Versammlungsraum

Fast im gleichen Augenblick schallte auch von der anderen Seite Klianaessas ein lautstarkes 'Klatsch!'. Mit einem Schnauben ließ auch Nyarálin sich wieder auf ihren Platz zurücksinken und nickte Zerra dankbar zu - die andere hatte ihr förmlich aus der Seele gesprochen.
Sie bedauerte den Tod des Arztes, aber einzig aus dem Grund heraus, dass sie es nun nicht mehr war, die den anderen umbringen konnte.
"Ich stimme der Forderung zu", schnaubte sie schließlich unbegeistert, hatte den Worten der anderen nichts mehr hinzuzufügen.

Zuerst sah Klianessa entgeistert die beiden an.
Ihre Unterlippe zitterte.
"Ihr... ihr seid... gemein...." sie fing laustark an zu heulen.

SCHNAUZE! rief er und warf das Mädchen vor sich auf den Boden.
Wisst ihr was gemein ist? Wenn sich verhungerte Kinder um einen Brotkanten prügeln, und ihr sie als Pack bezeichnet obwohl sie nicht das geringste dafür können! Das ihr eine Solche Position besitzt obwohl es tausende gibt die fähiger wären als ihr.
Er packte das Mädchen am Hals und zog es zu sich hoch.
Es ist einfach gemein das dir nicht schon voher jemnad die Fresse poliert hat Prinzessin!
Daraufhin warf er das verzogene Göer durch den Tisch.

"Herr Frook!
Zerra!
Lady Nyaralin!" hallte Kharas Stimme durch die Halle.
"Wir sind Gäste Hivnirs, und so sollten wir uns auch benehmen!
Er hat sicherlich viel Geld in sein Mobiliar gesteckt!" er schüttelte den Kopf.
"Bringt das Mädchen raus und zu einem Arzt, ihre Nase sieht schlimm aus!"
Eine Palastwachen kamen und führten die Bewußtlose Klianessa ab

Lyonel sah zu, wie der Drachenreiter Klianessa schlug.
"Lasst gut sein, sie ist nur ein Kind. Sie ist vielleicht noch nicht in der Lage das zu verstehen, aber jedes Kind auf dieser Welt hat das Recht auf eine glückliche Kindheit. Ihr habt kein Recht Gewalt gegen sie anzuwenden.", wies er Frook zurecht, auch wenn er es durchaus verstehen konnte, dass der Mann so reagierte.
Wenn Klianessa zurechnungsfähig wäre, würde er liebend gerne mitmachen, aber er hatte irgendwie eine Aversion dagegen, geistig Minderbemittelte zu misshandeln.
"Ich stimme dem Antrag ebenfalls zu. Außerdem stelle ich den Antrag auf Abschaffung aller Feudelrechte des Adels im gesamten Gebiet des Menschenreiches."
Er wartete auf die Reaktion der anderen, gespannt wie sie drauf reagieren würden.

"So sehr ich eure Einstellung verstehe Lyonel, sagten wir bereits vorher das es nicht möglih ist solch große Schritte in dieser Zeit zu vollführen.
Sie wären zum scheitern verurteilt.
Wenn wir jetzt Anfangen Umschwung zu fordern, werdne wir in Anarchie enden." er schüttelte sanft dne Kopf.
"Nein, wenn wir alles wieder erneut aufgebaut und gefestigt haben können wir uns daran machen Schritt für Schritt uns einer neuen Herrschaftsform zu nähren, der Beschluss ein Komitee aus Bürgenr zu Bilden, die sich mit dem Adel beraten ist ein großer Schritt!"

„Ich stimme Lyonel zu“ Zerra wies auf die Türe, die sich hinter Klianesse geschlossen hatte.
„Man sieht ja, was dafür spricht. Es hat blonde Haare und fuselt hier herum. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch andere Bewohner dieses Landes so reagieren, wie Julian Frook“, fügte sie missgestimmt hinzu und wies dann auf die Leiche. „Wobei wir das... noch entfernen lassen sollten, bevor wir fortfahren...“, sagte sie und winkte in Nicolas Richtung.
„Hivnir? Wenn ihr eure Männe rufen könntet, um die Leiche weg zu schaffen? Lasst uns nach der Besprechung danach schauen und uns darum kümmern...“

Das mag alles sein... doch können wir die Politische Lage nicht noch weiter aufwirbeln. Es würde unweigerlich zu einem Bürgerkrieg kommen... Er seuftzte kurz. Bevor wir in die Höhe bauen müssen wir erst unser Fundament sichern. Einzig und allein die Zeit kann uns helfen diese Pläne durchzusetzten, sicherlich sind es weise Ratschläge, doch können wir nicht alles auf einmal ändern.
Er sah in die Runde. Gebt dem Volk Macht und ihr erntet Stärke heißt es. Doch bevor wir dem Volk so viel macht geben müssen wir sie nach und nach daran gewöhnen.

