doch wieder ein Mensch werden. Die Hoffnung machte ihn stark und lies ihn immer weiter gehen.
"Ich werde wieder zu einem Mensch!" , dachte er für sich und schnaupte kurz, ehe er in einen leichten Trap verfiel und dem Fluss Richtung Norden folgte.

Die Erde bebte kurz, als ein schwarzer Drache nahe des Sees landete, nachdem er zuvor noch eine Gestalt mehr oder weniger sanft abgesetzt hatte, welche davor in seinen Klauen Platz gefunden hatte. Dann stieg eine zweite Person aus einem Sattel, kurz hinter dem Halsansatz des Drachen, und kletterte ebenfalls hinunter.

Raygen sah sich um. Es war ein guter Platz zum Rasten. Kühl, Trinkwasser. Hier konnten sie sich kurz ausruhen und sich beraten. Auch muste festgestellt werden, ob Julian vielleicht verwundet war. Während dem doch recht langem Hetzflug war keine Zeit dafür gewesen.
Der Drachenreiter wandte sich an Julian.
"Julian, seid ihr verletzt? Benötigt ihr Hilfe?"

Julian lachte kurz. "Nichts ernstes. Habt keine Angst."
Dann setze er sich hin. Er nahm seine Pfeife und zündete sie an.
"Und wie soll es jetzt weitergehen? Darf ich euch weiterhin begleiten? Oder müsst ihr jetzt wieder zu den anderen Drachenreitern?"

Gt, es gab keine Verletzten. Das war gut, sie hatten Glück gehabt.
"Nein, ich muss noch nicht zu den Drachenreitern zurückkehren. Ihr dürft mich gerne weiterhin begleiten.
Doch wohin sollen wir nun gehen? Gibt es Orte, die ihr im Sinn habt, Personen, die es aufzusuchen gilt?

Oder kennt ihr ein gutes Plätzchen, um sich auszuruhen? Ich könnte ein wenig Erholung vertragen."

Ich weiß nicht wo ich jetzt hin soll... seufzte Julian.
Ich will mir einen festen Paltz suchen. Das reisen hatt für mich ein ende.

"Nun, dann werdet ihr wohl euere Söldnerschaft aufgeben müssen. Ich nehme an, ihr wollt dann wohl einem Heer beitreten. Allerdings werdet ihr wohl auch dann auf Reisen sein, zu Feldzügen und anderen Städten. Deshalb weiß ich nicht, ob dies wahrlich eine Lösung für euer Problem wäre. Doch wenn ihr es wünscht, kann ich selbstverständlich mit euch überlegen wo ihr euch einer Armme anschließen könntet und welche Armee die richtige für euch wäre. Denn zwei Köpfe finden mehr Aspekte für oder gegen eine Überlegung als Einer."

Doch insgeheim wunderte sich Raygen, wieso Julian stets an einem Ort bleiben wollte, wenn er doch die Gelegenheit hatte zu reisen. War es denn nicht ermüdend, immer nur in derselben Stadt zu hocken, die selben Straßen entlangzugehen und denselben Tätigkeiten nachzugehen?
Doch dies war nicht seine Entscheidung, und wenn es der Wunsch des Söldenrs war, ein beschauliches Leben zu führen, so würde Raygen ihm nach Kräften dabei helfen.

Julian fing auf einmal lautstark an zu lachen.
Nach einer Weile stzte er sich hin und sah in die Sterne.
Wisst ihr, mein ganzes Leben bin ich nur gereist.Bin nie irgendwo lange genug geblieben um mich wirklich mit jemanden anzufreunden. Oder überhaupt jemanden kennenzulernen.... Ich bin des reisen einfach müde.Irgendwann werdet ihr meine Worte verstehen mein Freund. Julian stand auf und klopfte Raygen auf die Schulter. Dann sagte er. Ich werde jetzt aufbrechen. Es war eine schöne Zeit mit euch mein Freund. Ich hoffe ich sehe euch eines Tages wieder. Dann sammelte Julian alles zusammen und machte sich auf den Weg.

"Dann lebt wohl mein Freund, es war mir wahrlich eine Freude mit euch reisen zu dürfen. Ich hoffe aufrichtig, dass wir uns irgendwann wiedersehen. Vielleicht werde ich euch ja besuchen, wenn ihr euch irgendwo niedergelassen habt.
Viel Glück auf eueren weiteren Wegen und möge der Herr euch schützen und eure Schritte leiten."
Nachdem Julian sich also nach diesem recht umfangreichen Abschied davongemacht hatte um seinen eigenen Wegen nachzugehen, überlegte Raygen, was nun aus ihm werden sollte. Am besten wäre es wohl doch, sich zu den Drachenreitern zurück zu begeben. Zwar war er alles andere als voll Sehnsucht nach den Elfen, jedoch war es vielleicht trotzdem angebracht zu seinen Ausbildern zurückzukehren.

Der Geist hatte sie schließlich hierhin getrieben.
Der Fluss rauschte und versprach abkühlung und benetzung des trockenen Gaumens.

Hatte sie am gestrigen Tag noch gedacht, sie hätte ihre Kräfte vollends erschöpft, so war dieses Gefühl an diesem Tag noch viel stärker. Ihre Lunge brannte, ihre Hände und Beine zitterten so stark, dass sie sich einfach auf die Knie sinken ließ und die Hände in der aufgewühlten Erde vergrub um sich selbst darüber klar zu werden, dass sie ausruhen konnte.

