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Ein seit 2010 bestehendes Rollenspiel, das von der Vorstellungskraft seiner Nutzer lebt.
 
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 Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]

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BeitragThema: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptySa Aug 03, 2013 10:37 am

Siehe Gasthaus "Zum lachenden Drachen"

Das Gasthaus "Zum lachenden Drachen" gehört zu dem besten was Ilirea zu bieten hat, weiche Betten, gutes Essen und das zu einem angemessenen Preis!
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyDi Apr 15, 2014 7:40 pm

Es war ein weiter Weg gewesen um von Feinster bis nach Ilirea zu kommen und seine letzte wirkliche Rast hatte er in Melian gemacht und darauf geachtet um Dras Leona einen möglichst weiten Bogen zu machen, denn kein ehrbarer und Gottesfürchtiger Mann sollte freiwillig im Schatten des Helgrinds wandeln oder sich dort gar zu bette legen.
Seine liebliche Frau hatte ihm zwar von den Küchenmägden etwas zu Essen mitgeben lassen, allerdings war dies bereits seit langem verbraucht und Pökelfleisch, so nahrhaft es auch war, schmeckte nun wirklich nicht gut. Der Abend nahte also, als er Illirea erreichte und dort eines der Gasthäuser betrat. Er hatte damit gerechnet, dass das Gasthaus um diese Zeit brechend voll sein würde, aber der Schankraum war so gut wie leer. Ein junger Lord in einem edlen Damastmantel lag besinnungslos auf einem Tisch und schnarchte leise in einer Weinlache. Sonst war niemand da. Gawain sah sich unsicher um, bis eine stämmige, kleine Frau mit käseweißem Gesicht aus der Küche kam und sagte: "Setz dich, wohin du willst. Willst du Bier haben oder Essen?" "Beides." Gawain setzte sich in die Nähe des Fensters, in sicherem Abstand von dem schlafenden Mann.
"Wir haben gutes Lamm in einer Kräuterkruste und Enten, die mein Sohn geschossen hat. Was
möchtest du?"
Er hatte seit einem halben Jahr oder länger nicht mehr in einem Gasthaus gegessen. "Beides." Die Frau lachte. "Nun, groß genug dafür bist du." Sie zapfte einen Krug Bier und brachte ihn an seinen Tisch. "Möchtest du auch ein Zimmer für die Nacht?" Gawain überlegte kurz und sah sich in der Schenke um. Er hatte nicht all zu viel Geld dabei, war selbst auch niemals wirklich reich gewesen und vor allem musste er bedenken, dass es nur all zu gut sein konnte, dass er bei einem Tjost verlor und sein Pferd und seine Rüstung als Pfand geben musste. Und diese wieder aus zu lösen.... das könnte teuer werden und seine Frau würde ihm etwas anderes erzählen. "Das billigste was ihr habt" meinte er dann schließlich leise und war beinahe peinlich berührt. Ein feiner Ritter war er, allerdings wollte er seine Frau keine Gram bereiten und er war nicht so stolz, als das er glaubte niemand könne ihn schlagen. "Wie weit ist es von hier bis zum Schloss?" fragte er schließlich noch. "Etwa eine gute Stunde, je nachdem wie voll die Straßen sind" lautete die Antwort der Gastwirtin. "Du scheinst keine Gäste zu haben." stellte Gawain leise fest. "Die halbe Stadt ist ausgeflogen, um die Häuser wieder aufzubauen oder sich auf das Turnier vorzubereiten. Meine beiden Kinder wären auch dort, wenn ich es dulden würde. Sie erben das Gasthaus, wenn ich einmal nicht mehr bin, aber der Junge würde lieber mit den Soldaten herumschwadronieren, und das Mädchen seufzt und kichert jedes Mal, wenn ein Ritter vorbeireitet. Ich schwöre, ich kann dir nicht sagen, warum. Ritter sind genauso gebaut wie andere Männer, und ich habe noch nie gehört, dass ein Turnier etwas an den Eierpreisen geändert hätte." Sie sah Gawain neugierig an; sein Schwert und Schild verrieten ihn. "Du bist selbst zu dem Turnier unterwegs?" Er trank einen Schluck Bier, ehe er antwortete. Es hatte eine dunkelbraune Farbe, wie Nüsse, und war kräftig gebraut, so wie er es mochte. "Ja", sagte er. "Ich will einer der Recken werden."
"Ach, tatsächlich?" antwortete die Schankwirtin nicht unhöflich.
Das Lamm war das beste, das er je gegessen hatte, und die Ente war sogar noch besser, mit Kirschen und Limonen gekocht und längst nicht so fett wie die meisten. Die Schankwirtin brachte Buttererbsen und Haferbrot dazu, das noch ofenwarm war. Das heißt es, ein Ritter zu sein, dachte er bei sich, als er das letzte Stückchen Fleisch vom Knochen nagte. Gutes Essen und Bier, wann immer ich es will, und niemand, der mir eine Ohrfeige gibt. Er trank einen zweiten Krug Bier zu der Mahlzeit und einen dritten, um sie hinunterzuspülen, dann einen vierten, weil ihm niemand sagte, dass er das nicht dürfe, und als er fertig war, bezahlte er die Frau mit einem Silber und bekam trotzdem noch eine Handvoll Kupfermünzen zurück.
Als Gawain wieder hinausging, war es dunkel geworden. Sein Magen war voll, seine Börse ein wenig leichter, aber er fühlte sich gut, als er zu den Ställen ging. Vor sich hörte er ein Pferd wiehern. "Sacht, Junge", sagte die Stimme eines Knaben. Gawain legte stirnrunzelnd einen Schritt zu.
Er fand den Stallburschen, der Gawains Rüstung trug auf Corason sitzend. Das Panzerhemd war länger als er, und er musste den Helm auf seinem kahlen Kopf nach hinten schieben, weil er ihm sonst die Augen verdeckt hätte. Er sah vollkommen konzentriert und vollkommen absurd aus. Drei Blumen blieb an der Stalltür stehen und lachte. Der Junge schaute auf, errötete und sprang zu Boden. "Mylord, ich wollte nicht …" "Du Dieb!" sagte Gawain und versuchte dabei streng zu klingen. "Nimm die Rüstung ab, und sei froh, dass Corason dir nicht gegen den Narrenkopf getreten hat. Er ist ein Schlachtross, kein Kinderpony."
Der Junge nahm den Helm ab und warf ihn ins Stroh. "Ich könnte ihn genau so gut reiten wie Ihr", sagte er so kühn wie möglich.
"Mach den Mund zu, ich will deine Frechheiten nicht hören. Das Panzerhemd auch, zieh es aus! Was hast du dir dabei gedacht?"
"Wie soll ich Euch das sagen, wenn ich den Mund zumachen soll?" Der Junge wand sich aus dem Kettenhemd und ließ es fallen. "Zum Antworten kannst du den Mund aufmachen", sagte Gawain. "Jetzt heb das Kettenhemd auf, schüttle den Dreck heraus, und leg es dorthin zurück, wo du es gefunden hast. Und den Halbhelm auch. Hast du Corason gefüttert, wie ich es dir gesagt habe? Und ihn gestriegelt?" der Junge nickte und Corason wiehrte wie zur Zustimmung. Gawain nickte zufrieden und gab dem Jungen zehn Kupfermünzen. "Wenn du ein Ritter sein willst, darfst du niemanden bestehlen! Hier nimm das und kauf dir während des Turniers ein Holzschwert und eine heiße Pastete" erklärte er leise und schwang sich auf Corason. "Für wen werdet ihr auf diesem Turnier streiten, Ser?" fragte der Junge der noch immer fasziniert auf die Münzen starrte. Er schien noch nie soviel besessen zu haben. "Ich werde versuchen die Gunst der Königin zu bekommen und nun mach die Stalltüren auf mein Junge - ich muss los!"

