Foren Rollenspiel
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Foren Rollenspiel

Ein seit 2010 bestehendes Rollenspiel, das von der Vorstellungskraft seiner Nutzer lebt.
 
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Adriana Fiorenza
Der Erzähler
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Ileana Xeldaric
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyMo Okt 06, 2014 8:40 pm

Er hätte das nicht tun dürfen, er hätte sich ihr nicht so weit nähern dürfen, das wusste sie und ebenso gut wusste sie, welche Konsequenzen das für sie beide bedeuten würde, wenn auch nur eine einzige Menschenseele davon erfahren würde. Sie war verheiratet, rief sie sich immer wieder in Gedanken, sie durfte für niemand anderen etwas empfinden, so furchtbar ihre Ehe in diesen Zeiten auch schien und vor allem dufte sie noch nicht einmal in der Nähe eines Velaryon sein, schon gar nicht, wenn dieser Velaryon auch noch Brandon war. Sie kannte die Ansichten der anderen, wusste, dass Aiko wütend darüber sein würde - vielleicht würde es ihm auch einfach gleichgültig sein, weil ihn nur noch die Pflicht und die Unmöglichkeit einer Scheidung in dieser Ehe hielt, vielleicht würde er nur deshalb wütend sein, weil sie ihn damit bloß gestellt hatte. Es ging nicht - er durfte nicht bei ihr sein, er durfte sie nicht küssen, sie nicht einmal berühren und unruhig biss sie sich auf die Lippe, bemühte sich darum, seinem Blick auszuweichen und einen anderen Fixpunkt zu finden, während sie sich im Stillen zu fragen begann, seit wann sie so furchtsam geworden war. Es hatte sie doch früher nicht interessiert - früher war sie offener gewesen, impulsiver und eindringlicher, doch von all diesen Eigenschaften war inzwischen kaum mehr etwas übrig.
"Brandon ...", wisperte sie leise, in der Hoffnung, sie würde damit keine weitere Aufmerksamkeit auf sie beide ziehen und ließ ihre Augen langsam wieder zurück zu ihm wandern. "... wir dürfen das nicht ... du weißt, dass das gefährlich ist. Wenn dich jemand dabei erwischt, dass du bei mir bist und was du getan hast ... verstehst du denn nicht? Ich will nicht, dass dir etwas passiert - wenn sie dich hängen, was bleibt mir dann?", versuchte sie dann noch einmal leise auf ihn einzusprechen, sich mit einer Hand erneut die Tränen aus dem Gesicht wischend, um sich um Haltung zu bemühen.
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyMo Okt 06, 2014 9:48 pm

"Ich weiß, dass ich nicht darf, ich weiß was mir droht... doch ich weiß auch, ohne dich kann ich nicht sein kann. Lieber möchte ich die letzten Momente bei dir sein, um mein Leben glücklich zu geben, als mich von dir zu trennen und eines Tages verbittert in Schlaf zu sterben.", versicherte Brandon seiner einzigen Liebe und nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände, brachte sie so dazu ihm wieder in die Augen zu blicken, aus denen all seine Liebe sprach und die seine Worte nur bestätigten. Er konnte nicht mehr ohne sie leben, er hatte es ja versucht, doch letzten Endes hatten ihn seine Schritte immer wieder zu ihr geführt, letzten Endes war er doch immer bei ihr gewesen und hatte seine Gefühle einfach nicht verdrängen können. Nun war er endlich wieder hier, endlich erneut so nah bei ihr, hatte ihre Lippen gekostet und ihre Berührungen in sich aufgenommen, und nun sollte er wieder gehen? Wie könnte er, ohne sofort daran zu Grunde zu gehen? Wie könnte er, ohne alles zurück zu lassen, was ihn ausmachte, was er fühlte, was er sich wünschte. Er musste bei ihr bleiben, ob dies nun sein unausweichliches Ende bedeutete oder nicht. Lieber jung und schön, glücklich und in Liebe sterben, als alt und hässlich, verbittert und in Trauer dahinzuscheiden.
Er ließ ab von ihrem Gesicht, strich mit seinen Finger über die sanften Wellen ihrer Haare, fuhr mit seinem Blick jede Kontur ihres Gesichts ab, lauschte ihrem Atem... sie war noch jünger als er und wirkte um so vieles unglücklicher als er. Sie erlag schon viel zu lange ihrer Verzweiflung, ihrer Einsamkeit und ihrem Müßiggang. Sie verging in diesem Schloss, war sie doch schon viel zu lange hinter Mauern eingesperrt gewesen, fern ab von der Welt und bewacht wie ein teures Gut. Doch sie war wie ein Buch, dessen erste Seiten beschrieben waren und dessen Besitzer nun die Feder beiseite gelegt hatte. Mochten es die wundervollsten Worte sein, die je ein Mensch zu verfassen im Stande gewesen war, so war dieses Buch doch nicht gefüllt. Sie musste etwas sehen, sie musste die Welt sehen, die Menschen erleben und das Leben spüren können, oder diese ersten Zeilen würden verblassen und die Seiten von Motten zerfressen werden. "Du darfst von mir nicht verlange alleine zu gehen. Du kannst von mir nicht verlangen dich so zurück zu lassen. Ich würde an der Schuld vergehen, dass du noch immer so unglücklich bist und ich dennoch gegangen wäre. Und was brächte es dir? Ob ich nun hier bin und sterbe, oder gehe und dich nie wieder sehe - welchen Unterschied machte das?", fragte Brandon und ergab sich voll und ganz seinen Liebes Bekundungen, konnte er doch nicht verstehen, wie sie denken konnte, er könnte sie allein lassen. Er schwieg für einen Moment und nahm wieder ihre Hände in die seinen. Doch die Worte die er im Begriff gewesen war zu sagen schwanden wieder und sollten seine Lippen nicht mehr verlassen.
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyMo Okt 06, 2014 9:57 pm

