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Thema: Rebellenlager an einer Oase Sa Mai 24, 2014 8:43 pm
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Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase Sa Mai 24, 2014 9:01 pm
Bereits seit langen Tagen waren sie gemeinsam unterwegs gewesen, hatten immer neue Stämme gefunden, die ihre Sklaven in Käfigen hielten und schlechter behandelten als die Tiere, die sie begleiteten und wann immer Anaiah durch Fearchars Augen hatte beobachten können, wie die Männer gegen die Gitterstäbe schlugen, die Frauen schändeten und die Kinder verstümmelten, war die Wut erneut in der Reiterin hochgekocht. Nicht zum ersten Mal waren der Partner ihres Bundes und sie selbst aufgebrochen und hatten die Waffen erhoben, hatten die Köpfe der feindlichen Stämme hingerichtet und die Sklaven befreit und wenngleich auch einige von ihnen zu angsterfüllt waren, um wirklich zu begreifen, was vorgefallen war und in ihre Heimat hatten ziehen wollen, so waren einige bei ihnen geblieben, so dass aus inzwischen nur zwei Menschen etwa zehn geworden waren, die ihren Weg begleiteten. Anaiah hatte sich daran gewöhnen müssen, ihnen ein Lager zu suchen, an welchem sie nächtigen und ihre Vorräte wieder auffüllen konnten, die Kamele wieder zu tränken und sich selbst um die Menschen zu kümmern, für die sie nun die Verantwortung trug. Inzwischen lagerten sie seit ein paar Stunden an einer Oase, die Fearchar während seines Fluges entdeckt hatte und erschöpft fuhr sich die Elfe durch die roten Haare als sie an den Rand des kleinen Gewässers trat, das ihnen Wasser spendete und das ein Stück außerhalb des Lagers lag. Es war das erste Mal, das sie die Chance hatte, ein wenig Zeit für sich selbst zu gewinnen und seufzend löste sie den Schwertgürtel, ließ ihn an den Rand sinken und streifte schließlich auch die Schuhe ab ehe sie nach vorn trat, das kalte Wasser auf ihre bloßen Schultern prasseln spürte und die Augen für einen Moment schloss. Die Elfe wusste, dass Fearchar über sie wachen würde, während sie ihre Gedanken wieder zusammen sammelte, um erholt zurück ins Lager zu kehren und die Routen mit Kabil und einem anderen Mann durchzugehen, den sie als Theron kennen gelernt hatte, und der einst ebenfalls aus Alagäsia kam, bevor er auf einer Handelsreise von Sklavenhändlern aufgegriffen worden war. Seufzend fuhr sie sich mit beiden Händen durch das nasse, rote Haar, strich es über ihr Gesicht nach hinten und seufzte leise. Wenn ihr jemand gesagt hätte, sie würde sich mitten in Surda wiederfinden und hier ihre Heimat finden, mitten unter einstigen Sklaven, deren Dankbarkeit ihr so allumgreifend entgegen schlug, sie hätte es ihm nicht geglaubt.
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Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase Sa Mai 24, 2014 9:16 pm
Der frische Quell des Wassers war erstaunlich, selten hatte Kabil es erlebt das er fast schon Himmelblaues Wasser wiederfand, ebenso tief wie auch klar, sodass man, gut vier oder fünf Meter unter der Wasseroberfläche, den Boden sehen konnte, welche aus flachem Sandstein bestand. Die restlichen Männer und Frauen die ihnen gefolgt waren, hatten ihr Lager direkt neben ihnen bezogen, Zelte standen dicht an dicht und der Abstand, der noch bei den ersten paar Nächsten geherrscht hatte, war inzwischen verfolgen. Man hatte erst prüfen wollen, wer die junge Frau war die dieses seltsame Wesen ritt, doch inzwischen störte es die Menschen kaum noch, mit Fearchar, geschweige denn Anaiah umzugehen, sodass ihr Zelt nicht abseits von allen anderen stand. In seiner Hand lag ein reifer Granatapfel, welchen er als Zeichen des Dankes von dem Händler erhalten hatte. Die Frucht war ihm keineswegs fremd, des öfteren hatte es reisende Händler in ihren Lagern gegeben, die allerlei Dinge feil geboten hatten, unter anderem auch exotische Früchte. „Nun, das Bad war bitter nötig, nicht wahr?“ Lachte er leise auf, als er Anaiah in dem klaren Wasser wiederfand, welche sich gerade die nassen Haare nach hinten strich und gedankenverloren in den Himmel starrte. Einen Augenblick lang blieb sein Blick an ihr hängen, ehe er sich schließlich an den Rand setzte, die Füße um Haaresbreite über dem Wasser. Ein kleines Messer blitzte aus seinem Tuch auf, das als Gürtel diente, ehe er die Frucht in seinen Händen spaltete, und mit einigen wenigen Handgriffen und Fingerkuppen großen Kerne entfernte. „Noch ein paar Wochen hier, und wir können uns vielleicht sogar in meiner Landessprache unterhalten.“ Rief er ihr zu, während er in einen abgeschnittenen Teil der Frucht bot. Das Fruchtfleisch schmeckte angenehm süß und erfrischend, und um einiges besser als das, was die übliche Küche seines Volkes bot.
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Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase Sa Mai 24, 2014 9:51 pm
Helles, klares Wasser spritzte in das Gesicht des anderen als Anaiah sich überrascht umgewandt hatte und den anderen nun mit einem feinen Lächeln auf den Lippen ansah, der sich an den Rand des Gewässers gesetzt hatte, in welchem sie sich die dringend benötigte Abkühlung verschafft hatte. Kabil war inzwischen ein guter Freund geworden, mit dem sie während der letzten Tagen viel Zeit verbracht hatte und mit dem sie sich nur allzu gern darüber unterhielt, wie sein Heimatland war und welche Gepflogenheiten es dort gab - er hatte damit begonnen, sie in seiner Sprache zu unterrichten, um es ihr zu ermöglichen, sich hier leichter zurecht zu finden und sich verständigen zu können und im Gegensatz hatte sie begonnen, ihm von Alagäsia zu berichten, hatte ihm von den Wäldern und den großen Städten berichtet, von den großen Adelshäusern und ihrem eigenen Orden. "Du bist wirklich gut darin, große Töne zu spucken, was?", neckte sie ihn dann sacht und bewegte sich langsam auf den anderen zu, ihn noch immer amüsiert aus den mandelförmigen Augen musternd, wenngleich ihr Blick auch für einen kurzen Moment zu der Frucht hinüber glitt, die er in den Händen hielt und die sie in dieser Form bislang noch niemals gesehen hatte. Mit einer fahrigen Bewegung wischte sie sich erneut ein paar Strähnen aus dem Gesicht, die das kühle Wasser ihr hatte ins Gesicht kleben lassen ehe die Elfe die Augenbrauen ein Stück weit hob und ihn herausfordernd ansah. "Oder haben Surdaner seit Neustem Angst vor Wasser und lösen sich in Sand und Schlamm auf, sobald sie Wasser berührt?", setzte sie schließlich noch in sanftem Spott hinterher und ließ sich schließlich gänzlich in das kühle Wasser sinken ehe sie Kabil erneut Wasser ins Gesicht spritzte, nur um wenig später aus der Reichweite zu schwimmen und ihn noch einmal amüsiert zu mustern. "Komm schon, Feigling."