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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyMo Apr 21, 2014 5:09 pm

Als die Nacht schließlich herein brach und sich über das gesamte Gebiet eine Regenwolke gelegt hatte, welche die Nacht noch düsterer macht als ohnehin schon, hatte sich Noah, nachdem er Ilieana zu ihrem Zimmer in der Festung begleitet hatte, in eines der Gasthäuser aufgemacht um dort Ser Gawain zu suchen. Den Ritter, von dem sie des öfteren erzählt hatte und der bei dem Turiner um ihre Gunst gebeten hatte. Es war faszinierend gewesen zu sehen wie er sich mit einem Schwert wehren konnte, als wäre es ein natürlicher Teil von ihm, eine Verlängerung seines Arms. Das Gasthaus selbst bot im Gegensatz zu den nassen Straßen eine warme Atmosphäre und in der Mitte des Raumes waren mehrere lange Tische gestellt, an welchen Männer in reich verzierten Wämsen und Hemden saßen, jeder ein anderes Symbol auf der Brust oder auf dem Rücken.
Er brauchte eine Weile, flankierte zahlreiche der Adligen mehr als ein mal, bis diese schließlich skeptisch zu ihm blickten, ehe er schließlich einen Mann in einer der Eckpunkte des Hauses sah, welcher gerade genüsslich an einer Pfeife zog, und dicke Rauchkringel in die Luft blies, welche man durch die Hitze des Feuers und der Anwesenheit der zahlreichen Lords fast schon schneiden konnte. "Ser Gawain?" Sprach er den anderen an, maßte es sich jedoch nicht an sich einfach so zu setzten. "Noah Ronan. Ich bin ein Freund von Ileana und habe euch heute kämpfen sehen deswegen ..." NAch der recht stürmischen Begrüßung, fehlten ihm nunmehr die Worte, sodass er einen Augenblick brauchte bis er weiter sprechen konnte. "Darf ich mich setzen?"
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyMo Apr 21, 2014 5:15 pm

"Ich habe nur ein Zimmer in diesem Haus gemietet Noah, setz dich wohin du willst" erklärte Gawain, wenngleich er dabei auch ein wenig Näselte. Zwei große Stofftücher waren in seine Nase gestopft worden um die Blutung zu stoppen, welche noch immer ab und an erneut anfing. Seine Nase war nicht gebrochen worden, was ein Wunder war - wenngleich es Gawain auch nichts ausgemacht hätte, wenn der Knochen zersplittert wäre. Es wäre nicht das erste und nicht das letzte Mal gewesen, dass seine Nase gebrochen war. Schmerzen gehörten zum Rittersein ebenso wie Rüstung und Schwert. Gebrochene Knochen, Platzwunden, Schnitt- und Schürfwunden all dies musste ein Ritter aushalten können. "Es tut mir leid, was du auf dem Platz hast sehen müssen Junge. Das war weder besonders ritterlich noch ein ehrenwerter Kampf. Und der Truchsess hätte Velaryon nicht schlagen sollen. Dias Sache ist nur ein wenig aus dem Ruder gelaufen"
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyMo Apr 21, 2014 5:28 pm

"Es muss ihnen nicht Leid tun Ser, sie können kaum etwas dafür." Vielleicht klang es makaber, doch hatte gerade das den Kampf eine gewisse Spannung verliehen und gezeigt, das sich Ritter, abseits von Turnieren und Schaustellungen auch wirklich verteidigen konnten. Er war ein einfacher Junge und dem Soldaten oder gar Rittertum so fern wie ein Bauer einer adligen Jungfrau, doch hatte es bei ihm einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Und als er sich mit Ileana über alles unterhalten hatte was passiert war, bis sie beide letztlich festgestellt hatten, dass es kaum jemanden gab dem sie wirklich vertrauen konnten, war eine Idee in ihm heran gesprossen. "Verzeiht mir bitte wenn ich mit meiner Bitte anmaßend wirke, doch scheint ihr mir für meine Frage die beste Anlaufstelle zu sein. Die Königin.." Er sprach das letzte Wort umso leiser aus, damit er keine unerwünschten Blicke auf sich zog. "sprach selbst davon das dies gefährliche Zeiten sind und, nunja. Sie war es letzten Endes die mich vor dem Messer bewahrt hat. Sie und dieser Velaryon Junge, wobei ich seine Rolle dabei nicht wirklich einschätzen kann." Auf seinem Gesicht zeichnete sich eine leichte Röte ab als er feststellte, dass der Ritter vor ihm rein gar nichts mit dem anfangen konnte, was er von sich gab. "Deshalb meine Frage - ich fühle mich verpflichtet ihr selbst zu helfen und da ich kein hohes Blut in mir trage und nie mit Jemanden aufgewachsen bin der der Waffenkunde mächtig war, dachte ich, ihr könntet mich unterweisen."
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyMo Apr 21, 2014 6:09 pm

"Dich unterweisen?" fragte Gawain und lächelte freundlich, wenngleich auch mit ehrlicher Belustigung. Er hatte kein Wort von dem Verstanden, was Noah von wegen einem Messer und den Velaryons geredet hatte, allerdings war zumindest der letzte Teil einigermaßen verständlich gewesen. "Wenn du willst dass dich irgend jemand unterrichtet, dann merk dir schonmal das es - "Lord" oder "Ser" oder "Seine Durchlaucht" heißt und nicht der Velaryon-Junge, verstehst du das? Ich nenn dich ja auch nicht Bauer-Junge sondern Noah, nicht wahr?" fragte er und nickte. "Gut Kleiner - denn die edle Familie Velaryons sind adlige und stehen somit über dir und auch über mir. Man sollte sie mit dem entsprechenden Respekt ansprechen und was deine Bitte angeht. Die Prinzessin wird ihre Königsgrade haben die auf sie aufpasst. Was soll ich denn einem einfachen Jungen beibringen? Du bist außerdem schon viel zu alt. Wie soll ich dir denn die Huten einprügeln? Nein. Außerdem bist du ein einfacher Junge - ich könnte dich also nicht einmal zum Knappen nehmen. Frag doch in der Kaserne nach!"
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyMo Apr 21, 2014 6:52 pm

