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Thema: Hafen von Vierra Sa Sep 20, 2014 10:08 pm
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Hafen von Vierra Sa Sep 20, 2014 10:59 pm
Die Nacht war bereits herein gebrochen, als das Schiff, das sie von Alagäsia nach Valencia gebracht hatte, in den Hafen der Hauptstadt Vierra einlief und dort nur wenig später vertäut wurde. Bereits seit einer geraumen Zeit hatte Adriana an Deck gestanden, hatte zuerst die hellen Sterne beobachtet, die ihnen über den Seeweg den Weg gewiesen hatten, dann später das bunte Feuerwerk, das sie hier begrüßt hatte und über das sie immer wieder gestaunt hatte. Unzählige Farben waren am Himmel erschienen, glitzerten und glänzten in unzähligen Formen und ließen sie lächeln während sie den kleinen funkelnden Kaskaden aus Farbe und Feuer zugesehen hatte, wie sie nach und nach verglommen und nicht mehr als eine wundervolle Erinnerung in ihrem eigenen Geist blieben. Zwischen all dem Feuerwerk und der Begrüßung, die sie nun wirklich nicht erwartet hatte, konnte sie die hellen Lichter der Hauptstadt der Valenci erkennen, die Menschen, die umher liefen als wäre es noch immer hellichter Tag und die so fröhlich und glücklich schienen, wie sie es hier nicht erwartet hatte. Alagäsia war so grob im Gegensatz zu den Menschen hier, die Gesichter der Männer grimmig und harsch wie jene der Seemänner, die sie seit Wochen um sich herum hatte und die sie hierher gebracht hatten, nachdem Aiko sie mit dieser Anweisung hierher gesandt hatte. Es war kaum genug Zeit gewesen noch wirklich zu packen und so trug sie lediglich das Notwendigste bei sich, um weder sich selbst, noch jenes Land, das sie vertrat, hier zu brüskieren. Dennoch waren ihre Schritte leise und vorsichtig als sie näher zu dem Steg trat, der ihren Weg hinunter auf den Pier zeigte und noch einmal atmete sie tief durch, erlaubte sich einen kurzen Moment der Schwäche ehe sie sich selbst noch einmal fasste. In dem Schatten der Tausenden von Lichtern erkannte sie das Gesicht eines jungen Mannes, den sie gerade ein einziges Mal auf der Hochzeit Ileanas gesehen hatte und dessen Züge ihr dennoch im Gedächtnis geblieben waren. "Ich danke Euch für die freundliche Begrüßung, König Alejandro, die Ihr mir hier zuteil werden lasst", begrüßte sie den jungen Monarchen mit einem seichten Lächeln auf den Lippen und vollführte eine tiefe Verbeugung. "Es war ein wundervolles Schauspiel."
Alejandro Askari
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Thema: Re: Hafen von Vierra Sa Sep 20, 2014 11:28 pm
Alejandro hatte, wie es für die Valencia nun einmal üblich war, alles für die Ankunft dieser wichtigen Abgesandten geplant. Das Feuerwerk, seine Anwesenheit am Hafen und zu seinem großen Glück, war Adriana an einem perfekten Tag angekommen, oder viel mehr in einer perfekten Nacht: An diesem Abend fand das monatliche Fest der Lichter statt und in keiner anderen Nacht präsentierte sich die Stadt von einer besseren Seite. Und so konnte die Ankunft der Abgesandten aus Alagaesia-Aurea perfekt werden. Was er von Francesca gehört hatte, war sie nicht sonderlich herzlich empfangen worden, doch das wollte neuen Freunden nicht lange zur Last legen, schließlich war es ja kein großer Aufwand einen Gast in seinem Reich willkommen zu heißen. Den vorläufigen Abschluss fand er in einer galanten Verbeugung vor der Magierin und einem seichten Hauch eines Kusses, knapp über ihrer Hand. "Ich danke euch für dieses Kompliment. Es ist uns immer eine große Freude Gäste willkommen zu heißen und eine ebenso große Ehre ist es mir gerade euch willkommen zu heißen.", erklärte der König mit einem charmanten Lächeln. Mit einem Mal faste er sich mit einem kurzen Lachen an die Stirn und schüttelte den Kopf. "Bitte verzeiht, das wichtigste habe ich ganz vergessen. Willkommen der prachtvollen Hauptstadt Valencias: Vierra!", verkündete Alejandro und machte eine ausschweifende Geste über die erleuchteten Straßen und Häuser. Für einen Moment verlor er sich selbst in dem Bild dieser strahlenden Stadt, die am heutigen Abend so wundervoll ausgelassen, glücklich und schön war, wie sonst an nur wenigen anderen Tagen. Doch dann löste er sich wieder davon. "Nun denn, Mylady, unsere Kutsche wartet. Würdet ihr mir die Ehre erweise mich zu begleiten?", fragte Alejandro glücklich und hielt ihr auffordernd den Arm hin.
