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 Garten des Anwesens

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BeitragThema: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptyFr Dez 16, 2011 11:43 pm

Garten des Anwesens An_English_Country_Garden_by_UKTara
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptyFr Dez 16, 2011 11:57 pm

Abigail hatte ihre Haare zu einem schwachen Knoten zusammen gebunden, so dass einige Strähnen ihr ins Gesicht fielen. Mit einer kleinen Schaufel grub sie ein Loch, in welches sie einen neuen Setzling pflanzen wollte. Eine Narzissen-Zwiebel lag neben ihr. Mit ihrer schmutzigen Hand strich sie sich über die Stirn und hinterließ einen sachten Streifen.
Abigail wartete gespannt auf die Rückkehr ihres Mannes Richard. Vor etwa einer Woche hatte sie die Nachricht erreicht, dass Richard verletzt wurde und deswegen aus dem Krieg zurückkehren müsste. Abigail war erleichtert, dass ihr Mann aus dem Krieg zurückkehrte und nicht mehr in Lebensgefahr schweben würde. Erleichter hatte sie beim Lesen des Briefes aufgeatmet und alle Last war von ihr abgefallen.
Sie blickte auf und hielt sich die Hand vor die Augen, damit die Sonne sie nicht blendet. War das möglich? Ja, es war ihr Mann! Sie Sprang auf und rief: "Kinder! Euer Vater kommt zurück!"
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptySa Dez 17, 2011 12:11 am

Richards Stirn war schmutzig und seine Augen leicht gerötet. Er war die letzten Tage kaum dazu gekommen Ruhe oder gar Schlaf zu finden. Ihm wurde zwar Angeboten eine Weile lang in Gil´ead zu bleiben, doch hatte er diesen Angebot lächelnd abgelehnt. Er wollte zurück in seine Heimat, vertraute Gesichter sehen und endlich wieder den Geruch von Weizen in der Nase haben. Also war er mit dem erstbesten Händler, der mit einem Karren reiste in Richtung Ceunon gefahren. Die Reise verlief zwar Reibungslos, war aber dennoch aufreibend gewesen. Das ständige Holpern des Karrens hatte es so gut wie unmöglich gemacht in einen wirklich ruhigen Schlaf zu fallen. Vor etwa drei Meilen war er abgestiegen, hatte sich bei dem Mann bedankt und zu Fuß den letzten Teil seiner Heimreise angetreten. Die vertraute Stimme von Abigails drang an sein Ohr und Richard schmunzelte leicht, hob zum Gruß lediglich die Hand. Es war über ein Jahr lang her das er das letzte mal hier gewesen war. Und doch schien alles gleich geblieben zu sein.
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptySa Dez 17, 2011 12:25 am

Langsamen, gemächlichen Schrittes humpelte Robert aus dem Haus heraus und stützte sich dabei auf seinem Stab ab.
"Bei allen Göttern Junge - du bist also zurück..." meinte er leise und schüttelte nur den Kopf während er auf eine der Wunden deutete und sein Gesicht verzog. "Siehst du nun was dir dein Kriegerhandwerk einbringt? Nichts als Blut und Verderben... eine Schande ist das! Eine Schande!" er kam langsam näher, stützte sich auf seinem Stab auf und trat durch das hohe Gras, spürte die durch die Sonne gewärmten Halme durch seine Sandalen und bezog vor seinem Sohn stellung während die Sonne unbarmherzig danieder brannte.
"Ich hoffe doch, dass diese Wunde wieder verheilt! Wir brauchen dich hier auf dem Hof und können uns es nicht leisten einen Invaliden zu versorgen! Was willst du denn deinen Kindern bieten?"
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptySa Dez 17, 2011 12:45 am

