Große Halle

"Ah, den store haller mellom dverger" rief ihr Führer stolz aus.
"Schaut, schaut sie euch an! Die Kunstwerke meines Volkes - die größten unter unseren Königen in Stein gehauen, auf ewig achten und behüten sie unsere Stadt!"

Die Elfe lächelte sacht über die Begeisterung, die in der Stimme des Zwerges mitschwang und ließ ihren eigenen Blick über die Umgebung wandern. Sie nahm die großen steinernen Köpfe wahr, die die Zwergenkönige darstellten und deren leere Augen grimmig in die Halle hinab sahen.
Sie fühlte sich unwohl in diesen Hallen, doch davon anmerken lassen wollte sie sich nichts, wollte sie die Zwerge doch nicht verärgern, in dem sie die Schönheit dieser Hallen nicht achtete.
"Ihr müsst wahre Künstler unter euch haben", äußerte sie, gerade laut genug als dass es der Zwerg hören konnte.

Der Zwerg warf sich in die Brust
"Oho, ja! Steinmetze, Goldschmiede! Die Elfen mögen wunderbare Kunstwerke mit ihrer Magie vollbringen, wir zwerge jedoch! Wir sind wahre Meister mit den Händen!
Egal ob Schwert oder Geschmeide, wir legen wahres und meisterliches Geschick an den Tag!" er klopfte sich erneut auf die Brust.
Dann ging er etwas weiter, zu einem kleinen Mundstück welches im Fels eingelassen war.
Er nahm tief Luft und blies hinein.
EIn tiefer, brummender Ton erschütterte den Felsen - fuhr durch Mark und Bein, erfüllte den ganzen Berg mit seinem Ton - er war laut und kraftvoll, stürmisch und doch beruhigend.

Die Elfen ließen sich einiges von dem Zwerg zeigen, liefen ihm eine Weile nach, während die dunkle, dröhnende Stimme des Zwerges stetig mit Informationen auf sie herab prasselte.
Nach einiger Zeit, als der Zwerg sie bereits in eine nächste Halle führen wollte, trat Farodin vor und fasste diesen kurz an der Schulter. Er bat ihn in der Sprache der Zwerge darum, ihn und Nyarálin an einen Ort zu bringen, wo sie sich erst einmal von der Reise erholen konnten, den Rest würden sie sich dann anschauen, sobald sie sich ein wenig ausgeruht hätten.
Der Zwerg war zwar ein wenig enttäuscht, doch willigte er ein und führte sie an den gewünschten Ort.


Out; mal sehen

Es war bereits einen Tag her, seitdem Lyonel die Armee der Menschen verlassen hatte. Diese waren gut versorgt mit Halibel als ihrer neuen Heerführerin und waren nun wahrscheinlich auf dem Weg nach Hause, wohingegen er allein wanderte. Er hatte einen Brief an Zerra geschrieben und ihn der Feldpost gegeben, der ihn hoffentlich bald nach Teirm bringen würde. Wenn er gewusst hätte, dass dieser Brief, wie alle seine, von den Dienern und Lefzen eines einzelnen Adligen aufgegriffen und vernichtet worden wären, so hätte er vielleicht anders gehandelt und wäre nicht aufgebrochen auf diese Reise. So aber wandelte er unwissend auf seinen Pfaden, und doch erreichte er sein Ziel. Bald schon schritt er in die große Halle der Zwergenhauptstadt.
Sein roter Feldherrenumgang umwehte ihn, in seiner Hand hielt er das rote Banner der befreiten Sklaven, welches gemeinsam mit dem königlichen Banner an einem Speer, der in der Hand seines geschienten Armes ruhte.

Auf einmal erklang ein Horn, so als würde der Berg selbst ein Lied singen, als würden die Berge vor Jubel jauchzen. Und tatsächlich erleuchteten bald Fackeln den dunklen Gang, getragen von einer Gruppe Zwergen in glänzenden Rüstungen.
„Vítejte na Orthíad, vojevůdce a přítel lidu trpaslíků“*, sagte ein Zwerg mit einer grollenden Stimme und neigte den Kopf vor Lyonel.
„Král oznámil svůj příchod, jaké jsou jejich touhy, připravuje jídlo již zahřátý. I Kralgor feldunost z Durgrimst potěšením, že vás poznávám.“**

out:
*Wilkommen in Orthíad, Heerführer der Menschen und Freund der Zwerge

**Der König kündigte Euer Kommen an, was ihr begehrt ist bereitet, die Essen sind bereits erwärmt. Ich, Kralgor vom Durgrimst Feldunost, bin erfreut Euch kennen zu lernen.