Kharas sah Lyonel mit mitleidigem Blick an.
"Herr Frook hat recht...." er schüttelte langsam den Kopf.
"Es bricht mir das Herz... doch als Truchsess von Palancar schmetter ich euren Antrag das Königreich betreffend ab..." er zeigte jedoch ein leises Lächeln.
"Was ihr und Zerra in den, euch zugeteilten landstrichen unternehmt... ist jedoch eure Sache.
Solltet ihr etwas derartiges durchfühen und sollte es ohne Probleme gelingen, so erkenne ich es als Modell an!"

"Daran gewöhnen? Ach ja, genau, deswegen weiß, das Volk auch noch nichts. Sie wissen nicht, dass man über ihre Köpfe hinweg einen König bestimmt hat. Sie wissen nicht, was sie in den oberen Rängen abgespielt hat, obwohl sie es doch sind, die ihre Abgaben an jene machen müssen", wandte Zerre ein, wobei diese bereits erneut aufgestanden war.
"Einen Bürgerkrieg wird es gewiss nicht geben, wenn man Lyonels Forderung durchsetzt. Oder denkt ihr etwa, sie werden darüber verärgert sein, dass jemand wie Klianesse entmachtet wird? Ich wette mit euch, unter ihr haben bereits viele gelitten... ganz zu schweigen von ihrem Vater...", fuhr sie fort und blickte erst dann zu Kharas.
"Es tut mir Leid, Ihr wisst, ich schätze Euch sehr, aber... warum länger warten? Wir erneuern hier ohnehin vielerlei Dinge... wieso sollte man nicht auch diesen Punkt gleich mit ändern?"

"Macht verändert den Charakter.
Gebt einem Kind ein Messer und es wird sich verletzen!
Bringt ihm den Umgang mit dem Messer bei und es wird das Messer benutzen können ohne sich oder andere zu schneiden1" er schüttelte den kopf.
"Wie gesagt, wenn ihr diese Politik in eurem Fürstentum einsetzt so mag es mir recht sein.
Aber dies jetzt für das ganze Königreich zu übernehmen ist eine utopische idiologie!"

"Ich möchte überhaupt kein Fürstenreich. Niemand hat mich gefragt und ich habe erst recht nicht darum gebeten. Ich bin hier, weil mein Mann starb und seine Cousine und ich an ihrerstatt nun eingeladen wurde. Dennoch... ich sinne nicht nach einen Fürstentum noch nach ähnlichem...", sagte Zerra, die Hände dabei um die Tischkante gekrallt und fixierte Kharas mit eindringlichem Blick.
"Und eine utopische Idiologie würde ich das nicht nennen... so nennt man nur das, an das man sich nicht traut... oder was man fürchtet"

Zerra. fing er an. Wir können nichts gegen unsere gesinnung tun. Jeder denkt von grund auf an sich. Das zeichnet uns Menschen aus. Wir haben einen stärkeren überlebenswillen als alle anderen. Es WIRD in einem Bürgerkreig enden... seid euch dessen bewusst. Viele werden andere meinungen haben und da sie diese Umsetzten wollen werden sie nicht davor zurückschrecken gewalt anzuwenden... sagt ... ist es dass was ihr am ende wollt?

"Seit Jahren bereits lebt das menschliche Volk mit einer Monarchie, sie wuchsen in ihr auf und kennen ihre Regeln und Beschlüsse. Die Menschen nun daran zu führen, dass es auch einfache Bauern, Händler und Soldaten sein können, die ein Recht darauf haben sich zu Entscheidungen zu äußern und diese mitbestimmen können, wird ein Umbruch sein", erklärte Nyarálin leise, nachdem sie die Diskussion zuvor schweigend verfolgt hatte. Sie verstand den Standpunkt von Zerra und Lyonel, jedoch hatte Kharas nicht Unrecht. Es war schlichtweg nicht machbar.
"Die Menschen müssen sich erst an einen solchen Umbruch gewöhnen bevor weiterhin Zugeständnisse gemacht werden können, die so bedeutend sind. Ich bin mir sicher, dass es eines Tages soweit sein wird, dass es nicht mehr die Adligen sind, welche durch Geburt über ein Volk entscheiden, sondern dass alle Menschen eines Volkes eine gemeinsame Stimme auswählen.
Doch stellt Euch die Frage, ob dies nicht zu viel des Guten ist für den Augenblick? Das Volk liebte seine Königin, wurde schließlich von einem Tyrannen regiert und nun, wo es die Hoffnung hegt selbst wieder Frieden zu finden wollt ihr ihm einen völligen Umbruch zumuten? Dem Volk der Menschen verlangt es nach Sicherheit, die eine solche Veränderung nicht bieten kann."