"Ser.." Die Euphorie, die zuvor noch in seiner Stimme klar und deutlich heraus zuhören war, verklang nunmehr und verging mit jeder Silbe mehr. Auf dem Gesicht zeichnete sich ein nun ernsterer Ausdruck aus, schließlich hatte er nicht damit gerechnet derart abrupt abgetan zu werden. "Das die Königin eine Königsgarde hat bedeutet nicht, dass sie sicher ist." Erdreistete er sich schließlich, selbst wenn ihn in diesem Moment der gleiche Gedanke kam, der ihm kam als er den hohen Velaryon zu Boden geschlagen hatte. Doch widerrufen konnte er seine Worte nun ohnehin nicht. "Ich will nicht absprechen das die Garde die Königin schützen wird, doch kennt sie auch nur einen von ihnen? Könnt ihr versichern das alle fünfzig Ritter die gleiche Ehre haben, wie ihr sie heute auf dem Platz erwiesen habt? Ich will niemanden unterstellen das er Mann, den ihr heute über den Turnierplatz gezerrt habt, doch Sorge ich mich. Die Kaserne würde mich für Jahre verpflichtet und das bei weitem nicht neben der Königin, sondern in irgendwelchen Wehrgängen die ich tag ein tag aus hinunter und hinauf laufen würde. Ser Gawain bitte, ich Sorge mich um Sie. Ich bin ihr etwas schuldig und ich weiß nicht, wie ich meine Schuld anders begleichen soll."
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyMo Apr 21, 2014 7:17 pm

"Ihr werdet kein Ritter der Königin mein Junge. Deine Sorge ehrt dich und ist verständlich, aber du bist kein Ritter und nicht von edlem Geblüt. Es ist die Aufgabe anderer sie zu beschützen und du würdest nicht mehr darstellen als eine Strohpuppe, die einen Schlag abfängt ehe sie in zwei geteilt wird. Ich würde dich umbringen, wenn ich dich ausbilden und in dem Glauben lassen würde, dass du ein Schwert führen kannst. Ich werde keine Jungen ausbilden die zu alt dafür sind und ich habe nicht genug Geld um einen Knappen zu unterhalten. Es tut mir leid Junge. Aber die Königsgarde wird auserwählt werden und ich bin mir sicher, alle werden Tapfer und Mutig sein. Auch ihr kanntet die Königin bis vor wenigen Wochen noch nicht oder? Und ich kenne euch nicht. Es tut mir leid, aber dabei bleibt es" erklärte er, klopfte schließlich seine Pfeife aus und stand auf, ließ Noah alleine in dem Gasthaus zurück.

Ein kalter Wind blies ihm ins Gesicht, während er in den Stall trat und dort an die Koppel ging, in welcher man Corasons Leichnam aufbewahrte, ehe man ihn am nächsten Tag zum Metzger bringen wollte um Wurst aus ihm zu machen. Gawain behagte dieser Gedanke nicht, aber der Turniermeister hatte ihm gesagt, dass die Stadt momentan zu viele Mäuler zu ernähren hatte, als das man auf solch eine Nahrungsquelle verzichten konnte. Dennoch empfand es Gawain als unwürdiges Ende für das edle Schlachtross, aber seine Eitelkeit durfte nicht über dem Hunger dutzender stehen, das wäre nicht ritterlich gewesen. Er lächelte matt während er auf den toten Körper sah, der ihn anstarrte. "Schau mich nicht so an, alter Freund. Ich würde dem jungen keinen gefallen tun wenn ich ihn ausbilden würde. Er ist zu jung und zu steif in seinen Bewegungen. ich würde ihn nur in den Tod führen"
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyMo Apr 21, 2014 7:27 pm

Bestürzt und sichtbar enttäuscht hob er die Hand, bat die junge Schankdame, ein Mädchen das kaum älter war als er und feuerrotes Haar hatte, um einen großen Humpen Bier. Natürlich hatte der Ritter recht, er selbst würde nie den Titel 'Ser' tragen, doch was ermächtigte dieser Titel? Es waren nur drei Buchstaben, doch schienen diese jeden der sie trug dafür geeignet zu machen, über Menschen zu wachen und diese zu verteidigen. Die Kaserne ... er grübelte abermals über den Vorschlag, den ihm Gawain gemacht hatte. Wenn er dieser beitreten würde, würde er die nächsten zwölf Monate kaum etwas von der Außenwelt mitbekommen, denn in der Regel verlief das Training über fünf bis sechs Tage die Woche und die wenige Freizeit die man bekam, nutzte man in der Regel um sich zu erholen. In Ileanas Interesse wäre dies ebenso wenig, außerdem würde er dort lernen wie er mit einer Lanze gegen ganze Massen kämpfte, warum er seinem Vorgesetzten gehorchen musste und wie man in Reih und Glied marschierte, jedoch nicht, wie man Jemanden beschützte.
Als der Krug schließlich vor seine Nase gestellt, und die Bedienung ihm einen letzten netten Blick gegeben hatte, nippte Noah an dem goldgelben Gebräu. Der Schaum, der gut ein Viertel davon ausfüllte, setzte sich alsbald auf seiner Oberlippe ab, schnell jedoch, aus der Befürchtung heraus man könnte ihn so ansprechen, wischte er sich diesen mit dem Ärmel ab.
Vermutlich sollte er einfach zu seiner Unterkunft zurückkehren. Man hatte dem Personal das für den Aufbau des TUrnieres gesorgt hatte, ein paar freie Tage eingeräumt und diese hatte er dazu genutzt, sich ein kleines Mietzimmer zu suchen, welches jedoch ebenso teuer war wie der komplette Unterhalt des alten Familienhofes in Gil'ead.
"Allemal könnte ich so etwas besser als verschrumpelten Blechmänner." Murmelte er vor sich hin, ehe er einen weiteren, tiefen Schluck nahm. Vermutlich wäre es am besten er würde bald in seine Unterkunft zurückkehren und das tun, was Ileana bestimmt schon seit gut eineinhalb Stunden tat. Ruhe in etwas Schlaf finden.
Fünf Minuten später fand er sich jedoch erneut von der Tür, den restlichen Krug einfach an der Theke stehen lassend und glücklicherweise konnte ihm ein, recht beleibter Junge, dessen dicker Wanst unter dem kleinen Mantel hervor quoll sagen, das Gawain gerade in einer der Stallungen gegangen war. Mit aller schnelle die er aufbringen konnte, hurtete er durch die Tür, blieb jedoch stehen als er Gawain sah, welcher vor dem toten Pferd kniete. Bei genauerem hinsehen konnte er jedoch erkennen, das es das Pferd war, welches an diesem Tag das Leben bei dem Turnier lassen musste. "Es ... war ein wunderschönes Tier." Versuchte er sich schließlich selbst zu retten, den wahrgenommen hatte der Ritter ihn sicherlich so oder so und auch seine Absicht, weswegen er ihm gefolgt war lag klar und deutlich offen.
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyMo Apr 21, 2014 7:33 pm