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Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase Sa Mai 24, 2014 10:04 pm
„Es gibt Menschen die waschen sich mit Sand, und das nicht ohne Grund.“ Erwiderte Kabil zuerst und schnitt sich einen weiteren Teil der Frucht ab, biss das Fruchtfleisch ab, doch als er erneut das klare Wasser ins Gesicht bekam, gab er sich schließlich mit einem Lächeln geschlagen. „Im Grunde bist du im Vorteil, wir haben hier kaum Oasen, die so tief sind das man darin schwimmen kann. Ihr hingegen habt scheinbar so viel Wasser das ihr kaum wisst, was ihr damit anfangen soll.“ Mit einer geschickten Handbewegung löste er die Schnalle an seiner Rüstung, lies das Tuch, das seine Waffen gehalten hatte sinken und legte Klinge und Dolch sorgsam neben seine Kleidung. Die Schuhe hatte er bereits im Lager gelassen, weswegen er ohne weiteres zögern in die Oase sprang. Mit dem Kopf voran bedeckte ihn das kühle Nass und für einen Augenblick erschrak er über die Kälte, doch bereits nach kurzer Zeit breitete sich das angenehme Gefühl der Erfrischung in ihm aus. Er war noch immer unter Wasser, konnte durch dieses jedoch recht gut die Oberfläche sehen. Erst nach einer schieren Ewigkeit tauchte er schließlich auf. Er schüttelte kurz den Kopf und japste nach Luft, wischte sich das Wasser aus den Augen und sah dann zu Anaiah. „Nun, so viel zu dem Surdaner, der aus Sand besteht.“
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Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase Sa Mai 24, 2014 10:20 pm
Sie hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass er so ohne Weiteres auf ihr Angebot eingehen würde und nicht zuletzt aus eben diesem Grund blinzelte die Elfe nun im ersten Moment ehe sie leise zu lachen begann als Kabil sie aus kleinen Augen ansah und in dessen Gesicht sie durchaus erkennen konnte, dass er sich im Augenblick nicht allzu wohl zu fühlen schien. Er gehörte zu einem Wüstenvolk, im Grunde genommen sollte es sie nicht weiter wundern, dass er sich so skeptisch zeigte, selbst wenn es immer wieder dafür sorgte, dass sie lächeln musste - etwas, das Kabil bereits viel zu häufig während der letzten Tage hinweg geschafft hatte und dem sie nicht mehr hatte widersprechen können. Surda hatte sie verändert, die Menschen hier hatten sie verändert und sie war ihnen mehr als nur dankbar dafür, dass sie ihr gezeigt hatten, dass es hier auf jeden Einzelnen ankam, sie gemeinsam etwas erreichen konnten und Anaiah begann sich inzwischen auf jeden Morgen neu zu freuen. Sie hatten gemeinsam die Zelte errichtet, hatten gemeinsam für das Essen gesorgt und abends am Feuer zusammen gesessen ehe sie zu Bett gegangen waren - sie hatten über all die Dinge gesprochen, die niemals bei ihrem Orden auch nur erwähnt worden waren - über Familie, über Freunde und über Wünsche und Träume, Hoffnungen und vergangenen Schmerz. "Lass mich mal kurz nachprüfen ...", sinnierte Anaiah schließlich und begutachtete Kabil noch einmal ehe sie schlichtweg beide Hände ausstreckte und sie auf seine Schultern legte, einige Sekunden verharrend ehe sie ihn schlichtweg hinab drückte und als er nur wenig später prustend wieder auftauchte, lachte die Reiterin erneut. "Prüfung bestanden - du löst dich nicht auf. Ich denke, wir können öfter schwimmen gehen, wenn wir so einen Ort noch einmal finden."
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Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase Sa Mai 24, 2014 10:42 pm
Japsend und keuchend kam Kabil erneut an die Oberfläche, diesmal jedoch deutlich weniger galant als noch zuvor und einige der wirren, nassen Haare hingen ihm im Gesicht. Irritiert blinzelte er, versuchte das Wasser aus den Augen zu bekommen und Anaiah vor sich wieder vollkommen scharf zu erkennen und nicht nur als verschwommenen Punkt vor sich. „Und ich denke, es ist an der Zeit dir zu zeigen, wie man sich mit Sand wäscht.“ Erwiderte er, schüttelte noch einmal den Kopf und spritzte dann einiges an Wasser in die Richtung der Reiterin. Es war erstaunlich wie gut sie sich entwickelt hatte, denn jeden Tag war sie gesprächiger geworden und irgendwann hatte sie sogar damit angefangen, selbst ein paar Späße zu machen, anstatt sich nur darauf einzulassen. „Nun jetzt müssen wir nur noch testen, ob du ebenso bissig bist wie dein Drache.“ Er griff kurzerhand um ihre schmale Taille, ehe er sich, mit ihr zusammen erneut untertauchen lies. Erneut schlug ihm das frische Wasser ins Gesicht, doch wirkte dieses nicht erneut wie ein Schock, sondern angenehm.
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Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase Sa Mai 24, 2014 10:58 pm
Als er plötzlich nach ihrer Taille gegriffen hatte, hatte Anaiah erschrocken die Luft eingesogen und dabei den völlig falschen Moment erwischt, denn nur wenige Sekunden später zog er sie unter Wasser und jener erschrockene Aufschrei endete mit einem erstickten Japsen, als sich Wasser in ihrer Lunge sammelte, das sie nur wenig später, als sie beide wieder auftauchten, aushustete und Kabil noch einmal missmutig musterte ehe sie kurzerhand hinüber zu dem Ufer schwamm, nur um sich dort auf einem der breiteren Steine nieder zu lassen. "Spätestens jetzt kann zumindest ich kein Feuer mehr speien", lauteten ihre ersten Worte, welche jedoch in keinerweise so vorwurfsvoll gemeint waren, wie sie vielleicht im ersten Augenblick hin geklungen haben mochten und sacht lächelnd hob die Elfe die Hände, um ihre Haare über die Schulter nach vorn zu streichen und die Strähnen zwischen ihren beiden Händen einzuklemmen und damit das Wasser heraus zu drücken. Die dünne Kleidung, die sie noch am Leib trug, klebte nass an ihrem Körper und der kühle Wind, welcher mit der Abendsonne aufgefacht war, ließ sie schaudern und die nackten Füße aus dem kühlen Wasser heraus ziehen, die zuvor darin noch ihren Platz gefunden hatten. "Muss ich dir jetzt anders beweisen, dass ich nicht so harmlos bin oder glaubst du mir das nach dem Angriff im Wasser auch so, Sandmonster?", neckte sie ihn schließlich und hob erneut die Augenbrauen ein Stück weit, während ihre Lippen ein schelmisches Lächeln umspielte als sie sich ein Stück weit zurücklehnte, um nach der Frucht zu greifen, die Kabil vor nur einigen wenigen Minuten bei seinen Kleidern hatte liegen lassen und aus der sie jetzt vereinzelt die kleinen Fruchtstücke mit zwei Finger heraus zupfte.