Ethra hatte ruhig zugehört, ehe er sich ebenfalls zu Wort meldete.
"Ihr schreit nach mehr Macht für das Volk, das Volk soll selbst entscheiden können - habt ihr das Volk gefragt?
Habt ihr das volk gefrgat ob es diese Macht will?
Wenn nicht, wie könnt ihr dann behaupten dem Volke mehr Entscheidungsfreiheit zugestehen zu wollen, wenn ihr selbst nicht damit anfang?" er schüttelte den Kopf.
"Und an euch, Zerra Schattentöterin!
Der Truchsess räumt euch eine Möglichkeit ein eure Idee im kleinen Rahmen umzusetzen um zu ersehen ob dies auch in größerem Maße möglich ist. Ihr besitzt Ideen, welche in der Realität noch nicht erprobt wurden. Die Vorsichtigkeit des Truchsess ist eine weitreichende Sicht der Dinge.
Aber durch eure Aussage, ihr wollet kein Fürstentum schlagt ihr Kharas helfende Hand beiseite.
Sagt, jetzt wo euch die Möglichkeit gegeben wird schlagt ihr sie aus?
Wie könnt ihr das mit eurem Gewissen verantworten?
Ich muss mich fragen wie ernst ihr es meint wenn ihr euch zurückzieht sobald es droht - wenn auch nur im kleinen Rahmen - durchgesetzt zu werden!"

„Ich schlage diese Möglichkeit aus, weil ich mir nicht das Recht nehmen möchte, zu behaupten, dass ich fähig genug bin, solch eine Verantwortung zu tragen. Außerdem hörte ich, dass die Drachenreiter Gefallen an Teirm hätten – wieso nicht? Meinetwegen... kümmere ich mich um Therinsford, vorübergehend... denn diese Stadt kenne ich wenigstens...“ Zerra ließ sich auf ihrem Stuhl wieder sinken, fuhr sich durch das störrische Haar und atmete tief ein. Man sah ihr an, dass ihr das eine oder andere durch den Kopf ging, doch sie biss sich auf die Lippe, damit dies wenigstens unter Verschluss blieb.
Ihre blauen Augen huschten für einen Moment zu Lyonel.

"Haben wir das Volk gefragt? Nein, aber warum tun wir es nicht einfach.
Führen wir eine Volkszählung durch, und stellen dann jedem, nachdem er über die verschiedenen Vorschläge aufgeklärt worden ist, die Frage, welchen er denn bevorzugt.
Dann könnten wir ganz sicher sein.", warf Lyonel ein.

"Ich kann euch alleinig dieses Angebot unterbreiten.
Nehmt es an, oder lehnt es ab wie es euch beliebt!" erklärte Kharas.
"Doch verzeiht, dass mir ansonste die Hände gebunden sind.
Zum nächsten Tagespunkt:

Die Reiter werden nach Vroengard ziehen, nicht wahr?"

Ähm... ja... Begann Julian und schaute kurz verwirrt zu Anurin, drehte sich dann aber wieder um, um sich nichts anmerken zu lassen.
Ja, dies stimmt Herr Kharas. bestätigte er mit ruhiger Stimme.

"Ja, die Bauarbeiten an Dorû Areaba sind abgeschlossen.
Wir werden den Kontinent verlassen und Quartier auf der Insel beziehen.
Meine Reiter sind momentan dabei alle Umzugsmaßnahmen zu Regeln.." er lächelte schwach.
"Von Vroengard aus befinen wir uns weniger im aktiven politischen Geschehen und können unserer Aufgabe die uns in der ersten sitzung zugeteilt wurde, nämlich die Überwachung aller Völker durchführen!"

Julian tastete in Gedanken nach Anurins Bewusst sein, fand es nach einiger zeit auch. Langsam stupste er den Geist der Hochmeisters an um zu zeigen das er nichts böses wollte sonder nur etwas zu sagen hatte, was nicht unbedingt die anderen hören mussten.

Anurins Miene bewegte sich keinen Millimeter, doch Frook wurde ein kleiner Eingang eröffnet.
Der Geist Anurins war groß und Fremd, von einer seltsamen harschen und doch wundersamen Melodie erfüllt.
Das Gefühl man stehe in einer großen Schmiede überkam Julian.
Ja?

Er zuckte kurz zusammen als er in das Bewusstsein des anderen eintart. Langsam sagte er.
Nun... ihr sagtet eben selber das wir in Vroengard nicht im politischen Miteelpunkt stehen. Außer den Reitern wird kaum jemand auf dieser Insel sein... sagt... wäre es selbst dann so ein Problem... wenn Luná mitkommen würde?

Ich will nichts mehr über dieses Thema hören Herr Frook!
Es gibt nichts, aber auch garnichts mehr zu diskutieren was das betrifft.
Ihr solltet euch lieber auf die Versammlung konzentrieren! die Antwort war harsch und ließ keine widerrede zu