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Hafen von Vierra Sa Sep 20, 2014 11:43 pm
Sie hatte mit vielen Dingen gerechnet, nicht aber damit, dass sie auch nur einem einzigen Mann begegnen würde, der wusste, wie er mit einer Dame umzugehen hatte, geschweige denn, dass sie selbst jene Frau sein würde, der eine solche Ehre zuteil werden würde. Die Männer, die sie getroffen hatte, waren entweder respektvoll aber abweisend gewesen, oder aber sie gehörten zu Elijahs Schlag, dessen Aufmerksamkeit lediglich für einen schmählich kurzen Moment lang auf ihr gelegen hatte, während andere in ihr lediglich das sahen, was ihren Körper auszeichnete. Alejandro schien ein gänzlich anderes Beispiel zu sein - etwas, das sie bislang nie kennen gelernt hatte und das in diesem Augenblick ein seltsam warmes Gefühl in ihr selbst hervorrief, das ihr ein ehrliches Lächeln auf die Lippen zauberte während sie sacht die Augen ein Stück weit nieder schlug, um sich in Demut vor dem Monarchen zu üben, der ihr hier gegenüber stand. Sie hatte viel von den Valenci gehört - davon, wie viel sie von sich selbst hielten und dass sie sich als weiter entwickelt ansahen, ihr Volk als Krone der Schöpfung ansahen und niemand der anderen Reiche ihnen würde das Wasser reichen können, und in der Tat - für einen kurzen Moment lang fühlte Adriana sich in dem Wust aus Lichtern, Feuerwerk und den Stimmen der Menschen wahrlich weit kleiner als sie es sonst von sich glaubte. "Ich begleite Euch gern, Majestät", antwortete sie schließlich auf seine Worte mit leiser, sanfter Stimme und erwiderte jenes Lächeln, das er ihr zeigte und das ihn weit sympathischer und zugänglicher machte, als sie es von den Monarchen anderer Reiche her kannte, die ihr bislang begegnet waren. "Ich muss gestehen, ich bin überwältigt von alledem, was mir hier begegnet, ebenso sehr wie von Eurer Anwesenheit hier. Ich hatte nicht erwartet, dass Ihr persönlich mich begrüßen würdet, zumal ich nichts weiter als eine einfache Magierin bin, die hierher gesandt wurde, in der Hoffnung unser beider Länder weiter aneinander anzunähern", ließ sie ihn noch wissen während sie gemeinsam hinüber zu der Kutsche gingen, die den König vor geraumer Zeit hierher gebracht zu haben schien.
Alejandro Askari
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Thema: Re: Hafen von Vierra So Sep 21, 2014 12:05 am
Adriana schien es als Magierin in ihrer neun Heimat wahrhaftig anders zu gehen, als es ihr in Valencia ergangen worden wäre. Auch wenn die Alagaesen ihre Magier geradezu fanatisch anzubeten schienen, zumindest nach seinem ersten Eindruck, fehlte es ihnen wohl daran, ihnen das auch zu zeigen, oder zumindest in einer sinnvollen Art und Weise. In seinem Land wurden Magier als die Pfeiler von Kultur, Zivilisation und Fortschritt angesehen, sie waren große Gelehrte, Berater und Botschafter und wurden deshalb aus gutem Grund mit Respekt behandelt. Aber mochte es sein wie es wolle, Alejandro freute sich in diesem Moment einfach, Adriana eine Freude bereiten zu können. "Eine einfache Magierin?", fragte Alejandro mit einem ungläubigen Schnauben. "Sollte es tatsächlich eine 'einfache' Magierin geben, so seid das gewiss nicht ihr.", erklärte er Adriana und half ihr mit einem Lächeln in die Kutsche. Es war eine Droschke, dessen Dach bei einem so famosen Wetter natürlich zurück geschlagen war, und ein Meisterwerk valenzianischer Schnitzkunst war, verziert in Ocker und Blattgold. Er setzte sich neben sie auf das Polster und die Kutsche, zusammen mit seiner Entourage aus einem Dutzend Leibwächtern, setzten sich in Bewegung durch die Straßen. Nach kurzem Schweigen nahm Alejandro den Faden ihres Gespräches wieder auf. "In Velancia ist es ohnehin üblich Magier als Gesandte in andere Länder auszusenden. Sie sind in unseren Augen die weisesten unter den Menschen, was wohl auch daran liegt, dass sie oftmals älter werden als wir Normalsterblichen und sich in ihrem gesamten Leben auf die Studien konzentrieren können.", erklärte Alejandro. Francesca hatte ihm bereichtet, dass Aiko sehr darauf bestanden hatte, dass ihre Länder sich besser kennen lernten, ehe sie Verträge unterzeichneten und so war er gern bereit, alles zu erklären was Adriana fremd vorkam. "Ich hoffe doch, euch ist nicht kalt. Ich kann euch sonst gerne eine Decke geben."