Bisher war das ganze ja reines Gold und zuweilen sogar Belustigend gewesen doch die Schwingungen die er jetzt spürte, gepaart mit dem Blick den er durch eine der Lücken im Meer aus Büchern erhaschen konnte brachte ihn nun doch dazu in die ganze Geschichte einzugreifen. Was auch immer die beiden vielleicht mal verbunden haben mochte - zumindest glaubte Elijah etwas ähnliches aus den Worten heraus gelesen zu haben - der junge Adlige hatte nun gänzlich den Schalter umgelegt und schien einem beunruhigend, besitzergreifenden Wahn anheim gefallen zu sein. Wenn er jetzt nicht eingriff traute er es dem Anderen durchaus zu, dass er sich und sie aus dem Fenster stürzte um in den letzten Momenten seines jungen Lebens bei ihr sein zu können.
"Ich denke das reicht" ertönte nun seine Stimme und er glitt um das Bücherregal, ehe er sich mit locker vor der Brust verschränkten Armen hinter Brandon positionierte. "Das Mädchen weint, weil sie Angst vor dir hat und nicht weil sie aus Liebe vor dir vergeht du kranker Mistkerl" erklärte er und schüttelte den Kopf. "Ich würde vorschlagen du lässt sie los"
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Ileana Xeldaric
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyMo Okt 06, 2014 10:18 pm

Die Stimme, die sich urplötzlich mit in die Szenerie eingemischt hatte, brachte Ileana dazu wieder aus der Starre zu erwachen, in welche sie gefallen war und sich erschrocken weiter zurück zu ziehen, sich den Berührungen Brandons zu entziehen und von ihrem Platz aufzustehen, um ein paar Schritte auf Abstand zu gehen. Brandons Worte waren so süß und freundlich gewesen, so warmherzig als sie dieses Gespräch begonnen hatten, doch als er nun davon gesprochen hatte, dass sie beide gingen - fort von diesem Ort, hatte sie nicht mehr gewusst, was sie noch denken sollte. Niemals würde man es akzeptieren, dass sie fort ging, sie würden sie auf ewig jagen und wieder zurück bringen und Brandon trotz alledem hinrichten und seine Worte, so sehr im Wahn gesprochen, hatten sie im Augenblick eher verunsichert, als dass sie sie noch wahrhaft von seinem Vorhaben hätten überzeugen können. Sie wusste nicht, ob sie dem Fremden dankbar sein sollte, der hier nun stand, ob sie in Scham und Schande über ihr eigenes Verhalten vergehen oder wütend darüber sein sollte, was hier geschehen war - das, was übrig blieb, war nicht mehr als ihre eigene zitternde Gestalt, die inzwischen an einem der Bücherregale lehnte und die Arme um ihren eigenen Körper geschlungen hatte.
"... wer seid Ihr ...?", fragte sie schließlich, selbst wenn es wohl sinnvoller gewesen wäre, einfach die Wachen zu rufen, um diese Situation aufzulösen, aber das konnte sie in diesem Moment nicht. Wenn sie nach den Wachen rief, dann würde das bedeuten, dass Aiko von alledem erfuhr - wenn sie die Wachen rief, dann würde auch die Kirche von alledem erfahren und sie würde die Krone nur noch weiter in Verruf bringen. "... ich habe Euch hier noch nie gesehen ..."
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyMo Okt 06, 2014 10:31 pm