"Vater." Rief Richard und stapfte auf den alten Mann zu. "Wie ich sehe hat dein Humor nicht im geringsten nachgelassen." Er klopfte dem Alten Mann auf die Schulter und und zog schmunzelnd eine Augenbraue hoch. "Nur... das Kriegerhandwerk hat mir nicht nur das eingebracht. Es hat euch die ganzen Jahre über versorgt und einen gewissen Standard gesichert, oder willst du dich über diesen etwa auch beschweren? Aber danke dir dafür, das du dich so um mein Wohlergehen sorgst. Mir geht es den Umständen entsprechend gut. Ich weiß nicht inwieweit man euch in Kenntnis gesetzte hat. Ich habe vor etwa eineinhalb Wochen einen Bolzen in den Oberschenkel bekommen. Es hat mehrere Stunden gebraucht bis sich ein Fachkundiger gefunden hat... jedenfalls versicherte mir dieser das die Wunde wieder voll und ganz verheilen würde. Das einzige was ich dafür tun müsste ist das Bein ein wenig zu schönen. Doch keine Angst, es ist noch nicht so weit das wir dich aufs Feld schicken. "
"Ein Maul mehr das gestopft werden darf... welch eine Freude. Und ich hatte schon die Hoffnung das er mir den Gefallen erweisen würde endlich zu sterben."
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptySa Dez 17, 2011 1:05 am

"Ach nun hört schon euch zu streiten!", schipfte Abigail mit den beiden. Es macht sie krank das diese beiden sich immer streiten mussten. Sie hatte wahrlich genug zu tun, auch ohne ihre Streitigkeit schlichten zu müssen. Sie fand das Richard seinem Vater gegenüber dankbarer sein sollte, dass er sie immer unterstützte. Und Robert sollte seinen Sohn so aktzeptieren wie er war, denn nun war es zuspät ihn zu ändern.
Mit einem Lächeln umarmte sie ihren Mann. "Ich bin unglaublich froh, dass du zurück bist.", flüsterte sie ihm ins Ohr. Sie gab ihm einen Kuss und löste sich wieder von ihm, betrachtete ihn von oben bis unten. Plötzlich war ein schwächliches Bellen hinter ihr zu hören. Ein kleiner braun, schwarzer Hund kam aus der offenen Tür des Hauses auf die drei zu gerannt. Abigail nahm ihn auf den Arm und streichelte ihn sacht.
"Das ist unser neues Familienmitglied; Ani. Sie ist uns vor etwa einem Jahr zugelaufen, kurz nachdem du abgereist bist.", erklärte Abigail.
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptySa Dez 17, 2011 1:27 am

"Noch ein offener Mund der Hunger hat." Dachte Richard sich im Stillen, ließ diesen Gedanken jedoch nicht nach außen, erwiderte den Kuss stattdessen, hob Abigail ein Stück weit nach oben und fing lauthals an zu Lachen. "Bei Ullr, ich habe seit über einem Jahr darauf gewartet dieses Gesicht wiedersehen zu können." Er ließ seine Frau langsam wieder zu Boden und verschränkte die Arme vor der Brust. Er ruckte kurz mit den Schultern um den Bogen, der quer über seinen Rücken hing wieder in die Richtige Position zu bringen. Mit einem mal stieg ihm der Geruch von Weizen in die Nase und er drehte sich kurz zu seinen Feldern um. Der Wind fegte leicht über das goldene Getreide und aus der ein oder anderen Ecke war Vogelgezwitscher zu hören. "Es geht dir gut, meinem Haus gut und sogar..." Er machte kurz ein paar brummende Laute und legte den Kopf schief. "Sogar dem alten Kauz geht es gut." Inzwischen war er in einen ruhigen Flüsterton übergegangen. "Und wie geht es den Belgern? Sag ... hat Gabriel endlich den Kopf aus den Wolken bekommen?"
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptySa Dez 17, 2011 1:46 am

Abigails Lächeln wurde etwas schwächer. Ihre Kinder bereiteten ihr Sorgen. "Nein, Gabriel hat es sich noch immer in den Kopf gesetzte zu studieren. Eine ordentliche Täteigkeit scheint er noch immer nicht nachgehen zu wollen. Und Emely....", Abigail seufzte und schüttelte den Kopf. "Sie will noch immer Soldatin werden. Ich bin mir sicher sie trainiert auch, doch erwischt habe ich sie bisher noch nicht.".
Warum mussten ihre Kinder bloß solch absurde Fantasien haben, wenn es um ihre Zukunft ging? Könnten sie nicht ganz normal sein? Immer wieder versuchte Abigail Emely für die normale Hausarbeit, der Arbeit einer Frau, zu erweichen. Doch bei Gabriel hatte sie es schnell aufgegeben, denn dann hätte sie gegen Robert und Gabriel arbeiten müssen. Richard fehlte ihr wirklich, sie könnte seine Hilfe hier gut gebrauchen.
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptySa Dez 17, 2011 2:01 am