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Hafen von Vierra So Sep 21, 2014 12:19 am
Wortlos hatte sie seinen Worten zugehört und ab und an still über eben diese Ausführungen gelächelt, die ihr hier zuteil wurden und die sie ebenso wenig erwartet hatte, wie den Rest dieses Abends. Der Wind, der ihr hier um die Nase wehte und der den salzigen Duft des Meeres trug, war kühl aber von eben jener Kälte spürte die Zauberin kaum etwas - sie wollte hier nicht durch ihre eigene Schwäche auffallen und im Grunde half ihr die kühle Luft dabei, ihre eigenen Gedanken klar zu halten, ihren Geist immer wieder aufs Neue zu reinigen und nicht von all jenen Dingen trunken zu werden, die ihr hier begegneten. Valencias Ansicht über die Magier war ihr durchaus bekannt gewesen, doch auch Alagäsia hatte behauptet, sie schätzten die Zauberer und dennoch gab es stetig neue Adlige, die gegen die Magier sprachen, die sich gegen die Akademie ausgesprochen hatten und deren einziger Wille darin gelegen hatte, alle Macht für sich allein anzuhäufen. Dass es hier nun so anders sein sollte, erschien ihr wie in einem fernen Traum, den sie niemals zu greifen gewagt hatte. "Wie könnte es mir bei diesem Anblick und dieser angenehmen Gesellschaft nur frieren?", lautete schließlich ihre erste Antwort auf seine Frage, die begleitet von einem charmanten Lächeln wurde, welches sich auf ihr Gesicht stahl und selbiges weicher zeichnete, als es zu Beginn noch den Anschein gemacht hatte während selbiges Lächeln auch ihre Augen erreichte und jenen die Freude zurück zu geben schien, die ihnen über eine so lange Zeit gefehlt hatte. Mit einer Hand schob sich Adriana eine der dunklen Locken hinters Ohr zurück und ließ ihren Blick von dem Gesicht des Monarchen hin abwandern und hinüber zu den hohen Häuserreihen wandern, die sie hier passierten und die ebenfalls so gänzlich anders wirkten, als jene Gebäude, die sie bislang in Ryanti, Fyonara oder Alagäsia gesehen hatte. "Ich verrate Euch ein Geheimnis, was uns Magier anbelangt, Majestät", wandte sie sich munter wieder an ihren Gesprächspartner und lehnte sich ein Stück vor, nur um ihre Stimme ein wenig zu senken. "Wir sind nicht so weise, wie andere von uns glauben mögen. Es ehrt Euch und Euer Reich wirklich sehr, eine solche Meinung von uns zu haben, aber ich verspreche Euch, kein Magier dieser Welt besitzt andere Gedanken oder andere Emotionen als Ihr selbst es tut."
tbc: Straßen
Gaius Titus
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Thema: Re: Hafen von Vierra Mo Sep 29, 2014 9:59 pm
Man musste Valencia zu Gute halten, dass sie die Güte hatten recht nah an Fyonara gelegen zu sein, so dass die Schiffsüberfahrt nicht ganz eine Woche gedauert hatte - eine kurze Zeitspannte wenn man verglich, dass Fiorenza einen Monat unterwegs gewesen sein musste und sie erst zwei Wochen nach ihrem Aufbruch von eben diesem erfahren hatten. Wenn Gaius richtig gerechnet hatte, so dürfte Adriana seit höchstens fünf Tagen in Valencia sein - vermutlich sogar weniger. Der hoch gewachsene Soldat stand an der Rehling des stolzen Schiffs, welches an beiden Seite von je einem kleineren Schiff begleitet wurde und somit in einem stilisierten V ankam - eine Anleihe an die Pferdeformationen im Krieg was ihm wenigstens ein gewisses Gefühl von Heimat vermittelte. "Castor mein Junge, ich hoffe du bist bereit - da vorne ist bereits der Hafen!" erklärte er dem anderen und ging selbst noch einmal nach hinten um dort seine vergoldete Rüstung anzuziehen, unter der er das berühmte, rote Gewand trug - purpur war einzig und allein Aurelius vorbehalten. Mit einer engen Wendung schließlich dockte das Schiff am Hafen an und der Steg wurde hinab gelassen, auf welchem Gaius in Begleitung von Castor hinab schritt.
Gast Gast
Thema: Re: Hafen von Vierra Mo Sep 29, 2014 10:21 pm
Die See war etwas, dass ihm noch nie sonderlich behagt hatte und mit jedem Tag auf hoher See hatte er sich ein Stückchen mehr nach dem Festland gesehnt. Egal wo er auch auf dem Schiff stand, er spürte überall dass hin und her Schaukel, dass ihn schließlich so aus dem Konzept gebracht hatte, dass er seinen Mageninhalt nie länger als ein paar Stunden behalten hatte. Ein paar der Seeleute hatten ihn den Hinweis gegeben einen Punkt in der Ferne zu fixieren, da sich dadurch angeblich der Körper ein wenig wohler fühlen würde, doch war dieser Versuch nur von mäßigem Erfolg gekrönt. „Ich zu allem bereit wenn es nur bedeutet, dass ich endlich wieder festen Boden unter den Füßen habe.“ Er schüttelte sich einen Augenblick lang, spuckte aus, doch der elende Geschmack von gepökeltem Fleisch und Schifsszwieback, welchen er so gut wie jeden Tag gegessen hatte, ließ sich einfach nicht von seiner Zunge entfernen. Stattdessen schien er sich mit jedem Versuch nur weiter auszubreiten, sodass Castor schließlich resigniert aufgab und sich ebenfalls gegen die Rehling stützte, den Hafen vor sich, welcher, dem konnte er nicht widersprechen, eine gewisse Ästhetik hatte.
Der Erzähler Spielleitung
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Thema: Re: Hafen von Vierra Mo Sep 29, 2014 11:03 pm
Zwei Tage zuvor hatte man erfahren, dass eine fyonarische Delegation auf dem Weg zu ihnen war, zumindest offiziell. Heute liefen ihre Schiffe in den Hafen ein und sollten von einer valencianischen Delegation begrüßt werden. Man war sich sehr unsicher darüber, welche Zwecke Fyonara verfolgte, da dieser Besuch doch sehr entgegen dem verlief, was man von diesem Land erwartet hätte. In Valencia ging man davon aus, dass die Fyonarer es eher unterlassen würden auf andere Reiche zu zugehen, einer der Gründe aus denen Herzog Javier noch immer beim Kaiser war. Aber sollte es sein wie es wolle, eine Delegation stand nun am Pier und wartete auf die Gesandten des Kaiserreiches. Als Gaius und Castor nun auf sie zu traten, folgten von den Höflingen, denen Prinz Ferrante von Gandía vorstand, eine Menge an Verbeugungen und Knicksen. "Seid willkommen im glorreichen Königreich Valencia. Wir freuen uns euch hier begrüßen zu dürfen.", erklärte Prinz Ferrante und musste sich anstrengen über Castors strengen Geruch nach Erbrochenem nicht das Gesicht zu verziehen, was ihm geradeso gelang. "Ich bin Ferrante de Miravalle, Prinz von Gandía. Vielleicht habt ihr meinen Vater Javier schon einmal gesehen. Er ist momentan auf diplomatischer Mission in Nicea."