"Ein Freund" antwortete er knapp und seine dunklen Augen nahmen Brandon ins Visier der bisher weder etwas gesagt noch etwas getan hatte. "Adrianas Freund um genau zu sein und ich will genauso wie sie nur euer Bestes" erklärte er und betrachtete den jungen Adligen noch immer. Alles war bisher in einem heiseren, flüsternden Tonfall gesagt worden und noch dachte Elijah nicht daran dies zu ändern. "Wie euer Mann euch behandelt ist schändlich meine Königin und ich an eurer Stelle würde ihn zur Rede stellen, wenn mir diese Bemerkung erlaubt ist" erklärte er und leckte sich über die Lippen, ehe er wieder zu Brandon sah. "Aber was der junge Adlige hier spielt treibt mir die Galle hoch. Es geht ihm nicht um Liebe, ihr seht es in seinen Augen. Männer sind wie Tiere oh Königin. Alle Menschen sind das, aber Männer haben im allgemeinen mehr von dieser animalischen Seite in sich. Wir können es meist unterdrücken, wir können in der Gesellschaft leben und dann gibt es wieder Männer - so wie dieser Mann hier, der kann es nicht unterdrücken. Es geht ihm nicht um Liebe - es geht ihm darum euch zu besitzen. Das sieht man in seinen Augen und wenn er euch nicht haben kann, dann soll kein anderer euch haben." er schluckte und fuhr langsam fort. "Er will euch kein Freund sein sondern euer Besitzer. Ihr sollt sein Vogel sein, der in dem goldenen Käfig den er für euch vorgesehen hat das Lied der ewigen Liebe zwitschert bis er euer überdrüßig geworden ist." er atmete nun gänzlich ruhig. "Er ist eine Bestie, welcher die Liebesgedichte unserer Zivilisation den Geist verdreht haben. In seinem kranken Geist verschwimmen Wahrheit und Fiktion. Schaut in seine Augen Königin und ihr werdet es sehen. Dort seht ihr seinen Wahn. Er will euch nicht beschützen. Er will euch für sich beanspruchen. Ihr habt Freunde Ileana, das dürft ihr nicht vergessen. Ihr habt Adriana und auch ich werde zu euerer Seite stehen wenn ihr das wünscht. Doch diese Egobestie ist ein krankes Geschöpf das eingesperrt werden sollte ehe es noch jemanden verletzt. Er hat niemals einen Widerspruch gehört. Niemals ein Nein - und so glaubt er alles zu besitzen was er sich wünscht. Notfalls mit Gewalt"
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyMo Okt 06, 2014 11:06 pm

Brandon war zusammen mit Ileana aufgesprungen und hatte ihr verhalten beobachtet; Sie war panisch geworden, war vor ihm und dem Fremden zurück gewichen, hatte begonnen zu zittern und nichts von Liebe oder einem anderen schönen Gefühl ihm gegenüber hatte noch in ihren Augen gestanden. Und da war es ihm bewusst geworden, da war ihm die Wahrheit wirklich klar geworden. Er mochte mit ihr im Schicksal verbunden sein, doch das bedeutete noch lange nicht, dass sie das selbe für ihn fühlte, wie er für sie. Er hatte nur nicht gehen wollen, er hatte sie nicht zwingen wollen das Land zu verlassen, er hatte sie nicht mit sich zerren wollen und wie hätte er ihr etwas antun können, wenn er schon nicht einfach gehen konnte, wenn er sich nur durch den Tod von ihr trennen lassen wollte. Nein, was dieser Mann sagte war eine einzige Lüge, geboren aus der Verbitterung und der Schmach die ihm in Valencia widerfahren war. Ja Brandon wusste davon.
Er blickte Ileana entschuldigend an, er konnte ihr nicht böse sein. "Es... Es tut mir leid... Ich konnte dich nicht vergessen... Doch du solltest mich vergessen. Leb wohl.", wisperte Brandon, gerade laut genug, dass sie ihn hören konnte, wagte er doch nicht die Stimme zu erheben. Dann wandte er sich Elijah zu, dem Mann der zwischen ihm und dem Ausgang stand, zwischen ihm und der Pforte und die Tränen der Trauer die in seinen Augen aufblitzten, wurden zu Tränen der Wut. Er ging auf ihn zu und spuckte ihm in Gesicht. Ein Schaben war zu hören, eine Klinge funkelte ihm licht und Blut troff durch die Kleidung des Mannes. "Ihr habt keine Ahnung. Als wüsstet ihr was liebe bedeutete! Ihr seid nur verbittert, erkaltet weil der Gegenstand eurer Begierde in einem fremden Land gefunden hat, was ihr euch so sehnlichst von ihr gewünscht habt.", schimpfte Brandon und blickte auf den Mann am Boden, zeigte ein animalisches Lächeln. "Ja ich habe davon gehört, alle wissen es, sie wussten es, als sie euch hierher gebracht hat.", setzte er noch nach, ehe er an ihm vorbei schritt und durch die Flügeltür die Bibliothek verließ, auf der Suche nach den Treppen nach oben.
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyMo Okt 06, 2014 11:19 pm

Elijah keuchte während er nach dem Dolch tastete, welcher etwas Oberhalb der rechten Niere in seinem Fleisch steckte. Er keuchte, als der Schmerz nun heftiger durch seinen Unterleib schnitt und er keuchte heftiger, griff mit nunmehr blutigen und glitschigen Händen nach dem Bücherregal, rutschte beinahe ab aber konnte sich geradeso noch aufrichten. Seine Beine zitterten und Feuerschlangen wanden sich durch seine Eingeweide. Er hörte nur noch durch einen Schleier hindurch wie Ileana nach den Wachen rief, während seine Sicht immer wieder zersprang und schwarze Ränder sein Blickfeld dominierten. Nur in kurzen, nicht sonderlich kräftigen Stößen rann das Blut aus der Wunde und Elijah setzte einen Schritt vor den anderen, ehe er halt an einer Stuhllehne fand, sich noch darauf quälte und dann sitzen blieb. Er war kaum zwei Meter gegangen, doch war es ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen. Und wenngleich er es auch nicht vermutet hätte, der Dolch hatte stärkere Schmerzen hinterlassen als die Worte des Jungen, welcher in purem Hass und Zerstörungswut auf ihn losgestürmt war. Er schmeckte bittere Galle und schaumiges Blut in seinem Mund. "Wieso muss die Wahrheit.... immer so wehtun" flüsterte er derart heiser, dass sein Hals sich anfühlte als würde er in Flammen stehen während in seinen Augenwinkeln funkelnde Gegenstände auftauchten. Wachen natürlich...
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyMo Okt 06, 2014 11:29 pm