Richards Gesicht verfinsterte sich für ein paar Sekunden. "Und ich hatte gehofft der Wind würde inzwischen in eine anderen Richtung wehen." Nachdenklich kratzte er sich an Kinn und betrachtete für einen kurzen Moment Abigails Gesicht. "Nun... es ist über ein Jahr her das sie mich gesehen haben, vielleicht hören sie ja inzwischen auf mich." Er schlang einen Arm um ihre Taille und sah kurz über die Schulter hinweg zu Robert. "Nun, wenn du zu uns stoßen möchtest Vater, wir sind im Esszimmer." Mit diesen Worten ging er den kleinen Steinweg zum Haus entlang, betrachtete dabei den Himmel und genoss die sachten Wind der von links pfeifte.

tbc. Esszimmer
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptyMo Dez 19, 2011 12:47 am

Gabriel trug das Becken mit dem Geschirr nach draußen und stellte ihn auf einen Hocker. Abigail folgte ihn mit Lappen und Geschirrtüchern in der einen und einem Eimer Wasser in der anderen Hand. Abigail kippte das Wasser in das Becken mit dem Geschirr und warf ein Stück Seife hinter her. Daraufhin reichte sie Gabriel ein Geschirrtuch und fing an die Teller zu spülen.
"Gabriel, ich verstehe dass du dich Bilden willst. Ich bin auch nicht dagegen.", erklärte Abigail, nachdem Gabriel den dritten Teller auf eine Bank am Haus gestellt hatte. "Ich will es dir nicht ausreden, aber du siehst dass es deinen Vater stört. Also warum gehst du nicht zunächst in eine, wie es dein Vater ausdrückt, "stabile" Lehre?", fragte Abigail. "Dannach hast du doch noch immer genügend Zeit um auf die Universität zu gehen."
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptyMo Dez 19, 2011 1:02 am

" Durch eine sogenannte "stabile Lehre " verliere ich viel zu viel Zeit. ", entgegnete Gabriel und stellte einen Teller, den er gerade abgetrocknet hatte, in eine kleine Kiste neben dem Becken. " Und wie sicher ist so ein Beruf denn schon ? "
Der junge Student sah auf und sah seiner Mutter herausfordernd ins Gesicht.
" Ein Bauer verliert seine Existenzgrundlage nach eine Dürreperiode, ein Pfeil kann das Leben eines Soldaten beenden und ein Schreiner oder Schneider kann den Kopf verlieren, wenn er die Arbeit eines Adligen nicht zu dessen Zufriedenheit ausführt. "
Gabriel seufzte auf und schüttelte den Kopf über seine Mutter.
" Ich verstehe die Ansichten meines Vaters, aber ich teile sie nicht. Ich will etwas erreichen im Leben und nicht mein ganzes Leben auf einem kleinen Hof oder in einem Heerlager verbringen."
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptyMo Dez 19, 2011 1:09 am

Abigails Herz setzte für einen Moment aus, als Gabriel von einem erschossenen Soldaten sprach. Wie sollte sie mit all dem fertig werden, sollte Richard sterben? Sie konnte nicht alles alleine machen und das Geld würde auch nicht auf ewig reichen.
Abigail wischte sich mit dem Handrücken eine Träne von der Wange, bevor sie weiter sprach. "Gabriel, ich will nicht dass du und dein Vater bis an euer Lebensende im Streit liegen. Natürlich weiß ich dass du viel Zeit verlierst und dass diese Stabile Ausbildung kein Garant für eine strahlende Zukunft ist. Aber wäre es das nicht wert zu tun, wenn du und dein Vater euch dann besser versteht?", Abigail wusste dass sie gegen eine Wand redete. "Willst du nicht zumindest während dein Vater hier ist so tun als wärst du in einer Ausbildung? Mir zu liebe, um den Frieden zu wahren."
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptyMo Dez 19, 2011 1:31 am