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Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase Sa Mai 24, 2014 11:11 pm
„Meine exotische Begleiterin, ich muss dich erneut berichtigen. Du bist eine Frau, noch dazu rothaarig. Wenn Jemand Feuer speisen kann, dann du.“ Mit einem Lachen entging er einem halbherzigen Schlag gegen seinen Oberarm, ehe er sich ebenfalls nach hinten sinken ließ. Die letzten Tage waren so schnell dahin gezogen, dass er es kaum als Woche empfand, die inzwischen verstrichen war. Sie hatte eine geregelte Routine, doch wurde diese ebenso wenig ermüdend wie die Gespräche, die er und Anaiah jeden Abend vor dem Feuer führten, wobei er noch immer nicht verstand, warum die Menschen und dem Land der Reiterin gerade Schwerter Führten. Die Kurve und somit das meiste Gewicht musste oben liegen, um den Schlag zu vereinfachen. Nicht zuletzt deswegen zweifelte er ab und an das Wissen des Volkes an, doch dann erzählte Sie von riesigen Türmen und Mauern, höher als die von Aberon. Jedes Kind wusste das allein für diese Stadt Jahrhunderte ins Land gingen, weil seine Landsleute nie sonderlich begabt mit den Bau von Mauern waren. Umso erstaunter war er, dass ganze Burgen scheinbar in weniger als zwei Jahren gebaut waren. „Wenn du nicht vorhast zu teilen, solltest du dir besser ein gutes Versteck suchen.“ Mahnte er sich schmunzelnd, griff nach vorn und zog sie, mitsamt der Frucht in ihren Händen zu sich, ehe er ihr diese mit einer geschickten Handbewegung abnahm. „Schon den Kindern wird beigebracht, dass so gut wie alles im Besitz des Stammes ist, und daher gehört es sich, zu teilen. Gänzlich egal was.“
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Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase Sa Mai 24, 2014 11:32 pm
Irritiert blinzelte sie als der andere schneller reagierte als sie selbst es erwartet hatte und sich die Frucht nur wenig später wieder in seinen Händen wiederfand und sie selbst mit verzogenem Gesicht unmittelbar vor ihm sitzen ließ ehe sie eine Hand ausstreckte, sein Gelenk mit ihren Fingern umschloss und sich dann selbige Frucht nur wenig später wieder aus seinen Fingern klaubend ehe sie ihre Augen auf die seinen richtete. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass es einiges gibt, was ich beispielsweise niemals teilen würde", setzte sie ihm dann schließlich entgegen und lächelte noch einmal ehe sie sich ein Stück weit zurücklehnte und ein bedeutungsvolleres "Und du mit Sicherheit auch nicht" hinzufügte ehe sie sich von ihrem Platz erhob und ein paar Schritte von Kabil fortmachte, um sich aus seiner unmittelbaren Griffweite zu entziehen und unter den kleinen Felsvorsprung zu treten, über dessen Kanten das klare Wasser hinab in den hellen See plätscherte und jedes weitere Geräusch vor der Elfe verbarg, welche inzwischen sogar schon die Stimme ihres Bündnispartners aus den Gedanken verbannt hatte, nachdem Fearchar während der letzten Minuten mit nichts anderem beschäftigt gewesen war, als sie zu verspotten. Ein Umstand, der dem roten Drachen, der weit über ihnen auf einem großen Felsen wie eine Eidechse in der Sonne lag, beinahe schon viel zu viel Spaß machte, wie Anaiah nicht müde wurde, ihm vorzuwerfen, wenn sie ihn zu einem ruhigen Gespräch bekam, was selten genug der Fall war. Auch der Drache war ruhiger geworden, hatte seinen Spaß dabei gehabt in den heißen Winden zu fliegen und seine Reiterin hatte die Freude immer wieder aufs Neue geteilt. Sie waren beide darin bestätigt worden, dass es die richtige Entscheidung gewesen war aus Alagäsia fortzugehen und dieses Land nie wieder zu betreten, für das sie nichts mehr übrig hatte. Sie verband damit nichts mehr außer den Schmerz, den sie einst hatte erdulden müssen. "Was ist? Gibst du so leicht auf?"
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Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase Sa Mai 24, 2014 11:54 pm
Der kleine Wasserfall, hinter welchem sich Anaiah befand spendete eine angenehme Kühle und immer wieder kamen einige Topfen von ihrem eigentlichen Weg ab, und verirrten sich auf der Haut von einem der Beiden. „Ich habe das Gefühl, das du nicht so einfach nachgeben wirst, nicht wahr?“ Er hielt seine Hand kurz unter das fließende Wasser, schüttete Anaiah etwas davon entgegen und machte dann einen Schritt auf sie zu. Als sie die Hände ein Stück weit hob, um die Frucht, welche in diesem Moment wie ihr größter Schatz wirkten musste zu schützen, machte Kabil es ihr gleich und umklammerte ihre Hände, machte jedoch keine Anstalten einen Schritt nach vorn oder hinten zu machen. Stattdessen drehte er sich nur ein Stück weit, sodass die junge Reiterin mit dem Rücken zur Wand stand. „Ich denke einer von uns beiden sollte langsam nachgeben, sonst könnte es gut möglich sein das wir hier für den Rest des Tages stehen, zumindest wenn ich deine Starrköpfigkeit nach wie vor richtig einschätzen kann.“ Sein Mund, um den sich inzwischen kurze Bartstoppeln gebildet hatten, zeichnete erneut ein Lächeln ab, während er die Hände noch immer an denen seiner Begleiterin hielt.