Sie war nicht einmal halb fertig geworden, als man sie verständigt hatte, nachdem Aiko das Schloss in Begleitung der Drachenreiterin verlassen hatte und hastig eilte sie jetzt durch die Gänge, begleitet von ein paar der hochgewachsenen Wachen des Schlosses, die ihr im Eiltempo von dem berichteten, was sie von alledem, was augenscheinlich in der Bibliothek geschehen sein musste, überhaupt wussten. Dinge, die ihr weder reichten, um sich ein Bild der aktuellen Ereignisse zu machen, geschweige denn, die ihr davon berichteten, in welchem Zusammenhang nun auch noch Elijah und Ileana und Brandon standen. Das, was sie wusste, war, dass Elijah verletzt worden war und dass der junge Velaryon flüchtig war - es hatte gereicht, um ein paar der Wachen aufzutragen, Velaryon zu suchen, bevor es zu weiteren Ausschreitungen kam während sie selbst ihre Schritte beschleunigt hatte, die sie zur Bibliothek führten.
Als sie nun die Bibliothek betrat, fand sie ein Bild des sprichwörtlichen Schrecken wieder - Blut lief über Elijahs rechte Hand, die er auf die Wunde an seinem Bauch gepresst hatte, war auf den Boden getropft - ein Bücherregal war umgefallen und die hölzernen Ablagen mit Elijahs Blut bedeckt während  Ileana mit kalkweißem Gesicht und am ganzen Leib zitternd im Raum stand und nicht ein einziges Wort über die blassen, zitternden Lippen brachte. "Bringt die Königin in ihre Gemächer und verständigt Lord Alvias. Er soll auf sie acht geben bis man den jungen Ser Velaryon gefunden hat! Niemand verlässt oder betritt das Schloss bis wir ihn gefunden haben!", ordnete sie mit fester Stimme an und die Männer gehorchten wortlos während sie neben Elijahs Stuhl in die Hocke glitt und seine Hand von der Wunde zog. "Ich muss dir zuweilen während der letzten Tage oft das Leben retten", bemerkte sie trocken und schob sich mit einer Hand die halbnassen, offenen Haare über die Schulter zurück ehe sie die Hände ausstreckte und nach der Magie in ihrem Inneren griff, um seine Verletzung zu heilen.
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyMo Okt 06, 2014 11:33 pm

"Gib doch zu, es entbehrt nicht eines gewissen Eros - die edle Dame die den Ritter retten muss. Wie eine Umkehrung aller alten Geschichten. Aber gewöhnlich warst du ja sowieso nie, nicht wahr?" fragte er leise und als Adriana den Dolch herauszog, warf er den Kopf in den Nacken und schlug die Zähne so heftig zusammen, dass selbst dieser Schmerz ihm bis in den Nacken fuhr. "Verflucht..." presste er hervor, ehe sich sein Atem wieder normalisierte während ihre Magie in seine Wunden überfloss. "Du weißt das ich davon nichts.... ach schon gut" er sah den Wachen noch nach wie sie Ileana weg brachten und schloss für einen kurzen Moment die Augen. "Ich sehe in letzter Zeit zuoft mein Leben an mir vorbei ziehen wenn du mich fragst" flüsterte er leise, während die Feuerschlangen langsam verglommen. Er wandte den Kopf und begegnete ihrem Blick.
"Du hast mir übrigends immer noch nicht meine Frage beantwortet"
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyMo Okt 06, 2014 11:40 pm

"Denkst du nicht, dass das momentan der ... ich weiß nicht ... vollkommen falsche Zeitpunkt ist, mein Herz? Bei dieser Frage dachte ich eher an ein wenig Zweisamkeit, weniger Bücher, weniger flüchtiger Irrer und vor allem weit weniger Blut - auch wenn ich gestehen muss, dass es durchaus etwas hat, auch dich einmal leiden zu sehen", schickte sie ihm vollkommen lapidar zur Antwort entgegen, ließ aber nur wenig später ein entwaffnendes Lächeln folgen, um ihren Worten die Schärfe zu nehmen, die ihnen im ersten Moment mitgeschwungen war und mit der sie ihn vielleicht vor den Kopf gestoßen hätte. Elijah war schon immer sehr speziell gewesen und sie hatte gewusst, dass er sich hier nur in Schwierigkeiten bringen würde, wenngleich sie auch nicht damit gerechnet hatte, dass er sich von einem jugendlichen Überzwerg mit Größenwahn und Bindungsstörungen gleich beinahe abstechen ließ - im Grunde genommen hatte sie weit eher damit gerechnet, dass sein surdanischer Dieb versucht hätte, den Schmuck von ein paar Adligen zu stehlen und dafür beinahe eingekerkert worden wäre. Das zumindest war die weit logischere Abfolge der Ereignisse statt jenem Grauen, dem sie hier nun begegnet war.
"Verrat mir doch erstmal, was überhaupt passiert ist, dass du plötzlich mit einem Dolch vor mir sitzt und Ileana vollkommen durch den Wind ist. Du warst keine Stunde allein hier und hast schon wieder alles auf den Kopf gestellt", wechselte sie nur wenig später geschickt das Gesprächsthema und hob die Augenbrauen ein Stück. "Vor allem nachdem du schon wieder die Bücher mir vorgezogen hast und mich von meinem wohl verdienten Bad abgehalten hast. Ich behalte es mir also vor, dich ein wenig schmoren zu lassen, was deine Antwort anbelangt."
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyMo Okt 06, 2014 11:48 pm