Gaius Titus
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Thema: Re: Hafen von Vierra Mo Sep 29, 2014 11:13 pm
"Ave Ferrante de Miravalle" antwortete Gaius und ließ den Blick seiner wachen Augen über den Pier wandern, während er jeden einzelnen der dort Anwesenden musterte und seine linke Hand auf der Scheide seines Schwertes ruhte, welches jedoch keinen Knoten besaß. Die Sonne spiegelte sich auf seinem goldenen Brustpanzer, auf welchem das Bildnis der Schlacht um Fyham eingraviert worden waren und über dem der Schriftzug Amat Victoria Curam prangte. Er zeigte ein knappes Lächeln während er dem anderen eine kleine Schriftrolle überreichte, welche ihre Legitimität bestätigen sollte. "Ich bin überrascht eure Durchlaucht - man sagt, dass euer Reich berühmt für seine Feuerwerke ist" erklärte er und nickte dem Anderen zu. "Aber man sagt so vieles, nicht wahr?" er nickte zu Castor hinüber. "Wenn ich vorstellen darf - Zeptos Castor de Gaweia, Sohn seiner kaiserlichen Hoheit Aurelius de Gaweia - und ich bin Legat Gaius Titus"
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Thema: Re: Hafen von Vierra Mo Sep 29, 2014 11:42 pm
"Es ist ein wenig hell für ein Feuerwerk... außerdem veranstalten wir Feuerwerke eigentlich nur zu besonderen Anlässen.", erklärte Ferrante und strich sich durch das zurückgekämmte, blonde Haar. Ihm fiel sofort Gaius Hand auf dessen Schwert auf und war in diesem Moment froh einige Leibgardisten des Königs, sowie Angehörige der Stadtwache bei sich zu haben. Es wirkte alles andere als freundlich, geschweige denn diplomatisch, zwei Militär in ein anderes Reich zu senden, gerade wenn man darauf noch Gaius ungesichertes Schwert aufrechnete. Aber mochte es sein wie es wolle. Während Fyonara einem mit dieser Unhöflichkeit zu erschlagen drohte, hatte König Alejandro ihm und den anderen aufgetragen, alles hinter dem üblichen Schleier der Höflichkeiten zu verbergen. Er unterzog Castor nur eines kurzen Blickes, während Gaius einer etwas eingehenderen Musterung zum Opfer fiel. "Es freut mich den Sohn des Kaisers und einen Legaten der großartigen Armee Fyonaras kennen lernen zu dürfen. Leider muss ich euch mitteilen, dass der König schon vor drei Tagen mit der alagaesischen Gesandten aufgebrochen ist. Die Kunde eurer Nachricht hat ihn nur knapp verpasst und so müsst ihr mit seinen Vertretern und Beratern vorlieb nehmen.", erklärte Ferrante mit Bedauern im Gesicht.
Gaius Titus
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Thema: Re: Hafen von Vierra Mo Sep 29, 2014 11:48 pm
"Wir werden warten" lautete Gaius knappe antwortet, während er sanft und freundlich lächelte. "Ich bin mir sicher, dass die Vertreter und Berater uns vorzüglich zu unterhalten wissen. Ich wollte schon stets mich mit der fremdartigen Küche eures Landes vertraut machen. Ich bin mir sicher, eure Gastfreundlichkeit wird uns die Wartezeit wahrlich verkürzen. Es sei denn natürlich ihr wollt uns begleiten und wir stoßen einfach zu dem König? Immerhin hat euer Abgesandte uns auch angeboten das Land des jeweils anderen zu besichtigen und ich halte es stets für eine äußerst erfrischendes Steckenpferd durch andere Länder zu marschieren!" erklärte er und nickte. "Nun denn, ich bin mir sicher das ihr heute im Laufe des Tages noch besseres zu tun habt wir wollen also nicht weiter trödeln. Eure Pagen werden doch mit Sicherheit unser gesamtes Gepäck ins Schloss bringen lassen, nicht wahr?"
