Schmieden von Orthiad

Die königlichen Schmieden von Orthiad sind in einer riesigen Halle untergebracht, die vom Boden bis zur Decke gut fünfundzwanzig Mannslängen maß. Das Scheppern der riesigen Hämmer erfüllt die Luft, denn nicht nur an Ambossen arbeiten die fleißigen Hände der Zwerge, sondern es waren auch große Stahlblöcke an riesigen Kränen befestigt, die auf darunterliegende Stahlblöcke herabsausen konnten – riesige, Hämmer, eine Seite so lang wie ein Pferd springen konnte, ohne Probleme einen Menschen zermalmend.
Dazu die sengende Hitze, die von den dutzenden Essen ausging, das Glühen riesiger Gussbecher voll flüssigem Stahl, die die Höhle in einen flackernden Widerschein tauchten und ein Klima wie in einem riesigen Hochofen erzeugten.

Auch wenn Lyonel die Schweißperlen auf der Stirn stehen mussten und er in der menschenfeindlichen Hitze geradezu vergehen musste, waren die Zwerge davon gänzlich unbeeindruckt und führten den Menschen zu einer Werkbank, die in der Mitte des Raumes stand.
„Mohu vám představit, největší mistr Tungdil silné paže, velký pán stříbrného práce, mezi inženýry, nejlepší vynálezce celého království!“, *präsentierte Kralgor den Zwerg, welcher dahinter auf einem Schemel saß.
Dieser war ungewöhnlich klein, sogar für einen Zwergen und reichte Lyonel wohl kaum über das Knie.

Out:
*Darf ich vorstellen, Meister Tungdil Starkarm, Großmeister der Schmiedekunst, Größter unter den Ingenieuren, bester Erfinder des ganzen Königreiches!

Lyonel staunte nicht schlecht, als er inmitten dieser Hölle von Umgebung den wahrscheinlich kleinsten und zierlichsten Zwerg kennen lernte. Er war winzig, seine Hand so schrumplig und faltig, dass sie fast an eine Rosine erinnerte, wenn nicht das freundliche Lächeln und der Wache Blick durch die geschliffene Linse gewesen wären, die zwischen Augenlid und Wange eingeklemmt war. Die Finger des Zwergen waren so zartgliedrig, dass sie neben den groben und kräftigen Kriegerfingern der anderen Zwerge so dürr und zerbrechlich wirkten wie junge Äste im Winter.
„Je mi ctí, zvládnout Tungdil.“*, antwortete Lyonel höflich und verbeugte sich. Die Hitze brannte in seinen Augen, der Schweiß trieb ihm Tränen aufs Gesicht und ließ seine Atemluft trocknen, sodass es ihm in der Lunge biss.

Out:
*Es ist mir eine Ehre, Meister Tungdil.

Tungdil lächelte noch weiter, als der Menschen ihn auf Zwergisch ansprach. Es gab nicht viele Menschen, die diese schwierige Sprache beherrschten und es schmeichelte seiner Zwergenseele immer wieder, wenn einer der großen Zweibeiner sich die Mühe machte, diese melodiöse und erheiternde Sprache seiner Vorfahren zu lernen.
„Rád, můj mladý příteli, samozřejmě. Jejich úkolem nebylo snadné, ale my jsme to vyřešil. Nevíte, jak je těžké použít přístroj napodobovat komplexní pohyby lidské ruky, a pak i na tak malém prostoru. Ale ve skutečnosti jsme našli způsob, jak je realizována. Ona nám představuje zároveň stále čelí velkým výzvám, ale jsou řešitelné.náčrtky jsou již připraveny, výkovků. Pro tebe, můj příteli, samozřejmě, že nejlepší kov má nabídnout lidem z kamene. Takže, když jste připraveni Pokud jste byli mistrovské dílo přijímat a kde by si na židli. Nebude to jednoduchý postup k použití oceli z kostí a zakotvit to, ale kouzlo jeho výsosti je připraven k jeho omráčení vás a také k práci lékařsky, protože já nevím, jak slabé tělo lidské rasy, v porovnání spanování kamene. Ale nebojte se, příteli, budeme to vyřešit a nic se vám nestane ...“, redete Tungdil ununterbrochen auf Lyonel ein, während er ihm zu einem extra dafür hergerichteten Stuhl bewegte. Seine Kraft war für den kleinen Zwergenkörper erstaunlich und schien keine Widerrede zu dulden.

Out:
Gerne, junger Freund, gerne. Ihre Aufgabe war wirklich keine einfache, aber wir haben sie gelöst. Ihr wisst gar nicht, wie schwierig es ist, mit einem Apparat die komplexen Bewegungen der menschlichen Hand nachzuahmen, und dann auch noch auf einem so kleinen Raum. Aber tatsächlich, wir haben eine Möglichkeit gefunden, wie dies zu realisieren ist. Sie stellt uns zwar immer noch vor große Herausforderungen, aber sie sind lösbar. Die Skizzen sind bereits bereitet, die Teile geschmiedet. Für Euch, guter Freund, natürlich aus dem besten Metall, das das Volk der steinernen zu bieten hat. Also, wenn ihr nun bereit wäret das Meisterwerk zu empfangen und Euch dort auf den Stuhl setzen würdet. Es wird keine einfache Prozedur sein, den Stahl aus euren Knochen zu benutzen und es zu verankern, aber die Magier seiner Majestät stehen bereit Euch zu betäuben und auch medizinisch zu wirken, denn ich weiß ja nicht, wie der schwache Körper des Menschengeschlechts im Vergleich zu dem eines steinernen regiert. Aber seid unbesorgt, mein Freund, wir werden das schon schaffen und Euch wird nichts geschehen...

yonel war verwirrt, von dem Redefluss des Zwerges und sein Gehirn arbeitete an der Übersetzung des Gesagten, denn so schnell, so viel Alt-Zwergisches übersetzen – so gut waren seine Zwergisch Kenntnisse dann auch wieder nicht.
Also ließ er sich von dem Zwerg langsam auf den Stuhl führen und setzte sich darauf. Es ging ja schließlich um sein Wohl – seiner Hand konnte es wohl nicht schaden, wenn sie etwas behandelt wurde.
Sein Gepäck stellte er neben sich, jederzeit griffbereit. Er war gespannt, was passieren würde: Er vertraute dem kleinen Zwerg, denn dieser sah fähig aus und machte einen fachlich kompetenten Eindruck, außerdem sahen die Zwerge ihn als Freund an, da er in der Schlacht mit ihnen Seite an Seite gekämpft hatte. Sie würden nicht zulassen, dass ihm etwas zustieße, dafür kannte Lyonel die zwergische Kultur zu genau.
Müde von der Reise ließ er sich also auf den Stuhl sinken und Schloss für einen Moment die Augen, dem harrend, was da kommen würde.
Mit seiner Hand konnte es nur bergauf gehen – und solange Nyralain noch hier weilte...
...hatte er Zeit.

Doch bald schon, als die Magier anfingen ihre Zauber zu wirken, wurde Lyonel noch schläfriger. Bald merkte er nicht mehr, was um ihn herum geschah, denn die zwei Zwergenmagier hielten ihn in ihrem Bann, während Großmeister Tungdil mit zwei Gehilfen begann, den Stahl von Lyonels Hakenhand vorsichtig zu entfernten, die unsauberen Knochendurchbohrungen auszuarbeiten, mit neuem, zwergischen Stahl zu füllen und sie ihm eine neue, eine mechanische Hand verpassten. Doch davon sollte Lyonel erst bemerken, als er nach der Operation in einem Krankenzimmer wieder aufwachte.


TBC: Für Lyonel