Elijah zeigte ein Lächeln, nicht weniger entwaffnend als das seiner Geliebten. "Ich hatte schon immer einen Hang zum Chaos. Es ist so... erfrischend, findest du nicht?" fragte er und legte den Kopf schief. "Der ständige Wandel dieser Welt belebt mich...." als er jedoch Adrianas Blick auffing wurde seine Miene wehmütiger. "Ich wollte ein wenig lesen, als ich hörte wie lächerlich schmalzige Liebesschwüre gesprochen worden waren. Also machte ich mich auf die Suche nach dem Ursprung dieses drittklassigen Liebesromans. Ich entdeckte die Königin und Brandon. Doch nach den Anfangs doch recht klassischen Liebesbekundungen wurde er immer fordernder, er küsste sie gegen ihren Willen, wollte sie für sich einnehmen und ich sah die Angst in den Augen der Königin. Also bin ich dazwischen gegangen und habe ihr seine wahre Gestalt offenbart. Die Egobestie in ihm, der sie nur besitzen und wie einen Vogel halten wollte. Das es ihm um Besitztum und nicht um Liebe ging. Scheinbar hat er das nicht gut aufgefasst"
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyMo Okt 06, 2014 11:58 pm

"Der kleine Velaryon also mal wieder ... er hat es schon bei der Hochzeit nicht lassen können, sich an sie ran zu machen, Aiko hätte ihn schon längst hinrichten lassen sollen, genauso wie seinen Onkel, aber dafür ist er zu weich und zu gutmütig. Er ist ein guter Mann aber der schlechteste König, den wir uns hätten vorstellen können, dicht gefolgt von Hamleigh ...", grummelte Adriana leise in sich hinein und schüttelte noch einmal den Kopf, Elijahs Erklärungen im Gedächtnis behaltend und sich vornehmend, nach Ileana zu sehen, sobald Elijah wieder halbwegs auf eigenen Beinen stehen konnte - das, oder sie einstweilen dafür gesorgt hätte, dass er ans Bett gefesselt war, um nicht noch mehr Dummheiten zu machen bis sie wieder zurück war. Beides hatte in ihrer Vorstellung ihre Reize und seufzend schob sie ihre inzwischen blutbesudelten Hände von der Wunde, ließ ihre Augen noch einmal über die Stelle gleiten, an welcher zuvor noch der Dolch gesteckt hatte und stieß ein unwilliges Schnauben aus. "Du wirst trotzdem ein wenig Ruhe brauchen. Magie kann keine Wunder vollbringen und ich habe lediglich den Heilungsprozess beschleunigt. Du wirst dich schlapp fühlen und das heißt, einstweilen will ich dich nicht außerhalb deines Bettes sehen", schallt sie ihn sacht und erhob sich dann von ihrem Platz, nur um ihn wenig später ebenfalls auf die Füße zu ziehen und ihm einen sanften Kuss auf die Wange zu hauchen.
"Ich überleg mir, ob ich mich dazu gesell ...", flüsterte sie nur leise und mit einem belustigten Lächeln auf den Lippen ehe sie gemeinsam mit ihm zur Tür trat. "Na komm schon, mein nicht ganz so strahlender Ritter. Ich bring dich in dein Bett."
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyDi Okt 07, 2014 12:04 am

"Klingt gut" antwortete Elijah und ließ sich von ihr aufhelfen, sich von ihr führen. Als er schließlich an der Türschwelle stand und die Wunde kaum mehr als ein ekelhaftes Ziehen an seiner Seite darstellte, da fiel alle Spannung von ihm ab. "Weißt du" meinte er mit einem Mal leise und schien irgendwo in die Ferne zu sehen. "Der junge Velaryon sagte etwas während er mir die Klinge in den Bauch Trieb: "Ihr habt keine Ahnung. Als wüsstet ihr was Liebe bedeutete! Ihr seid nur verbittert, erkaltet weil der Gegenstand eurer Begierde in einem fremden Land gefunden hat, was ihr euch so sehnlichst von ihr gewünscht habt" zitierte er. "Die Worte sind mir im Gedächtnis geblieben. Nicht weil sie darauf münzten was in Valencia geschehen ist. Nein. Es ging um das Wort. Er nannte dich einen Gegenstand. Er sagte, dass es alle wüssten" er hielt kurz Inne, sah sie dann mit einem scharfen und durchdringenden Blick an. "Du bist kein Gegenstand - du bist kein Stück Fleisch und es wird Zeit, dass die Adligen dies lernen. Schluss mit dem was wir bisher tun mussten. Wir werden sie nunmehr nicht mehr mit deiner Schönheit sondern unserer List überführen. Jeden einzelnen, der sich uns in den Weg stellt. Nie wieder wird dich jemand einen Gegenstand nennen. Niemals wieder."
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyDi Okt 07, 2014 12:16 am