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Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase So Mai 25, 2014 12:07 am
"Ich hab nichts dagegen, den Rest des Tages hier zu verbringen", spottete Anaiah lediglich sacht, machte jedoch auch keinerlei Anstalten sich aus dem Griff des anderen befreien zu wollen, dessen Hände noch immer um ihre Gelenke ruhten und deren weiche Berührung ihr einen angenehmen Schauder über den Rücken jagen ließen, den die Elfe nicht so recht einzuordnen wusste und welcher ihr ein weiches Lächeln auf die Lippen zauberte als ihr Blick erneut dem seinen begegnete. Langsam machte sie einen Schritt nach hinten, zog ihn schlichtweg mit sich nach hinten und ließ dann schließlich den Granatapfel, um welchen ihre kleine Kabbelei gegangen war, einfach zur Seite hin sinken, wo die Frucht mit einem leisen Geräusch, das von dem Plätschern des Wasserfalls übertönt wurde, auf dem steinigen Boden liegen blieb. Anaiah spürte den kühlen Felsen in ihrem Rücken, die Hände, die noch immer um ihre eigenen Gelenke lagen und der Blick, welcher unwillkürlich auf sie gerichtet war, die dunklen Augen des jungen Mannes, der es auf irgendeine wundersame Art und Weise vermocht hatte, zu ihr hindurch zu dringen - all die Mauern nieder zu reißen, die sie über ein Jahrhundert hinweg, um sich herum aufgebaut hatte, um sich selbst vor Schmerz und Leid zu bewahren. Hier und jetzt, wo ihr Herz ihr schnell gegen die Rippen schlug, waren all diese vergangenen Erinnerungen vollkommen fehl am Platz und behutsam begann sie ihre Gelenke aus seinem Griff zu lösen, nur um wenig später ihre Finger zwischen die seinen zu schieben, die Berührungen weicher und sanfter werden ließ als sie es zuvor gewesen waren während ihre Lippen ein leises "Was willst du?" formten, das nur in Form eines kaum vernehmbaren Wispern an die Ohren des anderen drang.
Gast Gast
Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase So Mai 25, 2014 12:20 am
„Ich denke, die Antwort darauf kennst du schon.“ Er schob sie sacht ein Stück weiter gegen den Felsen, ehe seine Hände langsam von ihren sanken und sich stattdessen um das Becken der Reiterin schlossen. Gleichzeitig spürte er die feinen Lippen an seinen, zögernd im ersten Moment, dann jedoch weitaus bestimmter. Die feine Haut bescherte ihm eine Gänsehaut und mit einem mal war die Schönheit dieses Ortes, die angenehme frische die das Wasser mit sich brachte, die Reisenden die inzwischen mit ihnen zogen, vollkommen irrelevant. Nur noch die Frau vor ihm zählte, und noch immer löste er sich nicht von ihren Lippen. Es war bei weitem nicht die erste Frau, der er derart Nahe kam, doch fühlte sich dies hier anders nicht. Und das nicht etwas, weil ein paar hundert Meter weiter ein feuerspeiendes Etwas darauf wartete ihn zu zerfleischen und vorher vermutlich zu rösten, sollte er etwas falsches sagen. Für einen Augenblick hielt er schließlich inne und als er den irritierten Blick von Anaiah sah, musste er lachen. „Verwundert?“ Flüsterte er leise, biss ihr sacht auf die Unterlippe und schob kurz darauf seine Hände an ihre Beine, während seine Lippen zu ihrem Hals wanderten.
Ashryn Schatten
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Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase So Mai 25, 2014 12:31 am
Die Hufe eines schwarzen Pferdes pressten sich in den heißen Sand nahe der kleinen Oase. Rote Augen erblickten ein kleines Lager nahe des Wassers. Auf einem Felsen, nicht weit entfernt davon, erkannten sie einen Drachen und hinter dem Wasserfall, erkannte sie die Struktur, der sie bis hier her gefolgt waren. Ashryn saß auf dem schwarzen Ross, gekleidet in eine schwarze Rüstung, die mit mystischen Runen übersät war und der ein Umhang von den Schultern glitt, dessen Ende in Fetzen lag. Sie hatte es aus Sílthrim geholt, während Ryl`afay ihre Armee der Toten holte, um die Menschen zu manipulieren. Doch waren sie beide sich nicht sicher, was der Nexus genau konnte und wie man ihn lenkte. Um das heraus zu finden, hatte Ashryn sich auf den Weg nach Surda gemacht. Sie wollte den Nexus lieber an einem Ort testen, an dem nicht gleich alle etwas davon mitbekamen. Hier in Surda dauerte es ewig, bis eine Nachricht verschickt wurde und dass sie Alagaesia oder gar die Reiter informierte, war sehr unwahrscheinlich. Also hatte sie die Wüste nach Opfern durchkämmt und war auf die verbrannten Überreste eines Sklavenlagers gestoßen, in dem sie die Magie gespürte hatte, die sie nun hier her geführt hatte. Es war wahrhaftig Glück gewesen, denn den Nexus an einer Reiterin zu testen, würde eher etwas zeigen, als ihn an irgendwelchen Menschen auszuprobieren. Sie stieg vom Pferd und holte ihn hervor, die Waffe die alles ändern könnte. Der Nexus war in einem anatomischen, weißen Herzen aus Stein verborgen, das von roten, pulsierenden Linien durchzogen war. Ein Wispern, kaum wahrnehmbar und in Sprachen die Ashryn nicht kannte, drang an ihre Ohren. Zumindest wie sie ihn befreite wusste sie. Ihres Finger griffen immer stärker zu, bis das Herz mit einem Mal barst. Der Stein zerfiel zu Staub und verstreute sich in alle Winde und zurück blieb eine rote Flüssigkeit. Sie trennte sich in Perlen auf, die an ihrem Körper rauf und runter flogen, sie zu untersuchen schienen, dann legten sie sich in einem feinen Gitter um Hände, Arme, Brust und oberen Rücken. „Nach eingehender Prüfung, erweist du dich als würdig.“, erklangen tausend Stimmen in tausend Sprachen in ihrem Kopf und doch klangen sie nur wie eine. Ashryn lächelte und fixierte den Drachen der oben auf dem Felsen lag. Sie hob eine Hand und der Sand zu ihren Füßen erhob sich in die Luft. Sie ballte die Faust und der Sand kristallisierte sich. Dann streckte sie die Hand in einer schnellen Bewegung gegen den Drachen. Pfeifend und zischend schossen sie auf ihn zu.
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Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase So Mai 25, 2014 12:53 am
Fearchar hatte sich auf einen der größeren Steine gelegt und die Sonne, welche nach wie vor unbarmherzig auf die Landschaft schien genossen. Dieses Land gewann für ihn jeden Tag ein wenig mehr Sympathie, denn letztlich schien die Sonne deutlich stärker und so gut wie jeden Tag, was sein Wohlbefinden deutlich steigerte. Und letztlich ging es in diesem Land Auch seiner Reiterin besser, was der Grund war, warum er, bis auf ein paar bissige Kommentare, nicht einmal etwas gegen den inzwischen beständigen Weggefährten gesagt hatte. Zwar waren ihm diese Kameltreiber und Sklavenhändler noch immer reichlich suspekt, doch war dies im Grunde keine große Umstellung. Doch als mit einem mal zahlreiche kleine Kristalle auf ihn zuschossen und nicht wenige davon das harte Fleisch unterhalb der Schuppen trafen, war ein tiefer, kehliger Laut zu hören, ehe der Kopf des roten Drachen in die Höhe ging. Es waren nicht einmal Worte, nur eine kurze Benachrichtigung des Schmerzes die an seine Bündnispartnern ging, und als er sich wenig später umdrehte um zu sehen, vorher die zahlreichen kleinen Splitter kamen, doch sah er dort nur eine dunkle Frau mit einem dunklen Pferd, welche jedoch ein paar Augenblicke später vom Feuer des Drachen vollständig eingehüllt wurden.