Lyonel war überwältigt von dem Empfang, auch wenn ihn die brennenden Fackeln sehr an die brennenden Scheiterhaufen der Gefallenen erinnern, die dort oben im Gebirge verbrannt waren und deren Asche vom Wind über die ganze Welt verstreut wurde.
„Jsem potěšen a poctěn, že vás poznávám, Kralgor. Děkuji vám za velmi štědrou pohostinnost“ , *erwiderte Lyonel in gebrochenem Zwergisch so gut er es konnte.
Welches Begehren hatte er denn dem Zwergenkönig gegenüber geäußert?
Sein Kopf arbeitete, dann wurde er etwas blass, als er sich erinnerte, was die Zwerge meinen konnten.
Seine Hand...
Nicht ängstlich, aber doch überrascht schaute er auf die Hakenhand, die ihm geblieben war.

Out:
*Ich bin erfreut und geehrt, Euch kennen zu lernen, Kralgor. Habt Dank für Eure außerordentlich großzügige Gastfreundschaft

Der Zwerg lächelte und nickte.
„Žádný důvod.Přítel mýtného kamene lidi na bojišti, nejvyšší čest. Následovat mě, prosím.“, *sagte er mit seiner dröhnenden Stimme und bald wurde Lyonel von den Zwergen nach Orthíad geführt, von allen Seiten auf Zwergisch über zwergische Handwerkskunst aufgeklärt, ihm wurden die Götter angepriesen und er bekam Geschichten von Ruhm und Ehre in Schlachten zu hören, während sie ihn in die Schmieden von Orthíad brachten.

Out:
*Keine Ursache. Einem Freund des steinernen Volkes auf dem Schlachtfeld gebühren die höchsten Ehren. Folgt mir, bitte.


TBC: Für Lyonel: Schmieden von Orthíad

Langsam schritt Torlof die menschenleere Halle entlang. Das Gespräch mit dem Grimsborith hatte länger gedauert als erwartet und die Sonne war bereits hinter den Bergen des Beorgebirges verschwunden. Nur jeweils 2 Wachen standen noch an den Enden der riesigen Halle.
An der Hüfte des Drachenjägers baumelte sein schwarzes Kurzschwert und auf seinem Rücken trug er das goldene Schild. Das Schwert der Reiterin war nirgends zu sehen.
Ein zufriedener Ausdruck lag auf dem Gesicht des Drachenjägers. Bisher lief alles nach Plan. Das Schwert der Reiterin war deponiert und die Gespräche mit den Zwergen hatten angefangen. Jetzt musste Ramirez sich nur noch die Reiter vom Hals schaffen. Falls ihm das gelang war ihnen eine Verschnaufpause gegönnt. In der momentanen Situation konnte der Adlige seine ursprünglichen Ziele jedenfalls nicht in die Tat umsetzen, wenn er nicht riskieren wollte, dass die Reiter ihn und seine Verbündeten einfach hinwegfegten. Der Drachenjäger seufzte leise. Seine gute Laune hatte sich gerade verflüchtigt. Es war noch viel zu tun und die Gespräche mit den Zwergen waren nur ein kleiner Teil davon. Bald würde sich zeigen, ob Ramirez das Zeug zu einem guten Anführer hatte oder ob er doch nur einer der üblichen, größenwahnsinnigen und selbstverliebten Adligen war.

Nach einem kurzen Gespräch mit Kharas hatte Coreen sich dank einem einfachen Vorwand aus dem Gespräch mit den Zwergen zurückgezogen. Sie hatte dem Meister gesagt, dass sie sich die Hallen der Steinernen einmal in Ruhe ansehen wollte und wenngleich die beiden Zwerge ihr auch angeboten hatten, sie durch die Hallen zu führen, hatte die junge Magierin mit einem Lächeln abgelehnt und war aufgebrochen. Sie brauchte einen Moment für sich - entfernt von all den lauten Stimmen und den derben Witzen der Zwerge, welche in der Taverne, in der sie zuvor gespeist hatten, Gang und Gebe waren.
Sie hielt inne als ihr Blick auf einen hochgewachsenen, bartlosen Mann wenige Schritte vor ihr fiel und die junge Frau runzelte die Stirn. Ein Mensch? Ausgerechnet hier in der Hauptstadt der Zwerge? Dazu auch noch bis an die Zähne bewaffnet und mit einer Statur, als wäre er es gewohnt seine Feinde in die Knie zu zwingen? Äußerst ungewöhnlich. Unweigerlich strich Coreen sich die Falten aus dem Kleid, welches sie trug und straffte die Haltung ehe sie sich wieder in Bewegung setzte, geradewegs auf den anderen zu. "Es ist ein Wunder in den heiligen Hallen der Steinernen auf noch einen Menschen zu treffen."