Für einen kurzen Augenblick hielt Adriana inne und senkte den Blick, ließ Elijah los und machte einen Schritt zurück während sie seinen Worten lauschte und sich ein Lächeln auf ihren Zügen wiederfand, das ihre Augen nicht mehr erreichen wollte. "Ich habe es immer gewusst. Ich wusste, was sie über mich sagen und ich wusste auch, was ich zu tun hatte - einst noch um zu überleben, später um unseren Plan umzusetzen und heute, damit wir nicht erwischt werden. Elijah, sie werden ihre Ansicht über mich nicht verändern - ich bin in ihren Augen nichts anderes als ein Gegenstand. Etwas, das man gebraucht und dann fortwirft, wenn sie es nicht mehr benötigen - so wie es jede einzelne Frau in dieser Welt ist", antwortete sie dann und schüttelte noch einmal den Kopf, als wolle sie sich selbst von all diesen Gedanken abhalten, die sich in ihr aufdrängten und die letztendlich doch nur dafür sorgten, dass sie erneut den dumpfen Stich in ihrem Magen spürte, den sie dort bereits so oft schon empfunden hatte. Die Welt war einfach, wenn man als Mann geboren wurde und selbst, wenn die Kirche die Männer harscher bestrafte, so waren Frauen wie sie doch mit einer Erbsünde geboren worden - in Fyonara war die Magie der Fluch, wegen dem sie gejagt worden war, in Ryanti ebenso, hier wurde sie belächelt, weil sie eine Frau war. Es würde sich nicht ändern, nicht weil Elijah oder sie es wollten - nicht nach so vielen Jahrhunderten.
"Mein Ruf ist kompromittiert, Elijah, so oder so. Für sie bin ich nicht mehr als eine Hure - nicht mehr, als jemand, der zu viel Macht besitzt und den sie am Liebsten tot sähen. Es ist löblich, dass du das ändern willst, aber es ist schon gut, dafür brauchst du dich nicht anzustrengen. Wenn ich das sein muss, damit eines Tages niemand mehr unter meinem Fluch leiden muss, dann bin ich es eben. Sie können meinen Körper haben, aber meine Seele und mein Herz wirst immer nur du besitzen."
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyDi Okt 07, 2014 12:24 am

"Nein" antwortete Elijah und schüttelte den Kopf, nun düsterer als zuvor. "Oh nein. Alle Lebewesen auf dieser Erde sind gleich. Ich habe praktisch jedes Lebewesen schon einmal auf einem Seziertisch gehabt. Jedes Geschlecht und jede Tierart aufgeschnitten und soll ich dir etwas sagen? Sie sehen alle gleich aus" langsam griff er nach ihrer Hand. "Was wir wollen Adriana ist nicht einfach nur unseren Plan in die Tat umzusetzen. Denn damit ist es bei weitem nicht getan. Wenn wir wollen, dass diese Welt zu einem wahrhaft besseren Ort wird - dann ist in dieser Welt kein Platz für Unterschiede. Sie sind alle gleich - alle" er griff langsam nach ihrer Hand.
"Und wenn ich sie bei lebendigem Leib aufschneiden muss um es ihnen zu beweisen. Du bist nicht weniger Wert als irgend ein Mann. Als irgend ein Adliger. Als irgend einer jener Menschen die sich das Maul zerreißen. Und sie alle werden des noch lernen müssen. Und es wird eine bittere Erfahrung für sie werden. Wir haben keinerlei kleinliche und bemeitleidenswerte Ambitionen wie all die anderen dort draußen mein Herz. Wir werden eine Kraft erschaffen, die das Geschick allen Lebens aus den Angeln hebt. Und wir werden die Welt verändern"
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Ser Taler von Erlenwald

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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyDi Nov 18, 2014 3:48 pm