Ashryn Schatten
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Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase So Mai 25, 2014 1:08 am
Ashryn hatte mit einem Lächeln Fearchars Brüllen vernommen und die Wut bemerkt die in ihm aufgestiegen war. Sie hatte es genossen zu sehen, wie die Kristalle in das Fleisch des Drachen eingedrungen waren, doch hatte sie gehofft, dass zumindest einer eines der gelben Augen traf und ihn teilerblinden ließ, ihn so zu einem billigen Abklatsch des weit größeren Anwars gemacht. Aber so hatte zumindest mehr Gelegenheit den Nexus zu testen, der vollkommen anders war, als sie es erwartet hätte. Wer hätte gedacht, dass reine Magie so... lebendig war, so beweglich, denkend oder gar sprechend? Nie hätte sie sich zu träumen gewagt, dass der Nexus mit ihr reden würde. Aber das war neben sächlich. Sie konnte ihn führen, er ließ es zu und darum war es ja von Anfang an gegangen. Als Ashryn nun die Flammen auf sie zu schießen sah, kreuzte sie die Arme vorm Gesicht und wandte den Kopf zur Seite. Die Flammen umschlossen sie, rührte sie jedoch nicht an. Im Gegensatz zu ihr jedoch, brach das Pferd in ohrenbetäubende, süße Todesschreie aus. Das Geräusch war Musik in ihren Ohren und würde wohl auch die letzten im Lager auf den Plan rufen. Als die Flammen letzten endes versiegten, zeigte Ashryn ein grausames Grinsen ihrer spitzen Zähne. "Was du kannst-", rief sie dem Drachen zu und hob erneut die Hand. "Das kann ich auch!". Sie pustete sanft auf ihre Hanfläche, auf der kurz darauf eine kleine Flammen empor züngelte. Plötzlich schoss diese in einem Strahl von mit schwarz durchsetztem Feuer auf den Drachen zu. Seine Flamme war nicht viel anders als die ihre. Magier und Reiter wussten, dass auch Drachen ihr Feuer mithilfe von Magie bildeten.
Gast Gast
Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase So Mai 25, 2014 1:23 am
Als die Stimme erklang, war Anaiah zusammen gezuckt und hatte instinktiv Kabil zur Seite geschoben, sich halb vor dem anderen positioniert ehe ihr Blick auf jene Gestalt fiel, von der sie hoffte, sie müsste sie nicht sehen. Die Elfe wusste um das Wesen, das dort vor ihr stand und deren Finsternis ihr eigenes Herz umspielt, die Furcht um das Leben ihres Begleiters in ihr aufkeimen ließ und spätestens als die kleinen Steine in die weiche Haut ihres Drachen eindrangen, zuckte auch die Reiterin zurück und verkrampfte sich. Sie spürte den Schmerz als wäre es ihr eigener, spürte jedes noch so kleine Geschoss in ihren Körper eindringen und teilte Fearchars Wut als dieser nach seinem Feuer griff und es auf Ashryn niedergehen ließ. Angst umschloss ihr eigenes Herz als sie erkannte, dass eben dieses Feuer, das heiße Drachenfeuer, nichts gegen den Schatten zu bringen schien, der dort vor ihnen stand und die Elfe schluckte noch einmal ehe sie nach vorn spurtete, um die wenigen Meter bis zu ihren Kleidern zu überbrücken, wo auch die lange Schwertlanze und ihr Bogen lag, den sie zuvor abgelegt hatte. Immer wieder wich sie den magischen Schlägen des anderen Wesens aus, das es auf sie abgesehen zu haben schien, duckte sich unter den riesigen Fäusten hinweg und kam schließlich schlitternd in die Nähe ihrer Kleider, griff nach der Lanze ehe ihr Blick hinüber zu Kabils Waffen fiel und sie selbige mit einer einzigen Bewegung griff, dankbar um den Umstand, dass es den Elfen zu eigen war, schneller als gewöhnliche Menschen zu sein. Ihr war so viel während ihrer Ausbildung beigebracht worden, so viel über den Kampf und über die Magie, doch hier und jetzt, wo sie den Zorn in sich selbst lodern spürte, da erinnerte sie sich nicht mehr an allzu viel davon. "Kabil!" hallte ihre Stimme befehlsgewohnt durch die kleine Oase und mit einer einzigen Bewegung warf sie dem Freund die Waffen hinüber, die er bei sich getragen hatte ehe sie sich selbst aufrichtete, die Schwertlanze fester umgriff und sich auf Ashryn zubewegte. Dieser Schatten würde hier und jetzt sein Ende finden - für ihre einstige Heimat und für ihre neue.
Ashryn Schatten
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Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase So Mai 25, 2014 1:39 am
Ashryn hatte die Überraschung des Drachen bemerkt, als dieser die Flammen auf sich zu kommen ließ, war aber schneller als gewünscht von diesem Spaß abgebracht worden. Sie hatte gesehen wie Anaiah hinter dem Wasserfall zum Vorschein gekommen war und nach ihren Waffen gegriffen hatte. Auch wenn sie die große Echse auf ihrem Stein nicht mehr hatte ärgern können, so war es doch ganz schön einen näheren Gegner zu haben, einen Gegner der einem gegenüber stand und dem man in die Augen blicken konnte, wenn man ihn tötete. Allerdings war es keine echte Herausforderung, schließlich war Anaiah ungerüstet, einzig mit ihrer Schwertlanze ausgestattet. Ashryn zog ihr schlankes Schwert und setzte die Spitze der schwarzen Klinge in den Sand, zog dort ihre Kreise. "Wen haben wir denn da?", fragte Ashryn spottend. "Die Abtrünnige, die Verräterin. Na, haben die Reiter dich nicht genug geschätzt? Haben sie deine Fähigkeiten nicht zu würdigen gewusst?", fragte Ashryn und zog einen schmoll Mund, ehe sie kurz lachte. "Dich unterscheidet nicht viel von der früheren Besitzerin dieses Körpers, oder? Auch sie verriet ihr Volk, hinterging die die sie schützen wollte. Ihr beide seid Abtrünnige... oder wir beide?", sagte Ashryn und hob die Klinge. Sie war ebenso schnell wie die Elfe, würde Angriffen also ausweichen können. Dennoch war diese Schwertlanze etwas besonderes. Sie machte sich kampfbereit, erneuerte ihre Schutzzauber und täuschte von rechts an, ehe sie ihr Schwert auf Anaiahs Linke zusausen ließ.