Überrascht wandte Torlof sich zu der jungen Menschenfrau um.
" Weshalb ein Wunder ? ", entgegnete er ihr stirnrunzelnd. Bisher hatte er zwar noch keine anderen Menschen außer seiner Gruppe gesehen, aber er glaubte nicht, dass Menschen so selten bei den Zwergen anzufinden wären.
" Ich nehme an, es tauchen hier öfter Händler oder so so was auf. "
Er schüttelte den Kopf. " Wie auch immer. Mein Name lautet Torlof Kilian. "
Der Drachenjäger machte einen Schritt auf Coreen zu und streckte ihr seine Hand zur Begrüßung hin.

Mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen streckte auch Coreen ihre Hand aus und ergriff die des Gegenübers. "Coreen Armar, freut mich", erwiderte sie die Vorstellung und neigte knapp, aus purer Gewohnheit heraus, den Kopf bevor sie einen halben Schritt zurückmachte und Torlof erneut einer eingehenden Musterung unterzog, doch auch ihre zweite Einschätzung endete nicht anders als die Erste. Sie hielt ihn für einen Krieger, dessen Verstand in der Spitze seines Schwertes steckte und der für viel mehr nicht zu gebrauchen war.
"Um zum Thema zurückzukommen", begann sie dann schließlich erneut, dieses Mal einen leiseren Tonfall anschlagend, um zu verhindern, dass sich auch nur ein Zwerg beleidigt fühlte, der etwas von dem Gespräch zwischen den beiden Menschen mitbekam. Gelassen zuckte sie mit den Schultern ehe sie weiter sprach. "Ich habe keine Ahnung, ob hier Händler vorbeikommen - im Grunde bin ich nur auf der Durchreise nach Ceunon aber Ihr seid der Erste, dem ich in die Augen sehen kann ohne, dass mir dabei der Rücken weh tut."

Bei diesen Worten musste Torlof anfangen herzhaft zu lachen.
" Das war aber nicht nett." , prustete er leise. " Jemand so junges wie ihr dürfte doch keine Rückenprobleme haben. "
Nachdem er sich von seinem Lachen wieder erholt hatte, fügte er an:
" Ihr seid aber ziemlich weit von Ceunon entfernt. Wo kommt ihr her, wenn ich fragen darf ? "

"Zu Fuß aus Gil'ead...", seufzte Coreen in dunkler Erinnerung an den Gewaltmarsch, den sie gemeinsam mit Kharas hinter sich hatte seit sie vor mehreren Wochen von Gil'ead aufgebrochen waren. "Mein Begleiter hielt es für besonders lehrreich, mir einen großen Teil des Landes zu zeigen um mein Verständnis und meinen Geist zu schärfen bevor wir zurück nach Ceunon kehren", fügte sie hinzu und klang dabei wie eine völlig überzogene Version ihres Meisters, der sich noch immer in der Taverne befand und mit Gralos in ein Gespräch vertieft war. Zu den ersten Worten Torlofs schwieg sie aus gutem Grund - sie war nicht dafür bekannt sonderlich nett zu sein aber sie wollte bei dem Älteren auch nicht unbedingt den schlechtesten Eindruck hinterlassen. "Was ist mit Euch? Was treibt jemanden wie Euch zu den Zwergen?", hakte sie dann neugierig geworden nach.

" Ich bin hier um die Beziehungen mit den Zwergen zu verbessern. ", entgegnete Torlof. Das entsprach zwar nur zum Teil der Wahrheit, aber das musste Coreen ja nicht unbedingt wissen. Er glaubte kaum, dass sie sein Handeln gutheißen würde und welchen Grund hätte er, das überhaupt zu wollen ?
Der Drachenjäger entspannte seine Haltung ein wenig und lächelte Coreen freundlich an.
" Was haltet ihr davon, diese Gespräch in einer angenehmeren Umgebung fortzuführen ? Die Hallen der Zwerge mit ihren Kunstwerken und Verzierungen sind zwar eindrucksvoll, aber strahlen nicht unbedingt eine Atmosphäre der Gemütlichkeit aus. "

Coreens Augenbrauen wanderten angesichts der Eröffnung des anderen ein Stück nach oben und im zweiten Moment verfluchte sie sich selbst für ihr loses Mundwerk. Die Beziehungen mit den Zwergen verbessern - war ja klar, dass ausgerechnet sie ein dermaßen mieses Timing hatte, zu einem politischen Abgesandten zu gehen, wenn ihr danach war über das edle Volk der Steinernen zu lästern. "Entschuldigt meine Worte vorhin", fügte sie hastig hinzu, in der Hoffnung damit noch irgendetwas retten zu können bevor Torlof auf den Gedanken kam irgendeinem Grimsborith zu erzählen, was ein Gast der Zwerge von dem Volk hielt.
Auf das Angebot hin nickte die junge Magierin und lenkte ihren Blick zurück auf ihr Gegenüber, schaffte es nur mit Mühe wieder so unbeschwert wie zuvor zu wirken während sie innerlich für sich selbst beschloss mit ein wenig mehr Vorsicht an jedes folgende Gespräch heranzugehen. "Das klingt gut, gern begleite ich Euch an einen etwas angenehmeren Ort", stimmte sie ihm zu ehe sich die beiden zum Gehen wandten.