Weder der Komparativ, noch der Superlativ des Wortes besorgt hätte das getroffen, was Taler jeden Abend empfunden hatte, wenn er die Schicht einer Wache übernommen hatte, die zum aktuellen Zeitpunkt gegen die Syphilis kämpfte und diesen Kampf scheinbar mit jedem Tag ein wenig mehr verlor. Da die Stelle eben jener Person jedoch direkt vor den königlichen Gemächern war, hatte er jeden Abend lese, gedämpfte Schreie, Flüche, Schmerzenslaute und ab und zu auch ein leises Wimmern gehört. Gawain musste seinen besorgten Blick, der so gut wie jeden Abend aufgetaucht war bemerkt haben, denn er hatte ihm, noch bevor er seine Gedanken ausgesprochen hatte, von möglichen Interventionen abgeraten. Doch was war all die schnöde Ritterehre, wenn es diese nicht einmal einem Mann erlaubte einer jungen Dame und gleichzeitig seiner Königin zu helfen, die von ihrem Mann misshandelt wurde, denn davon zeugte sowohl ihr Körper, wie auch ihre Haltung und ihre Mimik, mit der Taler sie in der Bibliothek wiederfand.
„Majestät.“ Er verneigte sich leicht, nahm den alten Hut ab, der ihm über all die Jahre treuer als jeder Gaul oder jede Frau gewesen war, hielt einen Augenblick inne und setzte sich dann vor die junge Frau, als diese ihn mit einer raschen Handbewegung gewähren ließ. „Majestät, ich weiß es steht mir nicht zu euch etwas zu fragen oder mir gar heraus zu nehmen, euch einen Hinweis zu geben. Doch fühle ich mich, weder als Staatsmann, noch als Ritter oder gar als einer der Generäle eurer Armee dazu verpflichtet, sehr wohl jedoch als alter Mann der es nicht mitansehen kann, wie eine junge Rose unter harten Stiefeln zertreten wird.“
Sie trug etwas langärmliges, doch selbst der Stoff, der kurz vor dem Handgelenk endete, konnte nicht alle Spuren der Vergewaltigung verbergen. „Hoheit, ich will euch helfen so gut ich kann, wenn ihr mir die Erlaubnis gebt, euch zu helfen.“
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Ileana Xeldaric
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyDi Nov 18, 2014 5:05 pm

Es waren ein paar der Wachen gewesen, die mitten in der Nacht aufgetaucht waren und Aiko von einem Zwischenfall mit dem König der Valenci und der jungen Schülerin Adrianas berichtet hatten, von der Verletzung eines fyonarischen Soldaten und dem Ungemach seines Herren - es waren diese Nachrichten gewesen, die Aiko aus ihrer beider Schlafgemach getrieben hatten und ihr damit Zeit gegeben hatten, sich selbst über all das bewusst zu werden, was vorgefallen war. Eine der Zofen, denen sie vertraute, hatte ihr ein Bad eingelassen und die Wunden weitestgehend behandelt, welche die grobe Behandlung an ihrem Körper hinterlassen hatte ehe sie ihr ein Kleid zurecht gelegt hatte, indem ein großer Teil der blauen Flecken für alle anderen nicht sichtbar waren. Ileana hatte das Mitleid in den Augen der jungen Frau gesehen und sie ein tapferes Lächeln sehen lassen, selbst wenn ihr gar nicht danach war, bevor auch sie das Schlafgemach verlassen hatte, um zur Bibliothek aufzubrechen, Fenrir wieder an ihrer Seite, den Aiko zuvor so grob aus dem Zimmer vertrieben hatte.
Sie hatte nie geglaubt, dass sie jemand sein würde, der so etwas eines Tages über sich würde erdulden müssen, sie hatte nie geglaubt, dass die Realität für sie selbst eines Tages so aussehen würde, dass der Mann, der ihr einst Liebe und Treue geschworen hatte, sich nun gewaltsam das nahm, was er wollte, ohne sie zu fragen und sie selbst zu berücksichtigen. Die Bibliothek war ihr so oft bereit Zuflucht gewesen und so hatte sie sich auch jetzt dorthin zurückgezogen, sich eines der Bücher genommen, selbst wenn sie dessen Inhalt im Augenblick überhaupt nicht zu greifen vermochte. Als Talers Stimme nun erklang hob sie den Kopf und zog die Ärmel höher, in der Hoffnung, er würde die blauen Flecke an ihren Gelenken nicht erkennen ehe sie sich zu einem Lächeln durch rang. "Ihr seid spät wach, Ser von Erlenwald", begrüßte sie den alten Ritter und schlug das Buch auf ihrem Schoß zu, dem großen Wolf an ihrer Seite sanft über das weiche Fell streichelnd. "Wobei möchtet Ihr mir helfen, Ser? Ich fürchte, ich verstehe nicht."
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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyDi Nov 18, 2014 5:24 pm