Resignierend seufzend knallte Gabriel einen der Becher auf die Bank. Wäre es eine der Porzellantassen gewesen, wie die Adligen sie benutzten, wäre sie sicher in tausend Teile zersprungen. So aber gab das Holz nur einen tiefen Ton von sich und eine leichte Delle blieb in dem weichen Holz der Bank zurück.
" So zu tun als wäre ich in einer Lehre hat keinen Sinn. Zum einen weiß er bereits, dass ich nicht in einer bin. Zum Anderen wird er das sicher kontrollieren wollen und zum Dritten. " Gabriel wandte sich um und begegnete seiner Mutter mit festem Blick, " Kommt das Ganze irgendwann ohnehin raus und dann wird Vater nur noch wütender sein. Auf mich und auf dich, sobald er erfährt, dass du da deine Hände im Spiel hattest. "
Der junge Student wandte sich seufzend ab. Das Geschirr war beinahe komplett gewaschen und nur zwei einsame Messer lagen noch in dem Becken mit Wasser. " Er kriegt sich schon wieder ein. Irgendwann wird er akzeptieren, dass seine Wünsche nicht meine Wünsche sind und dass seine Ansichten nicht meine Ansichten sind. "
" Und wenn er es nicht tut, ist es sein Problem. "
Aus den Augenwinkeln nahm der junge Student wahr, wie eine kleine Gestalt aus dem Haus huschte.
Wo wollte Emily um diese Zeit noch hin ? Hatte sie sich mit Richard gestritten ? Stirnrunzelnd wandte er sich in Richtung Haus um. Abigail hatte inzwischen das restliche Geschirr gespült und so war auch er nun frei, zu gehen.
" Mal sehen, was mit Emily los ist. "


tbc: gasthaus
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptySo Dez 25, 2011 4:21 pm

Die Holztür hinter ihm knallte krachend zu und Richard setzte seinen Jüngsten auf die letzte Stufe. "So ... warm eingepackt bist du auch." Er stieß einen langezogenen Pfiff aus und kurz darauf stapfte der kleine Hund über das große Feld auf die beiden zu. Samuel rannte lachend zu seinem Spielgefährten. Nachdem sein Sohn beschäftigt war, rannte er Emily hinterher die noch nicht sehr weit gekommen war, so dass er Samuel weiterhin im Auge hatte. "Emily bitte... überleg es dir noch einmal. Deine Mutter ist momentan... kompliziert... Ich weiß eigentlich sollte sie sich um euch Sorgen nicht umgekehrt. Aber würdest du deinem Vater bitte noch einmal die Chance geben die Familienverhältnisse wieder zurecht zurücken?"
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptySo Dez 25, 2011 9:13 pm

Im ersten Moment noch wütend hatte Emily das Haus verlassen, hatte den festen Willen gehabt einfach irgendwohin zu laufen, wo niemand sie kannte und wo sie nicht von dem Schreien zweier Bezugspersonen wieder aufgeweckt wurde, doch dann wurden ihre Schritte langsamer als die Frage in ihr aufkeimte, wohin sie eigentlich gehen sollte. Sie war vierzehn Jahre alt, hatte weder Geld, noch eine Ausbildung, die sie aufweisen konnte um davon ihr eigenes Geld zu verdienen - das, was sie in der Stadt erwarten würde wäre das Leben als Bettlerin oder noch viel schlimmer das einer Hure. Als die Schritte ihres Vaters schließlich hinter ihr erklangen, wandte das Mädchen sich um und ließ in derselben Bewegung die Kleider fallen, die sie zuvor noch unter dem Arm gehalten hatte, nur um wenig später die Arme um ihren Vater zu schließen - Schutz und Halt in der Umarmung zu suchen.
"Mutter will uns doch gar nicht", flüsterte sie heiser an sein Ohr und schüttelte den Kopf, schluckte die Tränen hinunter, die sich in ihr aufgestaut hatten über all die langen Stunden, in denen sie geschwiegen hatte. "Wir sind ihr doch nie gut genug und wir machen nichts richtig. Alles, was wir für sie sind ist eine Last und es wäre doch in ihren Augen besser, wenn wir einfach weg wären ... sie hätte mich gar nicht vermisst. Sie wäre vermutlich glücklich darüber gewesen, dass sie dann wieder frei wäre ..."
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptySo Dez 25, 2011 9:31 pm