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Thema: Re: Hafen von Vierra Di Sep 30, 2014 12:05 am
Halb hinter Castor und Gaius hatte sich die hochgewachsene Gestalt einer gerüsteten Frau abgehoben, die mit steinerner Miene die Szenerie beobachtete, die sich ihr hier bot und deren helle blaue Augen stetig aufs Neue von einem zum anderen wanderten. Eine ihrer schlanken Hände schwebte über dem Griff eines Schwertes im Stil ihrer alten Heimat Fyham und die langen, pechschwarzen Haare fielen ihr glatt und offen auf die goldene Rüstung, die sie am Leib trug und die sie vor eventuellen Angriffen schützen sollte. Lyall war vor über einem Jahr nach Fyonara gebracht worden, unmittelbar nachdem die Soldaten dieses Reiches Fyham übernommen hatten und nachdem sie sich als widerspenstig genug erwiesen hatte, war ihr gestattet worden, jenes Amt auszuführen, das sie stetig hatte ausüben wollen - sie hatte sich mit Loyalität und Ehrerbietung erkenntlich gezeigt und schnell gelernt, dass es eben diese Eigenschaften waren, die in ihrer neuen Heimat geschätzt wurden. So war es einfach gewesen, sich dort Freunde zu machen und jene waren es, die es ihr nun erlaubten, sich frei in dem Reich bewegen zu dürfen und nun zum ersten Mal Botschafter zu begleiten, die ein anderes Land besuchten - Lyall hatte geschworen, sie lebend und unversehrt wieder zurück zu bringen und so wartete sie nur darauf, dass einer der Valenci einen falschen Schritt machte und ihr damit Grund genug gab, ihn eine Hand zu kosten. Fyham war für sie ein Gefängnis gewesen, hatte sie dort lediglich als Bürgerliche gelebt und mit den Männern üben können, die es ihr gestatteten - einer der Händler hatte sie als junges Mädchen in einem Wald gefunden und aufgezogen, sie versucht zu erziehen, doch alte Strukturen wurde Lyall auch hier nicht los. Sie hatte sich nie als eine der Bürgerlichen gesehen und im Kampf ihr Seelenheil gefunden, in dem Blut, das sie vergießen konnte und der Möglichkeit, einem anderen ihre Überlegenheit zu demonstrieren. Die Worte, die sie nun hörte und die sie mehr schlecht als recht verstand, waren so hochtrabend, dass sie immer wieder Mühe damit hatte, ihr Gesicht nicht in Ekel zu verziehen und sich stattdessen wieder auf das zu konzentrieren, was um sie herum geschah. Jeder Wind sorgte für Misstrauen, jeder fremde Geruch verursachte ihr Unbehagen und ließ ihre Muskeln aufs Neue anspannen und als der Legat sich mit dem Jungspund schließlich in Bewegung setzte, setzte auch Lyall einen Schritt nach vorn und schob sich zwischen die Männer des jungen Prinzen, der sie hier begrüßt hatte und denen sie nicht eine einzige Sekunde lang vertraute.
Gast Gast
Thema: Re: Hafen von Vierra Di Sep 30, 2014 6:31 pm
„Es freut mich außerordentlich.“ Erwiderte Castor, welcher nun seinerseits, als einer der Abgesandten seines Landes eine dementsprechende Begrüßung folgen lassen musste und sich dementsprechend verbeugte. „Nun es stimmt mich traurig das der König uns nicht selbst empfangen kann, sind die letzten Verhandlungen unserer Länder doch derart … offen geblieben, dass ich mir erhofft hatte bereits auf der Reise zum Anwesen seiner Hoheit die ersten paar Dinge besprechen zu können. Aber ich bin mir sicher der König hatte gute Gründe, einen seiner Leute zu schicken.“ Er ließ einen prüfenden Blick zu Gaius wandern, ehe er seine Umgebung sondierte. All die Geschichten die er bisher über diese Land gehört hatte, stellten sich in diesem Augenblick als wahr heraus, denn allein der Hafen der Stadt glänzte mit prunkvollen Bauten, gepuderten Damen mit Schirmen die sie vor der Sonne schützten, Adligen die in Sänften getragen wurden und Scheiße, die, um das Bild der Stadt zu wahren, in die dunklen Ecken geschoben wurde. Gleichwohl besah er sich die Schiffe, von denen eine beträchtliche Summe vor Anker lag und nicht wenige davon schienen eine militärische Natur zu haben und in jenem Moment dankte er seinem Vater im Stillen dafür, dass er ihn als Kind nicht nur mit den anderen Jungen hatte herumtollen lassen, sondern ihm, zusätzlich zu dem normalen Unterricht, noch einige Lehrer geschickt hatte. Zwar hatten die wenigsten davon die Aufgabe dem Jungen etwas beizubringen, dass ihn auch nur ansatzweise im militärischen Wesen schulen sollte, doch hatte er dennoch zwangläufig einige Dinge gelernt, die er jetzt allzu gut adaptieren konnte. Allein die Beschaffenheit des Bugs, die große des Schiffen und deren gesamte Form, die größtenteils Stromlinienförmig war und wohl nicht den Sinn hatte, möglichst viele Passagiere zu transportieren, war ein eindeutiges Indiz. Katapulte und ähnliche Fernwaffen fehlte zwar auf den Decks, doch konnte dies auch gut und gerne daran liegen, das sie unter Deck oder in einer der Werften lagen, um vor der Witterung geschützt zu werden.
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Thema: Re: Hafen von Vierra Di Sep 30, 2014 10:26 pm
Ferrante hob verwundert eine Augenbraue ob des Wortes 'marschieren', wandte sich dann jedoch mit einem spöttischen Lächeln den Kutschen zu und führte die Gäste auf diese zu. "Die Reiseroute des Königs ist nur den wenigsten zugänglich. Wir kennen nur einige Eckdaten und werden versuchen ihn dort von eurer Ankunft zu unterrichten.", erklärte Ferrante und lachte innerlich. Ihm war die schwer gerüstete Frau aufgefallen, die sich zwischen die anderen Wachen gedrängt hatte und er war außerordentlich überrascht gewesen. Ferrante hätte nicht damit gerechnet, dass in der fyonarischen Armee Frauen zu den Waffen greifen durften, aber mochte es sein wie es wollte. Ein Page öffnete die Tür zu der Kutsche und Ferrante ließ die Gesandten zuerst einsteigen, während er der bewaffneten Frau mit einer kurzen Bewegung ein Pferd heran rief. Dann stieg er zu den anderen in die Kutsche und schlug die Tür zu. "Ich hoffe euch gefällt die Unterkunft die euch zur Verfügung gestellt wird, sie wurde in den letzten Tagen nur für euch hergerichtet und sollte in jedem Fall Platz für euer Gepäck bieten.", erklärte Ferrante, während der Wagen sich in Bewegung setzte. Es war ein wenig stickig unter dem Dach, doch auch kühler, was wohl besonders angenehm für die gerüsteten Fyonarer war.