Pferdehufe trappelten langsam heran.
Ethra hatte sehr viel seiner Kraft drauf verwendet Nyaralin zu suchen, und hatte die Magie ihn während er durch du Weldenvarden ritt noch woandershin gelotst war er nun dem neueren, frischeren Ruf gefolgt.
Früher als erwartet traf er auf Nyaralin.
Hoch zu ross sah sein gesunders Auge auf sie hinab.
"Man carel le?"

Mühsam hob sie den Kopf, entblößte ein müdes Gesicht aus welchem ihm leere Augen ansahen als sei er nur ein Traum oder eine Halluzination. Ihr Atem ging stoßartig, das Herz pochte so laut, dass sie die Befürchtung hatte, er könnte es hören. Dennoch wagte sie es nicht ein einziges Wort hervor zu bringen - zum einen, weil sie nicht wusste, was sie hätte sagen sollen, zum anderen weil sie glaubte, die Illusion sonst dadurch zu zerstören.

Ethra stief umständlich vom Pferd ab und hinkte auf sie zu,ließ sich vor ihr nieder.
Er konnte nicht anders - musste seine Geliebte umarmen spüren das sie hier war.
"Goheno nin, Elatariel! Goheno nin!"

Sie hob den Arm, berührte mit ihrer Hand sein Gesicht und zeigte ein schwaches Lächeln. Erleichterung endlich Ruhe zu finden stieg in ihr auf, geparrt mit dem fremd gewordenen Gefühl der Sicherheit.
"Du bist hier ...", flüsterte sie, dann forderten die letzten Tage ihren Tribut und sie sackte in seinen Armen zusammen, gab sich der Dunkelheit hin, die schon seit Stunden ihre Finger nach ihr ausgestreckt hatte.

Ethra umschloss sie, gab ihrem kalten und steifen Körper Wärme und sicherheit.
Er hob sie auch und trug sie unter beträchtlichen Schmerzen in seinem verletzten Bein zu einem nah gelegenen Baum, dort breitete er eine Decke aus und legte sie hin, legte sich neben sie Nieder und bettete ihren Kopf auf seine Brust während er sanft über ihr Haar strich

Unruhig flackerten ihre Lider während sich der zierliche Körper hin und her wandte, leise, kaum verständliche Worte von sich gab und immer wieder leise aufkeuchte bevor die Atmung der Elfin komplett aussetzte und sie erneut wegsackte ehe sich ihr Körper wieder vollkommen verkrampfte.
Dunkle Flecken waren in ihren Haaren zu erkennen, warme, klebrige Flüssigkeit rann ihren Rücken hinab, hatte bereits das Kleid getränkt und ließ darauf schließen, wie lange sie schon mit dieser Wunde unterwegs war. Selbige schien zuvor einmal schmal gewesen zu sein, nun jedoch war sie aufgeplatzt, ihre Enden verkrustet und das dunkle Blut floss noch immer aus ihr heraus. Nyarálins Flucht hatte die Verletzung nicht unbedingt besser gemacht.

Ethra sah die Wunde und das Blut und schluckte.
Tiefe Angst keimte in ihm auf,als er die heilenden Worte sprach und langsam aber sicher die Wunde dazu brachte sich zu schließen.
Er spürte wie es an seiner Kraft nagte, doch er machte weiter bis die Wunde vollends geschlossen war.
Er atmetete erleichtert auf,fühlte sich jedoch schwach, gerade wollte er sich zurücklehnen,als er der Tättowierung auf der anderen Schulter gewahr wurde.
"Oh nein..."

Erst Stunden später klärte sich die Dunkelheit vor den Augen der Elfin wieder auf und sie blinzelte langsam. Da waren keine Soldatenstimmen ... keine schweren Stiefel und auch nicht die widerlichen Berührungen Vladimirs, die sie jetzt wahr nahm. Nur das leise Rauschen des Flusses und der Wind, der über die Wiese zog.

"Morgen..." sagte Ethra leise und strich ihr Haar zurück.
Er wollte sie erst einmal zu sich kommen lassen, ehe er ihr Fragen stellte.
"Ich hoffe dir geht es besser!" meinte er und seine Stimme klang warm und kraftvoll, kein Deut gram oder Wut schwang darin mit

Die Stimme im ersten Augenblick nicht zuordnen könnend fuhr sie zurück und erst nachdem sie nicht mehr lediglich bunte Farbkleckse vor ihren Augen wahr nahm, ließ sie sich wieder gegen ihn sinken. Haltsuchend schlang sie den Arm um ihn, schien sich förmlich an ihm festzuklammern als die Erinnerungen wieder aufstiegen.
"Vladimir ...", begann sie, schüttelte dann aber den Kopf und barg das Gesicht an seiner Schulter. Sie konnte es nicht, schaffte es nicht ihm davon zu erzählen, was vorgefallen war.

"Vladimir?" fragte er verdutzt.
"Was ist mit ihm? Hat er dich so zugerichtet?" wollte ihr Geliebter wissen,welche ihr beruhigend über den Kopf strich.

"Die Wunde waren ... die Raz'ac", widersprach sie leise, schauderte bei dem Gedanken an das Klappern, das sie verursacht hatten. "Vladimir ist ... Schuld an den ... blauen Flecken", setzte sie dann hinzu, gerade noch laut genug, dass er es verstand, dann jedoch brach ihre Stimme und Zittern überlief ihren Körper.
"Er jagt mich ... er und seine Soldaten ..."

"Blaue?" fragte er, doch sein Blick glitt nicht zuerst zu ihren Händen sondenr zu ihrem Dekoltée wo mehrere blaue Flecken zu sehen waren.
"Er hat dich angefasst?" zischte Ethra und klang dabei beunruhigend ruhig.