Die Schritte hallten nur leise durch die nächtliche Ruhe, welche, über der einstigen großen Stadt der Völker, Einzug gehalten hatte während das sanfte, weiße Licht der magischen Laternen die Elfen, die nun langsam und mit gleichmäßigen Schritten die kleinen Stufen hinab traten, welche hinauf zu dem zweiten Ring der Stadt führten. Unlängst schon waren ein paar der Diener bereits auf den Straßen unterwegs, um Vorräte für das Schloss zu kaufen, dort das Frühstück zu bereiten und ihren täglichen Aufgaben nachzugehen ehe das Erscheinen der Elfen auch ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte und sie stehen geblieben waren. Das fahle Licht des Mondes in einer sternenklaren Nacht fiel hinab auf die langen blonden Haare jener Elfe, die an der Spitze der Gruppe trat und deren weißer, langer Umhang das Licht von Laternen und des Mondes zurück warf. Die langen Gewänder, welche sie trugen, raschelten leise in dem zarten Winterwind und warfen das lange Haar der Angehörigen des Volkes der Sterne nach hinten, schoben dünne Strähnen hinter die spitzen Ohren und wurden dennoch von den Elfen nicht einer einzigen Geste gewidmet während die mandelförmigen Augen auf einer hochgewachsenen Gestalt lagen, welche dort nur wenige Schritte entfernt von ihnen an einem Zaun stand und gänzlich in Gedanken verloren zu sein schien, während ein weit jüngerer Mann an seiner Seite stand.
Nyaralin hob eine Hand, sacht nur, um jenen zwei Elfen, welche sie begleiteten, zu signalisieren, dass sie es war, welche nun allein voranschreiten würde und wortlos blieben die zwei Krieger stehen, den Blick starr nach vorn gerichtet, wo nun die Elfe auf den Ritter zu trat. "Ein Licht, das von innen leuchtet, kann niemand löschen, Sir Drei Blumen", erhob sie sanft die Stimme, in welcher ein deutlicher Akzent mitschwang, welcher deutlich machte, wie selten sie während all der letzten Jahre die Sprache der Nachkommenden gesprochen hatte und die hellen Augen der Elfe sich auf jene dunkle Seelenspiegel des Adligen richteten, in welchen sie so viel Leid und Schmerz erkennen konnte. Jene Dinge, welche der Ritter nicht verdient hatte, wenn sie den Ausführungen des jungen Drachenreiters glauben durfte, der ihr von dem ehrenhaften Mann erzählt hatte, welcher sich der jungen Königin verpflichtet hatte und nun für sie streiten wollte.
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyMo Apr 21, 2014 7:43 pm

Gawain drehte sich um, als er die Stimme hörte welche mit einem seltsamen Akzent sprach und wenn er zuerst erwartet hatte eine Marketenderin aus fernen Landen oder eine Nomadin aus Surda zu sehen, so wurde seine Erwartung durchbrochen. Sein Herz setzte einen Schlag aus, als sämtliche Farbe aus seinem Gesicht wisch. Er hatte geglaubt, dass er einer Elfe begegnet war als die edle Reiterin Anaiah ihn und Ileana begleitet hatte, doch es schien als habe er sich geirrt.
Vor ihm stand eine Frau, mit weißer, blasser Haut die von innen heraus zu glühen und zu strahlen schien. Ihr weißes Gewand und die blonden Haare lagen eng an ihrem Körper und er musste unwillkürlich an ein altes Kinderlied denken, welches seine Mutter ihm stets vorgesungen hatte. "Ein auf die Erde gekommener Stern" flüsterte er leise, ehe ihm gewahr wurde das er dies laut gesagt hatte. Er kniete sich nieder, senkte den Blick. "Mylady Elfe." flüsterte er leise und spürte wie sich die Haare in seinem Nacken aufstellten. Er fühlte sich mit einem Mal furchtbar dreckig und unrein und auch der kurze Blick, den er auf die beiden männlichen Elfen hatte werfen können, hatte ihm das Gefühl gegeben furchtbar unattraktiv zu sein. Waren die beiden Krieger doch beinahe hübscher als seine eigene Frau. Er senkte den Blick. "Eure Anwesenheit ehrt mich"
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyMo Apr 21, 2014 7:51 pm

Er leichter Ruck war durch seinen Körper gefahren, als er mit einem mal eine mächtige Pranke in seinem Nacken gespürt hatte, die er erst im Nachhinein Gawain zuordnen konnte. Was war dieses Frau, eine Elfe? Er hatte bisher nur einen Reiter getroffen und bereits dieser hatte eine Eigenart an sich, die einen durchaus faszinieren konnte, doch die Frau vor sich wat gehüllt in einen Schleier von Weisheit und Schönheit gleichermaßen, doch wagte er es nicht auszusprechen aus der Angst heraus, er würde sie damit beschämen. Schließlich wiederholte er den Wortlaut den Gawain gewählt hatte oder, nun er versuchte es zumindest. "Mylady Elfe es ... freut mich, ehrt mich das ich euch sehen darf." Nun mochte man behaupten von diesem Satz was man wollte, doch schien er Noah in diesem Moment nicht einmal schlecht gewählt, auch wenn er im Nachhinein selbst die Hände darüber zusammen geschlagen hätte. Doch in diesem Moment hörte er fast nur sein lautes Herz, das unablässig schlug den zusätzlich zu der Aufregung, seinen Plan nicht umsetzen zu können, stand nun eines der Wesen vor ihm, das man eigentlich nur von Geschichten kannte und seine größte Angst galt momentan, neben dem falschen Verhalten, das er die Elfe über seinen lauten Herzschlag kaum noch hören konnte.
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyMo Apr 21, 2014 8:07 pm