Gaius Titus
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Thema: Re: Hafen von Vierra Di Sep 30, 2014 10:41 pm
"Ich hoffe doch, dass die Unterkunft auch uns genug Platz bietet. Der valencianische Abgesandte genießt seine Anwesenheit in einigen unserer luxuriösesten Unterkünfte" erwöhnte Gaius ehe er in die Stickige Kutsche einstieg. Sie wussten ganz genau wie Frau Fiorenza empfangen worden war und Gaius war sich sicher, dass Ferrante wusste, dass sie es wussten. Dieses verdammte Land war ein Schlangennest voller vergoldeter Schlangen, die sich gegenseitig am Schwanz lutschten. "Aber ich danke euch, dass ihr trotz allem unsere Ankunft so kurzfristig organisieren konntet. Ich denke wir werden die kommenden Tage im Schloss verbringen und uns ein wenig die Stadt und die Sehenswürdigkeiten dieser ansehen - bis der König zurückgekehrt ist und Zeit hat uns zu empfangen. Sagt, ich bin ein Freund der gut bürgerlichen Küche und allgemein an der kulinarischen Vielfalt eines Landes interessiert. Gibt es gehobene Gasthäuser hier in der Stadt, die bäuerliches Essen servieren?"
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Thema: Re: Hafen von Vierra Di Sep 30, 2014 11:01 pm
"Ja ich hörte bereits davon wie mein Vater... in eurer Heimat untergebracht wurde.", erwiderte Ferrante mit einem bitteren Zug um die Lippen. Er hoffte dass Gaius und Castor ein ähnliches, wenn auch nur versehentlich auftretendes, Schicksal ereilen würde, in Form eines langen Fortbleiben des Königs. "Und selbstverständlich werdet auch ihr genug Platz haben, mehr als genug.", erklärte er dann mit einem freundlichen Lächeln. Die Kutsche fuhr durch die Straßen der Stadt und durch die Fenster konnte man die schönen Gebäude, die beschäftigten Menschen, die glitzernden Kanäle und die überfüllten Marktplätze sehen. "Wir sind ein gastfreundliches Volk und werden euch nur zu gerne die Sehenswürdigkeiten in und um Vierra zeigen. Doch sagt; Warum wollt ihr in eines der überfüllten Gasthäuser? Unsere Köche können euch die... bürgerlichen Gerichte ebenso gut zubereiten, oder wir lassen sie euch aus einem der Gasthäuser bringen. Das ist nun wirklich kein Problem.", versicherte Ferrante mit einer wegwerfenden Handbewegung und einem kurzen Lachen.
Gaius Titus
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Thema: Re: Hafen von Vierra Di Sep 30, 2014 11:05 pm
"Ich bin ein einfacher Soldat. Ich bin der Sohn einer Hure mein Freund und nun sitze ich hier mit euch edlem Blut zusammen in einer Kutsche, weil ich es mir erarbeitet habe und Fähiger bin als alle, die zusammen mit mir angefangen haben" erklärte Gaius und zuckte mit den Schultern. "Ich habe in Schlachten gekämpft und billiges, aber nahrhaftes Soldatenessen zu mir genommen. Ich bin ein Mann des Volkes, der Schenken und Wirtshäuser. In meinen Adern fließt das Blut einfacher Bürgerlicher und ein bürgerliches Essen benötigt die dementsprechende Umgebung. Den Geruch des Gasthauses, die Musik und die Stimmen des einfachen Volkes. Genauso gut könntet ihr mir vorschlagen mir mein Lieblingslied vorzusummen statt es von einer Musikantentruppe spielen zu lassen - auf den ersten Blick mag es das Selbe sein. Doch wer sich damit auskennt weiß, dass es ein Himmelweiter unterschied ist ob ich etwas zu mir nehme oder ob ich es in mich aufnehme"
Septim trat langsam und mit gezielten Schritten die langen Planken hinab während seine dunklen Augen an der Adlernase vorbei zu dem jungen Prinzen sahen. Es waren kalte Augen mit dem mörderischen Glanz eines Raubtiers in ihnen. Noch einen Schritt, dann noch drei und Septim hatte schließlich festen Boden unter den Füßen, ehe er seine Kapuze zurück schlug und sich von einigen Bediensteten, welche alle so gekleidet waren wie er selbst eine kleine Schatulle bringen ließ während das große Segel langsam eingeholt wurde. Er ließ sich die Schatulle bringen, öffnete diese dann und hielt dem Prinzen den Inhalt der Schatulle entgegen. Es war die zusammengerollte Abmachung, welche der Vater des jungen Prinzen und Aurelius unterschrieben hatten. "Der Friedensvertrag" meinte er schließlich in fließendem Valenci und schenkte dem anderen ein Lächeln. "Mit besten Grüßen" schloss er schließlich
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Ferrante lief es eiskalt den Rücken herunter, als er Mann sah der die Planke herunter kam. Er war aus der Águila Clandestino vieles gewohnt, doch dieser Mann war etwas anderes, wie er von einem ihrer Schiffe herunter kam und der Schwester des Königs den Friedensvertrag entgegen hielt. Es hatte sich eine kleine Traube aus Menschen gebildet, unter denen Adlige, Magier, bürgerliche und das gemeine Volk waren. Alle schienen verwirrt, sie hatten alle mit Herzog Javier gerechnet, Ferrante hatte darauf gehofft, doch nun stand dieser seltsame Mann, dort und tat, was sein Vater hätte tun müssen. "Wo ist mein Vater?", fragte Ferrante plötzlich und so sehr er sich dafür auch verfluchte, mit ein wenig Angst in der Stimme. "Wer seid ihr?", stellte er die Frage hinterher und sah sich nach den Wachen um, bemerkte wie eine Magierin neben ihn trat und ihm die Hand auf die Schulter legte. Sie schienen alle einen Verdacht zu haben, er selbst hatte ihn, doch er wollte es nicht wahr haben.
