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BeitragThema: Innenstadt   Innenstadt EmptySo Nov 16, 2014 5:16 pm

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BeitragThema: Re: Innenstadt   Innenstadt EmptySo Nov 30, 2014 10:37 pm

Der harte Boden, der vereinzelt von Sand, Dreck und Resten von Heu bestückt war, war das erste was er sah als er die Augen endlich wieder aufschlug. Man hatte ihm, nachdem er Widerstand geleistet hatte, das Bewusstsein genommen. Wie genau wusste er nicht, doch er spürte ein unangenehmes ziehen am Nacken und als er die Hand zu der schmerzenden Stelle ausstreckte, spürte er dort poröse, gereizte Haut die sich bei jeder Bewegung des Halses spannte, ganz so, als hätte er sich eine Verbrennung zugezogen. Doch wie sollte er eine Verbrennung an einer solchen Stelle erleiden?
Erst langsam krochen die Gedanken wieder in seinen Verstand und er erinnerte sich daran, in welcher Lage er sich befunden hatte. „Die Herrin des Feuers die sie immer weiter getrieben hatte, die Herrin des Lichts die mit einem Mal verschwand und Guineverre mitgenommen hat … Guineverre…“ Seine Gedanken drohten ihm erneut zu entgleiten und der Ohnmacht anheim zu fallen, doch mit aller Kraft die er aufbringen konnte, hob er den Kopf, schüttelte diesen kurz darauf und versuchte seine Umgebung zu sondieren, irgendetwas zu finden das seinen Kopf beschäftigen würde. Doch da war nichts. Nur ein Pott, der ihm vermutlich für seine Ausscheidungen gegeben worden war und eine Fußfessel an seinem Knöchel. Aus der Ferne drang eine Stimme, die der eines Gelehrten nicht unähnlich war, was er jedoch vor allem an der Tatsache festmachte, dass er zahlreiche Adjektive hörte, die auf eine viel zu schöne und formelle Art und Weise beschrieben, wie sein Gefängnis als Adliger eigentlich auszusehen hatte.
Ob es Wilfried war oder nicht konnte er nicht sagen, Jonathan verspürte einen zu starken Druck auf den Ohren und selbst als er den Kiefer bewegte um diesen zu lösen, wobei ihm fast der Brechreiz kam, wurde es nicht besser.
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BeitragThema: Re: Innenstadt   Innenstadt EmptySo Nov 30, 2014 10:59 pm

Die Schritte des Wachmanns polterten tumb und geräuschsvoll auf den Boden, während der Mann mit dem kleinen Bierbauch und dem schlecht rasierten Gesicht näher an Jonathans Zelle kam, deren unteres Gitter etwa zwei Handbreit vom Boden entfernt war. Der Mann schob das Essen hindurch und starrte den jungen Mann mit unverhohlener Häme an.
"Hast wohl geglaubt, du könntest schnelles Geld verdienen wenn du die Prinzessin entführst, nicht wahr? Dreckiges Sackgesicht! Mein Vater hat bei deinem noch Schwerter eingekauft du Sackgesicht!" er spuckte aus, ehe er ein schiefes Grinsen zeigte.
Ein wispern glitt von den Hallen wider - ein Laut welcher durch die Ritzen im Mauerwerk drang und sich eine Gestalt zu suchen schien. Das Wort glitt an Jonathan vorbei, ehe es sich wie ein Raubtier auf den Wärter stürzte. "Gwanath"
Der Wärter stolperte, verdrehte die Augen während ihm Blut aus Augen, Nase, Ohren lief und er nach vorne sackte, der Schlüssel aus seiner Hand glitt.
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BeitragThema: Re: Innenstadt   Innenstadt EmptySo Nov 30, 2014 11:15 pm

Mochte es nun irgend ein versehentlich gewirkter Zauber, Wiflried, ein Gefangener oder einfach nur das Schicksal gewesen sein dass diesen Mann zum Stolpern brachte und ihm scheinbar eine Verletzung zugefügt hatte, aus der nur stetig Blut strömte, denn mehr konnte er aus dem begrenzten Feld der Gitterstäbe nicht sehen. Was wichtig war, war die Tatsache, dass der Schüssel nur wenige Handbreit entfernt vor ihm lag und geradezu darum bettelte aufgehoben zu werden. Doch was sollte er tun wenn er aus dieser Zelle entkam? Er würde wohl kaum einfach herausspazieren können, Mantel und Gepäck zuvor noch an sich nehmen und allen einen schönen Tag wünschen, nein bei weitem nicht. Er brauchte einen Plan, einen Plan der weitaus besser war als der letzte den er gefasst hatte, denn wohin ihn dieser geführt hatte, nun das sah er ja jetzt.
Er würde sich die Rüstung einer der Wachen schnappen, im besten Falle noch Wilfried finden und danach Guineverre befreien, doch wie stellte er die Befreiung der Prinzessin an? Der Ausbruch war durch den plötzlich erlangten Schüssel möglich, doch wo Guineverre war konnte er weder vermuten, noch konnte er etwas Genaues darüber sagen. Doch ohne sie konnte er nicht ziehen, denn sein Leben in diesem Land war ohnehin verwirkt, er war, wenn er erst einmal aus der Justizanstalt der Hauptstadt ausbrach Vogelfrei und würde somit auch kaum eine sichere bleiben finden.
Doch über das pragmatische hinaus fühlte er sich dem jungen Mädchen, dass in diesem Moment wohl so hilflos wie nie zuvor sein musste verpflichtet.
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BeitragThema: Re: Innenstadt   Innenstadt EmptyMo Dez 01, 2014 1:03 am

"Jonathan?" Wilfrieds leise Stimme drang durch den Gang und keine Sekunde später tauchte Wilfried vor Jonathans Zelle auf, starrte jedoch voller Schock auf den Boden. "Dir ist etwas ähnliches passiert wie ich sehe" flüsterte er leise und nahm den Schlüssel von der Wache und schloss damit Jonathans Tür auf. "Meine Zellentür ist wie aus dem Nichts aufgesprungen - ich kann mir das auch kaum erklären, aber ehrlich gesagt ist mir das egal. Sie werden uns sowieso zum Tode verurteilen, zu verlieren haben wir also nicht viel" erklärte er und besah sich den anderen, welcher absolut bemitleidenswert aussah.
Andererseits gab wohl auch Wilfried kein Bild eines Chevaliers ab - seine teure Kleidung war aufgerieben, der Pelz verzaust und an einigen Stellen abgerissen und sein Hut fehlte.
"Wir sollten so schnell wir können von hier verschwinden"
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