Im ersten Moment war Richard viel zu geschockt, als das er irgendetwas hätte sagen können. "Bitte sag so etwas nicht...", bat er seine Tochter und streichelte ihr dabei über den Rücken. "Was deine Mutter sagt und was sie denkt ist ein großer Unterschied. Sie wusste nicht was sie sagte, sie hat die Beherrschung verloren und dumme Dinge gesagt die sie jetzt bereut. Ihr drei seid das beste was mir und euer Mutter passieren konnte und beide könnten wir nicht stolzer auf euch sein und wir werden nie aufhören euch zu lieben. Sie wäre nicht glücklich wenn ihr weg wärt, sie würde untergehen, genau wie ich. Weißt du ich ... ich habe es oft bedauert das ich das Leben als Soldat gewählt habe. Ich war kaum da und konnte...konnte euch nicht die Zeit geben die ihr verdient hättet . Ich kann es leider nicht wieder rückgängig machen, nur bereuen und aus meinen Fehlern lernen.Aber eEgal was kommt... ihr drei werdet immer unsere Kinder bleiben..." Er legte den Kopf ein wenig nach hinten und sah Emily in die Augen. "Wenn es ein Anfang ist... verspreche ich dir hier zu bleiben und dich nicht wieder zurück zu lassen."
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptySo Dez 25, 2011 9:38 pm

"Aber der Stolz der Familie ...", begehrte Emily auf und schüttelte erneut den Kopf, dieses Mal bedeutend vehementer ehe sie sich von ihrem Vater löste und diesen verständnislos anblickte. "Die Ehre, Vater, die dir immer so wichtig war", begehrte sie erneut auf ehe sie sich dessen erinnerte, was sie soeben gesagt hatte und die Augen niederschlug, als wolle sie mit dieser Geste gleichzeitig eine stumme Entschuldigung für ihre Dreistigkeit ausdrückte. Unruhig schlang sie die blassen Hände ineinander, knetete auf den Knöcheln, die unter der dünnen Haut hervorragten ehe sie wieder den Kopf hob und den Mut fand weiterzusprechen.
"Vater, ich wollte in die Armee, weil du dir immer gewünscht hast, dass eines deiner Kinder deinen Platz einnimmt ...", gestand sie ihm mit leiser Stimme. "Gabriel wollte immer so sein wie Großvater, ein Gelehrter, ein Schreiber - derjenige, der die Welt besser macht und mit der Feder kämpft und ich ... ich wollte dich stolz machen. Ich wollte das Kind sein, das die Ehre der Familie bewahrt, auch wenn ich ein Mädchen bin und damit eigentlich heiraten, eine Familie gründen sollte. Ich wollte doch nur, dass du stolz auf mich bist ... und Mutter ... die interessiert sich nicht dafür, was wir tun - sie hat selbst gesagt, dass sie uns nur verwöhnt hat, damit sie sich nicht andauernd unser Gekreische anhören musste als du weg warst ... das hat sie gestern Abend zu ihrer Freundin gesagt"
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptySo Dez 25, 2011 9:50 pm

"Deine Mutter hat nicht nachgedacht was sie sagte, sie war von Trauer geblendet. Sie hat mich vermisst, genau wie du mich vermisst hast und ... nun jeder hat seine eigene Art mit solchem Frust umzugehen." Er legte behutsam eine Hand auf die Schulter seiner Tochter. War er wirklich ein solches Vorbild gewesen? Das die Etikette der Gesellschaft und die daraus entstehende Ehre wichtiger wäre als alles andere? "Nun wann hätte ich es auch mitbekommen sollen? Ich war so gut wie nie da..."
"Emily..." Fing er an. "Es ist mir egal was du werden willst solange du glücklich wirst. Das gleiche gilt für deinen Bruder und später auch für Samuel. Das ich Gabriel lieber in einem Handwerklichen Beruf sehen würde ist eine andere Sache, denn ich sorge mich lediglich darum das er am Ende ohne Geld auf der Straße sitzt und genau so Sorge ich mich um dich. Und Ehre ist etwas das man in sich trägt. Etwas das einem nicht genommen werden kann denn sie begleitet einen auf Schritt und Tritt, bei jeder Entscheidung unseres Lebens. Aber du musst mir nichts beweisen Emily, die Ehre der Familie ist etwas viel tiefgreifenderes als es sich diese reichen Pinkel vorstellen könnten. Wenn du in die Armee gehen möchtest dann ... tu es doch nur aus eigenen Antrieb und nicht weil du eine Bürde auf dich nehmen möchtest, die gar nicht deine sein sollte. Wichtig ist das du tust was du willst. Denke an dich und deine Wünsche... mir geht es nur darum das du glücklich bist."
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptySo Dez 25, 2011 9:57 pm