"Euer Vater" echote Septim und verneigte sich mit einem Schritt nach hinten und zur Seite ausgebreiteten Armen. "Ich vergaß" er wandte sich zu dem Schiff um und streckte die Hand aus zu dem Schiff, welches nun mit einem rattern die Segel hinab ließ. Die Takelagen ratterten als die dicken Seile nach unten rauschten, Gegengewichte nach oben gezogen wurden und sich das lange Segeltuch an welchem sich die Männer zuvor zu schaffen gemacht hatten sich nunmehr zu voller Größe aufblähte. Dort - mitten auf dem Segel war die Haut des Abgesandten genäht worden, welche offensichtlich fein säuberlich abgetrennt worden war - man erkannte noch die Haare, den Teint, die Augenbrauen - nur das Gesicht wirkte merklich straff gezogen. Auch alle Kriegsschiffe im Hafen ließen nun ein anderes Hauptsegel hinab, welches das Wappen Fyonaras trug. "Euer Vater ist gestorben wie er lebte - als Seefahrer. Als Teil seines Schiffes." er sah dem Prinzen und dann der Schwesters des Königs in die Augen, deutete noch einmal auf die Kriegsschiffe welche sie in den Hafen gelassen und nunmehr und Fyonarischer Kontrolle waren und sah dann wieder zur Schwester der Königs. "Und nun bringt mir die Männer nach denen mein Herr verlangt - so sollt ihr eure Frieden haben" er lächelte. "Alle wollen sie die Welt regieren. Doch nun nach den Regeln Fyonaras"
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Thema: Re: Hafen von Vierra Sa Okt 04, 2014 12:35 am
Lucia übergab sich auf den Friedensvertrag, den sie noch immer in ihren Händen hielt. Einige der Frauen fielen um, es gab andere die sich ebenfalls übergaben, oder zumindest würgten und so gut wie jeder wandte sich von dem schauerlichen Anblick ab. Doch Ferrante starrte weiter auf das schreckliche Schauspiel, dass sich ihm bot und wusste nicht was er machen sollte. Darauf war er nicht vorbereitet, darauf war keiner vorbereitet gewesen. Der Tod eines Herzogs, der Tod des Admirals der valencianischen Flotte, war etwas das man niemals hätte erwarten können. Darum sandten sie Magier als Botschafter, sie gerieten nicht in sowas. Die Magierin die ihn an der Schulter gehalten hatte versuchte nun ihn dazu zu bewegen sich abzuwenden, doch er ließ es nicht zu. "Ihr Monster! Wie konntet ihr nur?! Er war Herzog, mein Vater und Admiral der Flotte! Das ist...", ihm versagte die Stimme und seine grünen Augen füllten sich mit Tränen. Das durfte nicht wahr sein, das konnte sie nicht getan haben. Mit ihnen wollten sie ein Bündnis? Ferrante wollte sie nun alle nur noch Bluten sehen. "Wachen...!", rief er, doch er wurde unterbrochen. "Wachen, Haltung annehmen!", schnitt eine andere Stimme durch die Luft, die das Valenci geradezu sang. Die Männer standen sofort stramm und postierten sich in einer Reihe, an der nun Griffith, in weißer Rüstung und auf einem Schimmel, vor rüber ritt. Vor Septim hielt er, stieg ab und nahm dem Helm vom Kopf, unter dem das weiße Haar zum Vorschein kam, das nicht zu dem jungen Gesicht passen wollte. "Meine Männer werden erst einmal unsere Schiffe zurück nehmen. Mein König wird bald zurück sein und sich mit euch über den Gefangenen... Austausch unterhalten. Ich bin nur Befugt euch den Sohn des Kaisers zu geben.", erklärte Griffith entschuldigend und neigte ehrfurchtsvoll das Haupt vor der seltsamen Gestalt, die sich sehr viel auf sich und sein Land einzubilden schien.