Ein weiches, sanftes Lächeln erschien auf den Zügen der Elfe, welche die Reaktionen der beiden Kinder der Nachkommenden nachsichtig beobachtet hatte und nun lediglich eine Hand hob, um den beiden zu symbolisieren, sich erneut erheben zu können. Sie war niemand, vor dem andere knien mussten, wenngleich auch der Truchsess dieser Stadt eine ebensolche Reaktion gezeigt hatte als sie einander zum ersten Mal gesehen hatten und langsam wanderte ihr Blick über das harsche Gesicht des Ritters bis sie letztlich bei dem jungen Mann an seiner Seite hängen blieb, dessen lautes Herzklopfen sie nur allzu deutlich vernehmen könnte. "Ihr seid Noah Ronan - der junge Schreiner, welcher zu einem engen Freund der Prinzessin der Nachkommenden wurde", stellte sie mit ruhiger, gleichmäßiger Stimme fest und neigte sanft den Kopf ein Stück ehe sie eine Hand hob, um wenig später zwei Finger an ihre Lippen zu führen ehe selbige ein leises "Gi suilon" formten und damit jene kurze Grußformel aussprachen, die sie dem jungen Mann zugestand, welcher eines Tages noch eine weit größere Rolle in dem Schauspiel dieser Welt inne halten würde. Ruhig lag der Blick der Elfe auf dem jungen Mann, dessen Gesicht sie noch einmal musterte, den Blick seiner Augen suchte und dann sanft über die Furcht lächelte, die sie darin erkennen konnte und die ihn zu lähmen schien. "Ein Ritter kämpft nicht nur mit dem Schwert, Noah Ronan, sondern auch mit dem Herzen. Lasst die Finsternis nicht in das Eure eindringen", riet sie ihm ruhig ehe ihre Aufmerksamkeit hinüber zu Gawain wanderte und ihre Augen an ihm vorbei an dem armen Tier hängen blieben, das dort auf dem Boden lag.
"Ich bedauere Euren Verlust, Sir Drei Blumen", erhob sie die Stimme erneut und senkte erneut den Blick, um ihr Bedauern zum Ausdruck zu bringen, ob des Verlustes, welchen der Ritter erfahren hatte und welcher sein Lied verstimmen ließ, die Stimmen verzerrte und der Grund für jenes Leid war, das sie nun so deutlich in ihm erkennen konnte und ihr eigenes Herz schmerzen ließ. "Doch was ihr nicht aufgebt, habt ihr nicht verloren", führte sie ihre Worte fort und hob erneut die Augen, um den Ritter noch einmal anzusehen. "Mir wurde von Eurem Versprechen berichtet, die junge Prinzessin der Nachkommenden zu schützen, ebenso wie von eurem Verlust und der verloren geglaubten Gelegenheit, den Kampf um Eure Ehre in dem Turnier fortführen zu können." Erneut hob sie sacht eine Hand, deutete einem der Elfen, die sie begleitet hatten, an zur Seite zu treten und damit ein weißes elfisches Pferd zu offenbaren, dessen silberne Zügel locker über der weißen Mähne lagen und das mit klugen Augen nun die Menschen anblickte.
"Es ist mein Geschenk an Euch. Möge es Euch ein Gefährte sein und Euch stets an Eure Aufgabe erinnern."
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyMo Apr 21, 2014 8:14 pm

"Ein Lobor aredhel" flüsterte er leise, als sein Blick auf das reine, weiße Pferd fiel welches ebenso wie die Elfen den Schein des Mondes wider zu strahlen schien. "Ein Elfenpferd" fügte er leise hinzu, damit auch Noah verstand. Er hatte als junger Knappe Geschichten über die Pferde der Elfen gehört. Man ritt sie ohne Sattel und sie waren stärker, schneller und klüger als die Pferde, die Menschen ritten. Es hieß sie hörten auf Befehle in der alten Sprache und ihnen wäre es möglich auf die Wünsche und Gedanken ihrer Reiter zu reagieren. Er hob eine zitternde Hand und legte diese langsam, beinahe liebevoll auf den Hals des Pferdes welches ihn durch kluge Augen ansah und Gawain glaubte zu spüren, wie etwas wildes und zugleich sanftes seinen Geist striff und Gawains Augen weiteten sich, ehe er sich wieder zu der Elfe umdrehte. Er schüttelte den Kopf. "Herrin, ich... ich danke euch für eure Großzügigkeit aber... ich bin nicht würdig... dieses Geschenk zu empfangen. Es ist zu viel der Ehre und es sind edle Geschöpfe. Ich will nicht, dass es Schaden erleidet oder einen einfachen Mann wie mich auf seinem Rücken tragen muss"
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyMo Apr 21, 2014 8:34 pm

Erneut war die Antwort der Elfe ein weiches Lächeln, welches ihre Züge erhellte als sie die Reaktion des Menschensohnes mitanhörte und schließlich nachsichtig den Kopf schüttelte, als wolle sie jenen Ritter, der nun vor ihr stand zurechtweisen. Es ehrte ihn, demütig zu handeln und jenes Geschenk des Volkes der Sterne zuerst ablehnen zu wollen und es bewies ihr, welche Reinheit noch immer in dem Herzen des Ritters herrschte. Er würde einst ein guter und aufrechter Ritter sein, ein ehrbarer Teil der Leibwache der jungen Königin und es schien, als habe Vrael mit seinen Worten Recht behalten, es gäbe nur einen ehrenhaften Mann auf diesem Turnier. "Es ist ein Geschenk, Sir Drei Blumen", wiederholte sie ihre Worte noch einmal, ohne in ihrer Stimme einen einzigen Vorwurf mitschwingen zu lassen. "Lasst dieses Wesen Euch an Euren Schwur erinnern und Euch daran binden. Einst schwort Ihr der Prinzessin, sie zu schützen - lasst dieses Wesen ein Teil dieses Schwurs sein, den auch die Elfen in diesen Tagen aussprachen", führte sie ihre Worte zu Ende und neigte noch einmal sanft den Kopf, um jenem Gespräch eine erneute Erwiderung des Ritters abzunehmen, in dessen Gesicht sie noch immer Erstaunen und Demut erkennen konnte, welche sie bei Weitem nicht mehr für notwendig befand.
Langsam und mit gleichmäßigen Schritten trat sie hinüber zu Noah, welcher still geblieben war und ließ ihren Blick über sein Gesicht gleiten. Auch er besaß ein aufrechtes Herz, wenngleich auch jenes wild und ungestüm in seiner eigenen Brust schlug und angetrieben wurde von dem jugendlichen Leichtsinn, welchen sie auch einst bei Vrael erkannt hatte. Erneut streckte sie eine Hand aus, bemerkte regungslos wie einer der Krieger nach vorn trat und ein längliches Päckchen hervor zog, das mit dünnen, silbrigen Tüchern umwickelt war, auf denen Worte der alten Sprache eingestickt worden waren. "Dies hier, Noah Ronan, ist mein Geschenk an Euch", erhob sie erneut die Stimme und drehte sich zur Seite, um die dünnen Schnüre, die die Tücher an dem Päckchen hielten zu lösen und zurück zu schlagen. Silbriger Stahl, die Klinge des Schwertes seicht gewunden und mit Worten der Alten Sprache graviert, kam darunter zum Vorschein und glänzte im fahlen Licht des Mondes, der Griff gesungen aus dem Holz der Bäume Du Weldenvardens und umwickelt mit dünnen, rot-goldenen Lederbändern, daneben eine dünne Lederscheide, in welcher dünne Blätteranken eingraviert worden waren und die in denselben Farben wie der Griff glänzten.
"Lasst diese Waffe Euch dabei helfen, die Prinzessin zu schützen und sie vor jenen zu verteidigen, die ihr schaden wollen."
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyMo Apr 21, 2014 8:49 pm