"Aber ich will euch beschützen! Wenn ich in der Armee bin und auf euch aufpassen kann, dann musst du nicht mehr da sein und ihr müsst nicht mehr so laut streiten! Und Sammy muss nicht so lange von dir getrennt sein - weißt du, er weint so oft und lässt sich kaum beruhigen, wenn du weg bist", begehrte sie auf, schien nicht begreifen zu wollen, dass er nicht verstand aus welchen Gründen sie sich zu dem Kampf entschieden hatte. Aus welchen Gründen sie genauso werden wollte wie ihr Vater - dass sie ihn nicht aus den Gründen der Ehre oder der Etikette als Vorbild ansah, sondern einfach aus dem Grund, da er für seine Familie, für ihre Sicherheit, kämpfte und die Feinde immer und immer wieder in die Flucht schlug. Damit seine Kinder zuhause ruhig schlafen konnten und nicht von einer Horde mordender Wahnsinniger bedroht wurden.
"Gabriel hat Sammy und mir immer Geschichten erzählt als wir noch kleiner waren. Geschichten davon, wie es sein könnte und dass wir alle einmal gleich sein werden, dass der Adel nicht mehr tun und lassen kann, was er will und er hat versprochen, dass er das erreichen würde. Dass er macht, dass es nicht mehr notwendig ist, dass du in den Krieg musst - dass er macht, dass Mutter nicht mehr so oft schreit und nicht mehr so viel trinkt ..."
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptySo Dez 25, 2011 10:32 pm

"Du musst uns nicht beschützen, wir passen untereinander auf uns auf." Korrigierte er seine Tochter und nickte nur knapp. "Alles was wichtig ist, ist das du das tust was du möchtest, nicht was du als bestes für unsere Familie erachtest. Achte auf DICH und DEIN Wohlbefinden, damit würde uns allen ein großer Stein vom Herzen fallen." Richard sah kurz zu Boden, musste immer wieder die Gedanken verdrängen, die ihn daran erinnerten das er zum größten teil an dieser Misere Schuld hatte. "Eure Mutter wird nicht mehr so oft schreien und ich werde hier bleiben." Beide Arme schlossen sich um Emily. "Versprochen."
Richard spürte einen kalten Luftzug von Osten und er hörte in der Ferne ein leises Donnern, das ein baldiges Gewitter ankündigte. "Was meinst du... wir sammeln jetzt deine Sachen zusammen, räumen sie wieder in deinem Zimmer ein und überlegen uns dann was wir alles an verlorener Zeit nachholen wollen. Wäre das in Ordnung?"
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptySo Dez 25, 2011 10:46 pm

Langsame Schritte einer hochgewachsenen blonden Frau näherte sich den beiden. Helena hatte sich entschieden, nachdem sie ihren Vater darauf hingewiesen hatte, dass er sich doch bitte um Abigail kümmern sollte, noch einmal das Gespräch mit ihrem jüngeren Bruder zu suchen, der neben ihrer Schwägerin ebenso Schuld an der Gesamtsituation trug. "Emily, Liebes, geh doch bitte ins Haus", bat sie ihre Nichte mit leiser Stimme, strich ihr sacht über den Arm und schenkte ihr ein sanftes Lächeln ehe sie die Kleider aufsammelte, die das Mädchen zuvor auf dem Boden verteilt hatte. "Du holst dir hier draußen den Tod, so dünn wie du angezogen bist. Dein Vater und ich kommen gleich nach", setzte sie hinzu und wartete bis die Schritte des Mädchens verklungen waren ehe sich ihre Aufmerksamkeit auf Richard richtete.
"Und jetzt zu dir, mein Lieber", begann sie mit schlagartig ernsterer Stimme und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich sagen soll ... wieso hast du dich denn nicht gemeldet? Mir keinen Brief geschickt? Ich hätte dir doch geholfen." Langsam schüttelte sie den Kopf, löste die Arme wieder aus der Verschränkung um wenig später den Jüngeren zu umarmen. "Du wirst wohl nie ganz erwachsen ..."
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptySo Dez 25, 2011 11:03 pm