Gast Gast
Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase So Mai 25, 2014 1:41 am
"Nein." Nicht viel mehr als dieses eine Wort hallte durch die keine Oase und wenngleich auch leise geflüstert, schlug die Energie des einen einzigen Wortes doch wie mächtige Donnerschläge in dem Ort ein und das Wasser, das von dem Felsvorsprung abperlte und in dem flammendem Atem des Drachen zu dampfen begonnen hatte, erstarrte unvermittelt in seiner Bewegung. Nicht ein einziger Atemzug der Anwesenden drang mehr über deren Lippen, kein Blinzeln und kein einziges Wort verließ deren Lippen, nebst des Windes, welcher sich inzwischen gedreht hatte und zwei Gestalten entgegen wehte, die dort mit langsamen und ruhigen Schritten einen schmalen Weg entlang traten, welcher zuvor nicht dort gewesen war. Lediglich die wabernde Energie des Nexus war es, die sich noch immer bewegte und deren Tun noch keine Einhalt geboten worden war und dessen wabernde Energie dunkle Schatten auf den einst so erhellten Platz warfen. Ein langer, blauer Umhang wehte in dem Wind, unter dem die hellblonden Haare eines jungen Mädchens zu erkennen waren, deren blasses Gesicht sich verzerrt hatte und die nun zum ersten Mal seit sie existierte den Zorn in ihrem Inneren aufbrausen spürte, der sie nun begleitete wie es der salzige Geruch der See tat. In den milchigen Augen des Mädchens leuchtete die Gedwey Ignasia, schimmerte zwischen den blutroten Buchstaben der Sprache des grauen Volkes, die ihr hinein tätowiert worden waren, während der Krieger an ihrer Seite grimmig die Hand auf das Heft seines Schwertes gelegt hatte. "Du gehörst nicht hierher", verließ es leise ihre Lippen, die sich wie dunkle Wolken an dem hellen Himmel der Wüste auftaten als sie nach vorn trat. Ihre nackten Füße hinterließen nicht eine einzige Spur in dem heißen Sand, durch den sie schritt und dessen Hitze sie nicht spürte und als sie Ashryn erreichte, blieb sie unvermittelt stehen und hob eine Hand. Zierliche Finger glitten über die Haut des Schattens, lösten die Sperre, die sie bislang gehalten hatte und riefen etwas in ihr hervor, von dem niemand mehr glaubte, es würde in der anderen noch existieren. "Närrisches, fehl geleitetes Kind ...", sagte sie, die Augen blicklos auf die Ferne gerichtet, da sie die Gestalt der einstigen Elfe doch nicht wahrzunehmen vermochte. "Weißt du denn nicht, welchen Schaden du anrichtest ... ich gebe dir dein eigenes Gewissen wieder, rufe dich selbst aus den Schatten zurück. Du wirst selbst erkennen, welche deiner einstigen Freunde du ermordest", ließ sie sie wissen ehe sie sich umwandte, zu jenem Wesen wandte, welches dort noch immer im Dunkeln existierte und seine Aufmerksamkeit inzwischen auf sie gelenkt hatte. Astaya lächelte ein ihr eigentümliches Lächeln als sie auf den Nexus zutrat und die Hand erhob, die Magie aufwallen ließ, über welche sie befehligte und ein einziges Wort sprach - jenes Wort, das alles und nichts bedeutete und welches das magische Wesen erneut in jenes Gefäß bannte, aus welchem es zuvor entkommen war. "Diese Welt ist nicht die deine", sagte sie leise, als der Sog nach dem Wesen griff und es seine schwarzen Klauen in den sandigen Boden krallte, dort lange Spuren hinterließ als die Energie es weiter in den Kristall hinein zogen und dabei Staub und kleinere Gesteinsbrocken aufwirbelten ehe die vollkommene Stille den Ort wieder umfing und der weiße Kristall, das Herz jenes Ortes, an dem die Energie einst verborgen gelegen hatte, in dem Licht eines Sonnenstrahls in der Luft schwebte. Die reine Magie, derer sich Hemíone bedient hatte, war nichts für das unbedarfte Kind, welches die Elfe einst gewesen war und sie würde sie nicht gewähren lassen, würde nicht ihrer Aufgabe, die Wächterin zu sein, widersprechen, indem sie nun für das Schicksal, das ohne Zweifel nebst Reiterin und Elfe, Drache und Menschensohn an diesem Augenblick beendet werden sollte. Sie selbst hatte sich entschieden, dass es dieses eine Mal nicht so sein würde - dass sie das Leben derer verlängern würde, die sich hier nun befanden und mit einem einzigen Wink wies sie den Krieger an ihrer Seite an, nach vorn zu treten. "Nimm es mit dir, Flavius. Dieses Herz soll niemals geöffnet werden", erhob sie erneut die Stimme und wandte sich erneut zu Hemíone herum, die noch immer regungslos dort stand und die sie nun an der Schulter berührte, wo sich ihr Körper in Schatten und schreienden Geistern aufzulösen begann ehe er letztlich gänzlich verschwand. Es war nicht ihre Aufgabe den Schatten zu töten, es war nicht die rechte Zeit und der rechte Augenblick um das Leben der einstigen Elfenfürstin zu beenden, doch das, was sie hatte tun können, war sie zurück zu jenem Wesen zu senden, das die einstige Elfe wohl als Meisterin bezeichnete ehe sie sich herum wandte und ein leises Seufzen verlauten ließ. Sie erhob erneut eine Hand, ließ Magie durch diese Bewegung fließen und heilte all jene Wunden, die der Nexus und der Schatten geschlagen hatten ehe sie sich abwandte und gemeinsam mit dem Krieger verschwand, welcher sie zuvor begleitet hatte - ein einziger Augenblick, einem Wimpernschlag gleich, ehe die Zeit, welche eingefroren war, wieder ebenso weiter lief wie zuvor.