tbc: zu ein wenig mehr Gemütlichkeit <3

Out. : Nur zur Erklärung, das hier ist ebenfalls einer meiner Chars (ich bin Stimmi). Der gute Yannic ist nur manchmal etwas vergesslich. ^^

Feuer - Feuer und Staub wirbelten gleichermaßen auf, als Gralos durch die alten Gänge wandelte und seine Artgenossen dabei betrachtete, wie sie die alten Schmiedeöfen wieder in gang brachten. Gut ein Jahrhundert lang hatten die Zwerge zurück gezogen gelebt, fernab von jedem Kontakt mit der Außenwelt und von der menschlichen, geschweige denn der elfischen Kultur. Intrigen und Machtkämpfe in den eigenen Reihen hatten sie voll und ganz in Beschlag genommen und fast die Hälfte ihrer Art getötet. Nun jedoch, nach mehreren Jahrzehnten Blutvergießen, hatte es erste Verhandlungen gegeben und einen gemeinsamen Rat, der die Interessen aller Clans vertrat. Gralos selbst war Vertreter einer dieser Clans, des Dûrgrimst Ingietum. Sie waren relativ schnell zu dem Ergebnis gekommen das die Zwerge, wenn sie wieder zu ihrem alten Ruhm kommen wollten, vor allem an eines denken musten : an die Beziehungen zur Außenwelt. Geschickte Handwerker und Meister des Metalls hatte man sie genannt und in ganz Alagäsia waren ihrem Talente und ihre Handarbeiten bekannt und geschätzt.

Schon bald hallten die ersten, schallenden Schläge der Schmiedehämmer, die auf die schweren Ambosse schlugen. Nicht nur Schwerter, Äxte, Hämmer und Rüstungen - auch feinste arbeiten mit Edelsteinen und komplizierte Mechanismen für Flaschenzüge und ähnliches wurden an diesem Ort hergestellt. Die Hand des Zwerges ging über die Axt, die in einer Schlaufe an seiner Taille hing und stütze sich auf diese, während er mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck die Arbeit in der großen Halle betrachtete.
"Bringt mir einen Eskort Trupp! Es wird Zeit das wir wieder in Erscheinung treten!"

Dämlak, der ehemalige Vertreter des Clans Feldûnost kniete vor Gralos nieder, dem, durch alle Clans ernannten König. Es hatte Äonen gebraucht bis ihr Bürgerkrieg schließlich geendet war, bis sich die Clans wieder die Hand gereicht hatten, anstatt die gesamte Zeit gegeneinander zu arbeiten, doch schließlich hatte man einen Zwerg gefunden, der fortan ihr Volk führen würde. Natürlich gab es die verschiedenen Clans noch immer, das Volk der Zwerge, das war dazu zu erwähnen, war sehr auf Traditionen bedacht. Doch war eine der Bestimmungen die in dem Einverständnis aller Clanoberhäupter getroffen wurden, um fortan das Volk der Zwerge wieder zu alter Größe zu führen, das jeder Handel mit Außenweltlern gemeldet wurde, sodass dieser nach dem dementsprechenden Maß verzollt wurde. Doch Dämlak, der einzig und allein an seinen eigenen Vorteil und Börse gedacht hatte, hatte diese Bedingung gebrochen, hatte Handel mit Außenweltlern betrieben die derart stark nach Parfüm rochen, das es selbst einem gestandenen Zwerg die Nase mehrmals verdrehte, ehe er nach hinten kippte. „Gesteht ihr, das ihr unrechtmäßig Handel mit Fremden betrieben habt? Somit unser Vertrauen und unsere Ressourcen verbraucht, und den heiligsten aller Eide gebrochen habt?“
„Ich … ich gestehe ja. Ja, ich habe es getan.“ Wimmerte Dämlak, dessen Hände bereits geschwollen waren, die Augen Blutunterlaufen und der gesamte nackte Körper vom Blut übersät. Überbleibsel der Foltern, die, dank seines Standes, noch recht harmlos ausgefallen war. „Damit werdet ihr zum Tode durch die Axt verurteilt. Freut euch Dämlak, euch wird die Ehre gewährt in die Halle unserer Väter einzutreten, wenn die Götter euch als würdig ansehen.“