"Helena!" Rief er freudig und umarmte seine große Schwester kurzerhand. "Ich dachte du würdest es inzwischen verstanden haben das ich derjenige bin, der immer ein Kind bleibt. Und zu meiner Verteidigung, ich musste etwas für mein Geld tun." Achselzuckend lächelte er die ältere Frau an und hob entschuldigend die Arme in die Höhe. "Aber du hast recht ich hätte mich trotzdem melden sollen, bitte brat mir deswegen nicht gleich wieder eins über oder zieh mir die Ohren lang. Mein linkes hat sogar bleibende Schäden davongetragen." Kurz lachte er und sah zu Samuel, der nach wie vor eine Art 'Fang mich, krieg mich' mit dem Hund spielte.
"Aber ganz ohne Grund bist du sicher nicht hierher gekommen oder Schwesterherz?"
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptySo Dez 25, 2011 11:13 pm

"Eigentlich wollte ich euch nur besuchen, um mal nach dem rechten zu sehen, nachdem ich gehört habe, dass mein kleiner Bruder wieder zuhause ist, nachdem er heldenhaft in Teirm gegen die Feinde gekämpft hat", antwortete Helena lediglich mit einem schmalen Lächeln ehe sie den Jüngeren sacht in die Seite stieß. "Ich musste ja auf dem Markt davon erfahren, weil mein kleiner Bruder nicht so gnädig war, sich selbst einmal bei seiner großen Schwester zu melden, die sich Sorgen um ihn gemacht hat", fügte sie vorwurfsvoll anbei, doch das Lächeln, das auf ihren Lippen stand, schallt ihre Worte Lügen. "Aber das ist schon gut. Ich hab schon gehört, dass du hier den Weltuntergang hattest - Gabriel und Abigail haben erzählt, was hier vorgefallen ist und ich weiß wirklich nicht, ob ich Mitleid mit dir haben soll. Was hast du dir gedacht, nachts in das Schloss einzubrechen und dich auch noch erwischen zu lassen?"
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptyMo Dez 26, 2011 12:06 am

"Also ... ich ... nunja Abigail hat mich in dieser Nacht aus dem Haus geworfen und ich brauchte eine Bleibe. Unser Tagelöhner meinte er wüsste wo ich die Nacht über kostengünstig unterkommen könnte. Das er damit das Schloss meinte... das konnte ich ja nicht ahnen und ich konnte nickt zurück da mit einem mal ein Platzregen einsetzte." Richard verschränkte beide Hände vor der Brust und sah hinüber zu Alvias, der trotz des drohenden Gewitters noch immer auf dem Dach stand. Was Richard aber viel mehr störte war die Tatsache, das er bisher kaum Arbeitsergebnisse erkennen konnte. "Bei Ullr Wolf! Komm da runter Junge sonst brichst du dir noch den Hals! Du kannst bis dann Unwetter abgezogen ist in der Scheune bleiben, auf dem Werktisch dürfte noch etwas zu Essen liegen falls du Hunger hast." Der ehemalige Soldat zog kurz die Stirn kraus und blickte wieder zu seiner Schwester. "Aber danke das du trotz der ausbleibenden Briefe vorbei schaust. in wenig Beistand kann ich jetzt gut gebrauchen."
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BeitragThema: Re: Garten des Anwesens   Garten des Anwesens EmptyMo Dez 26, 2011 12:11 am

"Er hat dich auf diese gnadenlos bescheuerte Idee gebracht, Richard?", fragte Helena und zog die Augenbrauen zusammen, verengte die Augen als ihr Blick zu dem Tagelöhner wanderte, der bisher wohl noch niemals einen Hammer in der Halt gehalten hatte. Eine wunderbare Hilfe hatte sich ihr kleiner Bruder da organisiert - ein Mann, der handwerklich nicht begabt war und ihn dazu auch noch auf den Gedanken brachte, in das Schloss einzubrechen. "Oh, ich werde mich später noch mit ihm unterhalten und ihn einen Kopf kürzer machen, da kannst du dir sicher sein", grummelte sie leise, strich sich einige Falten aus dem einfachen Kleid um ihren Ärger über das, was geschehen war, in dieser Bewegung und nicht an ihrem kleinen Bruder auszulassen.
"Was hast du dir nur dabei gedacht? Wenn dich die Wachen aufgegriffen hätten, hätten sie dich in den Kerker geworfen! Du weißt doch, dass die Adligen da nicht mit der Wimper zucken und das war nicht irgendein Anwesen - nein, es war das Schloss des Königs!", begann sie dann zu zetern. "Was wolltet ihr beide eigentlich da und wieso bei allen guten Göttern weiß dein Tagelöhner, wie man ungesehen dort hinein kommt? Ich beginne ernsthaft an seiner Ehre zu zweifeln!"
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