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Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase So Mai 25, 2014 12:32 pm
Was war geschehen? Innerhalb eines Augenblickes fühlte er sich, als hätte er gut eine Stunde in der Sonne verbracht, ohne auch nur den geringsten Schritt zu unternehmen. Schweißperlen, derer er sich zuvor nicht einmal im Ansatz bewusst war perlten nun über seine Stirn und das Fauchen des Drachen, welches von seinen Verletzungen kündete, war verschwunden, ebenso wie die seltsame Substanz, die zuvor noch in der Luft gestanden hatte. Kabil umklammerte den Griff seines Kurmmsäbels fester, hatte jedoch Mühe es festzuhalten, als läge dies ebenfalls bereits eine Ewigkeit lang in seiner Hand. Was genau war hier gerade geschehen? Er hatte gerade eben noch irgendeinen faulen Zauber vor sich gehabt, welcher nicht unbedingt harmlos aussah, doch mit einem Mal war dieser verschwunden. Er sah prüfend zu Anaiah, doch auch sie schein sich dieses Phänomen nicht erklären zu können. Doch so oder so,der Feind war verschwunden und vor sich, sah er noch immer ein totes Pferd, die Haut fast vollständig gerötet und zerstört. Zweifelsohne das Werk von Fearchar. „Beeindruckend.“ Rief er in die Richtung des Drachen. Inzwischen hatte er angefangen sich mit ihm zu unterhalten, nun oder es zumindest versucht. Er gab nicht immer Antworten und wenn waren dieses meist eher spitz und mit scharfer Zunge gesprochen, als ehrlicher Herkunft, doch glaubte Kabil, jeden Tag ein wenig mehr Wahrheit aus seinen Worten zu hören. „Kannst du dir das erklären?“ Fragte er schließlich in Anaiahs Richtung gestellt.
Gast Gast
Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase So Mai 25, 2014 4:00 pm
Alles war plötzlich anders - es war keine Spur mehr von dem Schatten übrig, kein wütendes Fauchen ihres Drachen mehr und zu ihren Füßen lag ein verbranntes Pferd während in dem Sand noch der Kreis beschrieben war, den der Schatten zuvor mit dem Schwert gezogen hatte, um ihren Kampfplatz abzugrenzen. Anaiah erinnerte sich daran, dass sie den Hieb in ihrer Seite gespürt hatte, dass sie zur Seite hin getaumelt war, doch als sie jetzt aufblickte und mit ihren Fingern zu dem Saum ihres Oberteils griff und selbiges ein Stück weit empor schob, erkannte sie auf der blassen Haut nicht eine einzige Wunde - nur eine kleine Narbe, die dort prangte und die sie aus einem der Übungskämpfe davon getragen hatte und die bereits knappe 100 Jahre alt war. Sie hörte Kabils Stimme und Verwirrung spiegelte sich in ihren eigenen Zügen wieder als sie langsam den Kopf schüttelte und sich durch die inzwischen trockenen roten Haare strich, sich darum bemühte, ihre eigenen Gedanken noch einmal zu sortieren, die wirr in ihrem Geist lagen. "Ich ... habe keine Ahnung ...", lautete schließlich ihre Antwort ehe ihr Geist nach dem ihres Drachen tastete, wo wildes Feuer sie empfing, tosender Zorn sie ummantelte und sie für einen kurzen Moment lang in ihre Klauen nahm und an ihr riss. 'Fearchar? Alles in Ordnung?', sandte sie leise, doch sie erhielt keine Antwort auf ihre Frage, spürte nur, wie der Geist ihres Drachen sich ihr wieder entzog, spürte die kräftigen Flügelschläge als wären es ihre eigenen Arme, die sich durch die Luft bewegten und hörte seine dunklen, grollenden Gedanken während weit unter ihm die Wüste vorbeiflog. 'Bitte ... ich mach mir Sorgen um dich ...', versuchte sie es noch einmal, doch abermals wurde sie davon gestoßen und seufzend schüttelte Anaiah den Kopf ehe sie den Blick hinüber zu Kabil lenkte. Der Schatten war hier ... diese dunkle Magie, die sie gespürt hatte, würde die Reiter auf den Plan rufen - Oromis würde jetzt wissen, wo sie sich befand und von da an war es nur noch eine Frage der Zeit bis auch die Hochmeisterin davon erfuhr und ihre Reiter losschicken würde. Sie würden gejagt werden, Arva würde kommen, um sie gewaltsam zurück zu bringen ... Mit Grauen dachte sie daran, was geschehen würde, wenn der Elf Kabil gegenüber stehen würde. "Wie geht es dir? Bist du verletzt?"
Gast Gast
Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase So Mai 25, 2014 4:20 pm
„Nein, nein alles in Ordnung glaube ich.“ Er tastete noch einmal an seinem Oberkörper, ehe er seine Klinge mit der stumpfen Seite unter den Arm klemmte und dann die Hände hob, um seine Augen vor der Sonne abzuschirmen. Weit und breit war nichts zu sehen, nur ein paar aufgewühlte Männer aus ihrem Lager, die ihnen zur Hilfe eilen wollten. Er rief kurz etwas in der Sprache seines Volkes, ehe die Männer wieder von dannen zogen. „Nettes Angebot, allerdings etwas spät… Fearchar geht es ebenfalls gut?“ Der Drache fühlte sich nicht einmal angepsrochen, schnaubte nach wie vor nur wild und die geweiteten Augen ließen darafu schließen, dass er in nächster Zeit wohl von keinem Fremden angesprochen werden sollte, oder er ihm auch nur in die Nähe kommen sollte. Schließlich beantwortete Anaiah seine Frage mit einem kurzen Nicken. „Mir fehlt nichts …“ Beantwortete der Drache schließlich nach einer schieren Ewigkeit die Frage seiner Reiterin. „Viel eher mache ich mir darum Sorgen was diese Frau war und was sie mit sich geführt hat. Mein Feuer .. es hat nicht das geringste bewirkt. Von diesem verdammten Gaul sind nur noch Reste übrig, doch die Frau in schwarz blieb unversehrt.“ Fearchars Brustkorb wölbte sich immer wieder stark, und unter den feinen Schuppen und der dicken Haut, war das glimmen von dem Feuer in seinem Innern zu sehen, jetzt noch deutlich stärker als es normalerweise der Fall war. Er fühlte sich noch immer in Rage, sein Blut kochen und jeden Moment den er hier verweilte erinnerte ihn daran, dass er diesen Feind nicht getötet, nein sogar fliehen gelassen hatte. „Wichtig ist, dass es dir gut geht.“ Er wartete noch einige Minuten auf dem Plateau ohne irgendetwas zu sagen, um mögliche Geräusche wahrzunehmen, doch gab es nichts mehr, dass auf einen Kampf oder einen Feind deutete. „Nun ich denke selbst wenn wir hier noch länger warten, wird sich bis auf die Farbe unserer Haut hier nichts mehr verändern.“ Er machte schließlich ein paar schnelle Schritte zu Anaiah und war in diesem Moment unendlich froh über die Tatsache, dass er als geborener Surdaner durchaus die Hitze der Sandes auf nackten Füßen kannte, und ihm diese dementsprechend nur wenig ausmachte. Das Anaiah dies jedoch ebenso tat, verwunderte ihn. Sie verzog nicht einmal eine Mine, doch wusste er bereits seit ihrem ersten Auftritt, bei welchem Sie sich kennen gelernt hatten, das Feuer und Hitze ihr kleinstes Problem waren. Er legte ihr beruhigend eine Hand auf den Oberarm, ehe er sich halb mit sich zog um sie aus ihren finsteren Gedanken zu reißen. „Was auch immer es war, es ist weg Anaiah.“