Er blickte auf die geschwungene Klinge und die zahlreichen Verzierungen, die in der Klinge. Der blanke Stahl, welcher unter dem Mondschein und dem glitzern hunderter Sterne am Himmelszelt aufleuchtete, schien makellos. Die Klinge war lang, fühlte sich jedoch nicht einmal ansatzweise schwer an und wog kaum mehr, als seine Kleidung die er sich jeden morgen überzog. Der Griff schien ebenso hochwertig und auch wenn er die Schrift die in diesem eingraviert war nicht deuten konnte, so glaubte er doch irgend einen Sinn dahinter zu verstehen, doch mochte dies auch nur der Überschuss an Freude, gepaart mit der Ehrfurcht sein, der ihn dies glauben lies. "Herrin das.. das ist wunderschön. Aber ich bin niemand der.." Nach einem langen Blick auf die Waffe sah er wieder hinauf zu Nyaralin, welche ihn noch immer mit eben jenem Lächeln ansah, welches sie schon zu beginn des Gespräches hatte. Er musste in diesem Moment vollkommen verwirrt, vielleicht sogar leicht dümmlich ausgesehen haben, doch war dies das letzte was ihn momentan scherte. Er erwiderte das Lächeln nur und sah in die glänzenden Augen, welche an den Himmel erinnerten, der nunmehr den Regen eingestellt hatte.
Er versuchte es nicht abzulehnen, denn schon Gawain hatte man dies abgesprochen und ihm die Zügel nur fester in die Hand gedrückt. Also schloss er nur die Hände um die Waffe und schluckte schwer, wissend das dass, was er gerade in den Händen hielt wohl wertvoller war als sein eigenes Leben. "Ich werde es hüten wie mein eigenes Leben Herrin. Ich, ich danke euch." Noch ein letztes mal wagte er es in das so einmalige Gesicht der Elfe zu sehen, bis seinen Blick kurz zu Gawain, dann wieder auf die Klinge richtete.
Auch er schien noch immer verwirrt, was Noah zumindest ein wenig beruhigte. "Jede Geschichte verdient es ausgeschmückt zu werden.." Er wusste nicht ob er nicht die falschen Worte sprach, doch erschienen sie im richtiger als alles andere. "..doch die euren gleichen noch immer nicht dem, was ich erfahren darf Herrin."
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyMo Apr 21, 2014 8:59 pm

"Der junge spricht die Wahrheit Herrin," erklärte er und nickte Noah zu, bedeutete diesem das Schwert wieder in die Scheide zu stecken. "Wir werden euere Gaben in Ehre halten und uns an euch und die Großzügigkeit der Elfen erinnern bis auf unser Totenbett" erklärte er und sah wieder zu seinem Elfenpfred. "Ich werde ihn Ann nennen" erklärte er und sah zu Nyaralin. "Es ist das einzige Wort, dass ich in eurer Sprache kenne Herrin. Ich habe es in einer alten Geschichte gelesen und es bedeutet Geschenk, nicht wahr? Es ist ein guter Name. Er wird mich an meinen Schwur erinnern, das verspreche ich euch" dann warf er allerdings einen Blick zu Noah, welcher noch immer voller Ehrfurcht auf sein Schwert sah.
"Wie es scheint Junge, habe ich meine Meinung geändert" erklärte er und sah den Jüngeren mit einem schätzenden Blick an. "Sobald das Turnier vorbei ist - und ich noch auf meinen beiden Beinen stehe, werden wir miteinander trainieren. Du wirst Ann pflegen und meine Rüstung polieren. Dafür lehre ich dich was ich über den Schwertkampf weiß, sorge dafür das du immer etwas zu Essen und ein Dach über den Kopf hast und verspreche dir dich nur zu schlagen, wenn du es auch verdient hast!" er sah dann jedoch wieder zu Nyaralin. "Ich danke euch Herrin. Ich werde sowohl auf Ann, als auch auf Noah Acht geben"
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyMo Apr 21, 2014 9:20 pm

Sacht neigte Nyaralin noch einmal den Kopf, nahm jenes Versprechen an, das die beiden Männer ihr gaben und hielt die Worte, welche sie wählten, in Erinnerung, fest entschlossen, sie eines Tages an ihrer beider Schwur zu erinnern, falls sie ihn vergessen sollten. Die junge Prinzessin brauchte die Unterstützung und das Vertrauen, welches sie in den beiden Menschensöhnen gefunden hatte und so war es ihr eine Ehre gewesen, ihnen beiden die Geschenke des Volkes der Sterne zu übergeben und mit ihnen die Freundschaft zwischen dem Reich der Nachkommenden und dem des Volkes der Sterne zu besiegeln, damit neue Bündnisse zwischen ihnen beiden erstarken konnten. Langsam trat sie noch einmal einen Schritt auf die beiden Männer zu, lächelte ihr ganz eigenes, weiches Lächeln ehe sie eine Hand ausstreckte. "Je mächtiger ein Wesen ist, umso eher ist es verpflichtet, gerecht zu handeln und stets bleibt Ehrlichkeit jener Zug, welcher die Jahrhunderte überdauert", sagte sie leise ehe flüsternde Worte in fremder Sprache die Lippen der Elfe verließen, die Verletzungen des Ritters heilten, die der unehrenhafte Kampf mit Adam Velaryon nach sich gezogen hatte und ihn am nächsten Morgen behindert hätten - nun floss Kraft und Stärke, der Lebenshauch der Elfen in den Körper des Menschensohnes und hüllte ihn ein ehe die alte Magie der Elfen nur wenige Wimpernschläge später wieder verebbte als die Elfe einen Schritt zurück machte und zurück zu den beiden Soldaten trat, die sie hierher begleitet hatten.
"Alámenë. Tenna enta lúmë - Namárië", erhob sie die Stimme erneut und ließ jene Worte eines alten elfischen Dialektes an die Ohren beider Menschensöhne fließen, ehe sie jene Worte noch einmal in den Worten der Nachkommenden wiederholte. "Geht mit unserem Segen und bis zu dem Augenblick unseres Wiedersehens - lebt wohl." Ruhig wandte sie sich um und machte den ersten Schritt zurück zu jenen Stufen, welche sie zuvor hinab geschritten waren, während die beiden elfischen Soldaten ihr im Gleichschritt folgten.

tbc: weg
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyFr Jun 27, 2014 10:00 pm