„Majestät.“ Er legte den Kopf nieder und schien einen Augenblick lang zu überlegen, abzuschätzen ob er wirklich das sagen konnte, was er wollte. Ser Gawain hatte von Verrat, von Instanzen gesprochen, die man nicht anrühren dürfe, da sie keinerlei Befugnisse darüber hatten, doch was zählten all diese Vorsätze, all diese Regeln, wenn es dadurch möglich war das Menschen die nicht einmal wirklich Erwachsen waren einfach so geschunden und geprügelt wurden, ohne dass auch nur ein einziger etwas dagegen sagen konnte? „Ich hielt in den letzten Nächten immer wieder vor eurem Gemach Wache Hoheit und meine Ohren sind nicht so schlecht wie die der meisten alten Ritter. Ich will euch weder etwas in den Mund legen, noch will ich euch befehle erteilen. Ihr seid meine Herrin und nicht umgekehrt. Doch durch eben dies fühle ich mich verpflichtet euch zu sagen, dass ihr eine bessere Behandlung verdient als das, was ihr im Augenblick erhaltet.“
Für einen kurzen Moment schwieg er, als wolle er hören, ob im nächsten Moment das Surren eines Pfeiles zu hören war, der seine ach so verräterische Kehle durchbohren würde. Ein absurdes Bild sicherlich, doch bei dem derzeit recht latenten Gemütszustand des Königs nicht ein vollkommen ausgeschlossen. „Redet darüber Hoheit, wenn nicht mit mir, denn ich bin ein Mann und kann die Belange eures edlen Geschlechts nicht in vollem Umfang verstehen, dann mit einer anderen Frau. Und wenn ihr mich um etwas bittet, so werde ich nicht zögern euch zu dienen. Jeder Mensch der aufrecht lebt hat das Recht, körperliche Unversehrtheit zu genießen.“
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Ileana Xeldaric
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Ileana Xeldaric


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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyDi Nov 18, 2014 5:41 pm

Betroffen senkte Ileana den Kopf und schlug die Augen nieder, während sie sich fieberhaft zu überlegen begann, was sie Taler erklären konnte und womit sie weder ihm Schwierigkeiten bereiten, noch sich selbst erneut zum Ventil der schlechten Laune ihres Mannes machen würde. Sie hatte geahnt, dass jemand davon etwas erfahren hatte, dass es nicht allen verborgen geblieben war und dass sie irgendwann damit konfrontiert werden würde, doch nachdem Gawain geschwiegen und nichts getan hatte, hatte sie geglaubt, dass es wenigstens die Wachen nicht bemerkt hatten. Dass nun Taler, der an der Seite des alten Ritters gestanden hatte, auf sie zugekommen war, ließ einen Kloß in ihrem Hals heranwachsen, der ihr das Atmen und Schlucken schwer machte.
Wenn Gawain auch etwas davon bemerkt hatte, wieso war er nicht zu ihr gekommen? Wieso hatte er sie nicht beschützt, wie er es einst geschworen hatte, lange bevor Aiko und sie verheiratet gewesen waren und bevor das Bündnis zwischen den beiden Ländern existierte? War sie nun etwa auch ihm etwa gleichgültig geworden, nur damit er seine Stellung behielt und es sich mit niemandem verscherzte? "...Verzeiht, dass Ihr all das habt mitanhören müssen, Taler ...", war schließlich das Einzige, was sie ihm schließlich antwortete ehe sie sich erlaubte noch einmal tief durchzuatmen und an den Ärmeln ihres Kleides zu nesteln, um sich wenigstens mit irgendetwas beschäftigen zu können, das ihr eine gänzlich nüchterne Betrachtungsweise der Ereignisse erlaubte.
"Ihr kennt die Regeln ebenso wie ich sie kenne und ich danke Euch für Eure Anteilnahme, aber es würde nur weitere Schwierigkeiten bringen, wenn Ihr Euch in diese Angelegenheiten einmischt und ich würde nur sehr ungern auf Euch verzichten müssen ... Das, was geschieht, ist meine Pflicht, Taler, und jeder würde ihm Recht geben. Ich habe also keine Möglichkeit, etwas zu unternehmen."
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Ser Taler von Erlenwald

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BeitragThema: Re: Bibliothek   Bibliothek - Seite 3 EmptyDi Nov 18, 2014 6:39 pm

„Mit dem Recht von Herrschern ist es so eine Sache meine Königin, wenn mir diese Bemerkung erlaubt ist. König Palancar behauptete einst das gleiche von sich, denn da er der Herrscher des Reiches war, stand es ihm zu seine Untertanen so zu behandeln wie es ihm Zustand. Denn jeder andere Mensch stand unter ihm und genauso ist auch noch heute der Wortlaut des Gesetzes. Allerdings hat Palancar einen Präzedenzfall geschaffen, der für alle anderen Herrscher unglaublich wichtig war. Denn selbst wenn man das Recht darauf hat alles zu tun, ist das achten der eigenen Grenzen enorm wichtig, wenn nicht sogar wichtiger als für uns Normalsterbliche, die einer Jurisdiktion unterliegen.“ Er griff einen kurzen Moment lang die Hand der Königin, drückte diese sacht und versuchte ihr somit erneut deutlich zu machen, dass sie mit dem was sie Belastete nicht allein war.
Mochte es auch ein noch so großer Regelbruch sein, es war, zumindest für Taler das richtige, auch wenn jeder andere Gerichtshof der Welt dies vermutlich anders sehen würde, denn laut dem Recht war das Verhalten von Gawain und nicht das seine akzeptabel und ritterlich. Ihn würde man später als Verräter schimpfen, sollte dies an die falschen Ohren gelangen. „Wendet euch an Adriana oder an eine der anderen Zauberinnen. Mir fällt zumindest im Gegenwärtigen Zustand keine bessere Person ein, die euch helfen könnte und soweit ich weiß steht euer Gatte ohnehin noch in ihrer Schuld.“
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