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Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase So Mai 25, 2014 4:39 pm
'Mir geht's gut, Großer - aber ich mache mir Sorgen. Wir brauchen einen anderen Ort - die Magie wird die Reiter alarmiert haben und ich habe ehrlich gesagt keine große Lust darauf, mich noch einmal mit Arva zu unterhalten oder Anwar gegenüber zu treten', ließ sie ihren Drachen wissen und stieß ein leises Seufzen aus, während ihre Gedanken rasten. Sie brauchten etwas anderes als eine einfache Zeltstadt, in der sie überleben konnten, aber immer wieder von einem Ort zum anderen reisen mussten und niemals gänzlich sicher sein würden und wenn die Reiter sie nun wirklich jagten, dann brauchten sie einen Rückzugspunkt - etwas, von dem aus sie ihre nächsten Schritte planen konnten und das gegen das Feuer der Drachen und die Klauen der Sklavenhändler bestehen würde. 'Fearchar ... tu mir den Gefallen und sieh dich mal in der Umgebung um. Such nach irgendeiner Festung, einer Ruine - etwas, wo wir Wasser finden und vor den Reitern sicher sind', setzte sie noch nach ehe ihre Aufmerksamkeit langsam wieder hinüber zu Kabil wanderte, der neben sie getreten war und dessen Hand auf ihrem Oberarm lag. Auch jetzt noch erinnerte sie sich an die wenigen Momente, die ihnen beiden vergönnt waren, erinnerte sich an das Gefühl seiner Lippen auf den ihren, seine warme Haut unter ihren Fingern und daran, wie heftig ihr Herz ihr gegen die Brust geschlagen hatte, bevor der Schatten gekommen war und ihr diesen einen Augenblick vernichtet hatte, sie beide wieder auseinander getrieben hatte und sie dachte mit Wehmut an den verlorenen Augenblick. "Die Frage ist, wie lange sie weg sind ...", äußerte sie ihre Gedanken dann schließlich leise und hob eine Hand, um sie behutsam auf die seine zu legen und darüber zu streichen ehe sie ihm noch einmal ein aufmunterndes Nicken zukommen ließ, das von einem weichen Lächeln begleitet wurde. Vielleicht würden sie beide später noch einmal die Zeit finden ... "Lass uns zurück zu den anderen gehen. Sie werden sich sicher schon Sorgen machen ..."
Gast Gast
Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase So Mai 25, 2014 4:51 pm
„Hör auf dir so viele Gedanken über alles zu machen, einverstanden? Sorgen bekommen wir so schon genug, da musst du sie dir nicht auch noch aufhalsen, wenn sie gar nicht da sind.“ Er nahm ihr Gesicht sacht in beide Hände und strich ihr die Haare hinter die Ohren, dessen Spitzen kurz darauf zu sehen waren. Doch an diese hatte er sich inzwischen ebenso gewöhnt, wie an die Frau an sich die vorm ihm stand und um ihr wenigstens ein wenig von dem widerzugeben, was ihnen beide vor ein paar Minuten genommen wurde, küsste er sie erneut und entließ sie erst wieder, als die Sonne bereits eine stechende Wirkung in seinem Nacken hatte. „Die Anderen machen sich so oder so Sorgen. Aber du hast du Männer selbst gesehen, sie kamen erst nach etlichen Minuten hier herauf, und es war nicht einmal etwas zu sehen. Keiner von ihnen ist ein wirklicher Krieger, und ebenso werden Sie sich verhalten. Sie werden es sich schön reden, kurz darüber grübeln und dann am Abend zusammen am Feuer darüber lachen. Allerdings hoffe ich das wir beide uns heute ein wenig entfernt von ihnen halten.“ Fearchar erhob sich schließlich in die Lüfte, hinterließ eine große Wolke aus Staub und aufgewirbelten Sand und als diese verklungen war, und Kabil seine Augen wieder vollständig öffnen konnte, hob er die junge Frau geschickt in beide Arme, ehe er mit ihr zusammen langsam wieder hinunter in das Lager ging. „Weißt du, es ist brauch dass ein Mann eine Frau trägt, wenn sich ihre Lippen zum ersten Mal berührt haben. Und vielleicht kommst du ja, wenn du den Sand nicht mehr unter den Füßen hast, auf angenehmere Gedanken.“
Gast Gast
Thema: Re: Rebellenlager an einer Oase So Mai 25, 2014 5:04 pm
Blinzelnd hatte sie sich plötzlich in Kabils Armen wiedergefunden und haltsuchend ihre Arme um seinen Nacken geschlungen, sich eines leisen Lachens nicht erwehren können, als er gemeinsam mit ihr hinab zu dem Lager trat und sie seine Worte hören konnte, die an ihre Ohren drangen. "Ihr habt merkwürdige Traditionen und Bräuche", sagte sie schließlich ehe sie sich ein Stück weit nach oben beugte, nur um ihn nun ihrerseits zu küssen, ihm diesen einen kurzen Moment lang stehlend, nach dem sie sich so sehr gesehnt hatte und mit eben jener Berührung schwanden wieder die dunklen Gedanken, die sie zuvor noch in ihrem Griff gehalten hatten. Es war mit einem Mal ganz und gar nicht mehr wichtig, wer sie jagen würde und wer ihr Leben bedrohte, es war nicht mehr wichtig, was einst gewesen war, sondern nur noch dieser eine Moment, indem sie den anderen so nah bei sich spürte, seine Haut unter ihren Fingern spürte, die dunklen Haare, die auf ihrem Rücken jener Hand kitzelten, die sie um seinen Nacken geschlungen hatte. Er war echt, fiel ihr erst jetzt wirklich auf, und vermutlich war es genau das, weshalb sie ihm bereits jetzt so sehr verfallen war - er war ehrlich und offen, stürmisch und überschwänglich und ab und an vielleicht sogar ein wenig übermütig, aber ganz genau das war es, was sie zu schätzen gelernt hatte und das sie immer wieder aufs Neue aus ihrem Schneckenhaus heraus trieb, ihr ein Lächeln aufs Gesicht brachte und sich auf den nächsten Morgen freuen ließ und mochten seine Bräuche auch noch so merkwürdig sein, sie war dazu bereit jeden einzelnen davon kennen zu lernen, solange das nur bedeutete, mit ihm ein wenig Zeit verbringen zu dürfen. Langsam nur löste sie sie ihre Lippen wieder von den seinen, noch einmal den Blick in die dunklen Augen suchend und lächelnd, während das warme Gefühl sich zurück in ihren Körper bahnte, diesen einnahm und sie das um sich herum vergessen ließ, was sie zuvor noch in seinem Bann gehalten hatte.