Nachdem er sich schließlich von Caladhiel verabschiedet hatte, hatte er den restlichen Weg nach Ilirea selbst angetreten. Er hatte auf ein Pferd oder dergleichen verzichtet, schließlich würde jedes Nutztier für die Reiter weitaus nützlicher sein als für ihn, der ohnehin nur eine bis eineinhalb Stunden zur Stadt laufen musste. Die Männer an dem kleineren Tor hatten ihm, nachdem er ihnen erzählt hatte wer er war und zu wem er gehörte, mit einem knappen Nicken hinein gelassen und erleichtert hatte Noah festgestellt, das sich zumindest hier gänzlich wenig geändert hatte. Die Straßen waren noch immer gut befüllt und an jeder Ecke konnte man etwas Neues entdecken, Menschen aus allen Himmelsrichtungen des Landes kehrten hier ein und aus und brachten so eine kulturelle Vielfalt hinein, die man an kaum einen anderen Ort sehen konnte. Doch Gawain war noch immer im Königssaal, ebenso wie die Königin selbst und er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wie er zu Gawains Haus gelangen konnte, lagen die Erinnerungen doch bereits einige Monate zurück. Daher hatte er sich das erstbeste Wirtshaus gesucht um etwas zu Essen zu sich zu nehmen. Das Essen bei den Reitern war stets karg gewesen, jedoch nahrhaft, schließlich dürfte ein Soldat keinen Hunger leiden, jedoch auch nicht vom Luxus verwöhnt sein, so zumindest hatte man es ihm stets in der Kaserne gesagt, wenn sie zum Essen entlassen wurden. Hier jedoch fand er die Gerichte wieder, die er in der Küstenstadt so lange vermisst hatte. Kein Fisch, keine Krabbe oder Garnelen. Ein Saftiges Stück Fleisch, zusammen mit goldgelben Kartoffeln, einem herben Krug Bier und einer gemischten Gemüsepfanne aus Bohnen, Pilzen und Erbsen. Jeder Bissen fühlte sich besser an als der davor, sodass der Teller bereits nach wenigen Minuten nur noch Reste aufwies.
„Wenn ich es euch doch sage, von der Hochmeisterin höchst selbst wurde ich dort ausgebildet. Es gibt einen strikten Tagesablauf, man steht zusammen mit dem Sonnenaufgang auf und trainiert noch, wenn diese untergegangen ist. Freizeit gibt es kaum, denn jeder der Soldaten dort soll seinem Namen gerecht werden.“ Bereits zwanzig Minuten erzählte er nun bereits über die Ausbildung bei den Reitern und darüber, was er dort erlebt hatte, wobei die ein oder andere Geschichte, Beispielsweise die der Urgals im Buckel, ein wenig abgeändert wiedergegeben wurde und ein breites Lächeln legte sich auf sein Gesicht als er sah, das er bereits eine ansehnliche Masse an Zuhörern gewonnen hatte, wobei die meisten der älteren Gäste seine Geschichten nur als Geschwätzt und Schwachsinn abtaten.


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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyFr Jun 27, 2014 10:27 pm

Einige ältere Soldaten welche sich das Geschwätz des wuschelköpfigen Jungen eine Zeit lang angehört hatten rumorten in ihrer Ecke, ehe sich schließlich einer von ihnen - ein großer Mann mit hängenden Backen und einem Vollbart, der durch einige Pockennarben unterbrochen wurde. "Große Reden schwingen kannst du ja Junge. Scheinen ja ziemlich toll zu sein diese Reiter. Doch wo waren sie, in den Schlachten und Kämpfen der letzten Jahre? Wo waren die Reiter oder ihre Soldaten? Jetzt sind sie hier - kein Zweifel. Aber dennoch geht nichts über Erfahrung, guten geschmiedeten Stahl und in der Armee des Reiches zu dienen. Niemand, der für eine Armee streitet die keinen Glauben hat kann wirklich gut werden. Ich kämpfe - seit dreiundzwanzig Jahren. Stets für Familie und Vaterland. Für das Reich und meinen Lehnsherren. Ich glaube an etwas und das führt mein Schwert. Nicht die Worte einer Echsenritterin, so mächtig sie auch sein mag!"
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyFr Jun 27, 2014 10:40 pm

„Die Reiter mussten sich gegen die Schlacht von Fyham erholen.“ Widersprach Noah und schob ich langsam von seinem Stuhl hoch, musterte den Pockennarbigen Mann eingehend. „Die Reiter kämpften vor über hundert Jahren an der Seite der Menschen und waren danach fast vollkommen ausgelöscht, die meisten dieses Ordens starben und litten um dieses Land zu verteidigen. Keinem einzelnen Lehnsherren, sie kämpften um die Menschen in diesem Land zu schützen und das tun sie noch heute. Sie zogen sich damals zurück, ja. Da ihre Zahl derart dezimiert war, dass sie sich erholen mussten, doch kehrten sie zurück, freiwillig, ohne dafür etwas zu verlangen.“
Er konnte sich noch allzu gut daran erinnern wie kritisch er noch vor ein paar Monaten selbst den Reitern gegenüber gestanden hatte, weswegen er die Worte des Mannes durchaus nachvollziehen konnte, doch war es vor allem die Unwissenheit die aus ihm sprach. „Die Reiter haben Narda, die Stadt die ihnen übergeben wurde, praktisch aus dem Nichts in eine blühende Stadt verwandelt. Der Handel floriert dort und viele der Flüchtlinge aus Teirm wurden dort aufgenommen. Den Menschen geht es besser als jemals zuvor und dank der Reiter fangen sie an, zu lernen und sich so selbst ein besseres Leben zu schaffen. Ich verstehe euch, doch sprecht nicht so abwertend über Personen, die ihr nicht kennt und dessen Handlungen ihr nicht versteht.“
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyFr Jun 27, 2014 10:48 pm

"Oh, der Wuschelkopf kennt ja richtig lange Wörter" erklärte der Soldat, der bereits ein oder zwei Becher wein getrunken hatte - unverdünnt.
Es war ein schöner Abend, eine volle Taverne und die Stimmung war ausgelassen, wenn man von den beiden Streithähnen und einem Mann in dunkler Robe absah, der sich einen kleinen Zettel eintsteckte auf den er zuvor gekritzelt hatte und danach die Taverne verließ. Die Bühne gehörte ganz Noah und dem streitlustigen Soldaten. "Und diese hochwohlgeborenen Salamanderzähmer haben dich ausgebildet und deswegen bist du jetzt was? Ein begnadeter Schwertkämpfer? ´n Ritter in goldener Rüstung und mit stolz geschwellter Brust? Du bistn grüner Junge mit dürren Ärmchen und klapprigen Beinen. Komm her und zieh dein Schwert, wenn du manns genug bist!"
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyFr Jun 27, 2014 11:09 pm