Septim
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Thema: Re: Hafen von Vierra Sa Okt 04, 2014 12:42 am
"Ihr werdet sie mir alle geben" antwortete Septim leise und mit bedacht während er den Kopf vor Griffith neigte. "Denn ich bin befugt diese Forderung zu stellen" erklärte er Seelenruhig während er sein Gewicht leicht verlagerte und seine dunklen Augen auf allen Anwesenden lagen, sie mit seinem Blick fesselten. "Es wird keine Unterhaltungen geben. Ich bin von allen Vorkommnissen unterrichtet. Mein Herr ist von allen Vorkommnissen unterrichtet. Ihr unterliegt dem Trugschluss, dass das hier Verhandlungen sind. Ihr irrt - die Verhandlungen hätte euer Herrscher mit den abgesandten unseres glorreichen Imperiums führen können doch er zog es vor mit seiner neuen Gespielin durch die Länder zu reisen während unsere Abgesandten, unsere Geschenke von euch schändlich behandelt wurden. Die Zeit der Verhandlungen ist beendet" erklärte er und deutete auf die Flagge. "Dies hier ist das letzte Angebot des gütigen Imperators Aurelius der Gaweia und ihr seid gut beraten es anzunehmen. Sollte ich nicht mit allem zurück kehren nachdem ich verlange werden wir es uns nehmen. Und dann wird euch keine Geisel dieser Welt mehr etwas helfen" sein Blick lag kalt auf dem Hauptmann. "Ihr diktiert keine Preise mehr. Ihr habt das Recht verspielt Teil dier Verhandlung zu sein"
Der Erzähler Spielleitung
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Thema: Re: Hafen von Vierra Sa Okt 04, 2014 9:57 pm
Griffith blickte den Boten mit kalten Augen und unbewegter Miene an, während die kühle Meeres Luft über sie hinweg fegte. Nach einigen Augenblicken trat er einen Schritt zurück, wandte sich ab und ging auf sein Pferd zu. Es waren nun schon mehr Soldaten anwesend und inzwischen mussten sie darauf achten, dass der wütende Mob sich nicht über dem Pier ergoss und die Fyonarer ihrer gerechten Strafe zuführte. Die Kunde von den getöteten Seefahrern und dem ermordeten, sowie verstümmelten Herzog hatte sich wohl wie ein Lauffeuer in der Stadt verbreitet. Es war noch immer ein grausiges Schauspiel wie die Haut des Mannes, auf dem Segel im Wind flatterte und es war eine Beleidigung, dass ihre anderen Schiffe das Wappen Fyonaras trugen, eine Beleidigung die den Mob nur noch weiter aufstachelte. Auch Griffith fiel es schwer seinen Soldaten nicht den Angriff zu befehlen. Der Hauptmann setzte sich den Helm wieder auf und schwang sich in einer fließenden Bewegung auf seinen Schimmel. Seine hellblauen Augen fixierten Septim. "Wozu ihr befugt seid, interessiert hier offensichtlich keinen.", begann Griffith und deutete mit einer Handbewegung auf den Mob. "Und all das, was ihr hier her gebracht habt, in unseren Hafen, ist nicht mehr als eine Beleidigung. Ihr habt auf uns und unser Land gespuckt.", sprach Griffith mit ruhiger Stimme weiter. Es war mit einem Mal sehr ruhig, die Leute wollten hören was gesagt wurde. "Mit so vielen Toten... Mit so vielen die ermordet wurden, mit so vielen Frauen die nun Witwen und Kindern die nun Waisen sind, habt ihr diesem Land wenige Möglichkeiten offen gelassen.", erklärte Griffith und sein Pferd bewegte sich langsam weg von Septim auf die Stadt zu. Er blickte auf die Turmuhr, die am Hafen stand. "Der Sohn von Aurelius de Gaweia wird zu euch gebracht, als Zeichen dass wir keine Monster sind. Eine Stunde danach werdet ihr ablegen und eurem Herrn sagen, dass mein König sich gerne persönlich mit ihm unterhalten würde. Erhalten wir in zwei Wochen und zwei Tagen keine Antwort, nehmen wir das als Kriegserklärung.". Griffith kam an der Doppellinie aus Soldaten an, die den Pier abriegelte, an dem die fyonarischen Schiffe lagen. Man machte ihm den Weg frei, während die Glocken der Festung zu läuten begannen. Sie trugen die Kunde über die Toten weiter. "Der Hafen wird abgeriegelt, niemand betritt oder verlässt ihn ohne meine Erlaubnis.", befahl der Hauptmann einem seiner Männer, der sich verneigte und zu seinem Pferd rannte. Griffith ließ sein Pferd hinter dem Mob zum Stehen kommen und blickte zu Septim hinüber.
Septim
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Thema: Re: Hafen von Vierra Sa Okt 04, 2014 10:09 pm
Septim ließ in aller Ruhe die Schultern kreisen, ehe er den Kopf nach links und dann rechts legte und den Hals so überdehnte, dass es knackte. "Ihr begeht einen Fehler" meinte er leise und mit der Ruhe eines Toten. "All dies wäre niemals geschehen wenn euer König wüsste wo seine Prioritäten liegen sollten. Ihr habt uns gedroht und eine Antwort bekommen. Ihr wollt einen Frieden und ihr könnt ihn haben - aber noch immer seid ihr zu stolz" er spuckte aus. "Es gibt nichts was ihr tun könnt wenn dieser Sturm losbricht. Ihr werdet keine Freunde mehr haben. Euer Volk wird wegen euer Starrsinnigkeit leiden und noch ehe der erste Schnee auf dieses Land fällt werden sie euren Kopf fordern. Wenn ihr euch entscheidet dies zu tun - werden abetausende Soldaten in dieses Land einfallen und es bis auf seine Grundmauern einreißen. Von Valencia wird nichts mehr übrig bleiben als eine alte, bedauernswerte Erinnerung. Werft den Frieden nicht aus Eitelkeit fort" er spürte wie sich seine Muskeln anspannten während er die Lage sondierte. Es wäre keine Schwierigkeit eines seiner Messer auf den Hauptmann zu werfen, allerdings würde dies keines der Probleme lösen. "Wir fordern nur sechs Menschen Hauptmann. Es sind genug gestorben - wollt ihr sechs Menschen gegen euer ganzes Volk aufwiegen?" er lächelte nun nicht mehr, seine Augen waren ausdruckslos und beinahe stumpf. "Selbst euer König hat euch verlassen"