Noah überlegte fieberhaft ob er auf das Angebot eingehen sollte. Der Mann hatte definitiv einiges an Alkohol getrunken, denn die röte war ihm bereits ins Gesicht gestiegen, doch er konnte noch hörbar und verständlich sprechen und ebenso wankte er nicht nach links und rechts. „Nein.“ Meinte er schließlich und schüttelte den Kopf. Er würde diesen Kampf verlieren, selbst wenn er das Überraschungsmoment auf seiner Seite hatte und dem Mann einfach einen Faustschlag verpassen würde. Caladhiel hatte ihm stets eingebläut das es vor allem Erfahrung war, die einen Kämpfer ausmachte und dieser Mann wirkte zumindest so, als hätte er bereits einige Kämpfe miterlebt. „Nein tut mir leid, ich wüsste besseres mit meinem Abend anzustellen als mich mit anderen Männern zu schlagen, zumal dafür kein Grund besteht. Wenn ihr euch in eurer Meinung beleidigt fühlt, in Ordnung. Setzt euch und trink weiter und ruft nicht nach Prügel, als wären wir beide Kinder die sich bei jeder Gelegenheit raufen müssen, es sei denn die Kämpfe haben euch ein wenig Mürbe im Kopf gemacht.“
Das Gelächter um ihn herum gab ihm zumindest ein wenig Sicherheit zurück, sodass er den Mund fand den Mann vor sich noch einmal anzulächeln.
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyFr Jun 27, 2014 11:14 pm

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Stillschweigend hatte eine junge Frau sich die Szenerie zwischen den beiden Männern angesehen und still in sich hinein gelächelt während sie auf ihrer Laute ein paar Klänge gezupft hatte, doch ihre dunklen Augen blieben unverwandt auf dem jungen Lockenkopf gerichtet, der sich soeben mit dem alten Soldaten angelegt hatte, der ihr bereits an diesem Abend schon zum vierten Mal auf die Nerven gegangen war, nachdem er ihr hatte den Mund verbieten wollen. Fenya war Bardin und das nun bereits seit langen Jahren, reiste von einem Ort zum anderen und schnappte hier und dort ein paar Lieder auf, die sie mit in andere Länder nahm, um sie dort vorzutragen und damit ihr Geld zu verdienen, doch als sie nun in dieser Taverne saß und dem Jungen zuhörte, konnte sie nicht anders als zu lachen. Hastig glitten ihre Finger durch die zahlreichen Pergamentseiten, auf denen sie Texte und Noten verfasst hatte, um sich eines Tages daran zu erinnern und die Bardin grinste leise als sie nach einigen Minuten einen Text hervor zog, welcher geradezu wie gemalt für diese Situation schien.

"In dem Wirtshaus saß der Bursche.
Um ihn rum war frohes Treiben.
Und vor lauter Langeweile, sah man ihn Wein sich einverleiben.
Krug um Krug und er wurd' fröhlich
Und die Mäulerkraft sich regt'.
So hielt er Ausschau nach 'nem Weibe,
Dass sich das schnell wieder legt."
,

begann sie leise zu singen und lächelte still in sich hinein, während sie beobachtete, wie der ältere Soldat sich von seinem Platz erhob und die Hände hob, als wolle der wirklich auf den Grünschnabel einschlagen. Fenya ahnte bereits, womit es enden würde, wusste, dass der Junge gewaltig auf die Nase bekommen würde, wenn er sich auf diesen Kampf einlassen würde, aber sie ahnte bereits ebenfalls, dass der Grünschnabel zu stolz war, um sich darüber hinweg zu setzen und es einfach bei der Beleidigung bewenden zu lassen - umso erstaunter war sie nun, als der Junge, ganz seiner Ausbildung gemäß, doch versuchte einen Kampf zu umgehen, selbst wenn es damit endete, dass er den Soldaten nur noch weiter reizte.

"Dem Soldat das Treiben dann zu bunt,
Schnappt sich den Kerl am Kragen.
Dieser jedoch - wutentbrannt -
Wollte sich ernsthaft schlagen.
Er zückt das Messer, fuchtelt wild,
Stieß taumelnd Löcher in die Luft.
Er strauchelt, stürzt und mit Getöse
Fuhr die Klinge ins Gekröse!",

textete sie fröhlich weiter und erhielt dafür ein paar Lacher, die auf ihrer Seite blieben und die der Bardin ein dankbares Nicken entlockten während ihre Finger weiter über die Saiten ihrer Laute huschten und Mal um Mal taten sich mehr, veränderte Textzeilen einfielen, die sie hier und dort einbringen konnte. Wer immer der Junge war - wenn sie bei ihm blieb, so war sie sich sicher, würde sie jede Menge Stoff für neue Lieder finden, die ihr ein halbwegs gesichertes Einkommen bringen würde, mit dem sie die nächsten Monate überstehen würde, wenn man sie schon nicht an einem der Höfe der Adligen haben wollte, weil den hohen Herrschaften ihre Lieder zu schmutzig waren. Fenya war der Meinung, dass die hohen Damen lediglich Angst davor hatten, dass ihre Männer sich zu der Bardin legen würden, aber sie hatte es dabei belassen und daraus neue Gedichte und Lieder geschöpft, die in den Tavernen gern gehört wurden.

"Vorbei war's mit der Manneskraft,
Denn ab war, was zum Mann ihn macht.
Die Lust, die legte sich sodann.
Und glockenhell klang sein Sopran.
Er schlich von dannen wie ein Hund:
"Wo soll ich hin auf Erden?
Mit dem Gemächt bleibt mir wohl nichts,
Als Priester zu werden..."
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BeitragThema: Re: Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2]   Gasthaus "Zum lachenden Drachen" [2] EmptyFr Jun 27, 2014 11:30 pm

Der kräftige Soldat wurde puterrot ob der Tatsache, dass er von diesem verdammten Jüngling so vorgeführt wurde. Er hatte sich auf einen ehrlichen Zweikampf einigen wollen, doch nun da der Junge ihn so sehr spottete und altklug daher redete, wie einer der Elfenlords stieg ihm die Galle hoch. Das Lied der Bardin tat ihr übriges - er mochte ihre sanfte Stimme, das Spottlied hätte ihm an einem anderen Abend wohl einen derben Lacher und einige Münzen entlockt doch heute Abend war es Noah gewesen, der ihm alles verdorben hatte. Als der Junge ihn nun auch noch angrinste entriss der Soldat der Bardin die Laut und schlug diese dem ehemaligen Schreiner im gleichen Schwung ins Gesicht. Eine Saite zerris sirrend und mit einem geradzeu komödiantischen "Pling", ehe Blut auf die Theke und den Boden spritzte, Noah herumgewirbelt wurde und wie ein nasser Sack auf den Boden klatschte. "Gutes... Material" keuchte der Soldat und sah die Saite an, als wäre ihm eine Elfenklinge in die Hände gefallen. "´tschuldige" meinte er noch und gab die Laute zurück, ebenso wie einen Silberling. Er hatte heute seinen Sold bekommen.
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